[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines mehrschichtigen, insbesondere
eines zweischichtigen Betonrohres mit einem ersten Ständer, in welchem ein erstes
antreibbares Verdichtungswerkzeug, bspw. ein Presskopf, gelagert ist, einer Drehscheibe,
auf der mehrere Formmäntel vertikal stehen und taktweise in einen Ständer einschwenkbar
sind, und einer ersten Beschickungsanlage zum Einfüllen von einer ersten Betonmischung
in einen der Formmäntel. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines mehrschichtigen Betonrohres.
[0002] Derartige Betonrohre werden bspw. für die kommunale und industrielle Abwasserkanalisation
eingesetzt. Dabei erfüllt die Wand eines derartigen Rohres verschiedene Funktionen.
So muss die Wand des Rohres einerseits die statischen und dynamischen Belastungen,
die von außen wirken aufnehmen. Andererseits ist die Innenfläche dem zu transportierenden
Medium ausgesetzt. Daher sind für die Innenfläche spezielle Eigenschaften, wie z.B.
Abriebfestigkeit, Säurebeständigkeit, Feuerfestigkeit und dgl., gefordert. Es ist
daher sinnvoll die Wand des Rohres aus mehreren Schichten herzustellen, wobei sich
die Schichten durch ihre Eigenschaften voneinander unterscheiden. Dabei ist es bekannt,
derartige Betonrohre mit einer inneren Schicht aus einer säurebeständigen Betonmischung
auszukleiden, die die Widerstandsfähigkeit der Betonrohre erhöht. Da säurebeständige
Betonmischungen erheblich teurer als herkömmliche Betonmischungen sind, wird nur eine
sehr dünne Schicht des säurebeständigen Betons zur Auskleidung der Innenseite von
Betonrohren eingesetzt.
[0003] Diese dünne Schicht aus säurebeständigem Beton wird herkömmlicherweise in einem Schleuderverfahren
aufgebracht, bei welchem die säurebeständige Betonmischung in ein horizontal liegendes
Rohr eingebracht wird. Der Arbeitsschritt des Schleuderns muss dabei so lange ausgeführt
werden, bis der Beton wenigstens teilweise ausgehärtet ist, damit das Rohr in horizontaler
Lage aus der Form entnommen werden kann, ohne beschädigt zu werden. Da die horizontale
Rohrherstellung sehr zeitaufwendig ist, werden Rohre einschichtige Rohre häufig auch
in vertikalen Herstellungsverfahren mit einem Presskopf oder dgl. produziert. Bei
vertikal hergestellten Rohren werden auf die Innenfläche nachträglich Anstriche aufgetragen,
oder sog. Inliner aus Kunststoff eingebaut. Der Einbau dieser teilweise sehr teuren
Beschichtungen erfordert zusätzliche Fertigungsschritte. Außerdem besteht zwischen
den Schichten keine innere, d.h. chemische Verbindung, so dass sich diese Schichten
ggf. ablösen können.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren
der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit welcher mehrlagige Betonrohre schneller
und wirtschaftlicher hergestellt werden können, wobei insbesondere die Verbindung
der einzelnen Lagen untereinander verbessert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im Wesentlichen dadurch gelöst, dass ein zweites
antreibbares Verdichtungswerkzeug mit einem Außendurchmesser, der kleiner als der
des ersten Verdichtungswerkzeugs ist, und eine zweite Beschickungsanlage zum Einfüllen
einer zweiten Betonmischung in einen der Formmäntel in der Vorrichtung vorgesehen
sind. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung ist es möglich, eine äußere Schicht
aus einer ersten Betonmischung mit einer inneren zweiten Schicht aus einer z. B. säurebeständigen
Betonmischung zu versehen, wobei beide Schichten jeweils durch ein Verdichtungswerkzeug
gefertigt werden. Die zweite, innere Schicht kann dadurch unmittelbar auf die erste,
äußere Schicht aufgebracht werden, bevor diese aushärtet. Auf diese Weise ist eine
besonders gute Verbindung der beiden Schichten möglich. Die Dicke der zweiten, inneren
Schicht wird durch die unterschiedlichen Durchmesser der Verdichtungswerkzeuge, bspw.
der Pressköpfe, bestimmt. Gleichzeitig ist mit dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine besonders wirtschaftliche Fertigung von mehrschichtigen Betonrohren möglich,
da die so hergestellten Rohre sofort nach dem Verdichtungsvorgang und vor dem Aushärten
der Rohre aus der Form entschalt werden können.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dem ersten Ständer ein zweiter
Ständer, in welchem das zweite Verdichtungswerkzeug antreibbar gelagert ist, derart
zugeordnet, dass Formmäntel über die Drehscheibe von dem ersten Ständer taktweise
in den zweiten Ständer einschwenkbar sind. Der zweite Ständer ist hierzu so in der
Nähe des ersten Ständers angeordnet, dass über die Drehscheibe ein Formmantel aus
dem ersten Ständer ausgeschwenkt und in den zweiten Ständer eingeschwenkt werden kann.
Dabei kann auch jeder Ständer eine Drehscheibe aufweisen, wobei diese über eine geeignete
Transporteinrichtung miteinander verbunden sind. Nach der Herstellung der äußeren
Schicht eines Betonrohres in dem ersten Ständer wird dieses zusammen mit dem Formmantel
über die Drehscheibe in den zweiten Ständer eingeschwenkt, in welchem mittels des
zweiten Verdichtungswerkzeugs die innere Beschichtung aus z. B. säurebeständigem Beton
hergestellt wird. Bei dieser Anordnung kann ein ggf. erforderlicher Werkzeugwechsel
zwischen der Herstellung der ersten, äußeren Schicht und der zweiten, inneren Schicht
des Betonrohres entfallen. Die Taktzeiten bei der Herstellung eines mehrschichtigen
Betonrohres lassen sich auf diese Weise weiter verkürzen.
[0007] In Weiterbildung dieses Gedankens ist es vorgesehen, dass die erste Beschickungsanlage
dem ersten Ständer und die zweite Beschickungsanlage dem zweiten Ständer zugeordnet
sind. Bei dieser Ausführungsform werden folglich zwei Ständer, die jeweils eine Beschickungsanlage
zur Zufuhr einer Betonmischung und ein Verdichtungswerkzeug aufweisen, derart nebeneinander
angeordnet, dass sie über eine gemeinsame Drehscheibe bzw. über zwei mittels einer
Transporteinrichtung verbundene Drehscheiben verbunden sind.
[0008] Alternativ hierzu ist es nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung möglich,
die erste und die zweite Beschickungsanlage dem selben Ständer zuzuordnen, in welchem
ggf. wechselweise auch das erste und das zweite Verdichtungswerkzeug gelagert sind.
Bei dieser Ausführungsform ist der Platzverbrauch einer derartigen Vorrichtung zur
Herstellung von mehrschichtigen Betonrohren geringer als bei der zuvor beschriebenen
Vorrichtung mit zwei Ständern. Die Herstellung eines mehrschichtigen Betonrohres macht
jedoch bei dieser Ausführungsform ggf. einen Werkzeugwechsel erforderlich, da die
erste, äußere Schicht des Betonrohres mit einem Verdichtungswerkzeug gefertigt wird,
dessen Durchmesser größer ist als der des zweiten Verdichtungsswerkzeugs, mit welchem
die innere, zweite Schicht gefertigt wird.
[0009] Es wird bevorzugt, wenn wenigstens eine der Beschickungsanlagen ein Betonsilo mit
zugeordnetem Füllband aufweist. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann die Beschickungsanlage
auch durch eine Betonpumpe mit einem Pumpenschlauch gebildet sein. Insbesondere für
die Zufuhr der zweiten, bspw. feuerund/oder säurebeständigen Betonmischung, von der
nur ein geringerer Volumenanteil zur Herstellung eines mehrschichtigen Betonrohres
benötigt wird, kann die Verwendung einer Betonpumpe ausreichend sein.
[0010] Um die Taktzeiten zur Herstellung eines mehrschichtigen Betonrohres zu verkürzen,
sind vorzugsweise das erste und das zweite Verdichtungswerkzeug über eine Schnellwechseleinrichtung
taktweise abwechselnd in dem Ständer antreibbar. Der Wechsel zwischen dem ersten und
dem zweiten Verdichtungswerkzeug kann z. B. automatisiert erfolgen, so dass die zweite
(innere) Betonschicht besonders rasch auf die noch nicht ausgehärtete erste, äußere
Betonschicht aufgetragen werden kann.
[0011] Ein Werkzeugwechsel wie bei der zuvor beschriebenen Vorrichtung mit einem Ständer
ist nicht erforderlich, wenn das zweite Verdichtungswerkzeuge unterhalb des ersten
Verdichtungswerkzeuges auf einer gemeinsamen Welle angeordnet ist. Die erste und die
zweite Beschickungsanlage sind dabei dem selben Ständer zugeordnet. Bei dieser Ausführungsform
erfolgt die Zuführung des Materiales für die innere Schicht vorzugsweise von oben
durch die die Verdichtungswerkzeuge antreibende Welle. Ein zweischichtiges Rohr ist
damit in einem einzigen Fertigungsschritt herstellbar.
[0012] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die erste und die zweite Beschickungsanlage
dem selben Ständer zugeordnet, in welchem gleichzeitig nur ein Verdichtungswerkzeug
gelagert ist, welches radial verstellbar ist. Dieses radial verstellbare Verdichtungswerkzeug
ist somit in seinem Außendurchmesser veränderbar. Dadurch kann mit dem radial verstellbaren
Verdichtungswerkzeug zunächst ein Rohr mit einem ersten Innendurchmesser hergestellt
werden. Nach Verstellung des Außendurchmessers des radial verstellbaren Verdichtungswerkzeuges
kann in das Rohr mit dem ersten Innendurchmesser eine weitere Schicht mit einem zweiten
Innendurchmesser eingebracht werden. Bei dieser Ausführungsform ist folglich nur ein
Verdichtungswerkzeug erforderlich.
[0013] Eine besonders glatte Innenwand und eine homogene Betonverteilung in den Wänden der
zu fertigenden Rohre kann dadurch erreicht werden, dass die Verdichtungswerkzeuge
jeweils einen Verteiler mit mehreren, im Wesentlichen radial wirkenden Verteilerrollen
und einen Verdichter mit mehreren, im Wesentlichen radial wirkenden Pressrollen und
einem Glättwerkzeug aufweisen. Der in den Formmantel eingefüllte Beton wird dabei
zunächst durch die Verteilerrollen des Verteilers gleichmäßig in dem Formmantel verteilt
und vorverdichtet, so dass eine ggf. vorgesehene Bewehrung oder Armierung von der
Betonmischung eingeschlossen wird. Die Pressrollen des Verdichters verdichtet die
Betonmischung dann so weit, dass der gewünschte Innendurchmesser des Betonrohres entsteht.
Anschließend wird die Oberfläche durch das Glättwerkzeug, welches vorzugsweise als
zylindrischer Kolben ausgeführt und unterhalb des Verdichtungswerkzeuges angeordnet
ist, nachgearbeitet. Alternativ zu dem beschreiebenen Verdichtungswerkzeug können
an Stelle der Rollen auch radial angeordnete Gleitkufen die Verteilung und Verdichtung
des Material übernehmen.
[0014] Das Entstehen von Torsionsmomenten bei der Herstellung des Betonrohres mit einem
Presskopf kann dadurch vermieden werden, dass der Verteiler jedes Presskopfes in entgegengesetzter
Richtung zu dem Verdichter um die Längsachse des Formmantels rotiert. Der Verdichter
und der Verteiler können dabei mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten rotieren. Dabei
ist die Geschwindigkeit des Verteilers in der Regel deutlich höher als die des Verdichters
mit den Pressrollen und dem Glättkolben. Auf diese Weise werden auch ggf. in dem Betonrohr
vorgesehene Bewehrungen oder Armierungen während der Verdichtung des Betongemisches
nicht verdreht, so dass sie in ihrer vorgesehenen Position bleiben.
[0015] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann bei wenigstens einem Verdichtungswerkzeug
oberhalb des Glättwerkzeuges ein Sprühkopf zum Aufbringen wenigstens einer Betonschicht
angeordnet sein. Durch Fliehkräfte die auf Grund der rotierenden Bewegung des Sprühkopfes
entstehen kann z.B. die zweite Betonmischung verteilt werden. Durch die Aufprallgeschwindigkeit
des gesprühten Materials auf die Innenfläche der ersten Betonschicht wird das Material
zumindest teilweise verdichtet. Dadurch kann auf einen weiteren Verteiler und/oder
einen Verdichter verzichtet werden.
[0016] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren zur Herstellung
eines mehrschichtigen, insbesondere zweischichtigen, Betonrohres gelöst, welches die
folgenden Schritte aufweist: Zunächst wird ein im Wesentlichen vertikal stehender
Formmantel auf einer Drehscheibe in einen ersten Ständer eingeschwenkt und der Formmantel
mit einer ersten Betonmischung aus einer ersten Beschickungsanlage befüllt. Diese
erste Betonmischung wird dann in dem Formmantel durch ein rotierendes und vertikal
verfahrbares erstes Verdichtungswerkzeug verteilt und verdichtet sowie ggf. die Innenfläche
geglättet. Vor dem Entformen des Betonrohres wird mittels einer zweiten Beschickungsanlage
eine zweite Betonmischung in die im Wesentlichen vertikal stehenden Formmäntel eingefüllt
und die zweite Betonmischung wird mit einem zweiten Verdichtungswerkzeug, dessen Durchmesser
kleiner als der des ersten Verdichtungswerkzeuges ist, verteilt und verdichtet sowie
ggf. die Innenfläche geglättet, bevor das Betonrohr entformt wird. Dieses erfindungsgemäße
Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Formmantel beim Einbringen und Verdichten
beider Betonmischungen im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist, so dass die so hergestellten
Rohre sofort nach dem Verdichtungsvorgang und vor dem Aushärten der Rohre aus der
Form entschalt werden können. Dadurch lassen sich nicht nur verkürzte Taktzeiten und
damit eine wirtschaftlichere Fertigung von mehrschichtigen Betonrohren erzielen, sondern
es wird auch die Verbindung zwischen den einzelnen Schichten des Betonrohres verbessert,
da die erste, äußere Betonschicht vor dem Aufbringen der zweiten, inneren Betonschicht
nicht aushärten kann.
[0017] Nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass
bevor die zweite Betonmischung in den Formmantel eingefüllt und in diesem verteilt
und verdichtet wird, das erste Verdichtungswerkzeug über eine Schnellwechseleinrichtung
in dem ersten Ständer gegen das zweite Verdichtungswerkzeug ausgewechselt wird und
nachdem die zweite Betonmischung in den Formmantel eingefüllt und in diesem verteilt,
verdichtet und die Innenfläche geglättet wurde, das zweite Verdichtungswerkzeug über
eine Schnellwechseleinrichtung in dem ersten Ständer gegen das erste Verdichtungswerkzeug
ausgewechselt wird. Bei diesem Verfahren kann der Formmantel während der Fertigung
beider Schichten in seiner im Wesentlichen vertikalen Position in dem Ständer verbleiben.
Der Formmantel wird erst nach dem Aufbringen sämtlicher Schichten des Betonrohres
über die Drehscheibe aus dem Ständer herausgeschwenkt.
[0018] Alternativ hierzu ist es auch möglich, aus der ersten Beschickungsanlage die erste
Betonmischung oberhalb des ersten Verdichtungswerkzeuges in den Formmantel einzufüllen,
während aus der zweiten Beschickungsanlage im Wesentlichen zeitgleich die zweite Betonmischung
oberhalb des zweiten Verdichtungswerkzeuges durch die Welle, auf der die Verdichtungswerkzeuge
gelagert sind, zugeführt wird. Die Verdichtungswerkzeuge sind dabei untereinander
angeordnet. Dadurch wird die zweite Schicht unmittelbar nach der ersten Schicht verteilt,
verdichtet und die Innenfläche geglättet, so dass eine Schnellwechseleinrichtung für
das Verdichtungswerkzeug entfällt und das zweischichtige Rohr in nur einem Arbeitstakt
hergestellt werden kann.
[0019] Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen,
dass bevor die zweite Betonmischung in den Formmantel eingefüllt und in diesem verteilt
und verdichtet wird, der Außendurchmesser des ersten Verdichtungswerkzeuges reversibel
verkleinert wird. Der Außendurchmesser des Verdichtungswerkzeuges ist dabei radial
verstellbar. Es wird folglich bei diesem Verfahren nur ein einziges radial verstellbares
Verdichtungswerkzeug benötigt. In einem ersten Arbeitstakt wird die erste Betonmischung
mit der ersten Beschickungsanlage in den Formmantel eingefüllt. An dem radial verstellbaren
Verdichtungswerkzeug wird ein erster, größerer Außendurchmesser eingestellt. Mit dieser
Einstellung wird zunächst ein Rohr mit einem größeren Innendurchmesser hergestellt.
Danach kann das Verdichtungswerkzeug in eine Ausgangsposition gebracht werden. Nun
wird in einem weiteren Arbeitstakt die zweite Betonmischung mit der zweiten Beschickungsanlage
in den Formmantel eingefüllt. An dem Verdichtungswerkzeug wird ein zweiter Außendurchmesser
eingestellt, der kleiner als der erste Außendurchmesser ist. Mit dieser Einstellung
wird dann die zweite, innere Schicht mit dem kleineren Innendurchmesser eingebracht.
[0020] Alternativ hierzu ist es auch möglich, den Formmantel auf der Drehscheibe aus dem
zweiten Ständer herauszuschwenken und im Wesentlichen vertikal stehend in einen zweiten
Ständer einzuschwenken, bevor die zweite Betonmischung in den Formmantel eingefüllt
und in diesem verteilt, verdichtet und die Innenfläche geglättet wird. Der Wechsel
oder das Verstellen der Verdichtungswerkzeuge kann dadurch entfallen, wodurch die
technische Ausstattung der Vorrichtung erheblich einfacher wird.
[0021] Das Verfahren kann ohne zusätzliche Vorrichtungen besonders einfach ausgeführt werden,
wenn der Formmantel aus dem ersten Ständer im Wesentlichen vertikal stehend zu dem
zweiten Ständer transportiert und dort eingebracht wird, bevor die erste Betonmischung
in dem Formmantel ausgehärtet ist. In dem zweiten Ständer wird dann die zweite Betonmischung
in den Formmantel eingefüllt und diese mit dem zweiten Verdichterwerkzeug verteilt
verdichtet und geglättet. Der Wechsel des Verdichterwerkzeuges kann dadurch entfallen.
Es sind lediglich zwei Maschinen, die mit bekannten vertikalen Rohrherstellungsverfahren
arbeiten, räumlich so anzuordnen, dass der Transport zwischen den Maschinen möglich
ist, bevor die erste Schicht ausgehärtet ist.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert.
[0023] Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Frontansicht einer Vorrichtung nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Frontansicht einer Vorrichtung nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung von Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht eines Rohres während der Herstellung,
- Fig. 7
- eine Frontansicht einer Vorrichtung nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung von Fig. 7,
- Fig. 9
- eine Frontansicht einer Vorrichtung nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung von Fig. 9,
- Fig. 11
- eine Frontansicht einer Vorrichtung nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 12
- eine Schnittansicht eines Rohres während der Herstellung in der Vorrichtung nach Fig.
11 und
- Fig. 13
- eine Schnittansicht eines Rohres während der Herstellung in einer Vorrichtung nach
einer weiteren Ausführungsform.
[0024] In den Figuren 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung 1 dargestellt,
welche einen Ständer 2 und eine diesem zugeordnete Drehscheibe 3 aufweist. In dem
Ständer 2 ist ein als Presskopf 4 ausgebildetes Verdichtungswerkzeug gelagert, welcher
in vertikaler Richtung innerhalb des Ständers 2 verfahrbar und um seine vertikale
Längsachse drehbar ist.
[0025] Auf der Drehscheibe 3 sind zwei Formmäntel 5a und 5b im Wesentlichen vertikal stehend
angeordnet, wobei der in Fig. 1 rechte Formmantel 5b in den Ständer 2 eingeschwenkt
ist. In dieser Position befindet sich der Formmantel 5b vertikal unterhalb des Presskopfes
4, so dass dieser in den Formmantel 5b abgesenkt werden kann. Durch eine Drehung der
Drehscheibe 3 kann der Formmantel 5b aus dem Ständer 2 herausgeschwenkt und der Formmantel
5a in den Ständer 2 eingeschwenkt werden.
[0026] Wie insbesondere aus der Darstellung der Figuren 2 und 3 ersichtlich ist, ist in
dem Ständer 2 eine erste Beschickungsanlage 6 mit einem Betonsilo 6a und einem Füllband
6b angeordnet. Weiter ist in dem Ständer 2 eine zweite Beschickungsanlage 7 mit einem
zweiten Betonsilo 7a und einem zweiten Füllband 7b positioniert. Die Füllbänder 6b
und 7b verlaufen dabei von dem Betonsilo 6a bzw. 7a bis zu einer Position oberhalb
des in den Ständer 2 eingeschwenkten Formmantels 5b, so dass jeweils eine Betonmischung
durch die Beschickungsanlagen 6 und 7 in den Formmantel 5b eingefüllt werden kann.
[0027] Die in den Figuren 4 und 5 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung 1' entspricht
im Wesentlichen der oben unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsformen,
wobei gleiche Bauteile mit den selben Bezugsziffern versehen sind. Dem Ständer 2 der
Vorrichtung 1' ist eine Drehscheibe 3 zugeordnet, auf welcher ein in den Ständer 2
eingeschwenkter Formmantel 5b und ein zweiter Formmantel 5a positioniert sind. Oberhalb
des Formmantels 5b ist in dem Ständer 2 ein Presskopf 4 angeordnet. Zudem ist in dem
Ständer 2 eine erste Beschickungsanlage 6 zum Einfüllen einer ersten Betonmischung
in den Formmantel 5b angeordnet, welche ein Betonsilo 6a und ein Füllband 6b aufweist.
[0028] Weiter ist in der Vorrichtung 1' eine zweite Beschickungsanlage 8 zum Einfüllen einer
zweiten Betonmischung in den Formmantel 5b vorgesehen. Die zweite Beschickungsanlage
8 weist dabei eine Betonpumpe 8a auf, die mit einem Pumpenschlauch 8b verbunden ist,
welcher wiederum an der Oberseite des Formmantels 5b endet, so dass die zweite Betonmischung
aus dem Pumpenschlauch 8b in den Formmantel 5b eingefüllt werden kann.
[0029] Bei der in den Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsform ist neben dem ersten Ständer
2 ein zweiter Ständer 2' derart angeordnet, dass Formmäntel 5a, 5b über die Drehscheibe
3 aus dem ersten Ständer 2 unmittelbar in den zweiten Ständer 2' eingeschwenkt werden
können und umgekehrt. Jeder der Ständer 2, 2' ist dabei mit einer Beschickungsanlage
6 bzw. 7 und einem Presskopf 4 bzw. 4' ausgestattet. Die Pressköpfe 4, 4' weisen einen
unterschiedlichen Durchmesser auf, um die Schichten 9a, 9b des Rohres 9 zu formen.
Der Bauraum der gezeigten Vorrichtung ist daher sehr gering und die mehrschichtigen
Rohre 9 lassen sich mit hoher Taktzahl fertigen.
[0030] Falls die unter Bezugnahme auf die Fig. 7 und 8 beschriebene unmittelbar nebeneinander
gelegene Anordnung der Ständer 2 und 2' bspw. aus Platzgründen nicht möglich ist,
können die Ständer 2 und 2' auch, wie in den Fig. 9 und 10 dargestellt, beabstandet
voneinander positioniert werden. Jeder Ständer 2, 2' ist dabei mit einer separaten
Drehscheibe 3, 3', einer Beschickungsanlage 6 bzw. 7 und einem Presskopf 4 bzw. 4'
ausgestattet. Zwischen den Ständern 2, 2' ist eine durch die Doppelpfeile angedeutete
Transporteinrichtung vorgesehen, mittels der die Formmäntel 5a, 5b aus dem ersten
Ständer 2 in den zweiten Ständer 2' transportiert werden können und umgekehrt. Auf
diese Weise ist es auch möglich, eine Vorrichtung zur Herstellung eines einschichtigen
Rohres mit einem einzelnen Ständer 2 durch das Vorsehen eines zweiten Ständers 2'
mit einer zweiten Beschickungsanlage 7 derart nachzurüsten, dass mehrschichtige Rohre
9 hergestellt werden können.
[0031] In Fig. 6 sind zwei Fertigungsschritte bei der Herstellung eines zweischichtigen
Betonrohres 9 dargestellt, wobei die rechte Hälfte das Verdichten der ersten, äußeren
Schicht 9a mit dem ersten Presskopf 4 zeigt, während in der linken Hälfte von Fig.
6 das Auftragen der zweiten, inneren Schicht 9b mit dem zweiten als Presskopf 4' ausgebildeten
Verdichtungswerkzeug darstellt.
[0032] Die beiden Pressköpfe 4, 4' sind auf einer Welle 10 gelagert und können mit der Welle
10 in vertikaler Richtung bewegt werden. Jeder der beiden Pressköpfe 4, 4' weist mehrere
Verteilerrollen 11, 11', mehrere Verdichter- oder Pressrollen 12, 12' und Glättkolben
13, 13' auf. Die Verteilerrollen 11, 11' laufen dabei mit hoher Geschwindigkeit um
die Welle 10 um und verteilen so den von oben in den Formmantel 5b eingefüllten Beton
in radialer Richtung an der Wand des Formmantels 5b. Die Pressrollen 12, 12', welche
gemeinsam einen größeren Durchmesser beschreiben als die Verteilerrollen 11, 11',
laufen gemeinsam mit den Glättkolben 13, 13' mit geringerer Geschwindigkeit und in
entgegengesetzter Richtung zu den Verteilerrollen 11, 11' um die Welle 10 um. Wie
in Fig. 6 dargestellt, wird hierbei der Beton an der Wand des Formmantels 5b verdichtet
und geglättet.
[0033] Im Folgenden wird nun das Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Betonrohren
9 erläutert. Zunächst wird über die Drehscheibe 3 ein leerer Formmantel 5b in die
in den Figuren dargestellte Position innerhalb des Ständers 2 eingeschwenkt. Durch
die erste Beschickungsanlage 6 wird aus dem Betonsilo 6a über das Füllband 6b eine
erste Betonmischung in den Formmantel 5b eingefüllt. Gleichzeitig wird der erste Presskopf
4 in dem Ständer 2 bis in den Formmantel 5b hinein abgesenkt, so dass die erste Betonmischung
von dem ersten Presskopf 4 in den Formmantel 5b verteilt und verdichtet wird. Durch
Einfüllen von weiterem Beton und gleichzeitigem Rotieren und Anheben des Presskopfes
4 innerhalb des Formmantels 5b entsteht auf diese Weise von unten nach oben ein einschichtiges
Betonrohr 9a.
[0034] Wenn dieses Betonrohr 9a in dem Formmantel 5b fertig gestellt ist, wird die Zufuhr
der ersten Betonmischung aus dem Betonsilo 6a gestoppt und der Presskopf 4 wird vollständig
aus dem Formmantel 5b herausgefahren. Der erste Presskopf 4 wird dann bspw. über eine
Schnellwechseleinrichtung gegen einen zweiten Presskopf 4' ausgewechselt, dessen Durchmesser
d
2 kleiner als der Durchmesser d
1 des ersten Presskopfes 4 ist. Dieser zweite Presskopf 4' wird dann in den Formmantel
5b abgesenkt, während gleichzeitig aus dem zweiten Betonsilo 7a über das Füllband
7b bzw. über die Betonpumpe 8a und den Pumpenschlauch 8b eine zweite Betonmischung
in den Formmantel 5b eingefüllt wird, welche durch den zweiten Presskopf 4' verteilt
und verdichtet wird. Die zweite Betonmischung verbindet sich dabei mit der noch nicht
ausgehärteten ersten Betonmischung in dem Formmantel 5b, so dass ein zweischichtiges
Betonrohr 9a, 9b gebildet wird.
[0035] Wenn auch der zweite Presskopf 4' vollständig aus dem Formmantel 5b nach oben herausgefahren
ist, kann das fertige Betonrohr 9 in dem Formmantel 5b auf der Drehscheibe 3 aus dem
Ständer 2 herausgeschwenkt werden, wobei gleichzeitig ein leerer Formmantel 5a in
den Ständer 2 eingeschwenkt wird. Nun kann das zweischichtige Betonrohr 9 zum Aushärtplatz
transportiert und ggf. noch vor dem Aushärten aus dem Formmantel entnommen werden.
[0036] Alternativ zu diesem Verfahren ist es auch möglich, nach der Herstellung der ersten,
äußeren Schicht 9a des Betonrohres 9 durch den Presskopf 4 in dem Ständer 2 den Formmantel
5b mittels der Drehscheibe 3 aus dem Ständer 2 herauszuschwenken und in einen in Fig.
7 und 8 gezeigten Ständer 2' einzuschwenken bzw., wie in Fig. 9 und 10 angedeutet,
in einen zweiten Ständer 2' zu transportieren, in welchem dann die zweite, innere
Schicht 9b mit einem zweiten Presskopf 4' und einer zweiten Beschickungsanlage gefertigt
wird. In gleicher Weise lassen sich auch Betonrohre mit weiteren inneren Schichten
herstellen. Dabei können die Betonrohre eine Bewehrung oder Armierung bspw. einen
Käfig aus Stahldraht, aufweisen.
[0037] Eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung zur Herstellung eines zweischichtigen
Betonrohres 9 ist in Fig. 11 dargestellt. In dem Ständer 2 sind hierzu neben der Drehscheibe
3 zum Ein- bzw. Herausschwenken eines Formmantels 5 zwei Beschickungsanlagen 6 und
8 vorgesehen, wobei die Beschickungsanlage 8 für die zweite Betonmischung eine Betonpumpe
8a aufweist, die mit einem Pumpenschlauch 8b verbunden ist, welcher in eine Hohlwelle
10' mündet. Auf der Hohlwelle 10' sind ein erstes Verdichtungswerkzeug 4 und vertikal
darunter ein zweites Verdichtungswerkzeug 4' gelagert.
[0038] Wie in Fig. 11 gezeigt, weist das erste Verdichtungswerkzeug, das als ein Presskopf
4 ausgebildet ist, mehrere Verteilerrollen 11, mehrere Verdichteroder Pressrollen
12 und einen Glättkolben 13 auf. Die Verteilerrollen 11 laufen dabei mit hoher Geschwindigkeit
um die Welle 10' um und verteilen so den von oben in den Formmantel 5 eingefüllten
Beton in radialer Richtung an der Wand des Formmantels 5. Die Pressrollen 12, welche
gemeinsam einen größeren Durchmesser beschreiben als die Verteilerrollen 11, laufen
gemeinsam mit dem Glättkolben 13 mit geringerer Geschwindigkeit und in entgegengesetzter
Richtung zu den Verteilerrollen 11 um die Welle 10' um, so dass hierbei die erste
Betonmischung als äußere Schicht 9a an der Wand des Formmantels 5 verdichtet und geglättet
wird.
[0039] In gleicher Weise weist auch das zweite Verdichtungswerkzeug, das ebenfalls als ein
Presskopf 4' ausgebildet ist, mehrere Verdichter- oder Pressrollen 12' und einen Glättkolben
13' auf. Zwischen dem ersten Presskopf 4 und dem zweiten Presskopf 4' ist in der Hohlwelle
10' eine Auslassöffnung vorgesehen, durch die die zweite Betonmischung von der Pumpe
8a in den Formmantel 5 eingebracht wird. Die Pressrollen 12', welche gemeinsam einen
kleineren Durchmesser d
2 beschreiben als der erste Glättkolben 13, laufen gemeinsam mit dem zweiten Glättkolben
13' um die Welle 10' um, so dass hierbei die zweite Betonmischung als innere Schicht
9b an der Wand des Formmantels 5 verdichtet und geglättet wird. Auf diese Weise wird
in einem Arbeitsgang das zweischichtige Rohr 9 hergestellt. Der oben beschriebene
Transport der Formmäntel zwischen zwei Ständern 2, 2' sowie ein Werkzeugwechsel zwischen
den Bearbeitungsschritten kann daher entfallen.
[0040] Alternativ hierzu kann bspw. die zweite Betonmischung über einen in Fig. 13 gezeigten
Sprühkopf 14, der unterhalb des Glättkolbens 13 des ersten Presskopfes 4 auf der Hohlwelle
10' vorgesehen ist, als innere Schicht 9b aufgetragen werden. Durch den von der Pumpe
8a erzeugten Druck sowie Fliehkräfte wird die zweite Betonmischung beim Auftreffen
auf die äußere Schicht 9a fest mit dieser verbunden. Es ist daher nicht erforderlich
in dem zweiten Presskopf 4' Verteilerrollen 11' oder Pressrollen 12' vorzusehen. Die
innere Schicht 9b wird durch den Glättkolben 13' des zweiten Presskopfes 4' geglättet.
Bezugszeichenliste:
[0041]
- 1, 1'
- Vorrichtung
- 2, 2'
- Ständer
- 3, 3'
- Drehscheibe
- 4
- erster Presskopf (Verdichtungswerkzeug)
- 4'
- zweiter Presskopf (Verdichtungswerkzeug)
- 5, 5a, 5b
- Formmantel
- 6
- erste Beschickungsanlage
- 6a
- Betonsilo
- 6b
- Füllband
- 7
- zweite Beschickungsanlage
- 7a
- Betonsilo
- 7b
- Füllband
- 8
- zweite Beschickungsanlage
- 8a
- Betonpumpe
- 8b
- Pumpenschlauch
- 9
- Betonrohr
- 9a
- erste, äußere Schicht
- 9b
- zweite, innere Schicht
- 10
- Welle
- 10'
- Hohlwelle
- 11, 11'
- Verteilerrolle
- 12, 12'
- Pressrolle (Verdichterrolle)
- 13, 13'
- Glättkolben (Glättwerkzeug)
- 14
- Sprühkopf
- d1
- Innendurchmesser der äußeren Schicht 9a
- d2
- Innendurchmesser der inneren Schicht 9b
1. Vorrichtung zur Herstellung eines mehrschichtigen, insbesondere zweischichtigen, Betonrohres
(9) mit einem ersten Ständer (2), in welchem ein erstes antreibbares Verdichtungswerkzeug
(4) gelagert ist, wenigstens einer Drehscheibe (3), auf der mehrere Formmäntel (5,
5a, 5b) vertikal stehend taktweise in einen Ständer (2) einschwenkbar sind, und einer
ersten Beschickungsanlage (6) zum Einfüllen von einer ersten Betonmischung in einen
der Formmäntel (5, 5a, 5b), dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites antreibbares Verdichtungswerkzeug (4') mit einem Außendurchmesser, der
kleiner als der des ersten Verdichtungswerkzeugs (4) ist, und eine zweite Beschickungsanlage
(7, 8) zum Einfüllen einer zweiten Betonmischung in einen der Formmäntel (5, 5a, 5b)
in der Vorrichtung (1, 1') vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten Ständer (2) ein zweiter Ständer (2'), in welchem das zweite Verdichtungswerkzeug
(4') antreibbar gelagert ist, derart zugeordnet ist, dass Formmäntel (5, 5a, 5b) über
die Drehscheibe (3) von dem ersten Ständer (2) taktweise in den zweiten Ständer (2')
einschwenkbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Beschickungsanlage (6) dem ersten Ständer (2) und die zweite Beschickungsanlage
(7, 8) dem zweiten Ständer (2') zugeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Beschickungsanlage (7, 8) dem selben Ständer (2) zugeordnet
sind, in welchem das erste und das zweite Verdichtungswerkzeug (4, 4') gelagert sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Beschickungsanlagen (6, 7) ein Betonsilo (6a, 7a) mit zugeordnetem
Füllband (6b, 7b) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Beschickanlagen (8) eine Betonpumpe (8a) mit einem Pumpenschlauch (8b) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Verdichtungswerkzeug (4, 4') über eine Schnellwechseleinrichtung
taktweise abwechselnd in dem Ständer (2) antreibbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Verdichtungswerkzeug (4') unterhalb des ersten Verdichtungswerkzeuges
(4) auf einer gemeinsamen Welle (10') angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungswerkzeuge (4, 4') auf einer Hohlwelle (10') anordenbar sind, die
wenigstens einer der Beschickanlagen (6, 7, 8) derart zugeordnet ist, dass eine Betonmischung
durch die Hohlwelle (10') hindurch an eine Stelle unterhalb des ersten Verdichtungswerkzeugs
(4) zugeführt wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser des Verdichtungswerkzeuges (4) radial verstellbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungswerkzeuge (4, 4') jeweils einen Verteiler mit mehreren im Wesentlichen
radial wirkenden Verteilerrollen (11, 11') und einen Verdichter mit mehreren im Wesentlichen
radial wirkenden Pressrollen (12, 12') und ein Glättwerkzeug (13, 13') aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungswerkzeuge jeweils einen Verteiler mit mehreren im Wesentlichen radial
wirkenden Verteilerkufen und einen Verdichter mit mehreren im Wesentlichen radial
wirkenden Verdichterkufen und Glättwerkzeuge (13, 13') aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteiler jedes Verdichtungswerkzeuges (4, 4') in entgegengesetzter Richtung
zu dem Verdichter und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit um die Längsachse des
Formmantels (5, 5a, 5b) rotiert.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Verdichtungswerkzeuge (4') einen Sprühkopf (14) zum Verteilen
und Verdichten von Betonmischungen beinhaltet, der oberhalb des Glättwerkzeugs (13,
13') angeordnet ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen, insbesondere zweischichtigen, Betonrohres
(9), mit folgenden Schritten:
- Einschwenken eines auf einer Drehscheibe (3) im Wesentlichen vertikal stehenden
Formmantels (5, 5a, 5b) in einen ersten Ständer (2),
- Befüllen des Formmantels (5, 5a, 5b) mit einer ersten Betonmischung mittels einer
ersten Beschickungsanlage (6),
- Verteilen und Verdichten der Betonmischung in dem Formmantel (5, 5a, 5b) durch ein
rotierendes und vertikal verfahrbares erstes Verdichtungswerkzeug (4),
- Herausschwenken des auf der Drehscheibe (3) im Wesentlichen vertikal stehenden Formmantels
(5, 5a, 5b) aus dem ersten Ständer (2) und Entformen des Betonrohres (9),
dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Entformen des Betonrohres (9) mittels einer zweiten Beschickungsanlage (7,
8) eine zweite Betonmischung in den im Wesentlichen vertikal stehenden Formmantel
(5, 5a, 5b) eingefüllt und die zweite Betonmischung mit einem zweiten Verdichtungswerkzeug
(4'), dessen Durchmesser kleiner als der des ersten Verdichtungswerkzeug (4) ist,
verteilt und verdichtet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass bevor die zweite Betonmischung in den Formmantel (5, 5a, 5b) eingefüllt und in diesem
verteilt und verdichtet wird, das erste Verdichtungswerkzeug (4) über eine Schnellwechseleinrichtung
in dem ersten Ständer (2) gegen das zweite Verdichtungswerkzeug (4') ausgewechselt
wird und nachdem die zweite Betonmischung in den Formmantel (5, 5a, 5b) eingefüllt
und in diesem verteilt und verdichtet wird, das zweite Verdichtungswerkzeug (4') über
die Schnellwechseleinrichtung in dem ersten Ständer (2) gegen das erst Verdichtungswerkzeug
(4) ausgewechselt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass aus der ersten Beschickungsanlage (6) die erste Betonmischung oberhalb des ersten
Verdichtungswerkzeuges (4) in den Formmantel (5, 5a, 5b) eingefüllt wird, während
aus der zweiten Beschickungsanlage (8) im Wesentlichen zeitgleich die zweite Betonmischung
oberhalb des zweiten Verdichtungswerkzeuges (4') durch die die Verdichtungswerkzeuge
(4, 4') lagernde Welle (10') zugeführt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass bevor die zweite Betonmischung in den Formmantel (5, 5a, 5b) eingefüllt und in diesem
verteilt und verdichtet wird, der Außendurchmesser des ersten Verdichtungswerkzeuges
(4) reversibel verkleinert wird.
19. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass bevor die zweite Betonmischung in den Formmantel (5, 5a, 5b) eingefüllt und in diesem
verteilt und verdichtet wird, der Formmantel (5, 5a, 5b) auf der Drehscheibe (3) aus
dem ersten Ständer (2) herausgeschwenkt und im Wesentlichen vertikal stehend in einen
zweiten Ständer (2') eingeschwenkt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass bevor die zweite Betonmischung in den Formmantel (5, 5a, 5b) eingefüllt und in diesem
verteilt und verdichtet wird, der Formmantel (5, 5a, 5b) auf der Drehscheibe (3) aus
dem ersten Ständer (2) herausgeschwenkt und im Wesentlichen vertikal stehend zu einem
zweiten Ständer (2') transportiert wird und dort auf einer weiteren drehscheibe (3')
in den zweiten Ständer (2') eingebracht wird bevor die erste Schicht (9a) ausgehärtet
ist.