[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rohrdurchführung zum abgedichteten Durchführen
eines Rohrs durch ein Mauerwerk, eine Betonwand oder eine Betonplatte als Teil einer
druckwasserdichten Bauwerksabdichtung, bestehend aus einem Rohr aus PVC, aus einer
Manschette mit dicht am Rohr anliegendem Kragen aus PVC und mit einem ausgelegten
oder im Wandbereich aufgeklebten Bahnenmaterial aus PVC zur flächigen Abdichtung des
Mauerwerks, der Betonwand oder der Bodenplatte.
[0002] Bauherren wollen in Anbetracht hoher Investitionskosten die ihnen zur Verfügung stehenden
Bodenflächen maximal nutzen. In Folge dessen werden Kellerräume zunehmend als Wohn-
und weniger als Nutzfläche gestaltet. Um eine entsprechende Raumnutzung sicherzustellen,
sind hinreichende Bauwerksabdichtungen für das unterste Geschoss zwingend notwendig.
Hierzu ist es erforderlich, entsprechende Gebäudebegrenzungen in Form eines Mauerwerks,
einer Betonwand oder Betonplatte mit einem aus PVC bestehenden Material abzudecken
und zu verkleben. In der entsprechenden Begrenzung vorhandene Rohrdurchführungen werden
sodann gegenüber dem Bahnenmaterial abgedichtet. Hierzu können von den Rohren Manschetten
ausgehen, die mit dem Bahnenmaterial verbunden werden. Es hat sich jedoch herausgestellt,
dass weder die Verbindung zwischen dem Rohr und der Manschette noch die zwischen der
Manschette und dem Bahnenmaterial in hinreichendem Umfang eine Druckwasserdichtigkeit
gewährleistet.
[0003] Aus der DD-A- 104 839 ist eine wasserdichte Rohreinbindung bekannt. Das Rohr wird
dabei über Manschetten gegenüber einer Maueröffnung abgedichtet. Dabei wird die Eigenspannung
der Membran genutzt.
[0004] Das DE 298 00 679 U1 bezieht sich auf eine Manschette zur Leitungsisolation bei Gebäudeinstallationen.
Dabei weist die Manschette eine Dichtplane aus flexiblem wasserundurchlässigem Flächenmaterial
auf, wobei die Dichtplane mit einer Durchtrittsöffnung für den abzudichtenden Leitungsabschnitt
versehen ist und die Durchtrittsöffnung eine elastische Randzone besitzt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, eine Bauwerksabdichtung zuvor
beschriebener Art so auszubilden, dass im gewünschten Umfang die erforderliche Abdichtung
mit konstruktiv einfachen Maßnahmen möglich ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird das Problem dadurch gelöst, dass die Manschette zum einen mit
dem Bahnenmaterial durch Verschweißen stoffschlüssig und zum anderen am Kragen mit
dem Rohr sowohl mechanisch als auch durch Verschweißen stoffschlüssig dicht verbunden
ist.
[0007] Der am Rohr anliegende Kragen (Aufkantung) kann eine Breite zwischen 15 mm und 40
mm aufweisen.
[0008] Durch die mechanische Verbindung ist sichergestellt, dass das Rohr im Bereich der
Verbindung mit der Manschette keine unzulässigen Geometrieveränderungen durch Druckänderung
im Inneren des Rohrs erfährt, wodurch anderenfalls die Gefahr bestünde, dass die stoffschlüssige
Verbindung beschädigt wird.
[0009] Das Bahnenmaterial besteht insbesondere aus PVC-P und sollte eine Dicke von zumindest
1,5 mm aufweisen.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Lehre ergibt sich eine druckwasserdichte Bauwerksabdichtung,
die sicherstellt, dass Kellerräume im hinreichenden Umfang gegenüber eindringendem
Wasser abgedichtet sind, so dass eine Nutzung als Wohnraum möglich ist.
[0011] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination-,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispielen.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Rohres mit Manschette,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt C der Fig. 1,
- Fig. 3
- das Rohr mit Manschette gemäß Fig. 1 in Draufsicht,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch eine von einem Rohr durchsetzte Gebäudebegrenzung und
- Fig. 5
- ein Detail B der Fig. 4 in vergrößerter Darstellung.
[0013] Den Figuren ist eine PVC-Manschettenrohrdurchführung für Wand und Boden zu entnehmen.
Um ein Rohr 10 durch eine Rohrdurchführung durch eine Bodenplatte 12 druckwasserdicht
hindurchzuführen, wird das aus PVC bestehende Rohr 10, das z.B. einen Außendurchmesser
von 100 mm aufweisen kann, stoffschlüssig und mechanisch mit einer Manschette 14 verbunden,
die aus dem gleichen Material wie das Rohr 10 besteht.
[0014] Die Manschette 14 kann z. B. einen Außendurchmesser von 300 mm und eine Innendurchmesser
von 70 mm aufweisen. Die Manschette 14 wird sodann mittels mechanischer Kraft über
das Rohr 10 gezogen. Durch den geringeren Innendurchmesser und die Elastizität der
aus PVC-P-Material bestehenden Manschette 14 entsteht am PVC-Rohr 10 dicht anliegend
je nach Rohrdurchmesser ein Kragen (Aufkantung) 16 zwischen 15 und 40 mm. Das Rohr
10 und die Manschette 14 werden sodann an dem Kragen 16 mittels THF-Querschweißmittel
durch Diffusionsschweißen (Quellschweißen) miteinander materialschlüssig verschweißt.
Ferner wird der Kragen 16 von einer Schraubschelle 18 umgeben. Hierdurch wird sichergestellt,
dass im Bereich der stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Kragen 16 und dem Rohr
10 dieses durch Druckänderung innerhalb des Rohrs 10 keine Geometrieveränderung erfährt,
die zu einer Zerstörung der stoffschlüssigen Verbindung führen könnte. Somit ist eine
absolut wasserundurchlässige Verbindung zwischen der Manschette 14 und dem Rohr 10
gegeben.
[0015] Raumseitig ist die in Fig. 4 im Ausschnitt dargestellte Bodenplatte 12 mit einem
PVC-Bahnenmaterial 20 abgedeckt und mit dieser verbunden. Das Bahnenmaterial 20 ist
dabei materialidentisch mit der Rohrmanschette 14, so dass ein materialschlüssiges
Verschweißen möglich ist.
[0016] Auf Grund der erfindungsgemäßen Lehre ist auch an schwierigen Details einer Rohrdurchführung
eine homogene verschweißte Außenhaut eines Bauwerks erzielbar, die druckwasserdicht
ausgebildet ist.
1. Rohrdurchführung zum abgedichteten Durchführen eines Rohrs (10) durch ein Mauerwerk,
eine Betonwand oder eine Betonplatte als Teil einer druckwasserdichten Bauwerksabdichtung,
bestehend aus einem Rohr (16) aus PVC, aus einer Manschette (14) mit dicht am Rohr
anliegendem Kragen (16) aus PVC und mit einem ausgelegten oder im Wandbereich aufgeklebten
Bahnenmaterial (20) aus PVC zur flächigen Abdichtung des Mauerwerks, der Betonwand
oder der Bodenplatte,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Manschette (14) zum einen mit dem Bahnenmaterial (20) durch Verschweißen stoffschlüssig
und zum anderen am Kragen (16) mit dem Rohr (10) sowohl mechanisch als auch durch
Verschweißen stoffschlüssig dicht verbunden ist.
2. Bauwerksabdichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Manschette (14) mit dem Rohr (10) durch Diffusionsschweißen verbunden ist.
3. Bauwerksabdichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
dass das Rohr (10) mit der Manschette (14) mittels THF-Quellschweißmittel verbunden ist.
4. Bauwerksabdichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufkantung (16) eine Breite zwischen 15 mm und 40 mm aufweist.
5. Bauwerksabdichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kragen (16) mit dem Rohr (10) über eine Schraubschelle (18) mechanisch verbunden
ist.
6. Bauwerksabdichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bahnenmaterial (20) eine Dicke von zumindest 1,5 mm aufweist.
7. Bauwerksabdichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kragen (16) eine Breite vorzugsweise zwischen 15 cm und 40 cm aufweist.