[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder für einen Flachleiter, beispielsweise
eine flexible gedruckte Schaltung (FPC) oder ein flexibles Flachkabel (FFC), und insbesondere
für Flachleiterkabelsätze, die mit mehreren, zueinander beabstandeten Steckverbindern
versehen sind, wie beispielsweise Bus-Verbindungen.
[0002] Steckverbinder für Flachleiter sind grundsätzlich bekannt. Eine bekannte Art von
Steckverbinder besteht aus zwei Steckerhälften, die seitlich auf den Flachleiter aufgeschoben
und dann zusammengedrückt werden, wobei sie in einer Endlage miteinander verrasten.
In einer Steckerhälfte sind schneidklemmenartig ausgebildete Kontaktelemente vorgesehen,
die beim Zusammendrücken der Steckerhälften eine Isolierung des Flachleiters durchschneiden,
um einen elektrischen Kontakt mit den Leitungen des Flachleiters zu bilden. Bei einer
anderen Art von Steckverbinder muss ein freies Ende des Flachleiters derart in ein
Steckverbindergehäuse eingeführt werden, dass abisolierte freie Enden der elektrischen
Leitungen des Flachleiters in entsprechende Kontaktbuchsen hineinragen, die in dem
Steckverbindergehäuse vorgesehen sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Steckverbinder zu schaffen, der sich
leicht an einem Flachleiter montieren lässt und der die Handhabung eines mit mehreren
Steckverbindern versehenen Flachleiters vereinfacht.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe ist ein Steckverbinder mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.
[0005] Der erfindungsgemäße Steckverbinder weist ein erstes Steckerteil und ein zweites
Steckerteil auf, die mittels einer Rast- oder Schnappverbindung zusammenfügbar sind
und die jeweils einen Führungskanal für den Flachleiter aufweisen, der sich in Steckrichtung
des Steckkontakts von einem hinteren Bereich der Steckerteile zu einer vorderen Stirnseite
der Steckerteile durch die Steckerteile hindurch erstreckt.
[0006] Da erfindungsgemäß beide Steckerteile jeweils einen Führungskanal aufweisen, der
sich im Wesentlichen durch das gesamte Steckerteil hindurch erstreckt, durchläuft
ein montierter Flachleiter jedes Steckerteil. Der Steckverbinder ist folglich nicht
notwendigerweise ein Endstecker, in den ein freies Ende des Flachleiters eingeführt
werden muss, sondern er lässt sich an dem Flachleiter montieren, ohne dass der Flachleiter
zerschnitten werden muss. Damit eignet sich der Steckverbinder besonders gut für eine
Montage an einem Endlos-Flachleiter. Durch die Rast- oder Schnappverbindung lassen
sich die beiden Steckerteile darüber hinaus auf einfache Weise schnell und sicher
zusammenfügen. Dies erleichtert die Endmontage des Steckverbinders.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen.
[0008] Gemäß einer ersten Ausführungsform sind die Steckerteile in einem Vormontagezustand
des Steckverbinders hintereinander angeordnet, wobei die vorderen Stirnseiten der
Steckerteile jeweils zueinander weisen. Durch das Hintereinanderanordnen der Steckerteile
weist der Steckverbinder im Vormontagezustand eine geringe Bauhöhe auf. Mehrere Steckverbinder
lassen sich auf diese Weise platzsparend lagern oder transportieren. Sind mehrere
Steckverbinder bereits an einem Flachleiter montiert, so ermöglicht der Vormontagezustand
ein problemloses und platzsparendes Aufrollen des Flachleiters, wodurch die Verpackung
des Flachleiters vereinfacht wird.
[0009] Durch das Hintereinanderanordnen der Steckerteile kann ferner ein Durchführen des
Flachleiters durch die Steckerteile erleichtert sein. Dadurch, dass die vorderen Stirnseiten
der Steckerteile jeweils zueinander weisen, lassen sich die Steckerteile außerdem
um eine imaginäre Achse, die zwischen den vorderen Stirnseiten quer zu den Führungskanälen
verläuft, umklappen, rückseitig miteinander in Kontakt bringen und mittels der Rast-
oder Schnappverbindung zusammenfügen. Die vorderen Stirnseiten der Steckerteile weisen
dann beide in Steckrichtung des Steckverbinders.
[0010] Ein Abstand der im Vormontagezustand zueinander weisenden vorderen Stirnseiten der
Steckerteile kann so gewählt sein, dass ein zwischen den Steckerteilen befindlicher
Abschnitt eines durch die Führungskanäle verlaufenden Flachleiters im zusammengefügten
Zustand an den vorderen Stirnseiten der Steckerteile anliegt. Auf diese Weise wird
sichergestellt, dass der Flachleiter eng um die Stirnseite des Steckverbinders herum
verläuft und dort nicht etwa eine Schlaufe bildet, die den Platzbedarf des Steckverbinders
erhöht oder die zu einer Beschädigung des Flachleiters führen könnte.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Steckerteile zumindest in einem Vormontagezustand
des Steckverbinders über wenigstens einen Verbindungssteg miteinander verbunden. Der
Verbindungssteg stellt zum einen einen korrekten Abstand zwischen den beiden Steckerteilen
und insbesondere zwischen den zueinander weisenden vorderen Stirnseiten der Steckerteile
sicher. Zum anderen verhindert der Verbindungssteg, dass ein Steckerteil eines losen
Steckverbinders verloren gehen kann. Der Verbindungssteg kann entweder flexibel ausgebildet
sein, so dass er sich bei einem Umklappen der Steckerteile verbiegt, oder er kann
starr ausgebildet sein, so dass er bei einem Umklappen der Steckerteile zerbricht.
[0012] Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform sind die Steckerteile im Bereich ihrer
Führungskanäle an den Flachleiter angespritzt. Durch das Anspritzen lassen sich die
Steckerteile auf besonders einfache Weise an dem Flachleiter anbringen. Insbesondere
ist es nicht erforderlich, den Flachleiter durch jedes Steckerteil hindurchzufädeln
oder in einem Steckverbindergehäuse durchzuschlaufen. Das Anspritzen lässt sich schnell
und kostengünstig durchführen und eignet sich darüber hinaus besonders gut für eine
Montage von mehreren Steckverbindern an einem Endlos-Flachleiter. Durch das Anspritzen
der Steckerteile an den Flachleiter verschmelzen der Steckverbinder und der Flachleiter
zu einer Einheit. Diese Form der Verbindung wirkt zugentlastend, so dass keine zusätzliche
Zugentlastung für den Flachleiter an dem Steckverbinder vorgesehen werden muss.
[0013] Die Steckerteile können jeweils einstückig und insbesondere als Spritzgussteile ausgebildet
sein, oder die Steckerteile und mindestens ein Verbindungssteg können miteinander
einstückig und insbesondere als ein Spritzgussteil ausgebildet sein. In beiden Fällen
lässt sich der Steckverbinder auf diese Weise mit besonders geringen wirtschaftlichen
Aufwand herstellen.
[0014] Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform weist ein Steckerteil Kontaktöffnungen
auf, die ein Kontaktieren freigelegter Abschnitte elektrischer Leitungen eines Flachleiters
in Bereich des Führungskanals ermöglichen. Der Steckverbinder weist folglich keine
eigenen Kontaktelemente auf, d.h. ein Bestücken von Steckerteilen mit Kontaktelementen
entfällt. Dadurch wird die Anzahl von Prozessschritten zur Herstellung des Steckverbinders
bzw. eines Flachleiterkabelsatzes mit einem oder mehreren Steckverbindern reduziert
und somit die entsprechenden Herstellungskosten verringert.
[0015] Die Steckerteile können in ihrem hinteren Bereich jeweils einen Halbsockel aufweisen,
wobei die Halbsockel im zusammengefügten Zustand einen Griffsockel bilden. Durch den
Griffsockel ist die Handhabung des Steckverbinders verbessert.
[0016] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines
Flachleiters mit mindestens einem Steckverbinder nach einer der vorherigen Ausbildungen,
bei dem ein Flachleiter mit mindestens einem ersten und zweiten Steckerteil versehen
wird, wobei die Steckerteile in einem Vormontagezustand des Steckkontakts in Richtung
der Längserstreckung des Flachleiters hintereinander entlang des Flachleiters derart
angeordnet werden, dass jeweils die vorderen Stirnseiten der Steckerteile zueinander
weisen.
[0017] Im Vormontagezustand der Steckverbinder liegen die einzelnen Steckerteile mit dem
Flachleiter im Wesentlichen also in einer Ebene. Ein Flachleiter mit Steckverbindern
im Vormontagezustand lässt sich daher besonders leicht und platzsparend aufrollen,
wodurch einerseits die Verpackung des Flachleiterkabelsatzes vereinfacht wird und
andererseits die Transportsicherheit verbessert wird. Durch den Vormontagezustand
der Steckverbinder wird außerdem verhindert, dass sich, beispielsweise bei einer Entnahme
des Flachleiterkabelsatzes aus seiner Verpackung, die einzelnen Steckverbinder untereinander
verhaken. Darüber hinaus lassen sich bei dem Verfahren alle diejenigen Vorteile ausnutzen,
die voranstehend bereits im Zusammenhang mit dem Steckverbinder erläutert wurden.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in mindestens einem
Kontaktbereich des Flachleiters wenigstens eine Leitung des Flachleiters freigelegt,
bevor die Steckerteile an dem Flachleiter angebracht werden, wobei zumindest ein Steckerteil
mit wenigstens einer Kontaktöffnung derart positioniert wird, dass die Kontaktöffnung
einen Zugang zu der Leitung ermöglicht. Bereits vor der Montage der Steckerteile wird
der Flachleiter also für die Kontaktierung seiner elektrischen Leitungen vorbereitet.
Das Freilegen der elektrischen Leitungen kann dadurch erreicht werden, dass eine Abdeckfolie
zur Abdeckung der elektrischen Leitungen bereits mit entsprechenden Aussparungen bzw.
Öffnungen versehen wird, bevor sie zusammen mit einer Trägerfolie und den elektrischen
Leitungen laminiert wird. Es ist aber auch möglich, die elektrischen Leitungen nach
Laminieren des Flachleiters freizulegen, indem die Abdeckfolie, beispielsweise durch
ein Fräsverfahren, in den Kontaktbereichen bis auf die elektrischen Leitungen abgetragen
wird.
[0019] Alternativ können eine oder mehrere Leitungen des Flachleiters im Bereich des ersten
und/oder zweiten Steckerteils freigelegt werden, nachdem der Flachleiter mit den Steckerteilen
versehen wurde. In diesem Fall müssen die elektrischen Leitungen des Flachleiters
durch die Kontaktöffnungen eines Steckerteils freigelegt werden, beispielsweise durch
Fräsen oder Abschaben. Diese Variante des Verfahrens hat den Vorteil, dass die Steckerteile
nicht exakt bezüglich zuvor freigelegter Kontaktbereiche ausgerichtet werden müssen.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform
und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines an einem Flachleiter angebrachten erfindungsgemäßen
Steckverbinders in einem Vormontagezustand;
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Ansicht des Steckverbinders von Fig. 1 im Vormontagezustand;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Steckverbinders von Fig. 1 im Endzustand;
- Fig. 4
- eine weitere perspektivische Ansicht des Steckverbinders von Fig. 1 im Endzustand;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Flachleiters mit mehreren, jeweils im Vormontagezustand
befindlichen Steckverbindern; und
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht eines Flachleiters mit mehreren, jeweils im Endzustand
befindlichen Steckverbindern.
[0021] Fig. 1 und 2 zeigen einen erfindungsgemäßen Steckverbinder 10 in einem Vormontagezustand.
Der Steckverbinder 10 umfasst ein erstes Steckerteil 12 und ein zweites Steckerteil
14, die entlang eines Flachleiters 16, beispielsweise einer flexiblen gedruckten Schaltung
(FPC) oder eines flexiblen Flachkabels (FFC), hintereinander angeordnet sind. Die
Steckerteile 12, 14 weisen jeweils mit vorderen Stirnseiten 18 zueinander und sind
durch zwei, sich zwischen den Stirnseiten 18 erstreckende und auf gegenüberliegenden
Seiten des Flachleiters 16 neben diesem verlaufende Verbindungsstege 20 miteinander
verbunden.
[0022] Die Steckerteile 12, 14 und die Verbindungsstege 20 sind miteinander einstückig als
ein Spritzgussteil ausgebildet. Dabei sind die Steckerteile 12, 14 derart an den Flachleiter
16 angespritzt, dass sie den Flachleiter 16 vollständig umgeben. Durch das Anspritzen
der Steckerteile 12, 14 an den Flachleiter 16 gehen diese eine unlösbare Verbindung
mit dem Flachleiter 16 ein, die einerseits zur Fixierung der Steckerteile an dem Flachleiter
16 dient und andererseits als Zugentlastung für den Flachleiter 16 wirkt.
[0023] Der Flachleiter 16 erstreckt sich der Länge nach von einer hinteren Stirnseite 22
zu der vorderen Stirnseite 18 durch jedes Steckerteil 12, 14 hindurch. Jedes Steckerteil
12, 14 weist demnach einen Führungskanal, der sich von der hinteren Stirnseite 22
zu der vorderen Stirnseite 18 erstreckt, für den Flachleiter 16 auf. Der Führungskanal
verläuft dabei nicht durch eine Mittelebene eines Steckerteils 12, 14, sondern parallel
in Richtung einer Außenseite 26 des Steckerteils 12, 14 zu der Mittelebene versetzt.
[0024] Die Steckerteile 12, 14 besitzen einen im Wesentlichen quaderförmigen Grundkörper
23. Eine zum Flachleiter 16 parallele Seitenfläche 24 jedes Steckerteils 12, 14 ist
plan ausgebildet (Fig. 2). Die Planseiten 24 befinden sich beide auf derselben Seite
des Flachleiters 16 und grenzen in einem Endzustand des Steckverbinders aneinander,
wie weiter unten näher beschrieben wird.
[0025] Die den Planseiten 24 jeweils gegenüberliegenden Seitenflächen 26 der Steckerteile
12, 14 werden hier als Außenseiten 26 bezeichnet (Fig. 1). Im Bereich ihrer vordern
Stirnseiten 18 sind die Steckerteile 12, 14 abgeschrägt, d.h. die Außenseiten 26 weisen
hier jeweils einen Außenseitenabschnitt 28 auf, der in Richtung der Planseite 24 geneigt
ist. Diese Abschrägungen der Steckerteile 12, 14 verleihen dem Steckverbinder im zusammengefügten
Endzustand ein in Steckrichtung gesehen keilförmiges Vorderende (Fig. 3 und 4), welches
das Einführen des Steckverbinders 10 in ein Buchsengehäuse erleichtert.
[0026] Am hinteren Ende jedes Steckerteils 12, 14 ist ein sockelartiger Ansatz 30 ausgebildet,
der - außer an den Planseiten 24 der Steckerteile 12, 14 - über den Grundkörper 23
der Steckerteile 12, 14 hinausragt. Die sockelartigen Ansätze 30 bilden jeweils für
sich genommen einen Halbsockel und im Endzustand des Steckverbinders 10, d.h. bei
zusammengefügten Steckerteilen 12, 14, einen Griffsockel 32 (Fig. 3 und 4), an dem
sich der Steckverbinder 10 gut greifen lässt und der die Handhabung des Steckverbinders
10 verbessert. Dabei dienen insbesondere diejenigen Seiten des Griffsockels 32 als
Griffflächen 34, die senkrecht zum Flachleiter 16 orientiert sind. Um die Griffigkeit
des Griffsockels 32 weiter zu erhöhen, sind in den Griffflächen 34 rinnenartige Vertiefungen
35 ausgebildet, die sich senkrecht zur Steckrichtung des Steckverbinders 10 erstrecken.
[0027] An der Planseite 24 des einen Steckerteils, im dargestellten Ausführungsbeispiel
des ersten Steckerteils 12, sind in gegenüberliegenden Randbereichen der Planseite
24 Rasthaken 36 angeordnet. Die Rasthaken 36 sind in Längsrichtung des Flachleiters
16 orientiert und greifen beim Zusammenfügen der Steckerteile 12, 14 in entsprechend
ausgebildete Rastöffnungen 38 ein, die in gegenüberliegenden Randbereichen der Planseite
24 des jeweils anderen Steckerteils, in diesem Fall des zweiten Steckerteils 14, vorgesehen
sind. Die Rasthaken 36 bilden mit den Rastöffnungen 38 eine Rast- oder Schnappverriegelung,
die ein einfaches und schnelles Zusammenfügen der Steckerteile 12, 14 ermöglicht und
eine zuverlässige Verbindung zwischen diesen sicherstellt.
[0028] Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, sind an den Planseiten 24 der Steckerteile 12, 14
ferner mehrere, parallel zueinander angeordnete längliche Aussparungen 40 vorgesehen,
die sich in Längsrichtung des Flachleiters 16 erstrecken. Diese Aussparungen 40 reduzieren
einerseits das Gewicht des Steckverbinders 10 und erhöhen andererseits die Steifigkeit
der Steckerteile 12, 14.
[0029] An der Außenseite 26 des ersten Steckerteils 12 sind mehrere Kontaktöffnungen 42
vorgesehen, die sich ebenfalls in Längsrichtung des Flachleiters 16 erstrecken und
die einen Zugang zu freigelegten Abschnitten der elektrischen Leitungen des Flachleiters
16 ermöglichen. Zumindest das Steckerteil 12 muss folglich derart bezüglich des Flachleiters
16 ausgerichtet sein, dass die Positionen der Kontaktöffnungen 42 mit den jeweiligen
Positionen der zu kontaktierenden Abschnitte der elektrischen Leitungen übereinstimmen.
[0030] Auch an der Außenseite 26 des zweiten Steckerteils 14 sind längliche Öffnungen 44
vorgesehen, die prinzipiell eine Kontaktierung der elektrischen Leitungen des Flachleiters
16 ermöglichen, sofern die elektrischen Leitungen im Bereich dieser Öffnungen 44 freigelegt
sind, was bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel jedoch nicht der Fall ist. Hier
dienen die Öffnungen 44 folglich lediglich zur Reduzierung des Gewichts des Steckverbinders
10 und zur weiteren Versteifung des zweiten Steckerteils 14.
[0031] In einem Randbereich der Außenseite 26 des ersten Steckerteils 12 ist ferner ein
nasenartiger Ansatz 46 vorgesehen, der sich in Steckrichtung des Steckverbinders 10
erstreckt. Dieser Ansatz 46 dient als Codier- oder Indexnase und greift beim Einführen
des Steckverbinders 10 in ein Buchsengehäuse in eine entsprechend positionierte Längsnut
ein. Auf diese Weise ist ein korrektes Einführen des Steckverbinders 10 in das Buchsengehäuse
sichergestellt.
[0032] In einem zentralen Bereich der Außenseite 26 des zweiten Steckerteils 14 ist ebenfalls
ein nasenartiger Ansatz 48 vorgesehen, der als Rastnase dient. Diese Rastnase 48 rastet
in eine entsprechend ausgebildete Rastöffnung eines Buchsengehäuses ein, wenn der
Steckverbinder 10 korrekt in das Buchsengehäuse eingeführt wurde, und gewährleistet
somit eine sichere Verbindung zwischen Steckverbinder 10 und Buchsengehäuse.
[0033] Der Steckverbinder 10 wird aus dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Vormontagezustand in
seinen Endzustand gebracht (Fig. 3 und 4), in dem die Steckerteile 12, 14 um eine
imaginäre Achse zusammengeklappt werden, die quer zum Flachleiter 16 und durch die
Verbindungsstege 20 verläuft. Die Steckerteile 12, 14 werden soweit umgeklappt, bis
sie mit ihren inneren Planseiten 24 aneinandergrenzen. In dieser Lage werden sie durch
die in die Rastöffnungen 38 eingreifenden Rasthaken 36 verriegelt. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Verbindungsstege 20 zwischen den Steckerteilen 12, 14
starr ausgebildet, so dass sie beim Umklappen der Steckerteile 12, 14 durchbrechen.
Es ist jedoch auch möglich, die Verbindungsstege 20 flexibel auszubilden, so dass
sie beim Umklappen der Steckerteile 12, 14 als eine Art Filmscharnier wirken.
[0034] Der durch die Verbindungsstege 20 vorgegebene Abstand zwischen den vorderen Stirnseiten
18 der Steckerteile 12, 14 ist so gewählt, dass der im Vormontagezustand zwischen
den Steckerteilen 12, 14 freiliegende Abschnitt 50 des Flachleiters 16 im Endzustand
des Steckverbinders 10 eng an den vorderen Stirnseiten 18 der Steckerteile 12, 14
anliegt (Fig. 3).
[0035] Wie in Fig. 4 und 6 zu erkennen ist, läuft der Flachleiter 16 in zusammengefügtem
Zustand des Steckverbinders 10 an einer hinteren Stirnseite 22 des Steckverbinders
10 in das eine Steckerteil 12, 14 hinein, wird an der Vorderseite 18 des Steckverbinders
10 um 180° umgebogen und läuft an der hinteren Stirnseite 22 des jeweils anderen Steckerteils
14, 12 wieder aus dem Steckverbinder 10 hinaus. Bei einem so gebildeten Steckverbinder
10 handelt es sich um einen innenliegenden Steckverbinder 10', der zwischen den Enden
eines Flachleiters 16 angeordnet sein kann (Fig. 6). Wenn ein freies Ende des Flachleiters
16 direkt an der hinteren Stirnseite 22 des Steckverbinders 10 abgeschnitten wird,
so kann der Steckverbinder 10 auch als Endstecker 10" dienen (Fig. 6).
[0036] Nachfolgend wird ein Verfahren zur Herstellung eines Flachleiters 16 mit mehreren
Steckverbindern 10 beschrieben.
[0037] Zunächst wird der Flachleiter 16 für die Montage der Steckverbinder 10 vorbereitet,
d.h. es werden in gewünschten Abständen Kontaktbereiche des Flachleiters 16 definiert,
in denen die elektrischen Leitungen des Flachleiters 16 kontaktiert werden sollen
und zu diesem Zweck freigelegt werden. Dies kann dadurch geschehen, dass bereits vor
dem Laminieren eines Flachleiters 16, der eine Trägerfolie, mehrere elektrische Leitungen
und eine Abdeckfolie aufweist, die Abdeckfolie mit geeignet positionierten Aussparungen
versehen wird. Die elektrischen Leitungen können aber auch dadurch freigelegt werden,
dass eine Isolationsschicht des Flachleiters 16, beispielsweise die Abdeckfolie, durch
Abfräsen oder Abschaben in den gewünschten Kontaktbereichen entfernt wird.
[0038] Als nächstes werden die durch die Verbindungsstege 20 miteinander verbundenen Steckerteile
12, 14 an den Flachleiter 16 angespritzt, beispielsweise durch ein Spritzgussverfahren,
wobei sich die Steckverbinder 10 in diesem Stadium des Verfahrens in dem in Fig. 1,
2 und 5 gezeigten Vormontagezustand befinden. Zum Anspritzen der Steckverbinderteile
kann der Flachleiter beispielsweise von einer Kabeltrommel abgerollt werden und kontinuierlich
oder getaktet eine Spritzgussvorrichtung durchlaufen. Dies ermöglicht die Herstellung
von Endlos-Flachleiterkabelsätzen.
[0039] Da die Steckverbinder 10 im Vormontagezustand eine flache Gestalt aufweisen, lässt
sich der Flachleiter 10 nach Anspritzen der Steckverbinderteile einfach und platzsparend
aufwickeln und somit leicht verpacken und transportieren. An einem anderen Ort können
die Kabelsätze dann auf ihre gewünschte Länge gekürzt werden und die Steckerteile
12, 14 zur endgültigen Form der Steckverbinder 10 umgeklappt und zusammengefügt werden.
[0040] Alternativ kann der Flachleiter 16 auch unmittelbar nach Anspritzen und ggf. Aushärten
der Steckverbinderteile zerschnitten werden. Auch die Steckverbinder 10 können gleich
im Anschluss an den Spritzguss-Prozessschritt in ihre endgültige Form gebracht werden.
[0041] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein Steckverbinder direkt an einem
Flachleiter ausgebildet, d.h. die Herstellung des Steckverbinders und die Montage
des Steckverbinders am Flachleiter erfolgen in einem Schritt. Dies ermöglicht eine
besonders kostengünstige Herstellung eines mit einem oder mehreren Steckverbindern
versehenen Flachleiters.
[0042] Es ist prinzipiell aber auch möglich, den oder die Steckverbinder zunächst als separate
Bauteile zu fertigen und erst zu einem späteren Zeitpunkt an einem Flachleiter zu
montieren, wobei der Flachleiter durch den Führungskanal jedes Steckerteils hindurch
geschoben wird.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 10
- Steckverbinder
- 12
- erstes Steckerteil
- 14
- zweites Steckerteil
- 16
- Flachleiter
- 18
- vordere Stirnseite
- 20
- Verbindungssteg
- 22
- hintere Stirnseite
- 23
- Grundkörper
- 24
- Planseite
- 26
- Außenseite
- 28
- Außenseitenabschnitt
- 30
- sockelartiger Ansatz
- 32
- Griffsockel
- 34
- Griffflächen
- 35
- Vertiefungen
- 36
- Rasthaken
- 38
- Rastöffnungen
- 40
- Aussparung
- 42
- Kontaktöffnung
- 44
- Öffnung
- 46
- Codiernase
- 48
- Rastnase
- 50
- Flachleiterabschnitt
1. Steckverbinder (10) für einen Flachleiter (16), beispielsweise eine flexible gedruckte
Schaltung (FPC) oder ein flexibles Flachkabel (FFC), mit einem ersten Steckerteil
(12) und einem zweiten Steckerteil (14), die mittels einer Rast- oder Schnappverbindung
(36, 38) zusammenfügbar sind und die jeweils einen Führungskanal für den Flachleiter
(16) aufweisen, der sich in Steckrichtung des Steckverbinders (10) von einem hinteren
Bereich der Steckerteile (12, 14) zu einer vorderen Seite (18) der Steckerteile (12,
14) durch die Steckerteile (12, 14) hindurch erstreckt.
2. Steckverbinder (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steckerteile (12, 14) in einem Vormontagezustand des Steckverbinders (10) hintereinander
angeordnet sind, wobei die vorderen Stirnseiten (18) der Steckerteile (12, 14) jeweils
zueinander weisen.
3. Steckverbinder (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Abstand zwischen im Vormontagezustand zueinander weisenden vorderen Stirnseiten
(18) der Steckerteile (12, 14) so gewählt ist, dass ein zwischen den Steckerteilen
(12, 14) befindlicher Abschnitt (50) eines durch die Führungskanäle verlaufenden Flachleiters
(16) im zusammengefügten Zustand an den vorderen Stirnseiten (18) der Steckerteile
(12, 14) anliegt.
4. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steckerteile (12, 14) zumindest in einem Vormontagezustand des Steckverbinders
(10) über wenigstens einen Verbindungssteg (20) miteinander verbunden sind.
5. Steckverbinder nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steckerteile (12, 14) im Bereich ihrer Führungskanäle an den Flachleiter (16)
angespritzt sind.
6. Steckverbinder nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steckerteile (12, 14) jeweils einstückig und insbesondere als Spritzgussteile
ausgebildet sind oder dass die Steckerteile (12, 14) und mindestens ein Verbindungssteg
(20) einstückig miteinander und insbesondere als ein Spritzgussteil ausgebildet sind.
7. Steckverbinder nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Steckerteil (12, 14) Kontaktöffnungen (42) aufweist, die ein Kontaktieren freigelegter
Abschnitte elektrischer Leitungen eines Flachleiters (16) im Bereich des Führungskanals
ermöglichen.
8. Steckverbinder nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steckerteile (12, 14) in ihrem hinteren Bereich jeweils einen Halbsockel (30)
aufweisen, wobei die Halbsockel (30) im zusammengefügten Zustand einen Griffsockel
(32) bilden.
9. Verfahren zur Herstellung eines Flachleiters (16) mit mindestens einem Steckverbinder
(10) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem ein Flachleiter (16) mit mindestens
einem ersten und zweiten Steckerteil (12, 14) versehen wird, wobei die Steckerteile
(12, 14) in einem Vormontagezustand des Steckverbinders (10) in Richtung der Längserstreckung
des Flachleiters (16) hintereinander entlang des Flachleiters (16) derart angeordnet
werden, dass jeweils die vorderen Seiten (18) der Steckerteile (12, 14) zueinander
weisen.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flachleiter (16) durch jeweils einen Führungskanal der Steckerteile (12, 14)
hindurchgeführt wird oder dass die Steckerteile (12, 14), insbesondere durch ein Spritzgussverfahren,
an den Flachleiter (16) angespritzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steckerteile (12, 14) mittels einer Rast- oder Schnappverbindung (36, 38) zusammengefügt
werden, wobei der Flachleiter (16) zwischen den Steckerteilen (12, 14) umgebogen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass in mindestens einem Kontaktbereich des Flachleiters (16) wenigstens eine elektrische
Leitung des Flachleiters (16) freigelegt wird, bevor die Steckerteile (12, 14) an
dem Flachleiter (16) angebracht werden, wobei zumindest ein Steckerteil (12) mit wenigstens
einer Kontaktöffnung (42) derart positioniert wird, dass die Kontaktöffnung (42) einen
Zugang zu der elektrischen Leitung ermöglicht.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine oder mehrere elektrische Leitungen des Flachleiters (16) im Bereich des ersten
und/oder zweiten Steckerteils (12, 14) freigelegt werden, nachdem der Flachleiter
(16) mit den Steckerteilen (12, 14) versehen wurde.