[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spenderanordnung für eine mit einem Abgabeventil
versehene Druckpackung für abzugebende Substanzen, insbesondere Cremes, Gele oder
dergleichen nach dem Anspruch 1.
[0002] Druckpackungen als Spender weisen einen druckfesten Behälter auf mit einem Abgabeventil.
Das Abgabeventil kann auch Bestandteil einer Pumpe sein, die von der betätigenden
Person betätigt wird. Im anderen Fall wird die abzugebende Substanz durch ein Druckmittel
ausgetrieben, wenn das Abgabeventil betätigt wird. Derartige Vorkehrungen sind in
den verschiedensten Ausführungsformen und Anwendungsarten bekannt geworden.
[0003] Viele Spenderpackungen der genannten Art weisen eine Sprühkappe auf, die auf das
Abgabeventil aufgesetzt wird und die eine geeignete Abgabeöffnung aufweist. Bei zu
versprühenden Substanzen ist die Abgabeöffnung von einer Düse gebildet, welche die
unter Druck stehende Substanz versprüht bzw. vernebelt. Ist die abzugebende Substanz
zähflüssig oder pastös, genügt eine ausreichend große Öffnung, um die Substanz unter
Druck abzugeben. Nachteilig bei derartigen Spenderpackungen ist jedoch, daß beim Schließen
des Abgabeventils in dem Bereich zwischen Abgabeventil und der Abgabeöffnung Substanz
verbleibt, die z. B. bei höherer Temperatur über die Abgabeöffnung austritt und z.B.
das Äußere des Druckbehälters verunreinigt. Außerdem verursacht dies ein unangenehmes
Gefühl für den Benutzer bei der Handhabung.
[0004] Aus EP 0,518,301 A2 ist bereits eine Vorrichtung für eine Spenderpackung bekannt
geworden, bei der eine Abgabeöffnung im Ruhezustand der Spenderpackung von einem kolbenartigen
Teil abgeschlossen wird, das bei der Öffnung des Abgabeventils durch den Druck der
Substanz in die Öffnungsstellung verstellt wird, damit die Substanz über die Abgabeöffnung
austreten kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach herzustellende und zu montierende
Spenderanordnung für eine Spenderpackung zu schaffen, die die Abgabeöffnung wirksam
verschließt, beim Öffnen des Abgabeventils und Aufbau eines Drucks innerhalb des Strömungskanals
für das Produkt die Abgabeöffnung ausreichend freigibt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Bei der Erfindung wird wie üblich ein einteiliger Kappenkörper auf die Druckpackung
bzw. das Abgabeventil aufgesetzt. Der Kappenkörper ist mit Mitteln versehen, damit
beim Druck auf den Deckenabschnitt des Kappenkörpers das Abgabeventil betätigt werden
kann. Weist das Abgabeventil z. B. einen sogenannten Stem auf, dann ist der Kappenkörper
mit einem rohrartigen Ansatz versehen, in welchen der Stem eingreift. Der Stem und
der rohrartige Ansatz bilden einen Strömungskanal für den Durchlaß der auszutragenden
Substanz.
[0008] Ein napfförmiger Einsatzkörper aus Kunststoff weist eine zylindrische Umfangswand
auf, die in eine passende Ausnehmung des Kappenkörpers eingesetzt ist. Der Einsatzkörper
weist eine vordere Querwand auf, die mit der Abgabeöffnung versehen ist. Ein zweiter
Einsatzkörper mit einem ringzylindrischen Abschnitt ist zwischen dem ersten Einsatzkörper
und einer Anschlagfläche in die Ausnehmung des Kappenkörpers eingesetzt und weist
eine kreisförmige flexible Membran auf, die am vorderen Ende des ringzylindrischen
Abschnitts angebracht und an der Vorderseite mit einem Stift versehen ist, der normalerweise
in die Abgabeöffnung dichtend eingreift. Hierzu weist die Membran eine Vorspannung
auf, die überwunden wird, wenn in der vor der Membran angeordneten Kammer ein ausreichender
Druck vorhanden ist, der die Membran von der Abgabeöffnung fort verformt und dadurch
den Stift außer Eingriff mit der Abgabeöffnung bringt. Die Kammer ist stetiger Verbindung
mit dem Strömungskanal in dem Betätigungsabschnitt innerhalb des Kappenkörpers. Wird
das Abgabeventil betätigt, wird der Druck innerhalb der Druckpackung auf die Kammer
übertragen, der daraufhin die Membran verdrängt, welche den Stift aus der Abgabeöffnung
entfernt. Dadurch kann das Produkt nunmehr aus der Abgabeöffnung austreten.
[0009] Es versteht sich, daß statt einer Druckpackung auch eine Packung mit einer Pumpe
verwendet werden kann, die von dem Betätigungsabschnitt des Kappenkörpers betätigt
wird, um ein Produkt auszutragen.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Spenderanordnung sind im Kappenkörper zwei einteilig geformte
Einsatzkörper erforderlich, die auf einfache Weise in den Kappenkörper eingesetzt
werden können. Herstellung und Montage der Teile gestaltet sich außerordentlich einfach.
Gleichwohl wird ausreichend dafür gesorgt, daß nach Schließen des Abgabeventils bzw.
nach Beendigung des Pumpvorgangs der Stift an der Membran die Abgabeöffnung verschließt,
so daß kein Produkt nach Beendigung der Betätigung der Druckpackung nachfließen kann.
[0011] Um der Membran eine ausreichende Federwirkung zu verleihen, kann es nach einer Ausgestaltung
der Erfindung zweckmäßig sein, wenn in einem Zweikomponenten-Spritzverfahren radiale
Segmente in die Membran eingeformt sind, die eine höhere Federsteifigkeit aufweisen
als das übrige Material. Die Membran ist vorzugsweise im entspannten Zustand trompetenförmig
ausgeführt, wobei das im Durchmesser kleinere Ende mit dem Stift verbunden ist. Bei
einer Verformung unter Druck wird die Membran gegen die inhärente Federkraft verformt,
wobei zugleich auch die Kompression eines Luftkissens erfolgen kann, das auf der Rückseite
der Membran angeordnet ist.
[0012] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann der erste Einsatz am Umfang mit
einer umlaufenden Wulst versehen werden, die in eine Ringnut der Ausnehmung des Kappenkörpers
schnappend eingreift. Auf diese Weise ist zum einen eine einfache Montage ermöglicht.
Andererseits wird der Einsatzkörper ausreichend im Kappenkörper gehalten, ohne daß
eine zusätzliche Befestigung des Einsatzkörpers erforderlich ist, beispielsweise durch
Verschweißen oder Verkleben.
[0013] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist auf der Rückseite der Membran
ein stiftartiger Vorsprung angeformt, der gegen eine rückwärtige Anschlagfläche in
der Ausnehmung stößt, wenn die Membran verformt wird. Der stiftförmige Vorsprung begrenzt
die Membranverformung und verhindert z. B. ein Verformen der Membran über ihren Totpunkt.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt einen Schnitt durch eine Spenderanordnung nach der Erfindung im unbetätigten
Zustand.
- Fig. 2
- zeigt die Anordnung nach Fig. 1 im betätigten Zustand.
- Fig. 3
- zeigt die Vorderansicht der Anordnung nach Fig. 1 oder 2.
- Fig. 4
- zeigt perspektivisch die Rückansicht des zweiten Einsatzkörpers der Anordnung nach
den Fign. 1 bis 3.
[0015] In den Fign. 1 bis 3 ist ein typischer Kappenkörper 10 dargestellt für eine Druckpackung
(nicht gezeigt), beispielsweise einen Druckbehälter, der ein Produkt unter Druck aufnimmt,
wobei der Behälter ein Abgabeventil aufweist. Das Ventil hat z. B. einen sogenannten
Ventilstem für seine Betätigung. Der Kappenkörper 10 weist eine ringzylindrische Schürze
12 auf. Ferner weist der Kappenkörper eine schräge Deckenwand 14 mit einer Vertiefung
16 für eine Fingerbetätigung auf. Durch Fingerdruck auf die Deckenwand 14 wird der
Kappenkörper 10 ein wenig nach unten bewegt. An die Deckenwand ist ein rohrförmiger
Abschnitt 18 angeformt, der sich nach unten bei 20 trichterförmig verbreitert. Der
untere Abschnitt 20 dient zur Aufnahme des nicht gezeigten Stems für das Abgabeventil.
[0016] Der Kappenkörper 10 weist an einer Seite der Schürze 12 eine Ausnehmung 22 auf, die
in den Fign. 1 und 2 nach links geöffnet ist. Die Ausnehmung 22 nimmt einen ersten
Einsatzkörper 24 aus Kunststoffmaterial auf, der eine ringzylindrische Umfangswand
26 und eine vordere Querwand 28 aufweist. In Höhe der Querwand 28 ist ein Ringwulst
30 geformt, der in eine Ringnut 32 der Ausnehmung 22 schnappend eingreift. Die Querwand
28 weist außerdem eine Abgabeöffnung 34 auf. Insbesondere in Fig. 2 ist zu erkennen,
daß die Abgabeöffnung konisch ist und sich nach außen verjüngt.
[0017] Ein zweiter Einsatzkörper 36 befindet sich zwischen dem Einsatzkörper 24 und einem
Endwandabschnitt 38, der die Ausnehmung 22 nach rechts bzw. nach innen begrenzt. An
den Endwandabschnitt 38 ist ein ringzylindrischer Ansatz 40 angeformt, der in die
Ausnehmung 22 hineinsteht und auf den ein ringzylindrischer Abschnitt 42 des zweiten
Einsatzkörpers 36 aufgeschoben ist, wobei das freie Ende des ringzylindrischen Abschnitts
42 gegen die Endwand 38 anstößt. An das andere Ende des ringzylindrischen Abschnitts
42 ist eine flexible Membran 44 angeformt, die trompetenförmig ausgeführt ist und
mit dem im Durchmesser kleineren Ende mit einem Stift 46 verbunden ist, der normalerweise,
wie in Fig. 1 gezeigt, die Abgabeöffnung 34 verschließt. Das freie Ende des Stiftes
46 ist zu diesem Zweck komplementär zur Öffnung 34 geformt.
[0018] Der Stift 44 ist am anderen Ende mit einem koaxialen stiftartigen Vorsprung 48 versehen,
der im geschlossenen Zustand der Anordnung nach Fig. 1 in den Raum hineinsteht, der
durch den zylindrischen Ansatz 40 begrenzt wird.
[0019] Innerhalb des Einsatzkörpers 24 und begrenzt durch die Membran 44 ist eine Kammer
50 vorgesehen, die über eine innere Nut 52 der zylindrischen Umfangswand 26 an deren
Innenseite in ständiger Verbindung steht mit einem Kanal 54 in der Endwand 38, wobei
der Kanal seinerseits mit dem Kanal 56 im Inneren des axialen Ansatzes 18 verbunden
ist.
[0020] In Fig. 4 ist der zweite Einsatzkörper 36 von der Rückseite vergrößert dargestellt.
Er ist einteilig aus einem geeigneten Kunststoffmaterial geformt, das für eine ausreichende
Flexibilität und Federwirkung für die Membran 50 sorgt. Wie aus Fig. 4 zu erkennen,
sind in die Membran 50 drei im 120°-Abstand angeordnete radiale Streifen 60 nach dem
Zweikomponenten-Spritzverfahren eingeformt, welche die Federwirkung der Membran 50
verbessern. Wie schon erwähnt, verschließt der Stift 46 die Abgabeöffnung 34 durch
Federvorspannung der Membran 44 die Abgabeöffnung 34. Wird durch Fingerdruck der Kappenkörper
14 nach unten bewegt, wird der nicht gezeigte Stem des Abgabeventils der Druckpackung
betätigt, und der in der Druckpackung befindliche Druck teilt sich über Kanal 56,
Kanal 54 und Nut 52 der Kammer 50 mit. Das Produkt, das sich von der letzten Betätigung
noch in dieser Kammer 50 befindet, wird unter Druck gesetzt, wobei die Kammer 50 gegebenenfalls
noch aufgefüllt wird. Dieser Druck führt zu einer Verformung der Membran 44 nach hinten,
wie in Fig. 2 zu erkennen. Dadurch wird die Abgabeöffnung 34 freigegeben und das Produkt,
z.B. ein Gel oder eine Creme kann austreten. Die Federwirkung der Membran 44 wird
dadurch erhöht, daß sich zwischen der Membran 44 und der Endwand 38 ein abgeschlossener
Raum befindet, der bei der Verformung der Membran 44 in seinem Volumen verkleinert
wird. Die Kompression der Luft in diesem Raum führt daher zu einer Verstärkung der
Federwirkung.
[0021] Es sei noch nachgetragen, daß die Umfangswand 26 des Einsatzkörpers 24 teilweise
auf die Außenseite des ringzylindrischen Abschnitts 42 des zweiten Einsatzkörpers
36 aufgeschoben ist, und zwar mit einem im Durchmesser etwas größeren Abschnitt, wobei
der dadurch gebildete Absatz an der Innenseite des Umfangswand 26 gegen die Membran
44 bzw. das zugekehrte Ende des zylindrischen Abschnitts 42 anstößt. Bei der Montage
wird zunächst der zweite Einsatzkörper 36 mit seinem zylindrischen Abschnitt 42 auf
den Aufnahmeabschnitt 40 aufgeschoben und anschließend wird der zweite Einsatzkörper
24 eingesetzt und auf den zweiten Einsatzkörper aufgeschoben, bis der Wulst 30 in
die Ringausnehmung 32 einschnappt.
1. Spenderanordnung für eine mit einem Abgabeventil versehene Druckpackung für abzugebende
Substanzen, insbesondere Cremes oder Gele, mit den folgenden Merkmalen:
ein einteiliger Kappenkörper aus Kunststoff, an dessen Unterseite ein Betätigungsabschnitt
(18) angebracht ist, der mit dem Abgabeventil der Druckpackung zusammenwirkt und einen
Kanal (56) aufweist
ein napfförmiger erster Einsatzkörper (24) aus Kunststoff, der eine zylindrische Umfangswand
(26) aufweist, die in eine passende Ausnehmung (22) der Schürze (12) einsetzbar ist
sowie eine vordere Querwand (28) mit einer Abgabeöffnung (34)
ein zweiter Einsatzkörper (36), mit einem ringzylindrischen Abschnitt (42), der zwischen
der Umfangswand (26) des ersten Einsatzkörpers (24) und einer Anschlagfläche des Kappenkörpers
(10) angeordnet ist, einer kreisförmigen flexiblen Membran (44), die am vorderen Ende
des ringzylindrischen Abschnitts (42) angeformt ist und einen an der Vorderseite der
Membran (44) angeformten Stift (46), der unter Federvorspannung der Membran (44) dichtend
in die Abgabeöffnung (34) eingreift
eine Kammer (50) zwischen erstem und zweitem Einsatzkörper (24, 36), die unter anderem
von der Membran (44) begrenzt ist und über Verbindungskanäle (54, 52) in ständiger
Verbindung mit dem Kanal (56) des Betätigungsabschnitts (18) steht, wobei
die Membran (44) so dimensioniert ist, daß sie bei Betätigung des Abgabeventils vom
Druck in der Kammer (50) nach hinten verformt wird und den Stift (46) aus der Abgabeöffnung
(34) entfernt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Zweikomponenten-Spritzverfahren radiale Segmente (60) in die Membran (44) eingeformt
sind, die eine höhere Federsteifigkeit aufweisen als das übrige Material des zweiten
Einsatzkörpers (36).
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kappenkörper (10) innerhalb der Ausnehmung (22) einen im Umfang kreisförmigen
Aufnahmeabschnitt (40) aufweist, auf den der zweite Einsatzkörper (36) aufgeschoben
ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Einsatzkörper (24) mit dem ringzylindrischen Umfangswandabschnitt (26)
auf dem ringzylindrischen Abschnitt (42) des zweiten Einsatzkörpers (36) aufgeschoben
ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Einsatzkörper (24) am Umfang einen umlaufenden Wulst (30) aufweist, der
in eine Ringnut (32) der Ausnehmung (22) des Kappenkörpers (10) schnappend eingreift.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite der Membran (44) ein stiftartiger Vorsprung (48) angeformt ist,
der gegen eine rückwärtige zweite Anschlagfläche der Ausnehmung (22) stößt, wenn die
Membran (44) verformt wird.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Durchgang zwischen ringförmigem Abschnitt (42) des zweiten Einsatzkörpers (36)
und der Innenseite der Umfangswand (26) des ersten Einsatzkörpers (24) gebildet ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (44) trompetenförmig ausgebildet ist, wobei das Ende mit dem kleineren
Durchmesser an den Stift (46) angeformt ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Einsatzkörper (24) an der Innenseite eine achsparallele Nut (52) aufweist,
die mit einem Ringraum um den zweiten Einsatzkörper (36) in Verbindung steht und der
seinerseits über einen Kanal (54) in der Boden- oder Endwand (58) der Ausnehmung (22)
mit dem Kanal (56) im Betätigungsabschnitt (18) verbunden ist.