Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines Webblattes
einer Webmaschine, und insbesondere eine solche Vorrichtung zum Reinigen eines Webblattes
einer Webmaschine, die im eingebauten Zustand des Webblattes in der Webmaschine und
bei eingezogenen Kettfäden eine Webblattreinigung vornehmen kann.
[0002] Die Merkmale des Oberbegriffes des Anspruches 1 sowie des Anspruches 12 sind aus
der US-A-5,237,717 bekannt.
Beschreibung des Standes der Technik
[0003] In Webmaschinen, wie z.B. Luftwebmaschinen, Greiferwebmaschinen, und Projektilwebmaschinen,
sammeln sich während des Webmaschinenbetriebs Verschmutzungspartikel an und setzen
sich im Webblatt ab. Als Folge werden die Laufeigenschaften des Webblattes beeinträchtigt.
[0004] Vor allem bei Tunnelwebblättern werden die Strömungsverhältnisse im Luftkanal des
Webblattes durch die Ansammlung der Verschmutzungspartikel verändert, was zu einer
Verringerung der Webqualität, einer Zunahme von Maschinenstillständen, einem erhöhten
Druckluftverbrauch sowie einem verringerten Nutzungsgrad führt. Ferner besteht die
Gefahr, dass die im Webblatt angesammelten Verschmutzungspartikel während des Betriebs
der Webmaschine in das Gewebe gelangen, und so eine Qualitätsminderung der mit der
Webmaschine hergestellten Textilien zur Folge hat.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind eine Anzahl von Reinigungsvorrichtungen für die Webblattreinigung
von Webmaschinen bekannt.
[0006] So beschreibt das deutsche Gebrauchsmuster mit der Registernummer G 94 02 076.0 eine
Einrichtung zur Reinhaltung des Rietes insbesondere einer Luftdüsenwebmaschine beim
Weben von Filament-Schussgarnen mit fetthaltigem Avivage-Auftrag. Die darin offenbarte
Reinigungsvorrichtung sieht Mittel zum Erwärmen des Rietes, auf dem sich die Avivage-Partikel
ablagern, vor, wobei das mit dem Mittel erwärmte Riet eine Temperatur erreicht, bei
der die Avivage-Partikel geschmolzen werden, oder bei der die Belagbildung zumindest
verhindert wird. Das Mittel zum Erwärmen des Rietes umfasst z.B. eine Widerstandsheizung.
[0007] Die US-A-6,371,168 sieht eine Reinigungsvorrichtung vor, mit der Schmutzablagerungen
auf dem Webblatt einer Webmaschine auf wirkungsvolle Weise entfernt werden können,
ohne dass das Webblatt von der Webmaschine abgenommen, und ohne dass die Webspannung
auf dem Webblatt gelockert werden muss. Die hierin beschriebene Reinigungsvorrichtung
ist mit rotierenden Bürsten versehen, die insbesondere den Tunnel eines Tunnelwebblattes
von Schmutz befreien, und ggf. können mit den gleichen Bürsten die Luftdüsen der Luftdüsenwebmaschine
gesäubert werden.
[0008] Ein weiteres Beispiel einer Webblattreinigungsvorrichtung ist aus der US-A-5,279,334
bekannt, bei der ebenfalls Bürsten zur Reinigung des Tunnels einer Luftdüsenwebmaschine
vorgesehen sind.
[0009] Weiterhin beschreibt die US-A-4,964,441 eine Vorrichtung zum Reinigen eines Webblattes
einer Webmaschine, bei der ein Schäumungsmittel durch die Webblattlamellen geblasen
wird, und anschließend die durch das Schäumungsmittel gelösten Schmutzpartikel von
einem Nasssauger abgesaugt werden. Die Vorrichtung sieht getrennte Düsen für das Ausgeben
des Schäumungsmittels und für das nachfolgende Absaugen der gelösten Schmutzpartikel
vor.
[0010] Eine weitere Vorrichtung zum Reinigen eines Webblattes einer Webmaschine ist aus
der US-A-5,237,717 bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist ein Reinigungskopf an der Oberkante
eines Webblattes verfahrbar angebracht. Der Reinigungskopf sieht eine Düse vor, aus
der gleichzeitig ein Reinigungsmittel, wie z.B. ein Glasreiniger, und Druckluft in
Richtung des Webblattes, insbesondere in Richtung des Tunnels, ausgegeben werden.
Die mit dem Reinigungsmittel vermischte Druckluft wird durch einen an der gegenüberliegenden
Seite des Webblattes vorgesehenen Absaugkanal abgesaugt.
Zusammenfassung der Erfindung
[0011] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine effiziente Vorrichtung
und ein Verfahren zum Reinigen eines Webblattes einer Webmaschine im eingebauten Zustand
bei eingezogener Kette vorzusehen, die in verschiedenen Webmaschinen einsetzbar sind,
und die verschiedene Verschmutzungsformen auf den Webblättern so bewältigen können,
dass die Laufeigenschaften des Webblattes und damit der Nutzeffekt der Webmaschine
verbessert werden.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruches 1, und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 12 gelöst.
[0013] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 11 und 13 beschrieben.
[0014] Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Reinigen eines Webblattes einer Webbmaschine
vorgesehen, die einen an das Webblatt verfahrbar angebrachten Reinigungskopf umfasst,
und die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Reinigungskopf derart ausgestaltet ist,
dass ein erstes und ein zweites Reinigungsmittel zum Reinigen des Webblattes in zeitlicher
Abfolge aus dem Reinigungskopf ausgebbar sind.
[0015] Mit Hilfe der beiden aus dem Reinigungskopf ausgegebenen Reinigungsmittel werden
eine sog. Vorreinigung und Nachreinigung erzielt, die zeitlich zueinander versetzt
stattfinden. Für die Vor- bzw. Nachreinigung wird lediglich ein Reinigungskopf benötigt,
der an der Oberkante des Webblattes verfahrbar angebracht werden kann.
[0016] Vorzugsweise kann aus dem Reinigungskopf als zweites Reinigungsmittel auch Wasserdampf
ausgegeben werden. Mit Hilfe des Wasserdampfes können die von dem Reinigungsmittel
gelösten Schmutzpartikel entfernt und anschliessend abgeführt werden. Dabei wird eine
hohe Reproduzierbarkeit der Reinigungsergebnisse erzielt, sowie eine konstant bleibende
Reinigungsqualität. Des Weiteren wird durch die Verwendung von Wasserdampf der Wasserverbrauch
minimiert, und es verbleiben durch die im Anschluss an die Vorreinigung stattfindende
Wasserdampfreinigung kaum Rückstände im Webblatt.
[0017] Vorzugsweise ist das erste Reinigungsmittel wasserlöslich, so dass durch die anschließende
Bestrahlung des Webblattes mit Wasserdampf das gesamte Reinigungsmittel von dem Webblatt
entfernt werden kann.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Reinigungskopf eine
Düse zum Ausgeben des ersten Reinigungsmittels, und zwei weitere zueinander beabstandete
Düsen zum Ausgeben des zweiten Reinigungsmittels auf.
[0019] Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung ferner einen an dem Webblatt verfahrbar anbringbaren
Aufnahmeadapter, der mit dem Reinigungskopf in Eingriff gebracht werden kann. Vorzugsweise
weist der Aufnahmeadapter einen Führungsschlitten auf, der in Eingriff mit einer am
Webblatt angebrachten Führungsschiene gebracht werden kann, wobei der Führungsschlitten
und die Führungsschiene relativ zueinander bewegbar sind. Die Führungsschiene kann
vorzugsweise mit Hilfe eines Klemmverschlusses an der Oberkante des Webblattes angebracht
werden. Somit ist der Aufnahmeadapter parallel zur Oberkante und Seitenfläche des
Webblattes verschiebbar.
[0020] Des Weiteren sieht der Aufnahmeadapter vorzugsweise eine in Bezug auf den Führungsschlitten
verfahrbare Aufnahme zum Aufnehmen des Reinigungskopfes vor. Die verfahrbare Aufnahme
kann vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zur Führungsschiene verfahren werden.
Dadurch kann die Aufnahme zum Aufnehmen des Reinigungskopfes vorteilhafterweise in
Bezug auf das Webblatt in der Höhe verstellt werden, was sich positiv auf die vielseitige
Einsetzbarkeit der Reinigungsvorrichtung auswirkt. Des Weiteren können verschiedene
Webblätter mit ein und derselben Reinigungsvorrichtung gereinigt werden, wie z.B.
Tunnel- als auch Flachwebblätter.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die verfahrbare Aufnahme des Aufnahmeadapters
zwei flächig ausgebildete Elemente auf, die im Wesentlichen senkrecht zu dem Führungsschlitten
verfahrbar sind. Durch das Vorsehen der beiden flächig ausgebildeten Elemente kann
eine Schnellfixierung des Reinigungskopfes mit dem Aufnahmeadapter erzielt werden.
Dazu muss lediglich der Reinigungskopf in den zwischen dem ersten und zweiten Element
vorgesehenen Zwischenraum eingeführt werden. Eine derartige Schnellfixierung des Reinigungskopfes
ermöglicht ein schnelles und einfaches Anbringen des Reinigungskopfes an den Aufnahmeadapter,
was sich wiederum vorteilhaft auf die Mobilität und Handhabung der Reinigungsvorrichtung
auswirkt. Ferner ist denkbar, dass unterschiedlich ausgebildete Reinigungsköpfe über
ein und denselben Aufnahmeadapter an das Webblatt verfahrbar und höheneinstellbar
angebracht werden können.
[0022] Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind, dass bei deren Verwendung
zur Reinigung eines Webblattes einer Webmaschine die Webblätter, die Stafettendüsen
sowie die Kettfäden unbeschädigt bleiben, und dass durch das Ausgeben von zwei Reinigungsmitteln
in zeitlicher Abfolge eine systematische und vorbeugende Reinigung des Webblattes
erzielt werden kann. Des Weiteren ist durch das Vorsehen des Aufnahmeadapters und
das Anbringen des Reinigungskopfes über eine Schnellfixierung mit dem Aufnahmeadapter
das Reinigungsgerät sehr vielseitig einsetzbar, einfach zu montieren und zu bedienen.
Es sind keine Werkzeuge erforderlich, die eine Montage der Reinigungsvorrichtung an
das Webblatt sehr zeitaufwendig gestalten würde.
[0023] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Auffangbehälter an der Führungsschiene
angebracht, so dass die von dem Reinigungskopf ausgegebenen Reinigungsmittel, darin
aufgefangen werden. Auf diese Weise gelangen nur geringfügig die von dem Reinigungsmittel
gelösten Schmutzpartikel in das Gewebe bzw. die Webmaschine.
[0024] Des Weiteren ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Reinigen eines Webblattes einer
Webmaschine vorgesehen, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass ein erstes
und zweites Reinigungsmittel in zeitlicher Abfolge auf das Webblatt aufgetragen werden.
Vorzugsweise ist das im Anschluss an das erste Reinigungsmittel aufgetragene zweite
Reinigungsmittel Wasserdampf.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0025] Im Folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung beispielhaft mit Bezug auf die
beigefügte Zeichnung beschrieben. In der Figur 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Reinigen eines Webblattes einer Webmaschine im Querschnitt dargestellt, wobei
die Reinigungsvorrichtung im montierten Zustand an der Oberkante eines Webblatt gezeigt
ist.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0026] Die in der Fig. 1 dargestellte Reinigungsvorrichtung 1 umfasst einen Aufnahmeadapter
13 und einen Reinigungskopf 3. Der Aufnahmeadapter 13 kann mittels zweier gleicher
Klemmverschlüsse 28 an der oberen Breitkante eines Webblattes 2 angebracht werden.
Der Klemmverschluss umfasst in der Zeichnung nicht dargestellte Stifte mit integrierter
Klemmplatte, die in ebenfalls in der Zeichnung nicht gezeigte Bohrungen, die in dem
Körper 26 vorgesehen sind, verlaufen. Durch Drehen der Mutter 28 wird die Klemmplatte
an die Breitkante des Webblattes 2 gedrückt, wodurch der Aufnahmeadapter 13 an der
Oberkante des Webblattes befestigt wird. Der Körper 26 weist an seinem in der Zeichnung
oberen Ende eine Führungsschiene 24 auf, die im Eingriff mit einem Führungsschlitten
20 ist. Der Führungsschlitten weist eine Kugelführung (nicht gezeigt) auf, wodurch
der Führungsschlitten 20 relativ zur Führungsschiene 24 nahezu reibungsfrei verfahrbar
ist. Der Führungsschlitten 20 ist mit einem Flanschabschnitt 22 fest verbunden.
[0027] Im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Führungsschiene 24, und somit zur Verschiebungsrichtung
des Führungsschlitten 20, ist entlang einer Achse 15 ein erstes flächig ausgebildetes
Element 14 vorgesehen, das starr mit einem zweiten flächig ausgebildeten Element 16
verbunden ist. Die flächig ausgebildeten Elemente 14 und 16 sind im Wesentlichen senkrecht
zur Verschieberichtung des Führungsschlittens 20 verfahrbar bzw. können in der Höhe
in Bezug auf das Webblatt eingestellt werden. Die beiden flächig ausgebildeten Elemente
14 und 16 sehen eine Aufnahme zum Anbringen des Reinigungskopfes 3 an den Aufnahmeadapter
13 vor.
[0028] Der Reinigungskopf 3 weist ein flanschförmig ausgebildetes Element 12 auf, das zwischen
den beiden flächig ausgebildeten Elementen 14, 16 aufgenommen ist. Die flächig ausgebildeten
Elemente 14, 16 stellen zusammen mit einer Blattfeder (nicht gezeigt) eine sogenannte
Schnappverbindung für das flanschförmig ausgebildete Element 12 dar. Zum Anbringen
des Reinigungskopfes 3 an den Aufnahmeadapter 13 werden die flächig ausgebildeten
Elemente 14, 16 entlang der Achse 15 nach oben oder unten in der Fig. 1 bewegt, anschließend
wird das flanschförmig ausgebildete Element 12 in den zwischen den beiden flächig
ausgebildeten Elementen 14, 16 gebildeten Spalt eingeführt, positioniert und mittels
der Blattfeder (nicht gezeigt) im flächig ausgebildeten Element 16 fixiert. Auf diese
Weise kann der Reinigungskopf 3 mit dem Aufnahmeadapter 13 auf einfache und schnelle
Weise verbunden und gelöst werden.
[0029] Der Reinigungskopf 3, der an seinem in der Zeichnung rechten Ende mit einem im Anschluss
beschriebenen Transportwagen verbunden ist, weist eine Düse 6 (nicht dargestellt)
zum Ausgeben eines Reinigungsmittels, und zwei zueinander beabstandete Düsen 8 zum
Ausgeben von Wasserdampf auf. Die geometrische Anordnung der Düsen 6, 8 ist derart,
dass das Reinigungsmittel möglichst flächig auf das Webblatt 2 aufgesprüht werden
kann, und anschließend die durch das Reinigungsmittel gelösten Schmutzpartikel von
dem Webblatt durch den Wasserdampf, der aus den Düsen 8 austritt, entfernt und abgeführt
werden können. Die Anordnung der Wasserdampfdüsen ermöglicht eine optimierte Wasserdampfreinigung
des Webblattes, speziell bei Webblättern für Luftwebmaschinen. Das Anbringen der Düsen
an den Reinigungskopf geschieht auf herkömmliche Weise, und wird deshalb in diesem
Zusammenhang nicht näher beschrieben.
[0030] Die Düsen sind über eine Leitung 10, 11 (11 nicht dargestellt) mit dem Transportwagen
(nicht dargestellt) verbunden. Des Weiteren sieht der Reinigungskopf eine Schalterkombination
34 vor, mit Hilfe dessen die Zufuhr der jeweiligen Reinigungsflüssigkeit ein- bzw.
ausgeschaltet werden kann.
[0031] Der Reinigungskopf 3 ist sowohl über die Schnappverbindung zwischen den flächig ausgebildeten
Elementen 14, 16 des Aufnahmeadapters 13 mit dem Aufnahmeadapter verbunden. Ebenso
liegt er an dem flanschförmig ausgebildeten Element 22 an, was sich positiv auf die
Stabilität der Vorrichtung auswirkt.
[0032] Ferner ist ein Auffangbehälter 30 an dem Aufnahmeadapter 13 vorgesehen, der mittels
einer Schraubverbindung 32 mit dem Körper 26 des Aufnahmeadapters verbunden ist. Dieser
integrierte Auffangbehälter verhindert, dass das Kondensat und ein Großteil der durch
das Reinigungsmittel gelösten Schmutzpartikel in das Gewebe sowie die Webmaschine
dringen.
[0033] Der in der Zeichnung nicht dargestellte Transportwagen ist mit vier Rollen und einem
Fahrgriff versehen, wodurch er leicht manövrierbar ist. Des Weiteren befindet sich
ein Dampfgenerator auf dem Transportwagen. Für die zyklische Nachfüllung des auf dem
Transportwagen vorgesehenen Dampfkessels im Dampfgenerator ist ein Wasservorratsbehälter
vorgesehen. Des Weiteren befindet sich auf dem Transportwagen ein Reinigungstank für
die Reinigungsflüssigkeit, sowie Versorgungspumpen für die Reinigungsflüssigkeit und
das Wasser für die Dampferzeugung.
[0034] Betreffend die Verwendung bzw. das mit der zuvor beschriebenen Reinigungsvorrichtung
1 durchzuführende Reinigungsverfahren ist anzumerken, dass das gesamte Reinigungsgerät
1, umfassend den Aufnahmeadapter 13, den Reinigungskopf 3 und den Transportwagen,
seitlich von der Webmaschine positioniert und mittels eines Steckers an der bauseitig
vorhandenen Versorgungsspannung angeschlossen wird. Der Bediener unterbricht den Webvorgang
und positioniert das Webblatt 2 in die Nullposition. Anschließend wird die Webkette
abgesenkt bzw. gelockert. Der Aufnahmeadapter 13 wird auf dem oberen Profil des Webblattes
2 geklemmt, und anschließend wird der Reinigungskopf 3 über den Aufnahmeadapter 13
arretiert und das Webblatt 2 durch Verschieben des Reinigungskopfes 3 kurz mit der
Reinigungsflüssigkeit vorbehandelt. Anschließend erfolgt die Endreinigung mittels
Dampf. Abhängig von der Webbreite des Webblattes kann es sein, dass der Aufnahmeadapter
13 entlang der Breite des Webblattes 2 verschoben werden muss, um so eine Reinigung
des Webblattes über dessen gesamte Breite zu erzielen.
[0035] Es bleibt anzumerken, dass anstelle von Wasserdampf eine zweite Reinigungsflüssigkeit
nach dem Aufbringen einer ersten Reinigungsflüssigkeit auf das Webblatt aufgebracht
werden kann. Die verwendeten Reinigungsflüssigkeiten können beliebiger Natur sein,
wodurch die Vorrichtung unterschiedliche Verschmutzungen bewältigen kann.
[0036] Ferner soll darauf hingewiesen werden, dass die mit Bezug auf die Zeichnung dargestellte
Schnellfixierung zwischen Reinigungskopf und Aufnahmeadapter nur als ein Beispiel
einer Schnellfixierung verstanden werden soll. Dem Fachmann ist offensichtlich, dass
andere Schnellfixierungen für die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendet werden können.
1. Vorrichtung (1) zum Reinigen eines Webblattes (2) einer Webmaschine, umfassend einen
an das Webblatt (2) verfahrbar anbringbaren Reinigungskopf (3),
dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungskopf (3) derart ausgestaltet ist, dass ein erstes und ein zweites Reinigungsmittel
zum Reinigen des Webblattes (2) in zeitlicher Abfolge aus dem Reinigungskopf (3) ausgebbar
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Reinigungsmittel Wasserdampf ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Reinigungsmittel wasserlöslich ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungskopf (3) eine Düse (6) zum Ausgeben des ersten Reinigungsmittels und
zwei zueinander beabstandete Düsen (8) zum Ausgeben des zweiten Reinigungsmittels
umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) des Weiteren einen an das Webblatt (2) verfahrbar anbringbaren
Aufnahmeadapter (13) umfasst, mit dem der Reinigungskopf (3) in Eingriff bringbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeadapter (13) einen Führungsschlitten (20) aufweist, der in Eingriff mit
einer an das Webblatt (2) anbringbaren Führungsschiene (24) bringbar ist, und dass
der Führungsschlitten (20) und die Führungsschiene (24) relativ zueinander bewegbar
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsschlitten (20) mit einer Kugelführung versehen ist, wodurch der Aufnahmeadapter
(13) entlang der Breite des Webblattes verfahrbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (24) an das Webblatt über einen Klemmverschluss (28) anbringbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeadapter (13) eine in Bezug auf den Führungsschlitten (20) verfahrbare
Aufnahme (14, 16) zum Anbringen des Reinigungskopfes (3) an den Aufnahmeadapter (13)
aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die verfahrbare Aufnahme ein erstes flächig ausgebildetes Element (14), das in Bezug
auf den Führungsschlitten (20) im Wesentlichen senkrecht zu diesem verfahrbar ist,
und ein zweites flächig ausgebildetes Element (16), das mit dem ersten flächig ausgebildeten
Element (14) fest verbunden ist, umfasst.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Führungsschiene (24) ein Auffangbehälter (30) angebracht ist, der derart angeordnet
ist, dass die von dem Reinigungskopf (3) ausgegebenen Reinigungsmittel sowie die Verschmutzungsrückstände
von dem Auffangbehälter (30) aufgefangen werden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Auffangbehälter (30) an einer Seite des Webblattes (2), und der Reinigungskopf
(3) an einer gegenüberliegenden Seite des Webblattes (2) angeordnet sind.
13. Webmaschine, die eine Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
14. Verfahren zum Reinigen eines Webblattes einer Webmaschine, umfassend die Schritte:
Vorsehen und Anbringen eines Reinigungskopfes (3) an das Webblatt (2),
gekennzeichnet durch
das Auftragen eines ersten und zweiten Reinigungsmittels in zeitlicher Abfolge auf
das Webblatt (2).
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Reinigungsmittel Wasserdampf ist.