[0001] Die Erfindung betrifft einen Rührer zum Stoffvereinigen von fluiden Phasen, bestehend
aus einem, mittels eines Lagers drehbar gelagerten Rührerkopf mit Rührwerkzeug, sowie
mit einer Kupplung zum berührungslosen, induktiven oder magnetischen, Antrieb des
Rührerkopfes und einem, beispielsweise in einem Behälter, fixierten Spalttopf zur
Aufnahme des antriebsseitigen Kupplungsteils, wobei Mittel zur Sicherung des Rührerkopfes
vor axialem Abheben vorgesehen sind.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum sicheren Einbau eines Rührers
in einem Behälter.
[0003] Ein Rührer zum Rühren von sterilen Flüssigkeiten ist beispielsweise aus der DE 42
32 936 C2 bekannt. Der beschriebene Rührerkopf ist an einem, am Spalttopf befestigten
Zapfen schwimmend gelagert. Dies hat den Nachteil, dass nur Rührwerkzeuge am Rührerkopf
vorgesehen werden können, die entweder eine radiale Abströmung der zu rührenden Flüssigkeit
bewirken oder die eine axiale Strömungskomponente der Flüssigkeit nach oben bewirken,
so dass der Rührerkopf durch eine hydraulische Axialkraft in Richtung Spalttopf gedrückt
wird. Würde der Rührer bei axialen Strömungswerkzeugen entgegengesetzt der vorgeschriebenen
Drehrichtung betrieben, so würde der Rührerkopf vom Spalttopf abheben. Dies jedoch
könnte beim Aufschlagen des Rührers auf die Behälterwand zur Beschädigung und zum
Ausfall des Rührwerks führen.
[0004] Weiterhin ist nachteilig, dass bei bekannten Rührem mit Rührwerkzeugen zur Erzeugung
einer axialen Strömung immer nur eine Drehrichtung realisiert werden kann. Hierdurch
wird der Einsatzbereich von Rührern mit Rührwerkzeug zur Erzeugung einer axialen Strömung
beschränkt. Es kann nur ein Strömungsprofil erzeugt werden, welches vom Behälterboden
weg gerichtet ist, so dass der Rührerkopf in Richtung Spalttopf gedrückt wird.
[0005] Der aus der DE 42 32 935 C2 bekannte Rührer ist dagegen vor axialem Abheben mittels
einer Schraube gesichert. Nachteilig bei dem bekannten Rührer ist, dass die Sicherung
im Produktraum vorgesehen ist. Hierdurch ist eine Infektionsquelle gegeben, was insbesondere
im pharamzeutischen oder lebensmitteltechnischen Einsatzgebiet zu erheblichen Problemen
führen kann.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rührer vorzuschlagen, der insbesondere
für den Einsatz in der Pharmaindustrie und der Lebensmittelindustrie geeignet ist.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Rührerkopf von der Spalttopfunterseite
her vor axialem Abheben gesichert ist. Der Rührerkopf wird quasi axial fixiert. Die
Mittel zur Sicherung des Rührerkopfes nehmen die axial nach oben, auf den Rührerkopf
wirkende Axialkraft auf. Selbstverständlich kann die Sicherung des Rührerkopfes vor
axialem Abheben so ausgebildet sein, dass der Rührerkopf in einem gewissen Bereich
axial verschiebbar ist. Dieses gewisse Spiel kann notwendig sein, um eine ausreichende
Schmierung des Lagers und den Ausgleich von Wärmeausdehnungen zu ermöglichen.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Rührers ist es möglich, selbst einen
Rührerkopf mit Rührwerkzeug zur Erzeugung einer axialen Strömung in beide Drehrichtungen
zu betreiben. Dies erweitert das verfahrenstechnische Einsatzgebiet erheblich. Weiterhin
ist es möglich, den erfindungsgemäßen Rührer selbst bei erhöhten Sicherheitsanforderungen,
beispielsweise beim Arbeiten in explosionsgefährdeten Bereichen einzusetzen.
[0009] Dadurch, dass die Sicherung außerhalb des Produktraumes, also ohne Produktberührung
erfolgt, wird die Wahrscheinlichkeit einer Kontamination oder Verunreinigung des Produktes
erheblich reduziert. Ein weiterer großer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
besteht darin, dass die Sicherung von Außen kontrolliert werden kann.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Mittel
zur Sicherung des Rührers vor axialem Abheben eine Schraube angeordnet wird, die von
der Spalttopfunterseite her beispielsweise in ein im Zapfen vorgesehenes Innengewinde
verschraubt ist.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Rührerkopf,
das Lager, der Spalttopf sowie die Mittel zur Sicherung des Rührerkopfes als Baueinheit
ausgebildet sind. Hierdurch ist es möglich, die vormontierte Baueinheit in den Behälter
einzubringen und an der Spalttopfstirnseite von außen zu fixieren und zu sichern.
Diese Vorgehensweise ist besonders vorteilhaft, da die meist aus Keramik gefertigten
Lager bei der herkömmlichen Montage, bei der der Rührerkopf mit Lagerbuchse auf eine
am Spalttopf angebrachte Lagerhülse aufgesetzt wird, Schaden nehmen können. Da der
Rührerkopf beim erfindungsgemäßen Rührer Teil einer Baueinheit ist, muss dieser nicht
mehr einzeln im Behälter aufgebracht werden. Somit werden die Lager bei der Montage
erheblich geschont.
[0012] Es ist besonders zweckmäßig, wenn das Lager oberhalb des Spalttopfes angeordnet ist
und insbesondere als Kombination aus Axial- und Radiallager ausgebildet ist. Da der
Rührerkopf in beide Richtungen betrieben werden kann, ist es notwendig, dass die Axialkräfte
des Rührers in beide Richtungen aufgenommen und in den Spalttopf geleitet werden können.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Mittel
zur Sicherung des Rührerkopfes ein Zapfen mit einem Kopf angeordnet wird, wobei der
Zapfen das Lager, vorzugsweise zentrisch, durchdringt und mittelbar oder unmittelbar
am Spalttopf fixiert ist und der Zapfenkopf die Axialkräfte des Rührerkopfes aufnehmen
kann. Der Zapfenkopf bildet quasi das Gegenstück zur Stirnseite des Spalttopfes. Die
Stirnseite des Spalttopfes nimmt die Axialkräfte in Spalttopfrichtung und der Zapfenkopf
nimmt die Axialkräfte in entgegengesetzter Richtung auf. Welche Kraftkomponente gerade
wirkt, hängt von der Ausbildung des Rührwerkzeugs und der Drehrichtung des Rührerkopfes
ab. Wenn der Zapfen das gesamte Lager durchdringt, ist es möglich, den Zapfen von
der Spalttopfunterseite her am Spalttopf zu fixieren und zu sichern. Es ist jedoch
auch denkbar, dass der Zapfen nicht das gesamte Lager durchdringt, sondern lediglich
in einen Lagerkern verschraubt oder auf jede beliebige andere Art verankert wird.
Es ist jedoch unverzichtbar, dass direkt oder indirekt eine obere Anlauffläche für
den Rührerkopf, zur Aufnahme der nach oben gerichteten Axialkraftkomponente, gebildet
wird, wobei diese Anlauffläche, in einer vorteilhaften Ausgestaltung - der Zapfenkopf,
mittelbar oder unmittelbar am Spalttopf oder einem stationären Bauteil befestigt ist.
[0014] Es ist von besonderem Vorteil, dass das Lager als produktgeschmiertes Gleitlager
mit einer im Rührerkopf angebrachten, vorzugsweise eingeschrumpften Lagerbuchse und
einer darin laufenden Lagerhülse besteht, wobei der Zapfen die Lagerhülse, vorzugsweise
zentrisch, durchdringt und die untere Ringfläche des Zapfenkopfes die obere Stirnfläche
der Lagerbuchse zumindest zum Teil überdeckt. Die Überdeckung ist notwendig, damit
die untere Ringfläche des Zapfenkopfes die Axialkräfte der mit dem Rührerkopf verbundenen
Lagerbuchse aufnehmen kann. Der Zapfenkopf bildet also eine Anlauffläche für die Lagerbuchse.
Es ist denkbar, dass die untere Ringfläche des Zapfenkopfes von der Lagerbuchse beabstandet
angeordnet ist. Hierdurch wird eine gewisse Beweglichkeit des Rührerkopfes in axialer
Richtung erreicht. Der Zapfen kann dabei als alleinige Nabe des Lagers dienen, die
von der Lagerhülse konzentrisch umschlossen ist. Dies hat den großen Vorteil, dass
die Fixierung des Zapfens von der Spalttopfunterseite her erfolgen kann. Es ist jedoch
auch möglich, dass die Lagerhülse nicht unmittelbar den Zapfen umschließt, sondern
dass eine zusätzliche, mit dem Spalttopf verbundene, Metallhülse vorgesehen ist. In
diesem Fall muss der Zapfen die Metallhülse nicht zwangsweise ganz durchdringen, sondern
kann unmittelbar in der Metallhülse verankert sein. Die eigentliche Lagerhülse ist
dann konzentrisch zu der Metallhülse angeordnet. Da das Lager im Produktraum liegt
und produktgeschmiert ist, wird die entstehende minimale Reibungswärme über das Produkt
abgeführt. Für einen ausreichenden Schmierfilm zwischen Lagerhülse und Lagerbuchse
wird durch das Strömungsprofil und die oszillierende Bewegung im konzentrischen Hohlraum
zwischen Rührerkopf und Spalttopf gesorgt.
[0015] Es ist von besonderem Vorteil, wenn die Lagerhülse unterhalb des Zapfenkopfes mit
einem Bund ausgebildet ist und eine Anlauffläche für die obere Stirnseite der Lagerbuchse
bildet. Die Anlauffläche sorgt für die Aufnahme der Axialkräfte des Rührers. Die mit
einem Bund ausgebildete Lagerhülse ist an der Außenkante der unteren Ringfläche des
Zapfenkopfes gegenüber diesem mittels eines O-Rings abgedichtet. So wird vermieden,
das Produkt in den Zwischenraum zwischen Lagerhülse und Zapfen eindringen kann.
[0016] Damit die in Richtung Spalttopf gerichteten Axialkräfte des Rührerkopfes aufgenommen
werden können, ist unterhalb der Lagerbuchse eine Anlauffläche für die untere Stirnseite
der Lagerbuchse vorgesehen.
[0017] Besonders verschleißfreie Lager erhält man, wenn das Lager und/oder die Anlaufflächen
aus Keramik gefertigt sind.
[0018] Um ein Verdrehen oder gar ein Lösen des Zapfens zu verhindern, ist im Zapfen eine
Verdrehsicherung vorgesehen. Beispielsweise ist der Zapfen an seinen unteren Ende
mit dem Spalttopf drehfest verbunden. Zusätzlich kann eine axiale Sicherung angebracht
werden.
[0019] Es ist besonders zweckmäßig, wenn die Lagerbuchse zumindest eine Verbindungsöffnung
aufweist, und das Mittel zur Speisung von Flüssigkeit durch diese Verbindungsöffnung
vorgesehen sind. So ist es möglich, dass vom Inneren des Spalttopfes her eine Leitung
durch den Zapfen bis zur Verbindungsöffnung geführt ist. Durch diese kann eine Flüssigkeit
in den Zwischenraum zwischen Lagerhülse und Lagerbuchse eingebracht werden.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit zur Einbringung von Flüssigkeiten in den Zwischenraum
zwischen Lagerhülse und Lagerbuchse besteht darin, dass die Lagerbuchse zweigeteilt
ist, beziehungsweise dass mindestens zwei in axialer Richtung übereinander angeordnete
Lagerbuchsen vorgesehen sind, und dass Mittel zur Speisung von Flüssigkeiten, insbesondere
von Schmier- aber auch Reinigungsflüssigkeiten, in den Zwischenraum zwischen den Buchsen
vorgesehen sind.
[0021] Beide Varianten ermöglichen, Flüssigkeiten vom Inneren des Spaltrohres her in den
Lagerspalt einzubringen.
[0022] Auf zusätzliche Dichtungen kann verzichtet werden, wenn der Spalttopf als Einschweißflansch
ausgebildet ist und direkt in die Behälterwand eingeschweißt wird.
[0023] Der Einbau des Rührers wird wesentlich erleichtert, wenn der Spalttopf als Einsteckflansch
ausgebildet ist und vom Inneren des Tanks durch einen Montageflansch hindurchgesteckt
und sodann an der Spalttopfstirnseite von außen fixiert und gesichert wird.
[0024] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zusätzlich zum Rührer
mit Rührwerkzeug ein konzentrischer, vorzugsweise als Leitrohr ausgebildeter, Stator
vorgesehen ist. Durch diese Maßnahme erhält man ein Rotor-Stator-System als Leitstrahlmischer
oder Dispergierrührwerkzeug. Während das Vermischen von flüssigen Komponenten mit
nicht sehr unterschiedlichen Viskositäten noch sehr einfach ist, so wächst doch der
Anspruch an das Mischorgan mit steigender Dichte- und Viskositätsdifferenz an. Während
bei einem typischen axial- oder radialfördernden Rührer geringe Dissipisationsverhältnisse,
d.h. eine Ungleichverteilung des Energieeintrags im Prozessraum angestrebt werden,
ist bei einem Rotor-Stator-System ein lokaler hoher Energieeintrag zum Erreichen bestimmter
Misch- und Dispergiereffekte möglich.
[0025] Wenn gleichzeitig mit der verbesserten Durchmischung durch die Verwendung eines Stators,
eine Dispergierwirkung erzielt werden soll, ist mit Vorteil vorgesehen, dass zusätzlich
zum Rührwerk ein konzentrischer Scherkranz vorgesehen ist, der mit dem Rührwerk rotierend
angeordnet ist und dass konzentrisch zu diesem Scherkranz ein weiterer Scherkranz
am Stator vorgesehen ist. Dabei ist es möglich, dass der Stator als Kombination zwischen
Leitrohr und Scherkranz oder als alleiniger Scherkranz ausgebildet ist. Der Schergradient
steigt mit abnehmendem Abstand zwischen den beiden Scherkränzen. Der Einsatz dieser
erfindungsgemäßen Weiterbildung eignet sich insbesondere bei schwermischbaren Flüssigkeitskomponenten.
[0026] Insbesondere bei großen Rührern mit einem Zapfen mit großem Durchmesser ist es von
Vorteil, dass der Zapfen durch den Spalttopf gebildet ist, oder mit diesem einstückig
verbunden ist, wobei der Zapfen eine senkrechte Durchgangsbohrung aufweist und oberhalb
des Zapfens eine Befestigungsscheibe mit Innengewinde vorgesehen ist, wobei die Befestigungsscheibe
so angeordnet ist, dass sie die Axialkräfte des Rührers aufnimmt und durch die Durchgangsbohrung
von der Spalttopfunterseite her eine Schraube geführt wird, die in das Innengewinde
der Befestigungsscheibe verschraubt ist und damit den Rührerkopf am Spalttopf fixiert
und so axiales Abheben verhindert. Eine solche Ausführungsform ist bei Zapfen mit
kleinen Durchmessern nicht möglich, da dann die Schraube einen zu geringen Querschnitt
aufweisen würde. Die Ausgestaltung hat den Vorteil, dass auf den O-Ring unterhalb
der unteren Anlaufscheibe, verzichtet werden kann.
[0027] Um ein Verdrehen der Befestigungsscheibe zu verhindern, ist mit Vorteil zwischen
Zapfen und Befestigungsscheibe ein Sicherungsstift vorgesehen. Der Sicherungsstift
kommt mit Vorteil nicht mit Produkt in Berührung.
[0028] Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum sicheren Einbau eines Rührers
in einem Behälter. Bisher war es üblich, den Spalttopf im Behälter zu fixieren. Danach
wurde die Lagerhülse aufgebracht, woraufhin der Rührerkopf mit Lagerbuchse aufgesetzt
wurde. Da das Lager meist aus Keramik gefertigt ist, kann es bei dieser Vorgehensweise
häufig zu Beschädigungen des Lagers kommen.
[0029] Diese Beschädigung wird durch das erfindungsgemäße Verfahren vermieden. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird ein Bauelement, bestehend aus Rührerkopf, Lager, als Einsteckflansch
ausgebildeter Spalttopf sowie Mitteln zur Sicherung des Rührerkopfes gegen axiales
Abheben montiert. Dann wird die gesamte Baueinheit vom Tankinneren her in einen im
Behälter eingebrachten Montageflansch geführt und fixiert. Die Fixierung und Sicherung
erfolgt vorteilhafter Weise an der Spalttopfstimseite von außerhalb des Behälters.
[0030] Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen erfindungsgemäßen Rührer,
- Fig. 2:
- einen erfindungsgemäßen Rührer mit einem Rotor-Stator-System
- Fig. 3:
- einen Rührer mit geteilter Lagerhülse
- Fig. 4:
- einen Rührer mit großen Zapfen.
[0031] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Rührer 1 zum Rühren von sterilisierbaren Flüssigkeiten
dargestellt. Der Rührer 1 besteht aus einem Rührerkopf 2, welcher mittels eines Lagers
3 drehbar gelagert ist. Am Rührer 1 ist ein Rührwerkzeug 4 vorgesehen. In diesem Ausführungsbeispiel
handelt es sich dabei um Rührwerkzeug 4 zur Erzeugung einer axialen Strömung.
[0032] Weiterhin ist eine Kupplung 5 zum berührungslosen Antrieb des Rührerkopfes 2 vorgesehen.
In diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Magnetkupplung 5 mit einem antriebsseitigen
Kupplungsteil 6, welches als Antriebsmagnet ausgebildet ist und einem konzentrisch
dazu angeordneten sekundären Kupplungsteil 7.
[0033] Der Antriebsmagnet 6 steht mit einer Antriebswelle in Verbindung, die wiederum mit
dem Antrieb, insbesondere einem Elektromotor verbunden ist.
[0034] Das antriebsseitige Kupplungsteil 6 ist innerhalb eines Spalttopfes 8 angeordnet.
In der linken Zeichnungshälfte ist der Spalttopf 8 als Einsteckflansch ausgebildet.
Der Einsteckflansch wurde vom Behälterinneren in einen Montageflansch 9 eingebracht
und an seinem unteren Ende mittels eines Sicherungsrings 10 fixiert. Der Montageflansch
9 ist im Behälter 11 eingeschweißt. Der Einsteckflansch ist gegenüber dem Montageflansch
umfangsseitig mittels eines O-Rings 12 abgedichtet.
[0035] In der rechten Zeichnungshälfte ist der Spalttopf als Einschweißflansch ausgebildet.
Dieser wird direkt mit dem Behälter verschweißt. Auf den O-Ring 12 und den Sicherungsring
10 kann mit Vorteil verzichtet werden.
[0036] Selbstverständlich kann entweder nur die Einsteckflanschvariante oder die Einschweißflanschvariante
gewählt werden.
[0037] Das Lager 3 ist als produktgeschmiertes Keramik- oder Hochleistungskunststoffgleitlager
ausgebildet. Es ist jedoch auch denkbar, beispielsweise ein Keramikkugellager oder
Wälzlager einzusetzen.
[0038] Das Lager besteht aus einer im Rührerkopf 2 eingeschrumpften Keramiklagerbuchse 13
und einer darin laufenden Lagerhülse 14, ebenfalls aus Keramik.
[0039] Durch das Zentrum der Lagerhülse 14 ist ein Zapfen 15 mit einem Kopf 16 geführt.
Der Zapfen 15 bildet die Nabe des Lagers 3. Der Zapfen 15 weist an seinem unteren
Ende eine Verdrehsicherung auf und ist im Spalttopf 8, von unten her mittels einer
Schraube fixiert. Die untere Ringfläche 18 des Zapfenkopfes 16 überragt die obere
Stirnseite 19 der Lagerbuchse 13.
[0040] Die Lagerhülse 14 wird mit einem Bund ausgebildet, der als Anlauffläche für die obere
Stirnseite 19 der Lagerbuchse 13 dient. Die Lagerhülse 14 wiederum ist an der unteren
Ringfläche 18 des Zapfenkopfes 16 abgestützt und gegenüber dieser mittels eines O-Rings
20 abgedichtet. Der Stirnfläche gegenüberliegend ist eine Anlaufscheibe 21 zur Aufnahme
der entgegengesetzt wirkenden axialen Kräfte des Rührerkopfes 2 vorgesehen. Lagerhülse,
Lagerbuchse und Anlaufscheibe sind aus Keramik gefertigt.
[0041] Wenn der als Einsteckflansch ausgebildete Spalttopf 8, das Lager 3, der Rührerkopf
2, sowie der Zapfen 15 als Baueinheit ausgebildet sind, kann diese Baueinheit vom
Behälterinneren her mittels des Einsteckflansches 8 durch den Montageflansch 9 geführt
und mittels des Sicherungsrings 10 fixiert werden. Hierdurch scheidet eine Beschädigung
der Lager 3 bei der Montage aus.
[0042] Zwischen Rührerkopf 2 sowie dem Spalttopf 8 ist ein Hohlraum 22 vorgesehen, der nach
unten hin offen ausgebildet ist. Weiterhin sind in den Hohlraum 22 führende Öffnungen
23 vorgesehen. Wenn der Rührerkopf 2 in Rotation versetzt wird, entsteht innerhalb
des Hohlraums 22 ein Druckunterschied gegenüber dem übrigen Behälter, sodass der Hohlraum
ständig von flüssigem Medium durchflossen wird. Gleichzeitig sorgt dieses Strömungsprofil
für eine Schmierfilmbenetzung zur Schmierung des Gleitlagers 3.
[0043] In Figur 2 ist ebenfalls ein erfindungsgemäßer Rührer 1 mit Lager 3, Rührwerk 4 und
einer Kupplung zum berührungslosen Antrieb des Rührerkopfes 2 gezeigt. Konzentrisch
zu dem Rührwerkzeug 4 ist ein Stator 24 vorgesehen, der in seinem oberen Bereich als
Leitrohr ausgebildet ist.
[0044] Um eine zusätzliche Dispergierwirkung zu erzielen, ist konzentrisch zur Drehachse
des Rührerkopfes 2 an den äußeren Enden des Rührwerkzeugs 4 ein axial ausgerichteter
Scherkranz 25 vorgesehen. Der Stator ist im gegenüberliegenden Bereich ebenfalls als
Scherkranz 26 ausgebildet. Durch die Wahl des Abstands zwischen beiden Scherkränzen
25, 26 kann der Schergradient variiert werden.
[0045] Durch das Vorsehen der Scherkränze mit Profilierung erfüllt das Rührwerk die Aufgabe
eines Dispergators. Die Dispergierwirkung wird wesentlich verbessert.
[0046] Figur 3 zeigt ebenfalls einen Rührer 1 mit Rührerkopf 2 und Lager 3. Das Lager 3
beinhaltet zwei in axialer Richtung übereinander angeordnete Lagerbuchsen (13, 13').
Es ist eine Leitung 27 vorgesehen, mit der mittels einer nicht dargestellten Pumpe
Flüssigkeiten, insbesondere von Schmier- und Spülflüssigkeiten, in den Zwischenraum
zwischen den Buchsen (13, 13') und damit auch in den Lagerspalt eingebracht werden
können. Die Zuführung ist je nach Größe des Rührers konstruktiv anzupassen. Die Leitungsführung
kann von obern her, durch den Behälter, oder von unten her, beispielsweise durch den
Flansch, erfolgen.
[0047] Hierdurch ist eine neuartige Möglichkeit zur Spülung und Reinigung des Lagerspaltes
gegeben.
[0048] In Figur 4 ist ein großer Rührer 1 dargestellt, wobei der Zapfen 15 einen größeren
Durchmesser aufweist als die Zapfen der Rührer in den Figuren 1 bis 3. Der Zapfen
15 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch den Spalttopf 8 gebildet. Im Zapfen 15
ist eine zentrische, senkrechte Durchgangsbohrung 28 vorgesehen. Oberhalb des Zapfens
ist eine auf diesem aufliegende Befestigungsscheibe 29 mit Innengewinde 30 vorgesehen.
Die Befestigungsscheibe 29 überragt die obere Stirnfläche der Lagerbuchse 13, wodurch
sie eine Axialkraftkomponente des Rührerkopfes aufnehmen kann. Durch die Durchgangsbohrung
28 ist von der Spalttopfunterseite her eine Schraube 31 geführt, die in das Innengewinde
30 der Befestigungsscheibe 29 verschraubt ist und damit den Rührerkopf 2 am Spalttopf
8 fixiert und so gegen axiales Abheben sichert. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt also die Sicherung gegen axiales Abheben von der Spalttopfunterseite her.
[0049] Um ein Verdrehen der Befestigungsscheibe 29 zu verhindern, ist zwischen Zapfen 15
und Befestigungsscheibe 29 ein Sicherungsstift 32 vorgesehen. Der Sicherungsstift
32 kommt mit Vorteil nicht mit Produkt in Berührung.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0050]
- 1
- Rührer
- 2
- Rührerkopf
- 3
- Lager
- 4
- Rührwerk
- 5
- Kupplung
- 6
- antriebsseitiges Kupplungsteil
- 7
- sekundäres Kupplungsteil
- 8
- Spalttopf
- 9
- Montageflansch
- 10
- Sicherungsring
- 11
- Behälter
- 12
- O-Ring
- 13
- Lagerbuchse
- 13'
- Lagerbuchse
- 14
- Lagerhülse
- 15
- Zapfen
- 16
- Kopf
- 17
- Verdrehsicherung
- 18
- untere Ringfläche
- 19
- obere Stirnseite der Lagerbuchse
- 20
- O-Ring
- 21
- Anlaufscheibe
- 22
- Hohlraum
- 23
- Öffnungen
- 24
- Stator
- 25
- Scherkranz
- 26
- Scherkranz
- 27
- Leitung
- 28
- Durchgangsbohrung
- 29
- Befestigungsscheibe
- 30
- Innengewinde
- 31
- Schraube mit Sicherung
- 32
- Sicherungsstift
1. Rührer (1) zum Stoffvereinigen von fluiden Phasen, bestehend aus einem, mittels eines
Lagers (3) drehbar gelagertem Rührerkopf (2) mit Rührwerkzeug (4), sowie mit einer
Kupplung (5) zum berührungslosen, induktiven oder magnetischen Antrieb des Rührerkopfes
(2) und einem, beispielsweise in einem Behälter, fixierten Spalttopf (8) zur Aufnahme
des antriebsseitigen Kupplungsteils (6), wobei Mittel (15) zur Sicherung des Rührerkopfes
(2) vor axialem Abheben vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Rührerkopf (2) von der Spalttopfunterseite her vor axialem Abheben gesichert
ist.
2. Rührer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel (15) zur Sicherung des Rührerkopfes (2) eine Schraube vorgesehen ist.
3. Rührerkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rührerkopf (2), das Lager (3), der Spaltkopf (8) sowie die Mittel (15) zur Sicherung
des Rührerkopfes (2) als Baueinheit ausgebildet sind.
4. Rührerkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (3) oberhalb des Spalttopfes (8) angeordnet ist und insbesondere als Kombination
aus Axial- und Radiallager ausgebildet ist.
5. Rührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zur Sicherung des Rührerkopfes (2) ein Zapfen (15) mit einem Kopf (16)
vorgesehen ist, wobei der Zapfen (15) das Lager (3), vorzugsweise zentrisch, durchdringt
und mittelbar oder unmittelbar am Spalttopf (8) fixiert ist, wobei der Zapfenkopf
(16) die eine Axialkraftkomponente des Rührerkopfes (2) aufnehmend angeordnet ist.
6. Rührerkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (3) als produktgeschmiertes Gleitlager mit einer im Rührerkopf (2) angebrachten,
vorzugsweise eingeschrumpften, Lagerbuchse (13) und einer darin laufenden Lagerhülse
(14) besteht, wobei der Zapfen (15) die Lagerhülse (14), vorzugsweise zentrisch, durchdringt
und die untere Ringfläche des Zapfenkopfes (16) die obere Stimfläche (19) der Lagerbuchse
(13) zumindest zum Teil überdeckt.
7. Rührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerhülse (14) unterhalb des Zapfenkopfes (16) mit einem Bund ausgebildet ist
und so eine Anlauffläche für die obere Stirnseite (19) der Lagerbuchse (13) bildet.
8. Rührerkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Lagerbuchse (13) eine Anlauffläche für die untere Stirnseite der Lagerbuchse
(13) vorgesehen ist.
9. Rührerkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (3) und/oder die Anlaufflächen aus Keramik oder Hochleistungskunststoff
gefertigt sind.
10. Rührerkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen eine Verdrehsicherung aufweist.
11. Rührerkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerbuchse (13) zumindest eine Verbindungsöffnung aufweist und dass Mittel zur
Speisung von Flüssigkeit, insbesondere von Schmier- und Spülflüssigkeit, durch diese
Verbindungsöffnung in den Lagerspalt vorgesehen sind.
12. Rührerkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei in axialer Richtung übereinander angeordnete Lagerbuchsen (13) vorgesehen
sind, und dass Mittel zur Speisung von Flüssigkeiten, insbesondere von Schmier- und
Spülflüssigkeit, in den Zwischenraum zwischen den Buchsen vorgesehen sind.
13. Rührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalttopf (8) als Einschweißflansch ausgebildet ist.
14. Rührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalttopf (8) als Einsteckflansch ausgebildet ist.
15. Rührer nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckflansch gegen axiale Verschiebung mittels einer Sicherung gesichert ist.
16. Rührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum Rührerkopf (2) mit Rührwerkzeug (4) ein konzentrischer, vorzugsweise
als Leitrohr ausgebildeter, Stator (24) vorgesehen ist.
17. Rührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum Rührwerkzeug (4) ein konzentrischer Scherkranz (25) vorgesehen ist,
der mit dem Rührwerkzeug (4) rotierend angeordnet ist und dass konzentrisch zu diesem
Scherkranz (25) ein Scherkranz (26) am Stator (24) vorgesehen ist.
18. Rührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (15) durch den Spalttopf (8) gebildet ist, oder mit diesem einstückig
verbunden ist, wobei der Zapfen (15) eine senkrechte Durchgangsbohrung (28) aufweist
und oberhalb des Zapfens (15) eine Befestigungsscheibe (29) mit Innengewinde (30)
vorgesehen ist, wobei die Befestigungsscheibe (29) so angeordnet ist, dass sie eine
Axialkraftkomponente des Rührers aufnimmt, wobei durch die Durchgangsbohrung (30)
von der Spalttopfunterseite her eine Schraube (28) geführt ist, die in das Innengewinde
(30) der Befestigungsscheibe (29) verschraubt ist und damit das axiale Abheben des
Rührerkopfes (2) verhindert.
19. Rührer nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Zapfen (15) und Befestigungsscheibe (29) ein Sicherungsstift (32) vorgesehen
ist.
20. Verfahren zum sicheren Einbau eines Rührers in einen Behälter, dadurch gekennzeichnet, dass eine Baueinheit, bestehend aus Rührerkopf (2), Lager (3), als Einsteckflansch ausgebildeter
Spalttopf (8) sowie Mitteln zur Sicherung des Rührerkopfes gegen axiales Abheben montiert
wird, woraufhin diese Baueinheit vom Tankinneren her in einen, in einer Behälterwand
eingebrachten Montageflansch eingesetzt und dann fixiert wird.