[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einzugsvorrichtung für Schubladen oder dergleichen
mit einem von mindestens zwei Federn beaufschlagten verfahrbaren Mitnehmer, der mit
einem an einem Möbelteil befestigten Halteteil lösbar kuppelbar ist.
[0002] Eine derartige Einzugsvorrichtung ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 202 17
975 U bekannt. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einzugsvorrichtung dieser Art dahingehend
zu verbessern, dass sie ein gleichmäßigeres Einzugsverhalten aufweist und auch im
letzten Schließbereich noch starkes Einzugsvermögen.
[0003] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch erreicht, dass mindestens eine der Federn
mit dem Mitnehmer lösbar kuppelbar und mindestens eine Feder ständig mit dem Mitnehmer
verbunden ist.
[0004] Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Federn ungleich lang sind.
[0005] Im Allgemeinen wird eine derartige Schublade mit zwei Federn ausgerüstet sein. Beim
Ausziehen der Schublade werden zuerst beide Federn gespannt, dann wird die kürzere
Feder vom Mitnehmer abgeklinkt und im gespannten Zustand im Gehäuse verankert, in
dem der Mitnehmer verfahrbar ist. Beim weiteren Herausziehen der Schublade wird dann
die längere Feder alleine weitergespannt, bis diese zusammen mit dem Mitnehmer im
Gehäuse gespannt verankert wird. Anschließend kann die Schublade frei weiter aus dem
Möbelkorpus herausgezogen werden.
[0006] Beim Einschieben der Schublade greift der Halteteil in bekannter Weise beim Mitnehmer
an, löst diesen aus seiner Verankerung am Gehäuse und die Schublade wird zuerst nur
von einer Feder in den Möbelkorpus hineingezogen. Über den Einzugsweg lässt die Spannung
der Feder nach. Wenn die Spannung der Feder einen vorgegebenen unteren Wert erreicht
hat, wird die zweite Feder mit dem Mitnehmer gekuppelt und die Schublade wird nun
von beiden Federn gemeinsam in den Möbelkorpus hineingezogen. Der Spannungsabfall
bzw. Kraftabfall bei der ersten Feder wird durch den Einsatz der zweiten Federn kompensiert.
[0007] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass der Mitnehmer auf
einem linear verfahrbaren Schieber lagert, an dem ein Kupplungsteil angreift, der
mit mindestens einer Feder fix verbunden ist. Im Kupplungsteil lagert eine Wippe,
die als Sperrglied dient und die den Kupplungsteil einmal am Schieber und einmal am
Gehäuse arretiert.
[0008] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:
- Die Fig. 1
- ein schematisch gehaltenes Schaubild einer Ausziehführungsgarnitur mit einer erfindungsgemäßen
Einzugsvorrichtung,
- die Fig. 2
- eine Stirnansicht einer erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung,
- die Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Einzugsvorrichtung,
- die Fig. 4
- eine Ansicht der erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung von unten gesehen,
- die Fig. 5
- ein auseinandergezogenes Schaubild der erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung,
- die Fig. 6 bis 9
- Längsschnitte durch eine erfindungsgemäße Einzugsvorrichtung, wobei der Mitnehmer
und der Kupplungsteil in verschiedenen Stellungen gezeigt ist,
- die Fig. 10 bis 12
- Schaubilder der erfindungsgemäßen Einzugsführungsgarnitur, die mit den Schnitten 6
bis 9 korrespondieren,
- die Fig. 13
- ein Schaubild der erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung von unten gesehen, wobei der
Mitnehmer am hintersten Ende des Einzugsweges gezeigt ist,
- die Fig. 14
- das gleiche Schaubild wie die Fig. 13, wobei die Mitnehmer während des Verfahrweges
gezeigt ist,
- die Fig. 15
- das gleiche Schaubild wie die Fig. 12 und 13, wobei die Federn gespannt sind und der
Mitnehmer in seiner Bereitschaftsstellung gezeigt ist,
- die Fig. 16
- ein Schaubild der Einzugsvorrichtung, wobei die bewegbaren Teile mit Ausnahme der
Federn separat gezeigt sind, und
- die Fig. 17
- schematisch die Funktion der erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung.
[0009] In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Einzugsvorrichtung 1 auf der Tragschiene
2 einer Ausziehführungsgarnitur gelagert. Die Tragschiene 2 ist in herkömmlicher Art
und Weise an eine Seitenwand eines Möbelkorpusses zu befestigen. An jeder Seite der
Schublade ist eine Ausziehschiene 3 befestigt. An der ladenseitigen Ausziehschiene
3 ist ein nach unten ragender Mitnehmerzapfen 6 angeordnet, der den Halteteil bildet,
mit dem der Mitnehmer 12 der Einzugsvorrichtung 1 lösbar kuppelbar ist.
[0010] Die Einzugsvorrichtung 1 weist ein Gehäuse 7 auf, das auf einem Horizontalsteg der
Tragschiene 2 verankert ist. Weiters ist ein Verankerungsteil 5 für die Federn 14,
15 vorgesehen, der ebenfalls auf dem Horizontalsteg der Tragschiene 2 verankert ist.
Bei der Montage auf der Tragschiene 2 werden das Gehäuse 7 und der Verankerungsteil
5 voneinander distanziert. Der Abstand zwischen dem Gehäuse 7 und dem Verankerungsteil
5 bestimmt die Spannung der Federn 14, 15 und somit die Einzugskraft der Einzugsvorrichtung
1. Die Enden der Federn 14, 15 sind mit dem Verankerungsteil 5 fix verbunden.
[0011] Der Mitnehmer 12 der Einzugsvorrichtung 1 lagert auf einem im Gehäuse 7 verfahrbar
angeordneten Schlitten 8 und ist als Kippteil ausgebildet. Der Mitnehmer 12 weist
einen Vorsprung auf, mittels dem er an einer Führungsbahn des Gehäuses 7 geführt ist.
[0012] Die zwei Federn 14, 15 sind einerseits am Verankerungsteil 5 verankert und andererseits
am Schlitten 8. Der Abstand des Verankerungsteiles 5 vom Gehäuse 7 bestimmt wie gesagt
die Spannung der Federn 14, 15. Das Gehäuse 7 hat einen U-förmigen Querschnitt und
deckt in Montagelage die Federn 14, 15 teilweise und den Schlitten 8 zur Gänze ab.
[0013] Im Ausführungsbeispiel sind zwei als Schrauben- und Zugfedern ausgeführte Federn
14, 15 vorgesehen, die nebeneinander in einer Ebene liegen, die parallel zur Montageebene
des Gehäuses 7 ausgerichtet ist. Unter Montageebene ist die Ebene zu versehen, in
der das Gehäuse 7 am Horizontalsteg der Tragschiene 2 aufliegt.
[0014] Wird eine stärkere Einzugskraft benötigt, können auch drei und mehr Federn vorgesehen
sein. Die Höhe (die Ausdehnung senkrecht zum Horizontalsteg der Tragschiene 2) des
Gehäuses 7 bleibt unverändert, weshalb die Einzugsvorrichtung 1 auch in sehr niedere
Ausziehführungsgarnituren eingebaut werden kann.
[0015] Die Feder 14 bleibt ständig mit dem Schlitten 8 verbunden. Die Feder 15 ist jedoch
in einem Kupplungsteil 4 verankert, auf dem eine Wippe 10 auf einer Achse 9 kippbar
gelagert ist.
[0016] Die Wippe 10 weist zwei Rastnasen 16, 17 auf. Die Rastnase 16 ist mit einer Anschlagfläche
18 versehen.
[0017] Die Wippe 10 kuppelt den Kupplungsteil 4 entweder mit dem Schlitten 8 oder mit dem
Gehäuse 7.
[0018] In den Fig. 6, 10 und 17 sind die Teile der Einzugsvorrichtung in der Ausgangsstellung
verankert, dh die Federn 14, 15 sind entspannt und die Feder 15 ist über den Kupplungsteil
4 und die Wippe 10 mit dem Schlitten 8 verbunden. Der Halteteil 6 der Ausziehschiene
3 ist im Mitnehmer 2 verankert.
[0019] Wird nun die Schublade und somit die Ausziehschiene 3 aus dem Möbelkorpus herausgezogen,
zieht der Halteteil 6 den Mitnehmer 12 zusammen mit dem Schlitten 8 und den daran
verankerten Kupplungsteil 4 in der Richtung der Pfeile A der Fig. 6, 10 und 17, wobei
die Federn 14 und 15 gespannt werden. Dabei ist die Wippe 10 mit der Rastnase 17 bei
einer Haltefläche 22 des Schlittens 8 eingehängt. Durch die obere Abschlusswand 7'
des Gehäuses 7 wird die Wippe 10 in dieser Stellung gehalten.
[0020] Das Gehäuse 7 weist in der oberen Abschlusswand 7' eine Öffnung 20 auf. Sobald die
Rastnase 16 sich unterhalb dieser Öffnung 20 befindet, wird die Wippe 10 aufgrund
der Kraft, die auf die Rastnase 17 wirkt, im Uhrzeigersinn gekippt und die Rastnase
16 rastet wie in der Fig. 8 gezeigt in der Öffnung 20 ein, wobei die Anschlagfläche
18 an einer Gegenfläche 21 der Öffnung 20 bzw. des Gehäuses 7 anliegt.
[0021] Durch diese Drehbewegung der Wippe 10 gibt die Rastnase 17 die Haltefläche 22 frei
und der Schlitten 8 wird vom Kupplungsteil 4 entkuppelt, während der Kupplungsteil
4 über die Wippe 10 am Gehäuse 7 verankert wird. Die Feder 15 wird sozusagen in gespannter
Stellung geparkt. Der Mitnehmer 12 und der Schlitten 8 werden weiterbewegt, wobei
die Feder 14 weiter gespannt wird. Sobald der Mitnehmer 12 seine Endstellung erreicht
hat, wird er durch die Abwinkelung der Steuerbahn im Gehäuse 7 geschwenkt und gibt
den Halteteil 6 frei. Die Schublade wird nun frei entlang den Tragschienen bewegt
und die Einzugsvorrichtung 1 bleibt in der Bereitschaftsstellung.
[0022] Wird die Schublade geschlossen und der Halteteil 6 rastet in der Aussparung 23 des
Mitnehmers 12 ein, wird der Mitnehmer 12 aus seiner Raststellung gekippt und über
den Schlitten 8 von der Feder 14 in den Möbelkorpus hineingezogen. Während des Einzugsweges
lässt die Spannung und somit die Kraft der Feder 14 nach. Wenn der Schlitten 8 die
in der Fig. 8 gezeigte Stellung erreicht hat, stößt die Nase 24 des Schlittens 8 an
einer Gegenfläche 25 der Wippe 10 an, und die Rastnase 16 der Wippe 10 wird aus der
Öffnung 20 herausgedrückt, wobei der Halt zwischen den Anschlagflächen 18, 21 aufgehoben
wird. Gleichzeitig rastet die Rastnase 17 der Wippe 10 hinter der Haltefläche 22 des
Schiebers 8 ein und der Kupplungsteil 4 ist somit über die Wippe 10 mit dem Schieber
8 gekuppelt. Nun wirkt auch die Feder 15 auf den Schieber 8 und somit auf den Mitnehmer
12, und die Schublade wird gemeinsam von den Federn 14, 15 in den Möbelkorpus hinein
bis in ihre hinterste Stellung gezogen. Der Spannungsverlust der Feder 14 über den
Einzugsweg wird durch hinzuschalten der Feder 15 aufgehoben und die Schublade wird
sehr gleichmäßig in den Möbelkorpus hineingezogen.
[0023] Der Kupplungsteil 4 ist in seinem vorderen Bereich mit U-förmigem Querschnitt ausgebildet,
und in diesem Bereich ist die Wippe 10 auf einer Achse 9 gelagert.
[0024] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Einzugsvorrichtung 1 auf der ortsfesten
Tragschiene 2 angeordnet und der Mitnehmerzapfen 6 an der ladenseitigen Ausziehschiene
3. Die umgekehrte Anordnung, dh die Einzugsvorrichtung 1 an der Ausziehschiene 3 und
der Mitnehmerzapfen 6 an der Tragschiene 2, wäre ebenfalls möglich.
1. Einzugsvorrichtung für Schubladen oder dergleichen mit einem von mindestens zwei Federn
beaufschlagten verfahrbaren Mitnehmer, der mit einem an einem Möbelteil befestigten
Halteteil lösbar kuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Federn (15) mit dem Mitnehmer (12) lösbar kuppelbar und mindestens
eine Feder (14) ständig mit dem Mitnehmer (12) verbunden ist.
2. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (14, 15) ungleich lang sind.
3. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Kupplungsteil (4), der mit mindestens einer Feder (15) fix verbunden ist und
der während des Verfahrweges des Mitnehmers (12) ein Ende dieser mindestens einen
Feder (15) abwechselnd entweder mit dem Mitnehmer (12) oder einem Gehäuse (7) kuppelt,
in dem der Mitnehmer (12) verfahrbar ist.
4. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (12) auf einem linear verfahrbaren Schieber (8) lagert, an dem der
Kupplungsteil (4) angreift.
5. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Kupplungsteil (4) eine Wippe (10) lagert.
6. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (10) zwei Rastnasen (16, 17) aufweist, von denen abwechselnd eine mit einer
Haltefläche (21) des Gehäuses (7) und eine mit einer Haltefläche (22) des Schiebers
(8) in Eingriff ist.
7. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (10) im Kupplungsteil (4) auf einer Achse (9) kippbar gelagert ist.
8. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltefläche (22) des Schiebers (8) als Steuerkurve ausgebildet ist.
9. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteflächen (21, 22) neben Öffnungen (20) im Gehäuse (7) und im Schieber (8)
ausgebildet sind.
10. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsteil (4) einen Bereich mit U-förmigem Querschnitt aufweist, in dem die
Wippe (10) gelagert ist.
11. Einzugsvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Schieber (8) eine Steuernase (24) ausgebildet ist, die die Wippe (10) kippt und
somit das Kupplungsteil (4) mit dem Schieber (8) kuppelt.