(19)
(11) EP 1 478 055 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.11.2004  Patentblatt  2004/47

(21) Anmeldenummer: 03011220.5

(22) Anmeldetag:  16.05.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01R 13/115
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(71) Anmelder: Odu Steckverbindungssysteme GmbH & Co. KG
84453 Mühldorf a. Inn (DE)

(72) Erfinder:
  • Franzl, Stefan
    84513 Töging a. Inn (DE)
  • Mangstl, Alfred
    84494 Neumarkt St. Veit (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Leinweber & Zimmermann 
Rosental 7, II Aufgang
80331 München
80331 München (DE)

   


(54) Bauteil einer elektrischen Steckverbindungsvorrichtung


(57) Die Erfindung betrifft ein Bauteil einer elektrischen Steckverbindungsvorrichtung, mit mindestens einem Kontaktelement, das länglich ist, einen Kontaktbereich mit einer Kontaktfläche zum Kontaktieren eines komplementären Bauteils der Steckverbindungsvorrichtung aufweist, in dem Kontaktbereich quer zu seiner Längserstreckung elastisch verformbar ist und in dem Kontaktbereich mindestens einen ersten bogenförmigen Abschnitt aufweist, dessen Krümmungssinn derart ist, daß die Kontaktfläche auf einer Außenseite des Bogens liegt.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Kontaktelement im Ruhezustand in dem Kontaktbereich mindestens einen zweiten bogenförmigen Abschnitt aufweist, dessen Krümmungssinn entgegengesetzt dem des ersten Abschnitts ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauteil einer elektrischen Steckverbindungsvorrichtung, mit mindestens einem Kontaktelement, das
   länglich ist,
   einen Kontaktbereich mit einer Kontaktfläche zum Kontaktieren eines komplementären Bauteils der Steckverbindungsvorrichtung aufweist,
   in dem Kontaktbereich quer zu seiner Längserstreckung elastisch verformbar ist und
   in dem Kontaktbereich mindestens einen ersten bogenförmigen Abschnitt aufweist, dessen Krümmungssinn derart ist, daß die Kontaktfläche auf einer Außenseite des Bogens liegt.

[0002] Bauteile der oben genannten Art sind bekannt. Dabei handelt es sich beispielsweise um Stecker oder Buchsen von elektrischen Steckverbindungsvorrichtungen. So erstreckt sich beispielsweise im Falle einer Buchse das Kontaktelement in Längsrichtung der Buchse, wobei sich der bogenförmige Abschnitt des Kontaktbereiches nach innerhalb der Buchse wölbt. Wird nun ein Stecker in die Buchse gesteckt, so wird das Kontaktelement elastisch verformt, weil der Stecker gegen den nach innen gewölbten Abschnitt drückt. Die elastische Verformung führt dabei im Ergebnis dazu, daß die Wölbung in ihrem Scheitelbereich quasi eingedrückt wird. Mit anderen Worten wird im belasteten, d.h. elastisch verformten Zustand der Krümmungssinn des bogenförmigen Abschnitts umgekehrt. Eine solche Umkehrung des Krümmungssinns kann das innere Gefüge des Kontaktelements derart beeinträchtigen, daß das Kontaktelement in demjenigen Bereich, in dem die Krümmung umgekehrt wird, bricht.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, das Bauteil der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß höhere Standzeiten bzw. Steckzyklen erzielt werden.

[0004] Erfindungsgemäß wird die obige Aufgabe dadurch gelöst, daß das Kontaktelement im Ruhezustand in dem Kontaktbereich mindestens einen zweiten bogenförmigen Abschnitt aufweist, dessen Krümmungssinn entgegengesetzt zu dem des ersten Abschnitts ist.

[0005] Mit anderen Worten wird das Kontaktelement erfindungsgemäß derart gestaltet, daß es bereits im Ruhezustand, d.h. ohne elastisch verformende Belastung einen bogenförmigen Abschnitt mit demjenigen Krümmungssinn hat, den es ohnehin bei Belastung, d.h. bei elastischer Verformung annimmt. Dadurch wird vermieden, daß das Kontaktelement beim Übergang vom Ruhezustand in den Betriebszustand, d.h. in den belasteten Zustand (und umgekehrt) den Krümmungssinn ändern muß, wodurch Schädigungen des inneren Gefüges vermieden sind.

[0006] Erfindungsgemäß kann es sich bei dem Kontaktelement um einen Draht oder eine Lamelle handeln.

[0007] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der zweite bogenförmige Abschnitt - in Längsrichtung des Kontaktelementes gesehen - zwischen zwei Abschnitten entgegengesetzten Krümmungssinns liegt. Auf diese Weise wird nämlich eine gewisse Symmetrie erreicht, die sich vorteilhaft auswirkt.

[0008] Nach einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der zweite bogenförmige Abschnitt - in Längsrichtung des Kontaktelementes gesehen - in einem Mittelabschnitt des Kontaktbereichs liegt. Wiederum gehen die Vorteile auf eine gewisse Symmetrie zurück.

[0009] Vorteilhafterweise weist das Bauteil eine Vielzahl Kontaktelemente auf, die auf einen Kreisbogen um eine Längsachse des Bauteils herum angeordnet sind. Dadurch kann ein Kontaktelement als Widerlager zum Zwecke der elastischen Verformung eines anderen Kontaktelements dienen.

[0010] Bei dem Kontaktelement handelt es sich bevorzugt um eine Buchse oder einen Stecker.

[0011] Neben dem kompletten Bauteil schafft die Erfindung auch ein Kontaktelement eines solchen Bauteils.

[0012] Dabei weist das Kontaktelement erfindungsgemäß bevorzugt einen Kontaktbereich auf, der im Ruhezustand zwei bogenförmige Abschnitte mit zueinander entgegengesetzten Krümmungssinnen aufweist.

[0013] Schließlich schafft die Erfindung ein Kontaktelement, das einen Kontaktbereich aufweist, der im Ruhezustand zwei bogenförmige Abschnitte mit einem ersten Krümmungssinn und - in Längsrichtung gesehen - dazwischen einen bogenförmigen Abschnitt mit dem ersten Krümmungssinn entgegengesetztem Krümmungssinn aufweist.

[0014] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei zeigen
Figur 1
eine Axialansicht eines Lamellenkorbs eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Buchse,
Figur 2
eine Seitenansicht des Lamellenkorbs nach Figur 1,
Figur 3
eine Draufsicht auf einen Rohling des Lamellenkorbs nach den Figuren 1 und 2, vor dem Umbiegen,
Figur 4
eine Axialansicht der erfindungsgemäßen Buchse,
Figur 5
eine Teilschnittansicht der Buchse nach Figur 4 und
Figur 6
eine schematische Seitenansicht einer einzelnen Lamelle des Lamellenkorbs nach den Figuren 1 und 2.


[0015] Die erfindungsgemäße Buchse weist ein zweiteiliges Gehäuse 10, 12 auf, in dem ein Lamellenkorb 14 gehalten ist. Die Buchse dient zum Aufnehmen eines in der Zeichnung nicht dargestellten Steckers, der in Figur 5 von rechts eingesteckt wird.

[0016] Der Lamellenkorb weist eine Vielzahl von Lamellen auf, von denen eine beispielhaft mit der Bezugszahl 16 bezeichnet ist. Das Einstecken des Steckers in die Buchse bzw. in den Lamellenkorb 14 führt zu einer Verformung der Lamellen des Lamellenkorbs 14, und zwar im Sinne einer Aufweitung, weil die Radialabmessungen des Steckers geringfügig größer als der Innendurchmesser des Lamellenkorbs sind.

[0017] Bei der Darstellung nach Figur 6 liegt das Innere des Lamellenkorbs auf der rechten Seite. Die Lamelle 16 hat einen Kontaktbereich 18 mit einer Kontaktfläche 20, die bei Einstecken des Steckers in Kontakt mit der Oberfläche des Steckers kommt. Der Kontaktbereich 18 unterteilt sich in drei bogenförmige Abschnitte 22, 24 und 26, wobei die Abschnitte 22 und 26 vom Inneren der Buchse her gesehen konvex sind, wohingegen der Abschnitt 24 konkav ist.

[0018] An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Zeichnung, und insbesondere die Figuren 2, 5 und 6, die Lamellen jeweils im Ruhezustand zeigen, d.h. in einem Zustand, in dem sie nicht infolge Einsteckens eines Steckers elastisch ausgelenkt sind.

[0019] Wird nun der Stecker in die Buchse eingesteckt, so werden die Lamellen zwar nach außen ausgelenkt, wegen des zwischen den konvexen Abschnitten 22 und 26 mittig angeordneten konkaven Abschnitts 24 kehrt sich aber an keiner Stelle der Lamelle der Krümmungssinn um, so daß es keine Beeinträchtigungen des inneren Gefüges der Lamellen gibt.

[0020] Die Lamellen können daher auch dann Verwendung finden, wenn Buchse und Stekker sehr häufig miteinander ge- und voneinander entkoppelt werden.

[0021] Die in der obigen Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.


Ansprüche

1. Bauteil einer elektrischen Steckverbindungsvorrichtung, mit mindestens einem Kontaktelement (16), das
   länglich ist,
   einen Kontaktbereich (18) mit einer Kontaktfläche (20) zum Kontaktieren eines komplementären Bauteils der Steckverbindungsvorrichtung aufweist,
   in dem Kontaktbereich (18) quer zu seiner Längserstreckung elastisch verformbar ist und
   in dem Kontaktbereich (18) mindestens einen ersten bogenförmigen Abschnitt (22, 26) aufweist, dessen Krümmungssinn derart ist, daß die Kontaktfläche (20) auf einer Außenseite des Bogens liegt,
   dadurch gekennzeichnet, daß
   das Kontaktelement (16) im Ruhezustand in dem Kontaktbereich (18) mindestens einen zweiten bogenförmigen Abschnitt (24) aufweist, dessen Krümmungssinn entgegengesetzt zu dem des ersten Abschnitts (22, 26) ist.
 
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement eine Lamelle (16) ist.
 
3. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement ein Draht ist.
 
4. Bauteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite bogenförmige Abschnitt (24) - in Längsrichtung des Kontaktelements (16) gesehen - zwischen zwei Abschnitten (22, 26) entgegengesetzten Krümmungssinns liegt.
 
5. Bauteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite bogenförmige Abschnitt (24) - in Längsrichtung des Kontaktelements (16) gesehen - in einem Mittelabschnitt des Kontaktbereichs (18) liegt.
 
6. Bauteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Vielzahl Kontaktelemente (16) aufweist, die auf einem Kreisbogen um eine Längsachse des Bauteils herum angeordnet sind.
 
7. Bauteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Buchse ist.
 
8. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Stecker ist.
 
9. Kontaktelement eines Bauteils nach einem der vorangehenden Ansprüche.
 
10. Kontaktelement nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen Kontaktbereich (18), der im Ruhezustand zwei bogenförmige Abschnitte (22, 26; 24) mit zueinander entgegengesetzten Krümmungssinnen aufweist.
 
11. Kontaktelement nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch einen Kontaktbereich (18), der im Ruhezustand zwei bogenförmige Abschnitte (22, 26) mit einem ersten Krümmungssinn und - in Längsrichtung gesehen - dazwischen einen bogenförmigen Abschnitt (24) mit dem ersten Krümmungssinn entgegengesetztem Krümmungssinn aufweist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht