[0001] Die Erfindung betrifft einen elektromagnetischen Auslöser mit einer Spule, einem
Anker, einem mit diesem zusammenwirkenden, in der Spule verschieblichen Stößel, einem
mit der Spule elektrisch verbundenen Magnetjoch, durch welches der Stößel geführt
ist oder an welchem der Stößel vorbei geführt ist, und einer den Anker mit einer Kraft
beaufschlagenden Feder. Ein derartiger Auslöser ist beispielsweise aus der DE 101
26 851 C1 bekannt.
[0002] Der aus der DE 101 26 851 C1 bekannte elektromagnetische Auslöser, insbesondere für
einen Leitungsschutzschalter, weist einen einstückig mit einem Magnetjoch ausgebildeten
Magnetkern auf, der innerhalb des Querschnitts der Auslösespule angeordnet ist und
mit einer zentralen Öffnung zur Durchführung eines mit einem beweglichen Anker verbundenen
Stößels versehen ist. Innerhalb eines Schutzschalters, wie eines Leitungsschutzschalters,
ist häufig der elektromagnetische Auslöser aufgrund des relativ großen Durchmessers
der Auslösespule dasjenige Bauteil, das die Mindestbreite des Schutzschalters vorgibt.
Ein relativ schmaler Querschnitt einer Spule eines Magnetauslösers ist bei gegebener
Querschnittsfläche zwar durch einen nicht kreisförmigen Spulenquerschnitt erreichbar,
doch ist diese Bauwiese im Vergleich zu Spulen mit kreisrundem Querschnitt fertigungstechnisch
aufwändiger.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektromagnetischen Auslöser für
einen Schutzschalter, insbesondere Leitungsschutzschalter, anzugeben, welcher bei
einfacher Konstruktion, insbesondere mit kreisrundem Spulenquerschnitt, besonders
schmal aufgebaut ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen elektromagnetischen Auslöser
mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0005] Dieser elektromagnetische Auslöser weist die prinzipiell bei Tauchankersystemen bekannten
Komponenten Spule, Magnetjoch, Anker, Stößel und Feder auf. Im Gegensatz zu bekannten
Auslösern ist jedoch ein Luftspalt zwischen dem Magnetjoch bzw. Magnetkern und dem
Anker außerhalb der Spule gebildet. Der Anker ist dabei wie ein herkömmlicher Tauchanker
längs der Spulenachse verschiebbar. Auf diese Weise ergeben sich Vorteile hinsichtlich
der Schlagwirkung des Ankers, welche beispielsweise bei Klappankersystemen nicht nutzbar
sind. Der Durchmesser der Auslösespule kann besonders gering sein, da der "Kern" des
Magnetjochs quasi nach außen neben die Spule verlagert ist. Der statt des Magnetkerns
nach außen verlagerte Jochschenkel, welcher mit einem Ankerschenkel des Magnetankers
zusammenwirkt, hat keinen Einfluss auf die minimale Breite des Schutzschalters, da
das Magnetjoch sowie der Magnetanker nicht oder nicht wesentlich breiter als die Spule
sind. Es ist daher möglich, zwei elektromagnetische Auslöser nebeneinander innerhalb
eines genormten Gehäuses, insbesondere eines Reiheneinbaugerätes mit einer Breite
von 18 mm, anzuordnen. Hierbei können rationell herzustellende rundgewickelte Spulen
verwendet werden.
[0006] Vorzugsweise weist das Magnetjoch 2 außerhalb der Spule angeordnete Jochschenkel
auf, welche mit zwei ebenfalls außerhalb der Spule zumindest annähernd symmetrisch
zur Spulenachse angeordneten Ankerschenkeln zusammenwirken. Hierdurch sind zwei Luftspalte
jeweils zwischen einem Ankerschenkel und einem Jochschenkel gebildet, welche die Schlagwirkung
des Ankers im Vergleich zu einer Ausbildung mit lediglich einem Luftspalt verstärken.
Zudem ist auf diese Weise sichergestellt, dass der Anker beim Ansprechen des Magnetauslösers
exakt in Richtung der Spulenachse beschleunigt wird.
[0007] Die den Anker mit einer Kraft entgegen der Auslöserichtung beaufschlagende Feder
ist in Raum sparender Weise bevorzugt als Schraubenfeder ausgebildet, welche den Stößel
konzentrisch umgibt. Die Feder kann dabei entweder zumindest teilweise innerhalb der
Spule oder vollständig außerhalb der Spule angeordnet sein. Die erstgenannte Bauweise
hat den Vorteil, dass eine relativ lange Schraubenfeder verwendbar ist, welche einen
entsprechend langen Federweg bereitstellt, während sich die zweite Bauweise dadurch
auszeichnet, dass der Durchmesser der Spule nochmals geringer gewählt werden kann.
In jedem Fall ist eine einfache Steckmontage der einzelnen Teile des Auslösers möglich.
[0008] Der Anker ist nach einer ersten Alternative einstückig mit dem Stößel, vorzugsweise
als Stanzteil, hergestellt. Eine besonders rationelle Fertigung ist dadurch ermöglicht,
dass dieses kombinierte Bauteil vollständig eben ist.
[0009] Nach einer zweiten Alternative sind der Anker und der Stößel als getrennte, an Anschlagflächen
zusammenwirkende Bauteile ausgebildet. Diese Bauform hat zum einen den Vorteil, dass
unterschiedliche Materialien für den Anker einerseits und den Stößel andererseits,
insbesondere ein Kunststoff für den Stößel, verwendet werden können. Zum anderen ist
durch die Entkopplung des Stößels vom Anker die Möglichkeit geschaffen, eine zusätzliche
Betätigung des Stößels durch ein weiteres Auslöseelement, insbesondere einen Bimetallstreifen,
vorzusehen. Der typischerweise wesentlich geringere Kräfte als der Magnetauslöser
erzeugende Bimetallstreifen muss bei der Betätigung des Stößels nicht die Kraft der
den Magnetanker vorspannenden Feder überwinden.
[0010] Ein Leitungsschutzschalter weist typischerweise eine an das Magnetjoch des elektromagnetischen
Auslösers anschließende Lichtbogenleitschiene auf. Sofern eine solche Lichtbogenleitschiene
bei dem Auslöser vorgesehen ist, ist diese bevorzugt derart angeordnet, dass sich
zwischen dieser und der Auslösespule der verschiebliche Ankerschenkel bzw. einer der
verschieblichen Ankerschenkel befindet. Der Ankerschenkel ist somit gut vor der Einwirkung
eines Lichtbogens geschützt.
[0011] Nach einer bevorzugten, prinzipiell aus der DE 101 26 851 C1 bekannten Ausgestaltung
ist der Anker und/oder der Stößel in von einer Gehäuseschale des Auslösers gebildeten
Lagern geführt. Damit ist sowohl die benötigte Anzahl der Bauteile des Schaltgerätes
optimiert, als auch eine hohe Präzision hinsichtlich der Kinematik des im Schaltgerät
angeordneten elektromagnetischen Auslösers erreichbar.
[0012] Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass durch die Verlagerung eines
Luftspaltes eines prinzipiell in der Art eines Tauchankersystems ausgebildeten elektromagnetischen
Auslösers vom Spuleninneren neben die Spule ein besonders schmaler Aufbau des Auslösers
gegeben ist.
[0013] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Hierin zeigen:
- FIG 1
- im Querschnitt einen elektromagnetischen Auslöser in einer ersten Bauform,
- FIG 2
- den Auslöser nach FIG 1 in Vorderansicht,
- FIG 3
- den Auslöser nach FIG 1 in Seitenansicht,
- FIG 4
- den Auslöser nach FIG 1 in Rückansicht,
- FIG 5
- den Auslöser nach FIG 1 in perspektivischer Ansicht,
- FIG 6
- im Querschnitt einen elektromagnetischen Auslöser in einer zweiten Bauform,
- FIG 7
- den Auslöser nach FIG 6 in Vorderansicht,
- FIG 8
- den Auslöser nach FIG 6 in Seitenansicht,
- FIG 9
- den Auslöser nach FIG 6 in Rückansicht, und
- FIG 10
- den Auslöser nach FIG 6 in perspektivischer Ansicht.
[0014] Einander entsprechende oder gleich wirkende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0015] Die FIG 1 zeigt einen elektromagnetischen Auslöser 1 eines Leitungsschutzschalters,
welcher in gleicher oder abgewandelter Ausführung auch bei einem Motorschutzschalter,
Leistungsschutzschalter, Schütz oder Relais zum Einsatz kommen könnte. Wesentliche
Bestandteile des Auslösers 1 sind eine Spule 2, ein Magnetjoch 3 sowie ein Anker 4
mit einem Stößel 5, welcher in diesem Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Anker
4 gefertigt ist. Beim Ansprechen des Auslösers 1 wird der Stößel 5 in Betätigungsrichtung
R bewegt und öffnet damit ein nicht dargestelltes Schaltschloss. Der Anker 4 ist entgegen
der Betätigungsrichtung R durch die Kraft einer als Schraubenfeder ausgebildeten Feder
6 vorgespannt, welche größtenteils innerhalb der Spule 2 liegt und den Stößel 5 konzentrisch
umgibt. Beim Auslösen des elektromagnetischen Auslösers 1, d.h. insbesondere bei Kurzschluss,
wird ein nicht dargestellter Bewegkontakt von einem mit dem Joch 3 verbundenen Kontaktstück
7 abgehoben, wobei ein Lichtbogen entsteht, zu dessen Ableitung u.a. eine vom Magnetjoch
3 abzweigende, parallel zur Spulenachse A der Auslösespule 2 angeordnete Lichtbogenleitschiene
8 vorgesehen ist.
[0016] Das Magnetjoch 3 weist zwei außen an der Spule 2 anliegende Jochschenkel 9,10 auf,
welche unter Bildung jeweils eines Luftspaltes 11,12 je einem Ankerschenkel 13,14
des Ankers 4 gegenüberliegen. Während das Magnetjoch 3 mit den Jochschenkeln 9,10
unsymmetrisch aufgebaut ist, ist der Anker 4 etwa in E-Form symmetrisch ausgebildet,
wobei der Stößel 5 als mittlerer E-Schenkel längs der Spulenachse A angeordnet ist
und die Magnetschenkel 13,14 die äußeren E-Schenkel bilden. Durch den symmetrischen
Aufbau des Ankers 4 ist gewährleistet, dass beim Ansprechen des Auslösers 1 eine Kraft
auf den Stößel 5 ausschließlich in Betätigungsrichtung R wirkt. Eine Umlenkung der
Bewegungsrichtung, wie etwa bei Klappankersystemen, ist nicht erforderlich. Die Schlagwirkung
des Stößels 5 kann direkt zur Öffnung eines am Kontaktstück 7 gebildeten Kontakts
genutzt werden.
[0017] Weitere Details des elektromagnetischen Auslösers 1 sind anhand der FIG 2 bis 5 erkennbar.
Insbesondere die FIG 2 und 4 verdeutlichen die sehr schmale Bauweise des Auslösers
12 mit einer Breite B, welche sowohl dem Außendurchmesser der Spule 2 als auch der
maximalen Breite des Magnetjochs 3 entspricht, und einer Höhe H, die etwa das Dreifache
der Breite B beträgt. Die Breite B beträgt bevorzugt weniger als 9 mm, so dass zwei
Auslöser 1 nebeneinander in ein 18 mm breites Gehäuse eines Reiheneinbaugerätes eingebaut
werden können.
[0018] Das Magnetjoch 3 ist als Stanzbiegeteil gefertigt, welches an einer Anschlussstelle
15 elektrisch mit der Spule 2 verbunden ist. Der Anker 4 einschließlich des Stößels
5 sowie die Lichtbogenleitschiene 8 sind als nicht gebogene Stanzteile gefertigt.
Insgesamt ist damit eine sehr fertigungsfreundliche Konstruktion des Auslösers 1 gegeben.
[0019] In FIG 3 ist eine Gehäuseschale 16 angedeutet, welche Lager 17 für den Anker 4 sowie
den durch eine Öffnung 18 des Magnetjochs 3 geführten Stößel 5 bildet. Ebenso kann
das Magnetjoch 3 direkt in der Gehäuseschale 16 gelagert sein. Statt der Führung des
Stößels 5 durch die Öffnung 18 kann an der entsprechenden Stelle beispielsweise auch
eine Ausbuchtung des Magnetjochs 3 vorgesehen sein, so dass der Stößel 5 am Magnetjoch
5 vorbei geführt ist.
[0020] Die FIG 6 bis 10 zeigen eine weitere Ausführungsform eines elektromagnetischen Auslösers
1. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel nach den FIG 1 bis 5 ist in diesem Fall
der Stößel 5 ein vom Anker 4 getrenntes und relativ zu diesem verschiebliches Bauteil.
Die in diesem Fall außerhalb der Spule 2 angeordnete Feder 6 beaufschlagt ausschließlich
den Anker 4 mit einer Kraft. Der Stößel 5 kann dagegen ohne Betätigung des Ankers
4 in Betätigungsrichtung R praktisch ohne Kraftaufwand verschoben werden. Diese Entkoppelung
des Stößels 5 vom Anker 4 ist besonders geeignet, um eine Betätigung des Stößels 5
nicht nur elektromagnetisch, sondern auch durch einen zweiten, nicht dargestellten
Auslösemechanismus, insbesondere einen Bimetallauslöser, vorzusehen. Der Stößel 5
ist hierzu an einer in diesem Fall gebogenen Fußfläche 19 des Ankers 4 vorbeigeführt
und weist endseitig eine Betätigungsfläche 20 auf, an der ein Bimetallelement angreifen
kann, welches typischerweise im Vergleich zur bei Kurzschluss auf den Anker 4 einwirkenden
Magnetkraft nur eine relativ geringe Kraft bereitstellt. Der Stößel 5 kann somit durch
das Bimetallelement in Betätigungsrichtung R verschoben werden und damit ein symbolisch
dargestelltes Schaltelement 21 auslösen. Der Auslöser 1 dient damit nicht nur als
elektromagnetischer, d.h. unverzögert ansprechender Auslöser sondern zugleich auch
als wesentlicher Teil eines verzögert ansprechenden Überlastschalters. Zur Verhinderung
eines Verschiebens des Stößels 5 von der in FIG 6 dargestellten Position entgegen
der Betätigungsrichtung R sind Anschlagflächen 22,23 am in diesem Fall aus Kunststoff
gefertigten Stößel 5 bzw. am Anker 4 vorgesehen. Wie im Ausführungsbeispiel nach den
FIG 1 bis 5 ist auch beim Ausführungsbeispiel nach den FIG 6 bis 10 eine einfache
Steckmontage des Auslösers 1 möglich. Trotz der Zusatzfunktion, die der Auslöser 1
nach den FIG 6 bis 10 durch die Entkopplung des Stößels 5 vom Anker 4 aufweist, ist
auch in diesem Fall ein äußerst kompakter Aufbau, insbesondere mit im Vergleich zum
Ausführungsbeispiel nach den FIG 1 bis 5 nicht erweiterter Breite B, gegeben.
1. Elektromagnetischer Auslöser mit einer Spule (2), einem Anker (4), einem mit diesem
zusammenwirkenden, in der Spule (2) verschieblichen Stößel (5), einem mit der Spule
(2) elektrisch verbundenen Magnetjoch (3), durch welches der Stößel (5) geführt ist
oder an welchem der Stößel (5) vorbei geführt ist, und einer den Anker (4) mit einer
Kraft beaufschlagenden Feder (6),
dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (4) einen außerhalb der Spule (2) angeordneten Ankerschenkel (13,14) aufweist,
welcher mit einem ebenfalls außerhalb der Spule (2) angeordneten Jochschenkel (9,10)
zusammenwirkt.
2. Auslöser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei Ankerschenkel (13,14) und Jochschenkel (9,10) zumindest annähernd symmetrisch
zur Spulenachse (A) angeordnet sind.
3. Auslöser nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (6) innerhalb der Spule (2) angeordnet ist.
4. Auslöser nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (6) koaxial zur Spulenachse (A) außerhalb der Spule (2) zwischen den Ankerschenkeln
(13,14) angeordnet ist.
5. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (4) einstückig mit dem Stößel (5) ausgebildet ist.
6. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stößel (5) relativ zum Anker (4) verschieblich ist, wobei der Stößel (5) und
der Anker (4) zusammenwirkende Anschlagflächen (22,23) aufweisen.
7. Auslöser nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch eine zur Zusammenwirkung mit einem zweiten Auslöser vorgesehene Betätigungsfläche
(20) des Stößels (5).
8. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spule (2) einen kreisrunden Querschnitt hat.
9. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch eine vom Magnetjoch (3) abzweigende, zumindest annähernd parallel zur Spulenachse
(A) verlaufende Lichtbogenleitschiene (8), wobei zwischen dieser und der Spule (2)
der oder ein Ankerschenkel (13,14) und der oder ein Jochschenkel (9,10) angeordnet
sind.
10. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (4) und/oder Stößel (5) in von einer Gehäuseschale (16) gebildeten Lagern
(17) geführt sind.