[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erden eines mit einer elektrisch nicht leitenden
Kunststoffschicht ummantelten, zum Transport von flüssigen oder gasförmigen Medien,
insbesondere Kraftstoffen, in einem Kraftfahrzeug eingesetzten Metallrohres an einem
metallischen Kraftfahrzeugteil, insbesondere dem Chassis des Kraftfahrzeuges, wobei
die Kunststoffschicht des Metallrohres an einer Verbindungsstelle vollständig entfernt
wird und anschließend die Verbindungsstelle elektrisch leitend mit dem Kraftfahrzeugteil
verbunden wird.
[0002] Im Rahmen der Erfindung besteht das Metallrohr vorzugsweise aus einem einlagig geschweißten
oder mehrlagig verlöteten Stahlrohr, das außen mit einer unedlen Metallschicht (z.
B. aus Al, Zn oder Galfan) als Korrosionsschutzschicht versehen ist.
[0003] Bei einem aus der Praxis bekannten, druckschriftlich nicht näher belegten Verfahren
der genannten Art wird die Verbindungsstelle unmittelbar elektrisch leitend mit dem
Kraftfahrzeugteil verbunden. Aufgrund der teilweise fehlenden Kunststoffschicht im
Bereich der Verbindungsstelle verschlechtert sich leider die Korrosions- und Abrasionsbeständigkeit
des Metallrohres.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im Rahmen der eingangs genannten Maßnahmen
eine einwandfreie elektrische Verbindung zwischen Metallrohr und dem anderen Kraftfahrzeugteil,
wie Chassis, ohne Beeinträchtigung der Korrosions- und Abrasionsbeständigkeit zu erreichen.
[0005] Hierzu lehrt die vorliegende Erfindung, dass auf das Metallrohr zunächst ein die
Verbindungsstelle allseitig abdeckendes bzw. bevorzugt mehr als abdeckendes Abdeckteil
aufgeschoben und anschließend zumindest an seinen Enden unter längs zumindest eines
Teils des Umfanges aufgebrachtem radialen Druck spaltfrei auf das Metallrohr aufgepresst
wird und dass abschließend das Abdeckteil elektrisch leitend mit dem Kraftfahrzeugteil
verbunden wird. Das Abdeckteil kann zumindest an seinen Enden unter längs des gesamten
Umfanges aufgebrachtem radialen Druck spaltfrei auf das Metallrohr aufgepresst werden.
Zweckmäßigerweise handelt es sich um ein zylindrisches Abdeckteil.
[0006] Die Erfindung geht hierbei von der Überlegung aus, dass das Problem der mangelnden
Korrosions- und Abrasionsbeständigkeit des Metallrohres dadurch beseitigt werden kann,
dass über ein zusätzliches Abdeckteil eine Versiegelung der freigelegten Metalloberfläche
gewährleistet werden kann, so dass das Produkt vor externen Umwelteinflüssen, wie
Spritzwasserkontakt, und den damit verbundenen Korrosionseffekten geschützt ist.
[0007] Bei dem Metallrohr handelt es sich insbesondere um ein Stahlrohr. Wie eingangs bereits
dargelegt, befindet sich auf dem Metallrohr zweckmäßigerweise eine elektrisch leitfähige
Korrosionsschutzschicht, die aus einem unedlen Metall, beispielsweise aus Zink oder
Aluminium besteht. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Korrosionsschutzschicht
zwischen dem Metallrohr und der Kunststoffschicht angeordnet ist.
[0008] Die Kunststoffschicht wird an einer bestimmten Stelle des Rohres auf einer bestimmten
Breite entfernt. Dabei kann die Kunststoffschicht nach einer Ausführungsform mechanisch
entfernt werden, beispielsweise abgeschält werden. Nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann die Kunststoffschicht aber auch mit Hilfe einer Laserbehandlung
entfernt werden. Die Entfernung der Kunststoffschicht kann entweder über den gesamten
Umfang des Rohres (360°) oder über einen Teilbereich des Umfanges (beispielsweise
90°) stattfinden. Die Tiefe, bis zu der die Kunststoffschicht in radialer Richtung
des Rohres entfernt wird, reicht entweder bis zur Metallrohroberfläche oder bis zu
der elektrisch leitfähigen Korrosionsschutzschicht.
[0009] Für die Ausgestaltung des Abdeckteils bzw. des elektrisch leitfähigen Abdeckteils
bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten. Nach einer Ausführungsform
ist das Abdeckteil in Umfangsrichtung des Metallrohres geschlossen ausgebildet. Gemäß
einer ersten bevorzugten Ausführungsform besteht das Abdeckteil aus einer metallischen
Quetschhülse, insbesondere aus Aluminium oder Edelstahl. Es empfiehlt sich, diese
Quetschhülse mechanisch aufzupressen.
[0010] Bei einer zweiten sehr bevorzugten Ausführungsform besteht das Abdeckteil aus einem
Schrumpfschlauchabschnitt aus elektrisch leitfähigem bzw. durch Zusätze leitfähig
gemachtem Kunststoff. Dieser Schrumpfschlauchabschnitt wird vorteilhafterweise durch
eine Temperaturbehandlung auf das Metallrohr aufgeschrumpft. Dabei ist dieser Schrumpfschlauchabschnitt
nach einer Ausführungsform innenseitig auch noch mit einer elektrisch leitfähigen
Klebebeschichtung versehen.
[0011] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird an dem Rohr zunächst ein
über den Umfang des Rohres umlaufender Wulst erzeugt. Der Wulst ragt aus der Rohroberfläche
radial heraus. Es liegt insbesondere im Rahmen der Erfindung, einen solchen Wulst
an einem Endabschnitt des Rohres zu erzeugen. Zweckmäßigerweise wird zumindest die
den Wulst bedeckende Kunststoffschicht entfernt und zwar vorzugsweise über den gesamten
Umfang des Wulstes. Diese freigelegte metallische Oberfläche des Wulstes bildet dann
die Verbindungsstelle des Metallrohres. Die Verbindungsstelle an einem solchen Wulst
hat aufgrund des größeren Außenumfanges des Wulstes den Vorteil, dass die freigelegte
metallische Oberfläche größer ist als eine entsprechende Verbindungsstelle gleicher
Breite in einem sonstigen Rohrbereich. - Erfindungsgemäß wird dann ein Schrumpfschlauchabschnitt
aus elektrisch leitfähigem Kunststoff auf das Metallrohr bzw. auf den Wulst aufgebracht/aufgeschoben.
Dieser Schrumpfschlauchabschnitt wird anschließend durch eine Temperaturbehandlung
auf das Metallrohr bzw. auf den Wulst aufgeschrumpft. Der Schrumpfschlauchabschnitt
kann dabei innenseitig mit einer elektrisch leitfähigen Klebebeschichtung versehen
sein.
[0012] Gegenstand der Erfindung ist auch ein ummanteltes Metallrohr nach Anspruch 10. Bevorzugte
Ausführungsformen dieses ummantelten Metallrohres werden in den Patentansprüchen 11
und 12 beansprucht.
[0013] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine elektrisch leitende Verbindung eines Metallrohres mit
einem Kraftfahrzeugteil,
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform einer solchen Verbindung und
- Fig. 3
- eine dritte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 1.
[0014] Zum Erden eines mit einer elektrisch nicht leitenden Kunststoffschicht 1 ummantelten,
zum Transport von flüssigen oder gasförmigen Medien, wie Kraftstoffen, in einem Kraftfahrzeug
eingesetzten Metallrohres 2 an einem metallischen Kraftfahrzeug, wie dem Chassis des
Kraftfahrzeuges, wird zunächst die Kunststoffschicht 1 des Metallrohres 2 an einer
Verbindungsstelle 3 über den gesamten Umfang vollständig entfernt. Anschließend wird
auf das Metallrohr 2 ein in Umfangsrichtung des Metallrohres 2 geschlossenes, die
Verbindungsstelle 3 allseitig mehr als abdeckendes zylindrisches Abdeckteil 4 aufgeschoben
und anschließend zumindest an seinen Enden unter längs des gesamten Umfanges aufgebrachtem
radialen Druck spaltfrei auf das Metallrohr 2 aufgepresst. Abschließend wird das Abdeckteil
elektrisch leitend mit dem Kraftfahrzeugteil verbunden, was im Einzelnen nicht mehr
dargestellt ist.
[0015] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 besteht das Abdeckteil 4 aus einer metallischen
Quetschhülse aus Aluminium oder Edelstahl. Diese Quetschhülse 4 wird mechanisch so
aufgepresst, dass die Quetschhülse 4 über ihre gesamte Länge und damit auch im freigelegten
Teil 3 des Metallrohres 2 Kontakt hat.
[0016] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 besteht das Abdeckteil 4 aus einem Schrumpfschlauchabschnitt
aus elektrisch leitfähigem bzw. wie bekannt durch Zusätze leitfähig gemachtem Kunststoff.
Dieser Schrumpfschlauchabschnitt 4 ist durch eine Temperaturbehandlung auf das Metallrohr
2 aufgeschrumpft worden, wobei der Schrumpfschlauchabschnitt 4 innenseitig zuvor noch
mit einer elektrisch leitfähigen Klebebeschichtung versehen worden sein kann. Bei
dieser Ausführungsform und bei der nachfolgend erläuterten in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsform wird also das Aufpressen des Abdeckteils unter radialem Druck durch
ein Aufschrumpfen verwirklicht.
[0017] Auch bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 besteht das Abdeckteil 4 aus einem Schrumpfschlauchabschnitt
aus elektrisch leitfähigem Kunststoff. Bei dieser Ausführungsform wurde an dem Rohr
zunächst ein über den Umfang des Rohres umlaufender Wulst 5 erzeugt. Die den Wulst
5 bedeckende Kunststoffschicht 1 wurde entfernt und auf diese Weise die Verbindungsstelle
3 an dem Wulst 5 erhalten. Der Schrumpfschlauchabschnitt 4 ist durch eine Temperaturbehandlung
auf das Metallrohr 2 bzw. auf den Wulst 5 aufgeschrumpft worden. Auch bei dieser Ausführungsform
ist der Schrumpfschlauchabschnitt 4 innenseitig mit einer elektrisch leitfähigen Klebebeschichtung
6 versehen.
1. Verfahren zum Erden eines mit einer elektrisch nicht leitenden Kunststoffschicht (1)
ummantelten, zum Transport von flüssigen oder gasförmigen Medien, insbesondere Kraftstoffen,
in einem Kraftfahrzeug eingesetzten Metallrohres (2) an einem metallischen Kraftfahrzeugteil,
insbesondere dem Chassis des Kraftfahrzeuges, wobei die Kunststoffschicht (1) des
Metallrohres (2) an einer Verbindungsstelle (3) vollständig entfernt wird und anschließend
die Verbindungsstelle (3) elektrisch leitend mit dem Kraftfahrzeugteil verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet, dass auf das Metallrohr (2) zunächst ein die Verbindungsstelle (3) allseitig abdeckendes
bzw. allseitig mehr als abdeckendes Abdeckteil (4) aufgeschoben und anschließend zumindest
an seinen Enden unter längs zumindest eines Teils des Umfanges aufgebrachtem radialen
Druck spaltfrei auf das Metallrohr (2) aufgepresst wird und dass abschließend das
Abdeckteil (4) elektrisch leitend mit dem Kraftfahrzeugteil verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckteil (4) in Umfangsrichtung des Metallrohres (2) geschlossen ausgebildet
ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckteil (4) aus einer metallischen Quetschhülse besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Quetschhülse (4) aus Aluminium oder Edelstahl besteht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Quetschhülse (4) mechanisch aufgepresst wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckteil (4) aus einem Schrumpfschlauchabschnitt aus elektrisch leitfähigem
Kunststoff besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei an dem Metallrohr (2) zumindest ein über den Umfang
des Metallrohres (2) umlaufender Wulst (5) erzeugt wird und wobei die den Wulst (5)
bedeckende Kunststoffschicht (1) zumindest über einen Teil des Wulstumfanges, vorzugsweise
über den gesamten Wulstumfang entfernt wird und wobei der Schrumpfschlauchabschnitt
aus elektrisch leitfähigem Kunststoff auf die Verbindungsstelle (3) an dem Wulst (5)
aufgeschoben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrumpfschlauchabschnitt (4) durch eine Temperaturbehandlung auf das Metallrohr
(2) aufgeschrumpft wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrumpfschlauchabschnitt (4) innenseitig mit einer elektrisch leitfähigen Klebebeschichtung
versehen ist.
10. Mit einer elektrisch nicht leitenden Kunststoffschicht (1) ummanteltes Metallrohr
(2) zum Transport von flüssigen oder gasförmigen Medien, insbesondere von Kraftstoffen
in einem Kraftfahrzeug, wobei die Kunststoffschicht (1) des Metallrohres (2) an einer
Verbindungsstelle (3) vollständig entfernt ist und diese Verbindungsstelle (3) elektrisch
leitend mit einem metallischen Kraftfahrzeugteil, insbesondere dem Chassis des Kraftfahrzeuges
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Metallrohr (2) ein die Verbindungsstelle (3) allseitig abdeckendes Abdeckteil
(4) aufgeschoben ist und zumindest an seinen Enden längs zumindest eines Teils des
Umfanges spaltfrei auf das Metallrohr (2) aufgepresst ist und dass das Abdeckteil
(4) elektrisch leitend mit dem Kraftfahrzeugteil verbunden ist.
11. Ummanteltes Metallrohr nach Anspruch 10, wobei das Abdeckteil eine aufgepresste metallische
Quetschhülse ist.
12. Ummanteltes Metallrohr nach Anspruch 10, wobei das Abdeckteil (4) ein aufgeschrumpfter
Schrumpfschlauchabschnitt aus elektrisch leitfähigem Kunststoff ist.
13. Ummanteltes Metallrohr nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei das Rohr (2) einen
radial herausragenden Wulst (5) an der Verbindungsstelle (3) aufweist, welcher Wulst
(5) mit dem Abdeckteil (4) in Kontakt steht.