[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung
der Auftragsstärke von Leim auf einem Belagpapierstreifen für stabförmige Artikel
der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere der Auftragsstärke von Leim in von
einer Beleimeinrichtung auf einen Belagpapierstreifen der tabakverarbeitenden Industrie
aufgetragenen Leimbildern. Unter stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie
werden hier insbesondere Zigarettenfilter oder Tabakstöcke für Zigaretten, vorzugsweise
Tabakstöcke aus Schnitttabak, verstanden.
[0002] Insbesondere werden derartige Filter und Tabakstöcke in der tabakverarbeitenden Industrie
mit Hilfe von Filteransetzmaschinen miteinander verbunden, indem sie gemeinsam mit
dem beleimten Belagpapierstreifen umrollt werden und schließlich der Belagpapierstreifen
mit Hilfe der Beleimung dauerhaft verschlossen wird. Filteransetzmaschinen sind aus
dem Stand der Technik bekannt und werden z.B. von der Anmelderin unter der Bezeichnung
"MAX" angeboten.
[0003] Als Leim muss hierzu Kaltleim verwendet werden, da Heißleim für diese Zwecke zu schnell
trocknet und sich auch nur schlecht mit den in derartigen Filteransetzmaschinen üblichen
und vorteilhaften Leimauftragswalzen auftragen lässt.
[0004] Da der dünnflüssige Kaltleim jedoch grundsätzlich nur in einer sehr dünnen Schicht
auf den Belagpapierstreifen aufgetragen werden darf, ist die genaue Auftragsstärke
des Auftrags von Kaltleim auf einen Belagpapierstreifen mit bekannten Beobachtungskameras,
wie sie beispielsweise aus der eigenen DE 101 50 272 A1 oder der PCT/EP 98/06561,
die der US 2000-555952 entspricht, bekannt sind, nicht direkt zu ermitteln.
[0005] Zwar ist aus der US 4,845,374 ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, welche
den Glanz der Oberfläche eines sich bewegenden Gewebes erfassen, um zu bestimmen,
ob ein Material auf dem Gewebe aufgebracht ist. Zu diesem Zweck wird das Gewebe in
einem flachen Winkel mit diffusem Licht beleuchtet und das reflektierte Licht durch
einen Detektor empfangen, welcher das Vorhandensein und die Breite des beschichteten
Materials basierend auf den Reflektionen der beschichteten Oberfläche des sich bewegenden
Gewebes bestimmt.
[0006] Nachteilig ist bei diesem Stand der Technik, dass der Winkel, mit dem das Objektiv
das Gewebe beobachtet, sehr genau eingestellt und eingehalten werden muss, um aussagefähige
Ergebnisse zu erhalten, so dass der hierfür erforderliche Einstellaufwand unverhältnismäßig
hoch ist. Darüber hinaus ist diese bekannte Vorrichtung aufgrund des flachen Sichtwinkels
der Kamera sehr empfindlich auf Unebenheiten im Gewebe, die im Glanzbild nicht von
Variationen im Leimauftrag unterschieden werden können.
[0007] Bei anderen derartigen Überwachungsvorrichtungen aus dem Stand der Technik, wie beispielsweise
die in der US 4,417,934 offenbarte Vorrichtung, wird der Leimauftrag kapazitiv erfasst.
Dies lässt jedoch nur eine sehr grobe und heutigen Anforderungen an die Genauigkeit
der Auftragsstärke des Leims nicht genügende Auflösung zu.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren und Vorrichtungen der eingangs
genannten Art zu verbessern.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und durch
eine Vorrichtung gemäß Anspruch 11 gelöst.
[0010] Die Erfindung umfasst die Erkenntnis, dass es nach dem Auftragen von Kaltleim auf
einen Belagpapierstreifen der tabakverarbeitenden Industrie bei den üblichen Verarbeitungstemperaturen
zu einer Verdunstung von flüchtigen Bestandteilen, bspw. Lösungsmitteln, des Kaltleims
und somit zu einer Verdunstungskälte, d.h. zu einer Abkühlung des Kaltleims kommt.
Diese Verdunstung ist stärker als die ebenfalls auftretende Verdunstung von flüchtigen
Bestandteilen aus dem unbeleimten Belagpapierstreifen, was schließlich dazu führt,
dass der Bereich des Kaltleims kälter ist als der Bereich des unbeleimten Belagpapierstreifens.
Durch die unterschiedliche Abkühlung entsteht somit auf dem Belagpapierstreifen ein
Temperaturprofil.
[0011] Vor allem aber zeigt eine dickerer Leimauftrag wegen der größeren Menge von in ihm
enthaltenem Lösungsmittel auch eine stärkere Abkühlung als ein dünnerer Leimauftrag.
Das Temperaturprofil zeigt somit besonders vorteilhaft vor allem auch Leimauftragsschwankungen
in den beleimten Bereichen. Diese werden gemäß der Erfindung optisch erfasst und in
ein Temperaturprofilbild umgesetzt, welches unterschiedliche Farben oder Grauwerte
für unterschiedliche Temperaturen zeigt. Die Erfindung ermöglicht damit den Nachweis
der Auftragsstärke von Leim anhand des erfassten Temperaturprofils.
[0012] Zwar ist aus der eigenen DE 198 07 129 A1 ein Thermometer zum Erfassen der Temperatur
einer Leimspur auf einem bewegten Objekt bekannt; bei diesem Stand der Technik wird
die Temperatur von warmem Heißschmelzleim auf dem Objekt erfasst. Die Verdunstungskälte
und/oder die Auftragsmenge von Kaltleim lässt sich mit diesem Stand der Technik nicht
überwachen.
[0013] Weiter vorteilhaft ist, dass das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung vollkommen berührungslos und unabhängig von Lichtverhältnissen die Auftragsstärke
des Kaltleims sehr genau bestimmen können.
[0014] Besonders vorteilhaft ist, dass mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung auch Leimspuren unterhalb des Papiers, die sogenannte
Nahtbeleimung, anhand ihres Temperaturkontrastes erkannt werden können, so dass die
Erfindung eine bisher im Stand der Technik nicht bekannte tiefgehende Inspektion des
Auftrages von Kaltleim auf einen Belagpapierstreifen ermöglicht.
[0015] Ausführungsformen der Erfindung erfassen bevorzugt nur den Unterschied zwischen der
Verdunstungskälte des Leims zu einem Referenzwert und erzeugen auf diese Weise ein
Temperaturprofilbild des Leimauftrags. Da somit zur kontrastreichen Darstellung der
Temperaturprofilbilder bspw. nur die Temperaturdifferenzen zwischen unbeleimten Belagpapierstreifen
und Leim betrachtet werden können, kompensieren sich absolute Temperaturschwankungen
des Belagpapierstreifens, des Leims und/oder der Maschinenumgebung .
[0016] Bevorzugt lässt sich dann dieses Temperaturprofilbild mit Hilfe einer entsprechenden
Bildverarbeitungssoftware mit einem Sollprofilbild vergleichen und bei einer einen
Toleranzwert überschreitenden Abweichung ein Warnsignal abgeben. Ergänzend oder alternativ
kann das abweichende Temperaturprofilbild des Belagpapierstreifens auf einem Monitor
dargestellt werden.
[0017] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung verstärken die vorhandenen Temperaturdifferenzen
und somit den Kontrast eines entsprechenden Temperaturbildes durch Unterstützung der
Verdunstung , bspw. durch Anblasen mit Luft.
[0018] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0019] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Die Zeichnung zeigt:
[0020]
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht;
und
- Fig. 2
- einen Graph eines mit der Infrarot-Zeilenkamera der Fig. 1 aufgenommenen Temperaturverlaufes
über der Zeit.
[0021] Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform 1 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Überwachung der Auftragsstärke von Leim 23 in auf einen Belagpapierstreifen
2 für stabförmige Artikel der tabakverarbeitenden Industrie von einer Beleimeinrichtung
22 zyklisch aufgetragenen Leimbildern 9 in einer (nicht dargestellten) Filteransetzmaschine
mit Hilfe eines Infrarot- oder Temperaturprofilbilds 54 des Belagpapierstreifens 2.
Oben in der Fig. 1 ist ein Infrarotoder Temperaturprofilbild 54 mehrerer Leimbilder
9 auf einem Monitor 59 schematisch dargestellt. Das Erstellen der Infrarot- oder Temperaturprofilbilds
54 wird weiter unten beschrieben.
[0022] Zunächst wird die Vorrichtung 1 anhand des Weges des Belagpapierstreifens 2 beschrieben.
[0023] Der Belagpapierstreifen 2 wird von einer (nicht dargestellten) Vorratsrolle mit einer
voreingestellten Geschwindigkeit abgezogen. Das Abziehen des Belagpapierstreifens
2 von der Vorratsrolle geschieht mit Hilfe eines Abzugswalzenpaares 6 und 8. Eine
der beiden Abzugswalzen, hier die Abzugswalze 6, wird angetrieben.
[0024] Stromab der Abzugswalzen 6 und 8 ist die Beleimeinrichtung 22 zum Auftragen des Leims
23 in Form der Leimbilder 9 auf den Belagpapierstreifen 2 vorgesehen. Die Beleimeinrichtung
22, wie sie beispielsweise in der eigenen DE-PS 28 45 342 C2, die der US 4,282,889
entspricht, offenbart ist, weist einen mit Kaltleim 23 zumindest teilweise gefüllten
Leimbehälter 24 auf, in den eine Austragswalze 25 eintaucht, die mit einer Übertragungswalze
26 zusammenwirkt und mit dieser kinematisch verbunden ist. Der Belagpapierstreifen
2 ist zum Auftragen des Leims 23 über die Übertragungswalze 26 geführt. Mit Hilfe
einer bestimmten, den gewünschten Leimbildern 9 entsprechenden (nicht dargestellten)
Strukturierung der Umfangsoberfläche 27 der Übertragungswalze 26 werden die gewünschten
Leimbilder 9 auf den Belagpapierstreifen 2 in einer gewünschten Auftragsstärke aufgetragen,
welche Leimbilder 9 zumeist leimfreie Zonen aufweisen, die zumeist Schnittlinien 9c
auf dem Belagpapierstreifen 2 entsprechen, so dass auf den Schnittlinien 9c kein Leim
23 aufgetragen wird.
[0025] Stromab der Beleimeinrichtung 22 gelangt der Belagpapierstreifen 2 über eine Umlenkwalze
28 zu einer raumfest angeordneten Infrarot-Zeilenkamera 29, die zur Kontrolle der
Auftragsstärke des Leims 23 quer zur Bewegungsrichtung des Belagpapierstreifens 2
auf die beleimte Oberfläche des Belagpapierstreifens 2 ausgerichtet ist. Bei der Infrarot-Zeilenkamera
29 kann es sich um eine Infrarot-Zeilenkamera vom Typ "ThermaCAM SC3000" (Technische
Daten: GaAs Quantum Weil Detektor, Thermische Empfindlichkeit 0,02°C bei 30°C mit
14 bit Auflösung) der Firma "Automation Technology GmbH, Technologiepark 24, D-22946
Trittau" handeln.
[0026] Die Kamera 29 nimmt einen Abschnitt des Belagpapierstreifens 2 auf, während der Belagpapierstreifen
2 sich an ihr vorbeibewegt. Der Abschnitt kann mit einer Aufnahmezeile der Kamera
29 übereinstimmen. Ein Abschnitt kann aber auch aus mehreren von der Zeilenkamera
29 aufgenommenen Zeilen zusammengesetzt werden. Letzteres geschieht in dem in Fig.
1 dargestellten Beispiel.
[0027] Die von der Infrarotkamera 29 aufgenommene Zeile oder mehrere der aufgenommenen Zeilen
liefern die Temperaturdaten für die Erstellung eines Infrarotoder Temperaturprofilbilds
54 des entsprechenden Abschnittes des Belagpapierstreifens 2. Die Infrarotkamera 29
kann Temperaturunterschiede auf dem Belagpapierstreifen 2 erfassen, da es nach dem
Auftragen des Kaltleims 23 auf den Belagpapierstreifen 2 bei den hierbei üblichen
Verarbeitungstemperaturen von 15 bis 30°C zu einer Verdunstung von flüchtigen Bestandteilen,
bspw. Lösungsmitteln, des Kaltleims 23 kommt. Diese Verdunstung ist stärker als die
ebenfalls auftretende Verdunstung von flüchtigen Bestandteilen aus dem unbeleimten
Belagpapierstreifen 2, was dazu führt, dass der Bereich des Kaltleims 23 kälter ist
als der Bereich des unbeleimten Belagpapierstreifens 2.
[0028] Vor allem aber zeigt eine dickerer Leimauftrag wegen der größeren Menge von in ihm
enthaltenem Lösungsmittel auch eine stärkere Abkühlung als ein dünnerer Leimauftrag.
Das Temperaturprofilbild 54 zeigt somit besonders vorteilhaft vor allem auch Leimauftragsschwankungen
in den beleimten Bereichen. Diese werden gemäß mit der Kamera 29 optisch erfasst und
in das Temperaturprofilbild 54 umgesetzt.
[0029] Zum besseren Verständnis ist in der Figur 2 ein typischer Verlauf 70 der Temperatur
T des Belagpapierstreifens 2 an einem durch die Blickrichtung der Kamera 29 festgelegten
Abschnitt, hier eines einzelnen Punktes, über der Zeit t dargestellt. Dabei entspricht
die höhere Temperatur des unbeleimten Papiers des Belagpapierstreifens 2 und die tiefere
Temperatur dem beleimten Bereich des Belagpapierstreifens 2. Der dargestellte Unterschied
liegt im Bereich von etwa 2-3K.
[0030] Das eigentliche Infrarot- oder Temperaturprofilbild 54 wird dann in einer Auswerteschaltung
55 erzeugt, die zumindest eine von der Kamera 29 aufgenommene Zeile des Belagpapierstreifens
2 über eine Leitung 52 erhält. Bei der Auswerteschaltung 55 kann es sich beispielsweise
um einen Personalcomputer handeln, der eine Bilderfassungskarte und eine übliche Bildbearbeitungssoftware
enthält.
[0031] In dem Beispiel der Fig. 1 werden mehrere von der Infrarot-Zeilenkamera 29 aufgenommenen
Zeilen zu einem größeren Infrarot- oder Temperaturprofilbild 54 zusammengesetzt. Die
Erfassung und Verarbeitung der Temperaturdaten von mehreren von der Infrarot-Zeilenkamera
29 aufgenommenen Zeilen zur Überwachung der Auftragsstärke des Leims 23 geschieht
wie folgt:
Zu Beginn einer vollen Umdrehung der Übertragungswalze 26 sendet dessen Antrieb ein
erstes Signal gemäß Pfeil 53 an die Kamera 29. Zusätzlich erhält die Kamera 29 von
einem Signalgeber 56 ein zweites, höherfrequentes Signal 57, dessen Frequenz proportional
zur Maschinengeschwindigkeit der Filteransetzmaschine ist. Mit jedem Impuls des zweiten
Signals 57 nimmt die Kamera 29 eine Zeile des Belagpapierstreifens 2 auf und überträgt
sie über eine Leitung 52 an die Auswerteschaltung 55.
[0032] Die Auswerteschaltung 55 setzt alle die aufgenommenen Zeilen, die zwischen zwei ersten
Signalen 53 übertragen werden, zu einem Infrarot- oder Temperaturprofilbild 54 eines
mehrere Zeilen umfassenden Abschnittes des Belagpapierstreifens 2 zusammen, so dass
das zusammengesetzte Infrarot- oder Temperaturprofilbild 54 einen Abschnitt des Belagpapierstreifens
2 darstellt, der während eines Umlaufs der Übertragungswalze 26 auf den Belagpapierstreifen
2 mit Leim 23 versehen wurde bzw. der alle Leimbilder 9 enthält, die während eines
Umlaufs der Übertragungswalze 26 auf den Belagpapierstreifen 2 aufgebracht wurden.
[0033] Die Auswerteschaltung 55 erzeugt darüber hinaus eine Kontrastverstärkung des aufgenommen
Temperaturprofilbilds 54, indem nur die Temperaturdifferenz zwischen der Temperatur
des unbeleimten Papiers des Belagpapierstreifens 2 und des Kaltleims 23 ausgewertet
wird. So kann bspw. die Temperatur des unbeleimten Papiers des Belagpapierstreifens
2 als Referenz herangezogen werden. Alternativ kann auch die Temperatur des mit Kaltleim
23 beleimten Bereichs des Belagpapierstreifens 2 als Referenz herangezogen werden.
Das eingangs erwähnte Infrarot- oder Temperaturprofilbild 54 ist ein solches Temperaturprofilbild
54 von Temperaturdifferenzen, welches einen aus mehreren von der Kamera 29 aufgenommenen
Zeilen zusammengesetzten Abschnitt des Belagpapierstreifens 2 zeigt. Auf dem Temperaturprofilbild
54 werden tiefere Temperaturen, bspw. des beleimten Bereichs 9b, dunkler als höhere
Temperaturen, bspw. des unbeleimten Bereichs 9a und 9c, dargestellt. Insbesondere
wird dicker aufgetragener Kaltleim 23 dunkler dargestellt als dünner aufgetragener
Kaltleim 23. Auch hierbei kann umgekehrt verfahren werden. In jedem Fall können jedoch
Leimauftragsschwankungen im Leimauftrag anhand der Grauwertunterschiede erkannt werden.
[0034] Die Auswerteschaltung 55 umfasst weiterhin einen Speicher und eine Vergleichseinrichtung.
In dem Speicher ist ein Sollbild für einen optimalen Leimauftrag, gespeichert. Die
Vergleichseinrichtung dient zum Vergleichen des Temperaturprofilbilds 54 mit dem Sollbild.
Mit Hilfe der Vergleichseinrichtung kann bei einer einen vorgegebenen Toleranzwert
überschreitenden Abweichung des Temperaturprofilbilds 54 von dem Sollbild ein Warnsignal
abgegeben werden.
[0035] Die Auswerteschaltung 55 überträgt das Temperaturprofilbild 54 über eine Leitung
55a an den Monitor 59. Dies kann ständig oder nur bei einer festgestellten unerwünschten
Abweichung des Leimauftrags vom Sollwert geschehen. Das Bild 54 wird nur auf Anfrage
neu aufgebaut, es kann jedoch von der Auswerteschaltung 55 alternativ auch ständig
automatisch neu aufgebaut werden, wodurch ein Standbild der laufenden Leimbilder 9
entsteht. Das Bild 54 kann in diesem Modus auch angehalten werden, einzelne Bilder
54 können mit bekannten Verfahren auf einen Datenträger 58 gespeichert und von einem
Datenträger 58 gelesen werden. Bei dem Datenträger 58 kann es sich um eine Floppy
Disk oder um eine CD-ROM handeln.
[0036] Durch Auswahl einer Ausschnittsvergrößerung des Bildes 54 zur Anzeige auf dem Monitor
59 können anstelle der einem ganzen Zyklus der Übertragungswalze 26 entsprechenden
Leimbilder 9 auch weniger Leimbilder 9 oder nur ein Leimbild 9 oder auch nur eine
Zeile der Kamera 29 dargestellt werden, wobei sichergestellt werden kann, dass bei
laufendem Bildaufbau im ausgewählten Bildausschnitt immer die Zeile oder das oder
die Leimbilder 9 gezeigt werden, die mit einem bestimmten Abschnitt der Übertragungswalze
26 korrespondieren. Für weitere Details der Erzeugung und Darstellung des Temperaturprofilbilds
54 sei auf die eigene DE 101 50 272 A1 verwiesen.
[0037] Stromab der Infrarot-Zeilenkamera 29 gelangt der Belagpapierstreifen 2 nach dem Durchlaufen
einer Heizung 31 zu einer Schneideinrichtung 30 zum periodischen Abtrennen von (nicht
dargestellten) Belagpapierabschnitten von dem Belagpapierstreifen 2. Die Schneideinrichtung
30 ist in einer festen Weglänge in Bewegungsrichtung 20 des Belagpapierstreifens 2
hinter der Leimübertragungswalze 26 angeordnet. Bei immer gleicher Länge des Belagpapierstreifens
2 zwischen der Leimübertragungswalze 26 und der Schneideinrichtung 30 wird durch eine
einmalige Grundeinstellung der Ansteuerung der Leimübertragungswalze 26 das erzeugte
Leimbild zur Lage des Schnittes ausgerichtet.
[0038] Die Schneideinrichtung 30 weist eine Messertrommel 32 mit an ihrem Umfang angeordneten
Messern 34, und eine gegenläufig rotierende, den Belagpapierstreifen 2 aufnehmende
Trommel 36 auf. Die Trommel 36 weist (nicht dargestellte) Ausnehmungen auf, in die
die Messer 34 aufgrund des Abstandes der Trommeln 32 und 36 zueinander bei der Rotation
der beiden Trommeln 32 und 36 eintauchen können, um den auf dem Umfang 35 der Trommel
36 sitzenden Belagpapierstreifen 2 abzutrennen.
[0039] Einzelheiten der Schneideinrichtung 30 können der DE 39 18 137 C2 (die der US 5,054,346
entspricht) entnommen werden. Einzelheiten der Synchronisation zwischen Beleimeinrichtung
22 und Schneideinrichtung 30 können der eigenen EP-A 01113473 entnommen werden.
1. Verfahren zur Überwachung der Auftragsstärke von Leim (23) auf einem Belagpapierstreifen
(2) für stabförmige Artikel der tabakverarbeitenden Industrie,
insbesondere zur Überwachung der Auftragsstärke von Leim (23) in von einer Beleimeinrichtung
(22) auf einen Belagpapierstreifen (2) der tabakverarbeitenden Industrie aufgetragenen
Leimbildern (9),
mit den Schritten:
Infrarotstrahlung des Belagpapierstreifens (2) wird in einem bestimmten Abschnitt
des Belagpapierstreifens (2) erfasst,
aus der erfassten Strahlung wird zum Erkennen der Auftragsstärke des Leims (23) auf
dem Belagpapierstreifen (2) ein Temperaturprofilbild (54) des Belagpapierstreifens
(2) in dem bestimmten Abschnitt erstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei das Temperaturprofilbild (54) im wesentlichen auf der Basis von Temperaturen
im Bereich der Verdunstungskälte des Leims (23), bevorzugt auf der Basis von Temperaturen
im Bereich zwischen 15 und 30°C, erstellt wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Temperaturprofilbild (54) mit einer Auflösung von mindestens 0,1 K erstellt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit den weiteren Schritten:
das erstellte Temperaturprofilbild (54) wird mit einem Sollprofilbild verglichen,
bei einer Abweichung des erstellten Temperaturprofilbilds (54) von dem Sollprofilbild
wird ein Warnsignal abgegeben.
5. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch,
wobei das Warnsignal nur dann abgegeben wird, wenn die Abweichung einen bestimmten
Toleranzwert überschreitet.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Temperaturprofilbild (54) auf einem Monitor (59) dargestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei zur Erstellung des Temperaturprofilbilds (54) nur Temperaturabweichungen zu
einer bestimmten Referenztemperatur verwendet werden.
8. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch,
wobei als Referenztemperatur die Temperatur eines unbeleimten Belagpapierstreifens
(2) verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei zur Verstärkung von Temperaturdifferenzen auf dem Belagpapierstreifen (2) der
Belagpapierstreifen (2) mit Gas, bevorzugt mit Luft, angeblasen wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei mehrere, bevorzugt zeilenförmige, Temperaturprofilbilder (54) zu einem Temperaturprofilbild
(54) eines vollständigen Leimbilds (9) zusammengesetzt werden.
11. Vorrichtung zur Überwachung der Auftragsstärke von Leim (23) auf einem Belagpapierstreifen
(2) für stabförmige Artikel der tabakverarbeitenden Industrie,
insbesondere der Auftragsstärke von Leim (23) in von einer Beleimeinrichtung (22)
auf einen Belagpapierstreifen (2) der tabakverarbeitenden Industrie aufgetragenen
Leimbildern (9),
gekennzeichnet durch:
eine Kamera (29) zur Erfassung von Infrarotstrahlung des Belagpapierstreifens (2)
in einem bestimmten Abschnitt des Belagpapierstreifens (2),
eine Auswerteschaltung (55) zur Erstellung eines Temperaturprofilbilds (54) des Belagpapierstreifens
(2) in dem bestimmten Abschnitt des Belagpapierstreifens (2) aus der erfassten Strahlung,
um die Auftragsstärke des Leims (23) auf dem Belagpapierstreifen (2) in dem bestimmten
Abschnitt zu erkennen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
wobei die Kamera (29) eine Infrarot-Kamera (29) ist, bevorzugt eine für Temperaturen
im Bereich der Verdunstungskälte des Leims (23), weiter bevorzugt eine für Temperaturen
im Bereich zwischen 15 und 30°C, empfindliche Infrarot-Kamera (29) ist..
13. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 11 oder 12,
wobei die Kamera (29) eine Auflösung von mindestens 0,1 K aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 11-13,
wobei die Kamera (29) eine Zeilenkamera ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 11-14,
wobei die Auswerteschaltung (55) ausgebildet ist, um Temperaturprofilbilder (54) aus
mehreren Abschnitten des Belagpapierstreifens (2) zu einem Temperaturprofilbild (54)
eines auf den Belagpapierstreifen (2) aufgetragenen Leimbilds (9) zusammenzusetzen.
16. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 11-15,
wobei die Auswerteschaltung (55) eine Vergleichseinrichtung zum Vergleichen des Temperaturprofilbilds
(54) mit einem Sollprofilbild umfasst.
17. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 11-16,
wobei die Auswerteschaltung (55) einen Speicher zum Speichern eines Sollprofilbilds
umfasst.
18. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 11-17,
mit einer mit der Auswerteschaltung (55) verbundenen Warnsignalabgabeeinrichtung (59).
19. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 11-18,
mit einem mit der Auswerteschaltung (55) verbundenen Monitor (59) zum Anzeigen des
Temperaturprofilbilds (54).
20. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 11-19,
mit einem Gebläse zum Anblasen des Belagpapierstreifens (2) zumindest in dem bestimmten
Abschnitt des Belagpapierstreifens (2).