[0001] Die Erfindung geht aus von einer Schnorchelvorrichtung für ein U-Boot, wobei diese
Vorrichtung eine Frischluftleitung und eine Abgasleitung sowie eine in dem Turm des
U-Bootes vorgesehene, aus dem Turm ausund einfahrbare Kopfeinheit aus einem Mantelrohr
mit einem inneren Frischluftrohr und einem inneren Abgasrohr aufweist.
[0002] Derartige Schnorchelvorrichtungen sind allgemein bekannt und dienen dazu, insbesondere
die Abgase der mit flüssigem Kraftstoff betriebenen Antriebsmotoren des U-Bootes an
die Atmosphäre über der Wasseroberfläche abzuführen. Hierzu befindet sich das U-Boot
in einer bestimmten Tauchtiefe unterhalb der Wasseroberfläche, wobei die Kopfeinheit
der Schnorchelvorrichtung nach oben ausgefahren ist, derart, dass sich das Oberende
dieser Kopfeinrichtung über der Wasseroberfläche befindet. Die Abgase des Antriebsmotors
werden dann mittels der Abgasleitung der Schnorchelvorrichtung an die Atmosphäre abgeführt.
[0003] Es besteht hierbei jedoch das Problem, dass insbesondere bei Windverhältnissen mit
stärkeren und richtungsmäßig ungünstig wehenden Winden die Gefahr gegeben ist, dass
ein Teil der Abgase wieder über das neben dem Abgasrohr befindliche Frischluftrohr
der ausgefahrenen Kopfeinheit zurückgesaugt wird und so wieder in das Innere des U-Bootes
gelangt. Dadurch verschlechtert sich die Atmosphäre im Inneren des U-Bootes, was insbesondere
für die Besatzung des U-Bootes gefährlich werden kann.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verbesserung einer Schnorchelvorrichtung
der einleitend angeführten Art in der Weise, dass für die Besatzung des U-Bootes eine
ausreichende und ungefährliche Überlebensatmosphäre sichergestellt ist. Weiterhin
soll die Schnorchelvorrichtung so ausgestaltet sein, dass die Motorabgase über verschiedene
Wege aus dem U-Boot abgeführt werden können.
[0005] Die Lösung der Aufgabe ist in den Patentansprüchen 1 und 10 definiert.
[0006] Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass innerhalb des U-Bootes eine ungefährliche Überlebensatmosphäre für die Besatzung
des U-Bootes sichergestellt ist, die der Besatzung das Erfüllen ihrer Aufgaben gewährleistet.
Die Besatzung ist also insbesondere nicht durch einen wieder eingesaugten Teil der
Abgase gefährdet, da es nun verhindert ist, dass ein Teil der Abgase aufgrund ungünstiger
Windverhältnisse über der Meeresoberfläche durch die Schnorchelvorrichtung wieder
in das Innere des U-Bootes gelangt. Des Weiteren ist der in Bezug auf die Luftatmosphäre
in dem U-Boot sichere Aufenthalt der Besatzung in dem U-Boot auch dadurch gewährleistet,
dass in dem U-Boot eine künstliche Luftatmosphäre geschaffen werden kann, indem aus
einem mitgeführten Vorrat an Sauerstoff und Stickstoff eine Atmosphäre gewünschter
Zusammensetzung aus diesen Gasen geschaffen werden kann, so dass das U-Boot auch bei
tiefgetauchtem Zustand ausreichend belüftet ist.
[0007] Stehen somit an Bord eines U-Bootes ein Abgasschnorchel mit einem Zuluftkanal und
unterschiedlichen Abgasführungen zur Verfügung, kann ein intelligentes Abgasmanagement
die äußere Signaturausbildung am Schnorchel im Sinne kleinerer Signaturen wesentlich
besser steuern als bisher. Von der Besatzung nicht beeinflussbare Gegebenheiten, wie
z. B. Umweltparameter, die auf das augenblicklich vorgefundene Wetter zurückzuführen
sind, können ebenso berücksichtigt werden wie von der Besatzung abhängige Gegebenheiten,
wie z. B. Unzulänglichkeit bei der Handhabung des U-Bootes, die sich auf die Qualität
der Tiefenhaltung auswirken, und auch taktische Erwägungen der Bootskommandantur.
Zudem wird die Bootssicherheit erheblich verbessert.
[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die seitlichen
Abgasaustrittslöcher in wenigstens einer Reihe mit kleinem Abstand voneinander entlang
des Umfangs des Mantelrohres angeordnet sind. Diese Löcher können hierbei als Langlöcher
ausgebildet sein.
[0009] In alternativer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung kann so vorgegangen werden,
dass die Abgasbeschleunigungseinrichtung aus einer Düsenausbildung besteht. Hierdurch
werden die aus dem inneren Abgasrohr ausströmenden Abgase bei ihrem Austritt aus diesem
Abgasrohr beschleunigt und entwickeln durch ihre dadurch erzeugte höhere Strömungsgeschwindigkeit
eine größere Widerstandskraft gegen stärkere Winde, so dass aufgrund dieser größeren
Widerstandskraft ein Wiedereinsaugen in das Frischluftrohr vermieden ist.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung kann die Düsenausbildung auch
verschließbar konstruiert sein, wobei der obere Wandbereich des inneren Abgasrohres
mit seitlichen Gasauslässen versehen ist. Durch diese Ausbildung ist es wählbar, ob
die Abgase sämtlich über das Abgasrohr mit relativ starker Strömungskraft vertikal
aus dem Abgasrohr austreten oder seitlich aus dem Mantelrohr abgeführt werden sollen.
Die betreffende Wahl wird im Wesentlichen von den herrschenden Windverhältnissen abhängen.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung kann so vorgegangen werden,
dass die Abgasleitung mit der verfahrbaren Kopfeinheit mit einem zusätzlichen Abgasauslasssystem
versehen ist, wobei die Abgasleitung eine Umschaltventileinrichtung zum wahlweisen
Auslassen des Abgases über die verfahrbare Kopfeinheit oder über das zusätzliche Abgasauslasssystem
aufweist. Hierdurch besteht die Möglichkeit, dass die Abgase der Antriebsmotoren des
U-Bootes auch unter Wasser aus dem U-Boot abgeführt werden können, wenn das U-Boot
vollständig abgetaucht ist.
[0012] In noch weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung besteht ein Merkmal darin,
dass der Abgasleitung eine im Inneren des U-Bootes vorgesehene Gasaustauschvorrichtung
zum Austauschen der Gasatmosphäre im Inneren des U-Bootes zugeordnet ist. Die Gasaustauschvorrichtung
kann einen Lüfter oder einen Kompressor einschließen und zusätzlich oder alternativ
einen Vorrat an komprimiertem Sauerstoff und Stickstoff zum Herstellen einer besseren
oder künstlichen Atmosphäre in dem U-Boot beinhalten. Der jeweilige Vorrat an Sauerstoff
und Stickstoff wird vorteilhaft in Gasbehältern mitgeführt.
[0013] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 tung,
- einen Längsschnitt eines oberen Abschnittes einer Schnorchelvorrichtung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt des oberen Endabschnittes einer zweiten Ausführungsform der Schnorchelvorrichtung,
- Figuren 4 und
- 5 einen Längsschnitt des oberen Abschnittes einer dritten Ausführungsform der Schnorchelvorrichtung,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht auf ein teilweise aufgeschnitten dargestelltes U-Boot, in dem eine
vierte Ausführungsform der Schnorchelvorrichtung dargestellt ist,
- Fig. 7
- eine weitere Seitenansicht auf ein teilweise aufgeschnittenes U-Boot, in dem eine
zu der Ausführungsform nach Fig. 6 alternative, fünfte Ausführungsform der Schnorchelvorrichtung
gezeigt ist.
[0014] In Fig. 1 ist eine ausgefahrene, allgemein mit 1 bezeichnete Kopfeinheit einer nicht
weiter dargestellten Schnorchelvorrichtung 21 für ein U-Boot gezeigt. Die Schnorchelvorrichtung
21 umfasst in üblicher Weise eine Frischluftleitung 2 und eine Abgasleitung 3. Die
Frischluftleitung weist ein vertikal verfahrbares Frischluftrohr 4 und ein vertikal
verfahrbares Abgasrohr 5 auf, die beide im Inneren eines Mantelrohres 6 angeordnet
und zusammen mit diesem verfahrbar sind. Das Frischluftrohr 4 und das Abgasrohr 5
bilden zusammen mit dem Mantelrohr 6 die Kopfeinheit 1, die in üblicher Weise mittels
eines hydraulischen Zylinderhubantriebes (nicht dargestellt) aus dem Turm des U-Bootes
vertikal aus- und wieder einfahrbar ist. Im ausgefahrenen Zustand befindet sich das
Oberende der Kopfeinheit 1 oberhalb der Meeresoberfläche 7 (Fig. 1), so dass Frischluft
über das oben geöffnete, verschließbare Frischluftrohr 4 und die weitere Frischluftleitung
2 in das Innere des U-Bootes eingeführt werden kann.
[0015] Wie in den Figuren 1 und 2 deutlich zu erkennen ist, ist das Mantelrohr 6 in seinem
oberen Umfangsbereich mit einer Mehrzahl von seitlichen Abgasaustrittslöchern 8 versehen.
Diese Abgasaustrittslöcher sind in dem Mantelrohr unterhalb des Oberendes 9 des inneren
Frischluftrohres 4 angeordnet. Das innere Abgasrohr 5 endet mit seinem Oberende 10
im Bereich der seitlichen Gasaustrittslöcher 8, wie Fig. 1 zeigt. Diese Ausbildung
der Kopfeinheit 1 ermöglicht ein seitliches Austreten der aus dem Abgasrohr 5 ausströmenden
Abgase 11 aus dem Mantelrohr 6, wie dies durch die Pfeile 12 angedeutet ist. Wenn
stärkere Winde herrschen, vorwiegend natürliche Winde, die mittels des Pfeils 13 schematisch
angedeutet sind, treten diese Winde auf derjenigen Seite des Mantelrohres 6, welche
den Winden zugekehrt ist (Luvseite), über die auf dieser Seite befindlichen Löcher
8 in das Mantelrohr 6 ein und bewirken, dass die aus dem Oberende 10 des Abgasrohres
5 ausströmenden Abgase sofort umgelenkt werden und über diejenigen Gasaustrittslöcher
8, die sich auf der dem Wind abgewandten Seite (Leeseite) des Mantelrohres 6 befinden,
austreten. Die Abgase gelangen somit nicht zu dem Oberende 9 des Frischluftrohres
4 und werden daher auch nicht in das Frischluftrohr eingesaugt.
[0016] Eine vorteilhafte Anordnung der Abgasaustrittslöcher 8 in dem Mantelrohr 6 besteht
darin, dass diese Löcher in wenigstens einer Reihe mit kleinem Abstand voneinander
entlang des Umfangs des Mantelrohres angeordnet sind, wie Fig. 1 zeigt. Die Abgasaustrittslöcher
selbst sind vorzugsweise als Langlöcher ausgebildet, um bei geringer Platzbeanspruchung
eine größtmögliche Gasaustrittsfläche zu gewährleisten.
[0017] Eine alternative Ausführungsform zur nicht beeinträchtigenden Ableitung von Abgasen
11 aus dem Abgasrohr 5 besteht darin, dass das Oberende 10 des Abgasrohres 5 eine
nach oben wirkende Abgasbeschleunigungseinrichtung 14 aufweist. Eine bevorzugte Ausgestaltung
der Beschleunigungseinrichtung 14 besteht aus einer Düsenausbildung 15. Diese Düsenausbildung
kann so gestaltet sein, dass der obere Endbereich des Abgasrohres als eine Verjüngung
ausgestaltet ist. Dadurch wird das Abgas 11 bei seinem Austritt aus dem Abgasrohr
5 beschleunigt und entwickelt auf diese Weise eine beträchtlich erhöhte Ausströmungsgeschwindigkeit
und somit eine verstärkte Ausströmungskraft. Eine derartige Ausgestaltung des Oberendes
10 des Abgasrohres 5 gewährleistet bei Windstille oder schwachen Winden ebenfalls,
dass die aus dem Abgasrohr 5 ausströmenden Abgase nicht wieder über das Frischluftrohr
4 in das Innere des U-Bootes eingesaugt werden.
[0018] Zur Erhöhung der Düsenwirkung kann der Verjüngung 15a ein Innenkörper 15b zugeordnet
sein, der strömungsbeschleunigend ausgebildet ist, z. B. pfropfenförmig, wie es Fig.
3 zeigt. Dieser Innenkörper 15 b ist im Bereich der Verjüngung so positioniert, dass
eine starke Ausströmungsgeschwindigkeit der Abgase aus dem Abgasrohr 5 erfolgt.
[0019] Zusätzlich zur Düsenfunktion kann der Innenkörper 15b translatorisch auf- und abwärts
verfahrbar ausgebildet sein. Er hat dann auch die Funktion eines Verschließkörpers,
um das Abgasrohr 5 zu verschließen, wenn das U-Boot abtaucht.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Ausführungsform nach Fig. 3 kann die Düsenausbildung
15 zur Schaffung eines Ringspaltes 16 von einem Rohrstück 17 für eine Zulufteinmischung
in das aus der Düsenausbildung 15 ausströmende Abgas umgeben sein. Auf diese Weise
wird das aus dem Abgasrohr 5 ausströmende Gas verdünnt, so dass, falls doch Abgas
in das Frischluftrohr 4 gelangt, der Gefährlichkeitsgrad des so eingesaugten Abgases
sehr gering ist und vernachlässigt werden kann.
[0021] Eine dritte Ausführungsform zur Vermeidung des Rücksaugens von Abgas ist in den Figuren
4 und 5 gezeigt. Das Oberende 10 des Abgasrohres 5 ist verschließbar ausgebildet,
und der obere Wandbereich des Abgasrohres ist mit seitlichen Gasauslässen 18, die
in Höhe der seitlichen Gasaustrittslöcher 8 des Mantelrohres 6 vorgesehen sind, versehen.
Vorzugsweise, jedoch nicht unbedingt erforderlich, wird hierzu die obere Ausbildung
des Abgasrohres 5, wie sie in Verbindung mit Fig. 3 beschrieben ist, angewendet; das
heißt, das Oberende 10 des Abgasrohres 5 weist eine Düsenausbildung 15 auf. Zum Verschließen
dieser Düsenausbildung ist ein vertikal bewegbarer Schließkörper 19 vorgesehen, der
vorzugsweise strömungsgünstig ausgebildet ist, wie es aus den Figuren 4 und 5 zu erkennen
ist. In Fig. 5 ist das Abgasrohr oben geschlossen gezeigt. Dieser Betriebszustand
wird angewendet, wenn die Winde 13 eine höhere Windgeschwindigkeit aufweisen, etwa
ab Windstärke 3 Beaufort. In diesem Fall strömen die Abgase 11 über die seitlichen
Gasauslässe 18 aus dem Abgasrohr 5 aus und werden aufgrund der Windkräfte sofort seitlich
umgelenkt und den seitlichen Gasaustrittslöchern 8 des Mantelrohres 6 zugeweht, so
dass sie aus diesen Löchern seitlich aus dem Mantelrohr austreten.
[0022] In Fig. 5 ist das Abgasrohr 5 in Offenstellung gezeigt. Diese Betriebsweise wird
bei Windstille oder Schwachwinden (etwa unterhalb Windstärke 3 Beaufort) angewendet.
Man erkennt, dass die Abgase 11 im Wesentlichen vertikal und beschleunigt nach oben
aus dem Abgasrohr 5 in die Atmosphäre ausströmen. Kleine Anteile des Abgases können
das Abgasrohr 5 auch über dessen seitliche Gasauslässe 18 verlassen und zu den seitlichen
Gasaustrittslöchern 8 des Mantelrohres 6 strömen, um den Schnorchel auf diese Weise
zu verlassen.
[0023] Eine weitere Ausführungsform der Schnorchelvorrichtung 21 ist in Fig. 6 gezeigt.
In dieser Figur ist die gesamte Schnorchelvorrichtung dargestellt, so dass man die
vollständige Frischluftleitung 2 und die vollständige Abgasleitung 3 erkennt. Über
die Frischluftleitung 2 wird in üblicher Weise der gesamte Innenraum des U-Bootes
20 sowie auch dessen Antriebsmotor 22 mit Frischluft versorgt. Über die Abgasleitung
3 werden die Abgase des Motors 22 über die Schnorchelvorrichtung 21 aus dem U-Boot
herausgeleitet. Fig. 6 zeigt die Schnorchelvorrichtung 21 mit ausgefahrener Kopfeinheit
1, so dass frische Luft in das U-Boot gelangt, während die Abgase des Motors 22 in
die Atmosphäre abgeleitet werden. Je nach Wahl und den herrschen Windverhältnissen
oberhalb der Meeresoberfläche 7 wird das gemäß den Ausführungsbeispielen nach den
Figuren 1 bis 5 ausgebildete Oberende der Schnorchelvorrichtung 21 verwendet.
[0024] Wenn sich das U-Boot 20 in einem tieferen Tauchzustand als in Fig. 6 gezeigt befindet,
ist die Kopfeinheit 1 in den Turm 23 des U-Bootes 20 eingefahren, wobei sowohl das
Frischluftrohr 4 als auch das Abgasrohr 5 der Kopfeinheit 1 an ihrem Oberende geschlossen
sind. Um auch bei diesem Tauchzustand die Abgase des Motors 22 aus dem U-Boot 20 herauszuleiten,
ist die Abgasleitung 3 mit einem zusätzlichen Abgasauslasssystem 24 versehen, die
eine Umschaltventileinrichtung 25 aufweist. An diese Umschaltventileinrichtung schließt
sich eine übliche Auslassleitung 26 an, die an ihrem ausströmseitigen Ende mit Auslassverteilungsmitteln
26a, z. B. Auslassleisten mit Austrittslöchern, versehen ist. Die Auslassverteilungsmittel
26a befinden sich üblicherweise in einem oberen Bereich in dem Turm 23 des U-Bootes
20, wie Fig. 6 zeigt.
[0025] Alternativ oder zusätzlich zu der Auslassleitung 26 kann ein in dem Turm 23 vorhandener
bekannter Schacht 27 zum Auslassen von Abgasen verwendet werden, der ebenfalls an
die Umschaltventileinrichtung 25 angeschlossen ist. In dem Schacht 27 ist ein übliches,
vertikal verfahrbares Informationsgerät, z. B. ein Funkgerät 27a, angeordnet. Trotzdem
ist in diesem Schacht genug freier Raum, um Abgase über diesen Schacht in die Atmosphäre
ableiten zu können. Die Umschaltventileinrichtung 25 ermöglicht es, je nach Tauchtiefe
des U-Bootes 20 entweder die Abgasleitung 3 oder das zusätzliche Abgasauslasssystem
24 in Betrieb zu nehmen.
[0026] Obwohl es vorteilhaft ist, die Abgasleitung 3 mit einem zusätzlichen Abgasauslasssystem
24 zu verwenden, wobei die Kopfeinheit 1 mit seitlichen Gasaustrittslöchern 8 und/oder
mit einer Abgasbeschleunigungseinrichtung 14 versehen ist, kann auch eine Kopfeinheit
1 verwendet werden, die an ihrem Oberende in konventioneller Weise ausgebildet ist,
also keine Ausbildung gemäß den Figuren 1 bis 5 aufweist.
[0027] In weiterer Ausgestaltung der in Fig. 6 gezeigten erfindungsgemäßen Schnorchelvorrichtung
21 kann diese so ergänzt sein, dass sie eine Gasaustauschvorrichtung zum Austauschen
der Gasatmosphäre im Inneren des U-Bootes 20 aufweist. Die Gasaustauschvorrichtung
weist einen Lüfter 28 oder alternativ einen Kompressor auf, der vorzugsweise in der
Abgasleitung 3 eingegliedert ist. Dieser Lüfter oder Kompressor wird in Betrieb genommen,
wenn das U-Boot 20 sich auf Schnorcheltiefe und/oder Sehrohrtiefe befindet, d. h.
dass die Kopfeinheit 1 ausgefahren ist und ihren Betrieb aufnehmen kann. Mit Hilfe
des Lüfters 28 bzw. des Kompressors kann ein intensiverer Luftaustausch im Inneren
des U-Bootes erfolgen, da auf diese Weise schneller Frischluft über die Frischluftleitung
2 in das U-Boot gelangt.
[0028] Ein weiterer Vorteil der Anwendung eines Lüfters oder eines Kompressors in dem vorstehend
beschriebenen Abgassystem ist noch dadurch gegeben, dass explosive Anteile in der
Luftatmosphäre des U-Bootes schnell aus dem U-Boot herausgefördert werden können.
Dies ist z. B. dann wichtig, wenn das U-Boot mit Brennstoffzellen betrieben wird,
z. B. in Form eines Brennstoffzellenantriebes. Dies ist besonders dann wichtig, wenn
das U-Boot in einer Tauchtiefe fährt, die unterhalb der Sehrohrtiefe liegt, da in
diesem Fall die Kopfeinheit 1 der Schnorchelvorrichtung 21 nicht ausgefahren ist.
Es besteht somit die Möglichkeit, die gefährliche Bootsatmosphäre mit Hilfe des zusätzlichen
Abgasauslasssystems 24 zu beseitigen.
[0029] Auch in diesem Fall kann so vorgegangen werden, dass eine herkömmliche Ausbildung
des Oberendes der Kopfeinheit 1 vorgesehen ist. Des Weiteren kann hierbei so vorgegangen
werden, dass die Abgasleitung 3 alleine oder zusätzlich mit der Auslassleitung 26,
26a und/oder mit dem Schacht 27 vorgesehen ist.
[0030] In einer noch weiteren Ausgestaltung der in Fig. 6 gezeigten erfindungsgemäßen Schnorchelvorrichtung
21 kann die Gasaustauschvorrichtung 28 einen Vorrat an komprimiertem Sauerstoff und
Stickstoff zum Herstellen einer künstlichen Atmosphäre in dem U-Boot 20 einschließen.
Dieser Vorrat an Sauerstoff und Stickstoff ist jeweils in entsprechenden Gasbehältern
30 bzw. 31 enthalten, die an einem geeigneten Platz im U-Boot montiert sind. Diese
Gasbehälter sind an eine Einrichtung 32 zum Herstellen und Verteilen der künstlichen
Atmosphäre, die aus dem Sauerstoff und Stickstoff der Gasbehälter 30 und 31 gebildet
wird, angeschlossen.
[0031] Mit Hilfe des Vorrates 29 kann das U-Boot 20 auch bei seinem vollständig getauchten
Zustand, d. h. bei einem Tauchzustand, bei dem die Kopfeinheit 1 der Schnorchelvorrichtung
21 eingefahren ist, belüftet werden. In diesem Fall wird das zusätzliche Abgasauslasssystem
24 in Verbindung mit dem Lüfter 28 oder alternativ dem Kompressor verwendet. Mit Hilfe
des Vorrates 29 und der Einrichtung 32 wird in dem U-Boot eine künstliche Atmosphäre
geschaffen, in der beispielsweise weniger Sauerstoff vorhanden ist als in der natürlichen
Atmosphäre, wobei aber noch ausreichend Sauerstoff zum Arbeiten und Überleben der
Besatzung des U-Bootes vorhanden ist. Beispielsweise beträgt hierbei der Sauerstoffgehalt
12 bis 16 Volumenprozent, wobei der Stickstoffgehalt einen entsprechend höheren Wert
aufweist. Ein weiterer Vorteil der künstlichen Atmosphäre besteht darin, dass die
meisten Brände bei einer solchen Atmosphäre ersticken, da für einen Brandfall 21 Volumenprozent
Sauerstoff erforderlich sind.
[0032] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform, die gegenüber derjenigen in Fig. 6 vereinfacht
ist. Man erkennt, dass Fig. 7 bezüglich seines Abgassystems einfacher ausgestaltet
ist. Dieses Abgassystem weist eine Schnorchelvorrichtung 21 a auf, deren vertikal
verfahrbare Kopfeinheit 1 ein herkömmlich ausgebildetes Oberende 33 aufweist. Dieses
Oberende ist somit nicht derart ausgebildet, wie es in Verbindung mit den Figuren
1 bis 5 beschrieben ist. Des Weiteren ist die Abgasleitung 3 nicht mit einem zusätzlichen
Abgasauslasssystem 24 versehen. Jedoch weist die Abgasleitung 3 eine Gasaustauschvorrichtung
auf, die sowohl einen Lüfter 28 (oder alternativ einen Kompressor) und einen Gasvorrat
29 aus Sauerstoff und Stickstoff aufweist. Der Gasvorrat 29 und die Einrichtung 32
zur Herstellung einer künstlichen Bootsatmosphäre sind derart ausgebildet, wie es
in Verbindung mit Fig. 6 beschrieben ist. Diese Ausführungsform der Schnorchelvorrichtung
21 a wird man wählen, wenn die Gasaustauschvorrichtung nur dann angewendet werden
soll, wenn sich das U-Boot 20 in Schnorcheltiefe bzw. Sehrohrtiefe befindet.
1. Schnorchelvorrichtung für ein U-Boot, wobei die Schnorchelvorrichtung (21) eine Frischluftleitung
(2) und eine Abgasleitung (3) sowie eine in dem Turm (23) des U-Bootes (20) vorgesehene,
aus dem Turm aus- und einfahrbare Kopfeinheit (1) aus einem Mantelrohr (6) mit einem
inneren Frischluftrohr (4) und einem inneren Abgasrohr (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Umfangsbereich des Mantelrohres (6) mit einer Mehrzahl von seitlichen Abgasaustrittslöchern
(8) versehen ist, die in dem Mantelrohr unterhalb des Oberendes (9) des inneren Frischluftrohres
(4) angeordnet sind, und/oder dass das Oberende (10) des inneren Abgasrohres (5) eine
nach oben wirkende Abgasbeschleunigungseinrichtung (14) aufweist.
2. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Abgasaustrittslöcher (8) in wenigstens einer Reihe entlang des Umfangs
des Mantelrohres (6) vorgesehen sind.
3. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Gasaustrittslöcher (8) als Langlöcher ausgebildet sind.
4. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasbeschleunigungseinrichtung (14) aus einer Düsenausbildung (15) besteht.
5. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenausbildung (15) zur Schaffung eines äußeren Ringspaltes (16) von einem Rohrstück
(17) für eine Zulufteinmischung in das aus der Düsenausbildung ausströmende Abgas
umgeben ist.
6. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenausbildung (15) durch eine Verjüngung (15 a) des oberen Endbereiches des
Abgasrohres (5) besteht.
7. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verjüngung (15 a) der Düsenausbildung 15 ein Innenkörper (15 b) zugeordnet ist,
der strömungsbeschleunigend ausgebildet ist.
8. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenkörper (15 b) zum zusätzlichen Schließen der Düsenausbildung (15) translatorisch
bewgbar ausgestaltet ist.
9. Schnorchelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberende (10) des Abgasrohres (5) verschließbar ausgebildet ist und dass der
obere Wandbereich des Abgasrohres (5) mit seitlichen Gasauslässen (18) versehen ist,
um das Zuströmen des Abgases aus dem Abgasrohr (5) zu den seitlichen Gasaustrittslöchern
(8) des Mantelrohres (6) zu ermöglichen.
10. Schnorchelvorrichtung für ein U-Boot, wobei die Schnorchelvorrichtung (21) eine Frischluftleitung
(2) und eine Abgasleitung (3) sowie eine in dem Turm (23) des U-Bootes (20) vorgesehene,
aus dem Turm aus- und einfahrbare Kopfeinheit (1) aus einem Mantelrohr (6) mit einem
inneren Frischluftrohr (4) und einem inneren Abgasrohr (5) aufweist, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasleitung (3) mit der verfahrbaren Kopfeinheit (1) mit einem zusätzlichen
Abgasauslasssystem (24) zum Auslassen von Abgas unter Wasser vorgesehen ist und dass
die Abgasleitung (3) mit einer Umschaltventileinrichtung (25) zum wahlweisen Auslassen
des Abgases über die verfahrbare Kopfeinheit (1) der Abgasleitung oder über das zusätzliche
Abgasauslasssystem (24) versehen ist.
11. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Abgasauslasssystem (24) eine an die Umschaltventileinrichtung (25)
angeschlossene Auslassleitung (26) mit im Turm (23) des U-Bootes (20) vorgesehenen
Auslassverteilungsmitteln (26 a) an ihrem Ende aufweist.
12. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass für das Auslassen von Abgas ein an die Umschaltventileinrichtung (25) angeschlossener,
in dem Turm (23) des U-Bootes (20) vorhandener Schacht (27) vorgesehen ist, in dem
ein übliches aus- und einfahrbares Informationsgerät angeordnet ist.
13. Schnorchelvorrichtung für ein U-Boot, wobei die Schnorchelvorrichtung (21) eine Frischluftleitung
(2) und eine Abgasleitung (3) sowie eine in dem Turm (23) des U-Bootes (20) vorgesehene,
aus dem Turm aus- und einfahrbare Kopfeinheit (1) aus einem Mantelrohr (6) mit einem
inneren Frischluftrohr (4) und einem inneren Abgasrohr (3) aufweist, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Abgasleitung (3) eine mit ihr zusammenwirkende, im Inneren des U-Bootes (20)
vorgesehene Gasaustauschvorrichtung (28, 29) zum Austauschen der Gasatmosphäre im
Inneren des U-Bootes zugeordnet ist.
14. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasaustauschvorrichtung einen Lüfter (28) oder einen Kompressor einschließt.
15. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasaustauschvorrichtung einen Vorrat (29) an komprimiertem Sauerstoff und Stickstoff
zum Herstellen einer künstlichen Atmosphäre in dem U-Boot (20) einschließt.
16. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrat (29) an Sauerstoff und Stickstoff jeweils in Gasbehältern (30, 31 ) enthalten
ist.
17. Schnorchelvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasbehälter (30, 31) an eine Einrichtung (32) zum Herstellen und Verteilen der
künstlichen Atmosphäre in dem U-Boot (20) angeschlossen sind.