[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausziehführungsgarnitur für Schubladen od. dgl.
mit einer ladenseitigen Ausziehschiene, einer korpusseitigen Tragschiene und einer
zwischen diesen beiden Schienen ablaufenden Mittelschiene an beiden Seiten der Schublade,
wobei die Last zwischen den Schienen mittels Laufrollen übertragen wird, die in separaten
Laufwagen lagern, wobei im vorderen Bereich der Tragschiene eine ortsfeste Abstützrolle
gelagert ist, an der die Ausziehschiene mit einem Laufsteg abläuft und sich zumindest
im geschlossenen Zustand der Schublade abstützt.
[0002] Bei Führungen mit Laufrollen, die in eigenen Laufwägen gelagert sind, befinden sich
die lastübertragenden Laufelemente, nämlich die Laufwägen mit den Wälzkörpern, eher
in der Mitte des Führungssystems. Unter Laufrollen sind in diesem Zusammenhang Wälzkörper
ganz allgemein zu verstehen, d. h. scheibenförmige Laufrollen, Kugeln und Walzen.
[0003] Bei Ausziehführungsgarnituren mit angenieteten Laufrollen haben die lastübertragenden
Elemente im geschlossenen Zustand den größtmöglichen Abstand voneinander.
[0004] Deshalb sind Ausziehführungsgarnituren mit Laufrollen, die in Laufwagen gelagert
sind, im geschlossenen Zustand labiler als vergleichbare Ausziehführungsgarnituren
mit angenieteten Laufrollen. Dies trifft insbesondere für Vollauszüge zu, weil diese
eine Schiene bzw. ein Laufsystem mehr aufweisen als Teilauszüge.
[0005] Die Labilität der Ausziehführungsgarnitur macht sich im geschlossenen Zustand der
Schublade bei den Möbelfronten negativ bemerkbar. Erstens weil die Fugen zwischen
übereinanderliegenden Fronten je nach Belastung des Schubkastens oder je nach Fertigungstoleranzen
unterschiedlich groß sind. Zweitens weil die Fronten nicht parallel auf die Korpusvorderkante
aufschlagen, sondern je nach Belastung des Schubkastens oder je nach Fertigungstoleranzen
oben oder unten an der Korpusvorderkante anschlagen. Es wurde daher vorgeschlagen,
bei einem Vollauszug einen sogenannten Auflaufbock an der Ladenschiene anzubringen,
der ca. 60 mm vor der geschlossenen Stellung der Ausziehführungsgarnitur bzw. der
Schublade auf die korpusseitige Tragschiene aufläuft. Trotz möglichst sanfter Auflaufschräge
ist das Auflaufen des Auflaufbockes auf der Tragschiene deutlich spürbar und wird
als unerwünscht empfunden.
[0006] Es wurde daher im österreichischen Gebrauchsmuster AT 4518 U1 vorgeschlagen am vorderen
Ende jeder Tragschiene eine ortsfeste Abstützrolle anzuordnen, wodurch ein sanfterer
Auflauf der Schublade erreicht wurde. Diese Ausführungsform hat sich jedoch bei sehr
schweren Schubladen nicht bewährt.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Höhenpositionierung für den vorderen
Bereich der Schublade zu schaffen.
[0008] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass im vorderen Bereich der Tragschiene
mindestens zwei Abstützrollen gelagert sind, an denen die Ausziehschiene mit ihrem
Laufsteg abläuft und sich zumindest im geschlossenen Zustand der Schublade abstützt.
[0009] Die Anordnung mehrerer Abstützrollen an den vorderen Enden der Tragschienen ermöglicht
nicht nur eine größere Lastaufnahme, sondern schont auch die Beschichtung der Ausziehschienen
und bewirkt einen ruhigeren Lauf der Schublade.
[0010] Der Begriff ortsfest soll dahingehend verstanden werden, dass die Abstützrollen in
Bezug auf die Tragschiene nicht verfahrbar sind (zum Unterschied von den Laufrollen
in den Laufwägen).
[0011] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt ein Schaubild einer erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur,
die Fig. 2 zeigt ein auseinandergezogenes Schaubild einer erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur,
die Fig. 3 zeigt eine Stirnansicht der erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur mit
Teilen der Schublade,
die Fig. 4 zeigt eine Ansicht des vorderen Endes der Ausziehführungsgarnitur in der
Richtung der Pfeile A-A der Fig. 3 bei geschlossener Schublade,
die Fig. 5 zeigt dieselbe Ansicht wie die Fig. 4 bei voll ausgezogener Schublade,
die Fig. 6 zeigt eine Stirnansicht der erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur der
Schublade, und
die Fig. 7 bis 9 zeigen Seitenansichten der Abstützrollen und deren Lagerung.
[0012] Die erfindungsgemäße Ausziehführungsgarnitur weist eine an einer Möbelseitenwand
befestigte Tragschiene 2 auf, eine an der Schublade 10 befestigte Ausziehschiene 4
und eine zwischen den beiden Schienen 1, 4 ablaufende Mittelschiene 3.
[0013] Zwischen der Tragschiene 2 und der Mittelschiene 3 ist ein Laufrollen tragender Laufwagen
5 vorgesehen.
[0014] Zwischen der Mittelschiene 3 und der Ausziehschiene 4 befindet sich ebenfalls mindestens
ein Laufwagen 5 mit Laufrollen.
[0015] Da sich die Laufwagen 5 bei geschlossenem Zustand der Schublade 10 eher in der Mitte
des Führungssystems befinden, wäre bei einer herkömmlichen Ausziehführungsgarnitur
eine Instabilität der Schublade 10 nicht zu vermeiden.
[0016] Erfindungsgemäß sind im vorderen Bereich der Tragschiene 2 mindestens zwei Abstützrollen
8 vorgesehen, an denen die Ausziehschiene 4 mit einem Laufsteg 11 abläuft. Die Abstützrollen
8 sind in der Verfahrrichtung der Schublade 10 hintereinander angeordnet Die Ausziehschiene
4 ist mit umgekehrtem U-Profil ausgeführt, mit einem Mittelsteg 4' und zwei Seitenstegen
4" und der Laufsteg 11 ist unmittelbar von einem Seitensteg 4" zum Inneren des Schienenprofils
abgewinkelt.
[0017] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Ausziehschiene 4 unmittelbar unterhalb des
Schubladenbodens 6 angeordnet.
[0018] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 ist die Abstützrolle 8 in einem Block
12 gelagert, der auf der Tragschiene 2 versetzbar montiert ist. So kann sowohl der
Abstand der Laufrolle 8 von der Vorderkante 13 der Tragschiene 2 eingestellt werden
als auch die Höhe die Abstützrolle 8. Der Block 12 wird von zwei Laschen 13 gebildet.
[0019] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8 lagern zwei Abstützrollen 8 auf einer
Wippe 14. Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 7 ist auf der Achse der Wippe 14 eine
dritte Abstützrolle 8 gelagert.
1. Ausziehführungsgarnitur für Schubladen od. dgl. mit einer ladenseitigen Ausziehschiene,
einer korpusseitigen Tragschiene und einer zwischen diesen beiden Schienen ablaufenden
Mittelschiene an beiden Seiten der Schublade, wobei die Last zwischen den Schienen
mittels Laufrollen übertragen wird, die in separaten Laufwagen lagern, wobei im vorderen
Bereich der Tragschiene eine ortsfeste Abstützrolle gelagert ist, an der die Ausziehschiene
mit einem Laufsteg abläuft und sich zumindest im geschlossenen Zustand der Schublade
abstützt, dadurch gekennzeichnet, dass im vorderen Bereich der Tragschiene (2) mindestens zwei Abstützrollen (8) gelagert
sind, an denen die Ausziehschiene (4) mit ihrem Laufsteg (11) abläuft und sich zumindest
im geschlossenen Zustand der Schublade (10) abstützt.
2. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei ortsfesten Abstützrollen (8) beim vorderen Ende der Tragschiene
(2) angeordnet ist.
3. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei ortsfesten Abstützrollen (8) höhenverstellbar gelagert sind.
4. Ausziehführungsgarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei ortsfesten Abstützrollen (8) seitlich neben der Mittelschiene
(3) angeordnet sind.
5. Ausziehführungsgarnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei ortsfesten Abstützrollen (8) in der Verschieberichtung der Schublade
(10) hintereinander angeordnet sind.
6. Ausziehführungsgarnitur nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei ortsfesten Abstützrollen(8) auf gemeinsamen Laschen (13) gelagert
sind.
7. Ausziehführungsgarnitur nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Abstützrollen(8) auf einer Wippe (14) gelagert sind.
8. Ausziehführungsgarnitur nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass drei ortsfeste Abstützrollen (8) hintereinander gelagert sind.
9. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Abstützrollen (8) auf einer Wippe (14) gelagert sind und eine mittlere Abstützrolle
(8) auf einer Achse der Wippe (14) gelagert ist.