[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dämpfungsvorrichtung für bewegbare Möbelteile,
mit einem mit dem Möbelteil kuppelbaren Betätigungsteil, das entsprechend einer Möbelteilbewegung
hin- und herbewegbar gelagert ist, einem Dämpfer sowie einer Getriebestufe zur Umsetzung
von Bewegungen des Betätigungsteils in Bewegungen des Dämpfers.
[0002] Aus der EP 1 188 397 ist eine federbeaufschlagte Schließvorrichtung für Schubladen
bekannt, bei der ein axial verschieblicher Schieber beim anfänglichen Aufmachen einer
Schublade eine Feder spannt und im gespannten Zustand verriegelt. Beim Zurückschieben
der Schublade wird das Betätigungsteil von der Schublade erfasst und gelöst, so dass
die Feder die Schublade vollständig zurückzieht. Dabei ist ein an dem Betätigungsteil
befestigter Flansch in einer Schiebeführung geführt, die mit hochviskosem Fett befüllt
ist. Durch das hochviskose Fett wird eine Dämpfung der Bewegung erzielt.
[0003] Aus der EP 1 120 066 ist weiterhin eine Schließvorrichtung für Schubladen bekannt,
bei der ein verschieblich geführter Betätigungsschlitten mit der Schublade kuppelbar
ist. Über eine Verzahnung betätigt der Betätigungsschlitten über ein Getrieberitzel
einen Rotationsdämpfer, der ein sanftes Schließen der Schublade sicherstellt.
[0004] Solche Dämpfungsvorrichtungen bewirken zwar ein sanftes Schließen der Schublade.
Allerdings ist die Dämpfungswirkung beim Aufmachen der Schublade unerwünscht. Um die
Dämpfungswirkung beim Aufmachen der Schublade zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen,
nur in einer Richtung wirksame Rotationsdämpfer zu verwenden. Diese Rotationsdämpfer
bewirken nur in einer Richtung eine Dämpfung. In der entgegengesetzten Richtung, die
dem Ausziehen der Schublade entspricht, ist die Dämpfungswirkung vernachlässigbar.
Solche Rotationsdämpfer sind jedoch sehr teuer und damit für die Massenfertigung von
entsprechenden Möbelbeschlägen wenig geeignet.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Dämpfungsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet
und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Vorzugsweise soll die Dämpfungsvorrichtung
mit einfachen Mitteln eine Dämpfungswirkung nur in einer Bewegungsrichtung erzielen,
während in der entgegengesetzten Richtung eine weitgehend dämpfungsfreie Bewegung
möglich ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Dämpfungsvorrichtung gemäß Anspruch
1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Erfindungsgemäß ist die Getriebestufe zwischen dem Betätigungsteil und dem Dämpfer
also derart ausgebildet, dass sie nur Bewegungen des Betätigungsteils in eine Richtung
in Dämpferbewegungen umsetzt, während sie Bewegungen des Betätigungsteils in die entgegengesetzte
Richtung nicht in Dämpferbewegungen umsetzt. Die Getriebestufe enthält hierzu eine
Freilaufkupplung, die bei Bewegungen des Betätigungsteils in eine erste Richtung einkuppelt
und bei Bewegungen des Betätigungsteils in eine zweite, zur ersten Richtung entgegengesetzte
Richtung auskuppelt. Vorteilhafterweise können hierdurch billige, in zwei Richtungen
wirksame Dämpfer Verwendung finden, ohne dass tatsächlich in zwei Bewegungsrichtungen
eine Dämpfungswirkung eintritt. Es werden insbesondere nur Schließbewegungen des Betätigungsteils
in Dämpferbewegungen umgesetzt, während beim Öffnen des Möbelteils der Dämpfer keine
Bewegung erfährt.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung wird die Freilaufkupplung von einem kraftübertragenden
Getriebeelement der Getriebestufe gebildet, das Antriebskräfte in einer Kraftflussrichtung
auf ein zweites Getriebeelement überträgt, quer zu der Kraftflussrichtung der Antriebskräfte
beweglich gelagert ist und durch Bewegung in die eine Richtung von dem zweiten Getriebeelement
abkuppelt und durch eine entgegengesetzte Bewegung in das zweite Getriebeelement kraftübertragend
einkuppelt.
[0009] Insbesondere kann die Freilaufkupplung von einem Getrieberad der Getriebestufe gebildet
sein, das axial verschieblich auf einer Getriebeachse sitzt und durch axiale Bewegung
in einer ersten Richtung mit der Getriebeachse in drehfesten Eingriff und durch axiale
Bewegung in die entgegengesetzte Richtung von der Getriebeachse außer Eingriff bringbar
ist. Eine besonders kompakte Anordnung wird erreicht, wenn das Getrieberad unmittelbar
auf dem in diesem Fall als Rotationsdämpfer ausgebildeten Dämpfer sitzt. Durch entsprechende
axiale Bewegung des Getrieberads gelangt dieses vom Gehäuse des Rotationsdämpfers
außer Eingriff bzw. mit diesem in Eingriff.
[0010] Um die beiden die Freilaufeigenschaft bewirkenden Getriebeelemente einfach kuppeln
sowie auskuppeln zu können, besitzen die beiden Getriebeelemente vorteilhafterweise
keilförmig, d.h. spitzwinklig zur Verschieberichtung des Getriebeelements geneigt,
angeordnete Kupplungseingriffsflächen, die durch Relativbewegung der beiden Getriebeelemente
in Eingriff und außer Eingriff bringbar sind. Die keilförmig angeordneten Kupplungseingriffsflächen
erlauben es, mit kleinen Stellbewegungen eine sichere Verriegelung herzustellen sowie
zu lösen.
[0011] Die Freilaufkupplung kann rein kraftschlüssig kuppelnd ausgebildet sein. Im Falle
des auf der Getriebeachse axial verschieblich sitzenden Getrieberades können das Getrieberad
und/oder die Getriebeachse jeweils konische Kupplungseingriffsflächen aufweisen. Die
konische Innenmantelfläche des Getrieberads sitzt bei entsprechender Axialbewegung
des Getrieberads kraftschlüssig auf der konischen Außenmantelfläche der Getriebeachse,
die von dem Gehäuse des Rotationsdämpfers gebildet sein kann. Wird das Getrieberad
axial verschoben, wird die konische Innenmantelfläche von der konischen Außenmantelfläche
der Getriebeachse abgehoben. Durch die Konizität der Kupplungseingriffsflächen können
große Presskräfte mit nur kleinen axialen Stellkräften erzeugt und damit große Antriebskräfte
übertragen werden.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung kann die Freilaufkupplung
auch formschlüssig kuppelnd ausgebildet sein. Im Falle des auf der Getriebeachse axial
verschieblich sitzenden Getrieberads können an dem Getrieberad und/oder an der Getriebeachse
keilförmig angeordnete, d.h. zur Drehachse spitzwinklig geneigte Passflächen vorgesehen
sein, mit denen das Getrieberad und die Getriebeachse aufeinandersitzen. Insbesondere
können an sich konische Mantelflächen an dem Getrieberad und/oder der Getriebeachse
vorgesehen sein, die facettenartige Abflachungen aufweisen, welche die Passflächen
bilden und mit komplementären Abflachungen an dem jeweils anderen Teil in Eingriff
geraten. Ebenso können an den keilförmig angeordneten Kupplungseingriffsflächen Riefen,
Nuten oder andere formschlüssig wirkende Passflächen vorgesehen sein, um bei entsprechender
axialer Bewegung des Getrieberads einen drehfesten Formschluss mit der Getriebeachse
zu erreichen.
[0013] Die Stellbewegung des axial verschieblichen Getriebeelements zum Schalten des Freilaufs
wird in Weiterbildung der Erfindung automatisch durch Bewegung der Getriebestufe bewirkt.
Die Getriebestufe kann hierzu Eingriffsmittel, insbesondere eine Schrägverzahnung,
besitzen, die je nach Bewegungsrichtung der Getriebestufe unterschiedlich gerichtete
resultierende Kräfte auf das axial verschiebliche Getriebeelement bewirken. Die Einrück-
und Ausrückkräfte auf die Freilaufkupplung werden also durch resultierende Querkräfte
des Getriebeeingriffs gebildet. Die Laufrichtung der Getriebestufe bewirkt ein automatisches
Schalten der Freilaufkupplung.
[0014] Vorteilhafterweise ist der Dämpfer als Rotationsdämpfer ausgebildet, der in beide
Drehrichtungen wirksam sein kann. Durch die in die Getriebestufe integrierte Freilaufkupplung
kann der Dämpfer frei von Rückstellmitteln ausgebildet sein. Der Rotationsdämpfer
braucht nicht jedes Mal in eine Ausgangsstellung zurückgedreht werden. Wenn die Getriebestufe
beim Öffnen des beweglichen Möbelteils freiläuft, bleibt der Rotationsdämpfer einfach
in der entsprechenden Stellung stehen. Kuppelt die Getriebestufe beim erneuten Schließen
des Möbelteils wieder ein, wird der Rotationsdämpfer einfach entsprechend weitergedreht.
Dieser Vorgang wiederholt sich, ohne dass ein Rückstellen des Rotationsdämpfers stattfinden
würde. Der Rotationsdämpfer wird also immer nur in eine Bewegungsrichtung betätigt.
Rückstellfedern können entfallen.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung kann das Betätigungsteil als axial verschiebliches
Zahnstangenprofil ausgebildet sein, das mit dem auf dem Dämpfer sitzenden Getrieberad
kämmt. Dabei kann die Getriebestufe eine Übersetzung der Bewegungen des Betätigungsteiles
vorsehen, um auch bei kleinen Möbelteilbewegungen eine ausreichende Dämpferbewegung
zu erzielen.
[0016] In besonders vorteilhafter Weise ist die Dämpfungsvorrichtung in eine Schließvorrichtung
integriert. Das Betätigungsteil bzw. ein damit verbundenes Getriebeteil kann mit einer
Feder in Schließrichtung beaufschlagt sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass
die Feder beim Öffnen des Möbelteils gespannt wird, wobei dies vorzugsweise beim anfänglichen
Öffnen des Möbelteils erfolgt, sodann die Feder verriegelt wird und das Betätigungsteil
von dem Möbelteil abkuppelt, um eine ungehinderte Bewegung über den restlichen Auszugsweg
sicherzustellen. Wird der Möbelteil sodann wieder geschlossen, gelangt der Betätigungsteil
mit dem Möbelteil wieder in Eingriff, die Feder wird entriegelt und der Möbelteil
von der Feder in die geschlossene Stellung getrieben. Hierbei setzt die Dämpferwirkung
der Dämpfungsvorrichtung ein.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Schubladenführungsbeschlages mit einer Schließvorrichtung,
die mit einer Dämpfungsvorrichtung nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung
versehen ist,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Schließvorrichtung aus Fig. 1, wobei die Schließvorrichtung
von dem Führungsbeschlag abgebaut ist,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Schließvorrichtung aus Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch die Schließvorrichtung aus den vorhergehenden Figuren entlang
der Linie B-B in Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch die Dämpfungsvorrichtung und die diese antreibende Getriebestufe
der Schließvorrichtung aus den vorhergehenden Figuren entlang der Linie A-A in Fig.
4,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht auf die Schließvorrichtung aus den vorhergehenden Figuren, wobei
eine Gehäusehälfte weggeschnitten ist und eine Schrägverzahnung der Getriebestufe
zu sehen ist,
- Fig. 7
- eine Explosionsdarstellung des Rotationsdämpfers der Dämpfungsvorrichtung aus den
vorhergehenden Figuren und des diesen antreibenden Getrieberitzels, und
- Fig. 8
- eine Explosionsdarstellung ähnlich Fig. 7 eines Rotationsdämpfers und des diesen antreibenden
Getrieberitzels nach einer zu Fig. 7 alternativen Ausführung der Erfindung, bei der
die den Eingriff zwischen Getrieberitzel und Rotationsdämpfer sicherstellenden Mantelflächen
facettenförmige Abflachungen aufweisen.
[0018] Figur 1 zeigt einen Möbelbeschlag in Form einer Schubladenführung 1. Eine im wesentlichen
L-förmige Tragschiene 2 kann mit ihrem vertikalen Steg 3 über geeignete Befestigungsmittel
beispielsweise in Form von Bohrungen 4 an einem Möbelkorpus befestigt werden. An dem
horizontalen Steg 5 der Tragschiene 2 ist in nicht näher dargestellter, an sich bekannter
Weise eine Schublade verschieblich gelagert.
[0019] Wie Figur 1 zeigt, ist an der Tragschiene 2 eine Schließvorrichtung 6 gelagert, die
mit einem Mitnehmer 7 in üblicher Weise einen nicht gezeigten, an der Laufschiene
oder der Schubladenzarge befestigten Zapfen einfängt und mit diesem zusammenwirkt.
[0020] Die an der Tragschiene 2 befestigte Schließvorrichtung 6 umfasst eine längliche Tragplatte
8, die an dem horizontalen Steg 5 der Tragschiene 2 befestigt ist, sowie einen Deckel
9, der mit der Tragplatte 8 der Schließvorrichtung 6 über Bohrungen 10 sowie geeignete
Befestigungszapfen 11 verbunden ist. Aus dem von der Tragplatte 8 und dem Deckel 9
gebildeten Gehäuse der Schließvorrichtung 6 ragt der Mitnehmer 7 heraus, der einerseits
eine Querachse 12 aufweist, mit der er an einem Betätigungsteil in Form eines Schlittens
13 schwenkbar angelenkt ist, wobei der Schlitten 13 zwischen dem Deckel 9 und der
Tragplatte 8 längsverschieblich geführt ist. Andererseits ist der Mitnehmer 7 mit
einem Führungsteil in Form eines Führungszapfens 14 in einer kulissenartig ausgebildeten
Führungsbahn 15 geführt, die sowohl im Deckel 9 als auch in der Tragplatte 8 ausgebildet
ist. Wie Figur 3 zeigt, wird der Mitnehmer 7 über eine Feder 16 in eine Richtung vorgespannt,
die der geschlossenen Stellung der Schublade entspricht. Die Feder 16 ist einerseits
an einem Befestigungsarm an dem Mitnehmer 7 und andererseits an der Tragplatte 8 eingehängt.
[0021] Die Figuren 3 bis 6 zeigen den Mitnehmer 7 in einer mittleren Stellung zwischen einer
Öffnungs- und einer Schließstellung.
[0022] Der Schlitten 13, der nur einachsig beweglich ist, ist mit einem Zahnstangenprofil
17 versehen, das der Tragplatte 8 zugewandt ist. Im Bereich des Zahnstangenprofils
17 besitzt die Tragplatte 8 eine Ausnehmung sowie ein an der Tragplatte 8 befestigtes
Dämpfergehäuse 18, das nach unten von der Tragplatte 8 vorspringt und einen Dämpfer
19 aufnimmt, der als Rotationsdämpfer ausgebildet ist. Die Rotationsachse 20 des Rotationsdämpfers
19 erstreckt sich dabei quer zur Laufrichtung des Schlittens 13, wobei der Rotationsdämpfer
19 quer von dem Zahnstangenprofil 17 versetzt ist. Der Dämpfer 19 kann an dem Dämpfergehäuse
18 befestigt sein.
[0023] Die Figuren 5 und 7 zeigen den Aufbau des Dämpfers 19 näher. Der Dämpfer 19 besitzt
einen rotationssymmetrischen Mittelteil 21, dem sich beidseitig zwei vorspringende
axial erstreckende und konzentrische Zylinder 21', 21", 41', 41" anschließen. Der
Raum zwischen diesen Zylindern wird von komplementären, sich ebenfalls axial erstreckenden
Zylindern 42, 43 beider Verankerungsteile 22 gefüllt, wobei zwischen den zugewandten
Flächen ein kleiner Spalt verbleibt, in dem ein Fett hoher Viskosität die Dämpfungs-
bzw. Bremskraft ausübt.
[0024] Die seitlichen Scheiben 22 weisen radial nach innen vorspringende Anschlagteile 23
auf, mit denen sie in nach oben freilaufenden Ausnehmungen 24 des Dämpfergehäuses
18 formschlüssig verankert werden.
[0025] Das Getrieberad 26 sitzt auf der äußeren Wandung des Mittelteils 21 und ist im montierten
Zustand in einer unteren Ausnehmung 44 des Gehäuses 18 enthalten, deren Wandung 44'
seine axiale Bewegung begrenzt, wenn es außer Eingriff gebracht wird.
[0026] Auf der äußeren Wandung 27 des Mittelteils 21 können ringförmige Nuten 45 zur Lagerung
von O-Ringen 48 oder dergleichen vorgesehen sein, die die Aufgabe besitzen, einerseits
die Reibung zwischen dem Getrieberad 26 und der Wandung 27 des Mittelteils zu verbessern
und andererseits einen vorläufigen, stufenförmigen Gegenanschlag 46 derart zu bilden,
dass das Getrieberad bis dann in seiner eingegriffenen Stellung fest gehalten ist,
wenn keine neue Ausrückkraft an dieses durch die Schrägverzahnung ausgeübt wird.
[0027] Es versteht sich, dass anders ausgebildete Rotationsdämpfer Verwendung finden können.
[0028] Unmittelbar auf dem drehbaren Teil des Dämpfers 19, das in der gezeichneten Ausführung
von der äußeren Wandung des Mittelteils 21 gebildet wird, sitzt ein Getrieberitzel
26. Die äußere Wandung des Mittelteils 21 bildet eine Getriebeachse, auf der das Getrieberad
26 mit einer Innenausnehmung sitzt. Wie Figur 7 zeigt, sind die Außenmantelfläche
27 des drehbaren Dämpferteils sowie die Innenmantelfläche 28 des Getrieberitzels 26
jeweils konisch ausgebildet. Wird das Getrieberitzel 26 axial auf die konische Mantelfläche
27 des Dämpfers 19 geschoben, entsteht ein kraftschlüssiger, drehfester Eingriff,
so dass eine Drehbewegung des Getrieberitzels 26 den Rotationsdämpfer mitdreht. Wird
hingegen das Getrieberitzel 26 in entgegensetzter axialer Richtung bewegt, wird die
konische Innenmantelfläche 28 von der konischen Außenmantelfläche 27 abgehoben, so
dass das Getrieberitzel 26 keinen Dreheingriff mehr mit dem Dämpfer 19 hat. Die keilförmige
Ausbildung der Außenmantelfläche des drehbaren Teils des Dämpfers 19 sowie die komplementär
keilförmige Ausbildung der Innenmantelfläche 28 des Getrieberitzels 26 erlauben ein
An- und Abkuppeln durch sehr kleine axiale Bewegungen des Getrieberitzels 26.
[0029] Die axiale Kupplungsbewegung des Getrieberitzels 26 der Getriebestufe 29 wird durch
eine Schrägverzahnung 30 bewirkt, mittels derer das Getrieberitzel 26 mit dem Zahnstangenprofil
17 des Schlittens 13 kämmt. Wie Figur 6 zeigt, sind sowohl das Getrieberitzel 26 als
auch das Zahnstangenprofil 17 schräg verzahnt, und zwar derart, dass bei Bewegungen
der Getriebestufe 29 eine axiale Bewegung auf das Getrieberitzel 26 bewirkt wird,
die beim Schließen der Schublade das Getrieberitzel 26 auf den Dämpfer 19 drückt und
mit dessen drehbaren Teil verriegelt. Bei entgegengesetzter Bewegung, d.h. beim Öffnen
der Schublade bewirkt die Schrägverzahnung 30 hingegen eine entgegengesetzte Bewegung
des Getrieberitzels 26, die dieses von dem Dämpfer 19 abhebt und von dessen drehbaren
Teil entriegelt. Das mit dem Dämpfer 19 verriegelbare und entriegelbare Getriebeelement
26 bildet eine in die Getriebestufe 29 integrierte Freilaufkupplung 31.
[0030] Sollte die rein kraftschlüssige Kupplung zwischen dem Getrieberitzel 26 und dem drehbaren
Teil des Rotationsdämpfers 19 nicht ausreichend sein, können das Getrieberitzel 26
sowie der drehbare Mittelteil 21 des Dämpfers 19 jeweils komplementär zueinander ausgebildete,
formschlüssig aneinandergreifende Passflächen besitzen. Wie Figur 8 zeigt, kann die
insgesamt konisch ausgebildete Außenmantelfläche 27 des drehbaren Mittelteils 21 des
Dämpfers 19 facettenartige bzw. keilförmige Abflachungen 32 besitzen. Die Innenmantelfläche
28 des Getrieberitzels 26 kann entsprechend insgesamt etwa konisch ausgebildet sein
und dabei Abflachungen 33 besitzen, die zu den Abflachungen 32 des Mittelteils 21
komplementär und ebenfalls keilförmig angestellt sind. Wir das Getrieberitzel 26 auf
die Außenmantelfläche 27 des Mittelteils 21 geschoben, gelangen die Abflachungen 32
und 33 miteinander in formschlüssigen Eingriff. Bei entgegengesetzter axialer Bewegung
des Getrieberitzels 26 werden die Abflachungen 33 von den Abflachungen 32 abgehoben,
so dass kein drehfester Eingriff zwischen dem drehbaren Dämpferteil und dem Getrieberitzel
26 mehr besteht.
1. Dämpfungsvorrichtung für bewegbare Möbelteile, mit einem mit dem jeweiligen Möbelteil
kuppelbaren Betätigungsteil (13), das entsprechend einer Möbelteilbewegung hin- und
herbewegbar gelagert ist, einem Dämpfer (19) sowie einer Getriebestufe (29) zur Umsetzung
von Bewegungen des Betätigungsteils (13) in Bewegungen des Dämpfers (19), dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebestufe (29) eine Freilaufkupplung (31) enthält, die bei Bewegungen des
Betätigungsteils (13) in eine erste Richtung einkuppelt und bei Bewegungen des Betätigungsteils
(13) in eine zweite, zur ersten entgegengesetzte Richtung auskuppelt.
2. Dämpfungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Freilaufkupplung
(31) von einem Getriebeelement (26) der Getriebestufe (29) gebildet ist, das in einer
Kraftflussrichtung (34, 35) Antriebskräfte auf ein weiteres Getriebeelement überträgt,
quer zu der Kraftflussrichtung (34, 35) der Antriebskräfte beweglich gelagert ist
und durch Bewegung in eine Richtung auskuppelt und durch Bewegung in die entgegengesetzte
Richtung einkuppelt.
3. Dämpfungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die beiden Getriebeelemente
keilförmige Kupplungseingriffsflächen (27, 28) aufweisen, die miteinander durch Relativbewegung
der beiden Getriebeelemente in Eingriff und voneinander außer Eingriff bringbar sind.
4. Dämpfungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Freilaufkupplung
(31) von einem Getrieberad (26) der Getriebestufe (29) gebildet ist, das axial verschieblich
auf einer Getriebeachse sitzt und durch axiale Bewegung in einer ersten Richtung mit
der Getriebeachse in drehfesten Eingriff und durch axiale Bewegung in die entgegengesetzte
Richtung von der Getriebeachse außer Eingriff bringbar ist.
5. Dämpfungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Getriebeachse von
der Außenwandung eines drehbaren Teils (21) des Dämpfers (19) gebildet ist.
6. Dämpfungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Freilaufkupplung
(31) kraftschlüssig kuppelnd ausgebildet ist.
7. Dämpfungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Getrieberad (26)
und/oder die Getriebeachse eine konische Kupplungseingriffsfläche (27, 28) aufweist.
8. Dämpfungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Freilaufkupplung
(31) formschlüssig kuppelnd ausgebildet ist.
9. Dämpfungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Getrieberad (26)
und die Getriebeachse keilförmig angeordnete Passflächen (32, 33) aufweist.
10. Dämpfungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Getriebestufe
(29) Eingriffsmittel, insbesondere eine Schrägverzahnung (30), aufweist, die je nach
Bewegungsrichtung der Getriebestufe (29) unterschiedlich gerichtete Einrück- und Ausrückkräfte
auf die Freilaufkupplung (31) ausüben.
11. Dämpfungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das die Freilaufkupplung
(31) bildende Getriebeelement (26) unmittelbar auf dem Dämpfer (19) sitzt.
12. Dämpfungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Rotationsdämpfer
(19) vorgesehen ist, wobei der Rotationsdämpfer vorzugsweise in zwei Drehrichtungen
dämpfungswirksam ausgebildet ist.
13. Dämpfungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Dämpfer (19)
frei von Rückstellmitteln ausgebildet ist.
14. Dämpfungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Betätigungsteil
axial verschieblich geführt ist und ein Zahnstangenprofil (17) aufweist, das mit einem
Getrieberitzel (26) kämmt.
15. Dämpfungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Zahnstangenprofil
und das Getrieberitzel schräg verzahnt sind.
16. Dämpfungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Getriebestufe
(29) eine Übersetzung der Bewegungen des Betätigungsteils (13) bewirkt.
17. Dämpfungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sie in eine Schließvorrichtung
(6) integriert ist und/oder das Betätigungsteil (13) bzw. ein damit verbundenes Getriebeteil
mit einer Feder (16) in Schließrichtung beaufschlagt ist.