[0001] Die Erfindung betrifft ein Schallschwingungsabnahmesystem zur Umwandlung von Schallschwingungen
eines Klanginstrumentes in elektrische Signale, ein Klanginstrument mit einem solchen
Schallschwingungsabnahmesystem und Verfahren zum Abnehmen von Schallschwingungen von
einem Klanginstrument.
[0002] Schallschwingungsabnahmesysteme dienen zur Ankopplung an Körperschall z. B. eines
Musikinstrumentes, um die abgenommenen Schallschwingungen in elektrische Signale umzuwandeln.
Diese elektrischen Signale dienen dann mit Hilfe elektronischer Komponenten zur Verstärkung
des Schalles oder Aufzeichnung. Insbesondere werden derartige Schallschwingabnahmesysteme
als Tonabnehmer für Musikinstrumente eingesetzt. Dabei wäre der Einsatz in folgenden
Haupteinsatzgebieten wünschenswert:
- Bei Live-Auftritten vor großem Publikum, im Freien oder bei der Kombination von leisen
akustischen Instrumenten mit den beliebig verstärkbaren elekroakustischen Instrumenten
muß der Schall der akustischen Instrumente in elektrische Signale gewandelt und nach
dem Durchlaufen von Mischpulten und Verstärkern über Lautsprecher wiedergegeben werden.
Als Wandler eignen sich Tonabnehmer prinzipiell besser als Mikrofone, da bei Tonabnehmeranordnungen
die Rückkopplungsschwelle deutlich höher liegt als bei Mikrofonanordnungen.
- Im Gebiet der Musikaufnahmetechnik und im vorgenannten Anwendungsgebiet ist es häufig
wünschenswert, wenn die einzelnen Instrumente über separate Kanäle aufgenommen werden
können, um dann über die spätere Signalverarbeitung, etwa an Mischpulten, den Klang
und die Lautstärkeverhältnisse abzustimmen. Bei der Aufnahme über einzelne Mikrofone
werden hierzu Richtmikrofone und besonders dicht am Schallerzeuger angebrachte Mikrofone
eingesetzt. Zum Teil müssen die Einzelinstrumente in schallisolierenden Einzelräumen
aufgenommen werden. Beim Einsatz von Tonabnehmersystemen an leisen akustischen Instrumenten
würden sich die geschilderten aufwendigen Mikrofonaufnahmeanordnungen erübrigen, da
das Übersprechen auf die Mikrofone benachbarter Instrumente vermieden wird.
[0003] Bekannte Systeme, wie sie z. B. in EP 0 840 282 A1 oder US 6,255,565 beschrieben
sind, greifen den Körperschall eines Saiteninstrumentes mit Hilfe einer piezokeramischen
Folie unter den Stegfüßen des Saiteninstrumentes oder an den Saiten direkt ab.
[0004] Bei bekannten Systemen nimmt der Steg, in der Regel aus Holz, die Saitenschwingungen
als mechanische Schwingungen auf, transformiert und filtert sie und leitet sie über
die Stegfüße auf einen Klangboden, der den Schall weiter transformiert und schließlich
an die Umgebung als Luftschall abstrahlt. Viele marktübliche Tonabnehmersysteme koppeln
an den Körperschall dieses Steges an. Kernstück des Tonabnehmers ist der Wandler,
der die mechanischen Schwingungen in elektrische Schwingungen umsetzt. Wegänderungen
in Form mechanischer Schwingungen werden vom Wandler in elektrische Spannungsänderungen
umgewandelt. Solche Tonabnehmersysteme können in vorhandene oder eigens angefertigte
Ausnehmungen des Steges eingefügt oder eingeklemmt werden, wie es in US 4,785,704
beschrieben ist.
[0005] EP 0 609 553 B1 beschreibt einen Tonabnehmer für Musikinstrumente, bei dem Schwingspulen
durch den Resonanzkörper des Instrumentes in Schwingungen versetzt werden, die in
den Ringspalt eines Permanentmagneten reichen. An den Spulen wird die durch die Schwingungen
erzeugte Induktionsspannung abgegriffen. Der Permanentmagnet als passiver Bewegungspol
des auf diese Weise gebildeten Wandlers ist durch Federn entkoppelt.
[0006] Andere Tonabnehmersysteme sind als Zwischenglied zwischen dem saitenführenden Oberteil
des Steges und den auf dem Klangboden stehenden Füßen ausgeführt, so wie es in EP
0 840 282 A1 beschrieben ist. Die Körperschallwellen durchlaufen im Wandler die Strecke
zwischen seinen beiden Bewegungspolen und erfahren dabei eine Phasenverschiebung,
die als Relativauslenkung der beiden Bewegungspole zur eigentlichen Wandlung zur Verfügung
steht.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schallschwingungsabnahmesystem zur
Umwandlung von Schallschwingungen eines Klanginstrumentes in elektrische Signale,
ein Klanginstrument mit einem Schallschwingungsabnahmesystem und Verfahren zur Abnahme
von Schallschwingungen zur Umwandlung in elektrische Signale mit verbesserten akustischen
Eigenschaften anzugeben. Diese Aufgabe wird mit einem Schallschwingungsabnahmesystem
mit den Merkmalen des Anspruches 1, einem Klanginstrument mit den Merkmalen des Anspruches
19 und Verfahren zur Schallschwingungsabnahme mit den Merkmalen des Anspruches 24
oder 25 erreicht. Unteransprüche sind auf bevorzugte Ausführungen gerichtet.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Schallschwingungsabnahmesystem zur Umwandlung von Schallschwingungen
eines Klanginstrumentes in elektrische Signale weist zumindest einen mechanisch-elektrischen
Wandler mit einem aktiven und einem passiven Bewegungspol auf, wobei der aktive Bewegungspol
mit einem schwingenden Element des Klanginstrumentes entweder direkt oder über ein
zwischenliegendes Durchleitelement in Kontakt bringbar ist. Zumindest ein Trägheitsmassenelement
ist mit dem passiven Bewegungspol des Wandlers verbunden, wobei dieses Trägheitsmassenelement
schwingungsentkoppelnd mit einer Lagerung gehalten wird, die von einer ggf. vorhandenen
Verbindung über den Wandler unabhängig ist und die Schwingungen parallel zur Richtung
der abzunehmenden Schallschwingungen entkoppelt. Aus Symmetriegründen und wegen der
leichten Anpaßbarkeit an die Geometrie z. B. des Steges eines Saiteninstrumentes werden
vorteilhafterweise zwei Wandler und zwei Trägheitsmassen eingesetzt.
[0009] Das zumindest eine zusätzliche Trägheitsmassenelement ruht also im wesentlichen gegenüber
der abzunehmenden Schwingung, sowohl gegenüber der Schallschwingungsabnahmestelle
als auch gegenüber anderen schwingenden Teilen des Instrumentes.
[0010] Im Unterschied zu konventionellen Tonabnehmersystemen verwendet das erfindungsgemäße
Schallschwingungsabnahmesystem einen oder mehrere Wandler, deren passiver Bewegungspol
mit von dem eigentlichen Wandler unabhängigen Trägheitsmassen verbunden ist, die separat
über schwingungsentkoppelnde Tonabnehmerlagerungen an einer relativ dazu ruhenden
Bezugsumgebung gelagert sind. Vorteilhaft sind Trägheitsmassen von mindestens 20 g.
[0011] Für die Zwecke des vorliegenden Textes wird die Lagerung als schwingungsentkoppelnd
bezeichnet, wenn sie zumindest in Richtung parallel zur Richtung der abzunehmenden
Schallschwingungen schwingungsentkoppelnd wirkt.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Schallschwingungsabnahmesystem verfügt über zumindest eine
Trägheitsmasse mit Wandler. Es können jedoch ebenso zwei oder mehr Trägheitsmassen
mit entsprechend vielen Wandlern vorgesehen sein. Sind mehrere Wandler mit Trägheitsmassen
vorgesehen, so können die Wandler zusammengeschaltet werden, um das elektrische Signal
zu verstärken. Je nach dem, ob die Wandler beim Betrieb des Klanginstrumentes gleichphasig
oder gegenphasig schwingen, werden die Signale gegenphasig bzw. gleichphasig zueinander
geschaltet, um ein optimales Verstärkungsergebnis zu erreichen.
[0013] Mit dem erfindungsgemäßen Schallschwingungsabnahmesystem können elektrische Ausgangsleistungen
erbracht werden, welche geeignet sind, analoge Line-In-Eingänge von Audiogeräten normal
und rückwirkungsfrei ohne Zwischenschaltung von elektronischen Vorverstärkern anzusteuern.
So ist z. B. eine mittlere Ausgangsspannung von größer 0,25 V unter einer Ausgangsnennimpedanz
von weniger als 15 kOhm zu erreichen.
[0014] Andererseits eignet sich aufgrund der optimalen Schallschwingungsabnahmeeigenschaften
des erfindungsgemäßen Systems das System auch zur Schallschwingungsabnahme von leisen
Instrumenten, insbesondere auch von semi-akustischen Instrumenten, deren Handhabung
originalen akustischen Instrumenten entspricht, welche aber keinen lauten Direktschall
abgeben sollen. Mit derartigen semi-akustischen Instrumenten können z. B. Konzertmusiker
üben, ohne auf weit abgelegene oder schallisolierte Räume angewiesen zu sein. Solche
Instrumente mit einem erfindungsgemäßen Schallschwingungsabnahmesystem können in Form,
Gewicht, Handhabung und Ansprache den originalen akustischen Instrumenten möglichst
weitgehend entsprechen. Der Musiker kann den weitgehend originalen Klang z. B. über
Kopfhörer oder nahe den Ohren positionierte Lautsprecher wahrnehmen. Dennoch kann
die prinzipielle Spieltechnik an einem solchen semi-akustischen Instrument dem originalen
Instrument entsprechen.
[0015] Das erfindungsgemäße Schallschwingungsabnahmesystem ist mit unterschiedlichen Instrumenten
einsetzbar, aber z. B. auch als Tonabnehmer an eine Glasscheibe ankoppelbar, die Geräusche
und Klänge der Umgebung aufnimmt. Besonders vorteilhaft ist jedoch die Verwendung
mit einem Saiteninstrument, z. B. einem Cello.
[0016] Aufgrund der schwingungsentkoppelnden Eigenschaft der Trägheitsmassen könnte die
der Trägheitsmasse abgewandte Seite dieser Lagerung sogar in unmittelbarer Nähe der
Schallschwingungsabnahmestelle vom Klanginstrument befestigt sein. Um eine Dämpfung
der abnehmbaren Amplitude zu vermeiden und eine Klangbeeinflussung zu minimieren,
wird jedoch als Befestigungsstelle vorzugsweise ein weiter von der Schallschwingungsabnahmestelle
entfernter Ort mit geringerer Eigenschwingung ausgewählt.
[0017] Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn der Elastizitätsmodul (bzw. die
Materialsteifigkeit) des Trägheitsmassenelementes einschließlich der Verbindung des
Trägheitsmassenelementes mit dem passiven Bewegungspol des Wandlers einen Wert von
mindestens 20 N/mm
2 aufweist.
[0018] Die schwingungsentkoppelnde Lagerung hat vorzugsweise in Richtung der Schwingung
des abzunehmenden Schalles eine Lagersteifigkeit von weniger als (TM/4) (N/(g · mm)),
wenn die obengenannte spezielle Lagerung der Trägheitsmasse ergänzt wird durch weitere
Lagerungen wie etwa den Materialverbund zwischen dem aktiven und dem passiven Bewegungspol
in einigen Wandlerbauarten, wobei diese Steifigkeit alle die Trägheitsmasse lagernden
Effekte einschließt. Die schwingungsentkoppelnde Lagerung hat darüber hinaus vorzugsweise
in Richtung der Schwingung des abzunehmenden Schalles eine Lagersteifigkeit von weniger
als (TM/8) (N/(g . mm)), wenn die obengenannte spezielle Lagerung die einzige wesentliche
Lagerung der Trägheitsmasse darstellt, wie dies zum Beispiel der Fall sein kann bei
Wandlerbauarten ohne Materialverbund zwischen dem aktiven und dem passiven Bewegungspol.
TM steht in beiden Fällen für die Größe der Trägheitsmasse in Gramm. Die Unterschreitung
der oben angegebenen Steifigkeiten erweist sich als besonders günstig für die optimale
Umwandlung der Schallschwingungen in klangtreue elektrische Signale, da die Trägheitsmasse
und damit der passive Bewegungspol des Wandlers besonders effektiv gegen den Empfang
von Störschall und von phasenversetztem Nutzschall aus der Richtung der Befestigung
der Trägheitsmassenlagerung an der Bezugsumgebung entkoppelt wird.
[0019] Die Gesamtsteifigkeit der Lagerung der Trägheitsmasse ist in Nutzschallschwingungsrichtung
im Verhältnis zur Trägheitsmasse bei derartigen bevorzugten Ausführungsformen so gering,
daß die Eigenfrequenz des Feder-Masse-Systems auf Werte unterhalb der Hörschwelle
verschoben werden kann. So bleiben die Trägheitsmassen an den passiven Wandlerpolen
bei geringen Dämpfungs- und Positionierungsmaßnahmen im gesamten Übertragungsbereich
räumlich still stehen und ermöglichen einen linearen Frequenzgang und eine maximale
Effektivität der Wandler.
[0020] Eine Unbeweglichkeit und Steifigkeit der schwingungsentkoppelnden Lagerung in die
Richtungen quer zur Nutzschallschwingungsrichtung erbringt andererseits folgende Vorteile:
Die Querbewegungen zwischen dem Wandler und der Schallschwingungsabnahmestelle werden
reduziert und damit Störgeräusche und eventuelle Fehlstellungen oder mechanische Überlastungen
im Wandler vermieden. Ist die Schallschwingungsabnahmestelle vom Klangkörper derart
gestaltet, daß die Nutzschallschwingungsrichtung im normalen Einsatzfall im wesentlichen
parallel zur Erdoberfläche liegt, wie z. B. beim Einbau in den Steg eines Cellos,
dann ist die Lagerung in Schwerkraftrichtung steif ausgelegt. Sie kann also die statische
Lagerung übernehmen und die nachgiebige Richtung der schwingungsentkoppelnden Lagerung
bleibt frei für die optimale Ankopplung der Wandler an die Schallschwingungsabnahmestelle
des Klanginstrumentes. Als günstig erweist sich dabei, wenn die schwingungsentkoppelnde
Lagerung eine Steifigkeit parallel zur Richtung der abzunehmenden Schallschwingung
von höchstens der Hälfte der Steifigkeit senkrecht zu dieser Richtung aufweist.
[0021] Die schwingungsentkoppelnde Lagerung sollte in Richtung der abzunehmenden Schallschwingung
nachgiebig sein, also eine Vorzugsbewegungsrichtung in dieser Richtung haben. Diese
Vorzugsrichtung sollte möglichst wenig, vorteilhafterweise zumindest weniger als 32°
von der Schwingungsrichtung der abzunehmenden Schallschwingung abweichen.
[0022] Die schwingungsentkoppelnde Lagerung kann eine Linearführung oder eine Kurvenführung
umfassen. Vorzugsweise weist die schwingungsentkoppelnde Lagerung zumindest ein Gelenk
auf.
[0023] Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung ist die schwingungsentkoppelnde Lagerung
als Parallelogrammführung mit mindestens zwei Gelenkarmen und vier Gelenken ausgeführt.
An zwei gegenüberliegenden Seiten dieser Parallelogrammführung sind diejenigen Elemente
befestigt, die gegeneinander beweglich sein sollen. Als einfache und kostengünstige
Möglichkeit haben sich Festkörpergelenke, insbesondere Gummigelenke oder Biegegelenke
erwiesen. Solche Festkörpergelenke können aus Metallen bestehen oder Metallbestandteile,
duroplastische, thermoplastische oder elastomere Kunststoffe enthalten. Ebenso können
entsprechende Gelenke aus Textilien, Faserwerkstoffen oder als Verbundwerkstoffe bzw.
Kompounde der obengenannten Bestandteile ausgeführt sein. Festkörpergelenke besitzen
insbesondere den Vorteil der absoluten inneren Spielfreiheit. Bei den anderen Gelenkbauformen
kann dagegen das meist vorhandene Lagerspiel zu störenden Scheppergeräuschen, besonders
bestimmten Resonanzfrequenzen, führen.
[0024] Um bei einer parallelogrammartigen Lagerung die Verwindungssteifigkeit ausreichend
hoch zu gestalten, wird vorteilhafterweise der Abstand zwischen zwei äußeren Gelenkarmen
mindestens halb so groß gewählt wie die Länge der Gelenkarme, also die Parallelogrammseiten
parallel zur Richtung der abzunehmenden Schwingung mindestens halb mal so lang wie
die Parallelogrammseiten senkrecht zur Richtung der abzunehmenden Schwingung gewählt.
Aus dem gleichen Grund kann vorteilhafterweise die Breite der Gelenkarme mindestens
halb so groß gewählt werden wie die Länge der Gelenkarme.
[0025] Um die Nachgiebigkeit der Gelenke in Richtung des abzunehmenden Nutzschalles ausreichend
hoch zu gestalten und die trotz der schwingungsentkoppelnden Lagerung noch übertragenen
Schwingungen in Richtung unhörbar tiefer Frequenzen zu verlagern, sind die Biegestellen
in den Gelenken vorteilhafterweise höchstens
1/
10 mal so dick wie die Länge der Gelenke.
[0026] Die Ankopplung der Wandlerbaueinheit an die Schallschwingungsabnahmestelle am Klanginstrument
kann z. B. durch Anpressen geschehen. Dazu können entsprechende Anpreßvorrichtungen,
z. B. Druckfedern vorgesehen sein. Diese Druckfedern können die Wandlerbaueinheit
gegen einen im Vergleich zur Schallschwingungsabnahmestelle ruhenden Teil des Klanginstrumentes
abstützen. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind derartige Anpreßvorrichtungen,
z. B. Druckfedern zwischen die Gelenkarme der parallelogrammartig ausgestalteten Führung
der schwingungsentkoppelnden Lagerung eingefügt.
[0027] Die Anpreßvorrichtung kann Festkörperfedern, z. B. Druckfedern oder Gummifedern,
aber auch Gasfedern oder Magnetabstoßungsfedern aufweisen. Bei entsprechender Anordnung
am Klanginstrument kann die Anpreßvorrichtung auch die Gewichtskraft der Trägheitsmasse
ausnutzen.
[0028] Der aktive Bewegungspol des Wandlers und die Schallschwingungsabnahmestelle des Klanginstrumentes
können direkt miteinander verbunden werden. Besonders günstig für den Klang hat sich
jedoch erwiesen, wenn sich zwischen dem aktiven Bewegungspol des Wandlers und der
Schallschwingungsabnahmestelle ein Durchleitelement in Form eines Stößels zum Weiterleiten
der Schallschwingungen befindet. Dieser Stößel kann entweder an der Schallschwingungsabnahmestelle
und dem aktiven Bewegungspol des Wandlers befestigt sein oder nur an einem dieser
Elemente und an dem anderen dieser Elemente nur angepreßt werden. Ebenso ist eine
Ausführung möglich, bei der der Stößel an beiden Stellen nur angepreßt wird. Das Anpressen
kann z. B. bei der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsform mit Hilfe der Anpreßvorrichtung
erfolgen.
[0029] Ein solches Durchleitelement übernimmt die Schallschwingungen der Schallschwingungsabnahmestelle
zwangserregt und phasengleich und leitet sie als Longitudinalschwingungen auf den
aktiven Bewegungspol des Wandlers weiter.
[0030] Besonders vorteilhaft hat sich ein Durchleitelement von geringer Masse und hoher
Steifigkeit relativ zu seiner Masse erwiesen. So ergeben sich Resonanzfrequenzen,
die weit oberhalb der zu übertragenden Schwingungen liegen, so daß der Stößel die
Schwingungen linear und frei von Überlagerungen durch Eigenresonanzen hindurchleitet.
Durch einen großen Durchmesser des Stößels im Verhältnis zu seiner Länge werden Biegeschwingungen
als unerwünschte zusätzliche Schwingungsform gering gehalten.
[0031] Als Material für einen solchen Stößel ist hartelastomeres Material vorteilhaft, insbesondere,
wenn die Schallschwingungsabnahmestelle aus dem für Musikinstrumente typischen Material
Holz besteht. Werden die Materialien der die Schallschwingungsabnahmestelle berührenden
Stößelbereiche zu hart gewählt, kann es bei besonders hohen Schallamplituden und Schallschnellen
dazu kommen, daß der Stößel und der aktive Wandlerpol aus Trägheitsgründen den Schwingungen
nicht mehr folgen können und die Stößelspitze von der Schallabnahmestelle abhebt.
In diesen Extremfällen käme es zu unerwünschten Klangverzerrungen oder zum Einarbeiten
des Stößels in die Schallschwingungsabnahmestelle. Der Stößel übernimmt hier also
die Aufgabe eines Filters und Dämpfers für übersteuerte Anteile des abgenommenen Nutzschalls
und die Aufgabe eines Schutzes vor Abnutzung bzw. Änderungen der Größe und der Druckverteilung
der Berührfläche zwischen Stößel und Schallschwingungsabnahmestelle. Diese Funktionen
des Stößels garantieren die Eliminierung von Übersteuerungs-Verzerrungen noch vor
der Umwandlung in elektrische Signale und zeitliche Konstanz der Klangeigenschaften.
[0032] Damit die Eckfrequenz bzw. die Eckamplitude für das Ansprechen der Dämpfung im Bereich
außerhalb der obersten zu übertragenden Frequenzen bzw. oberhalb der größten zu übertragenden
Lautstärken zu liegen kommen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Summe der
Massen auf der aktiven Wandlerseite (im wesentlichen die Masse des Stößels und die
Masse der schwingenden Wandlerbestandteile) besonders klein zu wählen im Verhältnis
zu der Summe der Massen auf der passiven Wandlerseite (im wesentlichen die Masse der
Trägheitsmasse und Teile der Trägheitsmassenlagerung).
[0033] Bei einem Stößel, der zumindest eine lose Verbindungsstelle entweder mit der Schallschwingungsabnahmestelle
des Klanginstrumentes oder dem aktiven Bewegungspol des Wandlers aufweist, hat sich
als vorteilhaft erwiesen, wenn diese Verbindungsstelle winkeltolerant ausgestaltet
ist. Dies kann dadurch erreicht werden, daß diese lose Verbindungsstelle ein zylindrisches,
balliges oder spitzes Element aufweist und somit nur mit einer begrenzten Fläche aufliegt.
Mit einer solchen Anordnung erhält man eine gute zeitliche Konstanz der Klangergebnisse
und gewinnt zu gleich ein Element zum klangneutralen Toleranzausgleich bei Toleranzbewegungen,
die z. B. beim Stimmen eines Saiteninstrumentes oder sonstigen Formoder Lageänderungen
durch Stöße und Abnutzungserscheinungen auftreten. Das zylindrische, ballige oder
spitze Element kann dabei entweder am Stößel selbst oder an der Schallschwingungsabnahmestelle
ausgebildet sein.
[0034] Für den Klang erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Anpreßkraft des Stößels an
der losen Verbindungsstelle kleiner ist als das Achtfache der Gewichtskraft, die der
Trägheitsmasse und dem Wandler entspricht. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die lose
Verbindungsstelle eine relative Gleitreibungszahl von weniger als 0,3 aufweist.
[0035] Als Wandler können z. B. Elemente eingesetzt werden, die Abstandsänderungen unter
Ausnutzung optischer Verfahren und Effekte erfassen, oder Wandler, die eine abstandsabhängige
elektrische Kapazitätsänderung erfassen. Ebenso sind Wandler möglich, die elektrische,
magnetische und elektromagnetische Feldänderungen oder damit zusammenhängende Effekte
erfassen. Besonders vorteilhaft aufgrund der einfachen Handhabung und robusten, kompakten
Bauweise sind piezoelektrische Elemente, insbesondere eine Membran mit einer piezoelektrischen
keramischen Beschichtung.
[0036] Das erfindungsgemäße Schallschwingungsabnahmesystem ist im Gegensatz zu den marktüblichen
Wandlersystemen auch mit Wandlern ohne Materialverbund zwischen aktivem und passivem
Bewegungspol einsetzbar. Ein Beispiel für einen solchen materialverbundfreien Wandler
wäre etwa ein kapazitiver Wandler, bei dem die Schallschwingungsabnahmefläche metallisiert
ist und in geringem Abstand parallel zu dieser Fläche eine in zwei metallisierte Polhälften
geteilte Gegenfläche angeordnet ist, welche auf der passiven Seite des Wandlers aufgebracht
ist. Bei schwingungsinduzierten Abstandsänderungen ändert sich die Kapazität der Anordnung.
Diese Kapazitätsänderung läßt sich über geeignete elektronische Beschaltungen wie
bei den Kondensatormikrofonen in elektrische Spannungsschwankungen umwandeln.
[0037] Ein erfindungsgemäßes Klanginstrument weist ein erfindungsgemäßes Schallschwingungsabnahmesystem
auf, das an zumindest einer Schallschwingungsabnahmestelle die Schallschwingungen
abgreift, die bei Betrieb des Klanginstrumentes in Schwingungen versetzt werden. Dabei
kann vorteilhafterweise die Schallschwingungsabnahmestelle einen Schwingarm umfassen,
dessen eines Ende eine Schwingfläche aufweist, die mit dem Wandler des erfindungsgemäßen
Schallschwingungsabnahmesystems verbunden wird, wobei der Schwingarm eine längliche
Form aufweist. Dieser Arm überträgt die abzugreifenden Nutzschallschwingungen und
ist vorteilhafterweise derart ausgestaltet, daß zumindest
2/
3 der Armlänge frei von Spannungszuständen sind, die auf andere mechanische Funktionen
des Klanginstrumentes zurückzuführen sind, z. B. Verbiegungen des Steges bei dem Stimmvorgang
eines Saiteninstrumentes.
[0038] Zum Beispiel kann das erfindungsgemäße Schallschwingungsabnahmesystem den Steg eines
Saiteninstrumentes oder Teile davon ersetzen. Ebenso können der Sattel, der Saitenhalter
eines Saiteninstrumentes oder Teile davon durch das erfindungsgemäße Schallschwingungsabnahmesystem
ersetzt werden.
[0039] Bei anderen Ausführungen des erfindungsgemäßen Klanginstrumentes koppelt das erfindungsgemäße
Schallschwingungsabnahmesystem an den Klangboden oder an einen anderen körperschallführenden
Bestandteil des Klanginstrumentes an, z. B. den Sattel, den Baßbalken oder den Stimmstock
eines Saiteninstrumentes. Ebenso kann das erfindungsgemäße Schallschwingungsabnahmesystem
an eine Saite direkt ankoppeln.
[0040] Das erfindungsgemäße Klanginstrument kann ein normales Instrument sein, an dem mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Schallschwingungsabnahmesystemes die Schallschwingungen
abgegriffen werden und in elektrische Signale umgewandelt werden.
[0041] Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Klanginstrumentes ist ein Instrument,
das im hörbaren Bereich nur leisen oder gar keinen direkten Schall erzeugt. Solche
semi-akustischen Instrumente werden z. B. durch Saiteninstrumente ohne oder mit kleinem
Klangkörper gebildet. Die Schallschwingungen werden mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Schallschwingungsabnahmesystemes abgenommen, in elektrische Signale umgewandelt, elektronisch
weiterverarbeitet und direkt oder nach Verstärkung über Lautsprecher ausgegeben.
[0042] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Abnehmen von Schallschwingungen von einem
Klanginstrument werden die Schallschwingungen von zumindest einem mechanisch-elektrischen
Wandler aufgenommen und in elektrische Signale umgewandelt, wobei der aktive Bewegungspol
des zumindest einen Wandlers entweder direkt oder über ein Durchleitelement mit einer
Schallschwingungsabnahmestelle eines Klanginstrumentes in Kontakt ist und der passive
Bewegungspol mit zumindest einem Trägheitsmassenelement verbunden wird, das in Richtung
der abzunehmenden Schallschwingung schwingungsentkoppelnd und von einer ggf. vorhandenen
Verbindung über den Wandler unabhängig gelagert ist.
[0043] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen im folgenden im Detail unter
Bezugnahme auf die anliegenden Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1:
- eine Schnitt-Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Schallschwingungsabnahmesystem,
- Figur 2:
- eine perspektivische Schnittansicht eines solchen Schallschwingungsabnahmesystems,
- Figur 3:
- eine schematische Detailansicht der in Figur 1 bzw. Figur 2 gezeigten Ausführungsform,
- Figur 4:
- ein erfindungsgemäßes Klanginstrument,
- Figur 5:
- einen Steg einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Klanginstrumentes
zum Einsatz mit einem erfindungsgemäßen Schallschwingungsabnahmesystem,
- Figur 6:
- eine Teilansicht einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schallschwingungsabnahmesystems,
und
- Figur 7:
- einen Steg einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Klanginstrumentes zum Einsatz
mit einem erfindungsgemäßen Schallschwingungsabnahmesystem der Figur 6.
[0044] Figur 1 zeigt die Schnittansicht durch ein erfindungsgemäßes Schallschwingungsabnahmesystem,
wie es z. B. als Ersatz des Steges eines Cellos eingesetzt werden kann. Figur 2 zeigt
eine perspektivische Ansicht dieser Ausführungsform. Dabei sind in der Regel baugleiche
Elemente der Übersichtlichkeit halber nur jeweils einmal mit einem entsprechenden
Bezugszeichen versehen.
[0045] Das gesamte Schallschwingungsabnahmesystem ist mit 30 bezeichnet. 1 bezeichnet einen
Unterbau, der sich über Füße 10 auf dem Klanginstrument abstützt. Auf dem Mittelteil
des Unterbaus 1 stützt sich ein Stützfuß 12 des hölzernen Oberbaus 5 ab. In Saitenführungskerben
18 des Oberbaus 5 sind die Saiten 9 des Klanginstrumentes gelagert. Der Oberbau 5
verfügt bei dieser Ausführungsform über äußere Füße 13, die zu ihren Enden hin zunehmend
schlank ausgeführt sind, und an ihren äußersten Enden durch zwei Klemmen, z. B. Exzenterverschraubungen,
mit dem Unterbau 1 form- und kraftschlüssig verbunden sind. Die Füße 13 sind derart
ausgestaltet, daß sie aufgrund ihrer schlanken Ausführung Biegegelenke darstellen
und der Pendelbewegung des Oberbaus 5 in Richtung 21, die weiter unten im Detail beschrieben
wird, nur geringen Widerstand entgegensetzen, aber die notwendige Rückstellkraft für
die Pendelschwingungen und die korrekte globale Lage des Oberbaus 5 relativ zum Unterbau
1 und den Saiten 9 sicherstellen. Durch massive Verklemmung der Füße 13 mit dem ruhenden
Unterbau 1 werden störende Schepper- und Vibrationserscheinungen an den Berührflächen
zum Unterbau 1 vermieden. Der Mittelfuß 12 nimmt die statischen Lagerkräfte auf, wobei
die Verpressung über die Aufstellkraft und die Nähe des Aufstellpunktes zum Knotenpunkt
der Pendelschwingungen unerwünschte Vibrationen vermeiden. Zum Beispiel wird die statische
Anpreßkraft durch die Saitenspannung der Saiten 9 bewirkt, die den Oberbau 5 in Richtung
des Unterbaus 1 drückt, der sich wiederum über die Füße 10 am Klangkörper 31 des Instrumentes
abstützt (siehe Figur 4). Dadurch, daß die äußeren Füße 13 als Biegebalken ausgestaltet
sind, übernimmt der mittige Fuß 12 die statischen Lasten, die z. B. 250 N bis 300
N bei einer Saitenspannung von 4 160 N betragen können.
[0046] Am Mittelteil des Unterbaus 1 sind parallelogrammartig ausgeführte schwingungsentkoppelnde
Lagerungen 3 für die Trägheitsmassen 2 vorgesehen.
[0047] Diese Parallelogrammführungen sind in Figur 3 schematisch im Detail dargestellt.
Am mittleren Teil des Unterbaus 1 sind über Gelenke 41 Gelenkarme 42 befestigt. Diese
Gelenkarme 42 sind wiederum über Gelenke 41 mit den Trägheitsmassenelementen 2 verbunden.
Die Gelenkarme 42 sind z. B. Kunststoffgelenke einer Länge von etwa 1 cm. Die Breite,
die bei der gewählten Darstellungsweise der Figuren 1 und 3 senkrecht zur Figurenebene
gemessen wird, beträgt z. B. 1,5 cm. Die Gelenke 41 sind bei der geschilderten Ausführungsform
verdünnte Bereiche mit einer Dicke kleiner als 0,1 mal der Länge der Gelenkarme. Die
parallelogrammartige Ausgestaltung ist also so gewählt, daß eine Bewegung der Trägheitsmassenelemente
2 relativ zum Unterbau 1 in Richtung 22 leicht möglich ist, wobei eine Bewegung senkrecht
zu dieser Richtung stark begrenzt ist.
[0048] Wiederum mit Bezug zu den Figuren 1 bis 3 sind Druckfedern 4 erkennbar, die zwischen
die Gelenkarme 42 eingebracht sind, die derart vorgespannt sind, daß sie die Trägheitsmassenelemente
2 in der Figur 1 nach oben gegen den Oberbau 5 vorspannen. In Figur 3 sind diese Federn
als Zickzacklinie nur schematisch angedeutet.
[0049] Am in Figur 1 oben dargestellten Bereich der Trägheitsmassenelemente 2 befindet sich
eine Membran 14 mit einer piezoelektrischen Beschichtung. Elektrische Anschlüsse zum
Abgriff von an der piezoelektrischen Membran durch mechanische Belastung erzeugten
elektrischen Spannung sind schematisch durch Zuleitungen 15 dargestellt, die z. B.
zu einer elektronischen Auswertungseinheit führen.
[0050] Die Trägheitsmassenelemente 2 haben z. B. eine Masse von 150 g. Die piezoelektrische
Membran 14 hat bei der bevorzugten Ausführungsform einen Durchmesser von 27 mm, eine
Dicke von 0,3 mm und ist an den Trägheitsmassenelementen 2 mittels einer Überlappungs-Ringauflagefläche
von 0,5 mm Breite verklebt.
[0051] Mittig auf der piezoelektrischen Membran 14 ist ein Stößelelement 7 aus hartelastomerem
Material aufgeklebt. Es besteht z. B. aus einem thermoplastischen Elastomerkompound.
Die Dicke dieses Stößels 7 beträgt 1 mm bis 2 mm bei einem Durchmesser von z. B. 7
mm. Die Stößel 7 werden z. B. einfach durch die Anpreßkraft der vorgespannten Druckfedern
4 am Oberbau 5 angepreßt.
[0052] Die der Schallschwingungsabnahmefläche zugewandte Stirnfläche des Stößels 7 kann
eine leicht ballige Formgebung umfassen, so daß nur eine sehr kleine Fläche, die nicht
notwendigerweise der gesamten Stirnfläche des Stößels 7 entsprechen muß, mit dem Oberbau
5 an der Schallschwingungsabnahmestelle 8 in Kontakt ist. Bei der gezeigten Ausführungsform
wird je eine vollständige erfindungsgemäße Wandlereinheit gebildet aus den Bestandteilen
Stößel 7 und dem schwingungsfähigen Anteil der Wandlermembran 14 als Bauelemente,
welche den aktiven Bewegungspol des Wandlersystems darstellen, und aus dem nicht mehr
schwingungsfähigen Randbereichen 6 der Membran, der Trägheitsmasse 2 und einem ebenfalls
noch als Trägheitsmasse wirksamen Anteil der Masse der schwingungsentkoppelnden Trägheitsmassenlagerung
3, welche die Bestandteile des passiven Bewegungspols des Wandlersystems darstellen.
[0053] Zur Weiterleitung der Nutzschallschwingungen vom Oberbau 5 in Richtung der Stößel
7 sind Schwingarme 11 vorgesehen. Diese Schwingarme übernehmen keine wesentlichen
statischen Lasten. Die Saitenabstützung der Saiten 9 geschieht über den Mittelfuß
12. Die Schwingarme 11 haben nur die Aufgabe, die Schallschwingungen mit größtmöglicher
Amplitude und kleinstmöglicher Dämpfung an die Stößel 7 zu übertragen.
[0054] In dem Oberbau 5 können seitliche Einschnitte 16 und Mitteleinschnitte 17 vorgesehen
sein, die ähnlich wie bei herkömmlichen Stegen von Saiteninstrumenten die Klangübertragung
optimieren. Solche Einschnitte 16, 17 machen den Steg nachgiebiger gegen die für Saiteninstrumente
typischen Pendelschwingungen 21 und sichern eine Lage der Pendelschwingungsachse in
der Nähe der Aufstandsfläche des Mittelfußes 12 auf dem Unterbau 1.
[0055] Figur 4 zeigt ein erfindungsgemäßes Klanginstrument mit einem erfindungsgemäßen Schallschwingungsabnahmesystem
30. Die Ausführungsform ist ein semi-akustisches Cello mit einem semi-akustischen
Klangkörper 31, einem Hals 33 und einem Stachel 34, der z. B. ausfahrbar gestaltet
sein kann. Seitlich des semi-akustischen Klangkörpers 31 befinden sich Abstützelemente
32, die z. B. als Kniestütze dienen können. Der semi-akustische Klangkörper 31 ist
nicht geeignet, lauten direkten Schall abzugeben, wie es der Klangkörper eines konventionellen
Violoncellos wäre.
[0056] Beim Spielen auf einem solchen erfindungsgemäßen Violoncello werden die Schallschwingungen
wie folgt abgenommen. Streichen, Zupfen oder Anschlagen der Saiten 9 mit einem Bogen
führt zu Transversalschwingungen in Richtung 20. Die durch die Transversalschwingung
20 erzeugte seitliche Kraft wird von der Saite über die Saitenführungskerbe 18 in
den Oberbau 5 eingeleitet. Es entsteht eine Pendelschwingung des Oberbaus 5 in Richtung
21 aufgrund der sich nach außen verjüngenden Füße 13, die eine Bewegung des unteren
Teiles des Oberbaus 5 in Richtung 20 nicht zulassen, jedoch eine Pendelbewegung 21
um den Mittelfuß 12 gestatten. Über die Schwingarme 11 wird diese Schwingung an die
Stößel 7 weitergegeben, die diese wiederum im wesentlichen linear an die piezoelektrische
Membran 14 übertragen. Die Schwingungsübertragung der beiden Stößel erfolgt gegenphasig.
Bei der elektronischen Nachbearbeitung der von den piezoelektrischen Membranen14 abgegriffenen
gegenphasigen elektrischen Spannungen werden die Signale gekreuzt parallel oder seriell
miteinander verschaltet, so daß ausgangsseitig wahlweise die Impedanz halbiert oder
die Spannungshöhe verdoppelt werden. Der kleine Durchmesser des Stößels 7 im Verhältnis
zum Membrandurchmesser der Membran 14 bewirkt einen nur geringen Hebelarm zur Verwindung
der Membran 14 bei Biegeschwingungen, so daß die Einleitung unerwünschter zusätzlicher
Schwingungsformen noch wirkungsvoller unterdrückt wird.
[0057] In Figur 1 andeutungsweise erkennbar ist die ballige Ausgestaltung der Stößel 7 im
Auflagebereich am Oberbau 5, die eine praktisch identische Größe und Druckbeaufschlagung
der Stößelendfläche auch bei leichten Winkelfehlstellungen zwischen Schallschwingungsabnahmefläche
8 und Stößel 7 bewirkt.
[0058] Die Schwingungen werden in Richtung 21 über den Stößel 7 auf die Membran 14 übertragen.
Der passive Bewegungspol 6 der oben beschriebenen Wandlereinheit ist mit den Trägheitsmassenelementen
2 in Verbindung, die schwingungsentkoppelnd gelagert sind. Die Trägheitsmassenelemente
2 ruhen also im wesentlichen gegenüber der Schwingung, die sowohl vom Oberbau 5 ausgeführt
wird, als auch ggf. vom Klangboden des Klangkörpers 31, auf dem sich die Füße 10 abstützen.
[0059] Bei einer anderen Ausführungsform sind die Druckfedern 4 nicht in den Parallelogrammführungen
3 vorgesehen, sondern stützen die Trägheitselemente 2 direkt gegen den Unterbau 1
ab. Eine derartige Abstützung ist z. B. bei der Ausführungsform der weiter unten beschriebenen
Figur 6 realisiert.
[0060] Die beschriebenen Ausführungsformen können als Ersatz des Steges eines Saiteninstrumentes
eingesetzt werden. Erfindungsgemäße Schallschwingungsabnahmesysteme können aber auch
als separate Baugruppe ausgeführt und an vorhandene Sättel, Stege oder andere Schwingflächen
des Instrumentes angekoppelt werden.
[0061] Figur 5 zeigt eine alternative Ausführungsform für den Oberbau 5. Gleiche Elemente
sind wiederum mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei wiederum jeweils nur eines
der möglicherweise mehrfach vorhandenen Elemente mit der Bezugsziffer versehen ist.
An den Schallschwingungsabnahmestellen 8 liegt beim Betrieb der Stößel 7 mit seiner
oberen Anlagefläche an. Bei der Ausführungsform der Figur 5 sind die Schwingarme 11
und die seitlichen Füße 13 miteinander verschmolzen. Eine solche Ausführungsform kann
z. B. gerade bei kleinen Oberbauten 5 vorteilhaft sein, da die Tonabnehmerstößel 7
möglichst weit von der Mittelachse 12 entfernt angeordnet werden sollten, um große
Amplituden abgreifen zu können und große Trägheitsmassenelemente 2 unterbringen zu
können. Für weitere Einkerbungen zwischen den Schwingarmen 11 und den äußeren Füßen
13 ist dann ggf. kein Platz mehr. Dennoch tritt bei dieser Dreifußanordnung an den
Schallschwingungsabnahmestellen 8 eine hohe ungedämpfte Schwingungsamplitude auf.
Bei größeren Oberbauten 5, z. B. an einem Cello oder einem Kontrabaß, ist oftmals
ausreichend Platz, um die Fünffußanordnung der Figuren 1 bzw. 2 zu realisieren.
[0062] In Figur 6 ist ein alternativer Aufbau gezeigt. Es handelt sich dabei um den Steg
51 eines Basses, der hier nur als Teilansicht gezeigt ist. Über eine Klemmbefestigung
19 des Systems am Stegfuß des Baßsteges 51 ist eine nur schematisch gezeigte Halterung
23 befestigt, die das erfindungsgemäße Schallschwingungsabnahmesystem haltert. Wiederum
ist über eine Parallellogrammführung 3, die Gelenkarme 42 und Gelenke 41 umfaßt, ein
Trägheitsmassenelement 2 gehaltert, das sich über eine Druckfeder 4 gegen die Halterung
23 an der Klemmbefestigung 19 abstützt. Wie bereits mit Bezug zu Figur 1 und Figur
2 beschrieben, stellt das Trägheitsmassenelement 2 über die Randbefestigung der Membran
14 einen passiven Bewegungspol 6 dar, wobei der aktive Bewegungspol der piezoelektrischen
Membran 14 mit dem Stößel 7 verbunden ist. Die Figur 6 zeigt deutlich die ballige
Anlagefläche des Stößels 7 zur Anlage an der Schallschwingungsabnahmestelle 81.
[0063] Figur 7 zeigt einen Baßsteg 51 mit möglichen Schallschwingungsabnahmestellen 81,82.
[0064] Wie auch die Bezugsziffer 8 der Figuren 1 bis 5, bezeichnen hier die Bezugsziffern
81 und 82 die Berührungsflächen zwischen Stößel 7 und demjenigen Teil des Oberbaus
5, an dem die Schallschwingung abgegriffen wird.
[0065] Aufgrund der großen Variabilität des erfindungsgemäßen Schallschwingungsabnahmesystemes
ist es möglich, auf die unterschiedlichen Spielhaltungen unterschiedlicher Instrumente
Rücksicht zu nehmen. Wird z. B. ein Cello vertikal auf seinen Stachel gestellt und
so gespielt werden, so ist das in Figuren 1 bis 3 gezeigte Schallschwingungsabnahmesystem
in Ideallage derart ausgerichtet, daß die bevorzugte Bewegungsrichtung der Trägheitsmassenlagerung
senkrecht zur Schwerkraftrichtung ist, da die gesamte Schwerkraft der Trägheitsmassen
steif gelagert ist und keine Richtungskomponente der Schwerkraft in die Richtung der
abgenommenen Schallschwingungen und damit in die nachgiebige Lagerungsrichtung der
Parallelogrammlagerung verläuft. Ruckartige Bewegungen der Instrumentenmasse, der
Schwerkraft folgend, führen also zu keiner unerwünschten Auslenkung der Trägheitsmassen.
Dennoch hat bei Schrägstellungen des Cellos z. B. von weniger als 45° das erfindungsgemäße
System noch Vorteile, da zumindest ein Großteil der Schwerkraft der Trägheitsmassen
noch nicht in die Auslenkungsrichtung der Trägheitsmassen wirkt. Bei der Anordnung
des erfindungsgemäßen Schallschwingungsabnahmesystems an dem Instrument kann dies
in vorteilhafter Weise berücksichtigt werden. So wird ein Kontrabaß z. B. in der Regel
vertikaler gehalten als ein Cello, so daß ein Schallschwingungsabnahmesystem gemäß
der Figuren 1 bis 3 im wesentlichen senkrecht vom Klangkörper abstehend ausgebildet
werden kann, um den vorteilhaften Effekt optimal zu nutzen. Eine Violine wird andererseits
während des Spielens im wesentlichen waagerecht gehalten, so daß sich eine Lagerungsanordnung
nach Figur 6 als besonders vorteilhaft erweist. Bei im wesentlichen waagerechter Haltung
der Violine zeigt der Steg 51 im wesentlichen vertikal nach oben, so daß auch hier
die Schwerkraft in einer steifen Richtung der Lagerung 3 wirkt. Dies zeigt, daß das
erfindungsgemäße Schallschwingungsabnahmesystem durch seine große Flexibilität auf
die unterschiedlichen Spielhaltungen der einzelnen Instrumente angepaßt werden kann.
Gegebenenfalls kann die Winkelausrichtung der nachgiebigen Bewegungsrichtung durch
entsprechende Ausrichtung des Schallschwingungsabnahmesystems bzw. der darin enthaltenen
Gelenke in Bezug zu dem Klangkörper entsprechend gewählt werden.
[0066] Das erfindungsgemäße Schallschwingungsabnahmesystem kann zum Abnehmen von Schallschwingungen
an originalen akustischen Instrumenten, oder aber semi-akustischen Instrumenten, die
keinen lauten direkten Schall abgeben, eingesetzt werden. Aufgrund des statisch stabilen,
aber im Bereich der schallführenden Bestandteile dämpfungsarmen Aufbaus und wegen
der relativ zu den bekannten Tonabnehmersystemen sehr hohen Amplituden an den Wandlern
ergeben sich deutlich höhere elektrische Ausgangspegel. Das konstruktionsbedingt hohe
Nutzschall-Schwingungssignal macht bei Verwendung generatorischer Wandlertypen wie
dem beschriebenen piezoelektrischen Membranwandler die Vorverstärkung des elektrischen
Ausgangssignals überflüssig und vermeidet die damit verbundenen negativen Effekte.
Kosten für Vorverstärker und erforderliche Versorgung mit Hilfsenergie entfallen.
Die mit dem erfindungsgemäßen Schallschwingungsabnahmesystem ausgestatteten Musikinstrumente
können ggf. direkt an die üblichen Line-In-Buchsen kostengünstiger Aufnahmegeräte
und Verstärker angeschlossen werden.
[0067] Zum hohen elektrischen Ausgangssignal tragen wesentlich die hohe Masse am passiven
Bewegungspol des Wandlers und die effektive Entkopplung dieser Massen durch Biegegelenklagerungen
bei.
[0068] Durch die Ausgestaltung mit einem Stößel besteht die Möglichkeit, Körperschallschwingungen
sowohl an großflächigen als auch an kleinflächigen Stellen oder an spitzen Erhebungen
sowie an konvexen oder konkaven Stellen des Klangkörpers abnehmen zu können. Durch
die andrückende Feder ist die Zuverlässigkeit der Kontaktstelle zwischen dem Wandler
und der Schallschwingungsabnahmestelle gesichert.
[0069] Die Trägheitsmasse ist über schwingungsentkoppelnde Lagerungen an der relativ zur
Schallabnahmestelle global ruhenden Bezugsumgebung gelagert. Der Befestigungsort dieser
Lagerungen kann wahlweise in unmittelbarer Nähe der Schallabnahmestelle, aber auch
an weiter entfernten Stellen des Klangkörpers gewählt werden oder sogar an Stellen
erfolgen, welche keine Bestandteile des Klanginstruments darstellen.
1. Schallschwingungsabnahmesystem zur Umwandlung von Schallschwingungen eines Klanginstrumentes
in elektrische Signale mit
- zumindest einem mechanisch-elektrischen Wandler (14) mit einem aktiven und einem
passiven (6) Bewegungspol, wobei der aktive Bewegungspol mit einem schwingenden Element
(8, 11) des Klanginstrumentes entweder direkt oder über ein zwischenliegendes Durchleitelement
(7) in Kontakt bringbar ist,
- zumindest einem Trägheitsmassenelement (2), das mit dem passiven Bewegungspol (6)
des Wandlers (14) verbunden ist, und
- zumindest einer schwingungsentkoppelnden, von einer Verbindung über den Wandler
(14) unabhängigen Lagerung (3) zur Lagerung des zumindest einen Trägheitsmassenelementes
(2) und zur Schwingungsentkopplung parallel zur Richtung der abzunehmenden Schallschwingungen.
2. Schallschwingungsabnahmesystem nach Anspruch 1, bei dem das zumindest eine Trägheitsmassenelement
(2) und die Verbindung des Trägheitsmassenelementes (2) mit dem passiven Bewegungspol
(6) des zumindest einen Wandlers (14) einen Elastizitätsmodul von mindestens 20 N/mm2 aufweisen.
3. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem die Lagersteifigkeit
pro Trägheitsmassenelement (2) in Richtung parallel zur abzunehmenden Schallschwingung
einen Wert kleiner als (TM/4) (N/(g . mm)) aufweist, wenn die Trägheitsmasse parallel
zur schwingungsentkoppelnden Lagerung noch andere Lagerungen aufweist, oder einen
Wert kleiner (TM/8) (N/(g · mm)) aufweist, wenn die schwingungsentkoppelnde Lagerung
die im wesentlichen einzige Ursache der statischen Trägheitsmassenlagerung bildet,
wobei TM die Masse des Trägheitsmassenelementes (2) in Gramm ist.
4. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das zumindest
eine Trägheitsmassenelement (2) eine Masse größer oder gleich 20 g aufweist.
5. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die schwingungsentkoppelnde
Lagerung (3) derart ausgestaltet ist, daß ihre Lagersteifigkeit parallel zur Richtung
(21) der abzunehmenden Schallschwingung höchstens ½ x der Lagersteifigkeit senkrecht
zu dieser Richtung ist.
6. Schallschwingungsabnahmesystem nach Anspruch 5, bei dem die schwingungsentkoppelnde
Lagerung (3) eine Gelenkführung mit mindestens einem Gelenkarm und einem Gelenk umfaßt.
7. Schallschwingungsabnahmesystem nach Anspruch 6, bei dem die schwingungsentkoppelnde
Lagerung (3) eine Parallelogrammführung mit mindestens zwei Gelenkarmen (42) und vier
Gelenken (41) umfaßt.
8. Schallschwingungsabnahmesystem nach Anspruch 7, bei dem die Parallelogrammseiten parallel
zur Richtung (21) der abzunehmenden Schwingung mindestens ½ x so lang wie die Parallelogrammseiten
(41) senkrecht zur Richtung der abzunehmenden Schwingung sind.
9. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem die Gelenke
als Festkörpergelenke, insbesondere Gummilager oder Biegegelenke (41) ausgeführt sind.
10. Schallschwingungsabnahmesystem nach Anspruch 9, mit Biegegelenken (41) als Festkörpergelenke,
wobei die Biegestellen in den Gelenken höchstens 0,1 x so dick sind wie die Länge
der Gelenke.
11. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit zumindest einer
Anpreßvorrichtung (4) zur definierten Vorspannung des zumindest einen Wandlers (14)
in Richtung einer Schallschwingungsabnahmestelle (8, 81, 82) des Klanginstrumentes.
12. Schallschwingungsabnahmesystem nach Anspruch 11 und einem der Ansprüche 6 bis 10,
bei dem die Anpreßvorrichtung (4) eine Feder umfaßt, die zwischen einer Angriffstelle
des ruhenden Anteils des Wandlersystems und einer beliebigen kraftübertragenden Bezugsumgebung
angeordnet ist.
13. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, mit einem Durchleitelement
in Form eines Stößels (7) zum Weiterleiten der Schallschwingung von der Schallschwingungsabnahmestelle
(8, 81, 82) des Klanginstrumentes zu dem zumindest einen Wandler (14), wobei der Stößel
(7) derart angeordnet ist, daß er zwischen dem aktiven Bewegungspol des zumindest
einen Wandlers (14) und einer Schallschwingungsabnahmestelle (8, 81, 82) des Klanginstrumentes
angeordnet ist, wenn das Schallschwingungsabnahmesystem mit einer Schallschwingungsabnahmestelle
(8, 81, 82) in Kontakt ist.
14. Schallschwingungsabnahmesystem nach Anspruch 13, bei dem der Stößel (7) in Richtung
(21) der abzunehmenden Schallschwingung eine geringere Ausdehnung hat als in einer
Richtung senkrecht dazu, insbesondere in Richtung der abzunehmenden Schallschwingung
kleiner als 0,1 mal so groß ist wie in Richtungen senkrecht dazu.
15. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 13 oder 14, wobei der Stößel
(7) separat ausgestaltet ist und an den aktiven Bewegungspol des Wandlers (14) einerseits
und eine Schallschwingungsabnahmestelle (8, 81, 82) eines Klanginstrumentes andererseits
anpreßbar ist.
16. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 13 oder 14, bei dem der Stößel
(7) als Teil des Wandlers (14) ausgestaltet ist und lose an eine Schallschwingungsabnahmestelle
(8, 81, 82) eines Klanginstrumentes anpreßbar ist.
17. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 13 oder 14, bei dem der Stößel
fest mit der Schallschwingungsabnahmestelle (8, 81, 82) eines Klanginstrumentes verbunden
und lose an den Wandler (14) anpreßbar ist.
18. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 15 bis 17, bei dem die lose
Verbindungsstelle winkeltolerant ausgestaltet ist, insbesondere ein zylindrisches,
ein balliges oder ein spitzes Element umfaßt.
19. Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 18, bei dem der zumindest
eine Wandler ein piezoelektrisches Element, insbesondere eine Membran (14) mit einer
piezoelektrischen Beschichtung umfaßt.
20. Klanginstrument mit einem Schallschwingungsabnahmesystem nach einem der Ansprüche
1 bis 19 und zumindest einer Schallschwingungsabnahmestelle (8, 81, 82), die bei Betrieb
des Klanginstrumentes in Schwingungen versetzt wird.
21. Klanginstrument nach Anspruch 20, bei dem die zumindest eine Schallschwingungsabnahmestelle
einen Schwingarm (11) umfaßt, dessen eines Ende eine Schwingfläche aufweist, die mit
dem Wandler (14) in Kontakt ist, wobei der Schwingarm eine längliche Form aufweist.
22. Klanginstrument nach einem der Ansprüche 20 oder 21, wobei das Klanginstrument ein
Musikinstrument, insbesondere ein Saiteninstrument mit einem Steg (5, 51) ist.
23. Klanginstrument nach den Ansprüchen 21 und 22, bei dem der zumindest eine Schwingarm
(11) Teil des Steges (5) ist.
24. Klanginstrument nach einem der Ansprüche 20 bis 23, wobei das Klanginstrument ein
semi-akustisches Instrument ist.
25. Verfahren zum Abnehmen von Schallschwingungen von einem Klanginstrument und Umwandlung
in elektrische Signale mit einem Schallschwingungsabnahmesystem (30) nach einem der
Ansprüche 1 bis 19.
26. Verfahren zum Abnehmen der Schallschwingungen von einem Klanginstrument, bei dem die
Schallschwingungen von zumindest einem mechanisch-elektrischen Wandler (14) aufgenommen
werden und in elektrische Signale umgewandelt werden, wobei der aktive Bewegungspol
des zumindest einen Wandlers (14) entweder direkt oder über ein Durchleitelement (7)
mit einer Schallschwingungsabnahmestelle (8, 81, 82) eines Klanginstrumentes in Kontakt
ist, und der passive Bewegungspol (6) mit zumindest einem Trägheitsmassenelement (2)
verbunden ist, das in der Richtung (21) der abzunehmenden Schallschwingung schwingungsentkoppelnd
gelagert ist.