[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrstufige Schubzentrifuge gemäss dem Oberbegriff des
unabhängigen Anspruchs 1.
[0002] Zur Trocknung feuchter Substanzen oder feuchter Substanzgemische sind Zentrifugen
in den verschiedensten Ausführungsformen weit verbreitet und werden auf den verschiedensten
Gebieten eingesetzt. So kommen beispielsweise zur Trocknung hochreiner pharmazeutischer
Produkte diskontinuierlich arbeitende Zentrifugen, wie Schälzentrifugen, bevorzugt
zum Einsatz, während insbesondere dann, wenn kontinuierlich grosse Mengen eines fest-flüssig
Gemischs getrennt werden sollen, kontinuierlich arbeitende Schubzentrifugen vorteilhaft
eingesetzt werden. Dabei kommen je nach Anforderung ein- oder mehrstufige Schubzentrifugen,
sowie sogenannte Doppelschubzentrifugen zum Einsatz.
[0003] Bei den verschiedenen Typen der zuletzt genannten Klasse von Schubzentrifugen wird
ein fest-flüssig Gemisch, beispielsweise eine Suspension oder ein feuchtes Salz oder
Salzgemisch, durch ein Einlaufrohr über einen Gemischverteiler einer schnell rotierenden
Trommel, die als Filtersieb ausgestaltet ist, zugeführt, so dass auf Grund der wirkenden
Fliehkräfte die flüssige Phase durch das Filtersieb ausgeschieden wird, während im
Inneren an der Trommelwand ein Feststoffkuchen abgeschieden wird. Dabei ist in der
rotierenden Trommel ein im wesentlichen scheibenförmiger, synchron mitrotierender
Schubboden angeordneten, wobei je nach Anzahl der Siebstufen entweder der Schubboden
oder eine Siebstufe in axialer Richtung in der Trommel mit einer gewissen Amplitude
oszilliert, so dass ein Teil des getrockneten Feststoffkuchens an einem Ende der Trommel
herausgeschoben wird. Bei der entgegengesetzten Bewegung des Schubbodens wird ein
an den Schubboden angrenzender Bereich der Trommel freigegeben, der dann durch das
Einlaufrohr und über den Gemischverteiler wieder mit neuem Gemisch beschickt werden
kann. Dabei können je nach eingesetztem Typ mit modernen Hochleistungs-Schubzentrifugen
problemlos Durchsatzmengen in einer Grössenordnung von 100 Tonnen pro Stunde erreicht
werden, wobei Trommeldurchmesser bis zu 1000 mm und mehr durchaus üblich sind und
typische Rotationsfrequenzen der Trommel, abhängig vom Trommeldurchmesser von bis
zu 2000 Umdrehungen pro Minute und mehr erreicht werden können. Dabei bedingt in der
Regel ein grösserer Trommeldurchmesser wegen der auftretenden starken Fliehkräfte
eine kleinere maximale Rotationsfrequenz der Trommel. Selbstverständlich können die
Betriebsparameter, wie z.B. die Rotationsfrequenz der Trommel, die pro Zeiteinheit
zugeführte Menge an Gemisch oder auch der Trommeldurchmesser oder der Typ der eingesetzten
Schubzentrifuge auch von dem zu trocknenden Material selbst, dem Gehalt an Flüssigkeit
usw. abhängen.
[0004] Die aus dem Stand der Technik bekannten mehrstufigen Schubzentrifugen sind in der
Regel kontinuierlich arbeitende Filterzentrifugen. Die mehrstufige Filterzentrifuge
besteht dabei aus einer äusseren Siebtrommel und mindestens einer in der äusseren
Siebtrommel angeordneten Siebstufe, die ebenfalls als Siebtrommel ausgestaltet ist.
Dabei können mehrere Siebstufen ineinander konzentrisch angeordnet sein, so dass zwei,
drei und mehrstufige Schubzentrifugen realisierbar sind, wobei alle Siebstufen sehr
schnell synchron um eine gemeinsame Drehsachse angetrieben werden. Ein zu trennendes
fest-flüssig Gemisch gelangt im Betriebszustand kontinuierlich durch ein fest stehendes
Einlaufrohr in einen in der innersten Siebstufe angeordneten, ebenfalls synchron mitrotierenden,
Gemischverteiler und wird auf der innersten Siebstufe über deren ganzen Siebumfang
gleichmässig verteilt. Der grösste Teil der Flüssigkeit wird hier bereits abzentrifugiert
und es bildet sich ein Feststoffkuchen.
[0005] Dabei führt beispielsweise bei einer zweistufigen Schubzentrifuge die innerste Stufe,
die auch als erste Stufe bezeichnet wird, neben der Rotationsbewegeung um die Drehachse
eine Oszillationsbewegung in Richtung der Drehachse aus. Diese oszillatorische Bewegung
wird zum Beispiel hydraulisch über einen Schubkolben mit Umsteuermechanismus generiert.
Dadurch wird der Feststoffkuchen in Ringabschnitten, entsprechend der Hublänge der
Oszillation, von der ersten zur zweiten Stufe geschoben und verlässt die Schubzentrifuge
schliesslich über eine Austrittsöffnung. In der Praxis wird dabei der Feststoffkuchen
in der Siebtrommel kontinuierlich unter Zugabe von Waschflüssigkeit auf den Feststoffkuchen
gewaschen.
[0006] Eine bekannte zweistufige Schubzentrifuge, die nach dem zuvor geschilderten Prinzip
arbeitet, ist beispielsweise in der DT 25 42 916 A1 eingehend beschrieben. Dabei dient
bei zwei- und mehrstufigen Schubzentrifugen die erste Stufe, d.h. die innerste Siebstufe
im wesentlichen zur Vorentwässerung des Gemisch, sowie zur Bildung eines Feststoffkuchens,
während die äussere Siebtrommel hauptsächlich als Trockenstufe dient. Dadurch, dass
mittels der ersten Siebstufe eine Vorentwässerung möglich ist, wird mit mehrstufigen
Schubzentrifugen ein deutlich erhöhtes Flüssigkeitsschluckvermögen erreicht, so dass
Gemische mit niedrigeren Einlaufkonzentrationen, d.h. mit höhrerem Flüssigkeitsgehalt
verarbeitet werden können.
[0007] Für spezielle Einsatzbereiche sind Sonderausführungen von zwei- und mehrstufigen
Schubzentrifugen, insbesondere für hochabrasive Schleudergüter, wie z.B. Kohle und
Rohphosphat bekannt, die besondere Verschleissschutzmassnahmen, wie verschleissfeste
Siebe, erfordern. Auch Sonderausführungen für intensive Waschprozesse und zur Durchführung
spezieller Waschverfahren, wie beispielsweise die Gegenstromwaschung bei Nitrozellulose,
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Auch Gasdichte Ausführungen mehrstufiger Schubzentrifugen
zum Betrieb unter Schutzgasathmosphäre kommen zum Einsatz.
[0008] Obwohl mehrstufige Schubzentrifugen seit langem, wie oben kurz skizziert, auch für
Spezialanwendungen in verschiedensten Ausführungsvarianten wohlbekannt sind, weisen
die bekannten mehrstufigen Schubzentrifugen dennoch verschiedene gravierende Nachteile
auf. Auch wenn mit den bekannten mehrstufigen Schubzentrifugen niedrigere Einlaufkonzentrationen,
d.h. Gemische mit erhöhtem Flüssigkeitsgehalt besser verarbeitet werden können als
mit gewöhnlichen einstufigen Schubzentrifugen, darf die Einlaufkonzentration des zu
verarbeitenden Gemischs nicht beliebig klein sein. D.h., wenn der Anteil an Flüssigkeit
im Gemisch zu hoch ist, beispielsweise 50% oder 70% oder 80% oder gar mehr als 90%
Flüssigphase beträgt, muss das Gemisch in mehr oder weniger aufwendigen Verfahren
voreingedickt werden. Bei zu hohem Flüssigkeitsgehalt wird nämlich eine gleichmässige
Verteilung des zu trocknenden Gemischs über den Umfang der Siebtrommel zunehmend erschwert.
Das kann einerseits zu sehr schädlichen Vibrationen der Siebtrommel und damit zu vorzeitigem
Verschleiss von Lagern und Antrieb führen; im schlimmsten Fall sogar zu einem Sicherheitsproblem
im Betrieb werden. Andererseits bewirkt ein ungleichmässig über den Umfang der Siebtrommel
verteilter Feststoffkuchen Probleme beim Waschen. Daher stehen zur Vorentwässerung
zum Beispiel statische Eindicker, Bogensiebe oder die bestens bekannten Hydrozyklone
zur Verfügung. Es liegt auf der Hand, dass der Einsatz solcher Vorentwässerungssysteme
sowohl verfahrenstechnisch als auch apparativ sehr aufwendig und damit teuer ist.
[0009] Ein weiterer gravierender Nachteil bei der Verarbeitung von Gemischen kleiner Einlaufkonzentration
besteht darin, dass praktisch die gesamte Menge an Flüssigkeit, die mit dem Gemisch
zugeführt wird, auf die volle Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt werden muss, bevor
sie durch das Filtersieb der Siebtrommel ausgeschieden wird. Das gleiche trifft auf
kleinste Partikel im Gemisch zu, die ebenfalls durch das Sieb vom Feststoffkuchen
abschieden werden sollen. Das ist energetisch äusserst ungünstig und beeinflusst das
Betriebsverhalten der Zentrifuge deutlich negativ.
[0010] Aber selbst bei der Verarbeitung von Gemischen mit deutlich höherer Feststoffkonzentration
zeigen die aus dem Stand der Technik bekannten Zentrifugen zum Teil massive Nachteile.
So wird das durch das Einlaufrohr in den Gemischverteiler eingebrachte Gemisch beim
Auftreffen auf die Siebtrommel in kürzester Zeit auf die volle Umfangsgeschwindigkeit
der Trommel beschleunigt. Insbesondere bei empfindlichen Substanzen kann das unter
anderem zu Kornbruch führen, das heisst, dass beispielsweise Feststoffkörner, die
in einer der Zentrifuge zugeführten Suspension verteilt sind, bei dem abrupten Beschleunigungsvorgang
in unkontrollierter Weise in kleinere Stücke zerbersten, was negative Einflüsse auf
die Qualität des produzierten Feststoffkuchens haben kann, wenn beispielsweise die
Partikelgrösse der Körner im Endprodukt eine Rolle spielt.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine verbesserte mehrstufige Schubzentrifuge
vorzuschlagen, die die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile weitgehend vermeidet.
[0012] Die diese Aufgaben lösenden Gegenstände der Erfindung sind durch die Merkmale des
unabhängigen Anspruchs 1 gekennzeichnet.
[0013] Die jeweiligen abhängigen Ansprüche beziehen sich auf besonders vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0014] Erfindungsgemäss wird somit eine mehrstufige Schubzentrifuge zur Trennung eines Gemischs
in einen Feststoffkuchen und in eine Flüssigphase vorgeschlagen. Dabei umfasst die
mehrstufige Schubzentrifuge eine um eine Drehachse rotierbare äussere Siebtrommel
und mindestens eine in der äusseren Siebtrommel angeordnete Siebstufe, einen in der
Siebtrommel angeordneten Gemischverteiler mit einer Schubbodenvorrichtung, wobei entweder
die Siebstufe oder die Schubbodenvorrichtung entlang der Drehachse hin- und herbewegbar
angeordnet ist, so dass der Feststoffkuchen mittels der Schubbodenvorrichtung verschiebbar
ist. Weiter umfasst die mehrstufige Schubzentrifuge eine Einspeiseeinrichtung mit
welcher das Gemisch über den Gemischverteiler in einen Leerraum einbringbar ist, der
beim Verschieben des Feststoffkuchens durch die Schubbodenvorrichtung entsteht, wobei
die Schubbodenvorrichtung einen Vorbeschleunigungstrichter umfasst, der sich im wesentlichen
erweiternd in Richtung zur Einspeiseeinrichtung hin erstreckt und der Vorbeschleunigungstrichter
als Vorbeschleunigungssieb ausgestaltet ist.
[0015] Dadurch, dass die erfindungsgemässe mehrstufige Schubzentrifuge ein an der Schubbodenvorrichtung
angeordnetes Vorbeschleunigungssieb aufweist, muss nicht die gesamte Menge an Flüssigphase,
die im zugeführten Gemisch enthalten ist, auf die volle Umfangsgeschwindigkeit der
Siebtrommel beschleunigt werden, da ein Teil der Flüssigphase bereits über das Vorbeschleunigungssieb
abgeschieden und aus der Siebtrommel entfernbar ist. Somit sind auch Gemische mit
sehr hohem Flüssigkeitsgehalt problemlos verarbeitbar. Insbesondere ist so auch bei
hohem Flüssigkeitsgehalt stets eine gleichmässige Verteilung des zu trocknenden Gemischs
über die Umfangsfläche der Siebstufe bzw. der Siebtrommel gewährleistet.
[0016] Darüber hinaus wird durch den als Vorbeschleunigungssieb ausgeführten Vorbeschleunigungstrichter
verhindert, dass ein durch die Einspeiseeinrichtung in den Gemischverteiler eingebrachtes
Gemisch unmittelbar, im wesentlichen nur unter dem Einfluss der Schwerkraft und ohne
Vorbeschleunigung auf die innere Umfangsfläche der Siebstufe gelangt. Vielmehr wird
das einlaufende Gemisch verlangsamt auf die Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel
beschleunigt, wodurch insbesondere Kornbruch und andere schädigende Einflüsse, wie
sie beim abrupten Beschleunigen in den aus dem Stand der Technik bekannten mehrstufigen
Schubzentrifugen auftreten, verhinderbar sind. Somit ist durch die erfindungsgemässe
mehrstufige Schubzentrifuge ein Zerbersten von im Gemisch enthaltenen Feststoffkörner
vermeidbar, weil der Beschleunigungsvorgang über den vorgebbaren Vorbeschleunigungswinkel
des Vorbeschleunigungstrichters kontrollierbar ist, d.h. dass die Beschleunigung selbst
ist durch eine geeignete Wahl des Vorbeschleunigungswinkel des Vorbeschleunigungstrichters
einstellbar. Dadurch kann die Qualität des produzierten Feststoffkuchens, insbesondere
bei Produkten bei welchen beispielsweise die Partikelgrösse oder die Form der Körner
im Endprodukt eine Rolle spielen, deutlich gesteigert werden.
[0017] Die wesentlichen Komponenten sowie die grundlegende Funktionsweise einer mehrstufigen
Schubzentrifuge sind aus dem Stand der Technik bekannt, so dass im folgenden vorrangig
auf die erfindungswesentlichen Merkmale Bezug genommen werden kann.
[0018] Die erfindungsgemässe mehrstufige Schubzentrifuge dient zur Trennung eines Gemischs
in einen Feststoffkuchen und in eine Flüssigphase und umfasst als wesentliche Komponenten
eine um eine Drehachse über eine Trommelachse rotierbare äussere Siebtrommel, die
in einem Gehäuse untergebracht ist. Die Trommelachse steht mit einem Trommelantrieb
in Wirkverbindung, so dass die Siebtrommel durch den Trommelantrieb in schnelle Rotation
um die Drehachse versetzbar ist. Innerhalb der äusseren Siebtrommel ist mindestens
eine Siebstufe angeordnet. Desweiteren ist in der Siebtrommel ein Gemischverteiler
mit einer Schubbodenvorrichtung vorgesehen, wobei entweder die Siebstufe oder die
Schubbodenvorrichtung entlang der Drehachse hin- und herbewegbar angeordnet ist, so
dass der Feststoffkuchen mittels der Schubbodenvorrichtung verschiebbar ist. Sowohl
die äussere Siebtrommel als auch die Siebstufe weisen dabei Sieböffnungen auf, durch
die in bekannter Weise bei schneller Rotation Flüssigphase aus dem Feststoffkuchen
bzw. aus einem Gemisch, das auf eine innere Umfangsfläche der Siebstufe aufbringbar
ist, durch die auftretenden Fliehkräfte nach aussen abführbar ist. Insbesondere kann
in einem für die Praxis besonders wichtigen Beispiel die Siebtrommel und / oder die
Siebstufe in an sich bekannter Weise als skelettartige Stütztrommel ausgestaltet sein,
die zur Bildung der entsprechenden Siebflächen mit speziellen Filterfolien an ihrem
Umfang ausgekleidet ist, d.h. die skelettartige Stütztrommel kann beispielsweise mit
einem oder mehreren Filtersieben mit unterschiedlich oder gleich grossen Filteröffnungen
zur Abscheidung der Flüssigphase ausgestaltet sein.
[0019] Innerhalb der Siebtrommel ist der Gemischverteiler mit der Schubbodenvorrichtung
angeordnet, der es gestattet, kontinuierlich durch die Einspeiseeinrichtung zugeführtes
Gemisch auf die innere Umfangsfläche der Siebstufe durch Einbringen in den Leerraum,
der beim Verschieben des Feststoffkuchens entstanden ist, zu verteilen. Dabei umfasst
die Schubbodenvorrichtung einen Vorbeschleunigungstrichter, der erfindungsgemäss als
Vorbeschleunigungssieb ausgestaltet ist, wobei sich das Vorbeschleunigungssieb im
wesentlichen erweiternd in Richtung zur Einspeiseeinrichtung hin erstreckt. An einem
peripheren Bereich ist dabei der Vorbeschleunigungstrichters so als Ringbereich ausgebildet,
dass mit dem Ringbereich der in der Siebstufe abgelagerte Feststoffkuchen durch eine
Oszillation der Schubbodenvorrichtung oder der Siebstufe in die Siebtrommel oder in
eine weitere Siebstufe verschiebbar ist.
[0020] Der Gemischverteiler ist dabei bevorzugt in an sich bekannter Weise durch Befestigungsmittel
mit der Siebtrommel gekoppelt und rotiert daher in einer speziellen Ausführungsform
synchron mit der Siebtrommel und der Siebstufe um die gemeinsame Drehachse. Die oszillatorische
Bewegung führt dabei, je nach Anzahl der vorhandenen Siebstufen, entweder die Siebstufe
selbst oder die Schubbodenvorrichtung aus. Somit besteht im Betriebszustand eine oszillatorische
Relativbewegung zwischen der Siebstufe und der Schubbodenvorrichtung mit Vorbeschleunigungstrichter.
Der Antrieb der oszillatorischen Bewegung erfolgt dabei bevorzugt über eine Schubstange,
wobei in einer ersten Halbperiode der oszillatorischen Bewegung mit dem äusseren Ringbereich
der auf der Siebstufe abgelagerte Feststoffkuchen in Ringabschnitten, deren Breite
durch die Hublänge der Oszillationsbewegung bestimmt ist, von der Siebstufe zur Siebtrommel
oder zu einer weiteren Siebstufe geschoben wird, und in einer zweiten Halbperiode
der oszillatorischen Bewegung ein am äusseren Rand der Siebtrommel abgelagerter Ringabschnitt
von Feststoffkuchen aus der Siebtrommel herausgeschoben wird. Während der zweiten
Halbperiode der oszillatorischen Bewegung entsteht gleichzeitig ein Leerraum am äusseren
Ringbereich in der Siebstufe, so dass in den Leerraum neues Gemisch einbringbar ist.
[0021] Wesentlich für die erfindungsgemässe mehrstufige Schubzentrifuge ist es dabei, dass
ein Teil der Flüssigphase bereits im Vorbeschleunigungssieb vom Gemisch abtrennbar
ist und das Gemisch im Vorbeschleunigungssieb auf eine vorgebbare Rotationsgeschwindigkeit
vorbeschleunigbar ist, so dass das von der Einspeiseeinrichtung eingebrachte Gemisch
vor Erreichen der Umfangsfläche der Siebstufe auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit
beschleunigbar ist. Dadurch muss einerseits nicht die gesamte Menge an Flüssigphase,
die im Gemisch enthalten ist, auf die volle Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel
beschleunigt werden, so dass auch Gemische mit sehr hohem Flüssigkeitsgehalt problemlos
verarbeitbar sind. Insbesondere sind selbst bei sehr hohen Konzentrationen an Flüssigphase
im Gemisch zusätzliche Einrichtungen zur Vorentwässerung, wie zum Beispiel statische
Eindicker, Bogensiebe oder Hydrozyklone überflüssig.
[0022] Anderseits wird dadurch, dass der Vorbeschleunigungstrichter in Bezug auf die Drehachse
einen Öffnungwinkel aufweist, der kleiner als 90 ° ist, im Vorbeschleunigungstrichter
die Fliessgeschwindigkeit des Gemischs im Vergleich zur Geschwindigkeit im freien
Fall in Richtung zur Umfangsfläche der Siebstufe gezielt einstellbar, so dass das
Gemisch im Bereich des Vorbeschleunigungstrichters mit zunehmender Annäherung an den
äusseren Ringbereich sowohl in radialer Richtung, als auch in Umfangsrichtung der
Siebtrommel allmählich beschleinigbar ist. Das heisst, das Gemisch wird im Bereich
des Vorbeschleunigungstrichters auf besonders schonende Weise nach und nach auf eine
vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt um dann bei Erreichen der Umfangsfläche
schliesslich die volle Rotationsgeschwindigkeit der Siebstufe zu erreichen.
[0023] Dabei erstrecken sich sowohl ein Einlauftrichter, dessen Funktion weiter unten noch
im Detail erläutert werden wird, als auch der Vorbeschleunigungstrichter in einem
vorgebbaren Bereich bevorzugt unter einem im wesentlichen konstanten Öffnungswinkel
bzw. unter einem konstanten Vorbeschleunigungswinkel konisch erweiternd in Richtung
zur Schubbodenvorrichtung bzw. zur Einspeiseeinrichtung hin.
[0024] Für spezielle Anwendungen, beispielsweise in Abhängigkeit von den Eigenschaften des
zu entwässernden Gemischs, kann der Einlauftrichter und / oder der Vorbeschleunigungstrichter
in einem vorgebbaren Bereich jedoch auch einen gekrümmten Verlauf haben, wobei sich
der Öffnungsswinkel des Einlauftrichters und / oder der Vorbeschleunigungswinkel des
Vorbeschleunigungstrichters in Richtung zur Schubbodenvorrichtung hin vergrössert
oder verkleinert. Das kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn der Einlauftrichter
bzw. der Vorbeschleunigungstrichter, wie später noch genauer beschrieben wird, als
Vorfiltersieb bzw. als Vorbeschleunigungssieb zur Vorabscheidung von Flüssigphase
ausgebildet ist.
[0025] In einem speziellen Ausführungsbeispiel ist das Vorbeschleunigungssieb als Zweistufenfilter
mit einem Grobfilter und einem Feinfilter ausgestaltet. Das Gemisch kann dadurch im
Bereich des Vorbeschleunigungssiebs in zwei Stufen gefiltert werden. Die Ausgestaltung
des Vorbeschleunigungssiebs als Zweistufenfilter hat dabei insbesondere den Vorteil,
dass der Feinfilter durch grosse und / oder schwere Partikel, die im einlaufenden
Gemisch enthalten sind, mechanisch nicht so stark belastet wird, so dass der Feinfilter
beispielsweise sehr kleine Poren zur Filterung von sehr kleinen Partikeln aufweisen
kann und insbesondere auch aus mechanisch wenig widerstandsfähigen Materialien gefertigt
sein kann.
[0026] Für die Praxis ist es von besonderem Vorteil, wenn am Gemischverteiler eine Auffangvorrichtung
zum Abführen von Flüssigphase vorgesehen ist, so dass ein Teil der Flüssigphase bereits
vor Erreichen der enorm schnell rotieren Umfangsfläche der Siebstufe entfernbar ist.
Dieser Teil der Flüssigphase wird dann nämlich nicht mehr auf die volle Umfangsgeschwindigkeit
der Siebstufe beschleunigt, was zu einer massiven Einsparung von Energie und zur Entlastung
der Komponenten, insbesondere der rotierenden und / oder oszillierenden Komponenten
der mehrstufigen Schubzentrifuge führt. Dadurch sind selbst Gemische mit enorm hohem
Flüssigkeitsgehalt problemlos verarbeitbar.
[0027] In einer weiteren Ausführungsvariante der erfindungsgemässen mehrstufigen Schubzentrifuge
ist das Vorbeschleunigungssieb so ausgestaltet und angeordnet, dass das Vorbeschleunigungssieb
mittels eines Drehantriebs um eine Rotationsachse mit einer vorgebbaren Drehzahl,
unabhängig von der Drehzahl der Siebtrommel, rotierbar ist. Vorzugsweise sind zur
Steuerung und / oder Regelung der Drehgeschwindigkeit des Drehantriebs geeignete Mittel,
beispielsweise in Form von rechnergestützten elektronischen Systemen vorgesehen sein,
um den Drehantrieb, beispielsweise in Abhängigkeit von geeigneten Betriebsparametern
der mehrstufigen Schubzentrifuge, zu steuern und / oder zu regeln.
[0028] In einer anderen bevorzugten Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen mehrstufigen
Schubzentrifuge ist bei der Einspeiseeinrichtung zusätzlich ein Einlauftrichter zur
Vorbeschleunigung des einlaufenden Gemischs vorgesehen. Das Gemisch gelangt durch
die Einspeiseinrichtung zunächst in einen Einlauftrichter, der in einem Ausführungsbeispiel
bevorzugt, jedoch nicht notwendig, drehfest mit dem Gemischverteiler verbunden ist,
so dass der Einlauftrichter synchron mit dem Gemischverteiler rotiert. Dabei erstreckt
sich der Einlauftrichter in im wesentlichen axialer Richtung erweiternd zum Vorbeschleunigungssieb
hin, so dass das durch die Einspeiseeinrichtung zugeführte Gemisch direkt in den Einlauftrichter
gelangt. Dabei ist der Einlauftrichter so ausgebildet und angeordnet, dass das Gemisch
beim Verlassen des Einlauftrichters in den Vorbeschleunigungssieb einspeisbar ist.
[0029] Durch die Anordnung und Ausgestaltung des Einlauftrichter wird das Gemisch bereits
im Einlauftrichter auf eine vorgebbare Rotationsgeschwindigkeit vorbeschleunigt, so
dass das Gemisch beim Eintreffen im Vorbeschleunigungssieb bereits eine gewisse Geschwindigkeit
in Umfangsrichtung der Siebstufe aufweist und so insgesamt noch schonender auf die
maximale Umfangsgeschwindigkeit der Umfangsfläche der Siebstufe beschleunigbar ist.
[0030] Bevorzugt kann dabei der Einlauftrichter auch als Vorfiltersieb zur Vorabscheidung
von Flüssigphase aus dem Gemisch ausgebildet sein. Dabei sind bevorzugt Auffangmittel
zur Sammlung und Ableitung von vom Vorfiltersieb abgeschiedener Flüssigphase vorgesehen.
[0031] Dabei kann ein Wert eines Öffnungswinkels des Einlauftrichters und / oder der Wert
eines Vorbeschleunigungswinkels des Vorbeschleunigungstrichters in Bezug auf die Drehachse
beispielsweise zwischen 0° und 45° liegen, im einzelnen zwischen 0° und 10°oder zwischen
10° und 45°, insbesondere zwischen 25° und 45°, bevorzugt zwischen 15° und 35°. Selbstverständlich
ist es im speziellen auch möglich, dass der Wert des Öffnungswinkels und / oder des
Vorbeschleunigungswinkels grösser als 45° ist. Ganz generell kann festgestellt werden,
dass in der Regel in Bezug auf die Drehachse ein eher spitzer Winkel von Vorteil ist,
wobei ein optimaler Wert des entsprechenden Öffnungswinkels und / oder des Vorbeschleunigungswinkels
unter anderem vom Wert eines Haftreibwinkels des zu entwässernden Produkts bestimmt
ist.
[0032] Insbesondere dann, aber nicht nur dann, wenn der Einlauftrichter als Vorfiltersieb
zur Vorabscheidung von Flüssigphase ausgebildet ist, kann es von besonderem Vorteil
sein, wenn der Einlauftrichter einen gekrümmten Verlauf hat und sich der Öffnungsswinkel
des Einlauftrichters in Richtung zur Schubbodenvorrichtung hin vergrössert oder verkleinert.
Es ist nämlich bekannt, dass unterschiedliche Produkte unter sonst gleichen Betriebsbedingungen
der Schubzentrifuge, beispielsweise in Abhängigkeit von der Korngrösse und / oder
der Viskosität und / oder anderer Eigenschaften oder Parameter, wie zum Beispiel der
Temperatur des Gemischs unterschiedlich gut entwässerbar sind.
[0033] Liegt beispielsweise ein Gemisch vor, das bei gegebenen Betriebsparametern relativ
leicht zu entwässern ist, kann es von Vorteil sein, dass der Einlauftrichter bzw.
das Vorfiltersieb einen gekrümmten Verlauf hat, wobei sich der Öffnungswinkel des
Vorfiltersiebs in Richtung zur Schubbodenvorrichtung hin vergrössert. Das heisst,
der Einlauftrichter bzw. das Vorfiltersieb erweitert sich in Richtung zur Schubbodenvorrichtung
ähnlich wie das Horn einer Trompete. Damit wird die Abtriebskraft, mit der das Gemisch
aus dem Einlauftrichter beschleunigt wird, mit abnehmendem Abstand zur Schubbodenvorrichtung
überproportional grösser, so dass das Gemisch, das bereits im Vorfiltersieb relativ
stark entwässerbar ist und damit schlechte Gleiteigenschaften im Vorfiltersieb zeigt,
schneller das Vorfiltersieb verlassen kann, als beispielsweise bei einem im wesentlichen
sich konusförmig, mit konstantem Öffnungswinkel sich erweiternden Vorfiltersieb.
[0034] Andererseits können auch Gemische vorliegen, die bei gegebenen Betriebsparametern
relativ schlecht zu entwässern sind. In diesem Fall empfiehlt es sich, einen Einlauftrichter
bzw. ein Vorfiltersieb mit einem gekrümmten Verlauf einzusetzen, wobei sich der Öffnungswinkel
des Vorfiltersiebs in Richtung zur Schubbodenvorrichtung hin verkleinert. Das hat
zur Folge, dass die Abtriebskraft, mit der das Gemisch aus dem Einlauftrichter beschleunigt
wird, mit abnehmendem Abstand zur Schubbodenvorrichtung langsamer zunimmt, als beispielsweise
bei einem sich unter einem im wesentlichen konstanten Öffnungswinkel konisch erweiternden
Einlauftrichter. Dadurch entsteht im Vorbeschleunigungssieb eine gewisse Stauwirkung,
so dass das Gemisch länger im Vorfiltersieb verbleibt und daher bereits im Vorfiltersieb
zu einem höheren Grad entwässerbar ist.
[0035] Ganz analog zu dem vorher gesagten kann selbstverständlich auch der Vorbeschleunigungstrichter
einen gekrümmten Verlauf haben, wobei sich der Vorbeschleunigungswinkel des Vorbeschleunigungstrichters
in Richtung zur Einspeiseeinrichtung hin vergrössert oder verkleinert.
[0036] Die vorher im Zusammenhang mit dem gekrümmten Einlauftrichter erläuterten Vorteile
und dessen Funktionsweise sind für den Fachmann problemlos analog auf einen gekrümmten
Vorbeschleunigungstrichter übertragbar, und müssen daher hier nicht wiederholt werden.
[0037] Darüber hinaus kann in einer speziellen Ausführungsvariante das Vorfiltersieb selbstverständlich
auch als Zweistufensieb mit einem Grobsieb und einem Feinsieb ausgestaltet sein. Die
Vorteile liegen auf der Hand. Die erste Filterstufe bildet das Grobsieb, welches im
Gemisch enthaltene Partikel, die grösser sind als die Filteröffnungen des Grobsiebs
zurückhält. Das Feinsieb hält entsprechend feinere Partikel zurück, während zumindest
ein Teil der Flüssigphase, sowie sehr kleine Partikel, die ebenfalls entfernt werden
müssen, aus der Siebstufe direkt abführbar sind. Die Ausgestaltung des Vorfiltersiebs
als Zweistufensieb hat insbesondere den Vorteil, dass das Feinsieb durch grosse und
/ oder schwere Partikel, die im einlaufenden Gemisch enthalten sind, mechanisch nicht
so stark belastet wird, so dass der Feinfilter beispielsweise sehr kleine Poren zur
Filterung von sehr kleinen Partikeln aufweisen kann und insbesondere auch aus mechanisch
wenig widerstandsfähigen Materialien gefertigt sein kann.
[0038] Insbesondere kann in einem für die Praxis besonders wichtigen Ausführungsbeispiel
der Einlauftrichter und / oder der Vorbeschleunigungstrichter als skelettartiger Stützkörper
ausgestaltet sein, der zur Bildung des Vorfiltersiebs und / oder des Vorbeschleunigungssiebs
mit speziellen Filterfolien ausgestattet sein kann, d.h. der skelettartige Stützkörper
kann beispielsweise mit einem oder mehreren Filtersieben, die eventuell zur Abscheidung
in verschiedenen Stufen unterschiedlich grosse Filteröffnungen aufweisen können, ausgestattet
sein.
[0039] Dabei kommen ganz allgemein als Filtersiebe unter anderem Spaltsiebe oder beispielsweise
Siebbleche in Frage. Die Filtersiebe können dabei vorteilhaft auf unterschiedliche
Weise mit Filteröffnungen unterschiedlicher Grösse versehen werden. Insbesondere die
zuvor erwähnten Siebbleche können unter anderem gestanzt, gebohrt, gelasert, Elektronenstrahl
gelocht oder Wasserstrahl geschnitten sein, wobei grundsätzlich auch andere Techniken
in Frage kommen. Die Siebe selbst können dabei je nach Anforderung aus verschiedenen,
insbesondere korrosionsbeständigen Werkstoffen, wie beispielsweise aus Kunststoff,
Verbundwerkstoffen oder unterschiedlichen Stählen wie 1.4462, 1.4539 oder 2.4602 oder
aus anderen geeigneten Materialien gefertigt sein. Zum Schutz gegen Verschleiss können
die Filtersiebe darüber hinaus mit geeigneten Schichten versehen sein, zum Beispiel
mit Hartchrom Schichten, Wolfram-Carbid (WC), Keramik oder anders gehärtet sein. Die
Stärke der Filterbleche beträgt dabei typischerweise 0,2 mm bis 5 mm wobei auch deutlich
andere Blechstärken möglich sind.
[0040] In der Praxis kann es von grosser Wichtigkeit sein, den Beschleunigungsvorgang selbst
bzw. die Rotationsgeschwindigkeit, auf die das Gemisch im Einlauftrichter beschleunigbar
ist, gezielt zu kontrollieren. Daher kann der Einlauftrichter um eine Antriebsachse
drehbar angeordnet und mittels eines Antriebs mit einer vorgebbaren Drehzahl um die
Antriebsachse rotierbar sein. Zur Steuerung und / oder Regelung der Rotationsgeschwindigkeit
des Einlauftrichters ist dieser beispielsweise mit einer separaten Antriebsachse drehfest
verbunden und über die Antriebsachse mittels eines Antriebs unabhängig von der Siebtrommel
und / oder unabhängig vom Vorbeschleunigungssieb mit einer vorgebbaren Rotationsfrequenz
antreibbar. Dabei können, wie bereits oben beim Antrieb des Vorbeschleunigungssiebs
beschrieben, geeignete Mittel vorgesehen sein, um den Antrieb beispielsweise in Abhängigkeit
vom zu verarbeitenden Gemisch, bestimmten Betriebsparametern der mehrstufigen Schubzentrifuge
usw. zu steuern und / oder zu regeln. Dazu kann die erfindungsgemässe mehrstufige
Schubzentrifuge auch entsprechende Sensoren zur Messung von relevanten Betriebsparametern
umfassen.
[0041] Es versteht sich von selbst, dass die Merkmale der zuvor exemplarisch beschriebenen
besonders bevorzugten Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen mehrstufigen Schubzentrifuge,
je nach Anforderung, auch beliebig in vorteilhafter Weise kombinierbar sind.
[0042] Die Erfindung wird im folgenden an Hand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- im Schnitt eine mehrstufige Schubzentrifuge mit Vorbeschleunigungssieb;
- Fig. 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 mit Zweistufenfilter;
- Fig. 3
- ein anderes Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 mit Auffangeinrichtung zum Abführen
von Flüssigphase;
- Fig. 4
- eine mehrstufige Schubzentrifuge mit separat antreibbarem Vorbeschleunigungstrichter;
- Fig. 5
- eine mehrstufige Schubzentrifuge mit Einlauftrichter;
- Fig. 5a
- ein Ausführungsbeispiel eines Vorbeschleunigungstrichters;
- Fig. 5b
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Vorbeschleunigungstrichters;
- Fig. 5c
- einen Einlauftrichter mit gekrümmtem Verlauf;
- Fig. 5d
- einen anderen Einlauftrichter gemäss Fig. 5c;
- Fig. 6
- ein Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 5 mit Vorfiltersieb;
- Fig. 6a
- ein zweites Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6 mit rotierbarem Vorbeschleunigungssieb;
- Fig. 6b
- ein zweites Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6a mit Blindboden;
- Fig. 7
- ein zweites Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6 mit Grobsieb und Feinsieb;
- Fig. 8
- einen Einlauftrichter mit Drehantrieb.
[0043] Fig. 1 zeigt im Schnitt in einer schematischen Darstellung wesentliche Komponenten
eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen mehrstufigen Schubzentrifuge
mit Vorbeschleunigungssieb. Dabei sind in den Zeichnungen der vorliegenden Anmeldungen
beispielhaft aus Gründen der Übersichtlichkeit jeweils nur zweistufige Schubzentrifugen
schematisch dargestellt. Es versteht sich, dass die Darstellung zweistufiger Schubzentrifugen
exemplarisch zu verstehen ist und die Beschreibung selbstverständlich auch für mehr
als zweistufige Schubzentrifugen in analoger Weise gilt und entsprechend übertragbar
ist.
[0044] Die erfindungsgemässe mehrstufige Schubzentrifuge, die im folgenden gesamthaft mit
dem Bezugszeichen 1 bezeichnet wird, dient zur Trennung eines Gemischs 2 in einen
Feststoffkuchen 3 und in eine Flüssigphase 4 und umfasst als wesentliche Komponenten
eine um eine Drehachse 5 über eine Trommelachse 51 rotierbare äussere Siebtrommel
6, die in einem Gehäuse G untergebracht ist. Die Trommelachse 51 steht mit einem Trommelantrieb
52 in Wirkverbindung, so dass die Siebtrommel 6 durch den Trommelantrieb 52 in schnelle
Rotation um die Drehachse 5 versetzbar ist. Innerhalb der äusseren Siebtrommel 6 ist
mindestens eine Siebstufe 7 angeordnet. Desweiteren ist in der Siebtrommel 6 ein Gemischverteiler
8 mit einer Schubbodenvorrichtung 9 vorgesehen, wobei entweder die Siebstufe 7 oder
die Schubbodenvorrichtung 9 entlang der Drehachse 5 hin- und herbewegbar angeordnet
ist, so dass der Feststoffkuchen 3 mittels der Schubbodenvorrichtung 9 verschiebbar
ist. Sowohl die äussere Siebtrommel 6 als auch die Siebstufe 7 weisen dabei Sieböffnungen
61, 71 auf, durch die in bekannter Weise bei schneller Rotation Flüssigphase 4 aus
dem Festoffkuchen 3 bzw. aus einem Gemisch 2, das, wie weiter unten noch detaillierter
beschrieben wird, auf eine innere Umfangsfläche 72 der Siebstufe 7 aufbringbar ist,
durch die auftretenden Fliehkräfte nach aussen abführbar ist.
[0045] Innerhalb der Siebtrommel 6 ist der Gemischverteiler 8 mit Schubbodenvorrichtung
9 angeordnet, der es gestattet, kontinuierlich durch die Einspeiseeinrichtung 10 zugeführtes
Gemisch 2 auf die innere Umfangsfläche 72 der Siebstufe 7 durch Einbringen in einen
Leerraum 11, der beim Verschieben des Feststoffkuchens 3 entstanden ist, zu verteilen.
Dabei umfasst die Schubbodenvorrichtung 9 einen Vorbeschleunigungstrichter 12, der
als Vorbeschleunigungssieb 12 ausgestaltet ist, wobei sich das Vorbeschleunigungssieb
12 im wesentlichen konisch erweiternd in Richtung zur Einspeiseeinrichtung 10 hin
erstreckt. An einem peripheren Bereich ist dabei der Vorbeschleunigungstrichters 12
so als Ringbereich 92 ausgebildet, dass mit dem Ringbereich 92 der in der Siebstufe
7 abgelagerte Feststoffkuchen 3 durch eine weiter unten genauer beschriebene Oszillation
der Schubbodenvorrichtung 9 und / oder der Siebstufe 7 in die Siebtrommel 6 oder in
eine weitere hier nicht dargestellte Siebstufe 7 verschiebbar ist.
[0046] Wesentlich für die erfindungsgemässe mehrstufige Schubzentrifuge 1 ist es dabei,
dass bereits ein Teil der Flüssigphase 4 im Vorbeschleunigungssieb 12 vom Gemisch
2 abtrennbar ist und das Gemisch 2 im Vorbeschleunigungssieb 12 auf eine vorgebbare
Rotationsgeschwindigkeit vorbeschleunigbar ist.
[0047] Der Gemischverteiler 8 ist dabei in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel mit
der Siebtrommel 6 durch Befestigungsmittel 91 starr gekoppelt und rotiert daher synchron
mit der Siebtrommel 6 und der Siebstufe 7 um die Drehachse 5. Die oszillatorische
Bewegung, die durch den Doppelpfeil in Fig. 1 angedeutet wird, vollführt in dem hier
gezeigten Beispiel jedoch nur die Siebstufe 7. Somit besteht im Betriebszustand eine
oszillatorische Relativbewegung zwischen der oszillierenden Siebstufe 7 und der in
axialer Richtung unbeweglichen Schubbodenvorrichtung 9 mit Vorbeschleunigungstrichter
12. Die oszillatorische Bewegung der Siebstufe 7 erfolgt bevorzugt über eine Schubstange
21, wobei in einer ersten Halbperiode der oszillatorischen Bewegung mit einem äusseren
Ringbereich 92 der auf der Siebstufe 7 abgelagerte Feststoffkuchen 3 in Ringabschnitten,
deren Breite durch die Hublänge der Oszillationsbewegung der Siebstufe 7 bestimmt
ist, von der Siebstufe 7 zur Siebtrommel 6 geschoben wird, und in einer zweiten Halbperiode
der oszillatorischen Bewegung durch die Siebstufe 7 ein am äusseren Rand der Siebtrommel
6 abgelagerter Ringabschnitt von Feststoffkuchen 3 aus der Siebtrommel 6 herausgeschoben
wird. Während der zweiten Halbperiode der oszillatorischen Bewegung entsteht gleichzeitig
der Leerraum 11 in der Siebstufe 7, so dass in den Leerraum 11 neues Gemisch einbringbar
ist.
[0048] Wesentlich für die erfindungsgemässe mehrstufige Schubzentrifuge 1 ist es dabei,
dass bereits ein Teil der Flüssigphase 4 im Vorbeschleunigungstrichter 12 vom Gemisch
2 abtrennbar ist und das Gemisch 2 im Vorbeschleunigungstrichter 12 auf eine vorgebbare
Rotationsgeschwindigkeit vorbeschleunigbar ist, so, dass das von der Einspeiseeinrichtung
10 eingebrachte Gemisch 2 vor Erreichen der Siebstufe 7 auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit
beschleunigbar ist. Dadurch muss einerseits nicht die gesamte Menge an Flüssigphase
4, die im Gemisch 2 enthalten ist, auf die volle Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel
6 beschleunigt werden, da ein Teil der Flüssigphase 4 bereits über das Vorbeschleunigungssieb
12 abgeschieden und direkt durch die Sieböffnungen 61, 71 aus Siebtrommel 6 abscheidbar
ist. Somit sind auch Gemische 2 mit einem sehr hohen Gehalt an Flüssigphase 4 problemlos
verarbeitbar. Insbesondere ist so auch bei hohem Gehalt an Flüssigphase 4 stets eine
gleichmässige Verteilung des zu trocknenden Gemischs 2 über die Umfangsfläche 72 der
Siebstufe 7 bzw. der Siebtrommel 6 gewährleistet. Insbesondere sind selbst bei sehr
hohen Konzentrationen an Flüssigphase 4 im Gemisch 2 zusätzliche Einrichtungen zur
Vorentwässerung, wie zum Beispiel statische Eindicker, Bogensiebe oder Hydrozyklone
überflüssig. Dabei können auch kleinste im Gemisch 2 enthaltene Patrikel durch den
Effekt der Vorfiltrierung viel effektiver vom Feststoffkuchen 3 abschieden werden.
[0049] Ausserdem wird dadurch, dass das Vorbeschleunigungssieb 12 einen Vorbeschleunigungswinkel
β aufweist, der kleiner als 90 ° ist, im Vorbeschleunigungssieb 12 die Fliessgeschwindigkeit
des Gemischs 2 im Vergleich zur Geschwindigkeit im freien Fall in Richtung zur Umfangsfläche
72 der Siebstufe 7 gezielt einstellbar, so dass das Gemisch 2 im Bereich des Vorbeschleunigungstrichters
12 mit zunehmender Annäherung an den äusseren Ringbereich 92 sowohl in radialer Richtung
als auch in Umfangsrichtung der Siebtrommel 6 allmählich beschleinigbar ist. Das heisst,
das Gemisch 2 wird im Bereich des Vorbeschleunigungssiebs 12 auf besonders schonende
Weise nach und nach auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt, um dann
bei Erreichen der Umfangsfläche 72 schliesslich die volle Rotationsgeschwindigkeit
der Siebstufe 7 zu erreichen.
[0050] Der Wert des Vorbeschleunigungswinkels β des Vorbeschleunigungstrichters 12, sowie
der Wert eines Öffnungswinkels α eines später noch zu beschreibenden Einlauftrichters
16 kann dabei in Bezug auf die Drehachse 5 beispielsweise zwischen 0° und 45° liegen,
im einzelnen zwischen 0° und 10°oder zwischen 10° und 45°, insbesondere zwischen 25°
und 45°, bevorzugt zwischen 15° und 35°. Selbstverständlich ist es im speziellen auch
möglich, dass der Wert des Öffnungswinkels α und / oder des Vorbeschleunigungswinkels
β grösser als 45° ist.
[0051] Ganz generell kann festgestellt werden, dass in der Regel in Bezug auf die Drehachse
5 ein eher spitzer Winkel von Vorteil ist, wobei ein optimaler Wert des entsprechenden
Öffnungswinkels α und / oder des Vorbeschleunigungswinkels β unter anderem vom Wert
des Haftreibwinkels des zu entwässernden Gemischs 2 bestimmt ist.
[0052] Dadurch, dass das Gemisch 2, anders als bei den aus dem Stand der Technik bekannten
mehrstufigen Schubzentrifugen, im Bereich des Vorbeschleuingungssiebs 12 nicht abrupt,
d.h. in kürzester Zeit auf die volle Rotationsgeschwindigkeit der Siebstufe 7 beschleunigt
wird, sind zum Beispiel Kornbruch und andere schädigende Einwirkungen auf das Gemisch
2 verhinderbar. Damit sind in der erfindungsgemässen mehrstufigen Schubzentrifuge
1, insbesondere auch mechanisch sehr empfindliche Stoffe, auch bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten
der Siebtrommel 6 verarbeitbar.
[0053] In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 dargestellt, wobei das
Vorbeschleunigungssieb 12 als Zweistufenfilter mit einem Grobfilter 121 und einem
Feinfilter 122 ausgestaltet ist. Das Gemisch 2 kann dadurch im Bereich des Vorbeschleunigungssiebs
12 in zwei Stufen gefiltert werden. Die erste Filterstufe bildet der Grobfilter 121,
welches im Gemisch enthaltene Partikel, die grösser sind als die Filteröffnungen des
Grobfilters 121 zurückhält, die so in den Leerraum 11 einbringbar sind. Der Feinfilter
122 hält entsprechend feinere Partikel zurück, die ebenfalls dem Leerraum 11 und damit
dem Feststoffkuchen 3 zuführbar sind, während zumindest ein Teil der Flüssigphase
4, sowie sehr kleine Partikel, die ebenfalls entfernt werden müssen, direkt durch
eine Sieböffnung 61, 71 aus der Siebtrommel 6 abführbar sind. Die Ausgestaltung des
Vorbeschleunigungssiebs 12 als Zweistufenfilter hat insbesondere den Vorteil, dass
der Feinfilter 122 durch grosse und / oder schwere Partikel, die im einlaufenden Gemisch
2 enthalten sein können, mechanisch nicht so stark belastet wird, so dass der Feinfilter
122 beispielsweise sehr kleine Poren zur Filterung von sehr kleinen Partikeln aufweisen
kann und insbesondere auch aus mechanisch wenig widerstandsfähigen Materialien gefertigt
sein kann.
[0054] Für die Praxis ist es von besonderem Vorteil, wenn, wie in Fig. 3 schematisch dargestellt,
am Gemischverteiler 8 eine Auffangvorrichtung 13 zum Abführen von Flüssigphase 4 vorgesehen
ist, so dass ein Teil der Flüssigphase 4 bereits vor Erreichen der sehr schnell rotieren
Umfangsfläche 72 der Siebstufe 7 aus der Siebstufe 7 entfernbar ist. Dieser Teil der
Flüssigphase 4 wird nämlich nicht mehr auf die volle Umfangsgeschwindigkeit der Siebtstufe
7 beschleunigt, was zu einer massiven Einsparung von Energie und zur Entlastung der
Komponenten, insbesondere der rotierenden und / oder oszillierenden Komponenten der
mehrstufigen Schubzentrifuge 1 führt. Dadurch sind selbst Gemische 2 mit enorm hohem
Anteil an Flüssigphase 4 verarbeitbar. Es versteht sich, dass auch bei dem in Fig.
3 dargestellten Ausführungsbeispiel das Vorbeschleunigungssieb 12 als Zweistufenfilter
ausgebildet sein kann und die am Vorbeschleunigungssieb 12 abgeschiedene Flüssigphase
4 auch darstellungsgemäss nach rechts durch die offenen Seite der Siebtrommel 6 abführbar
sein kann, indem sich zum Beispiel die Auffangeinrichtung 13 über den äusseren Ringbereich
darstellungsgemäss nach rechts in die Siebstufe 7 erstreckt, von wo die am Vorbeschleunigungssieb
12 in die Auffangeinrichtung 13 abgeschiedene Flüssigphase 4 zum Beispiel durch geeignete,
in Fig. 3 nicht gezeigte Vorrichtungen absaugbar ist.
[0055] In Fig. 4 ist eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen mehrstufigen Schubzentrifuge
1 mit separat antreibbarem Vorbeschleunigungssieb 12 dargestellt. Das Vorbeschleunigungssieb
12 ist hier so ausgestaltet und angeordnet, dass das Vorbeschleunigungssieb 12 mittels
eines Drehantriebs 14 um eine Rotationsachse 15 mit einer vorgebbaren Drehzahl rotierbar
ist. Dabei kann die Rotationsachse 15, wie in Fig. 4 beispielhaft dargestellt, innerhalb
der Schubstange 21 angeordnet und unabhängig von dieser durch den Drehantrieb 14 angetrieben
werden. Zur Steuerung und / oder Regelung der Drehgeschwindigkeit des Drehantriebs
14 können geeignete, hier nicht dargestellte Mittel vorgesehen sein, um den Drehantrieb
14 beispielsweise in Abhängigkeit von geeigneten Betriebsparametern der mehrstufigen
Schubzentrifuge 1 oder in Abhängigkeit des zu verarbeitenden Gemischs oder anderer
Faktoren zu steuern und / oder zu regeln.
[0056] Bevorzugt, aber nicht notwendig, kann dabei der Vorbeschleunigungstrichter 12, also
das Vorbeschleunigungssieb 12 beispielsweise in einer Richtung der Oszillationsbewegung
mit einer anderen Drehgeschwindigkeit rotieren, als bei der entgegengesetzten Oszillationsbewegung.
So kann beispielsweise beim Verschieben des Feststoffkuchens 3 die Rotationsfrequenz
des Vorbeschleunigungstrichters 12 so gewählt werden, dass der Vorbeschleunigungstrichter
12 synchron mit der äusseren Siebtrommel 6 rotiert, so dass zwischen dem äusseren
Ringbereich 92 und dem Feststoffkuchen 3, der auf der Umfangsfläche 72 der Siebstufe
7 abgelagert ist, beim Verschieben keine Realtivbewegung bezüglich der Rotation um
die Dreachse 5 vorliegt, während beim Rücklauf, also in der Phase der Osillationsbewegung
in der der Leerraum 11 mit neuem Gemisch 2 beschickt wird, der Vorbeschleunigungstrichter
12 zum Beispiel langsamer rotiert als die äussere Siebtrommel 6 bzw. langsamer die
Siebstufe 7.
[0057] In Fig. 5 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
mehrstufigen Schubzentrifuge 1 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist bei
Einspeiseeinrichtung 10 ein Einlauftrichter 16 zur Vorbeschleunigung des Gemischs
2 vorgesehen. Das Gemisch 2 gelangt durch die Einspeiseinrichtung 10 zunächst in den
Einlauftrichter 16, der drehfest mit dem Gemischverteiler 8 verbunden ist, so dass
der Einlauftrichter 16 synchron mit dem Gemischverteiler 8 rotiert. Dabei erstreckt
sich der Einlauftrichter 16 in im wesentlichen axialer Richtung und konisch erweiternd
zum Vorbeschleunigungssieb 12 hin, so dass das durch die Einspeiseeinrichtung 10 zugeführte
Gemisch 2 direkt in den Einlauftrichter 16 gelangt. Dabei ist der Einlauftrichter
16 so ausgebildet und angeordnet, dass das Gemisch 2 beim Verlassen des Einlauftrichters
16 in das Vorbeschleunigungssieb 12 einspeisbar ist.
[0058] Dadurch, dass sich der Einlauftrichter 16 in Richtung zum Vorbeschleunigungssieb
12 hin im wesentlichen konisch erweiternd erstreckt und der Einlauftrichter 16 synchron
mitrotiert, wird das Gemisch 2 bereits im Einlauftrichter 16 auf eine vorgebbare Rotationsgeschwindigkeit
vorbeschleunigt, so dass das Gemisch 2 beim Eintreffen im Vorbeschleunigungssieb 12
bereits eine gewisse Geschwindigkeit in Umfangsrichtung der Siebstufe 7 aufweist und
so insgesamt noch schonender auf die maximale Umfangsgeschwindigkeit der Umfangsfläche
72 der Siebstufe 7 beschleunigbar ist.
[0059] In den Fig. 5a und 5b ist beispielhaft und schematisch je ein Ausführungsbeispiel
eines Vorbeschleunigungstrichters 12 dargestellt. Dabei ist in beiden Abbildungen
zur Illustration je ein Vorbeschleunigungstrichter 12 dargestellt. Wie jedoch die
Bezugszeichen 12, 16 und 17 in Fig. 2b andeuten, bezieht sich das in Fig. 2b gezeigte
Beispiel für die Geometrie eines Trichters sowohl auf den Einlauftrichter 16 als auch
auf den Vorbeschleunigungstrichter 12.
[0060] Fig. 5a zeigt einen Vorbeschleunigungstrichter 12 mit äusserem Ringbereich 92 zur
Verschiebung eines Festoffkuchens 3. Der äussere Ringbereich 92 hat dabei eine vorgebbare
Höhe a, die je nach zu verarbeitendem Gemisch 2 und / oder den Betriebsbedingungen,
unter denen die erfindungsgemässe Schubzentrifuge 1 betrieben wird, ca. 1% bis 40%
des Trommelradius r, bevorzugt ca. 5% bis 10%, insbesondere 5% bis 20% des Trommelradius
r beträgt.
[0061] Dabei kann wie in Fig. 5b schematisch dargestellt, der Trichter 12, 16, 17 auch als
mehrstufiger Trichter 12, 16, 17 ausgebildet sein, wobei der Trichter 12, 16, 17 zur
Vorbeschleunigung des Gemischs 2 mehrere, unter verschiedenen Winkeln ϕ
1, ϕ
2 zueinander geneigte Teilflächen aufweisen kann, wobei die relative grösse der Teilfläche
sowie ihre Neigungswinkel ϕ
1, ϕ
2 beispielsweise vom zu verarbeitenden Gemisch 2 oder von den Betriebsparametern der
Schubzentrifuge 1 abhängen können. Dabei kann sowohl der Einlauftrichter 16, als auch
der Vorbeschleunigungstrichter 12 gemäss Fig. 5b als mehrstufiger Trichter ausgebildet
sein.
[0062] Insbesondere dann, aber nicht nur dann, wenn der Einlauftrichter 16 als Vorfiltersieb
17 zur Vorabscheidung von Flüssigphase 4 ausgebildet ist, kann es von besonderem Vorteil
sein, wenn der Einlauftrichter 16 einen gekrümmten Verlauf hat und sich der Öffnungsswinkel
α des Einlauftrichters 16 wie in den Fig. 5c und 5d schematisch dargestellt, in Richtung
zur Schubbodenvorrichtung 9 hin vergrössert oder verkleinert. Es ist nämlich bekannt,
dass unterschiedliche Gemische 2 unter sonst gleichen Betriebsbedingungen der Schubzentrifuge
1, beispielsweise in Abhängigkeit von der Korngrösse und / oder der Viskosität und
/ oder anderer Eigenschaften oder Parameter, wie zum Beispiel der Temperatur des Gemischs
2, unterschiedlich gut entwässerbar sind.
[0063] Liegt beispielsweise ein Gemisch 2 vor, das bei gegebenen Betriebsparametern relativ
leicht zu entwässern ist, kann es von Vorteil sein, dass der Einlauftrichter 16 bzw.
das Vorfiltersieb 17 einen gekrümmten Verlauf hat, wobei sich der Öffnungswinkel α
des Vorfiltersiebs 17 in Richtung zur Schubbodenvorrichtung 9 hin vergrössert. Ein
solches spezielles Ausführungsbeispiel eines Einlauftrichters 16 ist in Fig. 5c schematisch
dargestellt. Das heisst, der Einlauftrichter 16 bzw. das Vorfiltersieb 17 erweitert
sich in Richtung zur Schubbodenvorrichtung 9 ähnlich wie das Horn einer Trompete.
Damit wird die Abtriebskraft, mit der das Gemisch 2 aus dem Einlauftrichter 16 beschleunigt
wird, mit abnehmendem Abstand zur Schubbodenvorrichtung 9 überproportional grösser,
so dass das Gemisch 2, das bereits im Vorfiltersieb 17 relativ stark entwässerbar
ist und damit schlechte Gleiteigenschaften im Vorfiltersieb 17 zeigt, schneller das
Vorfiltersieb 17 verlassen kann, als beispielsweise bei einem im wesentlichen sich
konusförmig, mit konstantem Öffnungswinkel α sich erweiterndem Vorfiltersieb 17.
[0064] Andererseits können auch Gemische 2 vorliegen, die bei gegebenen Betriebsparametern
relativ schlecht zu entwässern sind. In diesem Fall empfiehlt es sich, einen Einlauftrichter
16 bzw. ein Vorfiltersieb 17 mit einem gekrümmten Verlauf einzusetzen, wobei sich
der Öffnungswinkel α des Vorfiltersiebs 17 in Richtung zur Schubbodenvorrichtung 9
hin verkleinert. Das hat zur Folge, dass die Abtriebskraft, mit der das Gemisch 2
aus dem Einlauftrichter 16 beschleunigt wird, mit abnehmendem Abstand zur Schubbodenvorrichtung
9 langsamer zunimmt, als beispielsweise bei einem sich unter einem im wesentlichen
konstanten Öffnungswinkel α konisch erweiternden Einlauftrichter 16. Dadurch entsteht
im Vorfiltersieb 17 eine gewisse Stauwirkung, so dass das Gemisch 2 länger im Vorfiltersieb
17 verbleibt und daher bereits im Vorfiltersieb 17 zu einem höheren Grad entwässerbar
ist.
[0065] Ganz analog zu dem vorher gesagten kann selbstverständlich auch der Vorbeschleunigungstrichter
12 bzw. das Vorbeschleunigungssieb 12 einen gekrümmten Verlauf haben, wobei sich der
Vorbeschleunigungswinkel β des Vorbeschleunigungstrichters 12 in Richtung zur Einspeiseeinrichtung
10 hin vergrössert oder verkleinert.
[0066] Bevorzugt kann dabei der Einlauftrichter 16, wie in Fig. 6 dargestellt, als Vorfiltersieb
17 zur Vorabscheidung von Flüssigphase 4 aus dem Gemisch 2 ausgebildet sein. Dabei
sind bevorzugt Auffangmittel 18 zur Sammlung und Ableitung von vom Vorfiltersieb 17
abgeschiedener Flüssigphase 4 vorgesehen. Dabei kann die Flüssigphase 4 beispielsweise
durch Öffnungen in der Schubbodenvorrichtung 9 in einen vom Feststoffkuchen 3 getrennten
Bereich der Siebstufe 7 abgeleitet und dann durch die Sieböffnungen 61, 71 aus der
Siebtrommel 6 abgeführt werden, oder die Flüssigphase 4 kann analog zu dem in Fig.
3 dargestellten Ausführungsbeispiel direkt aus der Siebtrommel abgeführt werden, so
dass dieser Teil der Flüssigphase nicht mehr auf die Umfangsgeschwindigkeit der Siebstufe
7 bzw. der Siebtrommel 6 beschleunigt wird.
[0067] Bei dem in Fig. 6a dargestellten Ausführungsbeispiel einer mehrstufigen Schubzentrifuge
1 ist der Einlauftrichter 16 als Vorfiltersieb 17 ausgestaltet und mittels einer oder
mehrerer Befestigungsstützen 22 an der Siebtrommel 6 angeordnet. Die Befestigungsstützen
22 sind dabei bevorzugt in Form von geeignet geformten Speichen 22, dünnen Stangen
22 oder Rohren 22 ausgebildet, so dass im Betriebszustand der Feststoffkuchen 3 problemlos
aus der Siebstufe 7 bzw. aus der Siebtrommel 6 entfernbar ist. Dabei ist mindestens
eine der Befestigungsstützen 22 so ausgebildet und an einem äusseren Rand der Siebtrommel
6 angeordnet, dass die im Auffangmittel 18 gesammelte Flüssigphase 4 durch die Befestigungsstütze
22 in eine Sieböffnung 61 der Siebtrommel 6 beförderbar ist und durch die Sieböffnung
61 aus der Siebtrommel 6 abscheidbar ist. Dabei können selbstverständlich auch an
der Befestigungsstütze 22 selbst an geeigneter Stelle Öffnungen zur Abführen von Flüssigphase
4 vorgesehen sein.
[0068] Selbstverständlich kann je nach Ausführungsform der erfindungsgemässen Schubzentrifuge
1 bzw. je nach Anforderung das Vorfiltersieb 17 mittels einer oder mehrerer Befestigungsstützen
22 auch an einer Siebstufe 7 angeordnet sein oder sogar an mehreren Siebstufen 7 oder
an einer Siebstufe 7 und an der Siebtrommel 6 angeordnet sein, wobei die entsprechenden
Trommeln bevorzugt keine oszillatorische Relativbewegung gegeneinander ausführen.
[0069] Bevorzugt, aber nicht notwendig, kann dabei der Vorbeschleunigungstrichter 12, also
das Vorbeschleunigungssieb 12 beispielsweise in einer Richtung der Oszillationsbewegung
der Siebstufe 7 mit einer anderen Drehgeschwindigkeit rotieren, als bei der entgegengesetzten
Oszillationsbewegung der Siebstufe 7. So kann beispielsweise beim Verschieben des
Feststoffkuchens 3 die Rotationsfrequenz des Vorbeschleunigungstrichters 12 so gewählt
werden, dass der Vorbeschleunigungstrichter 12 synchron mit der Siebstufe 7 rotiert,
so dass zwischen dem äusseren Ringbereich 92 und dem Feststoffkuchen 3, der auf der
Umfangsfläche der Siebstufe 7 abgelagert ist, beim Verschieben keine Relativbewegung
bezüglich der Rotation um die Drehachse 5 vorliegt, während beim Rücklauf, also in
der Phase der Osillationsbewegung in der der Leerraum 11 mit neuem Gemisch 2 beschickt
wird, der Vorbeschleunigungstrichter 12 zum Beispiel langsamer rotiert als die Siebstufe
7.
[0070] In Fig. 6b ist schliesslich ein Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6a mit einem Blindboden
911 schematisch dargestellt, wobei das Vorbeschleunigungssieb 12 der Übersichtlichkeit
halber nicht als Zweistufensieb dargestellt ist. Selbstverständlich kann auch hier
sowohl das Vorbeschleunigungssieb 12, als auch das Vorfiltersieb 17 als Ein-, Zwei-
oder Mehrstufensieb ausgestaltet sein.
[0071] Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6b weist einen als Blindboden 911 ausgestalteten
äusseren Ringbereich 92 auf, der synchron mit der äusseren Siebtrommel 6 rotiert,
jedoch vom Vorbeschleunigungstrichter 12 bezüglich der Rotationsbewegung entkoppelt
ist, so dass der Vorbeschleunigungstrichter 12, also das Vorbeschleunigungssieb 12
mit einer anderen Drehzahl als der Blindboden 911 um die Drehachse 5 rotierbar ist.
Dazu kann, wie in Fig. 6b schematisch dargestellt, der Blindboden 911 über mindestens
eine Befestigungsstrebe 912 drehfest mit der äusseren Siebtrommel 6 verbunden sein,
wobei die Befestigungsstrebe 912 durch eine geeignet plazierte Öffnung 70 in der Siebstufe
7 geführt ist, so dass die Befestigungsstrebe 912 von der Oszillationsbewegung der
Siebstufe 7 entkoppelt ist. Selbstverständlich ist das Ausführungsbeispiel gemäs Fig.
6b auch auf höherstufige als zweistufige Schubzentrifugen 1 analog übertragbar.
[0072] Die Vorteile der Ausführungsvariante gemäss Fig. 6b liegen auf der Hand. Einerseits
ist der Vorbeschleunigungstrichter 12 völlig unabhängig von der Drehzahl der äusseren
Siebtrommel 6 mit einer auf das zu verarbeitende Gemisch 2 abstimmbaren Rotationsfrequenz
antreibbar und andererseits rotiert der Blindboden 911, der den Feststoffkuchen 3
in axialer Richtung transportiert mit der gleichen Drehzahl wie die Siebtrommel 6
bzw. die Siebstufe 7, so dass zwischen Blindboden 911 und Siebstufe 7 bezüglich der
Rotation um die Drehachse 5 keine Relativbewegung stattfindet. Selbstverständlich
kann auch in diesem Fall die Rotationsgeschwindigkeit beispielsweise in Abhängigkeit
von einem momentanen Betriebszustand der Schubzentrifuge 1, wie oben bereits beschrieben,
variierbar sein.
[0073] Wie in Fig. 7 beispielhaft dargestellt kann das Vorfiltersieb 17 selbstverständlich
auch als Zweistufensieb mit einem Grobsieb 171 und einem Feinsieb 172 ausgestaltet
sein. Die erste Filterstufe bildet das Grobsieb 171, welches im Gemisch 2 enthaltene
Partikel, die grösser sind als die Filteröffnungen des Grobsiebs 171 zurückhält. Das
Feinsieb 172 hält entsprechend feinere Partikel zurück, während zumindest ein Teil
der Flüssigphase 4, sowie sehr kleine Partikel, die ebenfalls entfernt werden müssen,
aus der Siebstufe 7 direkt abführbar sind. Die Ausgestaltung des Vorfiltersiebs 17
als Zweistufensieb hat insbesondere den Vorteil, dass das Feinsieb 172 durch grosse
und / oder schwere Partikel, die im einlaufenden Gemisch 2 enthalten sein können,
mechanisch nicht so stark belastet wird, so dass das Feinsieb 172 beispielsweise sehr
kleine Poren zur Filterung von sehr kleinen Partikeln aufweisen kann und insbesondere
auch aus mechanisch wenig widerstandsfähigen Materialien gefertigt sein kann.
[0074] In der Praxis kann es von grosser Wichtigkeit sein, den Beschleunigungsvorgang selbst
bzw. die Rotationsgeschwindigkeit, auf die das Gemisch 2 im Einlauftrichter 16 beschleunigbar
ist, gezielt zu kontrollieren. Das ist beispielsweise mit der in Fig. 8 dargestellten
weiteren Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen mehrstufigen Schubzentrifuge
1 erreichbar. Bei der Ausführungsvariante gemäss Fig. 8 ist der Einlauftrichter 16
vom Gemischverteiler 8 mechanisch entkoppelt. Zur Steuerung und / oder Regelung der
Rotationsgeschwindigkeit des Einlauftrichters 16 ist dieser mit einer separaten Antriebsachse
19 drehfest verbunden und über die Antriebsachse 19 mittels eines Antriebs 20 unabhängig
von der Siebtrommel 6 mit einer vorgebbaren Rotationsfrequenz antreibbar. Dabei können
geeignete, hier nicht dargestellte, Mittel vorgesehen sein, um den Antrieb 20 beispielsweise
in Abhängigkeit von geeigneten Betriebsparametern der mehrstufigen Schubzentrifuge
1 zu steuern und / oder zu regeln.
[0075] Es versteht sich darüber hinaus von selbst, dass die zuvor erläuterten und in den
Abbildungen schematisch dargestellten Ausführungsvarianten auch beliebig miteinander
zu weiteren Ausführungsbeispielen kombinierbar sind, um speziellen Anforderungen in
der Praxis gerecht zu werden.
[0076] Durch Einsatz der erfindungsgemässen mehrstufigen Schubzentrifuge kann das eingebrachte
Gemisch durch das an der Schubbodenvorrichtung angeordnete Vorbeschleunigungssieb
auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit vorbeschleunigt werden, so dass das Gemisch
beim Auftreffen auf die Siebtrommel nicht in kürzester Zeit von einer Umfangsgeschwindigkeit
Nahe bei null auf die volle Umfangsgeschwindigkeit der inneren Siebstufe beschleunigt
wird. Dadurch ist unter anderem Kornbruch vermeidbar, so dass insbesondere auch Substanzen,
die besonders empfindlich auf abrupte Änderungen einer Zentrifugalbeschleunigung reagieren,
unter Einhaltung höchster Qualitätsansprüche verarbeitet werden.
[0077] In den verschiedenen bevorzugten Ausführungsvarianten können darüber hinaus insbesondere
auch besonders niedrigere Einlaufkonzentrationen verarbeitet werden, die beispielsweise
50% oder 70% oder 80% oder gar mehr als 90% Anteil an Flüssigphase entsprechen, da
ein erheblicher Teil der im Gemisch enthaltenen Flüssigphase bereits im Vorbeschleunigungssieb
abgetrennt wird. Insbesondere durch zusätzlichen Einsatz des Vorfiltersiebs ist es
möglich, Gemische mit fast beliebig grossem Flüssigkeitsgehalt zu verarbeiten, ohne
dass das Gemisch in aufwendigen Verfahren voreingedickt werden muss. So ist auch bei
hohem Flüssigkeitsgehalt stets gewährleistet, dass eine gleichmässige Verteilung des
zu trocknenden Gemischs über die innere Umfangsfläche der inneren Siebstufe bzw. der
Siebtrommel erfolgt. Damit werden einerseits sehr schädliche Vibrationen der Siebtrommel
und damit der vorzeitige Verschleiss von Lagern und Antrieb verhindert und Sicherheitsproblemen
im Betrieb wird wirksam vorgebeugt. Darüber hinaus werden Probleme beim Waschen des
Feststoffkuchens durch dessen ungleichmässige Verteilung über die Umfangsfläche der
Siebtrommel weitestgehend vermieden. Der Einsatz von sowohl verfahrenstechnisch als
auch apparativ sehr aufwendiger Vorentwässerungssysteme wird ebenfalls vermieden,
was selbstverständlich zu erheblichen Kostenersparnissen im Betrieb führt.
[0078] Bei Einsatz der zuvor erwähnten Filtersysteme muss auch nicht mehr die gesamte Menge
an Flüssigphase, die mit dem Gemisch zugeführt wird, auf die volle Umfangsgeschwindigkeit
der Siebtrommel beschleunigt werden. Das ist insbesondere mit Blick auf den Energieverbrauch
der erfindungsgemässen mehrstufigen Schubzentrifuge äusserst günstig und beeinflusst
darüber hinaus das Betriebsverhalten der Zentrifuge insgesamt deutlich positiv.
[0079] Durch entsprechende unterschiedliche Ausgestaltung der verschiedenen Filterflächen
bzw. durch den Einsatz des Vorbeschleunigungstrichters und / oder des Einlauftrichters
mit eigenem Antrieb ist es möglich, auch mechanisch sehr empfindliche Gemische, selbst
bei hohen Drehzahlen der Siebtrommel unter Einhaltung höchster Qualitätsstandarts
zu verarbeiten.
1. Mehrstufige Schubzentrifuge zur Trennung eines Gemischs (2) in einen Feststoffkuchen
(3) und in eine Flüssigphase (4), umfassend, eine um eine Drehachse (5) rotierbare
äussere Siebtrommel (6) und mindestens eine in der äusseren Siebtrommel (6) angeordnete
Siebstufe (7), einen in der Siebtrommel (6) angeordneten Gemischverteiler (8) mit
einer Schubbodenvorrichtung (9), wobei entweder die Siebstufe (7) oder die Schubbodenvorrichtung
(9) entlang der Drehachse (5) hin- und herbewegbar angeordnet ist, so dass der Feststoffkuchen
(3) mittels der Schubbodenvorrichtung (9) verschiebbar ist, und mit einer Einspeiseeinrichtung
(10) mit welcher das Gemisch (2) über den Gemischverteiler (8) in einen Leerraum (11)
einbringbar ist, der beim Verschieben des Feststoffkuchens (3) durch die Schubbodenvorrichtung
(9) entsteht, wobei die Schubbodenvorrichtung (9) einen Vorbeschleunigungstrichter
(12) umfasst, der sich im wesentlichen erweiternd in Richtung zur Einspeiseeinrichtung
(10) hin erstreckt dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbeschleunigungstrichter (12) als Vorbeschleunigungssieb (12) ausgestaltet
ist.
2. Mehrstufige Schubzentrifuge nach Anspruch 1, wobei der Vorbeschleunigungstrichter
(12) sich unter einem im wesentlichen konstanten Vorbeschleunigungswinkel (β) konisch
erweiternd in Richtung zur Einspeiseeinrichtung (10) hin erstreckt.
3. Mehrstufige Schubzentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Vorbeschleunigungstrichter
(12) einen gekrümmten Verlauf hat und sich der Vorbeschleunigungswinkel (β) des Vorbeschleunigungstrichters
(12) in Richtung zur Einspeiseeinrichtung (10) hin vergrössert.
4. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Vorbeschleunigungstrichter
(12) einen gekrümmten Verlauf hat und sich der Vorbeschleunigungswinkel (β) des Vorbeschleunigungstrichters
(12) in Richtung zur Einspeiseeinrichtung (10) hin verkleinert.
5. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Vorbeschleunigungssieb
(12) als Zweistufenfilter mit einem Grobfilter (121) und einem Feinfilter (122) ausgestaltet
ist.
6. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei am Gemischverteiler
(8) eine Auffangeinrichtung (13) zum Abführen von Flüssigphase (4) vorgesehen ist.
7. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei, ein Wert
des Vorbeschleunigungswinkels (β) des Vorbeschleunigungssiebs (12) in Bezug auf die
Drehachse (5) zwischen 0° und 45°, im speziellen zwischen 0° und 10° oder zwischen
10° und 45°, insbesondere zwischen 25° und 45°, bevorzugt zwischen 15° und 35° liegt.
8. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Vorbeschleunigungstrichter
(12) so ausgestaltet und angeordnet ist, dass das Vorbeschleunigungssieb (12) mittels
eines Drehantriebs (14) um eine Rotationsachse (15) mit einer vorgebbaren Drehzahl
rotierbar ist.
9. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei bei der
Einspeiseeinrichtung (10) ein Einlauftrichter (16) angeordnet ist, der sich unter
einem im wesentlichen konstanten Öffnungswinkel (α) konisch erweiternd in Richtung
zur Schubbodenvorrichtung (9) hin erstreckt.
10. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Einlauftrichter
(16) einen gekrümmten Verlauf hat und sich der Öffnungswinkel (α) des Einlauftrichters
(16) in Richtung zur Schubbodenvorrichtung (9) hin vergrössert.
11. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Einlauftrichter
(16) einen gekrümmten Verlauf hat und sich der Öffnungswinkel (α) des Einlauftrichters
(16) in Richtung zur Schubbodenvorrichtung (9) hin verkleinert.
12. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Einlauftrichter
(16) als Vorfiltersieb (17) zur Vorabscheidung von Flüssigphase (4) aus dem Gemisch
(2) ausgebildet ist.
13. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Vorfiltersieb
(17) als Zweistufensieb mit einem Grobsieb (171) und einem Feinsieb (172) ausgestaltet
ist.
14. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welcher Auffangmittel
(18) zur Sammlung und Ableitung der Flüssigphase (4) aus dem Vorfiltersieb (17) vorgesehen
sind.
15. Mehrstufige Schubzentrifuge nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Einlauftrichter
(16) um eine Antriebsachse (19) drehbar angeordnet und mittels eines Antriebs (20)
mit einer vorgebbaren Drehzahl um die Antriebsachse (19) rotierbar ist.