[0001] Die Erfindung betrifft eine Zweistoffsprühdüse mit einer in einem Gehäuse vor einer
Austrittsöffnung angeordneten Mischkammer, in die Zufuhrkanäle für ein flüssiges und
ein gasförmiges Medium münden und in der ein Prallkörper vorgesehen ist, auf den der
Flüssigkeitsstrahl auftrifft.
[0002] Bei solchen Zweistoffsprühdüsen mit innerer Mischung wird in der Regel die Gasmenge
fein verteilt in einen Flüssigkeitsstrahl eingeleitet und das entstandene mehr oder
weniger homogene Gemisch wird über die verengte Austrittsöffnung ausgeleitet.
[0003] Eine Zweistoffsprühdüse der eingangs genannten Art ist dabei aus der DE 31 31 070
C2 bekannt, wo man in einer Mischkammer einen Pralltisch angeordnet hat, der einer
Eintrittsöffnung für die Flüssigkeit gegenüberliegt. Die Auftrefffläche des Pralltisches
ist dabei senkrecht zur Achse des Flüssigkeitsstrahls und fluchtend zur Zuführachse
des gasförmigen Mediums in der Mitte einer Mischkammer angeordnet. Der auf den Pralltisch
auftreffende Flüssigkeitsstrahl platzt daher in der Mischkammer auf und wird von der
senkrecht dazu geführten Druckluft mitgenommen, im weiteren Verlauf der Mischkammer
nach Möglichkeit gleichmäßig verteilt und dann durch eine auf der Achse der Zufuhröffnung
für die Druckluft liegende Austrittsöffnung abgegeben.
[0004] Bei einer anderen Bauart nach der DE-OS 22 52 218 trifft der Flüssigkeitsstrahl am
Ende einer Mischkammer auf einen Prallteller auf und wird mit Luft gemischt, die tangential
in die vor dem Prallteller liegende Mischkammer eingeleitet wird. Das so durch Verwirbelung
erzeugte Gemisch tritt dann in einen Ringkanal hinter dem Prallteller ein und wird
an einer Austrittsöffnung abgegeben, der ein zweiter Prallteller nachgeschaltet ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Zweistoffsprühdüse der eingangs
genannten Art eine möglichst homogene Mischung zwischen flüssiger und gasförmiger
Phase zu erreichen, die bei bekannten Zweistoffsprühdüsen nicht ohne weiteres und
auch nur durch Mischkammeranordnungen erreichbar ist, die verhältnismäßig viel Platzbedarf
haben.
[0006] Die Erfindung besteht zur Lösung dieser Aufgabe bei einer Zweistoffsprühdüse der
eingangs genannten Art darin, dass der Prallkörper als ein koaxial zu dem Flüssigkeitsstrahl
ausgerichteter, sich in Strömungsrichtung bis zu einer Abreißkante erweiternder Verdrängungskörper
mit einer gegen die Strömung der Flüssigkeit gerichteten Spitze ausgebildet ist, und
dass die Zufuhrkanäle für das gasförmige Medium in den den erweiternden Bereich des
Verdrängungskörpers umgebenden Teil der Mischkammer münden. Durch diese Ausgestaltung
wird die als Vollstrahl in die Mischkammer eintretende Flüssigkeit ausgehend von einer
Verteilspitze in einen Flüssigkeitsfilm aufgeteilt, dessen Dicke mit wachsendem Durchmesser
des Verdrängungskörpers abnimmt. Auf diesen relativ dünnen Flüssigkeitsfilm wird an
der Abrisskante des Verdrängungskörpers das gasförmige Medium geleitet und zerteilt
ihn im Inneren der Düse in feine Tropfen. Da bei dieser Art der Ausgestaltung der
Flüssigkeitsfilm über den Umfang des Verdrängungskörpers verteilt gleichmäßig ausgebildet
sein kann, wird auch eine weitgehend homogene Mischung mit der Luft erreicht, die
im abgegebenen Sprühstrahl zu einem Tropfenspektrum großer Gleichmäßigkeit führt.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung können die Zufuhrkanäle für das gasförmige Medium
in der Strömungsrichtung vor der Abreißkante münden und sie können in etwa parallel
zur Strömungsrichtung des Flüssigkeitsstrahles verlaufen, was den Vorteil bringt,
dass die Zufuhrkanäle für beide Medien zu einer gemeinsamen Anschlussstelle geführt
werden können und nicht, wie bei Zweistoffsprühdüsen nach dem Stand der Technik senkrecht
zueinander stehen und einen relativ großen Raumbedarf haben.
[0008] In Ausgestaltung der Erfindung kann die Innenwand der Mischkammer in etwa parallel
zu der Kontur des Verdrängungskörpers verlaufen, so dass die mit der Flüssigkeit zu
mischende Luft eng an den Verdrängungskörper und an die Abreißkante geführt werden
kann, wo die Mischung mit dem Flüssigkeitsfilmring erfolgt.
[0009] Der Verdrängungskörper kann als eine Pyramide ausgebildet sein. In einfacher Weise
kann er aber auch als ein Kegel ausgebildet sein, dessen Achse mit der Achse der Flüssigkeitszuführung
zusammenfällt. In vorteilhafter Ausgestaltung ist es auch möglich, den Verdrängungskörper
als Doppelkegel auszubilden, der sich in Strömungsrichtung bis zur Abreißkante erweitert
und dann wieder verjüngt. Diese Ausgestaltung gibt zusammen mit der entsprechend sich
verengenden Innenwand der Mischkammer die Möglichkeit, die Austrittsöffnung oder die
Austrittsöffnungen an verschiedenen Stellen im Bereich hinter der Abreißkante anzubringen.
Es wird dadurch auch der Mischbereich vorgegeben, der durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
allerdings keine allzu große Strömungslänge erforderlich macht.
[0010] In Ausgestaltung der Erfindung kann sich der Erweiterungswinkel des Kegels im Bereich
der Abreißkante vergrößern, so dass ein umlaufender Rand den größten Durchmesser bildet.
Durch diese Maßnahme findet eine Umlenkung des Flüssigkeitsfilmes in eine in etwa
senkrecht zur zugeführten Luft verlaufende Ebene statt, die der Vermischung dienlich
ist.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung kann schließlich die Austrittsöffnung aus mehreren
hinter dem Bereich der Abreißkante des Verdrängungskörpers angeordneten Austrittsbohrungen
bestehen, deren Anzahl, Lage und Austrittswinkel in Abhängigkeit vom gewünschten Sprühwinkel
und Sprühstrahl wählbar ist. Für die Wirkung der Erfindung entscheidend ist die Verteilung
der zugeführten Flüssigkeit in einen immer dünner werdenden Flüssigkeitsfilm und dessen
Vermischung mit der im Bereich der Abreißkante des Verdrängungskörpers zugeführten
Luft.
[0012] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellt
und wird im folgenden erläutert.
[0013] Die einzige Zeichnung zeigt einen Düsenkopf 1, der in nicht näher beschriebener Weise
mit einem Anschlussgewinde 2 an ein strichpunktiert angedeutetes Rohr 3 ansetzbar
ist, das mit Zufuhrkanälen für ein flüssiges Medium und für ein gasförmiges Medium
versehen ist. Der Düsenkopf 1 besteht dabei aus dem bereits erwähnten Anschlussteil
3 mit dem Anschlussgewinde 2 und aus einem auf ein Gewinde 4 des Anschlussteiles 3
aufgeschraubten Kappenteil 5, der auf seiner Innenseite mit einem Prallkörper in der
Form eines Verdrängungskörpers 6 versehen ist, der durch eine Schraube 7 mit der Kappe
5 verbunden ist, oder eingepresst wird.
[0014] Der Verdrängungskörper 6 besteht dabei aus einem rotationssymmetrischen Doppelkegel,
wobei die Spitze 8 des von der Kappe 5 abgewandten Kegelteiles 9 auf der Achse 10
des Düsenkopfes 1 und einer zentralen Zuführbohrung 11 liegt, der die zu versprühende
Flüssigkeit im Sinn des Pfeiles 12 unter Druck zugeführt wird. Der Kegelteil 9 geht
dann in einen ringförmigen Kegelstumpfteil 13 über, dessen Steigung gegenüber der
Achse 10 flacher ist und der in einen zylindrischen Ring 21 übergeht, der an seinem
Umfang eine Abreißkante 15 bildet, von der aus der Kegelteil 14 sich nach unten in
die Kappe 5 herein verjüngt. Zwischen Kappe 5 und Anschlussteil 3 und dem doppelkegeligen
Verdrängungskörper 6 entsteht eine ringförmige Mischkammer 16, in die durch den Anschlussteil
3 hindurch Zuführbohrungen 17 für das gasförmige Medium münden, das im Sinn der Pfeile
18 durch das strichpunktierte Rohr oder auf andere Weise zugeführt wird. Die Innenwände
der Mischkammer 16 verlaufen dabei in etwa parallel zu der Kontur des Verdrängungskörpers
6.
[0015] Es ist zu erkennen, dass die Zuführbohrungen 17 in etwa parallel zur Zuführbohrung
11 für die Flüssigkeit verlaufen und in einem Bereich der Mischkammer 16 münden, der
noch vor der Abreißkante 15 liegt.
[0016] In der Kappe 5 wiederum sind hinter der Abreißkante 15 Austrittsbohrungen 19 vorgesehen,
die gleichmäßig auf dem Umfang der Kappe 5 verteilt sind. Der Austrittswinkel dieser
Bohrungen 19, gemessen zur Achse 10 des Düsenkopfes 1, kann unterschiedlich gewählt
sein. Dies gilt auch für die Anzahl der Bohrungen 19 und für ihren radialen Abstand
von der zentralen Achse 10. Es wäre beispielsweise auch möglich, die Austrittsöffnungen
näher an die Achse 10 heranzulegen und den Austrittswinkel zu ändern, wie das mit
der Achse 20 angedeutet ist.
[0017] Die Wirkungsweise des neuen Düsenkopfes ist wie folgt:
[0018] Die im Sinn des Pfeiles 12 eintretende Flüssigkeit tritt als Vollstrahl in die Mischkammer
16 ein und trifft dabei auf die Spitze 8 des Kegels 9 auf. Die Flüssigkeit wird dadurch
gleichmäßig auf die Oberfläche des Kegels 9 verteilt und die Dicke des so entstehenden
Flüssigkeitsfilmes nimmt mit zunehmendem Durchmesser des Kegels 9 ab. Im Bereich des
Ringes 13 wird der Flüssigkeitsfilm in eine Richtung umgelenkt, die nahezu senkrecht
zu der Zuführrichtung der Bohrungen 17 ist. Der Flüssigkeitsfilm wird daher von dem
zuströmenden gasförmigen Medium in die Mischkammer hineingerissen, zu feinen Tröpfchen
gleichmäßig verteilt und dann als Sprühstrahlen durch die Öffnungen 19 nach außen
geführt. Dabei beruht die Wirkungsweise der feinen Verteilung der Flüssigkeit in der
zugeführten Luft auf der Aufteilung eines Flüssigkeitsstrahles in einen ringförmigen
Flüssigkeitsfilm, der in besonders wirkungsvoller Weise von quer dazu auftreffenden
Luftstrahlen mitgenommen wird. Wie zu erkennen ist, ist der Raumbedarf eines so gestalteten
Sprühkopfes verhältnismäßig gering.
[0019] Im Ausführungsbeispiel ist als Verdrängungskörper ein rotationssymmetrischer Kegel
gezeigt. Möglich ist es allerdings auch, einen pyramidenförmigen Verdrängungskörper
vorzusehen, der ebenfalls ausgehend von einer Verteilspitze die Flüssigkeit in einen
Film aufteilt, der dann vom zuströmenden gasförmigen Medium zerteilt wird.
1. Zweistoffsprühdüse mit einer in einem Gehäuse vor einer Austrittsöffnung angeordneten
Mischkammer (16) in die Zufuhrkanäle (11, 17) für ein flüssiges und ein gasförmiges
Medium münden und in der ein Prallkörper (6) vorgesehen ist, auf den der Flüssigkeitsstrahl
auftrifft, dadurch gekennzeichnet, dass der Prallkörper als ein koaxial zu dem Flüssigkeitsstrahl ausgerichteter, sich in
Strömungsrichtung bis zu einer Abreißkante (15) erweiternder Verdrängungskörper (6)
mit einer gegen die Strömung der Flüssigkeit gerichteten Spitze (8) ausgebildet ist,
und dass die Zufuhrkanäle (17) für das gasförmige Medium in den den erweiterten Bereich
des Verdrängungskörpers (6) umgebenden Teil der Mischkammer (16) münden.
2. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhrkanäle (17) für das gasförmige Medium in Strömungsrichtung vor der Abreißkante
(15) münden.
3. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhrkanäle (17) für das gasförmige Medium in etwa parallel zur Strömungsrichtung
des Flüssigkeitsstrahles verlaufen.
4. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwand des Mischkammer (16) in etwa parallel zu der Kontur des Verdrängungskörpers
(6) verläuft.
5. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdrängungskörper (6) als eine Pyramide ausgebildet ist.
6. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdrängungskörper (6) als Kegel (9) ausgebildet ist.
7. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdrängungskörper (6) als Doppelkegel (9, 14) ausgebildet ist, der sich in Strömungsrichtung
(12) bis zur Abreißkante (15) erweitert und dann wieder verjüngt.
8. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung aus mehreren hinter dem Bereich der Abreißkante (15) des Verdrängungskörpers
(6) angeordneten Austrittsbohrungen (19) besteht.
9. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage, die Anzahl und der Austrittswinkel der Austrittsbohrungen (19, 20) in Abhängigkeit
vom gewünschten Sprühwinkel und Sprühstrahl gewählt ist.