Kurzfassung der Erfindung
[0001] Das Kracken und die Hydrogenisation des Ausgangsrohstoffs sowie das Vorhandensein
eines Wasserstoffdonator-Lösungsmittels erfolgt unter den Bedingungen eines nichtstationären
Verlaufs eines 2-Phasensystems "Ausgangsrohstoff-Wasserstoffdonator-Lösungsmittel"
in einem Reaktionsrotorapparat mit einer Modulation des Stroms (Unterbrechung).
[0002] Als Wasserstoff-Lösungsmittel wird Wasser und ein Gemisch aus Fraktionen mit einem
Siedebereich von 35-100° C mit dem Umlaufrest nach Abstufung mit einem Siedebereich
von 450-600° C und einem Stockpunkt von 20° C verwendet. Die Hydrogenisation und das
thermomechanische Kracken werden durch Kavitationsprozesse und durch zahlreiche sekundäre
Kavitationsprozesse intensiviert.
[0003] Die Durchführung des Verfahrens erlaubt die Technologie des Prozesses zu erleichtern
und die Ausbeute der flüssigen Produkte besserer Qualität zu erhöhen, die später als
Motortreibstoff verwendet werden kann.
Verfahren zur Gewinnung von flüssigem Kohlenwasserstoff
[0004] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von flüssigen Kohlenwasserstoffen
aus festem Brennstoff (Torf, Brennschiefer, Lignit, Braun- und Steinkohle) und Kohlenwasserstoffmaterialien
von Industrieabfällen (Abfälle der Kohleaufbereitung, Erdölverarbeitung, von Lignit,
plastischen Massen, Gummi usw.). Die Erfindung kann in Kohle-, Chemie- und Erdölverarbeitungszweigen
der Industrie verwendet werden.
[0005] Es sind mehrere Verfahren zur thermochemischen Verarbeitung von Kohle bekannt; die
Verflüssigung besteht in der Hydrogenisation und im Kracken unter Verwendung von verschiedenen
Wasserstoffdonator-Lösungsmitteln und Katalysatoren durch Erwärmung unter Druck.
[0006] Es ist z. B. ein Verfahren zur Hydrogenisation der Kohle unter einem Wasserstoffdruck
von 50-100 Atmosphäre mit einem organischen Lösemittel und einem Hydrierungskatalysator,
der Mo und Fe enthält, bei einer Temperatur von 400-425° C (SU Urheberschein Nr. 355867,
Kl. C10G, 1/06) bekannt.
[0007] Ferner ist ein Verfahren zur Verflüssigung von Kohle in Anwesenheit von atomarem
Wasserstoff bekannt, der sich bei der Einwirkung von Ultraschall auf molekularen Wasserstoff
bildet (IP-Patent Nr. 58-35257, Kl C101/06).
[0008] Weiterhin ist die Verwendung einer leichten Kohlenwasserstoff-Fraktion als Wasserstoff-Lösungsmittel
bekannt, die aus gewonnenen Produkten der Hydrogenisation der Kohle ausgesondert ist
und einen Siedepunkt im Bereich von 35-200° C aufweist (GB-Anmeldung Nr. 2085913,
KI. C10G1/06, 1982).
[0009] Auch ist ein Verfahren zur Transformation von Kohle in flüssige Produkte durch Vermischung
der Kohle mit einem Lösungsmittel bekannt, das ein Gemisch aus thermisch stabilen
hydroaromatischen Kohlenwasserstoffen bei einem erhöhten Druck und einer erhöhten
Temperatur ist (US-Patent Nr. 4081351,Kl. 208-8, 1978). Schließlich ist ein Verfahren
zum thermomechanischen Kracken und zur Hydrogenisation von Kohle bekannt, das eine
hohe Temperatur und einen hohen Druck für seine Realisierung braucht (US-Patent Nr.
4250015, 1981).
[0010] Zu den Nachteilen dieser bekannten Verfahren gehört die Mehrstufigkeit und die Kompliziertheit
der Technologie, die mit der Notwendigkeit der Verwendung von spezifischen Katalysatoren,
mit der Verwendung von höheren Temperaturen und höherem Druck, mit erheblicher Energieintensität
und erhöhten Selbstkosten der gewonnenen Produkte zusammenhängt.
[0011] Dem technischen Wesen des Verfahren gemäß der Erfindung kommt das Verfahren zum thermomechanischen
Kracken und zur Hydrogenisation von Kohlenwasserstoffen in Anwesenheit von Wasserstoff
freimachenden Chemikalien am nächsten, das in der mechanisch vorbereiteten, pseudoverflüssigten
Schicht von fein zerkleinerten Teilchen realisiert wird. Dabei erzeugt das mechanische
Zusammenwirken in der pseudoverflüssigten Schicht Wärme, die am Kracken in Ergänzung
zur mechanischen Einwirkung auf den Stoff teilnimmt. Infolgedessen wird das Kracken
in Kavitationsmikroblasen sowie die Hydrogenisation im Reaktor mit einer gemeinsamen
Temperatur und einem gemeinsamen Druck realisiert, wobei Temperatur und Druck niedriger
als bei den anderen bekannten Verfahren des Krackens und der Hydrogenisation sind
(RU-Patent Nr. 2131903, Kl. C10G1/06, 47/30, 1995).
[0012] Zu den Nachteilen dieses Verfahren gehören eine schwache Einwirkung der Reibungselemente,
unter anderem von Stahlkugeln, auf Feststoffteilchen des Kohlenwasserstoffmaterials
für ihr ultrafeines Zerkleinern, was zu einem nicht vollen Öffnen der Kerne des Kohlenwasserstoffmaterials
und infolgedessen zu einem nicht vollständigen Einbeziehen des Kohlenwasserstoffes
in den Prozess der Hydrogenisation sowie zu einer nicht genügend hohen Ausbeute der
erforderlichen Fraktionen der Verflüssigungsprodukte führt.
[0013] Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens ist die Notwendigkeit der Verwendung
einer bedeutenden Wassermenge für das Freiwerden der erforderlichen Wasserstoffmenge,
die an der Hydrogenisation teilnimmt, und ein höherer Gehalt an Dampf in den Produkten
des Krackens und infolgedessen ein erhebliches Vorhandensein von Wasser in den leichten
Fraktionen des Produkts.
[0014] Die Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines Verfahrens, das den Prozess des
ultrafeinen Zerkleinerns der harten Teilchen des zu verarbeitenden Materials und die
Wärme-Masse-Austauschprozesse unter den Bedingungen eines Kavitationsverlaufs des
zu verarbeitenden Mediums zu intensivieren erlaubt. Das Verfahren soll die Ausbeute
der Benzinfraktion mit einem Siedepunkt von 100-200° C und der Dieselfraktion mit
einem Siedepunkt von 200-450° C erhöhen.
[0015] Die gestellte Aufgabe wird mit dem Verfahren gemäß der Erfindung umgesetzt, in dem
die flüssigen Kohlenwasserstoffe aus festem Brennstoff und aus Kohlenwasserstoffmaterial
durch thermomechanisches Kracken und durch Hydrogenisation von Kohlenwasserstoff unter
Bedingungen eines nichtstationären Verlaufs des 2-Phasensystems "Ausgangsrohstoff-Wasserstoffdonator-Lösungsmittel"
gewonnen werden.
[0016] Dabei werden als Reaktionsapparat Apparate mit einer Unterbrechung des zu bearbeiten
Mediums und unter anderem Rotorapparate mit einer Modulation (Unterbrechung) des Stroms
verwendet, die am wirksamsten sind.
[0017] Als Wasserstoff-Lösungsmittel wird Wasser und ein Gemisch von Fraktionen mit einem
Siedebereich von 35-100° C mit dem Umlaufrest nach Abstufung verwendet, der einen
Stockpunkt von 20° C und einen Siedebereich von 450-600° C aufweist.
[0018] Der Aufbau und die Arbeitsweise der Reaktionsrotorapparate mit Modulation (Unterbrechung)
des Stroms des zu verarbeitenden Mediums erlauben die Modulation durch einen solchen
aktivierenden Faktor wie Kavitation zu beeinflussen.
[0019] Die Kavitation ist ein kompliziertes, nicht standardgerechtes, hydromechanisches
Verfahren, das von sekundären, physikalisch-chemischen Prozessen begleitetet wird,
wie Lumineszenz, Funkenbildung, Stoßwellen des Drucks, der Geschwindigkeit und der
Temperatur, Mikroströme und kumulative Mikrostrahlen sowie Erwärmung und Gasionisation
in der Kavitationsblase.
[0020] Ein derartiger Überfluss an sekundären Prozessen erlaubt eine erfolgreiche Verwendung
der Kavitation beim Kracken und bei der Hydrogenisation.
[0021] Das Entstehen und die Entwicklung der Kavitation in den Poren, Spalten und zwischenkörnigen
Räumen der Feststoffteilchen fördert deren intensive Zerstörung. Der Druck, der von
den zusammenfallenden Kavitationsblasen erzeugt wird, erreicht die Großordnung von
10
8Pa. Dies sichert einen relativ hohen Grad der Zerkleinerung, das Wachstum der spezifischen
Oberfläche von Feststoffteilchen und deren Reaktionsfähigkeit. Die Beschleunigung
des Prozesses erfolgt dank der diskreten Verteilung der Energie in einer großen Anzahl
von Kleinobjekten (Zentren der Kavitation). In diesem Fall konzentriert sich die Energie
in den Größenordnungen der Ausmaße der Kavitationsblasen (0,001-0,01 mm), was den
Prozess drastisch intensiviert.
[0022] Die Besonderheit des Betriebs des Rotorapparats mit Modulation (Unterbrechung) des
Stroms besteht darin, dass die Kavitation und die zahlreichen, sekundären Kavitationseffekte
im stark wirbelnden Medium entstehen. Die Teilchen der Verteilungsphase, die sich
mit großen Geschwindigkeiten bewegen, werden außerdem der Einwirkung von gewaltigen
Beschleunigungen ausgesetzt, die 10
3m/s
2 erreichen, die um vier Größenordnungen die Beschleunigung des freien Falls g überschreiten.
Die Scherungsspannung und Scherschwingungen ergänzen die Liste der aktivierenden Faktoren,
die den Prozess der thermochemischen Zerlegung von Wasser mit Bildung von atomarem
Wasserstoff und die Krackprozesse positiv beeinflussen, in denen die schweren Kohlenwasserstoffe
und Radikale in kleinere, niedrigsiedende Moleküle aufgeteilt werden.
[0023] Das Verfahren erfolgt nach dem Schema, das in Fig.1 folgendermaßen dargestellt ist.
[0024] Der zunächst zerkleinerte, harte Ausgangsrohstoff nach der Linie 1 gemeinsam mit
Wasser nach der Linie 15 der Fraktion, die bei 35-100° C nach der Linie 1 siedet,
und dem Umlaufrest mit einem Stockpunkt von 20° C und einem Siedebereich von 450-600°
C nach der Linie 14 gelangen in einen Mischer 2. Die aufbereitete Aufschlämmung nach
der Linie 3 wird in einen Reaktionsapparat 4 zum thermomechanischen Kracken und zur
Hydrogenisation weitergeleitet. Die Feststoffteilchen, einschließlich Asche, gelangen
nach der Linie 5 in den Speicher (nicht gezeigt). Die Produkte der Reaktion gelangen
nach der Linie 6 in einen Separator 7, in dem die Feststoffteilchen, einschließlich
Asche, in den Speicher nach der Linie 8 abgeleitet werden. Weiterhin werden die gereinigten
Reaktionsprodukte nach der Linie 9 in eine Rektifikationssäule 10 abgeleitet, aus
der die Fraktion nach der Linie 11 in den Mischer 2 abgeleitet wird, die bei 35-100°
C siedet, nach der Linie 12 die Benzinfraktion, die bei 100-200° C siedet, nach der
Linie 13 die Dieselfraktion mit einer Siedetemperatur von 200-450° C und nach der
Linie 14 die Fraktion mit einem Siedebereich von 450-600° C mit einem Stockpunkt von
20° C; ein Teil davon gelangt in den Mischer 2.
Beispiel 1
[0025] Der trockene Torf mit 80 % Feuchtigkeit und mit einem Gehalt an 49 % Kohlenwasser
am absolut trockenen Stoff sowie das Wasserstoffdonator-Lösungsmittel werden ununterbrochen
über den Schneckenmischer in den Rotorreaktor mit einer Umlauffrequenz des Rotors
von 2500 Um/min zur Verarbeitung geleitet. In der Arbeitskammer des Rotors erfolgen
als Ergebnis der Kavitationsprozesse Reaktionen der mechanischen Zerstörung der Feststoffteilchen,
des Torfs, unter thermochemischer Aussonderung des Wasserstoffs aus Wasser sowie unter
Verbindung (Hydrogenisation) des Kohlenstoffs mit Wasserstoff. Am Ausgang aus dem
Reaktor gewinnt man aus dem Reaktor eine Kohlenstoffmischung mit einer Temperatur
von mehr als 350° C, die nach der Ausscheidung zur Trennung und Abstufung geleitet
wird. Die Ausbeute der flüssigen Produkte der mittleren Fraktionen von 160-400° C
beträgt 17 % der Ausgangsmasse des Torfs.
[0026] Als Wasserstoffdonator-Lösungsmittel verwendet man Wasser und eine Mischung der Fraktion
mit einem Siedebereich von 35-100° C mit einem Umlaufrest nach der Abstufung, der
einen Stockpunkt von 20° C und einen Siedebereich von 450-600° C aufweist.
Beispiel 2
[0027] Das Verfahren wird nach Beispiel 1 durchgeführt. Es wird Braunkohle mit 55 % Feuchtigkeit
und mit einem Gehalt von 49 % Kohlenwasserstoff am absolut trockenen Stoff verwendet.
In einen Schneckenmischer wird Wasser zugefügt, um etwa eine Feuchtigkeit der Kohle
von 80 % zu erreichen. Die Ausbeute der flüssigen Kohlenstoffprodukte der mittleren
Fraktionen von 160-400° C beträgt 22 % der Ausgangsmasse der Kohle.