[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hubaktuator für Verbrennungsmotoren mit
elektrischem Ventiltrieb gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Aus der DE 101 08 714 A1 ist ein Hubaktuator bekannt, der zwei axial voneinander
beabstandet angeordnete Elekromagneten aufweist, wobei jeder Elektromagnet einen Magnetkern
mit einem axialen Durchgang hat. Ferner ist ein durch Federn vorgespannter Anker vorgesehen,
der eine Ankerplatte und einen Ankerschaft aufweist. Die Ankerplatte ist im Bereich
zwischen den beiden Elektromagneten angeordnet. Der durch die Federn vorgespannte
Anker bildet einen Feder-Masse-Schwinger. Durch Bestromen des einen oder des anderen
Elektromagneten kann der Anker angeregt, d.h. axial verschoben werden. In den Durchgängen
der Elektromagneten ist jeweils eine Führungsbuchse für den Ankerschaft vorgesehen.
Da die Elektromagneten im Betrieb sehr heiß werden und Vibrationen ausgesetzt sind,
besteht die Gefahr, dass sich die Führungsbuchsen lockern, was zu Fehlfunktionen oder
zum Ausfall des Hubaktuators führen kann.
[0003] Versuche haben ergeben, dass selbst bei eingepressten, eingeklebten oder eingegossenen
Führungsbuchsen Probleme auftreten können. Zusätzlich zu diesen Funktionsnachteilen
haben Führungsbuchsen auch Kostennachteile. Durch die Führungsbuchsen vergrößert sich
nämlich die Teileanzahl. Durch das Einpressen, Einkleben bzw. Eingießen der Führungsbuchsen
in den Magnetkern ergibt sich zusätzlicher Fertigungsaufwand. Schließlich sind auch
die Führungsbuchsen an sich mit Kosten verbunden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Hubaktuator zu schaffen, der hinsichtlich der
oben erläuterten Probleme bzw. Anforderungen verbessert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Die Erfindung geht von einem Hubaktuator für einen Verbrennungsmotor mit einem elektrischen
Ventiltrieb aus, wobei der Hubaktuator zwei in einem Abstand voneinander angeordnete
Elektromagneten aufweist. Ferner ist ein federvorgespannter Anker, bestehend aus einem
Ankerschaft und einer Ankerplatte vorgesehen. Die Ankerplatte ist im Bereich zwischen
den beiden Elektromagneten angeordnet. Der federvorgespannte Anker stellt einen Feder-Masse-Schwinger
dar, der durch Bestromen der Elektromagneten zu Axialschwingungen angeregt werden
kann. Anders ausgedrückt kann der Anker durch Bestromen eines der beiden Elektromagneten
in die eine oder in die andere Richtung verschoben werden. Die Elektromagneten weisen
jeweils ein Joch bzw. einen als Blechpaket ausgebildeten Eisenkern und eine Spule
auf. In den Jochen ist jeweils eine zylindrische Ausnehmung vorgesehen, die als Gleitlagerführung
für den Ankerschaft dient. Ferner ist mindestens ein Gehäuseteil aus Gusswerkstoff
vorgesehen, das einen der beiden Elektromagneten zumindest teilweise umgibt. Vorzugsweise
besteht das Gehäuse aus zwei Gehäusehälften aus Gußwerkstoff, wobei in jeder Gehäusehälte
einer der Elektromagneten angeordnet ist.
[0007] Der Kern der Erfindung besteht darin, dass die Gleitlagerführungen integraler Bestandteil
des Gehäuses sind, wobei die Joche in das Gehäuse eingegossen sind. Der Anker ist
mit seinem Ankerschaft also unmittelbar "im Gehäuse" gleitgelagert. Eine Führungsbuchse,
wie beim Stand der Technik, ist also nicht erforderlich.
[0008] Die Gehäuseteile können z.B. Gussteile sein. Als besonders geeignet haben sich Gussteile
aus Alumnium-Legierungen herausgestellt. Geeignet sind beispielsweise Aluminium-Legierungen,
wie AlSi
9Cu
3 oder eine übereutektische Aluminium-Legierung, wie z.B. AlSi
17.
[0009] Im Folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur 1 zeigt einen Hubaktor gemäß der Erfindung.
[0010] Figur 1 zeigt einen Hubaktor 1 für einen Verbrennungsmotor mit elektrischem Ventiltrieb.
Der Hubaktor 1 weist einen ersten Elektromagnet mit einem ersten Magnetkern 2 und
einen axial davon beabstandeten zweiten Elektromagnet mit einem zugeordneten zweiten
Magnetkern 3 auf. Die Magnetkerne 2, 3 sind vorzugsweise durch Blechpakete gebildet.
Sie weisen jeweils einen Durchgang auf, der im Folgenden stets als Durchgangsbohrung
4, 5 bezeichnet wird. Die Schaftabschnitte 6, 7 eines axial verschieblichen Ankers
erstrecken in diesen Durchgangsbohrungen 4, 5. Im Bereich zwischen den beiden Elektromagneten
weist der Anker eine Ankerplatte 8 auf. Durch Bestromen des einen oder des anderen
Elektromagneten kann der Anker axial verschoben werden.
[0011] Die Elektromagneten sind in einem Gehäuse angeordnet. Das Gehäuse ist durch zwei
Gehäuseteile 9, 10 gebildet. Das Gehäuseteil 9 ist dem ersten Elektromagneten, das
Gehäuseteil 10 dem zweiten Elektromagneten zugeordnet. Die Gehäuseteile 9, 10 sind
Gussteile. Bei deren Herstellung werden die Magnetkerne 2, 3 mit eingegossen. Wie
aus Fig. 1 ersichtlich ist, haben die Durchgangsbohrungen 4, 5 einen etwas größeren
Durchmesser als die Schaftabschnitte 6, 7. Beim Gießen der Gehäuseteile werden zunächst
die in den Magnetkernen 2, 3 vorgesehenen Durchgangsbohrungen mit Gehäusewerkstoff
ausgegossen. Nach dem Aushärten des Gehäusewerkstoffs werden die ausgegossenen "Durchgangsbohrungen"
4, 5 aufgebohrt und zwar mit einem Durchmesser, der etwas kleiner als der Durchmesser
der Durchgangsbohrungen 4, 5 ist und der im wesentlichen der Durchmesser der Schaftabschnitte
6, 7 entspricht. Durch das Aufbohren erhält man also buchsenartige Gleitlagerführungen
für die Schaftabschnitte 6, 7. Die Gleitlagerführungen sind integraler Bestandteil
des jeweils zugeordneten Gehäuseteils 9, 10. Der Ankerschaft ist somit direkt im Gehäuse
geführt. Separate Führungsbuchsen sind somit nicht erforderlich.
[0012] Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, weisen die Magnetkerne jeweils eine topfförmige
Ausnehmung 13, 14 auf, in die sich das zugeordnete Gehäuseteil 9 bzw. 10 erstreckt,
was eine sehr kompakte Bauweise ermöglicht.
[0013] Da beim Betrieb der Hubaktuatoren erhebliche Wärmeleistungen anfallen, die über das
Gehäuse abgeführt werden müssen, sind die Gehäuseteile 9, 10 aus einem gut wärmeleitenden
Werkstoff hergestellt, z.B. aus einem Aluminium-Gusswerkstoff.
1. Hubaktuator (1) für Verbrennungsmotoren mit elektrischem Ventiltrieb, mit einem ersten
Elektromagnet (2) und einem zweiten Elektromagnet (3), die in einem Abstand voneinander
angeordnet sind, und die jeweils ein Joch und eine daran angeordnete Spule aufweisen,
einem Anker, der einen Ankerschaft (6, 7) und eine Ankerplatte (8) aufweist, wobei
die Ankerplatte (8) im Bereich zwischen den beiden Elektromagneten (2, 3) angeordnet
ist und der Anker (6 - 8) durch Bestromen eines der Elektromagneten (2, 3) in die
eine bzw. die andere Richtung verschiebbar ist, wobei in mindestens einem der beiden
Joche eine Gleitlagerführung vorgesehen ist, in welcher der Ankerschaft geführt ist
und
einem Gehäuseteil (9, 10), das einen der Elektromagneten (2, 3) zumindest teilweise
umgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseteil (9, 10) und die Gleitlagerführung aus einem Gusswerkstoff besteht,
wobei die Gleitlagerführung integraler Bestandteil des Gehäuseteils ist.
2. Hubaktuator (1) nach Anspruch 1, wobei jedem der beiden Elektromagneten (2, 3) ein
Gehäuseteil (9, 10) zugeordnet ist und in jedem der beiden Gehäuseteile (9, 10) eine
als Gleitlagerführung (11, 12) für den Ankerschaft (6, 7) fungierende buchsenartige
Ausnehmung vorgesehen ist und die Gleitlagerführungen jeweils integraler Bestandteil
des zugeordneten Gehäuseteils sind.
3. Hubaktuator (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die beiden Joche jeweils
in das zugeordnete Gehäuseteil (9, 10) eingegossen sind.
4. Hubaktuator (1) nach Anspruch 3, wobei die Magnetkerne (2, 3) auf der dem zugeordneten
Gehäuseteil (9, 10) zugewandten Seite im Bereich des Durchgangs (11, 12) des zugeordneten
Gehäuseteils (9, 10) jeweils eine topfförmige Ausnehmung (13, 14) aufweisen, die von
dem zugeordneten Gehäuseteil (9, 10) ausgefüllt ist.
5. Hubaktuator 81) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Gehäuseteil (9, 10) aus
einer Aluminium-Legierung besteht.