(19)
(11) EP 1 477 621 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.11.2004  Patentblatt  2004/47

(21) Anmeldenummer: 04450108.8

(22) Anmeldetag:  13.05.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 13/06, E04B 1/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 15.05.2003 AT 3352003 U

(71) Anmelder:
  • Kassmannhuber, Peter
    9701 Rothenthurn (AT)
  • Mick, Stefan, Mag.
    9545 Radenthein (AT)

(72) Erfinder:
  • Kassmannhuber, Peter
    9701 Rothenthurn (AT)
  • Mick, Stefan, Mag.
    9545 Radenthein (AT)

(74) Vertreter: Babeluk, Michael, Dipl.-Ing. et al
Patentanwalt, Mariahilfer Gürtel 39/17
1150 Wien
1150 Wien (AT)

   


(54) Sockelprofilleiste für Dämmplatten einer Gebäudedämmung


(57) Die Erfindung betrifft eine Sockelprofilleiste (1) für Dämmplatten einer Gebäudedämmung (11), welche vorzugsweise zur Abgrenzung der Gebäudedämmung (11) zur Sockeldämmung (10) dient und einen Basisschenkel (2) sowie einen im Wesentlichen normal dazu ausgebildeten Anschlagschenkel (3) aufweist. Erfindungsgemäß ist der Basisschenkel (2) an der Gebäude- (11) oder Sockeldämmung (10) fixierbar oder bis zur Anlage des Anschlagschenkels (3) zwischen Sockeldämmung (10) und Gebäudedämmung (11) einschiebbar ausgeführt, wobei der Basisschenkel (2) Mittel (5) zur Verankerung zwischen Sockeldämmung (10) und Gebäudedämmung (11) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Sockelprofilleiste für Dämmplatten einer Gebäudedämmung, welche vorzugsweise zur Abgrenzung der Gebäudedämmung zur Sockeldämmung dient und einen Basisschenkel sowie einen im Wesentlichen normal dazu ausgebildeten Anschlagschenkel aufweist.

[0002] Sockelprofilleisten bzw. Abschlussprofile für Dämmplatten dienen in erster Linie als Abgrenzung und Schutz für die meist über die Sockeldämmung auskragende Kante der Gebäudedämmung und zur Herstellung eines optisch ansprechenden Übergangs zwischen Gebäude- und Sockeldämmung. Weiters dient die Sockelprofilleiste als Anlage für die erste Reihe von Dämmplatten der Gebäudedämmung. Bekannte derartige Abschlussprofile bzw. Sockelprofilleisten sind aus Metall, wie beispielsweise Aluminium, verzinktem Blech, Edelstahl, etc. gefertigt, wobei auch Ausführungen aus Kunststoff möglich sind.

[0003] Beispielsweise ist aus der EP 1 205 613 A2 ein zweiteiliges Abschlussprofil für Dämmplatten von Gebäuden bekannt geworden, welches ein L-förmiges Basisprofil aufweist, welches vor dem Anbringen der Dämmplatten mit einem Befestigungsschenkel an der Wand befestigbar ist. Das Basisprofil weist einen Verbindungsschenkel auf, welcher lösbar oder unlösbar mit einem Aufsatzprofilteil verbunden ist, wobei beide Profilteile durch eine Formverschlussverbindung miteinander verbunden sind.

[0004] Ein einteiliges Abschlussprofil für Dämmplatten von Gebäuden wird in der EP 1 205 612 A2 beschrieben. Das Profil weist einen Befestigungsschenkel zur Befestigung an einer Wand und einen im Wesentlichen normal dazu ausgebildeten Tragschenkel zur Aufnahme der Dämmplatten auf. Das Abschlussprofil verfügt über mitgeformte Versteifungselemente, welche im Wesentlichen normal zu einer durch die Verschneidungslinie des Befestigungsschenkels mit dem Tragschenkel gebildeten Längsachse des Abschlussprofils angeordnet sind. An der vom Befestigungsschenkel abgewandten vorderen Seite weist der Tragschenkel einen zunächst im Winkel von 90° nach unten gebogenen und anschließend U-förmig um 180° nach oben gebogenen Anschlagschenkel auf, welcher als Putzsteg dient.

[0005] Weiters ist aus der DE 295 19 875 U1 eine sehr einfach aufgebaute, aus einem abgewinkelten Blechstreifen bestehende Sockelprofilleiste für Wärmedämmschichten oder Dämmputzsysteme bekannt geworden, welche einen Basisteil und zwei im Wesentlichen normal dazu ausgebildete Seitenschenkel aufweist, wovon einer zur Befestigung an der Wand und der andere als Anschlagschenkel für die Dämmplatten dient. Der äußere Seitenschenkel kann an der Unterseite einen Falzbereich zur Ausbildung einer Abtropfkante ausbilden, sowie im Falzbereich ein Armierungsgitter fixieren.

[0006] In weitere Folge zeigt beispielsweise die EP 0 593 882 A2 eine zweitteilige Sockelleiste, bei welcher ein Teil an der Wand befestigt wird und der außen liegende Teil von einer Lasche gehalten auf die entsprechende Dämmstoffbreite angepasst werden kann.

[0007] Eine ähnliche Ausführungsvariante ist aus der AT 003.128 U1 bekannt, wobei ebenfalls eine zweiteilige Sockelleiste verwendet wird, deren Teile verschiebbar gehalten sind (Nut und Federprinzip mit einer Innenverzahnung).

[0008] Ähnliches gilt für die EP 0 796 963 A1, bei welcher ein Profilteil Langlöcher aufweist, so dass eine verschiebbare Festlegung zum feststehenden Profilteil möglich ist.

[0009] Schließlich zeigt die DE 41 03 088 A1 eine herkömmliche, L-förmige Kantenschiene, welche an beiden Schenkeln Gittergewebestreifen aufweist und zur Ausbildung gleichmäßig verlaufender Kanten an bzw. in Gebäuden dient.

[0010] Bei allen bekannten Systemen benötigt man zumindest bei einteiligen Profilen für jede Dämmstoffstärke ein eigenes Profil (von 20 mm, 30 mm bis hin zu über 200 mm Ausladung). Die Lagerhaltung, Logistik und die Kapitalbindung sind dementsprechend aufwendig bzw. hoch. Es existieren zwar zweiteilige Systeme, welche sich in gewissem Umfang an die Dämmstoffstärke einstellen lassen, diese sind allerdings komplizierter aufgebaut und daher teurer und mit mehr Manipulationsaufwand beim Verlegen behaftet.

[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sockelprofilleiste für Dämmplatten einer Gebäudedämmung vorzuschlagen, welche einfach aufgebaut ist und für unterschiedliche Dämmstoffstärken angewandt werden kann.

[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Basisschenkel an der Gebäude- oder Sockeldämmung fixierbar oder bis zur Anlage des Anschlagschenkels zwischen Sockeldämmung und Gebäudedämmung einschiebbar ausgeführt ist, sowie dass der Basisschenkel Mittel zur Verankerung zwischen Sockeldämmung und Gebäudedämmung aufweist.

[0013] Die erfindungsgemäße Sockelprofilleiste weist somit keinen Schenkel zur Befestigung an der Mauer auf, so dass der Basisschenkel einfach zwischen Sockeldämmung und Gebäudedämmung eingeschoben bzw. eingeschlagen werden kann. Der Basisschenkel weist eine Breite b auf, welche kleiner bis maximal gleich der Dicke d der Dämmplatten der Gebäudedämmung ist.

[0014] Vorzugsweise weist der Basisschenkel an der vom Anschlagschenkel abgewandten Seite eine abgerundete oder abgeschrägte Kante auf, um besser in den Spalt zwischen Gebäude- und Sockeldämmung einschiebbar zu sein.

[0015] Gemäß einer Weiterbildung weist der Basisschenkel runde, ovale oder längliche Öffnungen auf, in welche Befestigungsmittel zur mechanischen Befestigung der Sockelprofilleiste an der Sockel- oder Gebäudedämmung einsetzbar sind. Beispielsweise wird zunächst die Gebäudedämmung angebracht, das Profil von unten mit Hilfe von Kunststoffstiften, Metallstiften, Klammern, Armierungsmasse oder auch Doppelklebebändern befestigt und danach die Sockeldämmung spaltfrei angefügt. Es ist auch möglich, umgekehrt vorzugehen und die Sockelprofilleiste zunächst an der Sockeldämmung zu befestigen und danach die Gebäudedämmung anzubringen. Mit der erfindungsgemäßen Lösung können mit wenigen, beispielsweise zwei, Profilausladungen sämtliche Dämmstoffstärken abgedeckt werden.

[0016] Neben der Anbringung im Bereich des Gebäudesockels kann die erfindungsgemäße Profilleiste auch bei anderen Gebäude- bzw. Fassadenvorsprüngen beispielsweise in Obergeschossen eingesetzt werden. Dadurch wird ein sauberer und dichter Abschluss der Unterseite des Fassadenvorsprungs erzielt und das Eindringen von Feuchtigkeit bzw. Ungeziefer in die Fassade verhindert.

[0017] Erfindungsgemäß kann der Anschlagschenkel zumindest eine sich über dessen äußere Oberfläche erhebende Abzugkante für eine Armierungsmasse und/oder eine Edelputzschicht aufweisen.

[0018] Die Sockelprofilleiste ist bis auf ein allfälliges Armierungsgitter vorzugsweise einteilig ausgeführt und besteht aus Metall (Aluminium, Edelstahl, verzinktem Stahlblech) oder Kunststoff. Es sind jedoch auch mehrteilige Ausführungsformen denkbar.

[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Sockelprofilleiste für Dämmplatten einer Gebäudedämmung in einer Schrägansicht, sowie die
Fig. 2
und Fig. 3 zwei Ausführungsvarianten der Sockelprofilleiste jeweils in einer Schnittdarstellung.


[0020] Die Sockelprofilleiste 1 gemäß Fig. 1 dient als Abschlussleiste für Dämmplatten einer Gebäudedämmung, welche zwischen der Sockeldämmung 10 und der Gebäudedämmung 11 eingefügt werden kann. Die Sockelprofilleiste 1 weist einen Basisschenkel 2, sowie einen im Wesentlichen normal dazu ausgebildeten Anschlagschenkel 3 auf, welcher beim Einschieben in den Spalt zwischen Sockeldämmung 10 und Gebäudedämmung 11 an der äußeren Oberfläche 11' der Gebäudedämmung 11 zur Anlage kommt. Es ist allerdings auch möglich, die Sockelprofilleiste 1 mit Hilfe der runden bzw. länglichen Öffnungen 4, 4' mechanisch am Dämmstoff zu fixieren, je nach dem, ob zunächst die Sockeldämmung 10 oder die Gebäudedämmung 11 angebracht wird, kann die Profilleiste 1 entweder von unten oder von oben mit Hilfe geeigneter Befestigungsmittel 5, beispielsweise mit Stiften und Klammern aus geeigneten Materialien, Klebebändern, Armierungsmassen, etc., befestigt werden.

[0021] Der Basisschenkel 2 weist eine Breite b auf, welche kleiner bis maximal gleich der Dicke d der Dämmplatten der Gebäudedämmung 11 ist. Damit kann für unterschiedliche Dämmstoffstärken jeweils die selbe Sockelprofilleiste 1 verwendet werden. In der Praxis wird man mit beispielsweise zwei unterschiedlichen Profilen, eines für große und mittlere Dämmstoffstärken und eines für kleine Dämmstoffstärken sämtliche Anwendungsfälle abdecken können.

[0022] Wie insbesondere aus den beiden Ausführungsvarianten Fig. 2 und Fig. 3 ersichtlich ist, weist der Anschlagschenkel 3 zumindest eine sich über dessen äußere Oberfläche erhebende Abzugkante 6 für eine Armierungsmasse 7 oder Edelputzschicht auf. Weiters weist der Anschlagschenkel 3 eine sich in Richtung Sockeldämmung erstreckende Abtropfkante 15 auf.

[0023] Zur besseren Verankerung in der Armierungsmasse 7 kann der Anschlagschenkel 3 Durchbrechungen 8 (Fig. 1 bzw. 3) und/oder Rillen oder Nuten 9 (Fig. 2) aufweisen. Weiters ist es möglich am Anschlagschenkel 3 ein in die Armierungsmasse 7 reichendes Armierungsgitter 12 zu befestigen.

[0024] Wie in Fig. 3 dargestellt, kann der Basisschenkel 2, ein- oder beidseitig angebrachte Hinterschneidungen 13 aufweisen, womit die Sockelprofilleiste nach dem Einschieben in den Spalt zwischen Sockeldämmung 10 und Gebäudedämmung 11 fixiert werden kann. Um das Einschieben bzw. Einschlagen der Sockelprofilleiste 1 in den Spalt zwischen Sockeldämmung 10 und Gebäudedämmung 11 zu erleichtern, kann die vom Anschlagschenkel 3 abgewandte Kante 14 des Basisschenkels 2 abgeschrägt (Fig. 2) oder abgerundet (Fig. 3) sein.


Ansprüche

1. Sockelprofilleiste (1) für Dämmplatten einer Gebäudedämmung (11), welche vorzugsweise zur Abgrenzung der Gebäudedämmung (11) zur Sockeldämmung (10) dient und einen Basisschenkel (2) sowie einen im Wesentlichen normal dazu ausgebildeten Anschlagschenkel (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisschenkel (2) an der Gebäude- (11) oder Sockeldämmung (10) fixierbar oder bis zur Anlage des Anschlagschenkels (3) zwischen Sockeldämmung (10) und Gebäudedämmung (11) einschiebbar ausgeführt ist, sowie dass der Basisschenkel (2) Mittel (5, 13) zur Verankerung zwischen Sockeldämmung (10) und Gebäudedämmung (11) aufweist.
 
2. Sockelprofilleiste (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisschenkel (2) runde, ovale oder längliche Öffnungen (4, 4') aufweist, in welche Befestigungsmittel (5) zur mechanischen Befestigung der Sockelprofilleiste (1) an der Sockel- (10) oder der Gebäudedämmung (11) einsetzbar sind.
 
3. Sockelprofilleiste (1) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass der Basisschenkel (2) ein- oder beidseitig Hinterschneidungen (13) zur Verankerung zwischen Sockeldämmung (10) und Gebäudedämmung (11) aufweist.
 
4. Sockelprofilleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisschenkel (2) eine Breite b aufweist, welche kleiner bis maximal gleich der Dicke (d) der Dämmplatten der Gebäudedämmung (11) ist.
 
5. Sockelprofilleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisschenkel (2) an der vom Anschlagschenkel (3) abgewandten Seite eine abgerundete oder abgeschrägte Kante (14) aufweist
 
6. Sockelprofilleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagschenkel (3) zumindest eine sich über dessen äußere Oberfläche erhebende Abzugkante (6) für eine Armierungsmasse (7) und/oder eine Edelputzschicht aufweist.
 
7. Sockelprofilleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagschenkel (3) eine sich in Richtung Sockeldämmung (10) erstreckende Abtropfkante (15) aufweist.
 
8. Sockelprofilleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagschenkel (3) Durchbrechungen (8), Rillen oder Nuten (9) zur Verankerung der Armierungsmasse (7) aufweist.
 
9. Sockelprofilleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Anschlagschenkel (3) ein Armierungsgitter (12) befestigt ist.
 
10. Sockelprofilleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sockelprofilleiste (1) aus Metall oder Kunststoff besteht.
 
11. Sockelprofilleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sockelprofilleiste (1) einteilig ausgeführt ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht