[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Wäschetrockner mit einer Steueranordnung zur
Steuerung des Trockenvorgangs und einer Meßanordnung zum Ermitteln des Trockengrades
der Wäsche während eines Haupttrockenvorgangs. Die Erfindung betrifft außerdem ein
entsprechendes Verfahren zur Steuerung eines Wäschetrockners.
[0002] Ein derartiger Wäschetrockner ist z.B. aus der DE 3642459 A1 bekannt. Dieser bekannte
Wäschetrockner weist eine Meßanordnung auf, mittels derer der Trockengrad der zu trocknenden
Wäsche ermittelt werden kann. Diese Ermittlung wird üblicherweise in mehreren Stufen
(Feuchtestufen) durchgeführt. Bei dem aus der DE3642459A1 bekannten Wäschetrockner
wird der Trockengrad mittels Messung der Leitfähigkeit der sich in der Trommel befindlichen
Wäsche bestimmt. Es sind aber auch andere Verfahren, wie z.B. die Messung der Trommelaustrittstemperatur
bekannt.
[0003] Mittels der bekannten Verfahren kann der Trockengrad der Wäsche nur bis zu einer
Restfeuchte von ca. 2% ermittelt werden.
[0004] Wenn die Wäsche bis zu einem höheren Trockengrad getrocknet werden soll, erfolgt
eine Nachheizung mit fester Nachheizzeit.
[0005] Dies hat jedoch den Nachteil, daß Beladungen von verschiedener Art und insbesondere
von verschiedener Menge gleich lange nachgetrocknet werden, so daß am Ende des Nachtrockenvorganges
unterschiedliche Beladungen verschieden stark getrocknet sind.
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Wäschetrockner der eingangs genannten Art
aufzuzeigen, welcher einen verbesserten Nachtrockenvorgang aufweist. Eine weitere
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein entsprechendes Verfahren zur Steuerung eines
Wäschetrockners aufzuzeigen.
[0007] Diese Aufgabe wird für den Wäschetrockner erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die
Steueranordnung die Nachheizzeit des Nachtrockenvorgangs in Abhängigkeit des zeitlichen
Verlaufs des Haupttrockenvorgangs steuert.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Wäschetrockner ist die Nachheizzeit somit nicht fest, sondern
kann in Abhängigkeit des zeitlichen Verlaufs des Haupttrockenvorgangs variabel gesteuert.
Dadurch ist eine individuelle Anpassung der Nachheizzzeit an die sich jeweils in der
Trommel befindliche Wäscheart und Wäschemenge möglich. Der zeitliche Verlauf des Haupttrockenvorgangs
wird mittels der Meßanordnung gemessen und von der Steueranordnung bei der Festlegung
der jeweiligen Nachheizzeit berücksichtigt. Die Messung des Trockengrades der Wäsche
kann sowohl kontinuierlich als auch stufenweise erfolgen.
[0009] Bei der vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 steuert die Steueranordnung
die Nachheizzeit in Abhängigkeit der Trocknungsdauer zwischen wenigstens zwei vorgebbaren
Feuchtestufen. Vorzugsweise sind dies die zwei während des Trockenprozesses zuletzt
erfassten Feuchtestufen, z.B. die Feuchtestufe 2% Restfeuchte und die Feuchtestufe
10% Restfeuchte.
[0010] Bei der vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 3 wird die Nachheizzeit
von der Steueranordnung aus der Trocknungsdauer zwischen wenigstens zwei Feuchtestufen
berechnet. Diese Berechnung geht vorzugsweise von einer normierten Nachheizzzeit für
die einzelnen Trockenprogramme, z.B. "Schranktrocken" und "Bügelfeucht" aus. Die normierte
Nachheizzeit ist die Nachheizzeit, welche bei einer Normbeladung zu dem gewünschten
Trockengrad des jeweiligen Trockenprogramms führt. Gleichzeitig weist eine derartige
Normbeladung auch eine normierte Trocknungsdauer zwischen den einzelnen Feuchtestufen
auf. Die Steueranordnung überprüft nun, ob bei dem jeweiligen Trockenvorgang eine
Abweichung von der normierten Trocknungsdauer auftritt und berechnet, falls dies der
Fall ist, einen Korrekturfaktor. Mittels dieses Korrekturfaktors wird dann eine zu
der jeweiligen Beladung passende korrigierte Nachheizzeit berechnet.
[0011] Bei der vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 4 weist die Steueranordnung
einen Speicher auf, in dem in Form einer Tabelle zu wenigstens zwei Trocknungsdauern
zwischen zwei Feuchtestufen jeweils eine Nachheizzeit gespeichert ist. Bei dieser
Ausgestaltung der Erfindung ist zur Bestimmung der individuellen Nachheizzzeit keine
Berechnung erforderlich. Vielmehr entnimmt die Steueranordnung die jeweilige Nachheizzeit
aus der gespeicherten Tabelle.
[0012] Gemäß der vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 5 steuert die Steueranordnung
die Nachheizzeit so, dass ein vorgebbarer Minimalwert nicht unterschritten wird und
gemäß der vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 6 so, dass ein vorgebbarer
Maximalwert nicht überschritten wird.
[0013] Dadurch wird eine erhöhte Sicherheit des Trockenvorgangs erzielt. Es wird gewährleistet,
daß z.B. bei fehlerhaften Meßwerten der Meßanordnung trotzdem eine hinreichende Genauigkeit
des eingestellten Trockengrades erreicht wird.
[0014] Die Aufgabe der Erfindung wird für das Verfahren dadurch gelöst, dass die Steueranordnung
die Nachheizzeit des Nachtrockenvorgangs in Abhängigkeit des zeitlichen Verlaufs des
Haupttrockenvorgangs steuert.
[0015] Ein schematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung in den Figuren 1 und 2 näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Ansicht eines Wäschetrockners
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild einer Meß- und Steueranordnung des Wäschetrockners
[0016] Fig 1 zeigt schematisch einen elektrischen Wäschetrockner 1, der nach dem Trommelprinzip
arbeitet. Der Wäschetrockner 1 weist ein Gehäuse 2 auf, in dem eine zur Aufnahme der
Wäsche vorgesehene drehbare Trommel 3 angeordnet ist. Die Trocknungsluft wird über
ein nicht dargestelltes Gebläse mit Hilfe einer ebenfalls nicht dargestellten Heizvorrichtung
erwärmt und in die Trommel 3 eingeleitet. Die Trocknungsluft erwärmt und trocknet
innerhalb der Trommel 3 die Wäsche und wird wieder aus der Trommel 3 ausgeblasen.
An der Vorderseite 4 des Gehäuses 2 befindet sich eine Beladungstür 5, welche zur
Beladung geöffnet und zum Trocknen geschlossen werden kann. An dem inneren Umfang
der Trommel 3 sind verteilt drei Wäschemitnahmerippen 6a, 6b und 6c angeordnet. Die
drei Wäschemitnahmerippen 6a, 6b und 6c dienen zum Transport und zur Umwälzung der
Wäsche während des Trockenvorgangs. Gleichzeitig sind die Wäschemitnahmerippen 6a
und 6b als Meßelektroden für eine in Fig. 2 näher dargestellte Meßanordnung 10 vorgesehen.
Der Wäschetrockner 1 weist im oberen Teil Bedienelemente 7 sowie eine Anzeigevorrichtung
8 auf.
[0017] Die in Fig. 2 dargestellte Meßanordnung 10 ist zur elektronischen Messung der Feuchtigkeit
bzw. des Trockengrades der sich in der Trommel 3 befindlichen Wäsche vorgesehen. Hierzu
wird mittels der Meßanordnung 10 der Widerstand der Wäsche während des Trockenvorgangs
gemessen. Da feuchte Wäsche einen geringeren elektrischen Widerstand als trockene
Wäsche hat, kann aus der Widerstandsmessung der Trockengrad der Wäsche ermittelt werden.
[0018] In dem Ausführungsbeispiel sind die Wäschemitnahmerippen 6a und 6b als Meßelektroden
ausgebildet und elektrisch mit einer Widerstandsmeßschaltung 11 gekoppelt. Die Widerstandsmeßschaltung
11 mißt den elektrischen Widerstand zwischen den beiden Wäschemitnahmerippen 6a und
6b, der durch den Trockengrad der sich zwischen den Wäschemitnahmerippen 6a und 6b
befindlichen Wäsche bestimmt wird. Als Steueranordnung ist eine Steuerschaltung 12
vorgesehen. Die Widerstandsmeßschaltung 11 ist mit der Steuerschaltung 12 gekoppelt
und liefert an die Steuerschaltung 12 als Meßsignal 13 den gemessenen Widerstandswert.
Die Steuerschaltung 12 wertet das Meßsignal 13 kontinuierlich oder in vorgebbaren
Zeitabständen aus und liefert Steuersignale 14 zur Ablaufsteuerung des weiteren Trockenvorgangs
an verschiedene andere Komponenten des Wäschetrockners 1, insbesondere an das nicht
dargestellte Gebläse und die nicht dargestellte Heizvorrichtung. Die Steuerschaltung
12 berechnet auch die für den jeweiligen Trockenvorgang optimale Nachheizzeit. Mittels
der Meßanordnung 10 kann der Feuchte- bzw Trockengrad der Wäsche nur bis zu einer
Restfeuchte von 2% bestimmt werden. Danach wird der Trockenvorgang noch während der
von der Steuerschaltung 12 berechneten Nachheizzeit weiterbetrieben. Für die Berechnung
der Nachheizzeit berücksichtigt die Steuerschaltung 12 den zeitlichen Verlauf des
Haupttrockenvorgangs. Als Haupttrockenvorgang wird die Zeit bezeichnet, während derer
die Meßanordnung 10 den Feuchtegrad der Wäsche bestimmen kann.
Die Berechnung der Nachheizzzeit kann z.B. dadurch erfolgen, daß die Steuerschaltung
12 die tatsächliche Trockendauer zwischen zwei vorgebbaren Feuchtestufen ermittelt.
Dies sind vorzugsweise die beiden letzten Feuchtestufen, z.B. die Feuchtestufen 2%
Restfeuchte und 10% Restfeuchte. Die tatsächliche Trockendauer wird mit einer Normdauer
verglichen und daraus ein Korrekturfaktor berechnet. Die Normdauer ist diejenige Zeitdauer,
welche eine Normbeladung bei dem jeweils eingestellten Trockenprogramm als Trockenzeit
zwischen den beiden obigen Feuchtestufen benötigt. Mit diesem Korrekturfaktor wird
dann die für das jeweilige Trockenprogramm vorgesehene normierte Nachheizzeit so umgerechnet,
daß man eine zu der jeweiligen Beladung passende korrigierte Nachheizzeit erhält.
Dabei ist die normierte Nachheizzeit die Nachheizzeit, welche bei der Normbeladung
den für das jeweilige Trockenprogramm gewünschten Trockengrad liefert. Diese Berechnung
wird nachfolgend anhand eines Beispiels erläutert:
[0019] Für ein Trockenprogramm "schranktrocken" haben die Meßanordnung 10 und die Steuerschaltung
12 für eine 5kg Beladung nach Norm eine Normdauer zwischen den beiden letzten Feuchtestufen
von 10 min ermittelt. Als normierte Nachheizzeit für diese Normbeladung wurde ein
Wert von 20 Minuten festgelegt.
[0020] Im Betrieb wird nun für eine Beladung von z.B. 2.5 kg eine tatsächliche Dauer von
5 Minuten zwischen den beiden letzten Feuchtestufen gemessen. In diesem Fall würde
bei einer linearen Korrektur der Korrekturfaktor 0.5 betragen und dementsprechend
die tatsächliche Nachheizzeit auf 10 Minuten reduziert. Es sind jedoch auch nichtlineare
Korrekturverfahren möglich.
[0021] Alternativ könnte die Steuerschaltung 12 auch einen Speicher aufweisen, in dem eine
Tabelle abgelegt ist, deren Parameter die Dauer zwischen den beiden letzten Feuchtestufen
und die Dauer der Nachheizzeit sind.
[0022] Zusätzlich ist es vorteilhaft, daß die Steuerschaltung 12 für die Nachheizzeit je
einen minimalen und/oder einen maximalen Wert berücksichtigt, der unabhängig von der
berechneten Nachheizzeit nicht unter- bzw. überschritten werden darf. Derartige Maximal-
und Minmalwerte können ebenfalls in einem Speicher der Steuerschaltung 12 abgelegt
werden.
1. Wäschetrockner (1), aufweisend
eine Steueranordnung (12) zur Steuerung des Trockenvorgangs und
eine Meßanordnung (10) zum Ermitteln des Trockengrades der Wäsche während eines Haupttrockenvorgangs,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steueranordnung (12) die Nachheizzeit eines Nachtrockenvorgangs in Abhängigkeit
des zeitlichen Verlaufs des Haupttrockenvorgangs steuert.
2. Wäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steueranordnung (12) die Nachheizzeit in Abhängigkeit der Trocknungsdauer zwischen
wenigstens zwei vorgebbaren Feuchtestufen steuert.
3. Wäschetrockner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steueranordnung (12) die Nachheizzeit aus der Trocknungsdauer zwischen wenigstens
zwei Feuchtestufen berechnet.
4. Wäschetrockner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steueranordnung (12) einen Speicher aufweist, in dem in Form einer Tabelle zu
wenigstens zwei Trocknungsdauem zwischen zwei Feuchtestufen jeweils eine Nachheizzeit
gespeichert ist und dass die Steueranordnung (12) die Nachheizzeit mittels dieser
gespeicherten Tabelle steuert.
5. Wäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steueranordnung (12) die Nachheizzeit so steuert, dass ein vorgebbarer Minimalwert
nicht unterschritten wird.
6. Wäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steueranordnung (12) die Nachheizzeit so steuert, dass ein vorgebbarer Maximalwert
nicht überschritten wird.
7. Verfahren zur Steuerung des Trockenvorgangs eines Wäschetrockners (1) mittels einer
Steueranordnung (12), wobei eine Meßanordnung (10) den Trockengrad der Wäsche während
eines Haupttrockenvorgangs ermittelt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steueranordnung (12) die Nachheizzeit eines Nachtrockenvorgangs in Abhängigkeit
des zeitlichen Verlaufs des Haupttrockenvorgangs steuert.