[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkammer für eine Gasturbine, deren Brennkammerwand
innenseitig mit einer von einer Anzahl von Hitzeschildelementen gebildeten Auskleidung
versehen ist. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Gasturbine mit einer derartigen
Brennkammer.
[0002] Brennkammern sind u. A. Bestandteil von Gasturbinen, die in vielen Bereichen zum
Antrieb von Generatoren oder von Arbeitsmaschinen eingesetzt werden. Dabei wird der
Energieinhalt eines Brennstoffs zur Erzeugung einer Rotationsbewegung einer Turbinenwelle
genutzt. Der Brennstoff wird dazu von Brennern in den ihnen nachgeschalteten Brennkammern
verbrannt, wobei von einem Luftverdichter verdichtete Luft zugeführt wird.
[0003] Dabei kann jedem Brenner eine separate Brennkammer zugeordnet sein, wobei das aus
den Brennkammern abströmende Arbeitsmedium vor oder in der Turbineneinheit zusammengeführt
sein kann. Alternativ kann die Brennkammer aber auch in einer so genannten Ringbrennkammer-Bauweise
ausgeführt sein, bei der eine Mehrzahl, insbesondere alle, der Brenner in eine gemeinsame,
üblicherweise ringförmige Brennkammer münden.
[0004] Durch die Verbrennung des Brennstoffs wird ein unter hohem Druck stehendes Arbeitsmedium
mit einer hohen Temperatur erzeugt. Dieses Arbeitsmedium entspannt sich in der den
Brennkammern nachgeschaltete Turbineneinheit arbeitsleistend. Dazu weist die Turbineneinheit
eine Anzahl von mit der Turbinenwelle verbundenen, rotierbaren Laufschaufeln auf.
Die Laufschaufeln sind kranzförmig an der Turbinenwelle angeordnet und bilden somit
eine Anzahl von Laufschaufelreihen. Weiterhin umfasst die Turbine eine Anzahl von
feststehenden Leitschaufeln, die ebenfalls kranzförmig unter der Bildung von Leitschaufelreihen
an einem Innengehäuse der Turbine befestigt sind. Die Laufschaufeln dienen dabei zum
Antrieb der Turbinenwelle durch Impulsübertrag vom die Turbine durchströmenden Arbeitsmedium.
Die Leitschaufeln dienen hingegen zur Strömungsführung des Arbeitsmediums zwischen
jeweils zwei in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums gesehen aufeinanderfolgenden
Laufschaufelreihen oder Laufschaufelkränzen. Ein aufeinanderfolgendes Paar aus einem
Kranz von Leitschaufeln oder einer Leitschaufelreihe und aus einem in Strömungsrichtung
des Arbeitsmediums nachgeschalteten Kranz von Laufschaufeln oder einer Laufschaufelreihe
bildet dabei eine Turbinenstufe.
[0005] Bei der Auslegung derartiger Gasturbinen ist zusätzlich zur erreichbaren Leistung
üblicherweise ein besonders hoher Wirkungsgrad ein Auslegungsziel. Eine Erhöhung des
Wirkungsgrades lässt sich dabei aus thermodynamischen Gründen grundsätzlich durch
eine Erhöhung der Austrittstemperatur erreichen, mit der das Arbeitsmedium von der
Brennkammer ab- und in die Turbineneinheit einströmt. Daher werden Temperaturen von
etwa 1200 °C bis 1500 °C für derartige Gasturbinen angestrebt und auch erreicht.
[0006] Bei derartig hohen Temperaturen des Arbeitsmediums sind jedoch die diesem Medium
ausgesetzten Komponenten und Bauteile hohen thermischen Belastungen ausgesetzt. Um
dennoch bei hoher Zuverlässigkeit eine vergleichsweise lange Lebensdauer der betroffenen
Komponenten zu gewährleisten, ist üblicherweise eine Ausgestaltung mit besonders hitzebeständigen
Materialien und eine Kühlung der betroffenen Komponenten, insbesondere der Brennkammer,
nötig.
[0007] Die Brennkammerwand ist dazu in der Regel auf ihrer Innenseite mit einer aus Hitzeschildelementen
bestehenden Innenauskleidung versehen, die mit besonders hitzebeständigen Schutzschichten
versehen werden können, und die durch die eigentliche Brennkammerwand hindurch gekühlt
werden. Dazu wird in der Regel ein auch als "Prallkühlung" bezeichnetes Kühlverfahren
eingesetzt. Bei der Prallkühlung wird ein Kühlmittel, in der Regel Kühlluft, durch
eine Anzahl von Bohrungen in der Brennkammerwand den Hitzeschildelementen zugeführt,
so dass das Kühlmittel im Wesentlichen senkrecht auf ihre der Brennkammerwand zugewandte,
außen liegende Fläche prallt. Das durch den Kühlprozess aufgeheizte Kühlmittel wird
anschließend aus dem Innenraum, den die Brennkammerwand mit den Hitzeschildelementen
bildet, abgeführt.
[0008] Um die Hitzeschildelemente an der Brennkammerwand zu befestigen gibt es einerseits
die Möglichkeit diese mit Schrauben oder Befestigungsbolzen mit der Brennkammerwand
zu verbinden. Alternativ können Hitzeschildelemente über entsprechende Halterungen
auch an Nuten, die sich in der Brennkammerwand befinden, an dieser verankert werden.
[0009] Problematisch beim Betrieb einer Gasturbine ist, dass sich Hitzeschildelemente oder
auch Teilstücke dieser von der Brennkammerwand lösen können. Dieses geschieht in der
Regel, weil die Hitzschildelemente oder ihre Befestigungsvorrichtungen durch die extremen
Einflüsse im Brennkammerinnenraum, wie die hohen thermischen Belastungen oder Stöße
und Vibrationen der Brennkammer, beschädigt werden. Diese von der Brennkammerwand
gelösten Teile gelangen durch die Strömungsbewegung des Arbeitsmediums in die Turbineneinheit,
wo sie Lauf- und Leitschaufeln zerstören können. Bei einem derartigen Hitzeschildelementverlust
gelangen abgelöste Hitzeschildelemente oder Teile dieser jedoch nicht in die Turbineneinheit,
da sie sich vor der ersten Leitschaufelreihe der ersten Turbinenstufe ansammeln bzw.
vor oder in Leitschaufeln dieser verkeilen. Die Anwesenheit von Hitzeschildelementen
oder Teile dieser vor der Turbineneinheit führt bei Betrieb der Gasturbine zu Strömungs-
und Druckschwankungen in Form von Strömungsturbulenzen in der Turbineneinheit. Diese
Turbulenzen sind in der Regel so stark, dass Laufschaufeln wie insbesondere die Laufschaufeln
der ersten Turbinenstufe abreißen und damit große Teile der Turbineneinheit, wie die
benachbarten und sich anschließenden Leit- und Laufschaufelreihen, zerstören. In der
Regel vergehen im Falle eines Hitzeschildverlustes zwischen dem sich Lösen eines Hitzeschildelementes
an der Brennkammerwand und dem ersten Abreißen von Laufschaufeln, welche durch Turbulenzen
durch verklemmte Hitzeschildelemente ausgelöst werden, einige Minuten. Bei einer Beschädigung
der Turbineneinheit fallen neben den Reparaturkosten insbesondere auch Produktionsausfallskosten
der Gasturbine an, so dass die sehr hohe Gesamtkosten anfallen können.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Brennkammer der oben genannten
Art anzugeben, bei der eine besonders hohe betriebliche Sicherheit erreichbar ist.
[0011] Bezüglich der Brennkammer wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst, indem zwischen
Brennkammerwand und Hitzeschildelementen ein oder eine Anzahl von Temperatursensoren
angeordnet sind.
[0012] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass für eine Gewährleistung einer
hohen betrieblichen Sicherheit der Brennkammer eine Zerstörung der Turbine durch sich
gelöste Hitzeschildelemente vermieden werden muss. Daher sollte die Gasturbine bei
einem Hitzeschildelementverlust rechtzeitig abschaltbar sein, falls sich ein Hitzeschildelement
löst. Dazu müsste der Verlust eines Hitzeschildelementes an der Brennkammerwand rechtzeitig
registrierbar sein. Auf besonders einfache Weise ist der Verlust eines Hitzeschildelementes
durch die auftretende Temperaturänderung an der Brennkammerwand detektierbar. Bei
der Ablösung eines Hitzeschildes an der Brennkammerwand wird sich der sonst gekühlte
Zwischenraum zwischen Brennkammerwand und Hitzeschildelement aufgrund der fehlenden
thermischen Isolation zum Brennkammerinnenraum vergleichsweise schnell und stark erwärmen
bzw. sich die Brennkammerwand im Bereich von fehlender Innenwandauskleidung nahezu
an die Temperaturen im Brennkammerinnenraum angleichen. Diese Temperaturdifferenz,
die bei der Ablösung eines Hitzeschildelementes auftritt, kann mit temperaturabhängigen
Sensoren, bei denen die Temperaturabhängigkeit insbesondere über den elektrischen
Widerstand oder das Schmelzverhalten gegeben ist, gemessen und damit indirekt das
Fehlen eines Hitzeschildelemntes detektiert werden.
[0013] Um mit einem Temperatursensor mehrere Hitzeschildelemente der Brennkammerwandauskleidung
gleichzeitig auf ihre Vollständigkeit bzw. auf ein eventuelles Fehlen hin zu überwachen,
ist ein Temperatursensor vorteilhafterweise als ein entlang einer Streckenrichtung
ausgedehntes Bauteil ausgebildet. Auf diese Weise kann dieser entlang der Brennkammerwand
positioniert werden und sämtliche Hitzeschildelemente, die sich zwischen Temperatursensor
und dem Brennkammerinnenraum befinden überwachen. Damit ist insgesamt auch eine besonders
einfache Bauweise erreichbar.
[0014] Um einen Temperatursensor an der Brennkammerwand zu fixieren und entlang dieser zu
führen befindet sich dieser zweckmäßigerweise in einer zugeordneten Nut in Umfangsrichtung
der Brennkammerwand.
[0015] Um die Temperaturänderung an der Brennkammerwand bei dem Verlust eines Hitzeschildelementes
zuverlässig zu detektieren, sind unterschiedliche Ausführungsvarianten denkbar.
[0016] Bei einer ersten Variante besteht ein Temperatursensor vorzugsweise aus einem elektrisch
leitenden Schmelzdraht. Im Bereich eines fehlenden Hitzeschildelementes schmilzt beim
Überschreiten der Schmelztemperatur der Draht und zerstört dadurch die elektrische
Leitfähigkeit. Die dadurch starke Widerstandserhöhung bzw. die Leitungsunterbrechung
des Schmelzdrahtes lässt sich wiederum messen und dadurch ein Hitzeschildelementverlust
anzeigen.
[0017] Vorteilhafterweise weist ein Schmelzdraht eine Schmelztemperatur zwischen 300°C und
1000°C, vorzugsweise zwischen 500°C und 700°C, auf. Dieser Temperaturbereich ist derart
gewählt, dass die Schmelztemperatur zwischen der Temperatur der gekühlten Seite der
Hitzeschildelemente und der Brennkammerwand im Normalbetrieb einerseits und der sehr
viel höheren Temperatur der ungeschützten Brennkammerwand andererseits liegt, so dass
bei einem Hitzeschildelementverlust die Schmelztemperatur am Schmelzdraht vergleichsweise
schnell und deutlich überschritten wird.
[0018] Bei einer zweiten Variante wird der Temperatursensor vorteilhafterweise aus einem
stromdurchflossenen Draht gebildet, der einen temperaturabhängigen elektrischen Leitwert
aufweist, damit dieser im Fall eines Hitzeschildelementverlustes nicht zerstört wird.
Bei einer Temperaturänderung im Bereich des Drahtes ändert sich der temperaturabhängige
Widerstand des Drahtes und damit auch der Strom, der durch den Draht fließt, wodurch
sich der Verlust eines Hitzeschildelementes detektieren lässt.
[0019] Um ein aktives Signal für den Verlust eines Hitzeschildelementes zu verwenden, besteht
ein Temperatursensor zweckmäßigerweise aus einem Thermoelement. An diesem lässt sich
über eine Veränderung der Thermospannung eine Temperaturveränderung und damit ein
Hitzeschildelementverlust im Bereich des Thermoelementes detektieren.
[0020] Damit bei der Verwendung von Thermoelenten zur Überwachung der Hitzeschildelemente
mit einer Meßschaltung mehrere Hitzeschildelemente der Brennkammerwandauskleidung
gleichzeitig auf ihre Vollständigkeit bzw. auf ein eventuelles Fehlen eines Hitzeschildelementes
zu überwachen sind, besteht ein Temperatursensor vorzugsweise aus einer Reihenschaltung
von Thermoelementen. Eine durch eine Temperaturerhöhung ausgelöste Spannungsveränderung
eines Thermoelementes lässt sich durch eine Überwachung der Gesamtspannung der Reihenschaltung
überwachen, da sich die Ausgangsspannungen der einzelnen Thermoelemente bedingt durch
die Reihenschaltung addieren.
[0021] Um den Aufbau einer geeigneten Meßschaltung für die Überwachung der Hitzeschildelemente
möglichst einfach zu gestalten, besteht ein Temperatursensor zweckmäßigerweise aus
einem Mantelthermoelement. Dieses besteht vorteilhafterweise aus zwei parallelen Thermodrähten,
die ihrer Länge nach durch ein Material mit einem positiven Temperaturkoeffizienten
voneinander isoliert sind. Bei einer Temperaturerhöhung an einer Stelle des Endlosthermoelementes
verringert sich der elektrische Widerstand im Isolationmaterial des erwärmten Bereiches,
so dass sich die Thermospannung zwischen den zwei Thermodrähten erhöht. Die Thermospannung
entspricht daher etwa der höchsten Temperatur im Verlauf des Mantelthermoelementes.
[0022] Um die gesamte Brennkammer während des Betriebes ständig auf eventuelle Verluste
von Hitzeschildelementen zu überwachen, sind Sensoren vorzugsweise an eine zugeordnete
Auswerteschaltung angeschlossen, die über die Temperatursensoren die Temperaturverteilung
der Brennkammer überwacht und dadurch den Verlust von Hitzeschildelementen oder Teile
dieser registriert.
[0023] Die oben genannte Brennkammer ist vorzugsweise Bestandteil einer Gasturbine.
[0024] Um Schäden durch sich gelöste Hitzeschildelemente oder Teile dieser im Bereich der
Turbineneinheit der Gasturbine zu vermeiden ist die Gasturbine über die Auswerteschaltung
vorteilhafterweise automatisch abschaltbar. Im Falle einer Detektion eines Hitzeschildelementverlustes
von Temperatursensoren bzw. der nachgeschalteten Auswerteschaltung kann so insbesondere
die Brennkammer als auch die Turbine zeitnah zum Hitzeschildelementverlust heruntergefahren
werden.
[0025] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
die Positionierung von Temperatursensoren zwischen Brennkammerwand und Hitzeschildelementen
einer Brennkammer ein Verlust eines Hitzeschildelementes bzw. Teile dieser zuverlässig
detektierbar sind und sich dadurch Schäden in der der Brennkammmer nachgeschalteten
Turbineneinheit vermeiden lassen, indem die Gasturbine im Falle eines Hitzeschildelemtverlustes
durch die den Temperatursensoren nachgeschaltete Auswerteschaltung automatisch abgestellt
wird. Der Vorteil des Einsatzes von Temperatursensoren, die insbesondere längs einer
Strecke ausgebildet sind, ist, dass nicht jedes Hitzeschildelement einzeln mit einem
Temperatursensor versehen werden muss, sondern mehrere Hitzeschildelemente mit einem
Temperatursensor bzw. einer Meßschaltung überwachbar sind. Der Einsatz von Thermoelementen
und insbesondere eines Mantelthermoelementes hat neben der guten Überwachungsmöglichkeit
der Hitzeschildelemente und leichten Auswertbarkeit des Ausgangssignals, den Vorteil,
dass Thermoelemente für sehr hohe Temperaturen einsetzbar sind und sich daher für
die Hitzeschildelementüberwachung an der Brennkammerwand empfehlen.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- FIG 1
- einen Halbschnitt durch eine Gasturbine,
- FIG 2
- die Brennkammer der Gasturbine nach Fig. 1,
- FIG 3
- einen in Umfangsrichtung der Brennkammer angeordnete Temperatursensor,
- FIG 4
- einen Ausschnitt aus der Wand der Brennkammer nach Fig. 2, und
- FIG 5
- einen Schnitt durch ein Mantelthermoelement.
[0027] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0028] Die Gasturbine 1 gemäß FIG 1 weist einen Verdichter 2 für Verbrennungsluft, eine
Brennkammer 4 sowie eine Turbine 6 zum Antrieb des Verdichters 2 und eines nicht dargestellten
Generators oder einer Arbeitsmaschine auf. Dazu sind die Turbine 6 und der Verdichter
2 auf einer gemeinsamen, auch als Turbinenläufer bezeichneten Turbinenwelle 8 angeordnet,
mit der auch der Generator bzw. die Arbeitsmaschine verbunden ist, und die um ihre
Mittelachse 9 drehbar gelagert ist. Die in der Art einer Ringbrennkammer ausgeführte
Brennkammer 4 ist mit einer Anzahl von Brennern 10 zur Verbrennung eines flüssigen
oder gasförmigen Brennstoffs bestückt.
[0029] Die Turbine 6 weist eine Anzahl von mit der Turbinenwelle 8 verbundenen, rotierbaren
Laufschaufeln 12 auf. Die Laufschaufeln 12 sind kranzförmig an der Turbinenwelle 8
angeordnet und bilden somit eine Anzahl von Laufschaufelreihen. Weiterhin umfasst
die Turbine 6 eine Anzahl von feststehenden Leitschaufeln 14, die ebenfalls kranzförmig
unter der Bildung von Leitschaufelreihen an einem Innengehäuse 16 der Turbine 6 befestigt
sind. Die Laufschaufeln 12 dienen dabei zum Antrieb der Turbinenwelle 8 durch Impulsübertrag
vom die Turbine 6 durchströmenden Arbeitsmedium M. Die Leitschaufeln 14 dienen hingegen
zur Strömungsführung des Arbeitsmediums M zwischen jeweils zwei in Strömungsrichtung
des Arbeitsmediums M gesehen aufeinanderfolgenden Laufschaufelreihen oder Laufschaufelkränzen.
Ein aufeinanderfolgendes Paar aus einem Kranz von Leitschaufeln 14 oder einer Leitschaufelreihe
und aus einem Kranz von Laufschaufeln 12 oder einer Laufschaufelreihe wird dabei auch
als Turbinenstufe bezeichnet.
[0030] Jede Leitschaufel 14 weist eine auch als Schaufelfuß bezeichnete Plattform 18 auf,
die zur Fixierung der jeweiligen Leitschaufel 14 am Innengehäuse 16 der Turbine 6
als Wandelement angeordnet ist. Die Plattform 18 ist dabei ein thermisch vergleichsweise
stark belastetes Bauteil, das die äußere Begrenzung eines Heizgaskanals für das die
Turbine 6 durchströmende Arbeitsmedium M bildet. Jede Laufschaufel 12 ist in analoger
Weise über eine auch als Schaufelfuß bezeichnete Plattform 20 an der Turbinenwelle
8 befestigt.
[0031] Zwischen den beabstandet voneinander angeordneten Plattformen 18 der Leitschaufeln
14 zweier benachbarter Leitschaufelreihen ist jeweils ein Führungsring 21 am Innengehäuse
16 der Turbine 6 angeordnet. Die äußere Oberfläche jedes Führungsrings 21 ist dabei
ebenfalls dem heißen, die Turbine 6 durchströmenden Arbeitsmedium M ausgesetzt und
in radialer Richtung vom äußeren Ende 22 der ihm gegenüber liegenden Laufschaufel
12 durch einen Spalt beabstandet. Die zwischen benachbarten Leitschaufelreihen angeordneten
Führungsringe 21 dienen dabei insbesondere als Abdeckelemente, die die Innenwand 16
oder andere Gehäuse-Einbauteile vor einer thermischen Überbeanspruchung durch das
die Turbine 6 durchströmende heiße Arbeitsmedium M schützt.
[0032] Die Brennkammer 4 ist im Ausführungsbeispiel als so genannte Ringbrennkammer ausgestaltet,
bei der eine Vielzahl von in Umfangsrichtung um die Turbinenwelle 8 herum angeordneten
Brennern 10 in einen gemeinsamen Brennkammerraum münden. Dazu ist die Brennkammer
4 in ihrer Gesamtheit als ringförmige Struktur ausgestaltet, die um die Turbinenwelle
8 herum positioniert ist.
[0033] Zur Erzielung eines vergleichsweise hohen Wirkungsgrades ist die Brennkammer 4 für
eine vergleichsweise hohe Temperatur des Arbeitsmediums M von etwa 1000 °C bis 1600
°C ausgelegt. Um auch bei diesen, für die Materialien ungünstigen Betriebsparametern
eine vergleichsweise lange Betriebsdauer zu ermöglichen, ist die Brennkammerwand 24
auf ihrer dem Arbeitsmedium M zugewandten Seite mit einer aus Hitzeschildelementen
26 gebildeten Innenauskleidung versehen. Jedes Hitzeschildelement 26 ist arbeitsmediumsseitig
mit einer besonders hitzebeständigen Schutzschicht ausgestattet oder aus hochtemperaturbeständigem
Material gefertigt. Aufgrund der hohen Temperaturen im Inneren der Brennkammer 4 ist
zudem für die Hitzeschildelemente 26 bzw. für deren Halteelemente ein Kühlsystem vorgesehen.
[0034] Die Brennkammer 4 ist insbesondere für eine Detektion von Verlusten der Hitzeschildelemente
26 ausgelegt. Dazu sind zwischen der Brennkammerwand 24 und den Hitzeschildelementen
26 eine Anzahl von Temperatursensoren 28 positioniert, die längsgestreckt in jeweils
einer Nut 30 der Brennkammerwand 24 verlaufen, wobei diese die Hitzeschildelemente
26 jeweils in Umfangsrichtung der Brenkammer 4 umgeben, wie sich aus FIG 2 erkennen
lässt. Um eine Temperaterhöhung durch den Verlust eines Hitzeschildelementes 26 an
der Brennkammerwand 24 messen zu können, besteht der Temperatursensor 28 wahlweise
aus einem stromdurchflossenen Schmelzdraht, einem bzw. mehreren Thermoelementen oder
aus einem Mantelthermoelement 31. Der Temperatursensor 28 ist dabei insbesondere,
wie in Fig. 3 schematisch gezeigt, als in Umfangsrichtung der Brennkammer 4 ausgedehntes,
lang ausgestrecktes Überwachungselement ausgeführt.
[0035] Zur Verdeutlichung der Wirkungsweise des Temperatursensors 28 ist in Fig. 4 die Brennkammerwand
24 ausschnittsweise dargestellt. Bei intakten, ordnungsgemäß installierten Hitzeschildelementen
26 werden diese über das Arbeitsmedium M vom Inneren der Brennkammer 4 thermisch belastet,
wobei die Isotherme 29, also die Kontur gleicher Temperatur, im wesentlichen parallel
zur Innenwand verläuft. Über die Dicke des Hitzeschildelements 26 hinweg besteht dabei
ein erhebliche Temperaturgradient so dass die auf der kühlen Seite der Hitzeschildelemente
26 angeordneten Temperatursensoren 28 mit nur vergleichsweise geringerer Temperatur
beaufschlagt werden. Falls jedoch ein Hitzeschildelement 26 abhanden kommen sollte,
so stellt sich die Isotherme 29a ein. In diesem Fall wird der Temperatursensor 28
somit mit deutlich erhöhter Temperatur beaufschlagt, so dass je nach Ausführung beispielsweise
eine deutliche Änderung des elektrischen Widerstands oder des elektrischen Leitwerts
oder ein Durchschmelzen eines Schmelzdrahtes festgestellt werden kann.
[0036] Eine Querschnittsdarstellung dieses Temperatursensors 28 ist in FIG 5 aufgeführt.
Wie aus der Figur erkennbar ist, setzt sich das Mantelthermoelement (31) aus zwei
parallel angeordneten Thermodrähten 32 zusammen, die sich in einem temperaturabhängigen
Isolationsmaterial 34 befinden und der Länge nach durch dieses voneinander isoliert
sind. Die Materialien der Thermodrähte 32, der Temperaturkoefizient der Isoliermasse
sowie die Dimensionierung des gesamten Mantelthermoelementes sind auf die zu messenden
Temperaturbereiche an der Brennkammerwand 24 abgestimmt, so dass sich bei einem Verlust
eines Hitzeschildelementes 24 der elektrische Widerstand im Isolationmaterial 34 des
erwärmten Bereiches verringert und sich so die Thermospannung zwischen den zwei Thermodrähten
32 erhöht.
[0037] Um den Verlust von Hitzeschildelementen 26 zentral erfassen zu können, sind sämtliche
Temperatursensoren 28 an die Auswerteschaltung 36 angeschlossen. Diese ist insbesondere
dazu ausgelegt, bei dem Verlust eines Hitzeschildelementes 26 die Gasturbine 1 abzuschalten.
Dafür ist sie mit der Relaissteuerung der Gasturbine 1 verbunden.
1. Brennkammer (4) für eine Gasturbine (1), deren Brennkammerwand (24) innenseitig mit
einer von einer Anzahl von Hitzeschildelementen (26) gebildeten Auskleidung versehen
ist, wobei zwischen Brennkammerwand (24) und Hitzeschildelementen (26) eine Anzahl
von Temperatursensoren (28) angeordnet ist.
2. Brennkammer (4) nach Anspruch 1, deren Temperatursensoren (28) als entlang einer Erstreckungsrichtung
ausgedehntes Bauteil ausgebildet sind.
3. Brennkammer (4) nach Anspruch 1 oder 2, deren Temperatursensor (28) in einer zugeordneten
in Umfangsrichtung verlaufenden Nut (30) in der Brennkammerwand (24) angeordnet ist.
4. Brennkammer (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,deren Temperatursensoren (28) jeweils
aus einem elektrisch leitenden Schmelzdraht gebildet sind.
5. Brennkammer (4) nach Anspruch 4, deren jeweiliger elektrisch leitender Schmelzdraht
eine Schmelztemperatur zwischen etwa 300°C und etwa 1000°C aufweist.
6. Brennkammer (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der der oder jeder Temperatursensor
(28) aus jeweils einem stromdurchflossenen Draht gebildet ist, der einen temperaturabhängigen
elektrischen Leitwert aufweist.
7. Brennkammer (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der zumindest einige der Temperatursensoren
(28) aus Thermoelementen gebildet sind.
8. Brennkammer (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der zumindest einige der Temperatursensoren
(28) jeweils aus einer Reihenschaltung von Thermoelementen zusammengesetzt sind.
9. Brennkammer (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, deren Temperatursensoren (28) aus
einem Mantelthermoelement (31) gebildet sind.
10. Brennkammer (4) nach Anspruch 9, bei der das oder jedes Mantelthermoelement (31) sich
aus zwei parallelen Thermodrähten (32) zusammensetzt, die ihrer Länge nach durch ein
temperaturabhängiges Isoliermaterial (34) voneinander getrennt sind.
11. Brennkammer (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, deren Temperatursensoren (28) an
eine zugeordnete Auswerteschaltung (36) angeschlossen sind.
12. Gasturbine (1) mit einer Brennkammer (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Gasturbine (1) nach Anspruch 12 in Verbindung mit Anspruch 11, die über die Auswerteschaltung
(36) automatisch abschaltbar ist.