[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einer Vorrichtung zum Trennen von Tabak von einem Tabakkuchen
umfassend ein rotierend antreibbares Trennmittel mit mindestens einem Trennelement
sowie eine Zuführung zum Zuführen des Tabakkuchens in die durch das oder jedes Trennelement
gebildete Schneidebene. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Trennen
von Tabak von einem Tabakkuchen, umfassend die Schritte: Transportieren des Tabakkuchens
in den Bereich der Schneidebene eines mit mindestens einem Trennelement versehenen
rotierenden Trennmittels, Trennen des Tabaks vom Tabakkuchen mit dem Trennelement
und Ableiten des abgetrennten Tabaks an ein nachgeordnetes Abfuhrsystem.
[0002] Derartige Verfahren und Vorrichtungen kommen in der tabakverarbeitenden Industrie
zum Einsatz. Dabei werden von einem sogenannten Tabakkuchen, der aus gepreßten Tabakblättern,
Tabakrippen oder dergleichen besteht, einzelne kleinere Tabakportionen abgetrennt
und der weiteren Verarbeitung zugeführt. Bekannte Tabakschneider, die üblicherweise
auch als Stimschneider ausgebildet sein können, schneiden Tabakscheiben vom Tabakkuchen
mittels radial um einen Rotationskopf angeordneter Messer. Die Messer werden an der
Zuführung für den Tabakkuchen vorbei geführt. Beim Schneidvorgang wird das Schneidgut,
also z.B. der abgetrennte Tabak über die Seitenflanken der Messer in einen Hohlraum
geführt, in dem auch der rotierende Messerträger angeordnet ist. Der in den Hohlraum
geleitete abgetrennte Tabak kollidiert dabei zwangsläufig mit den rotierenden Teilen,
nämlich den bewegten Teilen des Schneidkopfes. Diese Kollisionen führen zum einen
zu einer erhöhten Staubentwicklung. Zum anderen wird der abgetrennte Tabak durch die
Kollisionen auch beschädigt.
[0003] In anderen bekannten Tabakschneidern gleitet der Tabak nach dem Abtrennen vom Tabakkuchen
über die Seitenflanken der Messer in eine unter den Messern angeordnete sogenannte
Hohlkehle, aus der der Tabak dann an ein nachgeordnetes Abfuhrsystem geleitet wird.
Der abgetrennte Tabak wird dabei mit hoher Geschwindigkeit, nämlich etwa mit der Schnittgeschwindigkeit
der Messer, in die Hohlkehle gefördert bzw. geschleudert. Durch die beim Auftreffen
auf die Hohlkehle bedingte Umlenkung des abgetrennten Tabakstroms wird dieser auf
eine Geschwindigkeit beschleunigt, die etwa doppelt so groß ist wie die Schnittgeschwindigkeit
der Messer. Da die Beschleunigung auch noch in einem sehr engen Radius der Hohlkehle
erfolgt, wird der Tabak einer sehr hohen Belastung ausgesetzt, die wiederum zu erhöhter
Staubentwicklung und somit zu Rohmaterialverlusten führt. Nach der Umlenkung und der
dadurch bedingten Beschleunigung wird der Tabak dann in tangentialer Richtung aus
der Schneidtrommel geführt und trifft nahezu ungebremst in stumpfem Winkel auf die
Oberfläche des Abfuhrsystems, was erneut zu Staubbildung und dem damit verbundenen
Verlust an Rohmaterial führt. Des weiteren wird dieser durch die beschriebene Behandlung
des Tabaks auch zerstört.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfach herzustellende Vorrichtung
zu schaffen, die eine zuverlässige und tabakschonende Trennung des Tabaks vom Tabakkuchen
und Weiterleitung des abgetrennten Tabaks an nachgeordnete Systeme gewährleistet.
Des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem Tabak
von einem Tabakkuchen auf besonders schonende Weise getrennt und an nachgeordnete
Systeme abgeleitet werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird zum einen durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung
dadurch gelöst, daß das Trennmittel im Bereich jedes Trennelementes einen Durchbruch
aufweist, der derart ausgebildet ist, daß der vom Tabakkuchen abgetrennte Tabak zwangsläufig
aus der Schneidebene auf die dem Tabakkuchen abgewandte Seite des Trennmittels geleitet
wird. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Trennmittels ist auf besonders effektive
und überraschend einfache Weise eine schonende Trennung des Tabaks vom Tabakkuchen
und Ableitung des abgetrennten Tabaks möglich, da der abgetrennte Tabak unmittelbar
nach der Trennung aus der Schneidebene in einen von der Schneidzone getrennten Bereich
geleitet werden kann, ohne das der Tabak dabei umgelenkt werden muß.
[0006] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist auf der dem Tabakkuchen zugewandten
Vorderseite des Trennmittels eine Schneidzone und auf der dem Tabakkuchen abgewandten
Rückseite des Trennmittels eine Schonzone vorgesehen. Durch diese örtliche, durch
die Geometrie des Trennmittels bedingte Trennung von Schneidzone und Schonzone ist
die Schonzone frei von bewegten Teilen der Vorrichtung selbst, so daß der abgetrennte
Tabak unmittelbar nach dem Abtrennen nicht weiter belastet wird. Der abgetrennte Tabak
wird also nur durch seinen eigenen Luftwiderstand abgebremst. Der durch sein Eigengewicht
nach unten in Richtung des Abfuhrsystems fallende Tabak wird aufgrund der Luftströmung
aus der Schneidzone sehr schonend mit geringer Geschwindigkeit auf das Abfuhrsystem
geführt.
[0007] Vorzugsweise weist jeder Durchbruch eine trichterförmige, zur von dem Tabakkuchen
abgewandten Seite des Trennmittels hin sich öffnende Gestalt auf. Diese Form der Durchbrüche
ermöglicht eine umlenkungsfreie, nämlich nahezu lineare Ableitung des Tabaks, wodurch
die Belastung auf den Tabak besonders wirksam reduziert wird.
[0008] Vorteilhafterweise ist das Trennmittel als Schneidteller ausgebildet, wobei der Schneidteller
auf einer die Drehachse bestimmenden Welle angeordnet ist. Durch die Ausbildung des
Trennmittels als scheibenförmiger Schneidteller ist die ablenkungsfreie Ableitung
des abgetrennten Tabaks auf besonders einfache Weise möglich.
[0009] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das Trennmittel als Hohltrommel
ausgebildet, wobei die Hohltrommel um die Drehachse rotierend antreibbar ist. Durch
die Ausbildung des Trennmittels als Hohltrommel wird, bedingt durch die Geometrie
der Hohltrommel selbst, eine Trennung in Schneidzone und Schonzone auf besonders einfache
Weise erreicht, ohne daß zusätzlicher konstruktiver Aufwand notwendig ist. Es werden
vielmehr die ohnehin vorhandenen geometrischen Gegebenheiten in überraschender Weise
genutzt.
[0010] Des weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den eingangs genannten Schritten
dadurch gelöst, daß der abgetrennte Tabak unmittelbar nach dem Abtrennen vom Tabakkuchen
zwangsläufig aus der Schneidebene durch das Trennmittel hindurch auf die dem Tabakkuchen
abgewandte Seite des Trennmittels geleitet wird. Damit wird eine schonende Trennung
und Führung des gerade abgetrennten Tabaks auf ein nachgeordnetes Abfuhrsystem ermöglicht.
[0011] Weitere bevorzugte Weiterbildungen und Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen sowie
das erfindungsgemäße Verfahren werden anhand der Zeichnung näher erläutert. In der
Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung zum Trennen von Tabak
von einem Tabakkuchen,
- Fig. 2
- eine Ansicht gemäß Schnitt A-A der Vorrichtung gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- eine Ansicht gemäß Schnitt B-B der Vorrichtung gemäß Figur 1,
- Fig. 4
- eine Detaildarstellung F des Messers gemäß Figur 3in starker Vergrößerung,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zum Trennen
von Tabak von einem Tabakkuchen, und
- Fig. 6
- eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Figur 5 im Vollschnitt.
[0012] Die in den Figuren dargestellten Vorrichtungen dienen zum Schneiden und Führen von
geschnittenem Tabak in einem Tabakschneider.
[0013] In der Figur 1 ist eine Vorrichtung 10 gezeigt, die ein Trennmittel 11 umfaßt. Das
Trennmittel 11 ist in dieser Ausführungsform als scheibenförmiger Schneidteller 12
ausgebildet. Der Schneidteller 12 weist mehrere, vorzugsweise acht gleichmäßig über
den Umfang verteilte Trennelemente 13 auf, die üblicherweise als Messer 14 ausgebildet
sind. In den Figuren sind vier Messer 14 über den Umfang verteilt. Es sind jedoch
alternativ auch andere Trennmittel 13 einsetzbar, z.B. Spalt-, Scher- oder Schlagelemente
oder dergleichen. Die vier Messer 14 bzw. deren Schneidkanten sind radial ausgerichtet
und verstellbar ausgebildet. Durch die Einstellung bzw. Verstellung der Messer 14
kann der Verschleiß der Messer 14 bzw. der Schneidkanten, der insbesondere durch das
Nachschleifen der Schneidkanten bewirkt wird, ausgeglichen werden. Alternativ kann
aber auch die Position des gesamten Schneidtellers 12 veränderbar sein, wobei dann
die Messer 14 (orts-) fest am Schneidteller 12 befestigt sind.
[0014] Die Messer 14 bilden eine Schneidebene 15, die sich parallel zum Schneidteller 12
aufspannt bzw. erstreckt. Die Messer 14 weisen einen Anstellwinkel α von etwa 10°
bis 50° auf, wobei die bevorzugte Neigung der Messer 14 in Bezug auf die Schneidebene
15 etwa 13° bis 24° beträgt. Des weiteren weist die Vorrichtung 10 eine (nicht dargestellte)
Zuführung auf, mittels der ein Tabakkuchen 16 an das Trennmittel 11 bzw. die Schneidplatte
12 heranführbar ist, und zwar in den Bereich der Schneidebene 15. Diese Zuführung
kann als Transportband, Förderkette oder anderes übliches Zuführmittel ausgebildet
sein.
[0015] Wie aus der Figur 2 ersichtlich, ist der Schneidteller 12 auf einer Welle 17 angeordnet,
die um eine Drehachse 18 rotierend antreibbar ist. Der Schneidteller 12 selbst weist
im Bereich der Messer 14 jeweils einen Durchbruch 19 auf. Die Durchbrüche 19 sind
als Durchgangsöffnung ausgebildet, so daß ein Durchgang von der Vorderseite 20 des
Schneidtellers 12, auf der der Tabakkuchen 16 zugeführt wird, auf die Rückseite 21
des Schneidtellers 12, auf der der abgetrennte Tabak abgeführt wird, geschaffen ist.
Mit anderen Worten grenzt der Schneidteller 12 mit seiner Geometrie eine auf der Vorderseite
20 befindliche Schneidzone 22 von einer auf der Rückseite 21 befindlichen Schonzone
23 ab. Die Schonzone 23 ist von einem Gehäuse 24 umgeben, das die Schonzone 23 nahezu
vollständig von der Umgebung abschließt. Lediglich in einem Bodenbereich 25 des Gehäuses
24 ist eine Öffnung, nämlich ein Auswurfschacht 26 ausgebildet, durch den der abgetrennte
Tabak einem nachgeordneten (nicht dargestellten) Abfuhrsystem zuführbar ist. Mittels
der Durchbrüche 19 ist ein Durchtritt des vom Tabakkuchen 16 abgetrennten Tabaks von
der Vorderseite 20 auf die Rückseite 21 möglich, der frei von Umlenkungen ist, so
daß der Tabak nahezu linear förderbar bzw. transportierbar ist. Um diesen umlenkungsfreien
Transport zu ermöglichen, weist jeder Durchbruch 19 zweckmäßigerweise eine trichterförmige,
zur Rückseite 21 hin sich öffnende Gestalt auf (siehe insbesondere Figuren 3 und 4).
[0016] Das Gehäuse 24 ist an einer Grundplatte 27 lösbar befestigt. Die Grundplatte 27 ist
vorzugsweise ebenso wie der Schneidteller 12 scheibenförmig ausgebildet und parallel
und beabstandet zum Schneidteller 12 angeordnet, so daß die Schneidzone 22 zwischen
dem Schneidteller 12 und der Grundplatte 27 gebildet ist. Im Bereich der Zuführung
des Tabakkuchens 16 in die Schneidzone 22 bzw. in die Schneidebene 15 weist die Grundplatte
eine Öffnung 28 auf, durch die der Tabakkuchen 16 in Richtung des Schneidtellers 12
förderbar ist. Die Öffnung 28 ist mit einem Mundstück 29 versehen, um die gezielte
und definierte Zuführung des Tabakkuchens 16 zu unterstützen. Des weiteren weist die
Grundplatte 27 mindestens eine weitere Öffnung 30 auf. Diese Öffnung 30, von denen
mehrere über den Umfang verteilt sein können, dient zum Einleiten und/oder Ansaugen
eines aus Umgebungsluft gebildeten Luftstroms 31 in die Schneidzone 22 bzw. die Schonzone
23. Grundsätzlich wird Luft aus der Schneidzone 22 zur Bildung des Luftstroms 31 durch
die Drehbewegung des Schneidtellers 12 selbst angesaugt. Die Öffnung 30 dient zum
"Beatmen", also Auffüllen der Schneidzone 22 mit Luft, um ein Vakuum in der Schneidzone
22 zu verhindern. Durch den Luftstrom 31 wird der schonende Transport des aus abgetrenntem
Tabak bestehenden Tabakstroms 32 von der Schneidzone 22 in die Schonzone 23 unterstützt.
Zur Erzeugung eines aktiven Luftstroms 31 können im Bereich der Grundplatte 27 auch
(nicht dargestellte) Mittel angeordnet sein.
[0017] Wie insbesondere aus den Figuren 3 und 4 zu entnehmen ist, sind die Durchbrüche 19
derart ausgebildet, daß sie mindestens zum Teil einen linearen Durchtritt von der
Vorderseite 20 auf die Rückseite 21 aufweisen. Mit anderen Worten ist eine in Schneidrichtung
(siehe Pfeil 33) vorauslaufende, sich in Transportrichtung (siehe Pfeil 37) des Tabakkuchens
16 erstreckende Kante 34 des Durchbruchs 19 in Schneidrichtung vor der Messerspitze
35 des Messers 14 ausgebildet. Die Kante 34 weist im Bereich der Vorderseite 20 des
Schneidtellers 12 eine Schräge 38 auf, die das "Einfädeln" des abgetrennten Tabaks
in den Durchbruch 19 erleichtert. Eine der Messerspitze 35 nachlaufende Kante 36 des
Durchbruchs 19 verläuft, ausgehend von der Messerspitze 35 zunächst in einem spitzen
Winkel β, vorzugsweise von etwa 10°, zum Messer 14, um dann in einem Radius zur Schonzone
23 hin auszulaufen. Diese Geometrie gewährleistet einen schonenden und nahezu umlenkungsfreien
Transport des Tabaks von der Schneidzone 22 in die Schonzone 23.
[0018] In den Figuren 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung 10 gezeigt.
Für identische Teile werden dieselben Bezugsziffern verwendet. Da die Vorrichtungen
10 der Figuren 1 bis 4 einerseits und der Figuren 5 und 6 andererseits grundsätzlich
nach dem gleichen Prinzip aufgebaut sind und funktionieren, wird auf eine ausführliche
Beschreibung gleicher Merkmale und Ausführungen verzichtet. Allerdings weist die Vorrichtung
10 gemäß der Figuren 5 und 6 als Trennmittel 11 eine Trommel 41 auf. Die hohl ausgebildete
Trommel 41 verfügt ebenfalls über vier, in bevorzugten Ausführungen auch acht, gleichmäßig
über den Umfang verteilte Trennelemente 13 bzw. Messer 14, die einen der Schneidebene
15 entsprechenden Schneidkreis 15 beschreiben. Die Trommel 41 selbst ist um eine Drehachse
42 rotierend antreibbar. Die Messer 14 erstrecken sich parallel in Richtung der Drehachse
42. Im Bereich der Zuführung des Tabakkuchens 16 ist das Mundstück 29 angeordnet,
so daß die Schneidzone 22 zwischen Tabakkuchen 16 und Trommel 41 gebildet ist. Die
Schonzone 23 ist innerhalb der Trommel 41 gebildet.
[0019] Analog zum Schneidteller 12 ist die Vorderseite 20 die Seite, auf der der Tabakkuchen
16 zugeführt wird. Der Innenraum der Trommel 41 entspricht der Rückseite 21. Die Schneidebene
15 weist in der zweiten Ausführung eine leichte Wölbung, die parallel zur Umfangsfläche
der Trommel 41 verläuft. Der Anstellwinkel α der Messer 14 zur Schneidebene 15 entspricht
im wesentlichem dem der ersten Ausführungsform.
[0020] Innerhalb der Schonzone 23 ist zusätzlich zum radial gerichteten Luftstrom 31 ein
weiterer Luftstrom 43 vorgesehen. Der Luftstrom 43 verläuft quer zur Trommel 41, nämlich
in Richtung der Drehachse 42. Der Luftstrom 43 ist mit geeigneten Mitteln erzeugbar,
vorzugsweise mit einem (nicht dargestellten) Gebläse. Der Luftstrom 31 kann zum einen
durch Rotation der Trommel 41 selbst in Verbindung mit dem quer zur Trommel 41 gerichteten
Luftstrom 43 gebildet sein, so daß eine Sogwirkung von außen nach innen in die Trommel
41 erzeugt wird. Der Luftstrom 31 kann aber auch optional durch zusätzliche Mittel
produziert werden. Mit Bezugsziffer 44 ist die Schneidrichtung der Trommel 41 bezeichnet.
[0021] Im folgenden wird das Verfahren zur Trennung von Tabak von einem kontinuierlich zugeförderten
Tabakkuchen 16 beschrieben:
Der Tabakkuchen 16 wird kontinuierlich an den Schneidteller 12 bzw. die Trommel 41
geführt, so daß der Tabakkuchen 16 an der Schneidplatte 12 bzw. der Trommel 41 anliegt.
Durch Rotieren der Schneidplatte 12 bzw. der Trommel 41 gelangen die Messer 14 in
die Position, an der der Tabak vom Tabakkuchen 16 getrennt wird. Bei der Vorrichtung
10 gemäß Figuren 1 bis 4 treffen die Messer 14 seitlich auf den Tabakkuchen 16 und
trennen den Tabak vom Tabakkuchen 16. Das Trennen kann ein Schneiden, Spalten, Scheren
oder dergleichen sein und hängt u.a. wesentlich von der Dichte des zu trennenden Materials,
das nicht ausschließlich Tabak sein muß, ab. Bei der Vorrichtung 10 gemäß Figuren
5 und 6 setzt der Trennvorgang auf der Oberseite des Tabakkuchens 16 an. Der abgetrennte
Tabak wird - den Tabakstrom 32 bildend - sofort und unmittelbar von der Schneidzone
22 in die Schonzone 23 geleitet. Der Transport von der Schneidzone 22 in die Schonzone
23 wird optional durch den Luftstrom 31 unterstützt, der durch die Rotation des Trennmittels
11 selbst angesaugt wird, so daß der Luftstrom 31 beim Schneidteller 12 von der Vorderseite
20 auf die Rückseite 21 und bei der Trommel 41 von außen nach innen geleitet wird,
und zwar durch die Durchbrüche 19. Durch die weiter oben beschriebene Geometrie und
Anordnung der Durchbrüche 19 wird der Tabakstrom 32 zunächst nahezu linear, d.h. ohne
den Tabakstrom 32 beschleunigende oder zerstörende Umlenkungen in die Schonzone 23
transportiert. Da die Schonzone 23 frei von irgendwelchen Komponenten der Vorrichtung
10 selbst ist, kann auch die Kollision des Tabakstroms 32 mit anderen Komponenten
verhindert werden. Der Tabakstrom 32 wird in der Schonzone 23 daher lediglich durch
seinen eigenen Luftwiderstand abgebremst. Der Bremseffekt wird auch durch die unterschiedlichen
Strömungsgeschwindigkeiten, bedingt durch den kleinen Querschnitt im Bereich der Messer
14 bzw. der Schneidzone 22 einerseits und den aufgeweiteten Querschnitt im Bereich
der Schonzone 23 andererseits, unterstützt.
[0022] In der Schonzone 23 selbst wird der Tabakstrom 32 dann in der Vorrichtung 10 gemäß
der Figuren 1 bis 4 durch seine Schwerkraft und optional unterstützt durch den Luftstrom
31 schonend in Richtung des Auswurfschachtes 26 geleitet, wo der Tabakstrom 32 dann
mit geringer Geschwindigkeit auf das Abfuhrsystem trifft. Der Tabakstrom 32 in der
Vorrichtung 10 gemäß der Figuren 5 und 6 wird durch den zusätzlichen Luftstrom 43
aus der Schonzone 23 an eine Ausgangsöffnung aus der Trommel 41 geführt.
1. Vorrichtung zum Trennen von Tabak von einem Tabakkuchen (16) umfassend ein rotierend
antreibbares Trennmittel (11) mit mindestens einem Trennelement (13) sowie eine Zuführung
zum Zuführen des Tabakkuchens (16) in die durch das oder jedes Trennelement (13) gebildete
Schneidebene (15), dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel (11) im Bereich jedes Trennelementes (13) einen Durchbruch (19) aufweist,
der derart ausgebildet ist, daß der vom Tabakkuchen (16) abgetrennte Tabak zwangsläufig
aus der Schneidebene (15) auf die dem Tabakkuchen (16) abgewandte Seite des Trennmittels
(11) geleitet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel (11) mehrere Trennelemente (13), die als Messer (14) ausgebildet
sind, aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel (11) acht verstellbare Messer (14) aufweist, die gleichmäßig über
den Umfang des Trennmittels (11) verteilt angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (14) einen Anstellwinkel α von ca. 10° bis 50°, vorzugsweise etwa 13°
bis 24°, zur Schneidebene (15) aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Tabakkuchen (16) zugewandten Vorderseite (20) des Trennmittels (11) eine
Schneidzone (22) und auf der dem Tabakkuchen (16) abgewandten Rückseite (21) des Trennmittels
(11) eine Schonzone (23) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Tabakkuchen (16) abgetrennte Tabak frei von Umlenkungen, also nahezu linear
von der Vorderseite (20) auf die Rückseite (21) des Trennmittels (11) förderbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Durchbruch (19) eine trichterförmige, zur von dem Tabakkuchen (16) abgewandten
Seite des Trennmittels (11) hin sich öffnende Gestalt aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel (11) als Schneidteller (12) ausgebildet ist, wobei der Schneidteller
(12) auf einer die Drehachse (18) bestimmenden Welle (17) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (14) derart auf dem Schneidteller (12) angeordnet sind, daß deren Schneidkanten
radial ausgerichtet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schneidteller (12) auf der Vorderseite (20) eine Grundplatte (27) zugeordnet
ist, wobei der Schneidteller (12) und die Grundplatte (27) zur Bildung der Schneidzone
(22) beabstandet zueinander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (27) ein Mundstück (29) zur definierten Zuführung des Tabakkuchens
(16) in den Bereich der Schneidebene (15) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (27) mindestens eine weitere Öffnung (30) zum Einleiten und/oder
Ansaugen eines Luftstroms (31) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an der Grundplatte (27) ein Gehäuse (24) zur Bildung der Schonzone (23) auf der Rückseite
(21) der Schneidplatte (12) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (24) einen Auswurfschacht (26) zum Weiterleiten des abgetrennten Tabaks
an ein nachgeordnetes Abfuhrsystem aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel (11) als Hohltrommel (41) ausgebildet ist, wobei die Hohltrommel
(41) um die Drehachse (42) drehbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (14) im Bereich der Umfangsfläche der Trommel (41) angeordnet sind und
sich parallel zur Drehachse (42) erstrecken.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mundstück (29) zur definierten Zuführung des Tabakkuchens (16) in den Bereich
des Schneidkreises (15) vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Einleiten eines Luftstromes (43) in die der Schonzone (23) parallel zur
Drehachse (42) und/oder eines radialen Luftstromes (31) quer zur Drehachse (42) vorgesehen
sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohltrommel (41) an einer Stirnseite eine Auswurföffnung zum Weiterleiten des
abgetrennten Tabaks an ein nachgeordnetes Abfuhrsystem aufweist.
20. Verfahren zum Trennen von Tabak von einem Tabakkuchen, umfassend die Schritte
- Transportieren des Tabakkuchens (16) in den Bereich der Schneidebene (15) eines
mit mindestens einem Trennelement (13) versehenen, rotierenden Trennmittels (11),
- Trennen des Tabaks vom Tabakkuchen (16) mit dem Trennelement (13),
- Ableiten des vom Tabakkuchen (16) abgetrennten Tabaks an ein nachgeordnetes Abfuhrsystem,
dadurch gekennzeichnet,daß
- der abgetrennte Tabak unmittelbar nach dem Abtrennen vom Tabakkuchen (16) zwangsläufig
aus der Schneidebene (15) durch das Trennmittel (11) hindurch auf die dem Tabakkuchen
(16) abgewandte Seite des Trennmittels (11) geleitet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Fördern des abgetrennten Tabaks vom Tabakkuchen (16) von der Schneidebene (15)
auf die dem Tabakkuchen (16) abgewandte Seite in linearer Ausrichtung erfolgt.
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Transport von einer Schneidzone (22) vor dem Trennmittel (11) in eine Schonzone
(23) hinter dem Trennmittel (11) umlenkungsfrei erfolgt.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der abgetrennte Tabak in der Schonzone (23) lediglich durch seinen eigenen Luftwiderstand
abgebremst wird.