[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem mit Dieselkraftstoffe sowie deren
Alternativprodukte betriebenen Verbrennungsmotor. Solche Kraftfahrzeuge weisen häufig
Kraftstofffilteranordnungen auf, wie sie beispielsweise in der D 199 43 240 A1 beschrieben
sind. Der Dieselkraftstoff wird durch die Kraftstofffilteranordnung zu der Einspritzpumpe
des Verbrennungsmotors gefördert. Bei kalten Temperaturen tritt häufig das Phänomen
des Versulzens auf, bei dem die Kraftstofffilteranordnung durch fest ausgeschiedenen
Dieselkraftstoff verstopft. Zur Vermeidung dieses Problems sind aufwendige Heizsysteme
vorgeschlagen worden.
[0002] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug bereitzustellen,
das sich bei tiefen Temperaturen verbessert betreiben lässt.
[0003] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den jeweiligen abhängigen Ansprüchen.
[0004] Gemäß der Erfindung ist eine Kraftstofffilteranordnung an dem Kraftfahrzeug vorgesehen,
die ein Filtergehäuse mit einem darin angeordneten Kraftstofffilter aufweist, das
das Filtergehäuse in eine Reinseite und in eine Rohseite trennt. Das Filtergehäuse
ist im Bereich der Reinseite mit einem Auslassanschluss zur Einspritzpumpe versehen.
Im Bereich der Rohseite ist ein Einlassanschluss vorgesehen, der über eine Kraftstoffleitung
mit einem Kraftstofftank in Verbindung steht. Im Bereich zwischen Rohseite und Auslassbereich
ist erfindungsgemäß ein druckabhängig öffenbares und schließbares Umgehungsventil
vorgesehen.
[0005] Die Erfindung sieht im Bereich eines Kraftstoffvorfilters vor einer Förderpumpe ein
Umgehungsventil vor, das druckabhängig von selbst öffnet. Das erfindungsgemäße Umgehungsventil
ist dabei so angeordnet, dass ein Bypass entsteht, wenn das entsprechende Vorfilter
beispielsweise aufgrund von Versulzen nicht genügend durchströmt werden kann. Dann
wird bei der erfindungsgemäßen Anordnung des Umgehungsventils ein Differenzdruck aufgebaut,
der das Umgehungsventil öffnet. Auf diese Weise kann Kraftstoff unter Umgehung des
Filters von der Kraftstoffpumpe zur Einspritzanlage des Verbrennungsmotors gefördert
werden.
[0006] Einer der Grundgedanken der Erfindung liegt darin, dass der durch die Kraftstofffilteranordnung
geförderte Kraftstoff häufig durch dort vorgesehene Erwärmungseinrichtungen ausreichend
verflüssigt ist, um den zusätzlich durch das erfindungsgemäße Umgehungsventil hinzukommenden
Kraftstoff so flüssig zu halten, dass dieser von der Einspritzanlage des Verbrennungsmotors
ohne größere Probleme verarbeitet werden kann. Auf diese Weise können mit sehr geringen
Heizleistungen Verbrennungsmotoren noch bei Außentemperaturen betrieben werden, bei
denen im Stand der Technik bekannte Kraftfahrzeuge nicht mehr zuverlässig arbeiten.
Gerade in Übergangsbereichen, in denen durch eine herkömmliche Kraftstofffilteranordnung
zwar noch etwas Kraftstoff hindurchtritt, dieser jedoch nicht mehr zum Betrieb des
Verbrennungsmotors ausreicht, wird mit der Erfindung ein erheblich verbesserter Betrieb
gewährleistet.
[0007] Das Umgehungsventil ist gemäß der Erfindung vorzugsweise als gegen einen Federdruck
öffnungsbares Rückschlagventil ausgebildet, das sich besonders einfach herstellen
lässt.
[0008] Die Erfindung ist auch in einem Filterkopf verwirklicht, der im Zusammenhang mit
einem Filtergehäuse verwendet werden kann. In dem Filterkopf ist der Auslassanschluss
als durchgehende Auslassbohrung ausgebildet, die sich besonders einfach herstellen
lässt. Das Rückschlagventil ist dabei so in der Auslassbohrung angeordnet, dass dieses
in einen Durchlassbereich und in einen Nachlaufbereich aufgeteilt wird. Jeweils eine
Verbindungsöffnung zwischen Nachlaufbereich und Rohseite bzw. zwischen Durchlassbereich
und Reinseite stellt die erfindungsgemäße Durchströmung bereit. Gleichzeitig wird
dadurch eine einfache Herstellung ermöglicht. Dabei kann der Nachlaufbereich noch
von einer Verschlussschraube nach außen abgedichtet werden, die in dem betreffenden
Teil der Auslassbohrung vorgesehen ist.
[0009] Besonders vorteilhaft lässt sich die Erfindung dann umsetzen, wenn im Bereich der
Auslassbohrung eine Heizbohrung zur Aufnahme eines Wärmeelements oder zum Durchspülen
mit erwärmtem Kühlwasser des Verbrennungsmotors vorgesehen ist.
[0010] Ein mit einer solchen Kraftstofffilteranordnung ausgerüsteter Verbrennungsmotor gewährleistet
einen zuverlässigen Betrieb eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
[0011] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Kraftstoffsystems eines Kraftfahrzeugs,
- Figur 2
- zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Kraftstofffilteranordnung und
- Figur 3
- zeigt einen Querschnitt durch einen Filterkopf einer weiteren erfindungsgemäßen Kraftstofffilteranordnung.
[0012] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftstoffsystems
1 eines in dieser Ansicht nicht näher dargestellten erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
[0013] Das Kraftstoffsystem 1 gliedert sich in einen Kraftstofftank 2, in den eine Kraftstoffförderleitung
3 und eine Kraftstoffrückführleitung 4 münden.
[0014] Die Kraftstoffförderleitung 3 führt zu einer erfindungsgemäßen Kraftstofffilteranordnung
5, die sich in ein Filtergehäuse 6 mit einem in dieser Ansicht nicht gezeigten Kraftstofffilter,
in einen Filterkopf 7 und in ein Umgehungsventil 8 gliedert.
[0015] Von der Kraftstofffilteranordnung 5 führt eine Zuführleitung 9 zu einer Kraftstoffpumpe
10. Die Kraftstoffpumpe 10 fördert über eine Einspritzpumpenleitung 11 Kraftstoff
zu einer in dieser Ansicht nicht gezeigten Einspritzpumpe. Überschüssiger Kraftstoff
wird durch die Kraftstoffrückführleitung 4 zurück in den Kraftstofftank 2 befördert.
[0016] Die Kraftstofffilteranordnung 5 weist Bereich des Fußes des Filtergehäuses 6 eine
Schalenheizung 12 in Form von Heizdrähten auf, die an eine in dieser Ansicht nicht
gezeigte Spannungsversorgung angeschlossen sind. Im Bereich des Filterkopfs 7 ist
eine Kopfheizung 13 in Form von elektrischen Drähten vorgesehen, die über eine in
dieser Ansicht ebenfalls nicht gezeigte Spannungsversorgung mit elektrischer Energie
versorgt wird.
[0017] Die Kraftstoffförderleitung 3 mündet in ein erstes T-Stück 14, das mit einem Ende
an einem Einlassanschluss 15 des Filterkopfs 7 angeschlossen ist. Dort mündet der
Einlassanschluss im Bereich der hier nicht sichtbaren Rohseite des Kraftstofffilters.
Ausgehend von der hier nicht sichtbaren Reinseite des Kraftstofffilters mündet ein
Auslassanschluss 16 auf der Außenseite des Filterkopfs 7 in ein zweites T-Stück 17.
[0018] Zwischen dem zweiten T-Stück 17 und dem ersten T-Stück 14 ist das Umgehungsventil
8 angeordnet. Das Umgehungsventil 8 ist dabei als Kugel-Rückschlagventil ausgebildet,
das in der Richtung vom ersten T-Stück 14 zum zweiten T-Stück 17 durchströmt werden
kann. Es sind auch andere Ausbildungen des Umgehungsventils 8 denkbar. In einer Richtung
vom zweiten T-Stück 17 zum ersten T-Stück 14 ist der Durchlass durch das Umgehungsventil
8 gesperrt. Das Umgehungsventil 8 ist dabei hinsichtlich des Öffnungsdrucks so eingestellt,
dass es in einem Bereich zwischen 0,3 bar und 0,5 bar - vorzugsweise bei 0,35 bar
- Druckdifferenz öffnet und den Durchlass vom ersten T-Stück 14 zum zweiten T-Stück
17 freigibt.
[0019] Im Betrieb verhält sich das Kraftstoffsystem 1 wie folgt.
[0020] Bei normalem Betrieb erzeugt die Kraftstoffpumpe 10 in der Förderleitung 9 einen
Unterdruck. Bei vollständig entlüfteter Kraftstofffilteranordnung 5 wird durch das
zweite T-Stück 17 am Auslassanschluss 16 ein Unterdruck erzeugt. Aufgrund dieses Unterdrucks
wird Kraftstoff durch das Filtergehäuse 6 hindurch von der Rohseite zur Reinseite
des Kraftstofffilters gesaugt. Durch den Einlassanschluss 15 hindurch wird über das
erste T-Stück 14 und über die Kraftstoffförderleitung 3 Kraftstoff aus dem Kraftstofftank
2 nachgeführt. Bei normalem Betrieb bleibt das Umgehungsventil 8 geschlossen, denn
die aufgrund der Reibungsverluste in der Kraftstofffilteranordnung 5 entstehende Druckdifferenz
zwischen dem Einlassanschluss 15 und dem Auslassanschluss 16 ist kleiner als der Öffnungsdruck
des Umgehungsventils 8.
[0021] Ein in der Kraftstoffpumpe 10 vorgesehenes Überdruckventil führt überschüssigen Kraftstoff,
der nicht durch die Einspritzpumpenleitung 11 an die Einspritzpumpe geliefert werden
kann, über die Kraftstoffrückführleitung 4 zurück in den Kraftstofftank 2.
[0022] Bei einem Versulzen des Kraftstoffs im Filtergehäuse 6 wird das Kraftstofffilter
nicht mehr ausreichend durchströmt, so dass sich an dem Umgehungsventil 8 ein Unterdruck
aufbaut. Ist der Unterdruck groß genug, dann öffnet das Umgehungsventil 8 und Kraftstoff
tritt über die Kraftstoffförderleitung 3, über das T-Stück 14 und über das Umgehungsventil
8 in die Förderleitung 9 ein. Beim Durchgang durch das T-Stück 17 wird der vom Umgehungsventil
8 stammende Kraftstoffstrom mit auskristallisierten Dieselkristallen mit dem kleineren
Kraftstoffstrom vermischt, der nach einer Erwärmung aus dem Auslassanschluss 16 austritt.
Dadurch ist gewährleistet, dass noch genügend Kraftstoff in der Förderleitung 9 fließt,
um den Verbrennungsmotor am laufen zu halten.
[0023] Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Kraftstofffilteranordnung
5', die sich im wesentlichen in ein Filtergehäuse 6' mit einem darin eingesetzten
Kraftstofffilter 20 sowie in einen Filterkopf 7' gliedert.
[0024] Der Filterkopf 7' ist als einteiliges Metallteil ausgebildet. Quer durch den Filterkopf
7 verläuft eine durchgehende Auslassbohrung 21, die in einen Auslassanschluss 16'
mündet. Über einen in dieser Ansicht nicht gezeigten Einlassanschluss im Filterkopf
7' wird im Filtergehäuse 6' Kraftstoff aus einem in dieser Ansicht nicht gezeigten
Kraftstofftank zugeführt, und zwar auf die Außenseite des Kraftstofffilters 20.
[0025] Quer zur Auslassbohrung 21 verläuft eine Anschlussbohrung 22 im Inneren eines Anschlussstutzens
23. Unmittelbar an die Anschlussbohrung 21 grenzt im Inneren der Auslassbohrung 21
ein Ventilabsatz 24 an. Der Ventilabsatz 24 teilt die Auslassbohrung 21 im Inneren
gegen einen Nachlaufbereich 25 ab. Der Nachlaufbereich 25 steht über eine Nachlaufbohrung
26 im Filterkopf 7' mit dem Filtergehäuse 6' in Verbindung. Im Nachlaufbereich 25
ist ein Kugel-Rückschlagventil 27 als Umgehungsventil eingesetzt. Es kann auch als
Kugelventil ausgebildet sein. Rechtsseitig in Figur 2 wird die Auslassbohrung 21 mit
einer Verschlussschraube 28 nach außen abgedichtet.
[0026] Das Kraftstofffilter 20 weist eine obere Endscheibe 29 und eine untere Endscheibe
30 auf. Zwischen der oberen Endscheibe 29 und der unteren Endscheibe 30 ist ein umlaufendes
Filtermedium 31 vorgesehen. Das Kraftstofffilter 20 ist mit der oberen Endscheibe
29 auf den Anschlussstutzen 23 des Filterkopfs 7' aufgeschraubt.
[0027] Im Betrieb arbeitet die Kraftstofffilteranordnung 5' wie folgt. Bei Normalbetrieb
kann an der Auslassbohrung 21 Kraftstoff angesaugt werden, der das Kraftstofffilter
20 durchtritt. Bei einem Versulzen des Kraftstoffs im Filtermedium 31 wird dieses
nicht mehr ausreichend durchströmt, so dass sich an dem Kugel-Rückschlagventil 27
ein Unterdruck aufbaut. Ist der Unterdruck groß genug, dann öffnet das Kugel-Rückschlagventil
27 und Kraftstoff tritt von der Außenseite des Kraftstofffilters 20 aus dem Filtergehäuse
6' über die Nachlaufbohrung 26 in den Nachlaufbereich 25 ein. Von dort durchtritt
es das geöffnete Kugel-Rückschlagventil 27 und es tritt zusammen mit dem noch über
die Anschlussbohrung 22 austretenden Kraftstoff aus der Auslassbohrung 21 aus. Dadurch
ist gewährleistet, dass aus der Auslassbohrung 21 noch Kraftstoff austritt.
[0028] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Kraftstofffilteranordnung
5'', und zwar in einer Richtung von oben auf das hier nicht sichtbare Filtergehäuse.
Man sieht hier einen Schnitt durch einen Filterkopf 7'' der Kraftstofffilteranordnung
5''. Die Kraftstofffilteranordnung 5" entspricht in wesentlichen Teilen der Kraftstofffilteranordnung
5' aus Figur 2. Teile mit der gleichen Funktionalität werden daher mit denselben Bezugsziffern
bezeichnet. In dieser Ansicht sieht man besonders gut, dass im wesentlichen parallel
zur Auslassbohrung 21 eine Heizbohrung 35 vorgesehen ist, in die ein in dieser Ansicht
nicht gezeigtes Heizelement eingesteckt werden kann.
[0029] In dieser Ansicht ist außerdem besonders gut sichtbar, dass die Kraftstofffilteranordnung
5" besonders einfach modular gefertigt werden kann, indem ein vorhandenes Gussteil
beispielsweise aus Aluminium-Druckguss mit wenigen Bearbeitungsschritten zu einem
erfindungsgemäßen Filterkopf 7'' fertiggestellt werden kann.
1. Kraftstofffilteranordnung (5, 5', 5''), die ein Filtergehäuse (6, 6') mit einem darin
angeordneten Kraftstofffilter (20) aufweist, das das Filtergehäuse (6, 6') in eine
Reinseite und in eine Rohseite trennt, wobei das Filtergehäuse (6, 6') im Bereich
der Reinseite einen Auslaßanschluß (16) und im Bereich der Rohseite einen Einlaßanschluß
(15) aufweist und wobei im Bereich zwischen Rohseite und Auslaßanschluß (16) ein druckabhängig
öffenbares und schließbares Umgehungsventil (8, 27) vorgesehen ist.
2. Kraftstofffilteranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Umgehungsventil als Rückschlagventil (27) ausgebildet ist.
3. Kraftstofffilteranordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Filtergehäuse (6, 6') einen Filterkopf (7, 7', 7'') aufweist, in dem der Auslaßanschluß
(16) als durchgehende Auslaßbohrung (21) ausgebildet ist, wobei das Rückschlagventil
(27) so in der Auslaßbohrung (21) angeordnet ist, daß diese in einen Durchlaßbereich
und in einen Nachlaufbereich (25) aufgeteilt wird, wobei jeweils eine Verbindungsöffnung
(26) zwischen Nachlaufbereich (25) und Rohseite bzw. eine Verbindungsöffnung (22)
zwischen Durchlaßbereich und Reinseite vorgesehen ist.
4. Kraftstofffilteranordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine neben der Auslaßbohrung (21) eine Heizbohrung (35) zur Aufnahme eines Wärmeelements
vorgesehen ist.
5. Verbrennungsmotor mit einer vor einer Kraftstoffpumpe (10) in einer Kraftstoffleitung
(9, 17, 3) vorgesehenen Kraftstofffilteranordnung (5) nach einem der vorhergehenden
Patentansprüche.
6. Kraftfahrzeug mit einem mit Dieselkraftstoff betriebenem Verbrennungsmotor nach Anspruch
5.