[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines längselastischen
gewirkten Bandes mit elastischen Stehfäden, einem ersten Schußfaden, wenigstens einem
zweiten Schußfaden und Reihen von Maschenstäbchen.
[0002] Auf dem Markt befindliche sogenannte Haftbänder mit Spitzenoptik zur Anbringung u.
a. an feinen Strümpfen neigen, ohne besondere Maßnahmen zur Erhöhung der Quersteifigkeit,
beim Tragen zum Einrollen oder auch zum Abrutschen vom Bein der Trägerin. Um dem Abrutschen
und der mangelnden Quersteifigkeit zu begegnen, hat man quer zu den Stehfäden verlaufende
Schußfäden eingewebt, wodurch die Quersteifigkeit zwar aufgrund der in der Regel recht
steifen Schußfäden erhöht wurde. Man hat sich jedoch gleichzeitig einen großen Nachteil
eingehandelt, nämlich derart, daß die Schußumkehrstellen des Versteifungsschußfadens
aus dem Band auf der "Innen"-Seite des Bandes, also der Seite, die auf der Haut der
Trägerin zu liegen kommt, heraustraten und in die Haut der Trägerin stachen oder diese
wenigstens sehr unangenehm reizten.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines längselastischen gewirkten Bandes mit elastischen Stehfäden vorzuschlagen, bei
dem die oben diskutierten Nachteile aus dem Stand der Technik nicht mehr auftreten.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren nach Anspruch 1. Dadurch, daß die Schußumkehrstellen
des ersten Schußfadens unterhalb der sie kreuzenden Maschenstäbchen und/oder Stehfäden
verlaufen, werden die Schußumkehrstellen durch eine spezielle Bindungsart (Mittelschußtechnik,
siehe DE-Patent DE 196 21 382 C2) zu der unteren Außenseite des Bandes gedrückt. Bei
der Ausrüstung schrumpft der, insbesondere vorgeschrumpfte oder weniger schrumpfende,
erste Schußfaden im wesentlichen nicht mehr oder jedenfalls weniger als der wenigstens
eine zweite Faden des Bandes. In dem erfindungsgemäßen letzten Verfahrensschritt d
werden diese Schußumkehrstellen dann durch Aufbringen einer Elastomermasse vollständig
abgedeckt und können somit nicht mehr Anlaß für irgendeine Irritation der Trägerin
darstellen.
[0005] In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Anspruch
2 lassen sich außerdem rundere Umkehrstellen des ersten Schußfadens erreichen, was
den Schußumkehrstellen zusätzlich ihre "Spitzigkeit" nimmt. Damit lassen sich nämlich
die aus dem Stand der Technik bekannten sehr spitzen Schußumkehrstellen des Versteifungsschußfadens
vermeiden. Stattdessen werden die mit dieser Verfahrensweise hergestellten Schußumkehrstellen
wesentlich runder, haben also von vorneherein nicht die Tendenz wie spitze Nadeln
zu wirken. Da die Schußumkehrstellen in der Elastomermasse wie eingegossen eingebettet
sind, wirken die zugehörigen Schußfäden wie eingespannte Federn und tragen damit zu
einer beachtlichen Steigerung der Quersteifigkeit des Bandes bei.
[0006] In einer weiteren vorteilhaften Fortbildung der Erfindung wird das Band mit einem
ersten Schußfaden aus einem Monofil oder einem monofilartigen Garn hergestellt. Dadurch
erhöht sich in vorteilhafter Weise die Quersteifigkeit des nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren gewirkten Bandes beträchtlich.
[0007] In einer weiteren vorteilhaften Fortbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
es möglich, das Band mit insbesondere rautenförmigen Ornamenten aus einer Elastomermasse
zu beschichten.
[0008] Vorteilhafterweise wird für den Einsatz einer Elastomermasse gemäß der Erfindung
Silikon eingesetzt, welches sich aufgrund seiner Alterungsbeständigkeit und Hautverträglichkeit
ausgezeichnet zur Verwendung und beim Tragen des durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten Bandes eignet.
[0009] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Zuhilfenahme einer Zeichnung kurz beschrieben.
- Figur 1
- zeigt schematisch einen Ausschnitt eines aus dem Stand der Technik bekannten Bandes
mit Maschenstäbchen und im Verhältnis zu ihnen verlaufendem Schußfaden zur Querversteifung
des Bandes in Draufsicht.
- Figur 2
- zeigt schematisch einen Ausschnitt eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Bandes analog der Darstellung gemäß Figur 1, jedoch mit runderen Schußumkehrstellen
die dadurch zustande kommen, daß nach jedem durchgeführten Schuß ein Schußstillstand
"eingefügt" ist.
- Figur 3
- zeigt die wesentlichen Teile eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Bandes im Querschnitt.
- Figur 4
- zeigt den Ausschnitt gemäß Figur 3, jedoch mit zusätzlich auf das Band aufgebrachter
Elastomermasse.
- Figur 5
- zeigt einen Ausschnitt eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Bandes
von unten mit rautenförmigen Ornamenten aus einer Elastomermasse.
[0010] In Figur 1 ist stark schematisiert ein Ausschnitt eines nach einem Verfahren gemäß
dem Stand der Technik hergestellten Bandes 4s dargestellt, wobei Maschenstäbchen 8
zu erkennen sind, die von einem ersten Schußfaden 2 "umwebt" sind. (Selbstverständlich
liegen links und rechts neben dem beispielhaft skizzierten einen Maschenstäbchen 8
weitere Maschenstäbchen, die bzw. deren Maschen der besseren Übersicht halber nur
mit Punkten angedeutet sind.) Es ist zu erkennen, daß nach jeder - quer zu den Maschenstäbchen
liegenden - Maschenreihe ein Schuß rechts/links bzw. ein Schuß links/rechts verlegt
ist.
[0011] Figur 2 zeigt eine der Figur 1 ähnliche Darstellung, jedoch mit dem Unterschied,
daß die Schußfadenverlegung derart geregelt ist, daß mit einer Folge von Bindungsschritten:
Erster Schuß nach links, zweiter Schuß Stillstand, dritter Schuß nach rechts, vierter
Schuß Stillstand, gearbeitet wird. Wie sich unschwer aus der Figur 2 entnehmen läßt,
ergeben sich dadurch vorteilhafterweise rundere Schußumkehrstellen 6. Die in Figur
2 dargestellten Schußumkehrstellen sind stark übertrieben dargestellt und liegen bei
dieser Darstellung am äußersten Rand des Bandes.
[0012] Figur 3 zeigt schematisch eine Darstellung, in der quer zur Längsrichtung durch das
Band geschnitten ist. Das Band läuft also aus der Zeichenebene heraus. Die Bandunterseite
ist wie in Figur 3 dargestellt die vom Betrachter aus nach unten zeigende Seite des
Bandes. Figur 3 zeigt längs zum Band verlaufende Stehfäden 14 und 14a, wobei zur besseren
Übersicht die Maschen nicht dargestellt sind. Die Stehfäden 14 liegen unterhalb des
nur bis zu einem Abstand vom Rand des Bandes eingetragenen Schußfadens 2, wobei durch
Einsatz der Mittelschußtechnik (siehe hierzu DE 196 21 382 C2) die Schußumkehrstellen
6 des Schußfadens 2, wie in Figur 3 dargestellt, nach unten gedrückt werden und damit
an der unteren Außenseite des Bandes erkennbar sind, wobei ein zusätzlich wenigstens
zweiter - wenigstens im Bereich der Schußumkehrstellen - eingelegter Schußfaden 10
die Stehfäden 14a zusätzlich in Richtung der Unterseite des Bandes 4 drückt. Hierbei
muß der wenigstens zweite Schußfaden 10 jedoch nicht - wie in Fig. 3 und 4 dargestellt
- über die ganze Breite des Bandes verlaufen.
[0013] Figur 4 zeigt das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Band nach Aufbringen
einer Elastomermasse 12 in einem Bereich, in dem die Schußumkehrstellen 6 an der Unterseite
des Bandes 4 aus dem Band heraustreten. Durch die Elastomermasse, welche eine in Bandlängsrichtung
aufgebrachte Haftbeschichtung für das Band darstellt, werden die Schußumkehrstellen
6 vollständig eingebettet und damit "unschädlich gemacht".
[0014] Figur 5 zeigt schließlich die Unterseite eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Bandes 4 bei dem in beispielhafter Weise eine rautenförmig aufgebrachte
Beschichtung, vorzugsweise aus Silikon, aufgebracht ist (diese Darstellung fällt maßstabsgemäß
nicht mit den vorhergehenden Darstellungen zusammen). Da nun gemäß der Erfindung die
Elastomermassenbeschichtung auf der Unterseite im Bereich der Schußumkehrstellen 6,
die in Figur 5 beispielhaft dargestellt sind - tatsächlich sind sie ja nicht mehr
erkennbar, da sie von der Elastomermasse vollständig abgedeckt werden - aufgebracht
sind, eignet sich eine für ein Spitzenhaftband gewünschte Antirutschbeschichtung,
wie hier dargestellt in Form von Wellenlinien dazu, die gesamte Bandbreite in vorteilhafter
Weise mit einer Haftbeschichtung zu versehen, ohne daß das Band abgeschlossen und
luftundurchlässig geworden ist. In der Ausführung der Beschichtung nach Figur 5 läßt
sich eine über die Bandbreite netzartig miteinander verbundene Rautenbeschichtung
erreichen, da die gerade und wellenlinienförmig aufgetragenen Elastomermassenstränge
miteinander verschmelzen können. Selbstverständlich lassen sich alle möglichen anderen
Ornamente für die Beschichtung finden, um eine netzartige Struktur zu bilden, ohne
daß das Band 4 durch ein vollflächiges Auftragen der Haftbeschichtung luftundurchlässig
wird und damit der Tragekomfort empfindlich abgesenkt wird.
1. Verfahren zur Herstellung eines längselastischen gewirkten Bandes mit elastischen
Stehfäden, einem ersten Schußfaden, wenigstens einem zweiten Schußfaden und Reihen
von Maschenstäbchen,
dadurch gekennzeichnet,
a) daß der erste Schußfaden (2) derart gelegt wird,
- daß die Schußumkehrstellen (6) in einem Abstand zum Rand des Bandes (4) liegen,
und
- daß alle Stehfäden (14) unterhalb des ersten Schußfadens (2) zu liegen kommen, außer
denen (14a), die im Bereich der Schußumkehrstellen (6) oberhalb des ersten Schußfadens
(2) zu liegen kommen,
b) daß der wenigstens eine zweite Schußfaden (10) derart gelegt wird,
- daß er wenigstens im Bereich der Schußumkehrstellen so liegt,
- daß alle Stehfäden (14 und 14a) unterhalb des zweiten Schußfadens (10) zu liegen
kommen, und
c) daß das Band (4) bei der Ausrüstung derart erwärmt und geschrumpft wird,
- daß die Schußumkehrstellen (6) des, insbesondere vorgeschrumpften oder weniger schrumpfenden,
ersten Schußfadens (2) durch den wenigstens einen zweiten Schußfaden (10) nach unten
gedrückt werden, und
d) daß die nach unten gedrückten Schußumkehrstellen (6) mit einer Elastomermasse (12)
z. B. in Streifenform abgedeckt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (4) mit der Schußfolge des ersten Schußfadens (2) 1. Schuß nach rechts (oder
links), 2. Schuß Stillstand, 3. Schuß nach links (oder rechts), 4. Schuß Stillstand
hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Band mit einem ersten Schußfaden aus Monofil oder einem monofilartigen Garn hergestellt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Band mit insbesondere rautenförmigen Ornamenten aus einer Elastomermasse (12)
beschichtet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Band mit eine Elastomermasse (12) aus Silikon beschichtet wird.