[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Anschlussvorrichtungen mit nadel- und/oder schneidenartigen Piercingkontakten, welche
beim Beschalten zunächst eine Leiterisolierung durchtrennen und dann beispielsweise
in ein Bündel von Leitungsadern eindringen und diese kontaktieren, sind in verschiedensten
Ausführungsformen bekannt. So gibt es die Möglichkeit, einen Piercingkontakt mit Hilfe
eines Betätigungswerkzeuges, welches beispielsweise auf einen Schieber einwirkt, an
welchem der Piercingkontakt befestigt ist, in Richtung des Leiters zu bewegen und
diesen derart zu beschalten.
[0003] Es ist auch bekannt, den Piercingkontakt mittels einer Federmechanik selbsttätig
schaltend auszugestalten. Eine derartige Lösung unter Einsatz eines federbetätigten
Schiebers, dem auch eine Verriegelungs- und Auslösevorrichtung zugeordnet ist, zeigt
die DE 198 35 459 C2. Eine selbstbeschaltende Lösung mittels einer Zugfeder zeigt
ferner die DE 197 37 947 A1.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Anschlussvorrichtung
mit Piercingkontakt zu schaffen, welche mit einfachen konstruktiven Mitteln eine zuverlässige
selbsttätige Beschaltung der Anschlussvorrichtung gewährleistet.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1.
[0006] Sie schafft eine Anschlussvorrichtung zum Anschluss eines Leiters mit einer Leiterisolierung
und wenigstens einer Leitungsader, mit einem Piercingkontakt, welcher eine Spitze
zum Durchdringen der Leiterisolierung und zum Kontaktieren der wenigstens einen Leitungsader
aufweist, wobei ein federbetätigter Mechanismus zur selbsttätigen Beschaltung des
Leiters vorgesehen ist, der eine Feder aufweist, welche dazu ausgelegt ist, den Leiter
selbsttätig auf den Piercingkontakt zu ziehen, wobei dem federbetätigten Mechanismus
eine Verriegelungs- und Auslöseeinrichtung zugeordnet ist, und wobei die Feder als
Zugfeder oder als U-förmige Überfeder ausgebildet ist.
[0007] Die gewählten Federgeometrien in Verbindung mit der Verriegelungs- und Auslöseeinrichtung
realisieren besonders kompakte und funktionssichere Anschlussvorrichtungen, welche
sich ferner durch einen niedrigen Herstellungspreis auszeichnen.
[0008] Nach einer vorteilhaften Variante ist die Verriegelungs- und Auslösevorrichtung in
besonders zuverlässig arbeitender Weise als Drehelement ausgebildet, das einen federnd
nachgiebigen Arm aufweist, der sich in einem Gehäuse anstützt und der mit einem Vorsprung
verbunden ist, der zum Eingriff in eine Ausnehmung der Feder ausgelegt ist.
[0009] Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Variante mit einfacher und kostengünstiger
Feder fasst die U-förmige Überfeder zwischen ihren freien Enden die Stromschiene mit
dem Piercingkontakt und das Betätigungsdrehelement ein und ist dazu ausgelegt, diese
Elemente zum Beschalten selbsttätig aufeinander zu zu bewegen.
[0010] Dabei ist es ferner besonders vorteilhaft, wenn die Verriegelungs- und Auslösevorrichtung
als ein an ein Gehäuse angeformter, federnd nachgiebiger Arm ausgebildet ist, welcher
sich im Verriegelungszustand an dem Betätigungsdrehelement abstützt und durch das
Einführen des Leiters in Richtung eines Schlitzes im Betätigungsdrehelement bewegbar
ist, bis er in diesen eingreift.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben. Es
zeigt:
- Fig. 1, 2
- zwei aufeinanderfolgende Betriebszustände beim Beschalten einer ersten Anschlussvorrichtung
mit Piercingkontakt; und
- Fig. 3 - 6
- verschiedenen Ansichten und aufeinanderfolgende Betriebszustände beim Beschalten einer
zweiten Anschlussvorrichtung mit Piercingkontakt.
[0013] Fig. 1 zeigt eine Anschlussvorrichtung 1 zum Anschluss eines Leiters 2 mittels eines
Piercingkontaktes 3, welcher eine Spitze 4 zum Durchdringen einer Leiterisolierung
16 und zum Kontaktieren der Leitungsadern 15 aufweist. Der Leiter 2 wird mittels einer
Zugfeder 5 selbsttätig auf die Spitze 4 gezogen, so dass diese zunächst die Leiterisolierung
16 durchdringt und dann in das Bündel der Leitungsadern 15 eindringt. Diese Anschlußvorrichtung
1 eignet sich für einen Einsatz in elektrischen Geräten aller Art wie Reihenklemmen,
Schaltgeräten und dgl..
[0014] Die Zugfeder 5 weist einen schlaufenförmigen Abschnitt 6 auf, mit dem sie an einer
Stromschiene 7 befestigt ist. An den schlaufenförmigen Abschnitt 6 schließt sich ein
freies Ende 8 an, welches eine Ausnehmung 9 als Leiteröffnung/Spannraum aufweist,
welche die Stromschiene 7 einfasst. Der Piercingkontakt 3 mit der Spitze 4 ist an
der Stromschiene 7 angeordnet. Er kann auch direkt aus der Stromschiene 7 ausgestanzt
und von dieser abgebogen sein. Die Spitze 4 kann auch abgeflacht ausgebildet sein
und kleine Schneidkanten aufweisen.
[0015] Die Anschlussvorrichtung 1 ist hier in einem Isolierstoffgehäuse 10 angeordnet, welches
eine Leitereinführöffnung 11 zum Einführen des Leiters 2 und eine weitere Einführöffnung
13 zum Einführen eines Betätigungswerkzeugs, beispielsweise eines Schraubendrehers
14 aufweist.
[0016] Eine Vorteil der Anordnung aus Fig. 1 und 2 liegt darin, dass der Anschlußvorrichtung
eine Verriegelungs- und Auslöseeinrichtung 17 zugeordnet ist, welche die Zugfeder
in ihrer geschlossenen Stellung arretiert, in welcher der Leiter 2 in der Leitereinführöffnung
11 in die Ausnehmung 9 führbar ist.
[0017] Die Verriegelungs- und Auslösevorrichtung 17 ist hier als im Isolierstoffgehäuse
10 drehbar gelagertes Drehelement 18 mit Lager 29 als Auslösevorrichtung ausgebildet,
welches einen federnd nachgiebigen Arm 19 aufweist, der einstückig mit einem Vorsprung
20 verbunden ist, welcher als Rastnase fungiert.
[0018] Wird mittels eines Schraubendrehers 14 oder auf sonstige Weise, beispielsweise bei
der Montage der Reihenklemme, in der Einführöffnung 13 die Zugfeder 5 zusammengedrückt,
verschiebt sich das freie Ende der Zugfeder 5 bzw. deren Ausnehmung 9 unter die Leitereinführöfnung
11. Hierdurch ist es prinzipiell bereits möglich, den Leiter 2 in der Leitereinführöffnung
11 in die Ausnehmung 9 zu führen.
[0019] Beim Zusammendrücken der Zugfeder 5 wird von dem freien Ende 8 der Zugfeder 5 der
stiftartige, angeschrägte Vorsprung 20 überstrichen, so dass dieser den federnden
Arm 19 herunterdrückt bzw. elastisch verformt, welcher sich im Gehäuse, hier im Isolierstoffgehäuse
10 abstützt, bis der Vorsprung 20 in die Ausnehmung 9 einschnappt. Dies verrastet
die Zugfeder 5 in der zusammengedrückten "Beschaltstellung". Der Vorsprung 20 ist
dabei derart bemessen, dass neben ihm noch der Leiter 2 in die Ausnehmung 9 einführbar
ist.
[0020] Wird in diesem Zustand ein Leiter 2 durch die Leitereinführöffnung 11 in die Ausnehmung
9 gesteckt (Fig. 1), kommt dessen freies Ende auf dem Arm 19 zur Anlage, der sich
bis unterhalb der Ausnehmung 9 erstreckt und drückt den federnd nachgiebigen Arm nach
unten, was den Vorsprung 20 aus der Ausnehmung 9 zieht.
[0021] Hierdurch wird wiederum wird die Zugfeder 5 freigegeben, so dass diese den Leiter
2 in Richtung der Spitze 4 zieht, wo selbsttätig die Leiterisolierung 16 durchstochen
und/oder durchschnitten und die Leitungsadern 15 kontaktiert werden (Fig. 2).
[0022] Ein Vorteil dieser Anordnung ist darin zu sehen, dass die Anschlußvorrichtung mit
der Verriegelungs- und Auslösevorrichtung 17 unter Zuhilfenahme des Schraubendrehers
oder bei der Montage mit konstruktiv einfachen und zuverlässige Weise in einen "fallenartigen"
Zustand versetzt wird, in welchem ein Beschalten ohne Betätigungswerkzeug möglich
ist (Fig. 1).
[0023] Eine vorteilhafte Variante zeigen die Fig. 3 bis 6.
[0024] Hier ist die Spitze 4 des Piercingkontakts 3 direkt an die Stromschiene 7 angeformt
bzw. aus dieser ausgestanzt. Der Leiter 2 ist in Öffnungen 21 eines im Isolierstoffgehäuse
10 schwenkbar gelagerten Betätigungsdrehelementes 22 einführbar und derart durch Verdrehen
auf den Piercingkontakt 3 zu und von diesem weg drehbar ist.
[0025] Dabei dient in einfacher Weise eine kostengünstige und kompakte, U-förmige Überfeder
23 zum Beschalten der Anschlußvorrichtung. Die U-förmige Überfeder fasst zwischen
ihren freien Enden 24, 25 die Stromschiene 7 und das Betätigungsdrehelement 22 ein.
Sie ist dazu ausgelegt, diese Elemente zum Beschalten aufeinander zu zu bewegen.
[0026] Die Verriegelungs- und Auslösevorrichtung 17 ist hier als an das Isolierstoffgehäuse
angeformter, federnd nachgiebiger Arm 19 ausgebildet, welcher sich im Verriegelungszustand
an dem Betätigungsdrehelement abstützt und durch das Einführen des Leiters in Richtung
eines Schlitzes 27 im Betätigungsdrehelement 22 bewegt wird (Fig. 4). Sobald der Arm
19 die Höhe des Schlitzes 27 erreicht (Fig. 5), taucht dieser in den Schlitz 27 ein.
Hierbei zieht sich die Überfeder 23 zusammen und dreht das Betätigungsdrehelement
22 in Richtung des Piercingkontakts 3, so das die Anschlußvorrichtung beschaltet wird
(Fig. 5).
[0027] Mittels eines Schraubendrehers, der in eine weitere Öffnung 28 im Betätigungsdrehelement
22 einführbar ist, kann die Anschlußvorrichtung in die Ausgangslage zurück bewegt
und derart entschaltet und erneut "gespannt" werden.
Bezugszeichen
[0028]
- Anschlussvorrichtung
- 1
- Leiter
- 2
- Piercingkontakt
- 3
- Spitze
- 4
- Zugfeder
- 5
- schlaufenförmiger Abschnitt
- 6
- Stromschiene
- 7
- freies Ende
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Isolierstoffgehäuse
- 10
- Leitereinführöffnung
- 11
- Einführöffnung
- 13
- Schraubendreher
- 14
- Leitungsadern
- 15
- Leiterisolierung
- 16
- Verriegelungs- und Auslösevorrichtung
- 17
- Drehelement
- 18
- Arm
- 19
- Vorsprung
- 20
- Öffnungen
- 21
- Betätigungsdrehelement
- 22
- Überfeder
- 23
- Freie Enden
- 24, 25
- Arm
- 26
- Schlitz
- 27
- Öffnung
- 28
- Lager
- 29
1. Anschlussvorrichtung (1) zum Anschluss eines Leiters (2) mit einer Leiterisolierung
(16) und wenigstens einer Leitungsader (15) aufweist,
a) mit einem selbstauslösenden Piercingkontakt (3), welcher eine Spitze (4) zum Durchdringen
der Leiterisolierung (16) und zum Kontaktieren der Leitungsader(n) (15) aufweist,
b) wobei ein federbetätigter Mechanismus zur selbsttätigen Beschaltung des Leiters
vorgesehen ist, der eine Feder (5,23) aufweist, welche dazu ausgelegt ist, den Leiter
(2) selbsttätig auf den Piercingkontakt (3) zu ziehen,
c) wobei dem federbetätigten Mechanismus eine Verriegelungs- und Auslöseeinrichtung
(17) zugeordnet ist, und
d) wobei die Feder als Zugfeder (5) oder als U-förmige Überfeder (23) ausgebildet
ist.
2. Anschlussvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, die Verriegelungs- und Auslösevorrichtung (17) als Drehelement (18) ausgebildet
ist, das einen federnd nachgiebigen Arm (19) aufweist, der sich in einem Gehäuse (10)
abstützt und der mit einem rastnasenartigen Vorsprung (20) verbunden ist, der zum
Eingriff in eine Ausnehmung (9) der Feder (5) ausgelegt ist.
3. Anschlussvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (20) zum Eingriff in die Ausnehmung (9) in der Stromschiene (7) ausgelegt
ist.
4. Anschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (20) angeschrägt ausgebildet ist.
5. Anschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (20) derart bemessen ist, dass neben ihm der Leiter (2) in die Ausnehmung
(9) einführbar ist.
6. Anschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugfeder (5) einen schlaufenförmigen Abschnitt (6) aufweist, mit dem sie an einer
Stromschiene (7) angeordnet ist, wobei sich an den schlaufenförmigen Abschnitt (6)
ein freies Ende (8) anschließt, welches eine Ausnehmung (9) aufweist, welche das freie
Ende der Stromschiene (7) einfasst und welches zur Aufnahme des Leiters (2) nach dem
Zusammenpressen der Zugfeder (5) dient.
7. Anschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussvorrichtung (1) in einem Isolierstoffgehäuse (10) angeordnet ist, welches
eine Leitereinführöffnung (11) zum Einführen des Leiters (2) und eine weitere Einführöffnung
(13) zum Einführen eines Betätigungswerkzeugs (14) aufweist, wobei die Ausnehmung
(9) der Zugfeder (5) mittels des Betätigungswerkzeugs (14) unter die Leitereinführöffnung
(11) führbar ist, so dass ein Leiter (2) in die Ausnehmung (9) einführbar ist und
wobei sich der Arm (19) bis unterhalb der Ausnehmung (9) erstreckt.
8. Anschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (4) des Piercingkontakts (3) direkt an die Stromschiene (7) angeformt
ist.
9. Anschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die U-förmige Überfeder (23) zwischen ihren freien Enden (24, 25) die Stromschiene
(7) mit der Spitze (4) und das Betätigungsdrehelement (22) einfasst und dazu ausgelegt
ist, diese Elemente zum Beschalten selbsttätig aufeinander zu zu bewegen.
10. Anschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungs- und Auslösevorrichtung (17) als ein an ein Gehäuse (10) angeformter,
federnd nachgiebiger Arm (19) ausgebildet ist, welcher sich im Verriegelungszustand
an dem Betätigungsdrehelement (22) abstützt und durch das Einführen des Leiters in
Richtung eines Schlitzes (27) im Betätigungsdrehelement (22) bewegbar ist, bis er
in diesen eingreift.
11. Anschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (22) mit der Öffnung (28) zum Entschalten in die Ausgangslage
zurück bewegbar ist.