[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen
Verpacken von Waren, insbesondere Verbundpackungen, Flaschen oder dergleichen, mit
einem filmstreifenförmigen Verpackungsmaterial zu einem Gebinde, mit einer Fördereinheit
für die zu verpackenden Waren, einer Handhabungseinheit für das Verpackungsmaterial,
einer Vorrichtung zum Anbringen des Verpackungsmaterials an die zu verpackenden Waren
und einer Trenneinheit zum Durchtrennen des Verpackungsmaterials.
[0002] Es sind Verfahren zum Verpacken von Waren bekannt, bei denen ein Verpackungsmaterial
auf Vorratsrollen, die an gegenüberliegenden Seiten einer die zu verpackenden Waren
vorschiebenden Fördereinrichtung angeordnet sind, aufgewickelt ist. Die Anfangsstücke
des Verpackungsmaterials werden von den jeweiligen Vorratsrollen abgezogen und miteinander
verbunden, so dass das Verpackungsmaterial über der Fördereinrichtung quer zur Vorschubrichtung
der zu verpackenden Waren aufgespannt ist. Die zu verpackenden Waren werden durch
das aufgespannte Verpackungsmaterial hindurchgeschoben, ziehen dadurch weiter Verpackungsmaterial
von den Vorratsrollen ab und werden teilweise von diesem umschlungen. Wenn die zu
verpackenden Waren die durch das Aufspannen des Verpackungsmaterials definierte Ebene
passiert haben, werden die beiden Verpackungsmaterialbahnen hinter den zu verpackenden
Waren erneut zusammengeführt, miteinander verbunden und von den Vorratsrollen abgetrennt.
[0003] Die in solchen Verfahren mit zwei Vorratsrollen arbeitenden Vorrichtungen weisen
einige Nachteile auf. Der Raumbedarf derartiger Vorrichtung ist aufgrund der Verwendung
von zwei Vorratsrollen sehr groß. Da die Vorratsrollen auf beiden Seiten der Vorrichtung
zur Verfügung gestellt werden, ist eine gute Erreichbarkeit der Vorrichtung von beiden
Seiten vorzusehen, da durch Größe und Gewicht der Vorratsrollen deren maschineller
Transport notwendig ist. Die zum Rüsten der Vorrichtung benötigten Zeiten sind relativ
lang. Beim Einrüsten oder Wechseln von Vorratsrollen müssen die Anfänge des Verpackungsmaterials
in Mittel zur Handhabung des Verpackungsmaterials eingeführt werden. Aufgrund der
Verwendung zweier Vorratsrollen ist es erforderlich, die zum Rüsten der Vorrichtung
notwendigen Vorgänge zweifach durchzuführen, was zu relativ langen Rüstzeiten und
-kosten führt. Bei Einsatz von Verpackungsvorrichtungen mit zwei Vorratsrollen ist
es erforderlich, immer eine genügend große Anzahl von Ersatz- und Austauschvorratsrollen
zu lagern, was zu einer platz- und kostenintensiven Lagerung führt.
[0004] Weiterhin ist bei Verwendung von Verpackungsvorrichtungen mit zwei Vorratsrollen,
begründet durch den Ablauf eines Verpackungsvorganges, ein zweimaliges Verbinden der
Enden des Filmstreifenmaterials pro zu verpackender Einheit notwendig. Dies führt
zu längeren Taktzeiten und geringeren Durchsatzzahlen einer solchen Verpackungsvorrichtung.
[0005] Es sind weiterhin Verpackungsverfahren bekannt, bei denen das zum Verpacken benötigte
Material als Endlosband von einer einzigen Rolle abgezogen wird. Bei den mit solchen
Verfahren verpackten Waren handelt es sich in der Regel um vorpalettierte Waren, die
beispielsweise in einem aus zwei Teilen bestehenden Behältnis angeordnet sind, und
mit diesem Behältnis mit dem Verpackungsmaterial umwickelt werden oder um Waren, die
in horizontaler Richtung langgestreckt sind, wie zum Beispiel Rollen mit Toiletten-
oder Küchenpapier. Die zu verpackenden Waren werden mit dem Verpackungsmaterial in
einer zur Fördereinheitsebene im wesentlichen vertikalen Richtung umschlungen und
zu einem Gebinde verpackt. Verfahren dieser Art sind daher nicht geeignet zum Verpacken
von Waren, die langgestreckt und vertikal stehend sind, wie zum Beispiels Flaschen
oder Verbundpackungen. Um solche aufrecht stehenden Waren zu verpacken, ist ein Umschlingen
mit dem Verpackungsmaterial im wesentlichen parallel zur Fördereinheitsebene notwendig.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art aufzuzeigen,
so dass es möglich ist, für vertikal stehende, vergleichsweise hohe, schlanke Waren
eine Transportverpackung zu erstellen, wobei die Waren mit einem filmstreifenförmigen
Verpackungsmaterial zu einem Gebinde zusammengefaßt werden. Der von der Vorrichtung
benötigte Raum und die zum Verpacken einer Wareneinheit benötigte Taktzeit sollen
optimiert und minimiert werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll kostengünstig
arbeiten.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß
gelöst durch eine Verfahren der eingangs genannten Art, wobei zu Beginn eines Verpackungszyklusses
eine Handhabungseinheit eine bestimmte Länge des Verpackungsmaterials vom einer Vorratsrolle
abzieht und vertikal in einer Ebene quer zu einer Fördereinrichtung aufspannt,
die zu verpackenden Waren durch diese Ebene hindurch bewegt und durch eine Bewegung
der Handhabungseinheit mit dem Verpackungsmaterial umschlungen werden,
das Verpackungsmaterial mit einer Vorrichtung zum Anbringen des Verpackungsmaterials
an die zu verpackenden Waren angedrückt und durchtrennt wird und
das neue Anfangsstück des Verpackungsmaterials von der Handhabungseinheit für einen
folgenden Verpackungszyklus ergriffen wird.
[0008] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist das Verpacken von Waren zu einem Gebinde
möglich. Dabei durchlaufen die zu verpackenden Waren die erfindungsgemäße Vorrichtung
auf der Fördereinheit. Die Handhabungeinheit für das Verpackungsmaterial ist linear
beweglich und/oder schwenkbar. Durch eine Überlagerung einer Bewegung der Handhabungseinheit
mit der Vorschubbewegung der zu verpackenden Waren wird das Verpackungsmaterial um
die zu verpackenden Waren gewickelt. Die Handhabungseinheit zieht eine bestimmte Länge
von der Vorratsrolle ab und spannt diese straff, so dass sie sich über der Fördereinheit
quer zur Vorschubbewegung der zu verpackenden Waren erstreckt. Zu dem Zeitpunkt, an
dem die zu verpackenden Waren mit ihrer in Förderrichtung vorne liegenden Seite die
straff gespannte Verpackungsmaterialbahn erreichen, führt die Handhabungseinheit eine
auf die Vorschubgeschwindigkeit der zu verpackenden Waren abgestimmte Bewegung aus.
Diese Bewegung wird gestoppt, wenn das Verpackungsmaterial an der der Handhabungseinheit
zugewandten, in Förderrichtung seitlich liegenden Außenfläche der zu verpackenden
Waren bündig anliegt. Durch eine zweite Bewegung der Handhabungseinheit wird das Verpackungsmaterial
an der in Förderrichtung rückwärtigen Seite der zu verpackenden Waren angebracht.
Bedingt durch den Vorschub der zu verpackenden Waren durch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
wird während des gesamten bisher beschriebenen Vorgangs weiterhin Verpackungsmaterial
von der Vorratsrolle abgezogen. Dieses Verpackungsmaterial wird an der der Handhabungseinheit
gegenüberliegenden Seite der zu verpackenden Waren durch eine Vorrichtung zum Anbringen
an die zu verpackenden Waren angedrückt. Eine Zeitspanne nachdem die in Förderrichtung
rückwärtig liegende Seite der zu verpackenden Waren die durch die zu Beginn des Prozesses
durch das straffe Aufspannen des Verpackungsmaterials definierte Ebene durchquert
hat, erfolgt die Trennung des die zu verpackende Ware umschlingenden Verpackungsmaterials
von der Vorratsrolle durch eine Trenneinheit. Durch eine Schwenkbewegung der Vorrichtung
zum Anbringen wird das hintere Ende des Verpackungsmaterials an der in Förderrichtung
der zu verpackenden Waren rückwärtigen Seite angebracht und dort mit dem Anfang des
Verpackungsmaterials verbunden. Bevor die nächste Einheit zu verpackender Waren die
zu Beginn des Prozesses durch das Aufspannen des Verpackungsmaterials definierte Ebene
erreicht, erhält die Handhabungseinheit das neue Anfangsstück des Verpackungsmaterials,
zieht die bestimmte Länge von der Vorratsrolle ab und der gesamte beschriebene Prozeß
wird wiederholt.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorteilhafterweise das Verpackungsmaterial
nur von einer Vorratsrolle und nicht von zwei an beiden Seiten der Fördereinrichtung
befindlichen Vorratsrollen abgezogen, wodurch der von einer Vorrichtung für das erfidungsgemäße
Verfahren benötigte Aufstellraum minimiert und ihre Zugänglichkeit verbessert wird.
[0010] Die zum Einrichten der Vorrichtung benötigten Rüstzeiten sind kürzer als im Stand
der Technik, da nur eine Vorratsrolle in die Vorrichtung eingebracht und den Mitteln
zur Handhabung des Klebebands zugeführt werden muß.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Umschlingung der zu
verpackenden Waren mit dem Verpackungsmaterial im wesentlichen parallel zur Fördereinheitsebene.
Dadurch ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Verpacken von aufrecht stehenden
und schlanken Gegenständen wie zum Beispiel Flaschen und Verbundpackungen zu einem
Gebinde möglich.
[0012] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein wenigstens
in Teilbereichen selbstklebendes Verpackungsmaterial verwendet. Dadurch werden Vorrichtungen
zum Auftragen eines Klebemittels unnötig. Ebenso werden keine Vorrichtungen zum Verbinden
der beiden Enden des Filmstreifens benötigt, da diese durch einfaches Andrücken oder
Aneinanderlegen von selbst miteinander verkleben. Bei der Verwendung von Klebestreifen,
die auf ihrer gesamten Länge selbstklebend sind, sind Vorrichtungen zum Spannen des
Verpackungsmaterials ebenfalls nicht mehr notwendig. Es ist ausreichend, den Klebestreifen
gestrafft an die zu verpackende Ware anzubringen, da die Stabilität des mit dem Klebestreifen
umwickelten Gebindes durch die Haftung zwischen Klebestreifen und den einzelnen Waren
des Gebindes verstärkt wird. Es ist weiterhin nicht notwendig, Wartezeiten, die zum
Beispiel zum Aushärten eines Klebers benötigt werden, einzuhalten. Die Taktzeiten
sind daher relativ kurz, wodurch die Kosten des erfindungsgemäßen Verfahrens deutlich
minimiert werden, während die Produktivität erhöht wird.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Filmstreifenmaterial
durch die Vorschubbewegung der zu verpackenden Ware von der Vorratsrolle abgezogen.
Bei Verwendung eines Klebestreifens als Verpackungsmaterial geschieht das dadurch,
daß der Klebestreifen an der zu verpackenden Ware haftet und durch deren Vorschubbewegung
von der Vorratsrolle abgezogen wird. Dadurch kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung
vorteilhaft ohne aufwendige und kostensteigernde zusätzliche Einheiten zur Förderung
des Verpackungsmaterials konzipiert und realisiert werden.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Vorschub des
Verpackungsmaterials durch eine Fördereinrichtung realisiert. Dadurch wird vorteilhaft
ermöglicht, empfindlichere oder instabile Ware in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu verpacken, da durch Variation der Vorschubgeschwindigkeit des Verpackungsmaterials
relativ zur Fördergeschwindigkeit der zu verpackenden Waren die im Verpackungsmaterial
wirkenden Zugspannungen und die von diesem auf die zu verpackende Ware ausgeübten
Kräfte eingestellt werden können.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Vorschubbewegung
des Verpackungsmaterials durch den Einsatz einer Rücklaufsperre nur in eine Richtung
möglich. Durch den Einsatz der Rücklaufsperre wird vorteilhaft sichergestellt, daß
die Handhabungseinheit den Anfang des Verpackungsmaterials sicher greifen kann und
die für eine bestimmte Verpackung notwendige Länge von der Vorratsrolle abziehen kann.
Ebenso kann die Handhabungseinheit nach einem unbeabsichtigten Reißen des Verpackungsmaterials
während eines Verpackungsprozesses den neuen Anfang des Verpackungsmaterials ergreifen,
so dass durch den Einsatz der Rücklaufsperre das Verpacken der Waren fortgeführt werden
kann, ohne die fortlaufende Produktion zu stoppen und manuell in den Prozeß eingreifen
zu müssen.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung liegt das Verpackungsmaterial
in Form mehrerer Filmstreifen auf einer Vorratsrolle oder mehreren Vorratsrollen übereinander
vor. Das Ergreifen und Anbringen der Filmstreifen geschieht wie bereits beschrieben.
Vorteilhaft ist, daß auf diese Weise Filmstreifen z. B. unterschiedlicher Materialien
oder Färbungen zum Verpacken der Waren genutzt werden können. Ebenso können die einzelnen
Filmstreifen beschriftet sein und Informationen beispielsweise zur Lagerung oder zum
Verbrauch der Waren enthalten. Bei sehr hohen zu verpackenden Waren kann auf den Einsatz
eines breiten Filmstreifens verzichtet werden, so daß durch eine Verwendung von mehreren
schmalen Filmstreifen übereinander Verpackungsmaterial eingespart werden kann. Auf
diese Weise ist die Verpackung kostengünstiger und umweltfreundlicher.
[0017] Desweiteren wird eine Vorrichtung zum automatischen Verpacken von Waren, insbesondere
Verbundpackungen, Flaschen oder dergleichen, mit einem filmstreifenförmigen Verpackungsmaterial
zu einem Gebinde, vorgeschlagen, wobei die Handhabungseinheit und die Vorratsrolle
seitlich von der Fördereinheit angeordnet sind, die Handhabungseinheit quer zur Fördereinheit
horizontal verfahrbar und/oder schwenkbar ist, die Handhabungseinheit an ihrem Ende
Mittel zum Ergreifen und Halten des Verpackungsmaterials aufweist. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist das Verpacken von Waren, die langgestreckt und vertikal stehend sind,
wie zum Beispiels Flaschen oder Verbundpackungen, in einem oben beschriebenen oder
ähnlichen Verfahren möglich. Im Vergleich zum Stand der Technik wird bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wenig Bauraum benötigt, eine gute Zugänglichkeit der Verpackungsvorrichtung,
im speziellen des Arbeitsbereiches, in dem die zu verpackende Ware mit dem Klebestreifen
umschlungen wird, gewährleistet und die Wartung und Montage der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erleichtert. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
die Verpackungsmaterialvorratsrolle auf der der Handhabungseinheit gegenüberliegenden
Seite der Fördereinrichtung angeordnet. Durch diese Anordnung wird eine erfindungsgemäße
Vorrichtung einfach realisiert und ein schneller und unkomplizierter Ablauf der bei
Betrieb ablaufenden Vorgänge gewährleistet. Zur maschinellen Bestückung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Vorratsrollen ist es ausreichend, die Zugänglichkeit nur von einer
Seite zu ermöglichen, was flexiblere Aufstellmöglichkeiten der Vorrichtung zur Folge
hat. Durch eine leichtere Zugänglichkeit zur Vorrichtung werden die Möglichkeiten
zur Durchführung von Wartungs- und Montagearbeiten verbessert.
[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Fördereinheit
zum Zuführen der Waren eine Stetigfördereinrichtung, vorzugsweise realisiert mit Hilfe
vom Förderrollen oder -bändern. So ist es möglich, die zu verpackenden Waren mit einer
konstanten Vorschubgeschwindigkeit durch die Vorrichtung zu bewegen und die Taktzeiten
einer erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung zu verkürzen. In einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung weist die Handhabungseinheit an ihrem Ende mechanische
oder pneumatische Mittel, oder deren Kombination, zum Ergreifen und Halten des Verpackungsmaterials
auf.
[0019] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Das Ausführungbeispiel
dient nur der Erläuterung und ist nicht beschränkend. Dabei zeigen:
- Fig. 1 bis Fig. 8:
- Die Darstellung von innerhalb eines Verpackungszyklusses aufeinanderfolgenden Stellungen
der wesentlichen Teile der Vorrichtung.
[0020] Anhand der nachfolgenden Fig. 1 bis Fig. 8 werden die wesentlichen Teile des Verfahrens
und der Vorrichtung und ihr Zusammenwirken in mehreren Schritten noch einmal ausführlich
dargelegt. In Fig. 1 sind die zu einem Gebinde zu verpackenden Waren 8 auf einem Förderband
10 dargestellt. Die Förderrichtung des Förderbandes 10 ist mit einem Pfeil gekennzeichnet,
sie verläuft in der Darstellung von rechts nach links. Zu erkennen sind bereits zu
einem Gebinde formierte Waren 9. Ein linear verfahrbarer Klebebandgreifer 1 hat mit
seiner am Ende eines ausschwenkbaren Klebebandgreifarms 2 befindlichen Greifklammer
3 den Anfang des Klebebands 11 erfaßt und eine gewisse Länge L des Klebebands 11 von
der Klebebandvorratsrolle 12 abgezogen. Die Länge L des vom Klebebandgreifer 1 abgezogenen
Klebebands 11 ist abhängig von den Länge- und Breitedimensionen der zu einem Gebinde
zu verpackenden Waren. Sie ist so gewählt, daß die Summe der Längen der Stirnfläche
13, der Seitenflächen 14 und der Rückfläche 15 der zu verpackenden Waren der abgezogenen
Länge L des Klebebands 11 entspricht. Weiterhin sind in Fig. 1 eine schwenkbare Andrückrolle
5, eine Rücklaufsperre 6 und eine Trennvorrichtung 7 zu erkennen. Die in Fig. 1 dargestellte
Position ist die Startposition des nachfolgend erläuterten Verpackungszyklusses, die
Stirnfläche 13 der zu verpackenden Waren 8 hat in diesem Moment das eine vertikale
Ebene bildende Klebeband 11 erreicht.
[0021] In Fig. 2 ist zu erkennen, daß die zu verpackenden Waren 8 aufgrund ihrer konstanten
Vorschubgeschwindigkeit in die Förderrichtung weiterbewegt sind. Der Klebebandgreifer
1 ist in Richtung des Förderbandes 10 verfahren, wobei der an ihm befestigte ausschwenkbare
Klebebandgreifarm 2 bereits einen Teil einer Schwenkbewegung vollzogen hat. Durch
den Vorschub der zu verpackenden Waren 8 wird von der Klebebandvorratsrolle 12 weiter
Klebeband abgezogen. Die Andrückrolle 5 tritt in Kontakt mit der in Förderrichtung
linken Seitenwand 16 der zu verpackenden Waren 8 und beginnt, das durch die Vorschubbewegung
der zu verpackenden Waren 8 weiterhin abgezogene Klebeband an der in Förderrichtung
linken Seitenwand 16 anzudrücken.
[0022] In Fig. 3 ist zu erkennen, daß der Klebebandgreifer 1 weiter in Richtung des Förderbandes
10 verfahren ist. Die Ausschwenkbewegung des Klebebandgreifarms 2 ist in der hier
dargestellten Position beendet und der maximale Schwenkwinkel des Greifarms α vollständig
erreicht. An der an der in Förderrichtung linken Seitenwand 16 der zu verpackenden
Waren 8 wird das Klebeband 11 weiterhin durch die schwenkbare Andrückrolle 5 angedrückt.
[0023] In der in Fig. 4 dargestellten Position ist die lineare Verfahrbewegung des Klebebandgreifers
1 beendet und eine anschließende Schwenkbewegung eingeleitet. Das Klebeband 11 liegt
nun vollständig an der in Förderrichtung rechten Seitenwand seitlichen Fläche 14 der
zu verpackenden Waren 8 an und haftet an dieser. Im weiteren Verlauf der Schwenkbewegung
des Klebebandgreifarms 2 wird das Klebeband 11 mit Hilfe von Druckluft gegen das Gebinde
geblasen. Die Greifklammer 3 öffnet und gibt den Endbereich des Klebebands 11 frei.
Das Klebeband 11 wird so weiterhin an dem Klebebandgreifarm 2 fixiert, kann aber an
die zu verpackenden Waren 8 angebracht werden.
[0024] In Fig. 5 ist zu erkennen, daß der Klebebandgreifarm 2 die Rückschwenkbewegung beendet
hat und das Klebeband 11 an der in Förderrichtung rückwärtigen Seitenfläche 15 der
zu verpackenden Waren 8 angebracht ist.
[0025] In Fig. 6 ist zu erkennen, daß der Klebebandgreifer 1 nach seiner vollständig ausgeführten
Schwenkbewegung und der in Fig. 5 beschriebenen Klebebandübergabe erneut in Richtung
des Förderbands 10 verfährt, bis die Verfahrbewegung in einer Klebebandübergabeposition
gestoppt wird. Die zu verpackenden Waren 8 sind durch ihre konstante Vorschubgeschwindigkeit
mittlerweile soweit durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gefördert worden, daß an
ihrer an der in Förderrichtung linken Seitenwand 16 das Klebeband 11 vollständig anliegt
und von der Andrückrolle 5 angedrückt worden ist. In der hier gezeigten Position schließt
eine Rücklaufsperre und fixiert das Klebeband 11, das mit Hilfe einer Trennvorrichtung
7 von der Klebebandvorratsrolle 12 getrennt wird.
[0026] In Fig. 7 erkennt man, wie das abgetrennte Ende des Klebebands 11 durch eine Schwenkbewegung
der Andrückrolle 5 an die in Förderrichtung rückwärtige Seitenfläche 15 der zu verpackenden
Waren 8 angedrückt wird und mit dem dort bereits haftenden Anfang des Klebebands 11
verklebt wird. Die nicht näher gezeigte Greifklammer 3 des Klebebandgreifarms 2 ergreift
an der Trennvorrichtung 7 den mit Hilfe der Rücklaufsperre 6 festgehaltenen neuen
Anfang des Klebebands 11.
[0027] In Fig. 8 erkennt man, daß der Klebebandgreifer 1 durch eine lineare Verfahrbewegung
vom Förderband 10 weg die für den nächsten Verpackungszyklus notwendige Länge L des
Klebebands 11 von der Klebebandvorratsrolle 12 abzieht. Die lineare Verfahrbewegung
des Klebebandgreifers 1 ist beendet, wenn der Klebebandgreifer 1 die in Fig. 1 gezeigte
Position erreicht hat. In diesem Moment beginnt ein neuer Verpackungszyklus und die
in den Fign. 1 bis 8 dargestellten Positionen werden erneut durchlaufen.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Klebebandgreifer
- 2
- Klebebandgreifarm
- 3
- Greifklammer für Klebeband
- 4
- Vakuumsauger für Klebeband
- 5
- Andrückrolle
- 6
- Rücklaufsperre
- 7
- Trennvorrichtung
- 8
- zu verpackende Waren
- 9
- verpackte Waren
- 10
- Förderband
- 11
- Klebeband
- 12
- Klebebandvorratsrolle
- 13
- in Förderrichtung vordere Seitenfläche
- 14
- in Förderrichtung rechte Seitenfläche
- 15
- in Förderrichtung rückwärtige Seitenfläche
- 16
- in Förderrichtung linke Seitenfläche
- L
- abgezogene Länge L des Klebebands
- F
- Förderrichtung des Förderbands
- α
- maximaler Schwenkwinkel des Klebebandgreifarms
1. Verfahren zum automatischen Verpacken von Waren, insbesondere Verbundpackungen, Flaschen
oder dergleichen, mit einem filmstreifenförmigen Verpackungsmaterial zu einem Gebinde,
dadurch gekennzeichnet, daß
zu Beginn eines Verpackungszyklusses eine Handhabungseinheit eine bestimmte Länge
des Verpackungsmaterials vom einer Vorratsrolle abzieht und vertikal in einer Ebene
quer zu einer Fördereinrichtung aufspannt,
die zu verpackenden Waren durch diese Ebene hindurch bewegt und durch eine Bewegung
der Handhabungseinheit mit dem Verpackungsmaterial umschlungen werden,
das Verpackungsmaterial mit einer Vorrichtung zum Anbringen des Verpackungsmaterials
an die zu verpackenden Waren angedrückt und durchtrennt wird und
das neue Anfangsstück des Verpackungsmaterials von der Handhabungseinheit für einen
folgenden Verpackungszyklus ergriffen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschlingung der zu verpackenden Waren mit dem Verpackungsmaterial im wesentlichen
parallel zur Fördereinheitsebene ist.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein wenigstens in Teilbereichen selbstklebendes Verpackungsmaterial verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabungseinheit zum Umschlingen der zu verpackenden Waren horizontale Translations-
und Schwenkbewegungen ausführt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmaterial durch die Vorschubbewegung der zu verpackenden Waren von
der Vorratsrolle abgezogen wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschub des Verpackungsmaterials durch eine Fördereinrichtung realisiert wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmaterial durch Einsatz einer Rücklaufsperre nur in eine Richtung gezogen
wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmaterial in Form von mehreren Filmstreifen auf einer Vorratsrolle
oder mehreren Vorratsrollen übereinander vorliegt und die Filmstreifen gleichzeitig
oder nacheinander an die zu verpackenden Waren angebracht werden.
9. Vorrichtung zum automatischen Verpacken von Waren, insbesondere Verbundpackungen,
Flaschen oder dergleichen, mit einem filmstreifenförmigen Verpackungsmaterial zu einem
Gebinde, mit einer Fördereinheit für die zu verpackenden Waren, einer Handhabungseinheit
für das Verpackungsmaterial, einer Vorrichtung zum Anbringen des Verpackungsmaterials
an die zu verpackenden Waren und einer Trenneinheit zum Durchtrennen des Verpackungsmaterials,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Handhabungseinheit und die Vorratsrolle seitlich von der Fördereinheit angeordnet
sind,
die Handhabungseinheit quer zur Fördereinheit horizontal verfahrbar und/oder schwenkbar
ist,
die Handhabungseinheit an ihrem Ende Mittel zum Ergreifen und Halten des Verpackungsmaterials
aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Zuführen der Waren stetig Fördereinrichtungen sind, vorzugsweise Förderrollen
oder -bänder.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabungseinheit an ihrem Ende mechanische oder pneumatische Mittel, oder deren
Kombination, zum Ergreifen und Halten des Verpackungsmaterials aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsmaterialvorratsrolle auf der der Handhabungseinheit gegenüberliegenden
Seite der Fördereinrichtung angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrgeschwindigkeit der Handhabungseinheit abhängig von der Vorschubgeschwindigkeit
der zu verpackenden Waren einstellbar ist.