[0001] Die Erfindung betrifft ein Rührorgan, insbesondere zum Dispergieren von Gasen in
Flüssigkeiten, bestehend auf einer Mehrzahl von Rührblättern.
[0002] Mittels eines derartigen Rührorgans wird ein der zu rührenden Flüssigkeit zugeführtes
Gas in möglichst kleine Blasen dispergiert, um eine große Oberfläche für den Stoffübergang
zwischen dem Gas und der Flüssigkeit zu schaffen.
[0003] Gegenüber bekannten Rührern dieser Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Mischzeit zu verkürzen, dabei aber den Leistungsabfall gering zu halten.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß jedes Rührblatt einen in Drehrichtung
nach vorn abgebogenen Abschnitt aufweist.
[0005] Zweckmäßigerweise ist dieser Abschnitt am in Drehrichtung gesehen hinteren Ende des
Rührblattes ausgebildet.
[0006] Vorzugsweise ist der abgebogene Abschnitt in radialer Richtung gesehen im äußeren
Bereich und sich z.B. bis zum äußeren Umfangsrand des Rührblattes erstreckend ausgebildet.
[0007] Vorzugsweise liegt das Verhältnis von radialer Länge L1 des abgebogenen Abschnittes
zur radialen Länge L2 des gesamten Rührblatts im Bereich von etwa 0,2 bis 1,0 vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,4 bis 0,6.
[0008] Vorteilhafterweise liegt in Umfangsrichtung gesehen das Verhältnis von Breite B1
des abgebogenen Abschnitts zur Breite B2 des gesamten Rührblattes im Bereich von etwa
0,1 bis 1, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,15 bis 0,4.
[0009] Zweckmäßigerweise ist das Rührblatt zur Drehebene in einem Winkel α angestellt, der
im Bereich von etwa 10° bis 45°, vorzugsweise im Bereich von etwa 20° bis 30° liegt.
[0010] Zweckmäßigerweise liegt der Winkel β zwischen dem abgebogenen Abschnitt und dem Rührblatt
im Bereich von etwa 10° bis 45°, vorzugsweise im Bereich von etwa 20° bis 30°.
[0011] Zweckmäßigerweise liegt das Verhältnis von Krümmungsradius R1 des abgebogenen Abschnittes
zum Außenradius R2 des Rührblattes im Bereich von etwa 0 bis 0,3, vorzugsweise im
Bereich von etwa 0,01 bis 0,15.
[0012] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der abgebogene Abschnitt mit
einem zum Beispiel etwa dreieckförmigen Endabschnitt versehen, der einen Winkel γ
zum abgebogenen Abschnitt bildet, und vom Rührblatt weg gerichtet ist. Der Winkel
γ kann im Bereich von etwa 0° bis 45°, vorzugsweise im Bereich von etwa 10° bis 30°
liegen.
[0013] Vorzugsweise ist das Rührblatt an seinem in Drehrichtung gesehen vorderen Ende mit
einem Endabschnitt versehen, der in einem Winkel δ zum Rührblatt und auf die Ebene
des abgebogenen Abschnittes zu abgeknickt ist. Der Winkel δ kann im Bereich von etwa
0° bis +/- 40°, vorzugsweise im Bereich von etwa 0° bis +/- 15° liegen.
[0014] Vorteilhafterweise liegt in Umfangsrichtung gesehen das Verhältnis von Breite B4
des abgeknickten Abschnittes zur Gesamtbreite B2 des Rührblattes im Bereich von etwa
0 bis 0,5, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,1 bis 0,3.
[0015] Zweckmäßigerweise beträgt das Verhältnis von radialer Länge L3 des etwa dreieckförmigen
Endabschnittes zur radialen Länge L4 des abgebogenen Abschnittes etwa 0 bis 1,0, vorzugsweise
etwa 0,5 bis 1,0.
[0016] Vorteilhafterweise beträgt das Verhältnis von Breite B3 des etwa dreieckförmigen
Endabschnittes zur Breite B1 des abgebogenen Abschnittes etwa 0,05 bis 0,75, vorzugsweise
etwa 0,2 bis 0,6.
[0017] Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung
erläutert, in der
- Fig 1
- eine Draufsicht, und
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Erfindungsgemäßen Rührorganes zeigen.
[0018] Figur 1 zeigt in Draufsicht ein Rührorgan 10 mit einer Nabe 12 zur Befestigung des
Rührorganes 10 an einer nicht dargestellten Rührwelle.
[0019] Mit der Nabe 12 sind mittels Halterungen 16 drei Rührblatter 14 fest verbunden, die
in Winkelabständen von 120° zueinander angeordnet sind. Die Rührblätter 14 können
aber auch direkt an einer Rührwelle angebracht sein.
[0020] Die drei dargestellten Rührblatter 14 stellen nur ein Beispiel dar, es können auch
zwei oder mehr Rührblätter an der Nabe 12 angebracht sein. Die Achse der nicht dargestellten
Rührwelle ist mit 18, der Außenradius der Rührblatter 14 ist mit R2 und die Drehrichtung
erfolgt in Uhrzeigerrichtung und ist mit dem Pfeil P bezeichnet. Die Halterungen 16
können quer aber auch in einem spitzen oder stumpfen Winkel geneigt zur Achse 18 verlaufen.
[0021] Jedes Rührblatt 14 ist mit einem in Drehrichtung nach vorne abgebogenen Abschnitt
20 versehen, der am in Drehrichtung hinteren Endbereich des Rührblattes 14 ausgebildet
ist, und sich in radialer Richtung über einen Teil der radialen. Länge des Rührblattes
14 z.B. bis zu dessen äußerem Umfangsrand erstreckt.
[0022] Das Verhältnis der radialen Länge L1 des abgebogenen Abschnittes 20 zur radialen
Länge L2 des gesamten Rührblattes 14 liegt beispielsweise im Bereich von etwa 0,2
bis 1,0, und insbesondere im Bereich von etwa 0,4 bis 0,6.
[0023] In Umfangsrichtung gesehen liegt das Verhältnis der Breite B1 des abgebogenen Abschnittes
20 zur Gesamtbreite B2 des Rührblattes 14 zum Beispiel im Bereich von etwa 0,1 bis
1,0, und insbesondere im Bereich von etwa 0,15 bis 0,4.
[0024] Der abgebogene Abschnitt 20 wird gebildet aus einem gekrümmten Teil 26 mit einem
Krümmungsradius R1 und einem sich daran anschließenden insbesondere ebenen Teil 28,
der gegebenenfalls aber auch gekrümmt ausgebildet sein kann.
[0025] Das Verhältnis dieses Krümmungsradius R1 zum Außenradius R2 des Rührblattes 14 liegt
beispielsweise im Bereich von etwa 0 bis 0,3, und insbesondere im Bereich von etwa
0,01 bis 0,15. Vom Rührblatt 14 ausgehend erstreckt sich der abgebogene Abschnitt
20, bezogen auf die vertikale Drehachse 18, nach oben, und danach im wesentlichen
nach vorn in Drehrichtung des Rührorganes 10.
[0026] Jeder abgebogene Abschnitt 20 ist an seinem in Drehrichtung vorderen Ende vorzugsweise
mit einem zum Beispiel etwa dreieckförmigen Endabschnitt 22 versehen, der einen Winkel
γ zum Teil 28 des abgebogenen Abschnittes 20 bildet, und der vom Rührblatt 14 weg
gerichtet ist. Der Winkel γ liegt zweckmäßigerweise im Bereich von etwa 0° bis 45°,
und insbesondere im Bereich von etwa 10° bis 30°.
[0027] Die Spitze des dreieckförmigen Endabschnittes ist im dargestellten Beispiel radial
nach außen gerichteten, sie kann aber auch nach innen gerichtet sein.
[0028] Das Verhältnis der radialen Länge L3 des etwa dreieckförmigen Endabschnittes 22 zur
radialen Länge L4 des abgebogenen Abschnittes beträgt zweckmäβigerweise etwa 0 bis
1,0, und insbesondere etwa 0,5 bis 1,0.
[0029] Das Verhältnis der Breite B3 des Endabschnittes 22 zur Breite B1 des abgebogenen
Abschnittes 20 liegt etwa im Bereich von 0,05 bis 0,75, und insbesondere im Bereich
von etwa 0,2 bis 0,6.
[0030] Wie Figur 2 zeigt, ist das Rührblatt 14 zur Drehebene D in einem Winkel α angestellt,
der im Bereich von etwa 10° bis 45°, und insbesondere im Bereich von etwa 20° bis
30° liegt.
[0031] Der abgebogene Abschnitt 20, 28 bildet zum Rührblatt 14 einen Winkel β, der zum Beispiel
im Bereich von etwa 10° bis 45°, und insbesondere im Bereich von etwa 20° bis 30°
liegt.
[0032] Jedes Rührblatt 14 kann an seinem in Drehrichtung gesehen vorderen Ende einen Endabschnitt
24 aufweisen, der in einem Winkel δ zum Rührblatt 14 und auf die Ebene des abgebogenen
Abschnittes 20, 28 zu abgeknickt ist, wobei der Winkel δ zum Beispiel im Bereich von
etwa 0° bis +/- 40°, und insbesondere im Bereich von etwa 0° bis +/- 15° liegen kann.
[0033] Das Verhältnis der Breite B4 (in Umfangsrichtung gesehen) des abgeknickten Endabschnittes
24 zur Gesamtbreite B2 des Rührblattes 14 liegt zweckmäßigerweise im Bereich von etwa
0 bis 0,5, und insbesondere im Bereich von etwa 0,1 bis 0,3.
[0034] Die Knicklinie zwischen den Teilen 14 und 24 verläuft im dargestellten Beispiel quer
zum Außenrand des Rührblattes 14, sie kann aber auch einen Winkel hierzu. Die in Drehrichtung
Vorderseite des Endabschnittes 24 kann, wie dargestellt, abgerundet und/oder abgeschrägt
sein, wobei die Abschrägung insbesondere im radial äußeren Bereich des Rührblattes
14 ausgebildet sein kann.
[0035] Das Erfindungsgemäße Rührorgan ermöglicht bei guter Dispersionsqualität und nur geringem
Leistungsabfall eine deutliche Verkürzung der Mischzeit. Infolge der größeren Fläche
der Rührblatter 14 relativ zu der Fläche der abgebogenen Abschnitte 20, 28 wird erreicht,
daß die radiale Pumpwirkung exzentrisch ist und eine axiale Komponente hat. Die Kombination
von axialen und radialen Fließmustern führt zu deutlich geringeren Mischzeiten im
Rührbehälter. Da durch die etwa kastenförmige Gestalt der abgebogenen Abschnitte 20,
28 die Bildung von Gaspolstern hinter den Rührblättern im wesentlichen vermieden werden
kann, werden Leistungsverluste beim Dispergieren von Gasen reduziert. Schließlich
wird durch die starke radiale Strömung ein besserer Wärmetransport als bei axialer
Strömung erreicht. Das Erfindungsgemäße Rührorgan kombiniert somit die Vorteile radial
pumpender und axial pumpender Rührorgane.
1. Rührorgan, insbesondere zum Dispergieren von Gasen in Flüssigkeiten, bestehend aus
einer Mehrzahl von Rührblättern, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Rührblatt (14) einen in Drehrichtung nach vorne abgebogenen Abschnitt (20)
aufweist.
2. Rührorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der abgebogene Abschnitt (20) am in Drehrichtung gesehen hinteren Ende des Rührblattes
(14) ausgebildet ist.
3. Rührorgan nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der abgebogene Abschnitt (20) in radialer Richtung im äußeren Bereich des Rührblattes
(14) ausgebildet ist.
4. Rührorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von radialer Länge (L1 ) des abgebogenen Abschnittes (20) zur radialen
Gesamtlänge (L2) des Rührblattes (14) im Bereich von etwa 0,2 bis 1,0, vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,4 bis 0,6 liegt.
5. Rührorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Umfangsrichtung gesehen das Verhältnis von Breite (B1) des abgebogenen Abschnittes
(20) zur Gesamtbreite (B2) des Rührblattes (14) im Bereich von etwa 0,1 bis 1,0, vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,15 bis 0,4 liegt.
6. Rührorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Krümmungsradius (R1) des abgebogenen Abschnittes (20, 26) zum
Außenradius (R2) des Rührblattes (14) im Bereich von etwa 0 bis 0,3, vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,01 bis 0,15 liegt.
7. Rührorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der abgebogene Abschnitt (20) an seinem in Drehrichtung gesehen vorderen Endbereich
einen beispielsweise etwa dreieckförmigen Endabschnitt (22) aufweist, der einen Winkel
(γ) zum ebenen Teil (28) des abgebogenen Teiles (20) bildet, und vom Rührblatt (14)
weg gerichtet ist.
8. Rührorgan nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (γ) im Bereich von etwa 0° bis 45°, vorzugsweise im Bereich von etwa 10°
bis 30° liegt.
9. Rührorgan nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von radialer Länge (L3) des etwa dreieckförmigen Endabschnittes (22)
zur radialen Länge (L4) des abgebogenen Abschnittes (20) etwa 0 bis 1,0, vorzugsweise
etwa 0,5 bis 1,0 beträgt.
10. Rührorgan nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Breite (B3) des Endabschnittes (22) zur Breite (B1) des abgebogenen
Abschnittes (20) etwa 0,05 bis 0,75, vorzugsweise etwa 0,2 bis 0,6 beträgt.
11. Rührorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührblatt (!4) zur Drehebene (D) in einem Winkel (α) angestellt ist, der im Bereich
von etwa 10° bis 45°, vorzugsweise im Bereich von etwa 20° bis 30° liegt.
12. Rührorgan nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der abgebogene Abschnitt (20, 28) einen Winkle (β) zum Rührblatt (14) bildet, der
im Bereich etwa 10° bis 45°, vorzugsweise im Bereich von etwa 20° bis 30° liegt.
13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührblatt (14) an seinem in Drehrichtung gesehen vorderen Ende einen Endabschnitt
(24) aufweist, der in einem Winkel (δ) zum Rührblatt (14) und auf die Ebene des abgebogenen
Abschnittes (20, 28) zu abgeknickt ist.
14. Rührorgan nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (δ) im Bereich von etwa 0° bis +/- 40°, vorzugsweise im Bereich von etwa
0° bis +/- 15° liegt.
15. Rührorgan nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Breite (B4) des abgeknickten Endabschnittes (24) zur Gesamtbreite
(B2) des Rührblattes (14) im Bereich von etwa 0 bis 0,5, vorzugsweise im Bereich von
etwa 0,1 bis 0,3 liegt.