(19)
(11) EP 1 471 193 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.10.2004  Patentblatt  2004/44

(21) Anmeldenummer: 04009647.1

(22) Anmeldetag:  23.04.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 23.04.2003 DE 10318291

(71) Anmelder:
  • Kessler, Gerd
    63571 Gelnhausen (DE)
  • Schattat, Oliver
    63589 Linsengericht (DE)

(72) Erfinder:
  • Schattat, Oliver
    63589 Linsengericht (DE)

(74) Vertreter: Stoffregen, Hans-Herbert, Dr. Dipl.-Phys. 
Patentanwalt, Friedrich-Ebert-Anlage 11b
63450 Hanau
63450 Hanau (DE)

   


(54) Bauwerksabdichtung


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Bauwerksabdichtung zwischen einem Rohr und Rohrdurchführung in einer Gebäudebegrenzung (12), umfassend eine mit dem Rohr verbundene Manschette (14) aus PVC sowie ein die Begrenzung abdeckendes und mit dieser verbundenes PVC-Bahnenmaterial (20). Um im gewünschten Umfang die erforderliche Abdichtung mit konstruktiv einfachen Maßnahmen zu ermöglichen ist, wird vorgeschlagen, dass die Manschette (14) zum einen sowohl mechanisch als auch stoffschlüssig mit dem Rohr und zum anderen mit dem Bahnenmaterial (20) stoffschlüssig verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rohrdurchführung zum abgedichteten Durchführen eines Rohrs durch ein Mauerwerk, eine Betonwand oder eine Betonplatte als Teil einer druckwasserdichten Bauwerksabdichtung, bestehend aus einem Rohr aus PVC, aus einer Manschette mit dicht am Rohr anliegendem Kragen aus PVC und mit einem ausgelegten oder im Wandbereich aufgeklebten Bahnenmaterial aus PVC zur flächigen Abdichtung des Mauerwerks, der Betonwand oder der Bodenplatte.

[0002] Bauherren wollen in Anbetracht hoher Investitionskosten die ihnen zur Verfügung stehenden Bodenflächen maximal nutzen. In Folge dessen werden Kellerräume zunehmend als Wohn- und weniger als Nutzfläche gestaltet. Um eine entsprechende Raumnutzung sicherzustellen, sind hinreichende Bauwerksabdichtungen für das unterste Geschoss zwingend notwendig. Hierzu ist es erforderlich, entsprechende Gebäudebegrenzungen in Form eines Mauerwerks, einer Betonwand oder Betonplatte mit einem aus PVC bestehenden Material abzudecken und zu verkleben. In der entsprechenden Begrenzung vorhandene Rohrdurchführungen werden sodann gegenüber dem Bahnenmaterial abgedichtet. Hierzu können von den Rohren Manschetten ausgehen, die mit dem Bahnenmaterial verbunden werden. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass weder die Verbindung zwischen dem Rohr und der Manschette noch die zwischen der Manschette und dem Bahnenmaterial in hinreichendem Umfang eine Druckwasserdichtigkeit gewährleistet.

[0003] Aus der DD-A- 104 839 ist eine wasserdichte Rohreinbindung bekannt. Das Rohr wird dabei über Manschetten gegenüber einer Maueröffnung abgedichtet. Dabei wird die Eigenspannung der Membran genutzt.

[0004] Das DE 298 00 679 U1 bezieht sich auf eine Manschette zur Leitungsisolation bei Gebäudeinstallationen. Dabei weist die Manschette eine Dichtplane aus flexiblem wasserundurchlässigem Flächenmaterial auf, wobei die Dichtplane mit einer Durchtrittsöffnung für den abzudichtenden Leitungsabschnitt versehen ist und die Durchtrittsöffnung eine elastische Randzone besitzt.

[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, eine Bauwerksabdichtung zuvor beschriebener Art so auszubilden, dass im gewünschten Umfang die erforderliche Abdichtung mit konstruktiv einfachen Maßnahmen möglich ist.

[0006] Erfindungsgemäß wird das Problem dadurch gelöst, dass die Manschette zum einen mit dem Bahnenmaterial durch Verschweißen stoffschlüssig und zum anderen am Kragen mit dem Rohr sowohl mechanisch als auch durch Verschweißen stoffschlüssig dicht verbunden ist.

[0007] Der am Rohr anliegende Kragen (Aufkantung) kann eine Breite zwischen 15 mm und 40 mm aufweisen.

[0008] Durch die mechanische Verbindung ist sichergestellt, dass das Rohr im Bereich der Verbindung mit der Manschette keine unzulässigen Geometrieveränderungen durch Druckänderung im Inneren des Rohrs erfährt, wodurch anderenfalls die Gefahr bestünde, dass die stoffschlüssige Verbindung beschädigt wird.

[0009] Das Bahnenmaterial besteht insbesondere aus PVC-P und sollte eine Dicke von zumindest 1,5 mm aufweisen.

[0010] Durch die erfindungsgemäße Lehre ergibt sich eine druckwasserdichte Bauwerksabdichtung, die sicherstellt, dass Kellerräume im hinreichenden Umfang gegenüber eindringendem Wasser abgedichtet sind, so dass eine Nutzung als Wohnraum möglich ist.

[0011] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispielen.

[0012] Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung eines Rohres mit Manschette,
Fig. 2
einen Ausschnitt C der Fig. 1,
Fig. 3
das Rohr mit Manschette gemäß Fig. 1 in Draufsicht,
Fig. 4
einen Schnitt durch eine von einem Rohr durchsetzte Gebäudebegrenzung und
Fig. 5
ein Detail B der Fig. 4 in vergrößerter Darstellung.


[0013] Den Figuren ist eine PVC-Manschettenrohrdurchführung für Wand und Boden zu entnehmen. Um ein Rohr 10 durch eine Rohrdurchführung durch eine Bodenplatte 12 druckwasserdicht hindurchzuführen, wird das aus PVC bestehende Rohr 10, das z.B. einen Außendurchmesser von 100 mm aufweisen kann, stoffschlüssig und mechanisch mit einer Manschette 14 verbunden, die aus dem gleichen Material wie das Rohr 10 besteht.

[0014] Die Manschette 14 kann z. B. einen Außendurchmesser von 300 mm und eine Innendurchmesser von 70 mm aufweisen. Die Manschette 14 wird sodann mittels mechanischer Kraft über das Rohr 10 gezogen. Durch den geringeren Innendurchmesser und die Elastizität der aus PVC-P-Material bestehenden Manschette 14 entsteht am PVC-Rohr 10 dicht anliegend je nach Rohrdurchmesser ein Kragen (Aufkantung) 16 zwischen 15 und 40 mm. Das Rohr 10 und die Manschette 14 werden sodann an dem Kragen 16 mittels THF-Querschweißmittel durch Diffusionsschweißen (Quellschweißen) miteinander materialschlüssig verschweißt. Ferner wird der Kragen 16 von einer Schraubschelle 18 umgeben. Hierdurch wird sichergestellt, dass im Bereich der stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Kragen 16 und dem Rohr 10 dieses durch Druckänderung innerhalb des Rohrs 10 keine Geometrieveränderung erfährt, die zu einer Zerstörung der stoffschlüssigen Verbindung führen könnte. Somit ist eine absolut wasserundurchlässige Verbindung zwischen der Manschette 14 und dem Rohr 10 gegeben.

[0015] Raumseitig ist die in Fig. 4 im Ausschnitt dargestellte Bodenplatte 12 mit einem PVC-Bahnenmaterial 20 abgedeckt und mit dieser verbunden. Das Bahnenmaterial 20 ist dabei materialidentisch mit der Rohrmanschette 14, so dass ein materialschlüssiges Verschweißen möglich ist.

[0016] Auf Grund der erfindungsgemäßen Lehre ist auch an schwierigen Details einer Rohrdurchführung eine homogene verschweißte Außenhaut eines Bauwerks erzielbar, die druckwasserdicht ausgebildet ist.


Ansprüche

1. Rohrdurchführung zum abgedichteten Durchführen eines Rohrs (10) durch ein Mauerwerk, eine Betonwand oder eine Betonplatte als Teil einer druckwasserdichten Bauwerksabdichtung, bestehend aus einem Rohr (16) aus PVC, aus einer Manschette (14) mit dicht am Rohr anliegendem Kragen (16) aus PVC und mit einem ausgelegten oder im Wandbereich aufgeklebten Bahnenmaterial (20) aus PVC zur flächigen Abdichtung des Mauerwerks, der Betonwand oder der Bodenplatte,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Manschette (14) zum einen mit dem Bahnenmaterial (20) durch Verschweißen stoffschlüssig und zum anderen am Kragen (16) mit dem Rohr (10) sowohl mechanisch als auch durch Verschweißen stoffschlüssig dicht verbunden ist.
 
2. Bauwerksabdichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Manschette (14) mit dem Rohr (10) durch Diffusionsschweißen verbunden ist.
 
3. Bauwerksabdichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
dass das Rohr (10) mit der Manschette (14) mittels THF-Quellschweißmittel verbunden ist.
 
4. Bauwerksabdichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufkantung (16) eine Breite zwischen 15 mm und 40 mm aufweist.
 
5. Bauwerksabdichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kragen (16) mit dem Rohr (10) über eine Schraubschelle (18) mechanisch verbunden ist.
 
6. Bauwerksabdichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bahnenmaterial (20) eine Dicke von zumindest 1,5 mm aufweist.
 
7. Bauwerksabdichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kragen (16) eine Breite vorzugsweise zwischen 15 cm und 40 cm aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht