[0001] Die Erfindung betrifft eine programmgesteuerte Spülmaschine mit einem Spülraum und
einem Sicherheitsüberlauf nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Spülmaschine mit einem Sicherheitsüberlauf ist bspw. aus der DE 39
30 578 A1 bekannt. Die bekannte Spülmaschine besitzt einen Spülraum, der mit einer
ventilgesteuerten Frischwasserzulaufleitung und einer Ablaufpumpe strömungsmäßig verbunden
ist.
[0003] Um beim Auftreten einer Störung, bei der ein Wasserzulauf ungesteuert in den Spülraum
erfolgt, einen gezielten Wasserüberlauf herbeizuführen und ein Fluten der Umgebung
des Geräts zu vermeiden, ist der Spülraum flüssigkeitsleitend mit einem Sicherheitsüberlauf
verbunden. Dieser weist eine Überlaufkante zum Spülraum und einen in das Wassernetz
oder in eine Auffangwanne mündenden Ablauf auf, wobei die Überlaufkante oberhalb des
beim Spülen im Spülraum vorliegenden Flüssigkeitsniveaus angeordnet ist. Bei einem
solchen offenen Sicherheitsüberlauf besteht der Nachteil, dass Gerüche von verschmutztem
Spülgut aus dem Spülraum über den Sicherheitsüberlauf in die Umgebung des Geräts gelangen
können. Ferner kann sich durch Wassertropfen oder Wrasenbildung mehr oder weniger
Flüssigkeit im Sicherheitsüberlauf absetzen, welche bei längerer Verweilzeit verkeimen
kann. Dies ist schon aus hygienischen Gründen zu vermeiden.
[0004] Der Erfindung stellt sich hiervon ausgehend somit das Problem, eine programmgesteuerte
Spülmaschine zu offenbaren, bei welcher der Luftweg vom Spülraum durch den Sicherheitsüberlauf
zur Umgebung unterbrochen ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine programmgesteuerte Spülmaschine der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Sicherheitsüberlauf vom Spülraum über
eine Flüssigkeitsleitung in ein zur Aufnahme einer austauschbaren Wasservorlage vorgesehenes
Wasserreservoir führt, welches unterhalb der Überlaufkante in einer ersten Kammer
gebildet ist, die einen oberhalb des Niveaus der Überlaufkante angeordneten Überlauf
zu einer zweiten Kammer aufweist, an welcher der Ablauf durch die Wasservorlage getrennt
vom Spülraum angeschlossen ist.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
an Anspruch 1 anschließenden Unteransprüchen.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Trennung des Spülraums und des Ablaufs wird der Vorteil
erreicht, dass Gerüche oder bspw. über Dampf transportierte Bakterien sicher im Spülraum
isoliert sind, wo diese durch an sich bekannte Maßnahmen abgetötet werden können.
Ferner ist durch die Trennung des Spülraums und des Ablaufs die Forderung des DVGW's
erfüllt, wonach die Trennung von einem Spülraum und einem Ablauf eines Sicherheitsüberlaufs
elektrisch spannungslos und ohne bewegte Teile zu erfolgen hat.
[0008] Erfindungsgemäß besteht eine Trennung zwischen Spülraum und Ablauf, sobald die Ausgangsöffnung
der Flüssigkeitsleitung in die Wasservorlage taucht. Eine erfindungsgemäße Weiterbildung
sieht hierzu vor, dass die Flüssigkeitsleitung bis weit unter die Überlaufkante in
das Wasserreservoir geführt ist, so dass lediglich eine geringe Wasservorlage zur
Trennung des Spülraums und des Ablaufs ausreicht.
[0009] Damit der komplette Spülraum zur Reinigung von Spülgut genutzt werden kann, sieht
eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass der Sicherheitsüberlauf an
der Spülraumaußenwand angeordnet ist. Ferner wird durch diese Anordnung erreicht,
dass der Sicherheitsüberlauf im Bedarfsfall leicht zugänglich und demontierbar ist.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, dass der Überlauf
vorzugsweise um ein mehrfaches höher als das höchste erreichbare Niveau der Wasservorlage
in der ersten Kammer ist. Gemäß dieser Weiterbildung kann die Wasservorlage aus dem
Sicherheitsüberlauf bei einem ungestörten und regulären Spülbetrieb lediglich über
die Überlaufkante in den Spülraum abfließen, wo sie am Ende jedes wasserführenden
Programmabschnitts mit der Reinigungsflüssigkeit abgepumpt wird. Hierdurch wird der
Vorteil erreicht, dass sich keine Flüssigkeit in der zweiten Kammer sammelt und verkeimt.
[0011] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, dass
die erste Kammer eine Leitungsverbindung zur Umwälzpumpe aufweist. Hierdurch wird
erreicht, dass die erste Kammer während des Spülbetriebs automatisch ausspülbar, reinigbar
und ggf. desinfizierbar ist.
[0012] Damit ein unkontrollierter Wasserzulauf in den Spülraum rechtzeitig und wirksam gestoppt
werden kann, sieht eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre vorteilhaft vor,
dass ein signalmäßig mit den Ventilen der Frischwasserzulaufleitung verbundener Schwimmerschalter
vorgesehen ist, der in der ersten Kammer oberhalb der Überlaufkante oder in der zweiten
Kammer unterhalb des Überlaufs angeordnet ist. Dabei ist es zweckmäßig, dass der Schwimmerschalter
zusätzlich mit der Ablaufpumpe signalmäßig verbunden ist, um diese im Bedarfsfall
automatisch und unverzüglich anzusteuern. Durch die vorgenannten Maßnahmen zur Behebung
eines unkontrollierten Wasserzulaufs wird der Vorteil erreicht, dass eine bspw. kontaminierte
Reinigungsflüssigkeit nicht über den Ablauf in die Ablaufwanne oder in das Abwassernetz
läuft.
[0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, dass die Einlauföffnung
des Ablaufs oberhalb des Kammerbodens angeordnet ist. Durch diese Maßnahme wird die
Zeit zum wirksamen Entgegenwirken der Störung gewonnen, die das Wasser bis zum Anstieg
auf die Höhe der Einlauföffnung braucht. Ein wirksames Entgegenwirken kann durch das
Einschalten der Entleerungspumpe und dem Schließen der Ventile in der Frischwasserleitung
erreicht werden.
[0014] Eine weitere Ausbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, dass der Ablauf einen
derart großen Innendurchmesser aufweist, dass beim Fluten des Sicherheitsüberlaufs
der Wasserablauf schneller als der Wasserzulauf erfolgt. Hierdurch wird vorteilhaft
vermieden, dass sich ein Saughebereffekt ausbildet und die gesamte im Spülraum befindliche
Reinigungsflüssigkeit abgeführt wird.
[0015] Eine zweckmäßige Ausbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, dass der Ablauf
in der zweiten Kammer durch ein Rohrstück ausgebildet ist, welches durch den Kammerboden
in den Kammerraum hineinragt.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die programmgesteuerte Spülmaschine gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ein Desinfektionsprogramm beinhaltet und zum Desinfizieren
von in der Medizin eingesetzten Instrumenten dient, da durch die erfindungsgemäße
Trennung vom Spülraum und Ablauf gefährliche an den Instrumenten anhaftende Krankheitserreger
sicher im Spülraum isoliert und dort mittels der Desinfektion unschädlich gemacht
werden können.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand einer Zeichnung rein schematisch
dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.
[0018] Die Zeichnung zeigt einen Sicherheitsüberlauf (1) für eine an sich bekannte und deshalb
in ihrer kompletten Ausbildung nicht gezeigten programmgesteuerten Spülmaschine (2)
mit Spülraum (3).
[0019] Der Spülraum (3) der Maschine ist strömungsmäßig mit einer nicht dargestellten ventilgesteuerten
Frischwasserzulaufleitung und einer nicht gezeigten Ablaufpumpe sowie mit dem an einer
Gehäuseaußenwand (11) der Spülmaschine (2) montierten Sicherheitsüberlauf (1) über
eine Überlaufkante (4) verbunden.
[0020] Der Sicherheitsüberlauf (1) weist neben der Überlaufkante (4) zum Spülraum (3) zwei
Kammern (5, 6) und einen Ablauf (7) auf, der in eine nicht gezeigte Bodenwanne oder
in das Abwassernetz mündet. Ferner besitzt der Sicherheitsüberlauf (1) eine Flüssigkeitsleitung
(8), welche die einzige Strömungsverbindung vom Spülraum (3) zum Sicherheitsüberlauf
(1) bildet, wobei die Flüssigkeitsleitung (8) von der Überlaufkante (4) am Spülraum
(3) in ein unterhalb der Überlaufkante (4) ausgebildetes Wasserreservoir (9) der ersten
Kammer (5) führt, welches zur Aufnahme einer austauschbaren Wasservorlage dient. Die
erste Kammer (5) ist von der strömungsmäßig nachgeschalteten und den Ablauf (7) aufweisenden
zweiten Kammer (6) durch einen Überlauf (10) getrennt, wobei der Überlauf (10) in
Form-einer Wand ausgebildet ist, dessen Überlaufniveau oberhalb der zum Spülraum angeordneten
Überlaufkante (4) liegt. Um zu vermeiden, dass die Wasservorlage bspw. während eines
gebläseunterstützten Trocknungsgangs vom im Spülraum (3) vorliegenden Überdruck in
die zweite Kammer (6) gedrückt wird, ist das Überlaufniveau des Überlaufs (10) in
dieser Ausführung um ein mehrfaches höher als das höchste erreichbare Niveau der Wasservorlage
in der ersten Kammer (5) ausgebildet. Grundsätzlich reicht es aber aus, wenn der Überlauf
(10) gerade so hoch bemessen ist, dass eine Wasservorlage während eines geregelten
Spülprogrammlaufs nicht aus der ersten Kammer (5) über den Überlauf (10) in die zweite
Kammer (6) fließt.
[0021] Liegt eine Wasservorlage im Wasserreservoir (9) vor, so taucht die Flüssigkeitsleitung
(8) gemäß der oben beschriebenen Ausführung in das Wasser ein, so dass der Spülraum
(3) durch die Wasservorlage von dem in der zweiten Kammer (6) ausgebildeten Ablauf
(7) getrennt ist.
[0022] Gemäß der Zeichnung ist die Flüssigkeitsleitung (8) bis weit unterhalb der das Wasserreservoir
(9) begrenzenden Überlaufkante (4) geführt, so dass für eine Trennung der vorbeschriebenen
Art schon eine geringe bis zur Höhe der Ausgangsöffnung (8.1) der Flüssigkeitsleitung
(8) stehende Wasservorlage ausreicht. Die Flüssigkeitsleitung (8) ist nach der Zeichnung
durch die an die Gehäuseaußenwand (11) der Spülmaschine (2) anliegende Kammerwand
(12) und einer umliegenden Mantelfläche (13) gebildet. Alternativ könnte aber auch
ein handelsübliches gebogenes Rohr als Flüssigkeitsleitung (8) dienen.
[0023] Zur Erzeugung einer Wasservorlage ist nach der Zeichnung eine zum Wasserreservoir
(9) führende und mit der Umwälzpumpe strömungsmäßig verbundene Leitung (14) vorgesehen.
Durch diese Maßnahme kann das Wasserreservoir (9) programmgesteuert während des Spülbetriebs
befüllt, ausgespült, gereinigt und ggf. desinfiziert werden, wobei die über die Umwälzpumpe
und die Leitung (14) in die erste Kammer (5) einströmende Reinigungsflüssigkeit bis
zur Überlaufkante (4) ansteigt und von dort aus in den Spülraum (3) abfließt.
[0024] Um zu verhindern, dass bei einer Störung eine bspw. kontaminierte Reinigungsflüssigkeit
über den Ablauf (7) unmittelbar in eine nachgeschaltete Ablaufwanne oder in das Abwassernetz
strömt, ist die Einlauföffnung (7.1) des Ablaufs (7) oberhalb des Kammerbodens (15)
angeordnet. Demgemäß bleibt in einem solchen Fall bis zum Anstieg der Reinigungsflüssigkeit
auf die Höhe der Einlauföffnung Zeit, um den Wasserzulauf zu stoppen.
[0025] Zur Unterbrechung des Wasserzulaufs ist ein signalmäßig mit den Ventilen der Frischwasserzulaufleitung
und der Entleerungspumpe verbundener Schwimmerschalter (16) in der zweiten Kammer
(6) unterhalb des Überlaufs (10) angeordnet, der bei Aktivierung die Ventile der Frischwasserzulaufleitung
schließt und zusätzlich die Entleerungspumpe einschaltet. Grundsätzlich kann der Schwimmerschalter
(16) auch in der ersten Kammer (5) oberhalb der Überlaufkante (4) angeordnet sein
und nur die Ventile der Frischwasserzulaufleitung schließen ohne die Entleerungspumpe
einzuschalten.
[0026] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der vorbeschriebene Sicherheitsüberlauf
(1) bei einer programmgesteuerten Spülmaschine (2) mit einem Desinfektionsprogramm
verwendet wird, die zum Desinfizieren von in der Medizin eingesetzten Instrumenten
dient.
1. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) mit einem Spülraum (3), der strömungsmäßig mit
einer ventilgesteuerten Frischwasserzulaufleitung, einer Ablaufpumpe und einem Sicherheitsüberlauf
(1) verbunden ist, wobei der Sicherheitsüberlauf (1) eine Überlaufkante (4) und einen
Ablauf (7) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherheitsüberlauf (1) vom Spülraum (3) über eine Flüssigkeitsleitung (8) in
ein zur Aufnahme einer austauschbaren Wasservorlage vorgesehenes Wasserreservoir (9)
führt, welches unterhalb der Überlaufkante (4) in einer ersten Kammer (5) gebildet
ist, die einen oberhalb des Niveaus der Überlaufkante (4) angeordneten Überlauf (10)
zu einer zweiten Kammer (6) aufweist, an welcher der Ablauf (7) durch die Wasservorlage
getrennt vom Spülraum (3) angeschlossen ist.
2. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flüssigkeitsleitung (8) zum Wasserreservoir (9) bis unter die Überlaufkante (4)
geführt ist.
3. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) nach Anspruch 1 oder 2,
die ein Gehäuse aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherheitsüberlauf (1) an der Gehäuseaußenwand (11) angeordnet ist.
4. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet;
dass der Überlauf (10) vorzugsweise um ein mehrfaches höher als das höchste erreichbare
Niveau der Wasservorlage in der ersten Kammer (5) ist.
5. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
die eine mit dem Spülbehälter strömungsmäßig verbundene Umwälzpumpe aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Kammer (5) eine Leitungsverbindung zur Umwälzpumpe aufweist.
6. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein signalmäßig mit den Ventilen der Frischwasserzulaufleitung verbundener Schwimmerschalter
(16) vorgesehen ist, der in der ersten Kammer (5) oberhalb der Überlaufkante (4) aber
unterhalb des Überlaufs (10) oder in der zweiten Kammer (6) unterhalb des Überlaufs
(10) angeordnet ist.
7. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwimmerschalter (16) mit der Entleerungspumpe signalmäßig verbunden ist.
8. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einlauföffnung (7.1) des Ablaufs (7) oberhalb des Kammerbodens angeordnet ist.
9. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ablauf (7) einen derart großen Innendurchmesser aufweist, dass beim Fluten des
Überlaufs (10) der Wasserablauf schneller als der Wasserzulauf erfolgt.
10. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ablauf (7) in der zweiten Kammer (6) durch ein Rohrstück ausgebildet ist, welches
durch den Kammerboden (15) in den Kammerraum hineinragt.
11. Programmgesteuerte Spülmaschine (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die programmgesteuerte Spülmaschine (2) ein Desinfektionsprogramm beinhaltet und
zum Desinfizieren von in der Medizin eingesetzten Instrumenten dient.