[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Datenübertragung zwischen einem mobilen
Funksender und einem Funkempfänger einer Maschine oder Anlage. Ferner sollen ein Funksender
und ein Funkempfänger zur Durchführung des Verfahrens angeboten werden.
[0002] Mobile Funksender verfügen üblicherweise über eine Sender/Empfängereinheit, arbeiten
somit also mit einem physikalischen Kanal. Werden sicherheitsrelevante Informationen
gemeinsam mit nicht-sicherheitsrelevanten Informationen über diesen Kanal übertragen,
besteht die Gefahr, daß sicherheitsrelevante Informationen von nicht- sicherheitsrelevanten
Informationen blockiert und damit verzögert übertragen werden. Funkverbindungen bieten
außerdem für die Übertragung zeitkritischer Informationen ungünstigere Voraussetzungen
als Kabel, da die Informationen eine deutlich größere Zeitspanne zur Übertragung benötigen.
[0003] Wird eine Funkverbindung zur Übertragung sicherheits-relevanter Informationen eingesetzt,
ist also sicherzustellen, daß diese nicht von nicht sicherheitsrelevanten Informationen
blockiert werden, eine möglichst niedrige Zeitspanne zur Übertragung benötigen und
keine veralteten Informationen übertragen werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders zuverlässiges Verfahren zur
Datenübertragung zwischen einem mobilen Bediengerät Funksender und einem Funkempfänger
einer Maschine oder Anlage anzubieten. Ferner sollen ein Funksender sowie ein Funkempfänger
zur Durchführung eines derartigen Verfahrens angeboten werden.
[0005] Die Aufgabe wird für das Verfahren durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Verfahrensvarianten werden in den Unteransprüchen 2 - 12 beschrieben.
Für den Funksender wird die Aufgabe durch Patentanspruch 13 und für den Funkempfänger
durch Patentanspruch 14 gelöst.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Datenübertragung sieht eine erste Funkverbindung
zwischen einem Funksender und einem Funkempfänger der Maschine/Anlage zur Übertragung
von sicherheitsrelevanten Informationen und eine zweite Funkverbindung zur Übertragung
von nicht-sicherheitsrelevanten Informationen vor. Durch die Verwendung zweier separater
Funkverbindungen wird sichergestellt, daß sicherheitsrelevante Informationen übertragen
werden können und keine Blockade oder Beeinträchtigung eines Übertragungskanals z.B.
durch nicht-sicherheitsrelevante Informationen stattfinden kann. Durch Verwendung
einer separaten Funkverbindung für das Übertragen von sicherheitsrelevanten Informationen
wird die Zuverlässigkeit der Datenübertragung verbessert.
[0007] Vorteilhafterweise werden die erste und zweite Funkverbindung simultan aufgebaut
und parallel nebeneinander betrieben.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Verfahrensvariante wird die erste Funkverbindung
zur Übertragung von sicherheitsrelevanten Informationen unabhängig von der zweiten
Funkverbindung mit einer maximalen Paketlebensdauer betrieben.
[0009] Bei einer weiteren vorteilhaften Verfahrensvariante wird die erste Funkverbindung
zur Übertragung von sicherheitsrelevanten Informationen synchron zur zweiten Funkverbindung
betrieben.
[0010] Bietet die erste Funkverbindung eine größere Anzahl von Datenfeldern ("Slots") als
für die zu übertragenden sicherheitsrelevanten Informationen notwendig ist, können
Duplikate der sicherheitsrelevanten Informationen über die erste Funkverbindung versendet
werden, wodurch die Zuverlässigkeit der Datenübertragung nochmals erhöht wird. Zur
Begrenzung der Zeitdauer der Übertragung kann die Anzahl der zu übertragenden Duplikate
vorgegeben und begrenzt werden.
[0011] Nach einer weiteren Verfahrensvariante können solange Duplikate von sicherheitsrelevanten
Informationen übertragen werden, bis neue sicherheitsrelevante Informationen vorliegen
und/oder bis die übertragenen Informationen korrekt empfangen wurden. Hierdurch wird
die Übertragungssicherheit nochmals verbessert.
[0012] Im Funkempfänger fehlerfrei empfangene Duplikate von sicherheitsrelevanten Informationen
werden nur ein einziges Mal weitergegeben und weiterverarbeitet. Entsprechende weitere
fehlerfrei empfangene Duplikate werden vernichtet.
[0013] Gemäß einer weiteren Verfahrensvariante kann die erste und zweite Funkverbindung
über ein einziges Funksystem aufgebaut werden, wodurch eine kostensparende und kompakte
Ausführung erreicht wird. Gemäß einer weiteren Verfahrensvariante können zwei separate
Funksysteme vorgesehen sein, wodurch auch bei Ausfall eines Funksystems, z.B. des
Funksystems zur Übertragung von nicht-sicherheitsrelevanten Informationen, eine Funkübertragung
der sicherheitsrelevanten Informationen sichergestellt ist. Vorteilhafterweise kann
bei Ausfall eines Funksystems das jeweilige noch funktionierende Funksystem die Übertragung
der sicherheitsrelevanten Informationen übernehmen.
[0014] Gemäß einer weiteren Verfahrensvariante werden sicherheitsrelevante Informationen
über eine erste Funkverbindung nach dem Bluetooth-Standard im SCO-Modus und die nicht-sicherheitsrelevanten
Informationen über die zweite Funkverbindung nach Bluetooth-Standard im ACL-Modus
übertragen.
[0015] Die erste und die zweite Funkverbindung können über ein einziges Funksystem nach
Bluetooth-Standard aufgebaut werden, daß parallel im SCO-Modus und im ACL-Modus betrieben
wird.
[0016] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungsfiguren näher
erläutert. Es zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Darstellung einer Datenübertragung zwischen einem Funksender und
einem Funkempfänger, der mit einer Maschine/Anlage in Verbindung steht,
- FIG 2
- eine Datenübertragung über ein einziges Funksystem,
- FIG 3
- eine Datenübertragung über zwei separate Funksysteme sowie
- FIG 4
- eine Datenübertragung von Duplikaten von sicherheitsrelevanten Informationen.
[0017] FIG 1 zeigt einen Funksender 1 zur Datenübertragung über eine Funkstrecke 2 mit einem
Funkempfänger 3, der mit einer Maschine/Anlage 4 in Verbindung steht. Gemäß den beschriebenen
Verfahren zur Datenübertragung werden über die Funkstrecke 2 eine erste und eine zweite
Funkverbindung aufgebaut.
[0018] Generell kann jeder Funksender 1 auch als Empfänger und jeder Funkempfänger 3 auch
als Sender ausgebildet sein um eine bidirektionale Kommunikation zu ermöglichen (nicht
näher abgebildet).
[0019] Nach FIG 2 können die erste und zweite Funkverbindung über ein einzigen Funksender
1 und einen einzigen Funkempfänger 3 (also ein einziges Funksystem) aufgebaut werden
und können über die Funkstrecke 2 sicherheitsrelevante Informationen des Funksenders
1 über die erste Funkverbindung 6 und nicht-sicherheitsrelevante Informationen über
die zweite Funkverbindung 7 übertragen werden.
[0020] FIG 3 zeigt eine Datenübertragung mit separaten Funksendern 1a und 1b und separaten
Funkempfängern 3a und 3b (also zwei separaten Funksystemen), wobei über Funksender
1a und Funkempfänger 3a sicherheitsrelevante Informationen des Funksenders 1 und über
Funksender 1b und Funkempfänger 3b nicht-sicherheitsrelevante Informationen jeweils
über Funkstrecken 10 und 11 übertragen werden.
[0021] FIG 4 zeigt im Zeitablauf auf der Achse 12 (Zeitachse) erzeugte sicherheitsrelevante
Informationen 1
x. Diese werden als Duplikate l' auf der Achse 13 im Funksender 1 verschickt und vom
Funkempfänger 3 auf der Achse 14 empfangen. Fehlerfrei empfangene Duplikate l werden
im Funkempfänger 3 gelöscht und es werden die nicht-gelöschten Duplikate l an die
Maschine/Anlage 4 auf Achse 15 weitergeleitet.
1. Verfahren zur Datenübertragung zwischen einem mobilen Funksender und einem Funkempfänger
einer Maschine oder Anlage, wobei eine erste Funkverbindung zwischen Funksender und
einem Funkempfänger zur Übertragung von sicherheitsrelevanten Informationen und eine
zweite Funkverbindung zur Übertragung von nicht-sicherheits-relevanten Informationen
vorgesehen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die erste und die zweite Funkverbindung simultan
aufgebaut und betrieben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die erste Funkverbindung mit einer maximalen
Paketlebensdauer betrieben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die erste Funkverbindung mit einer maximalen Paketlebensdauer
synchron betrieben wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei über die erste Funkverbindung
Duplikate von nicht-sicherheitsrelevanten Informationen übertragen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei eine vorgebbare Anzahl von Duplikaten übertragen
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, wobei solange Duplikate von sicherheitsrelevanten
Informationen übertragen werden, bis neue sicherheitsrelevante Informationen vorliegen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 - 6, wobei solange Duplikate von sicherheitsrelevanten
Informationen übertragen werden, bis die übertragenen Informationen korrekt empfangen
wurden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste und die zweite
Funkverbindung über ein einziges Funksystem aufgebaut werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sicherheitsrelevante Informationen
über die SCO-Verbindung eines Funksystems nach Bluetooth-Standard übertragen werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei nicht-sicherheitsrelevante
Informationen über die ACL-Verbindung eines Funksystems nach Bluetooth-Standard übertragen
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 und 11, wobei Informationen über eine einziges Funksystem
nach Bluetooth-Standard übertragen werden.
13. Funksender zur Durchführung eines Verfahrens zur Datenübertragung nach einem der Ansprüche
1 - 12.
14. Funkempfänger zur Durchführung eines Verfahrens zur Datenübertragung nach einem der
Ansprüche 1 - 12.