[0001] Die Erfindung betrifft eine Fördereinheit für flache Gegenstände gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche 1 oder 2.
[0002] Derartige Fördereinheiten werden z. B. in Falzapparaten eingesetzt, um Signaturen
zu fördern, die zuvor von einer Bahn eines Bedruckstoffs abgeschnitten worden sind.
[0003] Die Signaturen bestehen aus einer variablen Zahl von Bogen, die untereinander unverbunden
sind. Es ist daher von großer Bedeutung bei der Förderung der Signaturen, dass die
zwei endlosen Bänder und der Zylinder sich mit exakt aufeinander abgestimmten Geschwindigkeiten
bewegen, um zu vermeiden, dass auf zwischen ihnen eingeklemmte Signaturen Scherkräfte
einwirken, die zu einer Verformung und zu einem Auffächern der Signaturen im Laufe
des Transports führen können.
[0004] Bei herkömmlichen Fördereinheiten der oben angegebenen Art wird das die Mantelfläche
des Zylinders teilweise umschlingende erste endlose Band über den Zylinder durch Reibung
angetrieben. Infolgedessen entspricht die Bahngeschwindigkeit des ersten Bandes der
Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders, wenn zwischen beiden keine Gegenstände gefördert
werden. Wenn sich geförderte Gegenstände im Umschlingungsbereich zwischen dem Zylinder
und dem ersten Band befinden, so wirkt sich dies für die Geschwindigkeit des ersten
Bandes wie eine Vergrößerung des Durchmessers des Zylinders aus. Die Geschwindigkeit
des ersten Bandes nimmt also mit der Dicke der zu fördernden Gegenstände zu. Die Bewegung
des zweiten endlosen Bandes ist über ein Übersetzungsgetriebe mit einem fest vorgegebenen
Übersetzungsverhältnis an die Drehung des Zylinders gekoppelt. Die Geschwindigkeit
des zweiten Bandes ist deshalb konstant. Dadurch ist vorgegeben, dass die zwei Bänder
nur bei einer bestimmten Dicke der zu fördernden Gegenstände exakt gleich laufen,
so dass die Gegenstände keinen Scherungskräften ausgesetzt sind.
[0005] Die DE 94 17 127 U1 und die EP 0 205 143 A2 beschreiben jeweils einen Sammelzylinder,
an dessen Umfang ein Bandsystem anliegt und dem über zwei weitere zusammenwirkende
Bandsysteme Bogen zugeführt werden.
[0006] Die US 5 405 126 A beschreibt einen Falzapparat mit von einem Elektromotor angetriebenen
Bändern.
[0007] Die US 3 363 520 A offenbart einen Sammelzylinder für Bogen mit mehreren Bändern,
wobei ein Band vom Sammelzylinder angetrieben ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördereinheit für flache Gegenstände
zu schaffen.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 2 gelöst.
[0010] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass auch
bei unterschiedlicher Dicke der zu fördernden Gegenstände stets Gleichlauf zwischen
beiden Seiten der Förderstrecke auf deren gesamter Länge hergestellt werden kann,
so dass die Gegenstände schonend und scherungsfrei gefördert werden können.
[0011] Zu diesem Zweck ist vorgesehen, dass die Förderstrecke der Fördereinheit in zwei
aufeinanderfolgende Abschnitte unterteilt ist, wobei in einem Abschnitt ein Teil des
Umfangs des Zylinders und das erste Förderband gegenüberliegen und in einem zweiten
Teil ein zweites und ein drittes Förderband.
[0012] Durch Kopplung, insbesondere mechanische Kopplung der Bewegung des zweiten und dritten
Endlosbandes sind Geschwindigkeitsabweichungen zwischen beiden exakt auf Null reduzierbar,
so dass unabhängig von der Länge des von diesen Endlosbändern begrenzten Abschnitts
der Förderstrecke keine Scherung der geförderten Produkte auftreten kann.
[0013] Gemäß einer einfachen Ausgestaltung sind das zweite und das dritte Endlosband über
ein Übersetzungsgetriebe an die Drehbewegung des Zylinders gekoppelt, wobei das Übersetzungsverhältnis
des Übersetzungsgetriebes so festgelegt ist, dass die Geschwindigkeiten der beiden
Endlosbänder exakt mit der Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders übereinstimmen.
[0014] Gemäß einer aufwendigeren Ausgestaltung ist eine Antriebseinrichtung für das zweite
und das dritte Endlosband unabhängig von der Drehgeschwindigkeit des Zylinders regelbar.
Mit ihr kann eine an die jeweilige Dicke des geförderten Produkts und die daraus resultierende
Geschwindigkeit des ersten Endlosbandes angepasste Geschwindigkeit des zweiten und
dritten Bandes eingeregelt werden, wobei hier geringfügige Abweichungen zwischen einer
unter dem Gesichtspunkt des verformungsfreien Förderns der Produkte optimalen Geschwindigkeit
des zweiten und dritten Bandes und ihrer tatsächlichen Geschwindigkeit viel eher toleriert
werden können als bei der oben erläuterten Fördereinheit mit zwei Endlosbändern. Bei
der erfindungsgemäßen Fördereinheit führt eine solche Abweichung nämlich lediglich
zu einer geringfügigen Zugbeanspruchung oder einer vorübergehenden Stauchung der Produkte
im Laufe ihrer Übergabe von einem Abschnitt der Fördereinheit zum anderen, je nachdem,
welcher von beiden der schnellere ist. Eine Scherung kann hingegen nicht auftreten,
denn hierfür ist erforderlich, dass Bänder mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
einander gegenüberliegen.
[0015] Die optimale Geschwindigkeit muss gleich der Geschwindigkeit des ersten Endlosbandes
oder der Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders sein, oder sie muss zwischen diesen
beiden Werten liegen. Insbesondere kann als optimale Geschwindigkeit der Mittelwert
der Geschwindigkeiten des ersten Bandes und des Zylinders angenommen werden. Dies
entspricht einer Lage der neutralen Faser des Produkts, d. h. einer fiktiven Linie
des Produkts, die beim Fördern auf dem Zylinder weder gestreckt noch gestaucht wird,
exakt in der Mitte des Produkts.
[0016] Diese Antriebseinrichtung ist zweckmäßigerweise einer Regeleinrichtung zugeordnet,
die auf eine Angleichung der Geschwindigkeiten des zweiten und des dritten endlosen
Bandes an die optimale Geschwindigkeit hinwirkt. Diese Regeleinrichtung regelt vorzugsweise
die Geschwindigkeit des zweiten Bandes mit einem variierbaren Proportionalitätsfaktor
proportional zur Drehgeschwindigkeit des Zylinders.
[0017] Durch Anpassen des Proportionalitätsfaktors in Abhängigkeit von der Dicke der geförderten
Gegenstände wird deren Streck- oder Stauchbeanspruchung beim Übergang von einem Abschnitt
der Förderstrecke zum anderen minimiert.
[0018] Um den Proportionalitätsfaktor festzulegen, kann die Regeleinrichtung an einen Sensor
zum Messen der Geschwindigkeit des ersten Bandes gekoppelt sein. Dessen Geschwindigkeit
variiert linear mit der Dicke der geförderten Gegenstände; durch eine einfache Angleichung
der Geschwindigkeit aller Bänder ist die Freiheit von Streck- oder Stauchbelastungen
zu erreichen.
[0019] Eine weitere Möglichkeit ist, einen Sensor zum Erfassen einer Dicke der Gegenstände
an die Regeleinrichtung zu koppeln. Ein solcher Sensor kann insbesondere noch vor
dem Eingang der Fördereinheit angeordnet sein, um die Bandgeschwindigkeiten der Fördereinheit
an eine geänderte Dicke anpassen zu können, noch bevor der Gegenstand, an dem die
Dickenmessung durchgeführt wurde, die Fördereinheit erreicht.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben.
[0021] Die einzige Zeichnung zeigt einen schematischen Schnitt durch eine Fördereinheit.
[0022] Die Fördereinheit ist im Anschluss an eine aus einem Messerzylinder 02 und einem
gegenüberliegenden Nutenzylinder 03 gebildete Schneideinheit angeordnet, mit der eine
in einem darüberliegenden, in der Zeichnung nicht dargestellten Überbau mit Hilfe
mehrerer rotierender Längsschneidmesser in Stränge geschnittene und übereinander gelegte
Materialbahn 01, z. B. eine Papierbahn 01, in einzelne Signaturen zerschnitten wird.
Die Signaturen bestehen daher aus einer unterschiedlichen Anzahl von übereinanderliegenden
Papierbogen, die nicht fest zusammengehalten sind und daher an allen vier Seiten offen
sind.
[0023] Die Strecke, entlang der die Signaturen in der Fördereinheit gefördert werden, kann
in zwei Abschnitte untergliedert werden, einen ersten Abschnitt 08, in dem die Signaturen
zwischen zwei Endlosbändern 06; 05, hier als zweites bzw. drittes Endlosband 06; 05
bezeichnet, zusammengedrückt transportiert werden, und einen zweiten Abschnitt 09,
in dem sie zwischen einem ersten Endlosband 04 und einem Zylinder 07, z. B. einem
Sammelzylinder 07 einer Rotationsdruckmaschine, transportiert werden.
[0024] In einer Übergangszone zwischen dem ersten Abschnitt 08 und dem zweiten Abschnitt
09 sind die Signaturen auf einer dem Sammelzylinder 07 zugewandten Seite durch eine
keilförmige Zunge 17 geführt. Eine untere Umlenkwalze 18 des dritten Endlosbandes
05 ist um eine Achse 19 unter Aufrechterhaltung der Spannung des dritten Endlosbandes
05 schwenkbar montiert und ermöglicht so einen Zugang zu der Zunge 17, um diese auszutauschen
oder zu warten.
[0025] Der Sammelzylinder 07 ist durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Motor
angetrieben. Das erste Endlosband 04, das im zweiten Abschnitt 09 den Sammelzylinder
07 auf einem Winkelbereich von etwa 180° umschlingt, wird von dem Sammelzylinder 07
durch Reibung angetrieben. Wenn Signaturen im zweiten Abschnitt 09 gefördert werden,
übertragen diese die Antriebskraft vom Sammelzylinder 07 auf das erste Endlosband
04. Dabei haben die vom Sammelzylinder 07 abgewandten Außenseiten der Signaturen infolge
ihres größeren Abstands vom Drehmittelpunkt des Sammelzylinders 07 eine geringfügig
größere Bahngeschwindigkeit als die Mantelfläche des Sammelzylinders 07 selber, wobei
der Geschwindigkeitsunterschied proportional zur Dicke der Signaturen ist. Die Geschwindigkeit
des ersten Endlosbandes 04 passt sich daher bei wechselnder Dicke der Signaturen automatisch
an.
[0026] Das zweite Endlosband 06 und das dritte Endlosband 05 sind mit gleicher Geschwindigkeit
über ein Zwischenrad 11 gemeinsam von einer Antriebseinrichtung 12, z. B. einem frequenzgeregelten
Motor 12 angetrieben. So kann es auch während des Transports der Signaturen im ersten
Abschnitt 08 zu keinerlei Scherung kommen. Die Geschwindigkeit des Motors 12 ist von
einer Regeleinrichtung 13 geregelt, deren Aufgabe es ist, die Bahngeschwindigkeiten
der zwei Endlosbänder 05; 06 auf einem geeigneten, an die Transportgeschwindigkeit
der Signaturen im Abschnitt 09 angepassten Wert zu halten und so zu vermeiden, dass
die Blätter der Signaturen bei ihrem Übergang vom ersten Abschnitt 08 in den zweiten
Abschnitt 09 gegeneinander verschoben oder gestaucht werden, und die Signaturen so
unansehnlich oder unbrauchbar werden.
[0027] Eine erste Möglichkeit, die Bahngeschwindigkeiten der drei Endlosbänder 04; 05; 06
zu steuern ist, die Geschwindigkeit des zweiten und dritten Endlosbandes 06 bzw. 05
an die des ersten Endlosbandes 04 anzugleichen, so dass eine Signatur, die vom ersten
Abschnitt 08 in den zweiten Abschnitt 09 der Förderstrecke übergeben wird, zumindest
an ihrer dem dritten und ersten Endlosband 05 bzw. 04 zugewandten Seite keinerlei
Streckoder Stauchbelastungen ausgesetzt ist. Da, wie oben beschrieben, die Geschwindigkeit
des ersten Endlosbandes 04 von der Geschwindigkeit des Sammelzylinders 07 und der
Dicke der zu fördernden Signaturen abhängig ist, ist eine aktive Regelung der Geschwindigkeit
für die diversen Endlosbänder erforderlich.
[0028] Zu diesem Zweck ist die Regeleinrichtung 13 gemäß einer ersten Ausgestaltung der
Erfindung mit zwei Geschwindigkeitssensoren für die Bahngeschwindigkeit des dritten
und des zweiten Endlosbandes 05 bzw. 06 verbunden und wirkt auf eine Angleichung dieser
Bahngeschwindigkeiten hin. Die Geschwindigkeitssensoren können z. B. Drehwinkelgeber
sein, die jeweils an einer Umlenkwalze 14 bzw. 16 des dritten bzw. zweiten Endlosbandes
05; 06 angeordnet sind und die jedes Mal, wenn die Umlenkwalze 14; 16 einen festgelegten
Drehwinkel zurückgelegt hat, einen Impuls an die Regeleinrichtung 13 liefern. Vorzugsweise
sind diese Drehwinkelsensoren baugleich und sind an Umlenkwalzen 14; 16 mit gleichem
Radius montiert. In diesem Fall kann die Regeleinrichtung 13 eine identische Bahngeschwindigkeit
der Endlosbänder 05; 06 dadurch gewährleisten, dass sie einen konstanten, vorzugsweise
verschwindenden Phasenversatz zwischen den von den zwei Sensoren gelieferten Impulsen
aufrechterhält. Die Geschwindigkeit des zweiten und dritten Endlosbandes 06; 05 ist
dann proportional zu der Geschwindigkeit des Sammelzylinders 07, wobei der Proportionalitätsfaktor
durch die Dicke der zwischen dem Sammelzylinder 07 und dem ersten Endlosband 04 geförderten
Signaturen bestimmt ist.
[0029] Eine andere Möglichkeit, die Geschwindigkeit des zweiten Endlosbandes 06 zu regeln,
ist, die Regeleinrichtung 13 einerseits mit einem Sensor für die Geschwindigkeit des
ersten Endlosbandes 04 oder die Drehgeschwindigkeit des Sammelzylinders 07 und andererseits
mit einem Sensor für die Dicke der zu transportierenden Signaturen zu verbinden, wobei
dann die Regeleinrichtung 13 eine vom Motor 12 einzuhaltende Geschwindigkeit aus der
gemessenen Geschwindigkeit, korrigiert durch einen von der gemessenen Dicke abhängigen
Proportionalitätsfaktor, berechnet. Ein Sensor für die Dicke der Signaturen oder eine
dazu proportionale Größe kann an einer weitgehend beliebigen Stelle in der Fördereinheit
selbst oder besser noch vor Beginn der Fördereinheit an der Materialbahn 01 angeordnet
sein.
[0030] Denkbar ist auch, dass eine Bedienungsperson eine bekannte Dicke der Signaturen,
ihre Blattzahl und Flächengewicht des Papiers oder eine beliebige äquivalente Kombination
von Parametern an einem Regler der Regeleinrichtung 13 einstellt.
An einem solchen Regler kann eine Bedienungsperson auch nachträgliche Korrekturen
vornehmen, wenn sie erkennt, dass die von der Fördereinheit geförderten Signaturen
geschert sind.
[0031] Einer vereinfachten zweiten Ausgestaltung zufolge ist das Zwischenrad 11, das die
zwei Endlosbänder 05; 06 gemeinsam antreibt, über ein (nicht dargestelltes) Getriebe
mit fester Übersetzung an die Drehung des Sammelzylinders 07 gekoppelt. Die Übersetzung
des Getriebes ist so gewählt, dass die Bahngeschwindigkeit der zwei Endlosbänder 05;
06 gleich der Umfangsgeschwindigkeit des Sammelzylinders 07 ist. Bei dieser Ausgestaltung
läuft das dritte Endlosband 05 geringfügig langsamer als das erste Endlosband 04,
das im Anschluss daran in der Förderstrecke angeordnet ist. In Folge der Gleichheit
der Bahngeschwindigkeiten der Endlosbänder 05; 06 mit der Umfangsgeschwindigkeit des
Sammelzylinders 07 ist eine Signatur am Übergang von Abschnitt 08 zu Abschnitt 09
zumindest an ihrer dem zweiten Endlosband 06 und dem Sammelzylinder 07 zugewandten
Seite keinerlei Streck- oder Stauchkräften ausgesetzt. Eine geringfügige Streckbeanspruchung
kann an der gegenüberliegenden Seite des Substrats in Kontakt mit den Endlosbändern
05; 04 auftreten, da das Endlosband 04 sich geringfügig schneller bewegt als das Endlosband
05.
[0032] Bei geringen Dicken der Signaturen und infolgedessen geringen Unterschieden in den
Geschwindigkeiten des ersten Endlosbandes 04 und der übrigen Endlosbänder 05; 06 kann
eine solche Streckbelastung hinnehmbar sein. Wenn jedoch die Dicke der Signaturen
zu groß und damit die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen dem Sammelzylinder 07 und
dem ersten Endlosband 04 zu groß wird, kann es bei der Übergabe einer Signatur zwischen
Abschnitten 08 und 09 zu einer geringfügigen Scherung im Laufe der Übergabe zwischen
den zwei Abschnitten 08; 09 kommen.
[0033] Im Gegensatz dazu wirkt bei der oben beschriebenen ersten Ausgestaltung lediglich
eine Stauchkraft auf die Signaturen im Moment der Übergabe. Diese kann nicht zu einem
Verrutschen einzelner Blätter der Signaturen führen, so dass bei der Verarbeitung
dicker Signaturen der technisch aufwendigeren ersten Ausgestaltung der Vorzug gegenüber
der einfachen und preiswerten zweiten gebühren mag.
[0034] Selbstverständlich kann als Fördergeschwindigkeit der Endlosbänder 05; 06 des ersten
Abschnitts 08 im Prinzip jede beliebige Geschwindigkeit eingestellt werden, die zwischen
der Umfangsgeschwindigkeit des Sammelzylinders 07 und der Bahngeschwindigkeit des
ersten Endlosbandes 04 liegt. Wählt man z. B. als Bahngeschwindigkeit des ersten Abschnitts
08 den Mittelwert von Umfangsgeschwindigkeit des Sammelzylinders 07 und Bahngeschwindigkeit
des Endlosbandes 04, so wirkt an einer dem Sammelzylinder 07 zugewandten Oberfläche
der Signatur bei der Übergabe zum zweiten Abschnitt 09 eine geringfügige Stauchung,
während die gegenüberliegende, den Endlosbändern 05, 04 zugewandte Oberfläche der
Signatur gestreckt wird.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 01
- Materialbahn, Papierbahn
- 02
- Messerzylinder
- 03
- Nutenzylinder
- 04
- Endlosband, erstes
- 05
- Endlosband, drittes
- 06
- Endlosband, zweites
- 07
- Zylinder, Sammelzylinder
- 08
- Abschnitt, erster
- 09
- Abschnitt, zweiter
- 10
- -
- 11
- Zwischenrad
- 12
- Antriebseinrichtung, Motor
- 13
- Regeleinrichtung
- 14
- Umlenkwalze
- 15
- -
- 16
- Umlenkwalze
- 17
- Zunge
- 18
- Umlenkwalze
- 19
- Achse
1. Fördereinheit eines Falzapparates zum Fördern flacher Gegenstände mit wenigstens einem
ersten und einem zweiten Endlosband (04; 06) und einem als Sammelzylinder (07) ausgebildeten
Zylinder (07), wobei die Fördereinheit einer Schneideinrichtung nachgeordnet ist,
wobei eine Förderstrecke für die Gegenstände einerseits wenigstens von dem ersten
Endlosband (04) und andererseits von einem Teil des Umfangs des Zylinders (07) und
dem zweiten Endlosband (06) begrenzt ist, wobei sich das erste Endlosband (04) entlang
des Teils des Umfangs des Zylinders (07) erstreckt und die Förderstrecke gegenüber
dem zweiten Endlosband (06) von einem dritten Endlosband (05) begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine von der Drehgeschwindigkeit des Zylinders (07) unabhängig regelbare Antriebseinrichtung
(12) für das zweite und das dritte Endlosband (06; 05) angeordnet ist.
2. Fördereinheit eines Falzapparates zum Fördern flacher Gegenstände mit wenigstens einem
ersten und einem zweiten Endlosband (04; 06) und einem als Sammelzylinder (07) ausgebildeten
Zylinder (07), wobei die Fördereinheit einer Schneideinrichtung nachgeordnet ist,
wobei eine Förderstrecke für die Gegenstände einerseits wenigstens von dem ersten
Endlosband (04) und andererseits von einem Teil des Umfangs des Zylinders (07) und
dem zweiten Endlosband (06) begrenzt ist, wobei sich das erste Endlosband (04) entlang
des Teils des Umfangs des Zylinders (07) erstreckt und die Förderstrecke gegenüber
dem zweiten Endlosband (06) von einem dritten Endlosband (05) begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite und das dritte Endlosband (06; 05) durch ein Übersetzungsgetriebe an den
Zylinder (07) gekoppelt sind, wobei das Übersetzungsverhältnis des Übersetzungsgetriebes
so festgelegt ist, dass die Geschwindigkeit des zweiten und dritten Endlosbandes (06;
05) gleich der Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders (07) ist.
3. Fördereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Endlosband (05) an das zweite Endlosband (06) gekoppelt bewegt ist.
4. Fördereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Endlosband (05) mit der gleichen Geschwindigkeit wie das zweite Endlosband
(06) antreibbar ist.
5. Fördereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Regeleinrichtung (13) angeordnet ist, die auf eine Angleichung der Geschwindigkeit
des zweiten und dritten Endlosbandes (06; 05) an die Geschwindigkeit des ersten Endlosbandes
(04) oder die Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders (07) oder einen dazwischen liegenden
Geschwindigkeitswert hinwirkt.
6. Fördereinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung die Geschwindigkeit des zweiten und dritten Endlosbandes (06;
05) mit einem variierbaren Proportionalitätsfaktor proportional zur Drehgeschwindigkeit
des Zylinders (07) regelt.
7. Fördereinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung (13) an einen Sensor zum Messen der Geschwindigkeit des ersten
Endlosbandes (04) gekoppelt ist.
8. Fördereinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung (13) an einen Sensor zum Erfassen einer Dicke der geförderten
Gegenstände gekoppelt ist.
9. Fördereinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor in Förderrichtung vor der Förderstrecke angeordnet ist.
10. Fördereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Endlosband (04) durch Reibkontakt mit dem Zylinder (07) angetrieben ist.
11. Fördereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (12) einen frequenzgeregelten Motor (12) umfasst.
12. Fördereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Endlosband (06) und das dritte Endlosband (05) mit gleicher Geschwindigkeit
über ein Zwischenrad (11) gemeinsam von der Antriebseinrichtung (12) angetrieben sind.
13. Fördereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Endlosband (06) und das dritte Endlosband (05) den Sammelzylinder (07)
nicht berühren.
14. Fördereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anfang der Förderstrecke des ersten Endlosbandes (04) sich an ein Ende der Förderstrecke
des dritten Endlosbandes (06) anschließt.
15. Fördereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine letzte Umlenkrolle (18) des dritten Endlosbandes (06) direkt benachbart zu einer
ersten, zu der Umlenkrolle des dritten Endlosbandes (06) verschiedenen, Umlenkrolle
des ersten Endlosbandes (04) angeordnet ist.
16. Fördereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Endlosband (04) Signaturen ausschließlich am Sammelzylinder transportierend
angeordnet ist.