[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Spaltrohrmotorpumpe mit einer dem Rotorraum des
Motors vorgeschalteten Einrichtung zur Verhinderung eines Übertritts von in der Förderflüssigkeit
enthaltenen Feststoffen und einem Flüssigkeitskreislauf zur Kühlung der im Rotorraum
vorhandenen Flüssigkeit.
[0002] Einrichtungen zur Verhinderung eines Übertritts von Feststoffen wurden bisher in
der Art von Filtern ausgeführt. Das heißt, in den zwischen dem Pumpen- und dem Rotorraum
vorhandenen ständigen Flüssigkeitsstrom wurden eine oder mehrere Engstellen geschaltet,
die Verunreinigungen ab einer vorgegebenen Partikelgröße zurückhielten. Dies konnte
beispielsweise mit Hilfe eines Siebes erfolgen. Allerdings hatte dies den Nachteil,
daß der Filter sich nach einem von der Anzahl der Partikel abhängigen Zeitraum zusetzte
und einen weiteren Durchlaß von Flüssigkeit verhinderte. Hieraus wiederum ergab sich
eine Unterbrechung des Flüssigkeitsaustausches zwischen Pumpen- und Motorraum, so
daß die im Spaltrohrmotor entstehende Wärme nicht abgeführt werden konnte.
[0003] Durch die EP 0 438 466 B1 wurde auch bereits eine Filtereinrichtung bekannt, die
das Problem des Zusetzens bzw. Verstopfens dadurch bewältigte, daß zwischen dem Gehäuse
und der Rotorwelle ein durch Buchsen aus hartem Material begrenzter Filterspalt gebildet
wurde, in welchem vorhandene Partikel auf eine für die nachfolgenden Spalte unschädliche
Größe vermindert wurden.
[0004] Eine weitere, durch die EP 438 517 B1 bekannte Lösung sah vor, daß der Flüssigkeitsaustausch
zwischen Pumpen- und Rotorraum nach dem notwendigen Auffüllen des Rotorraums mit Flüssigkeit
weitgehend oder vollständig zum Erliegen kam, indem ein der Entlüftung dienender Spalt
derart eng ausgeführt wurde, daß er durch die in der Flüssigkeit vorhandenen Partikel
mit der Zeit zugesetzt wurde. Um dennoch eine Kühlung der im Rotorraum vorhandenen
Flüssigkeit zu erreichen, wurde ein im Rotorraum angeordneter Wärmeaustauscher vorgesehen,
der von einem von außen zugeführten Kühlmedium durchströmt wurde. Dieses Kühlmedium
konnte gegebenenfalls das Fördermedium sein, das nun zwar weiterhin für die Kühlung
des Motors sorgte, das aber mit der Flüssigkeit im Rotorraum nicht in direkten Kontakt
kam.
[0005] Die hier zu beschreibende Erfindung geht einen anderen Weg. Wesentlich ist dabei,
daß der zwischen dem Pumpen- und dem Rotorraum erfolgende Kreislauf durch eine Sperre
auf ein Minimum beschränkt und ein Übertritt von Partikeln in den Rotorraum verhindert
wird. Dies geschieht gemäß der Erfindung durch eine Kombination folgender Merkmale:
a) vor dem Übertritt des Radseitenraums der Pumpe in den Motorbereich ist eine auf
der Welle der Spaltrohrmotorpumpe befestigte Schleuderscheibe angeordnet;
b) die Schleuderscheibe ist umgeben von einem Raum, der sich zur Pumpenseite hin konisch
erweitert;
c) die Schleuderscheibe bildet einen Axialspalt mit einem zwischen Pumpenund Motorteil
angeordneten Gehäuseteil,
d) über einen außerhalb des Motors angeordneten Wärmeaustauscher wird die im Rotorraum
vorhandene Flüssigkeit in einem Kreislauf geführt.
[0006] Die Gestaltung gemäß den Merkmalen a und b hat zur Folge, daß die von der Schleuderscheibe
erzeugte, zentrifugal gerichtete Förderwirkung aufgrund des konischen Verlaufes des
die Schleuderscheibe umgebenden Raumes an dessen Wandung eine zur Pumpenseite gerichtete
Strömung verursacht, aus der in dem genannten Raum eine unausgesetzte Zirkulationsströmung
resultiert. In dieser Zirkulationsströmung werden feste Partikel aufgefangen, die
durch das Laufrad wieder in den zum Pumpenauslaß gerichteten Förderstrom zurückgeführt
werden. Dies kann mit Hilfe der Oberflächenrauhigkeit des Laufrades oder mittels Rückenschaufeln
am Laufrad erfolgen.
[0007] Das Merkmal c übernimmt dabei zusätzlich die Funktion einer Sperre, die nur einen
sehr geringen Flüssigkeitsdurchlaß zur Folge hat.
[0008] Die Wirkung der Merkmale a bis c macht einen Wärmeaustauscher für die im Rotorraum
befindliche Flüssigkeit notwendig, wobei dieser das Aggregat vervollständigende Wärmeaustauscher
außerhalb von Pumpen- und Motorteil angeordnet und über Rohrleitungen mit dem Rotorraum
verbunden ist. Der Antrieb des Flüssigkeitskreislaufes kann extern erfolgen, bevorzugt
wird jedoch eine Ausführung, bei der ein auf der Welle des Aggregates angeordnetes
Pumpenrad die Aufrechterhaltung des gekühlten Kreislaufes übernimmt.
[0009] Eine Sperre gegen den Übertritt von heißem Fördermedium in den Rotorraum wird durch
ein pumpenseitig angeordnetes Axiallager, welches einen engen Radialspalt mit dem
das Axiallager umgebenden Gehäuseteil bildet, erzeugt Schließlich ist es auch möglich,
ein an sich bekanntes, auf einem mit der Welle rotierenden Teil angeordnetes, in Richtung
der Pumpenseite förderndes Gewinde vorzusehen, welches ebenfalls eine Sperrwirkung
erzeugt.
[0010] Für die pumpenseitige Lagerung der Welle innerhalb des Rotorraumes wird ein Keramik-Gleitlager
bevorzugt, welches einerseits unmittelbar und anderseits mittelbar über in der Welle
angeordnete Bohrungen durch die im Rotorraum der Spaltrohrmotorpumpe befindliche Flüssigkeit
geschmiert wird.
[0011] Es wird im übrigen vorgeschlagen, die Schleuderscheibe als federndes Element auszubilden,
um sie damit für ein Vorspannen des Keramik-Gleitlagers zu ertüchtigen. Dabei kann
die Schleuderscheibe aus einer einzigen Scheibe bestehen oder aus mehreren Scheiben
zusammengesetzt sein.
[0012] Anhand zweier Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Spaltrohrmotorpumpe in teilweise geschnittener Ansicht;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus der Spaltrohrmotorpumpe der Fig. 1, mit einer einteiligen Schleuderscheibe;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung der im Kreis X der Fig. 2 gezeigten Einzelheit;
- Fig. 4
- einen im wesentlichen der Fig. 2 entsprechenden Ausschnitt, mit einer aus drei Federscheiben
zusammengesetzten Schleuderscheibe.
[0013] Die in der Fig. 1 dargestellte Spaltrohrmotorpumpe besteht im wesentlichen aus einem
Pumpenteil 1 und einem Motorteil 2. Seitlich des Motorteils 2 ist ein Wärmeaustauscher
3, der mit dem Motorteil 2 über Rohrleitungen 4 und 5 verbunden ist, angeordnet. Gemeinsam
ist den Teilen 1 und 2 des Aggregates eine Welle 6, auf welcher ein Laufrad 7 und
ein Rotor 8 angeordnet sind. Im druckseitigen Gehäusedeckel 9 des Pumpenteils 1 ist
ein Keramik-Gleitlager angeordnet, welches aus einer Lagerbuchse 10, einem motorseitigen
Axiallager 11, einem pumpenseitigen Axiallager 12 und einer Lagerhülse 13 besteht.
Auf der vom Pumpenteil 1 abgewandten Seite des Axiallagers 11 befindet sich ein Pumpenrad
14, durch welches die im Rotorraum 15 des Motorteils 2 vorhandene Flüssigkeit in einem
über den Wärmeaustauscher 3 geführten Kreislauf bewegt wird.
[0014] Wie aus der Fig. 2 mit größerer Deutlichkeit erkennbar ist, besitzt das Laufrad 7
auf seiner dem druckseitigen Radseitenraum 16 zugewandten Seite Rückenschaufeln 17.
Diese erhalten eine in Richtung des Pumpenauslasses 18 weisende Förderung aufrecht
und führen somit in den Radseitenraum 16 einströmende, mit Beimengungen versetzte
Förderflüssigkeit wieder ab. Eine solche Förderung würde allerdings bei einem herkömmlich
gestalteten Radseitenraum die eingedrungenen Schmutzpartikel nur in unzulänglichem
Maße abführen. Es käme aufgrund der dort herrschenden Strömungsverhältnisse zu Anreicherungen
von Schmutz, die letztlich im Bereich der relativ zueinander bewegten Teile zu einer
fortschreitenden Abrasion führen würden. Überdies könnten Schmutzpartikel in den Rotorraum
15 gelangen.
[0015] Eine derartige Wirkung wird bei der erfindungsgemäßen Spaltrohrmotorpumpe dadurch
vermieden, daß eine auf der Welle 6 angeordnete Schleuderscheibe 19 die in ihren,
dem Axiallager 12 vorgelagerten Bereich gelangende verunreinigte Flüssigkeit in Richtung
der Innenwand 20 des Gehäusedeckels 9 schleudert Dabei führt eine konische Gestaltung
des die Schleuderscheibe 19 umgebenden Raumes 21 dazu, daß sich auf der Innenwand
20 absetzende Schmutzpartikel der Fliehkraft folgend vom kleineren zum größeren Durchmesser
abgleiten und von einer Drallströmung in Richtung des den Rückenschaufeln 17 benachbarten
Radseitenraumes 16 gefördert werden. In den Fig. 2 und 3 sind die sich in den Räumen
16 und 21 ergebenden Hauptströmungen durch Pfeile angedeutet, wobei zu beachten ist,
daß zwischen diesen Hauptströmungen ein gewisser Austausch erfolgt.
[0016] Eine zusätzliche Sperre gegen ein Eindringen von noch vorhandenen Feststoffpartikeln
in den Rotorraum 15 bildet ein Axialspalt 22, der zwischen der Schleuderscheibe 19
und dem Gehäusedeckel 9 vorhanden ist.
[0017] Ein Radialspalt 23 zwischen dem Axiallager 12 und dem Gehäusedeckel 9 bildet eine
Sperre gegen einen Flüssigkeitsaustausch zwischen dem Raum 21 und dem Rotorraum 15,
schützt also den Rotorraum vor in der Förderflüssigkeit enthaltener Wärme. Schließlich
kann innerhalb des Radialspaltes 23 noch ein in Richtung des Raumes 21 förderndes
Gewinde 24 auf dem mit der Welle 6 rotierenden Axiallager 12 vorgesehen werden. Die
Fig. 3 zeigt dieses Merkmal.
[0018] Neben der Schleuderfunktion und der Funktion als ein Partner zur Bildung eines Axialspaltes
22 übernimmt die Schleuderscheibe 19 im dargestellten Aggregat noch eine weitere Aufgabe:
sie dient zur Aufbringung einer auf die Lagerhülse 13 wirkenden Vorspannung. Hierdurch
wird es möglich, daß sich die axiale Erstreckung der Lagerhülse 13 zur Anpassung an
unterschiedliche Wärmedehnungen um einen vorgegebenen Betrag verändern kann. In der
Ausführung der Fig. 2 übernimmt dies eine einteilige, aus Metall bestehende Schleuderscheibe
19, in der Ausführung der Fig. 4 ist es eine aus drei einzelnen Federscheiben 25 zusammengesetzte
Schleuderscheibe 26.
[0019] Die im Rotorraum 15 befindliche, von dem Pumpenrad 14 umgewälzte Flüssigkeit dient
auch zur Schmierung der Axiallager 11 und 12 Dies geschieht zum einen unmittelbar
durch die umgebende Flüssigkeit, zum anderen sind in der Welle 6 Bohrungen 27 vorgesehen,
die Flüssigkeit zu den Axiallagern 11 und 12 leiten. Über Bohrungen 28 und eine Nut
29 gelangt diese Flüssigkeit schließlich zu den Gleitflächen der Axiallager 11 und
12.
1. Spaltrohrmotorpumpe mit einer dem Rotorraum (15) des Motors (2) vorgeschalteten Einrichtung
zur Verhinderung eines Übertritts von in der Förderflüssigkeit enthaltenen Feststoffen
und einem Flüssigkeitskreislauf zur Kühlung der im Rotorraum (15) vorhandenen Flüssigkeit,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
a) vor dem Übertritt des Radseitenraums (16) der Pumpe (1 ) in den Motorbereich (2)
ist eine auf der Welle (6) der Spaltrohrmotorpumpe befestigte Schleuderscheibe (19;
26) angeordnet;
b) die Schleuderscheibe (19; 26) ist umgeben von einem Raum (21), der sich zur Pumpenseite
hin konisch erweitert;
c) die Schleuderscheibe (19; 26) bildet einen Axialspalt (22) mit einem zwischen Pumpenteil
(1) und Motorteil (2) angeordneten Gehäuseteil (9);
d) über einen außerhalb des Motors (2) angeordneten Wärmeaustauscher (3) wird die
im Rotorraum (15) vorhandene Flüssigkeit in einem Kreislauf geführt.
2. Spaltrohrmotorpumpe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere auf der Rückseite des Pumpenlaufrades (7) vorgesehene Rückenschaufeln (17).
3. Spaltrohrmotorpumpe nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein im Rotorraum (15) auf der zur Pumpe (1) hin gerichteten Seite angeordnetes Axiallager
(12), welches einen engen Radialspalt (23) mit dem das Axiallager (12) umgebenden
Gehäuseteil (9) bildet.
4. Spaltrohrmotorpumpe nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein auf einem mit der Welle (6) rotierenden Axiallager (12) angeordnetes, in Richtung
der Pumpenseite förderndes Gewinde (24).
5. Spaltrohrmotorpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein auf der Welle (6) angeordnetes Pumpenrad (14) zur Aufrechterhaltung des über
den Wärmeaustauscher (3) geführten Kreislaufes.
6. Spaltrohrmotorpumpe nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch ein auf der Welle angeordnetes Keramik-Gleitlager (10,11,12,13), welches einerseits
unmittelbar und anderseits mittelbar über in der Welle (6) angeordnete Bohrungen (27)
durch die im Rotorraum (15) der Spaltrohrmotorpumpe befindliche Flüssigkeit geschmiert
wird.
7. Spaltrohrmotorpumpe nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine federnd ausgebildete Schleuderscheibe (19), mit welcher die Lagerhülse (13)
mit Vorspannung auf der Welle (6) befestigt ist.
8. Spaltrohrmotorpumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleuderscheibe (26) aus mehreren Federscheiben (25) zusammengesetzt ist.