[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewährleistung einer automatischen
Schliessung einer Gebäudetür bei Feueralarm, einen Freilauf-Türschliesser und eine
Freilauf-Türschliessvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sowie Kits zur Bildung
der Freilauf-Türschliessvorrichtung gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Ein automatisches Schliessen von Türen bei Feuer wird insbesondere dort gefordert,
wo den Gebäudetüren neben ihrer normalen Funktion zusätzliche Funktionen im vorbeugenden
Brandschutz zukommen, sie also beispielsweise als Brandabschlusstüren eine Brandausbreitung
oder den Eintritt von Rauch in bestimmte Gebäudebereiche verhindern sollen und/oder
bestimmte Druck- und Strömungsverhältnisse in einem Gebäude im Brandfall sicherstellen
sollen.
[0003] Je nachdem, welche Funktion eine Tür im Gebäude wahrnimmt, soll sie im Normalfall
(Nicht-Alarmsituation) entweder selbsttätig schliessend, wahlweise zu öffnen bzw.
zu schliessen oder permanent geöffnet sein, wodurch sich recht unterschiedliche Anforderungen
an die jeweils zu verwendenden Alarm-Türschliesssysteme ergeben. Während im erstgenannten
Fall einer im Normalfall selbsttätig schliessenden Türe meist kein Alarmschliesssystem
erforderlich ist, da die Installation eines permanent wirkenden federkraftbetätigten
Türschliessers in aller Regel ausreicht, ein zuverlässiges Schliessen der Türe jederzeit
sicherzustellen, bedarf es beim letztgenannten Fall einer im Normalfall permanent
geöffneten Tür eines Notschliesssystems, welches eine automatische Schliessung der
Tür im Alarmfall sicherstellt. Gemäss dem Stand der Technik wird dies dadurch erreicht,
dass die Tür, wie schon im zuvor genannten Fall, mit einem permanent wirkenden federkraftbetätigten
Türschliesser versehen wird und mit einem Elektromagneten, der über eine im Alarmfall
und bei Stromausfall stromlose Leitung mit Strom versorgt wird, entgegen der Schliesskraft
des Türschliessers in einer geöffneten Position gehalten wird.
[0004] Für den Fall, dass die Tür im Normalbetrieb wahlweise geöffnet oder geschlossen sein
soll, wie dies z.B. in der Regel bei Wohnungs- oder Zimmertüren der Fall ist, kommt
gemäss dem Stand der Technik ein federkraftunterstützter hydraulisch gedämpfter Türschliesser
mit einem über eine Freilaufkupplung mit dem Schliessmechanismus verbundenen Schliesshebel
zum Einsatz, welcher bei geöffneter Tür in einer vorgespannten Betriebssituation dadurch
festgestellt wird, dass die Dämpferölströmung durch ein elektrisch betätigtes Ventil
gesperrt wird. Durch die Freilaufkupplung zwischen Schliesshebel und Schliessmechanismus
kann die Tür in dieser Situation frei zwischen einer vollständig geschlossenen und
der durch den Türschliesser begrenzten geöffneten Position bewegt werden, wobei der
Schliesshebel frei mit der Tür mitläuft. Solche sogenannten Freilauf-Türschliesser
sind beispielsweise von der Firma GEZE GmbH, DE-71226 Leonberg, unter den Produktbezeichnungen
TS 5000 EFS und TS 5000 RFS oder von der Firma DORMA GmbH + Co. KG, DE-58256 Ennepetal,
unter den Produktbezeichnungen TS 73 FLT und TS 99 FL erhältlich.
[0005] Während diese heute bekannten Lösungen für im Normalfall permanent geöffnete Türen
und für permanent automatisch schliessende Türen zumindest für den Fall, dass im Alarmfall
nicht zusätzliche Schliesskräfte erforderlich werden, zufriedenstellend funktionieren,
hat sich gezeigt, dass die heute verfügbaren Freilauf-Türschliesser für wahlweise
zu öffnende bzw. zu schliessende Türen dazu neigen, mit der Zeit "zuzuschleichen",
so dass der freie Türöffnungswinkel im Laufe der Zeit immer kleiner wird. Auch hat
sich gezeigt, dass beim Feststellen eine Rückfederung auftritt, die den nutzbaren
Türöffnungswinkel von vornherein begrenzt, und dass der ständige Öldruck die Dichtungen
verformt, mit dem Resultat, dass diese nach einer Druckentlastung oft undicht sind
und Ersatz benötigen. Ebenfalls nachteilig bei den bekannten Lösung ist, dass der
Schliesshebel beim Öffnen und Schliessen der Türe mitläuft, was Laufgeräusche und
Verschleiss generiert.
[0006] Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Gewährleistung einer automatischen
Schliessung einer Gebäudetür bei Feueralarm, einen Freilauf-Türschliesser und eine
Freilauf-Türschliessvorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche die Nachteile des
Standes der Technik zumindest teilweise vermeiden.
[0007] Diese Aufgabe wird von dem Verfahren, dem Freilauf-Türschliesser und der Freilauf-Türschliessvorrichtung
gemäss den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
[0008] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sicherstellung einer automatischen
Schliessung einer Gebäudetür bei Feueralarm. Hierzu wird ein Türschliesser mit einem
federkraftbetätigten Schliessmechanismus und bevorzugterweise mit hydraulischer Bewegungsdämpfung
derartig zwischen der zu schliessenden Tür und einer gebäudefesten Körperlichkeit,
z.B. einer Wand oder einer fest mit dem Boden verbundenen Säule, angeordnet, dass
eine automatische Schliessung der Tür durch den Türschliesser bei Abwesenheit einer
der Schliesskraft des Schliessmechanismus entgegenwirkenden Gegenhaltekraft, wie sie
z.B. von einer Bedienungsperson oder einem Feststellmechanismus aufgebracht werden
kann, sichergestellt ist. Sodann wird die Türe entgegen der vom Schliessmechanismus
des Türschliessers erzeugten Schliesskraft geöffnet, wobei die Federn des Schliessmechanismus
zunehmend vorgespannt werden. In einer geöffneten Position wird sodann der Schliessmechanismus
durch elektrisch aktivierte und stromlos inaktive Feststellmittel wie z.B. Magnethalter
oder elektrisch betätigte Riegel rein mechanisch durch Form- und/oder Kraftschluss
festgestellt, wodurch die Schliessfunktion des Türschliessers vorübergehend deaktiviert
wird. Die Feststellmittel werden dabei über eine bei Feueralarm stromlose elektrische
Versorgungsleitung mit elektrischem Strom versorgt. Der Türschliesser wird zudem derartig
zwischen der Tür und der gebäudefesten Körperlichkeit angeordnet, z.B. durch ausschliesslich
in Schliessrichtung kraftübertragende Ankoppelung an die Tür oder an die Körperlichkeit,
oder innerhalb seines Schliessmechanismus derartig ausgestaltet, z.B. mit einer Freilaufkupplung
zwischen Schliessmechanismus und einem Betätigungselement, dass die Tür bei festgestelltem
Schliessmechanismus zwischen einer vollständig geschlossenen Position und der durch
den festgestellten Türschliesser begrenzten geöffneten Position frei bewegbar ist
(Freilauffunktion).
[0009] Auf diese Weise erhält man einen Freilauf-Türschliesser oder eine Freilauf-Türschliessvorrichtung,
welche dauerhaft eine einwandfreie und uneingeschränkte Freilauffunktion sicherstellen
und praktisch keinen Verschleiss aufweisen, so dass sich durch deren Verwendung die
Funktionssicherheit steigern und die mittel- bis langfristigen Unterhaltskosten von
Not-Schliessanlagen deutlich senken lassen.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das Feststellen des Schliessmechanismus
durch ein direktes oder indirektes Festhalten des beim automatischen Schliessen der
Tür die Schliesskraft auf die Tür übertragenden Bauteils in der bei geöffneter Türe
durch dieses Bauteil eingenommenen Position bewerkstelligt. Um den Freilauf der Tür
zu ermöglichen, wird das die Schliesskraft auf die Tür übertragende Teil des Türschliessers
dabei derartig mit der Tür verbunden, dass es lediglich in Schliessrichtung die Schliesskräfte
übertragen kann und in der umgekehrten Richtung zumindest bei festgestelltem Schliessmechanismus
bewegungsmässig entkoppelt oder entkoppelbar ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil,
dass keine Verbindungselemente zwischen Türschliesser und Tür beim normalen Öffnen
und Schliessen der Tür mitbewegt werden, was zu einer Reduktion der Bedienungsgeräusche
und des mechanischen Verschleisses führt.
[0011] Wird zusätzlich das die Schliesskraft auf die Tür übertragende Bauteil des Türschliessers
kraftschlüssig entgegen Schliesskraftrichtung mit der Tür verbunden, was bevorzugterweise
über einen mechanischen Schnäpper oder einen Magnetschnäpper erfolgt, so kann die
Tür zwecks Freilauf mit geringem Kraftaufwand vom Türschliesser entkoppelt werden
oder aber am Türschliesser arretiert werden, so dass sie bei Normalbetrieb auch permanent
vollständig geöffnet sein kann. Durch eine solche konstruktive Ausgestaltung kann
zudem ein Schlagen der Türe infolge starken Luftzugs beim automatischen Schliessen
mit dem Türschliesser verhindert werden.
[0012] Mit Vorteil wird das die Schliesskraft auf die Tür übertragende Bauteil durch einen
Schliesshebel oder Schliessarm gebildet, der um eine im wesentlichen parallel zur
Türschwenkachse verlaufende und bevorzugterweise mit dieser fluchtende gebäudefeste
Schwenkachse herum schwenkbar ist. Auf diese Weise lassen sich einfache und kostengünstige
Schliessvorrichtungen realisieren. Der Unterschied zwischen Schliesshebel und Schliessarm
besteht im wesentlichen darin, dass der Schliesshebel vom Schliessmechanismus des
Türschliessers getragen wird während der Schliessarm direkt an einer gebäudefesten
Körperlichkeit befestigt ist.
[0013] Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn das Feststellen des Schliessmechanismus durch
Festhalten des Schliesshebels oder Schliessarms mit ausserhalb des Türschliessers
angeordneten, gebäudefesten Feststellmitteln erfolgt, wie z.B. Elektromagneten oder
elektrisch aktivierten kraft- und/oder formschlüssigen Haltern, was vorteilhafterweise
im Bereich des von seiner Schwenkachse entfernt gelegenen Endes des Schliesshebels
oder Schliessarms erfolgt, da sich hierdurch relativ geringe Haltekräfte ergeben,
was, zumindest bei kraftschlüssiger Feststellung mittels Elektromagneten, den Vorteil
eines geringen Energiebedarfs ergibt.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Schliessarm verwendet, welcher den
Schliessmechanismus des Türschliessers trägt und bevorzugterweise in sich aufnimmt.
Auf diese Weise können praktisch beliebige, kommerziell erhältliche Türschliesser
verwendet werden, wodurch sich die Beschaffungskosten senken lassen und sich die Türschliessvorrichtung
auf einfache Weise an verschiedene Erfordernisse anpassen lässt.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird ein zweiter Türschliesser
zwischen der Tür und einer gebäudefesten Körperlichkeit angeordnet, welcher zum permanenten
automatischen Schliessen der Tür dient. Auf diese Weise wird permanent eine Schliesskraft
zur Verfügung gestellt, welche im Alarmfall um die Schliesskraft des im Normalfall
festgestellten Türschliessers ergänzt wird, so dass auch nach aussen aufgehende Haupteingangstüren
von Treppenhäusern von Hochhäusern, welche bei Feuer mit Gebläsen unter Überdruck
gesetzt werden um einen Raucheintritt in diese zu verhindern, jederzeit sicher geschlossen
werden können.
[0016] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens
wird ein Türschliesser mit Schliesshebel verwendet, dessen Schliesshebel entweder
an seinem nicht angetriebenen Ende mit einer Gleitschiene zusammenwirkt oder dort
über ein Gelenk mit einem zusätzlichen Gestänge zu einem Scherengestänge verbunden
ist.
[0017] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft einen Freilauf-Türschliesser zur Verwirklichung
des Verfahrens gemäss dem ersten Aspekt. Der Türschliesser umfasst einen federkraftbetätigten
Schliessmechanismus, welcher über eine Freilaufkupplung mit einem Schliesshebel gekoppelt
ist und in einer vorgespannten, bei bestimmungsgemässem Einbau einer geöffneten Türposition
entsprechenden Position mit internen, elektrisch aktivierbaren und stromlos inaktiven
Feststellmitteln feststellbar ist, zur vorübergehenden Deaktivierung der Schliessfunktion
des Türschliessers. Die Feststellmittel sind derartig ausgestaltet, dass sie eine
mechanische Feststellung des vorgespannten Schliessmechanismus durch Form- und/oder
Kraftschluss auf nicht-hydraulischem Wege bewirken. Geeignete Mittel, mit denen sich
grosse Vorspannkräfte auf mechanischem Wege mit kleinen Steuerkräften kontrollieren
lassen, sind dem Fachmann auf dem Gebiet der Mechanik bekannt und werden deshalb hier
nicht genauer dargelegt. Ein derartiger Freilauf-Türschliesser kann in üblicher Weise
montiert werden und vermeidet die Nachteile der heute bekannten Freilauf-Türschliesser
wie Alterung, Rückfederung und "Zuschleichen" des freien Öffungswinkels der freilaufenden
Tür.
[0018] In eine bevorzugten Ausührung des Freilauf-Türschliessers umfasst dieser eine Gleitschiene
zur Führung des Schliesshebels oder ein Scherengestänge, welches den Schliesshebel
beinhaltet.
[0019] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft eine Freilauf-Türschliessvorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach dem ersten Aspekt. Die Freilauf-Türschliessvorrichtung
umfasst einen Türschliesser mit federkraftbetätigtem Schliessmechanismus, einen Schliesshebel,
welcher mit dem Schliessmechanismus des Türschliessers gekoppelt ist, und externe,
d.h. nicht im Gehäuse des Schliessmechanismus angeordnete Feststellmittel, welche
durch elektrischen Strom aktivierbar und stromlos inaktiv sind. Dabei sind die Feststellmittel
und der Türschliesser derartig ausgestaltet, dass die Feststellmittel im aktivierten
Zustand in der Lage sind, das zur Übertragung der Schliesskraft auf die Tür vorgesehene
Bauteil des Türschliesser, z.B. den Schliesshebel oder ein den Schliessmechanismus
beinhaltendes Gehäuse, direkt, oder indirekt über mit diesen verbundene Körperlichkeiten,
entgegen der Schliesskraft des Schliessmechanismus form- und/oder kraftschlüssig in
einer gewünschten Position zu halten. Eine derartige Freilauf-Türschliessvorrichtung
kann auf kostengünstige Weise mit handelsüblichen Türschliessern gebildet werden und
vermeidet die Nachteile der heute bekannten Freilauf-Türschliesser wie Laufgeräusche,
Alterung, Rückfedern und "Zuschleichen" des freien Öffungswinkels der freilaufenden
Tür.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Feststellmittel mindestens einen
Elektromagneten, der mit einer geeigneten ferromagnetischen Haltefläche zusammenwirkt,
welche bevorzugterweise beweglich am zu haltenden Bauteil befestigt ist, so dass sie
eine gewisse Winkeltoleranz aufweist. Vorteilhafterweise ist der Elektromagnet zudem
derartig ausgestaltet, dass er auf einfache Weise, z.B. mittels Schrauben und Dübeln
an einer Wand befestigt werden kann. Solche Elektromagneten mit dazugehörigen, eine
Haltefläche bildenden Halteelementen sind kommerziell erhältlich und werden bereits
für Notschliesssysteme für im Normalfall permanent geöffnete Türen eingesetzt, so
dass auf kostspielige Tests und langwierige Zulassungsverfahren verzichtet werden
kann.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Freilauf-Türschliessvorrichtung
ist das zur Übertragung der Schliesskraft auf die Tür vorgesehene Bauteil der Schliesshebel,
wobei dieser bevorzugterweise an seinem nicht-angetriebenen Ende eine Haltefläche
für einen Elektromagneten oder ein anderes Halteorgan zum Zusammenwirken mit geeigneten
anderen Feststellmitteln aufweist. Eine solche Konstruktion ergibt besonders einfache
und kostengünstige Freilauf-Türschliessvorrichtungen.
[0022] Bevorzugterweise weist der Schliesshebel zudem im Bereich seines freien, nicht-angetriebenen
Endes eine Laufrolle auf, welche zur Übertragung der Schliesskraft auf die Türe dient,
derart, dass die Laufrolle beim Schliessen auf die Aussenfläche der Türblatts drückt
und dort gegebenenfalls abrollt. Hierdurch wird es möglich, den Türschliesser mit
der Drehachse des Schliesshebels versetzt zur Schwenkachse der Tür anzubauen, ohne
dass ein Verlust an Schliesskraft durch Reibung zwischen Schliesshebel und Tür beim
Schliessen entsteht.
[0023] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Freilauf-Türschliessvorrichtung
ist der Schliessmechanismus des Türschliessers an einem Tragkörper befestigt, welcher
bevorzugterweise als Schliessarm ausgebildet ist, der an einem seiner beiden Enden
ein Scharnier aufweist zur Befestigung schwenkbar um eine im wesentlichen vertikale
Achse herum an einer gebäudefesten Körperlichkeit. Der Tragkörper ist bei dieser Bauform
das zur Übertragung der Schliesskräfte auf die Tür vorgesehene Bauteil.
[0024] In noch einer anderen bevorzugten Ausführung der Freilauf-Türschliessvorrichtung
umfasst der Türschliesser eine Gleitschiene zur Führung des Schliesshebels oder ist
der Schliesshebel Bestandteil eines Scherengestänges.
[0025] Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft einen Material-Kit mit einem Schliesshebel
und einem Elektromagneten, mit dem durch Kombination mit einem Türschliessmechanismus,
welcher für Schliesshebel mit Gleitschiene oder für Scherengestänge bildende Schliesshebel
vorgesehen ist, eine Freilauf-Türschliessvorrichtung gemäss dem dritten Aspekt gebildet
werden kann. Der Schliesshebel ist ausgestaltet zur Montage am Türschliessmechanismus
und weist im Bereich desjenigen Endes, das nicht zur Montage am Türschliessmechanismus
vorgesehen ist, also im Bereich des nicht-angetriebenen Endes, eine Haltefläche für
den Elektromagneten auf und bevorzugterweise zusätzlich eine Laufrolle zur Übertragung
der Schliesskraft auf die Tür. Der Elektromagnet ist derartig ausgestaltet, dass er
in einfacher Weise an einer Wand montiert werden kann. Mit einem solchen Kit können
bestehende Türschliessanlagen auf einfache Weise zu einer erfindungsgemässen konvertiert
werden.
[0026] Ein fünfter Aspekt der Erfindung betrifft einen Material-Kit mit einem Schliessarm
zum Tragen eines Schliessmechanismus und mit einem Elektromagneten, mit dem durch
Kombination mit einem Türschliessmechanismus mit Schliesshebel und Gleitschiene oder
mit einem Türschliessmechanismus mit einem einen Schliesshebel umfassenden Scherengestänge
ebenfalls eine Freilauf-Türschliessvorrichtung gemäss dem dritten Aspekt der Erfindung
gebildet werden kann. Der Schliessarm, der zum Tragen und bevorzugterweise zur vollständigen
Aufnahme des Schliessmechanismus und zum Übertragen der Schliesskraft auf die Tür
dient, weist an einem Ende ein Scharnierelement auf zur Befestigung desselben schwenkbar
um eine im wesentlichen vertikale Achse herum an einer Wand und weist im Bereich seines
anderen scharnierfreien Endes eine Haltefläche für den Elektromagneten auf. Der Elektromagnet
ist zur Wandmontage ausgestaltet. Mit einem solchen Kit lassen sich auf einfache Weise
mit handelsüblichen Türschliessern erfindungsgemässe Türschliessvorrichtungen erstellen.
[0027] Weitere bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
sowie aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer ersten erfindungsgemässen Freilauf-Türschliessvorrichtung
im Alarmzustand;
Fig. 2 eine Vorderansicht einer zweiten erfindungsgemässen Freilauf-Türschliessvorrichtung
im Alarmzustand;
Fig. 3a eine Vorderansicht einer dritten erfindungsgemässen Freilauf-Türschliessvorrichtung
im Alarmzustand;
Fig. 3b eine Draufsicht von oben auf die Freilauf-Türschliessvorrichtung von Fig.
3a;
Fig. 3c eine Darstellung wie Fig. 3b, wobei anstelle von Schliesshebel und Gleitschiene
ein Scherengestänge zum Einsatz kommt;
Fig. 4 eine Vorderansicht einer vierten erfindungsgemässen Freilauf-Türschliessvorrichtung
im Alarmzustand;
Fig. 5 eine Vorderansicht einer fünften erfindungsgemässen Freilauf-Türschliessvorrichtung
mit zusätzlichem Türschliesser im Alarmzustand; und
Fig. 6 eine dreidimensionale Ansicht des Schliessarms der Freilauf-Türschliessvorrichtung
aus den Figuren 3a und 3b.
[0028] Das Grundprinzip einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist aus Fig. 1 ersichtlich,
in welcher die Einbausituation einer Gebäudetür 1 mit einer erfindungsgemässen Freilauf-Türschliessvorrichtung
im geschlossenen Alarmzustand ausschnittsweise dargestellt ist. Wie zu erkennen ist,
besteht die hier gezeigte Freilauf-Türschliessvorrichtung aus einem an der Wand 4
über der Tür 1 befestigten Türschliesser 2, mit einem federkraftbetätigtem Schliessmechanismus
3 und einem von diesem angetriebenen Schliesshebel 6, und aus einem Elektromagneten
5, der an der Wand 4 neben der Tür 1 befestigt ist. Der Elektromagnet 5 ist derartig
ausgelegt, dass er in der Lage ist, bei eingeschaltetem Versorgungsstrom nach einem
vollständigen Öffnen der Tür 1 entgegen der vom Schliessmechanismus 3 erzeugten Schliesskraft
den Schliesshebel 6 an der an diesem angeordneten Haltefläche 8 in der vollständig
geöffneten Position zu halten und so die Schliessfunktion des Türschliessers 2 zu
deaktivieren, solange die Stromversorgung aufrecht erhalten wird. Da der Schliesshebel
6 lediglich in Schliessrichtung durch Aufliegen auf der Türaussenfläche formschlüssig
mit der Tür 1 verbunden ist und ansonsten keinerlei Verbindung mit der Tür 1 hat,
sind Tür 1 und Schliesshebel 6 ausschliesslich in Schliesskraftrichtung bewegungsverbunden
und ansonsten voneinander entkoppelt. Dies führt dazu, dass die Tür 1, sobald der
Schliesshebel 6 mit der Haltefläche 8 kraftschlüssig am Elektromagneten 5 gehalten
wird, frei bewegbar ist zwischen der vollständig geschlossenen Position und der durch
den festgehaltenen Schliesshebel 6 begrenzten vollständig geöffneten Position. Hierdurch
ergibt sich in der Normalbetriebssituation eine Freilauffunktion der Tür 1. Kommt
es infolge Stromausfall oder Feueralarm zu einem stromlosen Zustand der Versorgungsleitung
des Elektromagneten 5, so wird die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Elektromagneten
5 und der Haltefläche 8 aufgehoben und der Schliesshebel 6 wird vom Schliessmechanismus
3, gegebenenfalls unter Mitnahme der offenen Tür 1, in Schliessrichtung bewegt, bis
seine Bewegung durch die vollständig geschlossene Tür 1 oder durch eine an der Tür
1 angreifende, der Schliesskraft entgegenwirkende Kraft, gestoppt wird. In diesem
geschlossenen Alarm-Zustand, der hier dargestellt ist, lässt sich die Türe 1 nur gegen
die Schliesskraft des Türschliessers 2 öffnen und wird von diesem nach Wegfall der
das Öffnen verursachenden Gegenhaltekraft jeweils automatisch wieder geschlossen,
bis der Normalbetriebszustand durch Versorgen des Elektromagneten 5 mit Strom und
mindestens einmaliges vollständiges Öffnen der Türe 1 wieder hergestellt wird.
[0029] Fig. 2 zeigt eine Situation wie in Fig. 1 mit einer weiteren Freilauf-Türschliessvorrichtung,
welche sich von der in Fig. 1 gezeigten im wesentlichen dadurch unterscheidet, dass
der Schliesshebel 6 neben der Haltefläche 8 an seinem freien Ende zusätzlich eine
Laufrolle 10 aufweist, welche den Formschluss in Schliesskraftrichtung zwischen Schliesshebel
6 und Tür 1 herstellt. Beim automatischen Schliessen der Türe 1 mit der Schliessvorrichtung
rollt die Laufrolle 10 auf der Türblattoberfläche ab, da die Schwenkachsen der Tür
1 und des Schliesshebels 6, im Gegensatz zu der in Fig. 1 dargestellten Schliessvorrichtung,
in diesem Fall nicht identisch sind. Da die Schwenkachse des Schliesshebels 6 im Schwenkbereich
der Tür 1 liegt, ist hier zudem, um eine Kollision des Schliesshebels 6 mit der Tür
1 zu vermeiden, der Schliessmechanismus 3 höher angeordnet als in Fig. 1, derart,
dass der Schliesshebel 6 oberhalb der Tür 1 zu liegen kommt.
[0030] Die Figuren 3a und 3b zeigen ebenfalls ausschnittsweise im geschlossenen Alarmzustand
die Einbausituation einer Gebäudetür 1 mit einer weiteren erfindungsgemässen Freilauf-Türschliessvorrichtung,
wobei in Fig. 3b die Anordnung der Türschliessvorrichtung bei Normalsituation und
geschlossener Türe 1 gestrichelt dargestellt ist. Wie zu erkennen ist, besteht die
hier gezeigte Freilauf-Türschliessvorrichtung aus einem Türschliesser 2 mit einem
federkraftbetätigten Schliessmechanismus 3, welcher in einem Schliessarms 7 angeordnet
schwenkbar um ein Scharnier 11 an der die Tür 1 aufnehmenden Wand 4 befestigt ist,
und einem vom Schliessmechanismus 3 angetriebenen Schliesshebel 6, der an seinem nicht-angetriebenen
Ende in einer Gleitschiene 12, welche an der Wand 4 über der Tür 1 befestigt ist,
geführt wird, und aus einem Elektromagneten 5, der an der Wand 4 neben der Tür 1 befestigt
ist und in der Lage ist, bei eingeschaltetem Versorgungsstrom nach einem vollständigen
Öffnen der Türe 1 entgegen der vom Schliessmechanismus 3 erzeugten Schliesskraft den
Schliessarm 7 mit dem Schliessmechanismus 3 an der Haltefläche 8 in der vollständig
geöffneten Position zu halten und so die Schliessfunktion des Türschliessers 2 zu
deaktivieren, solange der Elektromagnet 5 mit Strom versorgt wird. Da der Schliessarm
7 lediglich auf der Türaussenfläche aufliegt und sonst keinerlei Verbindung mit der
Tür 1 hat, sind Tür 1 und Schliessarm 7 ausschliesslich in Schliesskraftrichtung bewegungsverbunden,
was hier wie bei den Schliesshebeln 6 der zuvor beschriebenen Ausführungen dazu führt,
dass dieser durch vollständiges Öffnen der Türe 1 zwangsläufig mit seiner Haltefläche
8 an den Elektromagneten 5 herangeführt wird und die Tür 1, sobald der Schliessarm
7 mit der Haltefläche 8 kraftschlüssig am Elektromagneten 5 gehalten wird, wie dies
in Fig. 3b durch die gestrichelten Linien angedeutet wird, frei bewegbar ist zwischen
der vollständig geschlossenen Position und der durch den festgehaltenen Schliessarm
7 begrenzten vollständig geöffneten Position. Wird die Versorgungsleitung des Elektromagneten
5 stromlos, z.B. durch eine Alarmschaltung, so löst sich die Haltefläche 8 vom Elektromagneten
5 und der Schliessarm 7 wird vom Schliessmechanismus 3 unter Mitnahme der Tür 1, sofern
diese nicht bereits geschlossen ist, in Schliessrichtung bewegt, bis seine Bewegung
durch die vollständig geschlossene Tür 1 oder durch eine an der Tür 1 angreifende,
der Schliesskraft entgegenwirkende Kraft, gestoppt wird. Die Schwenkachse des Schliessarms
7 ist hier identisch mit derjenigen der Tür 1, so dass es beim Schliessen der Tür
1 mit dem Türschliesser 2 zu keiner Relativbewegung und somit zu keinen Reibungsverlusten
zwischen Schliessarm 7 und Tür 1 kommt.
[0031] Fig. 3c zeigt eine Darstellung wie Fig.3b mit dem einzigen Unterschied, dass hier
anstelle der Kombination Schliesshebel 6 und Gleitschiene 12 ein einen Schliesshebel
6 beinhaltendes Scherengestänge 19 zum Einsatz kommt, was zu kostenmässigen Vorteilen
und zu einem optimierten Schliesskraftverlauf über den Türöffnungswinkel gesehen führt.
[0032] Fig. 4 zeigt eine Situation wie in Fig. 3a mit einer weiteren Freilauf-Türschliessvorrichtung,
welche sich von der in den Figuren 3a und 3b gezeigten im wesentlichen dadurch unterscheidet,
dass der Schliessarm 7 oberhalb der Tür 1 angeordnet ist und die Tür 1 über einen
zu diesem gehörenden Mitnehmer 13 schliesst. Mit einer solchen Türschliessvorrichtung
lässt sich ein maximaler Öffnungswinkel der Tür 1 sicherstellen, da der Mitnehmer
13 deutlich flacher ausgestaltet werden kann als der den Schliessmechanismus 3 in
sich aufnehmende Schliessarm 7.
[0033] Fig. 5 zeigt eine Situation ähnlich wie in Fig. 4, jedoch mit dem Unterschied, dass
hier die Gleitschiene 12 und der Schliesshebel 6 der Freilauf-Türschliessvorrichtung
unterhalb des Schliessarms 7 angeordnet ist und auf der Tür 1 zusätzlich ein weiterer
Türschliesser 9 angeordnet ist, dessen Schliesshebel 6 in einer ebenfalls an der Wand
4 oberhalb der Tür 1 befestigten weiteren Gleitschiene 12 geführt wird. Dieser zusätzliche
Türschliesser 9 lässt sich nicht deaktivieren, so dass die Türe 1 bei Normalbetrieb
durch diesen automatisch geschlossen wird und in der dargestellten Alarmsituation
zusätzlich durch den Schliessmechanismus 3 der Freilauf-Türschliessvorrichtung geschlossen
wird, so dass gegenüber dem Normalbetrieb eine deutlich erhöhte Schliesskraft resultiert.
[0034] Die in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Ausführungsformen können ebenfalls derartig
ausgestaltet werden, dass die Schwenkachse des Schliessarms 7 nicht identisch mit
der Schwenkachse der Tür 1 ist. In einem solchen Fall ist es von Vorteil, wenn die
Schliesskraftübertragung auf die Tür 1 über ein auf der Türaussenfläche abrollbares
Bauteil erfolgt, z.B. indem die in den Figuren 4 und 5 dargestellten Mitnehmer 13
als Rollen ausgebildet sind.
[0035] Bei allen dargestellten Ausführungsformen ist es auch möglich, zwischen dem die Schliesskraft
auf die Tür 1 übertragenden Bauteil und der Tür 1 eine kraftschlüssige Verbindung
herzustellen, z.B. mit einem Magnetschnäpper, so dass die Tür 1, falls gewünscht,
im Normalbetrieb in offener Position arretiert werden kann bzw. im Alarmbetrieb beim
Schliessen mit der Türschliessvorrichtung nicht schlagen kann. Bei den hier dargestellten
Ausführungen, bei denen die Freilauf-Türschliessvorrichtungen ebenfalls kraftschlüssig
festgestellt werden, sollte darauf geachtet werden, dass die kraftschlüssigen Verbindungen
derartig ausgebildet werden, dass sich die Verbindung mit der Tür 1 durch Ziehen an
der Tür 1 lösen lässt, ohne die Feststellung der Freilauf-Türschliessvorrichtung dabei
aufzuheben.
[0036] Fig. 6 zeigt eine dreidimensionale Ansicht des Schliessarms 7 der Freilauf-Türschliessvorrichtung
aus den Figuren 3a bis 3c. Wie zu erkennen ist, weist der Schliessarm 7 an einem Ende
ein Scharnier 11 auf, mit welchem er an einer Wand befestigt werden kann, derart,
dass er um eine vertikale Achse herum schwenkbar ist. An seinem anderen Ende befindet
sich eine Öffnung 14, in der die Haltefläche 8 für den Elektromagneten 5 von einem
beweglich gelagerten Halteelement 15 bereitgestellt wird. Die Öffnung 14 ist derartig
dimensioniert, dass der Elektromagnet 5 zum Inkontaktbringen mit der Haltefläche 8
in die Öffnung 14 eintauchen kann und dabei etwaige auf Putz verlegte Versorgungsleitungen
durch seitliche Ausschnitte 16 geführt werden können. Zwischen seinen beiden Enden
weist der Schliessarm 7 einen Raum 17 zur Aufnahme des Türschliessmechanismus 3 auf,
welcher mit Austrittsöffnungen 18 für den Schliesshebelantrieb ausgestattet ist.
[0037] Auch wenn bei den hier dargestellten Freilauf-Türschliessvorrichtungen ausschliesslich
kraftschlüssige Feststellmittel in Form von Elektromagneten 5 verwendet werden, sei
ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese auch in anderer Form verwirklicht werden
können, z.B. als elektrisch betätigte Riegel, welche formschlüssig mit geeigneten
Halteelementen zusammenwirken, oder auch als reibschlüssig wirkende Feststellmittel.
Zudem ist es auch vorgesehen, wo möglich, anstelle der gezeigten Türschliesser mit
Schliesshebel 6 und zugehöriger Gleitschiene 12 solche mit einem Scherengestänge ohne
Gleitschiene zu verwenden, wie dies exemplarisch am Beispiel der Figuren 3b und 3c
gezeigt wurde. Ebenfalls vorgesehen ist es auch, die Freilauf-Türschliessvorrichtungen
für Türöffnungswinkel bis 180° zu verwenden.
1. Verfahren zur Gewährleistung einer automatischen Schliessung einer Gebäudetür (1)
bei Feueralarm, umfassend die Schritte:
Anordnen eines Türschliessers (2) mit einem federkraftbetätigten Schliessmechanismus
(3) zwischen der zu schliessenden Tür (1) und einer gebäudefesten Körperlichkeit (4)
zur Ermöglichung einer automatischen Schliessung der Tür (1) durch den Türschliesser
(2) bei Abwesenheit einer der Schliesskraft des Schliessmechanismus entgegenwirkenden
Gegenhaltekraft,
Öffnen der Türe (1) entgegen der Schliesskraft des Schliessmechanismus (3) und
Feststellen des Schliessmechanismus (3) bei geöffneter Türe (1) zur vorübergehenden
Deaktivierung der Schliessfunktion des Türschliessers (2), wobei das Feststellen durch
Versorgen von unter Strom aktiven und stromlos inaktiven Feststellmitteln (5) mit
elektrischem Strom über eine bei Feueralarm stromlose elektrische Versorgungsleitung
erfolgt, und
wobei Feststellmittel (5) verwendet werden, welche eine mechanische Feststellung
des Schliessmechanismus (3) durch Form- und/oder Kraftschluss bewirken und wobei der
Türschliesser (2) derartig zwischen der Tür (1) und der gebäudefesten Körperlichkeit
(4) angeordnet wird oder derartig ausgestaltet wird, dass die Tür (1) bei festgestelltem
Schliessmechanismus (3) zwischen einer vollständig geschlossenen Position und der
durch den festgestellten Türschliesser (2) begrenzten geöffneten Position frei bewegbar
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Feststellen des Schliessmechanismus (3) durch
direktes oder indirektes Festhalten des beim Schliessen der Tür (1) mit dem Türschliesser
(2) die Schliesskraft auf die Tür (1) übertragenden Bauteils (6, 7) des Türschliessers
(2) in der bei geöffneter Türe (1) durch dieses Bauteil (6, 7) eingenommenen Position
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das die Schliesskraft auf die Tür (1) übertragende
Bauteil (6, 7) des Türschliessers (2) derartig mit der Tür (1) verbunden wird, dass
die Tür (1) zumindest bei festgestelltem Schliessmechanismus (3) bewegungsmässig von
diesem Bauteil (6, 7) entkoppelt oder entkoppelbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das die Schliesskraft auf die Tür (1) übertragende
Bauteil (6, 7) des Türschliessers (2) insbesondere über einen Schnäpper, insbesondere
über einen Magnetschnäpper, kraftschlüssig entgegen Schliesskraftrichtung mit der
Tür (1) verbunden wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4, wobei das die Schliesskraft auf die Tür
(1) übertragende Bauteil (6, 7) durch einen Schliesshebel (6) oder Schliessarm (7)
gebildet wird, der um eine im wesentlichen parallel zur Achse der Türbänder verlaufende
und insbesondere mit dieser Achse fluchtende gebäudefeste Schwenkachse herum schwenkbar
ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Feststellen des Schliessmechanismus (3) durch
Festhalten des Schliesshebels (6) oder Schliessarms (7) mit ausserhalb des Türschliessers
(2) angeordneten, gebäudefesten Feststellmitteln (5) erfolgt, und insbesondere, dass
der Schliesshebel (6) oder Schliessarm (7) im Bereich des von seiner Schwenkachse
entfernt gelegenen Endes mit Feststellmitteln (5) festgehalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei als Feststellmittel (5) ein Elektromagnet (5) verwendet
wird, welcher mit einer geeigneten Haltefläche (8) am Schliesshebel (6) oder Schliessarm
(7) zusammenwirkt, und insbesondere, dass der Elektromagnet (5) an einer gebäudefesten
Wand (4) oder Säule befestigt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei der Schliessmechanismus (3) des
Türschliessers (2) vom Schliessarm (7) getragen und insbesondere in diesem aufgenommen
wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei zusätzlich ein zweiter Türschliesser
(9) zwischen der Tür (1) und einer gebäudefesten Körperlichkeit (4) angeordnet wird,
zum permanenten automatischen Schliessen der Türe (1).
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Türschliesser (2) mit
Schliesshebel (6) und Gleitschiene (12) oder mit Scherengestänge (19) verwendet wird.
11. Freilauf-Türschliesser (2) zur Durchführung des Verfahrens gemäss Anspruch 1, mit
einem federkraftbetätigten Schliessmechanismus (3), welcher über eine Freilaufkupplung
mit einem Schliesshebel (6) gekoppelt ist und in einer vorgespannten, bei bestimmungsgemässem
Einbau einer geöffneten Türposition entsprechenden Position mit elektrisch aktivierbaren
und stromlos inaktiven Feststellmitteln (5) feststellbar ist zur vorübergehenden Deaktivierung
der Schliessfunktion des Türschliessers (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellmittel (5) ausgestaltet sind zur Bewirkung einer rein mechanischen Feststellung
des Schliessmechanismus (3) durch Form- und/oder Kraftschluss.
12. Freilauf-Türschliesser nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Türschliesser (2) eine Gleitschiene (12) zur Führung des Schliesshebels (6) umfasst
oder der Schliesshebel (6) als Teil eines Scherengestänges (19) ausgebildet ist.
13. Freilauf-Türschliessvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 10, umfassend einen Türschliesser (2) mit federkraftbetätigtem Schliessmechanismus
(3), einen Schliesshebel (6), welcher mit dem Schliessmechanismus (3) des Türschliessers
(2) gekoppelt ist, und Feststellmittel (5), welche durch elektrischen Strom aktivierbar
und stromlos inaktiv sind, wobei die Feststellmittel (5) und der Türschliesser (2)
derartig ausgestaltet sind, dass die Feststellmittel (5) im aktivierten Zustand in
der Lage sind, ein zur Übertragung der Schliesskraft auf die Tür (1) vorgesehenes
Bauteil (6, 7) des Türschliessers direkt oder indirekt entgegen der Schliesskraft
des Schliessmechanismus (3) durch Form- und/oder Kraftschluss in einer gewünschten
Position zu halten.
14. Freilauf-Türschliessvorrichtung nach Anspruch 13, wobei die Feststellmittel (5) einen
Elektromagneten (5) umfassen, der mit einer geeigneten Haltefläche (8) am zu haltenden
Bauteil (6, 7) zusammenwirkt, und insbesondere, wobei der Elektromagnet (5) derartig
ausgestaltet ist, dass er an einer gebäudefesten Wand (4) befestigbar ist.
15. Freilauf-Türschliessvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 14, wobei das zur
Schliesskraftübertragung auf die Tür (1) vorgesehene Bauteil der Schliesshebel (6)
ist und insbesondere, dass dieser angeordnet im Bereich seines nicht-angetriebenen
Endes eine Haltefläche (8) für einen Elektromagneten (5) aufweist.
16. Freilauf-Türschliessvorrichtung nach Anspruch 15, wobei der Schliesshebel (6) im Bereich
seines nicht-angetriebenen Endes eine Laufrolle (10) aufweist, zur Übertragung der
Schliesskraft auf die Tür (1) .
17. Freilauf-Türschliessvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 14, wobei der Schliessmechanismus
(3) des Türschliessers (2) an einem Tragkörper (7), insbesondere einem Schliessarm
(7) befestigt ist, insbesondere in diesem angeordnet ist, der an einem Ende ein Scharnier
(11) aufweist zur Befestigung desselben schwenkbar um eine im wesentlichen vertikale
Achse herum an einer gebäudefesten Körperlichkeit (4) und wobei der Tragkörper (7)
das zur Übertragung der Schliesskraft auf die Tür (1) vorgesehene Bauteil ist.
18. Freilauf-Türschliessvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Türschliesser (2) eine Gleitschiene (12) zur Führung des Schliesshebels (6) umfasst
oder der Schliesshebel (6) als Teil eines Scherengestänges (19) ausgebildet ist.
19. Kit zur Bildung einer Freilauf-Türschliessvorrichtung nach Anspruch 15 durch Kombination
mit einem Türschliessmechanismus (3) für Schliesshebel (6) mit Gleitschiene (12) oder
für Scherengestänge (19), umfassend einen Schliesshebel (6) zur Montage am Türschliessmechanismus
(3) und einen Elektromagneten (5) zur Montage an einer gebäudefesten Wand (4), wobei
der Schliesshebel (6) im Bereich desjenigen Endes, das nicht zur Montage am Türschliessmechanismus
(3) vorgesehen ist, eine Haltefläche (8) für den Elektromagneten (5) aufweist, und
insbesondere, wobei der Schliesshebel (6) in diesem Bereich zusätzlich eine Laufrolle
(10) aufweist zur Übertragung der Schliesskraft auf die Tür (1).
20. Kit zur Bildung einer Freilauf-Türschliessvorrichtung nach Anspruch 17 durch Kombination
mit einem Türschliessmechanismus (3) mit Schliesshebel (6) und Gleitschiene (12) oder
mit Scherengestänge (19), umfassend einen Schliessarm (7) zum Tragen und insbesondere
zum vollständigen Aufnehmen des Schliessmechanismus (3) und zum Übertragen der Schliesskraft
auf die Tür (1), wobei der Schliessarm (7) an einem Ende ein Scharnier (11) aufweist
zur Befestigung schwenkbar um eine im wesentlichen vertikale Achse herum an einer
gebäudefesten Körperlichkeit (4), und umfassend einen Elektromagneten (5) zur Montage
an einer gebäudefesten Wand (4), wobei der Schliessarm (7) im Bereich seines scharnierfreien
Endes eine Haltefläche (8) für den Elektromagneten (5) aufweist.