[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung oder Beeinflussung einer physikalischen
Größe und zur Kommunikation mit einer zentralen Prozesssteuereinheit, wobei die Vorrichtung
eine Baugruppe mit Sensor und/oder Aktor sowie eine Prozesselektronik enthält, gemäß
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Sensoren dienen der Aufnahme einer physikalischen Größe, hingegen dienen Aktoren
der Beeinflussung einer physikalischen Größe. Sensoren und Aktoren werden beispielsweise
in der Automatisierungstechnik eingesetzt. Sensoren nehmen eine physikalische Größe
auf und formen diese in ein analoges Messsignals um, ein Aktor wandelt eine Steuergröße
in eine andere physikalische Größe um, bspw. in einen Druck einer Pumpe, Stärke eines
Magnetfeldes oder eine Drehzahl eines Motors. Das vom Sensor abgegebene analoge Messsignal
wird über eine Schnittstelle zu einer zentralen Prozesssteuereinheit zur Verarbeitung
übertragen. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Arten von Sensoren sind die analogen
Messsignale auch sehr unterschiedlich. In bisher bekannten Prozesssystemen wird die
Verarbeitung der Messsignale zentral vorgenommen. Die analogen Messsignale der unterschiedlichen
Sensoren werden einer zentralen Verarbeitungseinheit zugeführt.
[0003] Aktoren wandeln eine zugeführte Steuergröße in eine andere physikalische Größe um.
Dabei wird dem Aktor eine Steuergröße zugeführt, die über ein Stellglied des Aktors
die zu beeinflussende physikalische Größe beeinflusst. Auch bei Aktoren gibt es sehr
viele unterschiedliche Arten, die alle einer unterschiedlichen Ansteuerung bedürfen.
Auch hier ist es bisher nur bekannt, die Anpassung an die spezielle Aktorart zentral
vorzunehmen und die angepasste analoge Steuergröße dem im Prozessfeld angeordneten
Aktor zuzuführen.
[0004] Die der zentralen Prozessteuerung zugeführten analogen Messsignale werden von einem
dort angeordneten A/D-Umwandler in ein digitales Messsignal umgewandelt. Sowohl die
sensorspezifische Anpassung, als auch die applikationsspezifische Bearbeitung der
Messsignale wird zentral vorgenommen. Die sensorspezifische Anpassung umfasst beispielsweise
das Anwenden sensorspezifischer Linearisierungsfaktoren, Kalibrierungsfaktoren oder
von Korrekturfaktoren etc.
[0005] Die applikationsspezifische Bearbeitung umfasst beispielsweise ein Ausführen eines
Signalverarbeitungsalgorithmus, eine Normung oder Filterung oder ein Umrechnen des
Messsignals mittels Hilfsgrößen, eine Überwachung von Grenzwertbereichen, das Einstellen
eines Autorange und Grenzwertüberwachungsfunktionen.
[0006] Ebenso ist es für die Aktoren erforderlich, in der Prozesssteuerung eine Schnittstelle
für jeden Aktor anzuordnen. Die aktorspezifisch und auch applikationsspezifisch bearbeitete
Steuergröße wird von dieser Schnittstelle in eine analoge Steuergröße gewandelt und
zu dem jeweiligen Aktor übertragen.
[0007] Die Übertragung analoger Signale ist sehr aufwendig und schlecht zu standardisieren.
Die bisher bekannten Schnittstellen zur Umwandlung der analog aufgenommenen Messsignale
in digitale Messsignale sind sensorspezifisch, so dass sich neue Sensoren nur mit
erheblichem Aufwand in ein derartiges System einfügen lassen. Der Aufwand einen neuen
Sensor über eine Schnittstelle an die zentrale Prozesssteuerung anzupassen ist erheblich.
Für Aktoren gilt ähnliches.
[0008] Bisher ist es deshalb nur möglich, den kompletten Sensor bzw. Aktor mit Schnittstelle
auszutauschen oder den Sensor bzw. Aktor aufwendig an die Schnittstelle zur Prozesssteuerung
anzupassen.
[0009] Weiter ist nachteilig, dass nach der sensorspezifischen Einbindung die Verwaltung
der Eigenschaften des Sensors zentral in der Prozesssteuerung vorgenommen wird.
[0010] In bekannten Analyse- oder Sensoreinrichtungen werden die Sensor- oder Aktorspezifischen
Daten in der Steuereinrichtung des Systems abgelegt. Beim Konzept der Vereinheitlichung
einer Verarbeitungselektronik für verschiedene Sensoren ist dies eher hinderlich,
weil sensorspezifische Daten, wie beispielsweise auch Kalibrierdaten sehr sensorindividuell
sind
[0011] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Vorrichtung und
das Verfahren zum Betrieb desselben weiterzubilden, dass die Wartung aber auch die
Austauschbarkeit verschiedener Sensoren erleichert wird, und das System ggfs sogar
leichter auf einen neuen Anwendungsfall appliziert werden kann.
[0012] Diese Aufgabe wird im Hinblick auf eine Vorrichtung erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
[0013] Die jeweils rückbezogenen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen wieder.
[0014] Im Hinblick auf ein Verfahren wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruches 20 gelöst. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist in dem abhängigen
Anspruch 21 angegeben.
[0015] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass die Sensor/Aktor-Baugruppe sensor-bzw
aktornahe Datenspeichermittel enthält auf dem lediglich die sensor- bzw aktorspezifischen
Daten abgespeichert sind, und die Prozessorelektronik eigene Datenspeichermittel enthält,
auf denen lediglich die gerätespezifischen Applikationsdaten gespeichert sind. Dadurch
werden sensor-/aktorspezifische Daten physisch von den Prozessorspezifischen Daten
getrennt. Die Sensor- oder Aktordaten werden sensor- oder aktornah als individuelle
nur die jeweilige Baugruppe betreffende Informationsdaten dort abgespeichert und physisch
getrennt von den applikations- und anwendungsspezifischen Daten die auf der Prozessorkarte
abgespeichert werden. D.h. die Funktionalität ist so getrennt, dass der Sensor nur
die sensorspezifischen Daten, die Przessorkarte nur die appliaktionsspezifischen Daten
hält.
[0016] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Sensormodul ist dazu neben dem Sensormodul
noch eine Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung angeordnet. Die Anpassungs- und
Übertragungsvorrichtung umfasst wenigstens einen A/D-Umwandler, der das analoge Messsignal
in ein digitales Messsignal umwandelt. Weiter wird in der Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung
das digitalisierte Messsignal zur Übertragung über eine Schnittstelle angepasst. Dies
kann beispielsweise die Verstärkung auf einen standardisierten Pegel und die Einbindung
des digitalen Messsignals in ein standardisiertes Übertragungsprotokoll umfassen.
[0017] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Aktormodul ist ein D/A-Umwandler vorgesehen.
Die digitale Steuergröße wird über das Bussystem zugeführt und in der Anpassungs-
und Übertragungsvorrichtung in eine analoge Steuergröße umgewandelt. Diese wird dann
im Aktormodul einem Stellgerät zugeführt, der ein Stellglied antreibt, welches die
zu beeinflussende physikalische Größe beeinflusst. Dadurch kann die Steuergröße über
standardisierte Bussysteme von der zentralen Prozessteuereinheit übertragen werden
und in der Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung an das entsprechende Aktormodul
angepasst werden.
[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in der Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung
eine Speichervorrichtung angeordnet, in der spezifische Daten des Sensor- bzw. Aktormoduls
speicherbar sind. Weiter ist ein Controller angeordnet, der bei einem Sensormodul
zur Anpassung des digitalisierten Messsignals bzw. bei einem Aktormodul zur Anpassung
der digitalen Steuergröße mittels der spezifischen Daten des Sensor-/Aktormoduls aus
der Speichervorrichtung vorgesehen ist. Dadurch erreicht man, dass eine Vorverarbeitung
bereits in der Nähe des Sensor- bzw. Aktormoduls vorgenommen werden kann. Somit können
erfindungsgemäße Vorrichtungen einfach an bestehende Bussysteme angeschlossen werden,
ohne dass es erforderlich ist, eine Schnittstelle zu entwickeln, die speziell an dieses
Sensor-/Aktormodul angepasst ist. Die Vorrichtung umfasst daher erfindungsgemäß sowohl
das Sensor-/Aktormodul als auch die Anpassungs- und Übertragungseinrichtung. Diese
sind vorzugsweise in einem gemeinsamen Gehäuse integriert und weisen eine gemeinsame
Stromversorgung auf.
[0019] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anpassungs-
und Übertragungseinrichtung unterschiedliche Schnittstellenformate aufweist. Somit
wird gewährleistet, dass die Vorrichtung in verschiedene Bussysteme eingebunden werden
kann.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
eine applikationsspezifische Anpassung des digitalisierten Messsignals oder der digitalisierten
Steuergröße in der zentralen Prozesssteuereinheit vorgenommen wird. Dadurch lassen
sich Auswertungen der aufgenommenen Messsignale zentral vornehmen, ohne dass die Vorrichtung
mit aufwendigen Berechnungen belastet wird. Ebenso kann eine besondere Anlaufsteuerung
eines Motors in der Prozessteuerung vorgenommen werden, so dass in der Anpassungs-
und Übertragungseinrichtung beim Aktormodul nur noch eine Anpassung an das spezielle
Aktormodul und die Umwandlung in eine analoge Steuergröße vorgenommen werden.
[0021] In der Anpassungs- und Übertragungseinrichtung kann bei einem Sensormodul das digitalisierte
Messsignal mit den gespeicherten sensorspezifischen Daten an unterschiedliche Schnittstelleneinrichtungen
bzw. -formate angepasst werden. Dies gewährleistet, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
durch entsprechende Programmierung des Controllers bzw. Speicherung der entsprechenden
Protokolldaten über unterschiedliche Schnittstellenformate oder Protokolle eingebunden
werden kann. Dazu werden beim Einbau der Vorrichtung die erforderlichen Algorithmen
und Daten in die Anpassungs- und Übertragungseinrichtung übertragen, so dass diese
sensor- bzw. aktorspezifischen Daten nach der Digitalisierung des Messsignals auf
das Messsignal oder der Zuführung der digitalen Steuergröße auf die Steuergröße angewendet
werden können.
[0022] Die Anpassung kann beispielsweise eine Kalibrierung, Linearisierung des digitalen
Messsignals oder der Steuergröße oder die Anwendung eines sensor- bzw. aktorspezifischen
Korrekturfaktors umfassen. Weiter kann das Messsignal mit in der Speichervorrichtung
gespeicherten Vergleichswerten verglichen werden und somit Anfangswerte, die außerhalb
des erwarteten Messbereichs liegen, vor der Übertragung verworfen werden und eine
Übertragung der Messsignale erst dann erfolgt, wenn der Sensor sich eingepegelt hat.
[0023] Weiter können in der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung
wartungsrelevante Daten des Sensor/Aktormoduls aufgenommen, gespeichert und zur Prozesssteuereinheit
übertragen werden.
[0024] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird es ermöglicht, dass Sensor- oder Aktormodule
komplett als Ersatzteile ausgetauscht werden können, da die wichtigen Informationen,
wie Stellgrößen, Kalibrierwerte, Linearisierungsfunktionen, Korrekturfaktoren für
Druck und Temperatur in der Anpassungs- und Übertragungseinrichtung gespeichert sind.
Durch die baugruppenspezifische Speicherung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
keine Anpassung der Sensormodule im Prozessfeld erforderlich. Die applikationsspezifischen
Daten können in der Prozesssteuereinheit verändert werden. Somit wird der Hardwareaufwand
für die Vorrichtung niedrig gehalten und trotzdem eine standardisierte Übertragung
ermöglicht.
[0025] Die Aufgabe wird auch mit einem Verfahren zur Anpassung und Übertragung von aufgenommenen
physikalischen Größen oder zur Anpassung von übertragenen Steuergrößen zur Beeinflussung
von physikalischen Größen gelöst, bei dem eine physikalische Größe von einem Sensormodul
aufgenommen und in ein analoges Messsignal umgeformt wird und sensornah digitalisiert
und sensorspezifisch angepasst und zur Übertragung über unterschiedliche Schnittstellen
angepasst wird bzw. bei dem eine über ein Bussystem zugeführte Steuergröße aktornah
mittels gespeicherter aktorspezifischer Daten an ein Aktormodul angepasst und in einer
analoge Steuergröße gewandelt wird, die einem Stellglied eines Aktormoduls zugeführt
wird, das in Abhängigkeit der Steuergröße die physikalische Größe beeinflusst.
[0026] Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
das in der Zeichnung in schematische Weise dargestellt ist. Die einzige Figur zeigt
ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und deren Anschluss an eine
Prozesssteuereinheit.
[0027] Dargestellt sind die Vorrichtungen 10, 30, die über ein Bussystem 18 an eine Prozesssteuereinheit
16 angeschlossen sind. Die Vorrichtung 10 umfasst ein Sensormodul 12 und eine Anpassungs-
und Übertragungseinrichtung 14. In der Anpassungs- und Übertragungseinrichtung 14
ist ein A/D-Umwandler 142 angeordnet. Weiter sind eine Speichervorrichtung 148 und
ein Controller 144 angeordnet. Die Vorrichtung 10 ist über eine Schnittstelle 146
mit dem Bussystem 18 verbunden.
[0028] Die Vorrichtung 30 umfasst ein Aktormodul 32, welches hier beispielsweise als Motor
ausgeführt ist. Das Aktormodul 32 ist mit einer Anpassungs- und Übertragungseinrichtung
34 gekoppelt. Diese Anpassungs- und Übertragungseinrichtung 34 umfasst eine D/A-Umwandlung
342, des weiteren sind die gleichen Komponenten (Speichervorrichtung 348, Controller
344 und Schnittstelle 346) enthalten, wie bei der Vorrichtung 10 mit dem Sensormodul
12.
[0029] Beide Vorrichtungen 10, 30 sind über das Bussystem 18 mit der zentralen Prozesssteuereinheit
16 verbunden. Diese Prozesssteuereinheit 16 umfasst einen Prozessor 20 und Schnittstellenkarten
24 und 22 zur Anbindung der Vorrichtungen 10, 30 an die Prozesssteuereinheit 16.
[0030] Im Folgenden wird die Funktionsweise der Vorrichtungen 10, 30 in Zusammenhang mit
der Prozesssteuerung 16 beschrieben.
[0031] Das Sensormodul 12 nimmt eine physikalische Größe auf und wandelt diese in ein analoges
Messsignal um. Dieses analoge Messsignal wird der A/D-Umwandlung 142 zugeführt, in
der es in ein digitales Messsignal umgewandelt wird. Dieses digitale Messsignal wird
im Controller 144 vorverarbeitet. Beispielsweise wird es an ein Übertragungsprotokoll
zur Übertragung über die Schnittstelle 146 und das Bussystem 18 angepasst. Die Speichervorrichtung
148 enthält sensorspezifische Daten. Der Controller 144 gibt das digitale vorverarbeitete
Messsignal an die Schnittstelle 146 weiter. Der Controller 144 kann auch die Umwandlungsgenauigkeit
des A/D-Umwandler beeinflussen. Die sensorspezifische Daten in der Speichervorrichtung
148 können beispielsweise sensorspezifische Linearisierungsfaktoren eines Infrarotsensors,
Kalibrierfunktionen und Responsefaktoren eines Flammenionisationsdetektors, Druckkorrekturfaktoren
von paramagnetischen Sauerstoffsensoren, Querempfindlichkeitskorrekturfaktoren für
Begleitgase, Füllgaskonzentrationen von Kalibrierküvetten oder Dekadenspannungen eines
Zirkonoxidsensors umfassen. Alle Daten die sensorspezifisch sind, können in der Speichervorrichtung
148 abgespeichert werden. Somit lässt sich vor der Übertragung zur Prozessteuereinheit
16 eine Vorverarbeitung vornehmen. Weiter können in der Speichervorrichtung 148 sensorspezifische
Wartungsinformationen, beispielsweise Betriebsstundenzähler, Lampenintensität, Drehgeschwindigkeiten
von Filterrädern, Driften von Empfindlichkeiten und Offsetwerten abgespeichert werden.
[0032] Über die digitale Schnittstelle kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung einfach in
ein bestehendes standardisiertes Bussystem eingebunden werden. Dazu müssen nur die
sensorspezifischen Daten in der Anpassungs- und Übertragungseinrichtung eingestellt
und gespeichert werden.
[0033] Die applikationsspezifische Funktionalität ist auf der Schnittstellenkarte 22 oder
24 in der Prozesssteuereinheit 16 realisiert. Da sich das digitalisierte vorverarbeitete
Messsignal einfach über das Bussystem 18 übertragen lässt, kann in der Prozesssteuereinheit
16, wo wesentlich höhere Rechen- und Speicherleistung zur Verfügung steht, die Verarbeitung
des Messsignals vorgenommen werden. Hier werden beispielsweise Messbereichsumfänge
und Autorange festgelegt, Signalverarbeitungsalgorithmen abgearbeitet, Hilfsgrößen
verrechnet, Querempfindlichkeitskorrekturen von mehreren digitalen Sensoren angewendet,
Grenzwertüberwachungsfunktionen und Ablaufsteuerungen für automatische Kalibrierungen
nach vorgegebener Betriebsstundenanzahl und die Speicherung von Werteverläufen über
längere Zeiträume durchgeführt.
[0034] Bei einem Aktormodul 32 wird der Vorrichtung 30 über das Bussystem 18 eine digitale
Steuergröße zugeführt. Diese wird in der Anpassungs- und Übertragungseinheit 34 mittels
des Controllers 344 und der Speichervorrichtung 348 an das spezifische Aktormodul
angepasst. Es wird einerseits von dem D/A-Umwandler 342 in eine analoge Steuergröße
umgewandelt. Andererseits werden im dargestellten Ausführungsbeispiel beispielsweise
motorspezifische Kenngrößen auf die digitale Steuergröße angewendet oder der Steuergröße
wird ein aktorspezifischer Offsetwert hinzugefügt.
[0035] Wichtig ist hierbei wiederum dass es sensor- und aktornahe 148 und 348 gibt, auf
denen ausschließlich sensor- oder aktorspezifische Daten abgelegt sind. Diese sind
dort und nicht im Prozessor oder Speicher des Prozessors abgelegt.
[0036] Der Prozessor 20 enthält somit eigene Speichermittel auf denen jedoch nur anwendungs-
also applikationsspezifische Daten abgelegt sind. Diese betreffen nur den Betriebsmodus
oder die die Auswertung als solche.
[0037] Applikationsdaten und Sensor- bzw Aktordaten sind somit physisch voneinander getrennt.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 10
- Vorrichtung
- 12
- Sensormodul
- 14
- Anpassungs- und Übertragungseinrichtung für Sensormodul 12
- 16
- Prozessteuereinheit
- 18
- Bussystem
- 20
- Prozessor
- 22
- Schnittstellenkarten für Sensormodul 12
- 24
- Schnittstellenkarten für Aktormodul 32
- 30
- erfindungsgemäße Vorrichtung
- 32
- Aktormodul
- 34
- Anpassungs- und Übertragungseinrichtung für Aktormodul 32
- 142
- A/D-Umwandler für Sensormodul 12
- 144
- Controller für Sensormodul 12
- 146
- Schnittstelle für Sensormodul 12
- 148
- Speichervorrichtung für Sensormodul 12
- 342
- D/A-Umwandler für Aktormodul 32
- 344
- Controller für Aktormodul 32
- 346
- Schnittstelle für Aktormodul 32
- 348
- Speichervorrichtung für Aktormodul 32
1. Vorrichtung (10, 30) zur Erfassung oder Beeinflussung einer physikalischen Größe und
zur Kommunikation mit einer zentralen Prozesssteuereinheit, wobei die Vorrichtung
eine Baugruppe mit Sensor und/oder Aktor sowie eine Prozesselektronik enthält,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensor/Aktor-Baugruppe sensor-bzw aktornahe Datenspeichermittel enthält auf dem
lediglich die sensor- bzw aktorspezifischen Daten abgespeichert sind, und die Prozessorelektronik
eigene Datenspeichermittel enthält, auf denen lediglich die gerätespezifischen Applikationsdaten
gespeichert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erfassung oder zur Beeinflussung einer physikalischen Größe und zur Kommunikation
die Sensor/Aktor-Baugruppe mit einer zentralen, über ein Bussystem (18) verbundenen
Prozesselektronik (16) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Vorrichtung (10) eine erfasste physikalische Größe von einer Anpassungs- und
Übertragungseinrichtung (14) digitalisierbar und über eine digitale Schnittstelle
(146) übertragbar ist, bzw. der Vorrichtung (30) eine digitale Steuergröße über die
Schnittstelle (346) zuführbar ist und in der Anpassungs- und Übertragungseinrichtung
(34) an das Aktormodul (32) anpassbar ist und in eine analoge Steuergröße wandelbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Sensormodul (12) in der Anpassungs- und Übertragungseinrichtung (14) wenigstens
ein A/D-Umwandler (142) angeordnet ist, dem das analoge Messsignal zuführbar ist und
der eine Digitalisierung des Messsignals vornimmt und bei dem das digitale Messsignal
über eine Schnittstelle (146) dem Bussystem (18) zuführbar ist.
5. Vorrichtung nach nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Aktormodul (32) in der Anpassungs- und Übertragungseinrichtung (34) ein
D/A-Umwandler (342) angeordnet ist, dem eine über eine Schnittstelle (346) zugeführte
digitale Steuergröße zur Umwandlung in die analoge Steuergröße zuführbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung (14, 34) eine Speichervorrichtung
(348, 148) angeordnet ist, in der spezifische Daten des Sensor- bzw. Aktormoduls (12,
32) speicherbar sind und in der ein Controller (144, 344) angeordnet ist, der bei
einem Sensormodul (12) zur Anpassung des digitalisierten Messsignals bzw. bei einem
Aktormodul (32) zur Anpassung der digitalen Steuergröße mittels der spezifischen Daten
des Sensor-/Aktormoduls (12, 32) aus der Speichervorrichtung (348, 148) vorgesehen
ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das die Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung (14, 34) mit der digitalen Schnittstelle
(146, 346) in direkter Umgebung des Sensor- bzw. Aktormoduls (12, 32) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensor- bzw. Aktormodul (12, 32) mit der Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung
(14, 34) in einem Gehäuse integriert sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensor- bzw. Aktormodul (12, 32) und die Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung
(14, 34) eine gemeinsame Stromversorgung aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (10, 30) mehrere unterschiedliche Schnittstelleneinrichtungen (146,
346) zur Verbindung mit unterschiedlichen Bussystemen (18) oder zur Benutzung unterschiedlicher
Protokolle und/oder externen Bedien- und Steuergeräten aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung (14, 34) eine sensor-/aktormodulspezifische
Anpassung des digitalisierten Messsignals bzw. der digitalisierten Steuergröße erreichbar
ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine applikationsspezifische Anpassung des digitalisierten Messsignals oder der digitalisierten
Steuergröße in der zentralen Prozesssteuereinheit (16) vornehmbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Sensormodul (12) das digitalisierte Messsignal mittels in der Anpassungs-
und Übertragungsvorrichtung (14) gespeicherter sensorspezifischer Daten an unterschiedliche
Schnittstelleneinrichtungen (146) anpassbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Aktormodul (32) die über eine Schnittstelle (346) zugeführte digitale Steuergröße
in der Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung (34) mittels der gespeicherten aktorspezifischen
Daten an unterschiedliche Aktormodule anpassbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kalibrierung des digitalisierten Messsignals oder der digitalen Steuergröße
mittels der sensor-/aktormodulspezifischen Anpassung vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Linearisierung des digitalisierten Messsignals oder der digitalen Steuergröße
mittels der sensor-/aktormodulspezifischen Anpassung vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf das digitalisierte Messsignal oder die digitale Steuergröße eine sensor-/aktormodulspezifischen
Anpassung mittels eines Korrekturfaktors anwendbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das digitalisierte Messsignal oder die digitale Steuergröße mit in der Speichervorrichtung
(148, 348) gespeicherten Vergleichswerten vergleichbar sind.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpassungs- und Übertragungsvorrichtung (14, 34) wartungsrelevante Daten des
Sensor/Aktormoduls (12, 32) aufnimmt, speichert und zur Prozesssteuereinheit (16)
überträgt.
20. Verfahren zum Betrieb eines Analysesystemes,
bei welchem der in einem sensornahen/aktornahen Speicher individuelle spezifische
Sensor- bzw Aktordaten abgelegt sind, und in einer prozessornahen Speicher oder auf
einer Prozessorkarte die Applikationsund Funktionsdaten des Gesamtsystemes abgelegt
sind, derart, dass Sensor/Aktordaten physisch von den Applikationdaten des Systems
physisch getrennt gespeichert werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, bei dem eine physikalische Größe von einem Sensormodul
(12) aufgenommen und in ein analoges Messsignal umgeformt wird und sensornah digitalisiert
und sensorspezifisch angepasst und zur Übertragung über unterschiedliche Schnittstellen
angepasst wird bzw. bei dem eine über ein Bussystem (18) zugeführte Steuergröße mittels
gespeicherter aktorspezifischer Daten an ein Aktormodul (32) angepasst und in einer
analoge Steuergröße gewandelt wird, die einem Stellglied eines Aktormoduls (32) zugeführt
wird, das in Abhängigkeit der Steuergröße die physikalische Größe beeinflusst.