[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungswalze für eine Bodenreinigungsmaschine, mit
einem zylindrischen Walzenkörper, der um eine Drehachse drehbar an der Bodenreinigungsmaschine
lagerbar ist, und mit einem den Walzenkörper mantelförmig umgebenden Reinigungselement.
[0002] Derartige Reinigungswalzen kommen insbesondere bei Schrubb-, Scheuerund Poliermaschinen
zum Einsatz zur Reinigung einer Bodenfläche und sind beispielsweise aus der DE 196
35 146 C1 bekannt. Darin wird vorgeschlagen, den Walzenkörper und das Reinigungselement
einstückig aus einem formstabilisierten Fasergewirr auszubilden, das auf eine Lagerwelle
der Bodenreinigungsmaschine aufgesetzt werden kann und vorzugsweise aus einer Vielzahl
von scheibenförmigen Einzelelementen aufgebaut ist. Die Einzelelemente können in axialer
Richtung aufeinander gesetzt werden, und zur axialen Festlegung der Einzelelemente
können Sprengringe verwendet werden. Eine derartige Ausgestaltung der Reinigungswalze
ermöglicht in vielen Fällen gute Reinigungsergebnisse. Der Austausch der Einzelelemente
bei einer Verschmutzung oder Abnützung des Fasergewirrs ist allerdings von ungeübten
Personen nicht in allen Fällen ohne weiteres zu bewerkstelligen.
[0003] Es sind auch Bodenreinigungsmaschinen bekannt, bei denen die Reinigung der Bodenfläche
mit Hilfe einer rotierenden Scheibe erfolgt, wobei das Reinigungselement mittels eines
Klett-Verschlusses an einem Treibteller der Scheibe gehalten ist. Derartige Bodenreinigungsgeräte
ermöglichen allerdings nicht in allen Fällen eine optimale Bodenreinigung.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Reinigungswalze der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß sie ein verbessertes Reinigungsergebnis ermöglicht,
wobei das Reinigungselement auf einfache Weise ausgetauscht werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Reinigungswalze der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Reinigungselement als schlauchförmiges Textilmaterial ausgestaltet
ist, das abnehmbar am Walzenkörper gehalten ist.
[0006] Eine derartige Ausgestaltung der Reinigungswalze ermöglicht eine optimale Reinigung
von Bodenflächen mit Hilfe des Textilmaterials, das am Walzenkörper gehalten ist.
Das Textilmaterial ist in Form eines Schlauches ausgebildet und kann deshalb auf einfache
Weise ausgetauscht werden. Hierzu ist es lediglich erforderlich, das Textilmaterial
in axialer Richtung auf den Walzenkörper aufzuziehen bzw. von diesem abzuziehen. Zur
Reinigung unterschiedlicher Bodenflächen können hierbei unterschiedliche Textilmaterialien
herangezogen werden, die jeweils zur optimalen Reinigung der jeweiligen Bodenfläche
ausgestaltet sind. Außerdem kann das Textilmaterial bei einer Verschmutzung selbst
einfach gereinigt werden, indem es vom Walzenkörper abgenommen und beispielsweise
in einer Waschmaschine gewaschen wird.
[0007] Zur axialen Festlegung des schlauchförmigen Textilmaterials kann vorgesehen sein,
daß das Textilmaterial an mindestens einem endseitigen Bereich zumindest ein Befestigungsmittel
aufweist zur axialen Festlegung des Textilmaterials am Walzenkörper.
[0008] Das Befestigungsmittel kann beispielsweise in Form eines Zugbandes ausgestaltet sein,
mit dem das Textilmaterial endseitig zusammengezogen werden kann. Hierbei ist es zur
Erzielung einer besonders einfachen Handhabung von Vorteil, wenn das Zugband gummielastisch
ausgebildet ist.
[0009] Das Befestigungsmittel ist vorzugsweise in einem den Walzenkörper in axialer Richtung
übergreifenden Endbereich des Textilmaterials angeordnet. Bei einer derartigen Ausgestaltung
steht das schlauchförmige Textilmaterial zumindest an einem Ende über den Walzenkörper
über, so daß der Walzenkörper stirnseitig zumindest teilweise vom Textilmaterial überdeckt
ist.
[0010] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Befestigungsmittel
mit einem Befestigungselement zusammenwirkt, das einem endseitigen Bereich des Walzenkörpers
benachbart angeordnet ist. So kann beispielsweise vorgesehen sein, daß das Befestigungsmittel
und das Befestigungselement als miteinander zusammenwirkende Haken und Ösen ausgestaltet
sind.
[0011] Von Vorteil ist es, wenn das Befestigungselement an einer Stirnseite der Reinigungswalze
angeordnet ist. Das Befestigungselement kann beispielsweise einen Haken ausbilden,
der in eine in das Textilmaterial eingenietete Öse eingefügt werden kann.
[0012] Besonders gute Reinigungsergebnisse können dadurch erzielt werden, daß das Textilmaterial
unter Einsatz eines Mikrofasermaterials hergestellt ist. Ein derartiges Mikrofasermaterial
eignet sich besonders zur Reinigung unterschiedlichster Hartflächen, insbesondere
zur Reinigung von Fliesen, vor allem von Steinzeugfliesen.
[0013] Günstig ist es, wenn das Textilmaterial ein Plüschgewebe umfaßt. Die webartige Ausgestaltung
des Textilmaterials verleiht diesem eine hohe Stabilität, wobei es in radialer Richtung
praktisch nicht dehnbar ist, so daß die bei einer Drehung der Reinigungswalze auftretenden
Fliehkräfte das Textilmaterial nicht merklich verformen.
[0014] Um das schlauchförmige Textilmaterial auf besonders einfache Weise am Walzenkörper
festzulegen, ohne daß die Gefahr besteht, daß es verrutscht oder Falten bildet, ist
es günstig, wenn der Walzenkörper zum Spannen des Textilmaterials in radialer Richtung
aufweitbar ist. Der Durchmesser des Walzenkörpers kann dadurch verändert werden. Während
der Bodenreinigung kann zum Spannen des Textilmaterials ein verhältnismäßig großer
Durchmesser zum Einsatz kommen, während zum Austauschen des Textilmaterials der Walzenkörper
einen geringeren Durchmesser aufweisen kann, so daß sich das schlauchförmige Textilmaterial
auf einfache Weise in axialer Richtung auf den Walzenkörper aufziehen und von diesem
abziehen läßt.
[0015] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Walzenkörper
durch Beaufschlagung mit einem Drehmoment in radialer Richtung aufweitbar ist. Ein
derartiges Drehmoment kann auf einfache Weise dadurch erzeugt werden, daß man die
von einem Drehantrieb der Bodenreinigungsmaschine in Drehung versetzte Reinigungswalze
auf die zu reinigende Bodenfläche aufsetzt, denn dabei treten zwischen der Reinigungswalze
und der Bodenfläche Reibungskräfte auf dessen Außenseite auf, die auf den Walzenkörper
ein Drehmoment ausüben. Die Beaufschlagung mit diesem Drehmoment hat bei dieser bevorzugten
Ausführungsform eine Aufweitung des Walzenkörpers zur Folge, so daß das schlauchförmige
Textilmaterial gespannt und dadurch drehfest mit dem Walzenkörper verbunden ist.
[0016] Vorzugsweise weist der Walzenkörper einen Walzenkern auf, der mit einer Antriebswelle
der Bodenreinigungsmaschine lösbar verbindbar ist, sowie mehrere relativ zum Walzenkern
um die Drehachse des Walzenkörpers verdrehbare, durch die Drehbewegung relativ zum
Walzenkern auseinander drückbare Spannelemente. Hierbei ist vorzugsweise eine Zwangsführung
vorgesehen, die bei einer Relativbewegung zwischen Walzenkern und Spannelemente die
Spannelemente radial nach außen führt, so daß sich der Durchmesser des Walzenkörpers
vergrößert und folglich das schlauchförmige Textilmaterial gespannt wird.
[0017] Günstig ist es, wenn die Spannelemente entgegen der Wirkung einer elastischen Rückstellkraft
auseinander drückbar sind. Dadurch kann auf konstruktiv einfache Weise sichergestellt
werden, daß die Spannelemente ihre ursprüngliche, einander angenäherte Position einnehmen,
sobald die externe Beaufschlagung des Walzenkörpers mit einem Drehmoment entfällt.
Es kann beispielsweise vorgesehen sein, daß die Spannelemente von einem ring- oder
schlauchförmigen elastischen Rückstellelement, beispielsweise von einem Gummischlauch,
umgeben sind.
[0018] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Spannelemente mit dem Rückstellelement formschlüssig
verbunden sind. Dadurch kann eine Relativbewegung des Rückstellelementes bezogen auf
die Spannelemente verhindert werden. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, daß jedes
Spannelement außenseitig ein erstes Formschlußelement, beispielsweise eine Längsnut
aufweist, die mit einem innenseitig am Rückstellelement angeordneten zweiten Formschlußelement,
beispielsweise einer Halterippe, zusammenwirkt.
[0019] Die Spannelemente können auf konstruktiv einfache Weise dadurch auseinander gedrückt
werden, daß sie gleitend an einer im Querschnitt unrunden Führungsfläche des Walzenkerns
anliegen. Wird der Walzenkern mittels des Drehantriebes der Bodenreinigungsmaschine
in Drehung versetzt, so führt eine Relativbewegung der Spannelemente bezogen auf den
Walzenkern dazu, daß die Spannelemente aufgrund der unrunden Führungsfläche des Walzenkerns
in radialer Richtung auseinander gedrückt werden.
[0020] Vorzugsweise kommen zumindest zwei bevorzugt kreisbogenförmig ausgestaltete Spannelemente
zum Einsatz, die den Walzenkörper in Umfangsrichtung umgeben, wobei sie vorzugsweise
formschlüssig am Walzenkörper anliegen, wenn sie ihre einander angenäherte Position
einnehmen. Der Walzenkörper kann beispielsweise in Form einer Profilstange ausgestaltet
sein.
[0021] Von Vorteil ist es, wenn der Walzenkern im Querschnitt quadratisch ausgestaltet ist
mit abgerundeten Eckbereichen und wenn sich jeweils über eine Seitenfläche des Walzenkörpers
ein Spannelement erstreckt, wobei die Spannelemente durch Drehung um 45° bezogen auf
den Walzenkörper in radialer Richtung zwischen einer inneren, einander angenäherten
Stellung und einer äußeren, einander beabstandeten Stellung hin- und herbewegbar sind.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Durchmesser des Walzenkörpers
durch Auseinanderdrücken der Spannelemente um mindestens etwa 5 mm, vorzugsweise etwa
8 mm vergrößert werden kann.
[0023] Um auf konstruktiv einfache Weise einen gleichmäßigen Rundlauf der Reinigungswalze
bei Kontakt mit der zu reinigenden Bodenfläche zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn
die Spannelemente einander zugewandte Seitenkanten aufweisen, die zumindest einen
schräg zur Drehachse des Walzenkörpers ausgerichteten Kantenabschnitt umfassen. Mittels
der schräg ausgerichteten Kantenabschnitte kann auf konstruktiv einfache Weise sichergestellt
werden, daß zu keinem Zeitpunkt eine Seitenkante der Spannelemente über die gesamte
Walzenlänge auf der zu reinigenden Bodenfläche aufliegt. Es kann vielmehr sichergestellt
werden, daß die Seitenkanten an der zu reinigenden Bodenfläche abrollen.
[0024] Günstig ist es, wenn jede Seitenkante zwei V-förmig zueinander ausgerichtete Kantenabschnitte
aufweist.
[0025] Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich die Spannelemente in ihrer einander angenäherten
Stellung, also im entspannten Zustand des Rückstellelementes, paarweise übergreifen.
Die mechanische Stabilität der Reinigungswalze kann dadurch erhöht werden.
[0026] Um sicherzustellen, daß die Spannelemente bei fehlender Drehmomentbeaufschlagung
relativ zum Walzenkern eine definierte Stellung einnehmen, ist bei einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß die Spannelemente stirnseitig
ein Führungselement aufweisen, das mit einem drehfest mit dem Walzenkern verbundenen
Führungsteil zusammenwirkt. Mittels einer derartigen Ausgestaltung kann auf konstruktiv
einfache Weise verhindert werden, daß sich die Spannelemente bereits dann auseinanderbewegen,
wenn sie lediglich mit einer Fliehkraft aufgrund der Drehung des Walzenkörpers beaufschlagt
werden. Eine derartige, allein in radiale Richtung wirkende Kraftbeaufschlagung tritt
insbesondere dann auf, wenn die Reinigungswalze im Abstand zur Bodenfläche angeordnet
ist und mittels des Drehantriebs der Bodenreinigungsmaschine in Drehung versetzt wird.
In diesem Zustand werden mittels der zusammenwirkenden Führungselemente und Führungsteile
Unwuchten zuverlässig vermieden.
[0027] Günstig ist es, wenn das Führungselement als am Spannelement angeordneter Führungsstift
und das Führungsteil als Führungsaufnahme ausgestaltet ist, in die der Führungsstift
eintaucht. Die Kontur der Führungsaufnahme kann hierbei der Kontur der Führungsfläche
des Walzenkerns entsprechen, so daß das Spannelement bei Beaufschlagung mit einem
Drehmoment ungehindert relativ zum Walzenkern verdreht werden kann, eine Bewegung
des Spannelementes ohne Drehmomentbeaufschlagung jedoch zuverlässig verhindert wird.
[0028] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Walzenkern stirnseitig
eine Endkappe trägt, die drehfest mit dem Walzenkern verbunden ist und das Führungsteil,
vorzugsweise die Führungsaufnahme, umfaßt.
[0029] Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Längsschnittansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reinigungswalze;
- Figur 2:
- eine teilweise aufgetrennte perspektivische Darstellung der ersten Ausführungsform
der Reinigungswalze mit einem abgenommenen Spannelement;
- Figur 3:
- eine perspektivische Darstellung einer Endkappe der ersten Ausführungsform der Reinigungswalze;
- Figur 4:
- eine Schnittansicht der ersten Ausführungsform der Reinigungswalze in entspanntem
Zustand;
- Figur 5:
- eine Schnittansicht der ersten Ausführungsform der Reinigungswalze in einem Zwischenzustand;
- Figur 6:
- eine Schnittansicht der ersten Ausführungsform der Reinigungswalze in gespanntem Zustand;
- Figur 7:
- eine teilweise aufgetrennte perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Reinigungswalze und
- Figur 8:
- eine Schnittansicht der zweiten Ausführungsform der Reinigungswalze in entspanntem
Zustand.
[0030] In den Figuren 1 bis 6 ist eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegte erste
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reinigungswalze dargestellt, die in üblicher
Weise an einer in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebswelle einer fahrbaren
Bodenreinigungsmaschine lagerbar und um eine Drehachse 12 in Drehung versetzbar ist.
Der Drehantrieb der Reinigungswalze 10 erfolgt in üblicher Weise mittels eines bekannten
Antriebselementes der Bodenreinigungsmaschine, beispielsweise mittels eines Elektromotors.
Die rotierende Reinigungswalze 10 kann entlang einer zu reinigenden Bodenfläche bewegt
werden. Zur Reinigung der Bodenfläche umfaßt die Reinigungswalze 10 ein Reinigungselement
in Form eines schlauchförmigen Textilmaterials 14, das einen zylindrischen Walzenkörper
16 mantelförmig umgibt. Das Textilmaterial 14 ist aus einem Mikrofasermaterial in
Form eines Plüschgewebes gefertigt und aus einer Meterware zu einem Endlosschlauch
zusammengenäht, der anschließend entsprechend der Länge des Walzenkörpers 16 abgelängt
wurde. Das Textilmaterial 14 übergreift stirnseitig den Walzenkörper 16, dies ist
zur Erzielung einer besseren Übersicht in der Zeichnung nicht dargestellt. In seinen
übergreifenden Endbereichen weist das Textilmaterial als Ösen ausgestaltete Befestigungsmittel
(nicht dargestellt) auf, die mit stirnseitigen Haken 18 der Reinigungswalze 10 zusammenwirken,
so daß das schlauchförmige Textilmaterial 14 mittels der Haken 18 und der Ösen auf
konstruktiv einfache Weise festgelegt werden kann.
[0031] Der Walzenkörper 16 umfaßt einen zentralen Walzenkern 20 in Form eines Strangpressprofiles,
das eine zentrale Durchgangsöffnung 22 mit sechseckförmigem Querschnitt aufweist,
so daß der Walzenkörper 16 auf eine korrespondierende, ebenfalls sechseckförmig ausgestaltete
Antriebswelle der Bodenreinigungsmaschine aufgesetzt werden kann. Aus den Figuren
4, 5 und 6 wird deutlich, daß der Walzenkern 20 einen im wesentlichen quadratischen
Querschnitt aufweist, wobei die Ecken jeweils abgerundet sind. Der Walzenkern 20 ist
umgeben von vier Spannelementen 24, 25, 26 und 27, die relativ zum Walzenkern 20 um
die Drehachse 12 verdrehbar sind. Hierzu bildet die Außenseite 29 des Walzenkerns
20 eine Führungsfläche, an der die Spannelemente 24 bis 27 mit einer korrespondierenden,
bogenförmig ausgestalteten Gleitfläche 30 im entspannten Zustand des Walzenkörpers
16 formschlüssig anliegen. Dies wird aus Figur 4 deutlich.
[0032] Der Walzenkörper 16 umfaßt außerdem einen Gummischlauch 32, der die Spannelemente
24 bis 27 in Umfangsrichtung umgibt und diese federelastisch mit einer radial nach
innen gerichteten Rückstellkraft beaufschlagt. Die Außenseite 33 des Gummischlauches
32 dient als rutschfeste Auflagefläche für das schlauchförmige Textilmaterial 14.
[0033] Stirnseitig wird der Walzenkern 20 jeweils von einer Endkappe 35 bzw. 36 übergriffen,
die mittels Fixierstifte 38 drehfest mit dem Walzenkern 20 verbunden sind. Die Endkappen
35 und 36 weisen jeweils einen stirnseitig am Walzenkern 20 anliegenden Deckel 40
auf, an den sich in axialer Richtung eine Hülse 41 anschließt, die einen stirnseitigen
Endbereich des Walzenkerns 20 in Umfangsrichtung umgibt. In die freie Stirnseite 42
der Hülsen 41 ist jeweils eine Führungsaufnahme 43 eingeformt, in die ein stirnseitig
an jedem Spannelement 24 bis 27 angeordneter Führungsstift 44 eintaucht. Die Kontur
der Führungsaufnahme 43 entspricht der Außenkontur des Walzenkerns 20.
[0034] Wird der Walzenkern 20 relativ zu den Spannelementen 24 bis 27 verdreht, so hat dies
zur Folge, daß die Spannelemente 24 bis 27 vom Walzenkern 20 auseinander gedrückt
werden und das den Walzenkörper 16 schlauchförmig umgebende Textilmaterial 14 gespannt
wird. Dies wird insbesondere aus den Figuren 4, 5 und 6 deutlich. Die Relativbewegung
zwischen den Spannelementen 24 bis 27 und dem Walzenkern 20 wird hervorgerufen, sobald
die um die Drehachse 12 rotierende Reinigungswalze 10 auf eine zu reinigende Bodenfläche
aufgesetzt wird, da hierbei das Textilmaterial 14 mit einer der Drehbewegung des Walzenkerns
entgegen gerichteten Reibungskraft beaufschlagt wird, die über den Gummischlauch 33
auf die Spannelemente 24 bis 27 übertragen wird. Die Reibungskraft wirkt in Umfangsrichtung
der Reinigungswalze 10, so daß der Walzenkörper 16 bezogen auf die Drehachse 12 mit
einem Drehmoment beaufschlagt wird. Aufgrund dieses Drehmomentes werden die Spannelemente
24 bis 27 relativ zum Walzenkern 20 verdreht und hierbei radial auseinander gedrückt
entgegen der vom Gummischlauch 33 ausgeübten elastischen Rückstellkraft. Wird die
rotierende Reinigungswalze 12 nach erfolgter Bodenreinigung von der zu reinigenden
Bodenfläche abgehoben, so entfällt die Beaufschlagung des Walzenkörpers 16 mit einem
Drehmoment. Dies wiederum hat zur Folge, daß die Spannelemente 24 bis 27 aufgrund
der vom Gummischlauch 32 ausgeübten Rückstellkraft wieder ihre ursprüngliche entspannte
Stellung einnehmen, in der der Durchmesser des Walzenkörpers 16 um ca. 8 mm geringer
ist als im gespannten Zustand mit maximaler Aufweitung der Spannelemente 24 bis 27.
Das Textilmaterial 14 kann im entspannten Zustand auf einfache Weise vom Walzenkörper
16 in axialer Richtung abgezogen und anschließend gewaschen werden.
[0035] Die Befestigung des Textilmaterials 14 erfolgt, wie bereits erläutert, mittels der
Haken 18. Diese sind im wesentlichen L-förmig ausgestaltet und stehen außenseitig
vom Deckel 40 der Endkappen 35 und 36 ab, so daß sie in die in der Zeichnung nicht
dargestellten Ösen eingefügt werden können, die in den Walzenkörper 16 übergreifende
Endbereiche des Textilmateriales 14 eingenietet sind. Die Festlegung des Textilmaterials
in axialer Richtung kann somit mittels der Haken und Ösen auf konstruktiv einfache
Weise erfolgen, und durch Verdrehen der Spannelemente 24 bis 27 relativ zum Walzenkern
20 läßt sich das Textilmaterial 14 in radialer Richtung spannen.
[0036] In den Figuren 7 und 8 ist eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 50 belegte zweite
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reinigungswalze dargestellt, die ähnlich aufgebaut
ist wie die voranstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 6 erläuterte Reinigungswalze
10. Für identische Bauteile werden daher in den Figuren 7 und 8 die gleichen Bezugszeichen
verwendet wie in den Figuren 1 bis 6 und zur Vermeidung von Wiederholungen wird diesbezüglich
voll inhaltlich auf die voranstehenden Erläuterungen Bezug genommen.
[0037] Im Unterschied zur Reinigungswalze 10 kommt bei der Reinigungswalze 50 ein Walzenkörper
16 zum Einsatz, der einen im Querschnitt in Form eines fünfzakkigen Sternes ausgerichteten
Walzenkern 52 aufweist und umgeben ist von fünf Spannelementen 54 bis 58, die relativ
zum Walzenkern 52 um die Drehachse 12 verdrehbar sind. Die Außenseite des Walzenkernes
52 bildet hierzu eine Führungsfläche 60, an der die Spannelemente 54 bis 58 mit einer
korrespondierenden, bogenförmigen Gleitfläche 62 im entspannten Zustand des Walzenkörpers
16 der Reinigungswalze 50 formflüssig anliegen. Dies wird aus Figur 8 deutlich.
[0038] Die Spannelemente 54 bis 58 weisen einander zugewandt jeweils Seitenkanten 64 auf
mit zwei V-förmig zueinander ausgerichteten Kantenabschnitten 65 und 66, die jeweils
schräg zur Längsachse 12 ausgerichtet sind. Dadurch wird ein besonders gleichmäßiger
Rundlauf der Reinigungswalze 50 erreicht, wenn diese eine zu reinigende Bodenfläche
kontaktiert, da durch die schräg zur Drehachse 12 ausgerichteten Kantenabschnitte
65 und 66 sichergestellt ist, daß zu keinem Zeitpunkt eine Seitenkante 64 der Spannelemente
54 bis 58 über die gesamte Länge der Reinigungswalze 50 auf der zu reinigenden Bodenfläche
aufliegt.
[0039] Bei der Reinigungswalze 50 übergreifen sich die Spannelemente 54 bis 58 paarweise
im Bereich ihrer V-förmig ausgerichteten Kantenabschnitte 65 und 66. Dadurch wird
die mechanische Belastbarkeit der Reinigungswalze 50 verbessert.
[0040] Die Spannelemente 54 bis 58 sind von einem Gummischlauch 68 umgeben, der sich von
dem voranstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 6 erläuterten Gummischlauch
32 dadurch unterscheidet, daß er innenseitig gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt
fünf radial einwärts gerichtete Führungsrippen 70 aufweist, die jeweils in eine korrespondierende
Längsnut 71 eintauchen, die außenseitig in jedes Spannelement 54 bis 58 eingeformt
sind. Mittels der Führungsrippen 70 und der Längsnuten 71 wird eine formschlüssige
Verbindung zwischen dem Gummischlauch 68 und den Spannelementen 54 bis 58 hergestellt,
so daß der Gummischlauch 68 relativ zu den Spannelementen 54 bis 58 nicht verrutschen
kann.
[0041] Entsprechend der Reinigungswalze 10 kann auch bei der Reinigungswalze 50 durch eine
Verdrehbewegung der Spannelemente 54 bis 58 bezogen auf den Walzenkern 52 sichergestellt
werden, daß sich der Walzenkörper 16 zum Spannen des Textilmaterials 14 in radialer
Richtung aufweitet. Die Relativbewegung zwischen den Spannelementen 54 und 58 und
dem Walzenkern 52 wird hervorgerufen, sobald die um die Drehachse 12 rotierende Reinigungswalze
50 auf die zu reinigende Bodenfläche aufgesetzt wird, so daß dann der Walzenkörper
16 selbsttätig seine aufgeweitete Stellung einnimmt. Wird die rotierende Reinigungswalze
50 von der zu reinigenden Bodenfläche abgehoben, so nehmen die Spannelemente 54 bis
58 aufgrund der vom Gummischlauch 68 auf sie ausgeübten Rückstellkraft selbsttätig
ihre einander angenäherte Stellung ein, in der der Durchmesser des Walzenkörpers 16
kleiner ist als im Zustand mit maximaler Aufweitung, so daß das Textilmaterial 14
auf einfache Weise abgenommen werden kann.
1. Reinigungswalze für eine Bodenreinigungsmaschine, mit einem zylindrischen Walzenkörper,
der um eine Drehachse drehbar an der Bodenreinigungsmaschine lagerbar ist, und mit
einem den Walzenkörper mantelförmig umgebenden Reinigungselement, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungselement als schlauchförmiges Textilmaterial (14) ausgestaltet ist,
das abnehmbar am Walzenkörper (16) gehalten ist.
2. Reinigungswalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilmaterial (14) an mindestens einem endseitigen Bereich zumindest ein Befestigungsmittel
aufweist zur axialen Festlegung des Textilmaterials (14) am Walzenkörper.
3. Reinigungswalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel als Zugband ausgestaltet ist.
4. Reinigungswalze nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel in einem den Walzenkörper (16) in axialer Richtung übergreifenden
Endbereich des Textilmaterials (14) angeordnet ist.
5. Reinigungswalze nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel mit einem Befestigungselement (18) zusammenwirkt, das einem
endseitigen Bereich des Walzenkörpers (16) benachbart angeordnet ist.
6. Reinigungswalze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel und das Befestigungselement als miteinander zusammenwirkende
Haken (18) und Ösen ausgestaltet sind.
7. Reinigungswalze nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement (18) an einer Stirnseite der Reinigungswalze (10; 50) angeordnet
ist.
8. Reinigungswalze nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilmaterial (14) unter Einsatz eines Mikrofasermaterials hergestellt ist.
9. Reinigungswalze nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilmaterial (14) ein Plüschgewebe umfaßt.
10. Reinigungswalze nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (16) zum Spannen des Textilmaterials (14) in radialer Richtung aufweitbar
ist.
11. Reinigungswalze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (16) durch Beaufschlagung mit einem Drehmoment in radialer Richtung
aufweitbar ist.
12. Reinigungswalze nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (16) einen Walzenkern (20; 52) aufweist, der mit einer Antriebswelle
der Bodenreinigungsmaschine lösbar verbindbar ist, sowie mehrere relativ zum Walzenkern
(20; 52) um die Drehachse (12) des Walzenkörpers (16) verdrehbare, durch die Drehbewegung
relativ zum Walzenkern (20; 52) auseinander drückbare Spannelemente (24, 25, 26, 27;
54, 55, 56, 57, 58).
13. Reinigungswalze nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannelemente (24, 25, 26, 27; 54, 55, 56, 57, 58) entgegen der Wirkung einer
elastischen Rückstellkraft auseinander drückbar sind.
14. Reinigungswalze nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannelemente (24, 25, 26, 27; 54, 55, 56, 57, 58) von einem ring- oder schlauchförmigen
elastischen Rückstellelement (32; 68) umgeben sind.
15. Reinigungswalze nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannelemente (54, 55, 56, 57, 58) mit dem Rückstellelement (68) formschlüssig
verbunden sind.
16. Reinigungswalze nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannelemente (24, 25, 26, 27; 54, 55, 56, 57, 58) gleitend an einer im Querschnitt
unrunden Führungsfläche (29; 62) des Walzenkerns (20) anliegen.
17. Reinigungswalze nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannelemente (54, 55, 56, 57, 58) einander zugewandte Seitenkanten (64) aufweisen,
die zumindest einen schräg zur Drehachse (12) des Walzenkörpers (16) ausgerichteten
Kantenabschnitt (65, 66) umfassen.
18. Reinigungswalze nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß jede Seitenkante (64) zwei V-förmig zueinander ausgerichtete Kantenabschnitte (65,
66) aufweist.
19. Reinigungswalze nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Spannelemente (54, 55, 56, 57, 58) in ihrer einander angenäherten Stellung
paarweise übergreifen.
20. Reinigungswalze nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannelemente (24, 25, 26, 27; 54, 55, 56, 57, 58) stirnseitig ein Führungselement
(44) aufweisen, das mit einem drehfest mit dem Walzenkern (20; 52) verbundenen Führungsteil
(43) zusammenwirkt.
21. Reinigungswalze nach 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement als am Spannelement (24, 25, 26, 27; 54, 55, 56, 57, 58) angeordneter
Führungsstift (44) und das Führungsteil als Führungsaufnahme (43) ausgestaltet ist,
in die der Führungsstift (44) eintaucht.
22. Reinigungswalze nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkern (20; 52) stirnseitig eine Endkappe (35, 36) trägt, die drehfest mit
dem Walzenkern (20; 52) verbunden ist und das Führungsteil (43) aufweist.