(19)
(11) EP 1 475 815 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.11.2004  Patentblatt  2004/46

(21) Anmeldenummer: 04009058.1

(22) Anmeldetag:  16.04.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01H 9/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 07.05.2003 DE 10320192

(71) Anmelder: BJ Automotive GmbH
59067 Hamm (DE)

(72) Erfinder:
  • Samyn, Peter
    59759 Arnsberg (DE)
  • Kuznik, Helmut
    59077 Hamm (DE)

(74) Vertreter: Stornebel, Kai (DE) et al
Gramm, Lins & Partner GbR, Theodor-Heuss-Strasse 1
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)

   


(54) Betätigungselement in einem Fahrzeug sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung


(57) Die Erfindung betrifft ein Betätigungselement (1) mit einem Funktionsanzeigebereich sowie ein Verfahren zu der Herstellung eines solchen Betätigungselementes (1). Durch Entfernen einer im wesentlichen lichtundurchlässigen Beschichtung wird ein Funktionsanzeigebereich (2) ausgebildet, wobei zwischen den Linien (4) im wesentlichen lichtundurchlässige Bereiche (3) vorhanden bleiben.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Betätigungselement in einem Fahrzeug mit einem leuchtenden Funktionsanzeigebereich sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.

[0002] Unter einem Betätigungselement werden insbesondere Kappen, Tasten und Wippen und dergleichen verstanden, die für Schalter, Taster oder Wipptaster im Automobilbereich eingesetzt werden. Diese Betätigungselemente sind überwiegend beschichtet, wobei die Beschichtung meist in Form eines Lacküberzuges erfolgt. Dieser Lacküberzug ist im wesentlichen lichtundurchlässig und in einem Farbton gehalten, der der Innenausstattung des Fahrzeuges angepasst ist, vorzugsweise sind solche Betätigungselemente bzw. Schalter, Taster oder Wipptaster schwarz.

[0003] Der Funktionsstatus der über die Betätigungselemente aktivierten und deaktivierten Elemente wird dabei über einen beleuchteten Funktionsanzeigebereich ausgegeben, wobei dieser Funktionsanzeigebereich quadratisch, rechteckig oder punktförmig ausgebildet ist.

[0004] Diese bekannten Funktionsanzeigebereiche haben den Nachteil, dass sie bei Tagesauflicht auch dann sichtbar sind, wenn der ausgeschaltete Funktionsstatus angezeigt werden soll, also wenn keine Beleuchtung des Funktionsanzeigebereiches erfolgt. Sofern das Betätigungselement aus einem weißen oder hellen Trägermaterial besteht, ist ein entsprechender weißer Punkt, ein weißes Quadrat oder ähnliches bei Tagesauflicht sichtbar.

[0005] Vielfach wird zur Erreichung einer harmonischen, optischen Anmutung ein rauchglasfarbener Kunststoff als gesonderte Komponente verspritzt, wobei dieser Kunststoff transluzent ist. Alternativ werden Lichtleiter mit einer entsprechenden Tönung eingesetzt, um auch bei einer nicht aktivierten Funktionsstatusanzeige eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Betätigungselement und ein Verfahren zu dessen Herstellung bereitzustellen, mit dem bei Tagesauflicht und nicht aktivierter Funktionsstatusanzeige eine harmonische, optische Anmutung erzielt wird.

[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Funktionsanzeigebereich durch mehrere, voneinander beabstandete, lichtdurchlässige Linien ausgebildet ist. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass die im wesentlichen lichtundurchlässige Beschichtung linienförmig entfernt wird, wobei zwischen den Linien im wesentlichen lichtundurchlässige Bereiche vorhanden bleiben.

[0008] Durch die Linienausbildung des Funktionsanzeigebereiches wird erreicht, dass bei nicht aktivierter Funktionsstatusanzeige eine harmonische Gesamtanmutung vorhanden bleibt und ein hochwertiges Design erzielt wird. Weiterhin kann der Funktionsstatus auch bei Tagesauflicht exakt erkannt werden, da eine irrtümliche Zuordnung nicht erfolgen kann, da bei Tagesauflicht das Betätigungselement in dem Bereich des Funktionsanzeigebereiches nahezu lichtundurchlässig ist und somit kaum wahrgenommen wird, wenn der Funktionsanzeigestatus nicht aktiviert ist, also die Beleuchtung nicht eingeschaltet ist.

[0009] Darüber hinaus ist ein solches Teilbetätigungselement kostengünstiger zu fertigen, da die weitere Kunststoffkomponente entfällt, die als rauchglasfarbener Kunststoff eingesetzt worden wäre. Ebenfalls entfallen entsprechend getönte Lichtleiter, so dass der Teilepreis, die Werkzeugkosten und der Montageaufwand verringert werden.

[0010] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Linien parallel zueinander angeordnet sind, so dass ein Schraffurmuster ausgebildet werden kann. Alternativ oder ergänzend dazu können die Linien rechtwinklig zueinander angeordnet sein, so dass ineinander angeordnete Rahmen durch die Linien ausgebildet werden.

[0011] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Betätigungselement zumindest im Bereich des Funktionsanzeigebereiches aus einem lichtdurchlässigen Material besteht und dass zumindest eine Oberfläche des Betätigungselementes mit einer im wesentlichen lichtundurchlässigen Beschichtung versehen ist. Die Linien werden durch Entfernen der Beschichtung ausgebildet, wobei dieses Entfernen insbesondere durch sogenanntes Freilasern geschieht, bei dem ein entsprechend fokussierter Laserstrahl auf der Beschichtung entlang geführt wird, wodurch diese von dem lichtundurchlässigen Material entfernt wird. Mit Hilfe des Lasers können sehr feine Linien ausgebildet werden, die zwar einen Lichtdurchtritt ermöglichen, bei Tagesauflicht jedoch nahezu unsichtbar wirken.

[0012] Vorteilhafterweise ist der Funktionsanzeigebereich von einer LED hinterleuchtet, alternativ können andere Einrichtungen zum Hinterleuchten des Funktionsanzeigebereiches vorgesehen sein, z. B. herkömmliche Leuchtmittel. Um den Einbau des Betätigungselementes zu erleichtern, ist vorteilhafterweise die Einrichtung zum Hinterleuchten des Funktionsbereiches in dem Betätigungselement integriert.

[0013] Um verschiedene Laserbilder als Funktionsanzeigebereich auszubilden, ist in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Abstand oder die Breite der Linien in zumindest einer Erstreckungsrichtung des Funktionsanzeigebereiches sich verändernd ausgebildet ist, so dass ein Helligkeitsverlauf bei aktivierter Funktionsstatusanzeige vorliegt. Dadurch wird ein variabler Tönungseffekt erzielt und durch den entsprechenden Lichtverlauf können Designvarianten realisiert werden.

[0014] Ebenfalls ist vorgesehen, dass die Linien unterbrochen ausgebildet sind, so dass nicht nur durchgängige Linien in dem Funktionsanzeigebereich vorhanden sind bzw. diesen ausbilden.

[0015] Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass die Linien bzw. die unterbrochenen Linien mit einem Laser erzeugt werden, da die Liniensegmentlaserung den Vorteil bietet, visuell kaum wahrnehmbare Leuchtflächen zu schaffen, wenn diese nicht hinterleuchtet sind.

[0016] Die Beschichtung besteht üblicherweise aus einem Lack, der über einen entsprechenden Laser freigelasert wird, so dass bei einer Hinterleuchtung einer Tastenfläche der Funktionsanzeigebereich Licht durchlässt und leuchtet.

[0017] Anhand der Figuren wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1-
eine perspektivische Ansicht zweier Betätigungselemente; sowie
Figur 2 -
eine Detailansicht eines Funktionsanzeigebereiches.


[0018] In der Figur 1 sind in perspektivischer Ansicht zwei Betätigungselemente 1, 1' dargestellt, wobei das linke Betätigungselement 1' einen herkömmlichen Funktionsanzeigebereich 2' aufweist, der aus einer vollständig freigelaserten Funktionsfläche besteht. Diese wird durch eine LED hinterleuchtet, die sich innerhalb des Gehäuses des Betätigungselementes 1' befindet. Oberhalb des Funktionsanzeigebereiches 2' ist ein Symbol aufgebracht oder freigelasert, das die entsprechende Funktion des durch das Betätigungselement 1' aktivierten Elementes zeigt. Bei Tagesauflicht ist die freigelaserte Fläche 2' als heller Punkt zu sehen, was zu Irritationen hinsichtlich des Funktionsstatusses des zu betätigenden Elementes führt.

[0019] Das rechte Betätigungselement 1 ist mit einem erfindungsgemäßen Funktionsanzeigebereich 2 ausgestattet, der aus einer Anordnung linienförmiger Rahmen besteht, die mittels eines Lasers ausgebildet wurden. Der übrige Aufbau des Betätigungselementes 1 entspricht dem des Betätigungselementes 1'.

[0020] In der Figur 2 ist in vergrößerter Darstellung der Funktionsanzeigebereich 2 dargestellt, der aus rechtwinklig zueinander verlaufenden Linien 4 gebildet ist, die ineinander verschachtelte Rahmen ausbilden. Zwischen den Linien 4 sind lichtundurchlässige Bereiche 3 vorhanden, die bei Tagesauflicht den Funktionsanzeigebereich 2 in den Hintergrund treten lassen. Erst bei Aktivierung des entsprechenden Elementes durch Betätigung des Betätigungselementes 1 wird durch Einschalten der nicht dargestellten LED die Hinterleuchtung aktiviert und die Linien 4 werden aufgrund des Lichtdurchlasses sichtbar. Auf diese Weise ist ein eindeutiges Erkennen des Funktionsstatusses des Betätigungselementes 1 auch bei Tagesauflicht gegeben. Gleichzeitig wird bei Dunkelheit aufgrund des Lichtaustrittes durch die Linien 4 die Erkennbarkeit des Funktionsstatusses gewährleistet.


Ansprüche

1. Betätigungselement in einem Fahrzeug mit einem beleuchteten Funktionsanzeigebereich, dadurch gekennzeichnet, dass der Funktionsanzeigebereich (2) durch mehrere, voneinander beabstandete, lichtdurchlässige Linien (4) ausgebildet ist.
 
2. Betätigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Linien (4) parallel und/oder rechtwinkelig zueinander angeordnet sind.
 
3. Betätigungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (1) zumindest im Bereich des Funktionsanzeigebereiches (2) aus einem lichtdurchlässigen Material besteht, dass eine Oberfläche des Betätigungselementes (1) im wesentlichen lichtundurchlässig beschichtet ist und die Linien (4) durch Entfernen, insbesondere Freilasern, der Beschichtung ausgebildet sind.
 
4. Betätigungselement nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Funktionsanzeigebereich (2) von einer LED hinterleuchtet ist.
 
5. Betätigungselement nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zum Hinterleuchten des Funktionsanzeigebereiches (2) in dem Betätigungselement (1) integriert ist.
 
6. Betätigungselement nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand und/oder die Breite der Linien (4) in zumindest einer Erstreckungsrichtung des Funktionsanzeigebereiches (2) sich verändernd ausgebildet ist.
 
7. Betätigungselement nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linien (4) unterbrochen ausgebildet sind.
 
8. Verfahren zur Herstellung eines Funktionsanzeigebereiches an Betätigungselementen, dadurch gekennzeichnet, dass eine im wesentlichen lichtundurchlässige Beschichtung linienförmig entfernt wird, wobei zwischen den Linien (4) im wesentlichen lichtundurchlässige Bereiche (3) vorhanden bleiben.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Linien (4) mit einem Laser erzeugt werden.
 
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aus einem Lack besteht, aus dem die Linien (4) freigelasert werden.
 




Zeichnung







Recherchenbericht