[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Puffer zum Stützen einer Aufzugskabine und/oder
zum Stützen eines Gegengewichts für die Aufzugskabine und eine Aufzugsanlage mit einem
solchen Puffer.
[0002] Aufzugsanlagen sind üblicherweise mit einem oder mehreren Puffern versehen, die am
Schachtboden eines Aufzugsschachts angeordnet sind, um die Aufzugskabine beim Überfahren
der untersten Halteposition im Aufzugzugsachacht in Abwärtsrichtung und/oder beim
Überfahren der obersten Halteposition im Aufzugzugsachacht in Aufwärtsrichtung nach
Durchlaufen einer vorgegebenen Wegstrecke zu stoppen. Diese Puffer sitzen in der Regel
unterhalb der Aufzugskabine und/oder dem Gegengewicht.
[0003] Um ein Überfahren einer obersten Halteposition im Aufzugsschacht nach oben spätestens
nach Durchlaufen einer vorgegeben Wegstrecke zu verhindern, können Puffer auch am
Schachtkopf oberhalb der Aufzugskabine angeordnet werden. Dadurch, dass solche Puffer
am Schachtboden und Schachtkopf unmittelbar unterhalb oder oberhalb der Aufzugskabine
angeordnet werden müssen, ergibt sich ein gewisser Platzbedarf. Der Schachtkopf oder
der Schachtboden kann daher nur bedingt anderweitig genutzt werden. Bei Aufzugsanlagen
ohne Schachtgrube ist eine solche Standardanordnung der Puffer nicht möglich, da unterhalb
der Aufzugskabine wenig Platz vorhanden ist.
[0004] Aus der PCT Patentanmeldung WO 00/64798-A1 ist eine Aufzugsanlage mit einem Aufzugsschacht,
einer vertikal bewegbaren Aufzugskabine mit Gegengewicht und mit Puffern beschrieben,
wobei die Puffer sich nicht unterhalb der Aufzugskabine, sondern neben der Aufzugskabine
am Schachtboden befinden. Die Aufzugskabine ist mit Winkeln versehen, die auf die
Puffer auftreffen, falls es zu einer Überfahrsituation kommt, d.h. falls die Aufzugskabine
die unterste Halteposition am untersten Stockwerk nach unten überfährt. Dadurch wird
die Aufzugskabine abgebremst und in einer kurzen Distanz oberhalb des Schachtbodens
gestoppt. Ein Überfahrschutz gegen ein Überfahren der obersten Halteposition der Aufzugskabine
nach oben ist in dieser PCT Patentanmeldung nicht vorgeschlagen. Die Aufzugsanlage
weist einen grubenlosen Schacht auf. Eine Möglichkeit, temporäre Schutzzonen für die
Durchführung von Wartungsund Reparaturarbeiten im Aufzugschacht am Schachtboden und/oder
am Schachtkopf zu schaffen, ist nicht offenbart.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung bereit zu stellen,
die es erlaubt, einen Überfahrschutz gegen das Überfahren einer untersten Halteposition
der Aufzugskabine in Abwärtsrichtung und gegen das Überfahren einer obersten Halteposition
der Aufzugskabine in Aufwärtsrichtung zu gewährleisten.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch die Merkmale des Anspruchs
1 und des Anspruchs 9.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemässen Puffers sind durch die abhängigen
Ansprüche 2 bis 8 definiert. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Aufzugsanlage
sind durch den abhängigen Anspruch 10 definiert.
[0008] Der Puffer gemäss der Erfindung ragt zumindest teilweise in die Bahn der Aufzugskabine
und in die Bahn des Gegengewichts. Dadurch wird erreicht, dass mit einem einzigen
Puffer wahlweise die Kabine oder das Gegengewicht jeweils in einer vorgegebenen Distanz
oberhalb des Schachtbodens abgestützt werden kann. Die jeweilige vorgegebene Distanz
kann für die Kabine und das Gegengewicht unterschiedlich sein, je nach Anordnung und
Form des Puffers. Somit kann allein durch die Wahl der Anordnung eines einzigen Puffers
die Aufzugskabine daran gehindert werden, die unterste Halteposition im Aufzugsschacht
nach unten und die oberste Halteposition im Aufzugsschacht nach oben zu überfahren.
[0009] Eine weitere Ausführungsform des Puffers kann mit bewegbaren Mitteln versehen werden,
die in die Bahn der Aufzugskabine und/oder in die Bahn des Gegengewichts bringbar
sind, um die Aufzugskabine und/oder das Gegengewicht jeweils in einer zweiten vorgegebenen
Distanz über dem Boden des Schachts zu stützen. Diese Ausführungsform bringt den Vorteil
mit sich, dass mit einem einzigen Puffer - je nach Wahl der Stellung der bewegbaren
Mittel - die Aufzugskabine und/oder das Gegengewicht jeweils in mindestens zwei verschiedenen
Distanzen oberhalb des Schachtbodens gestützt werden können. Ein solcher Puffer kann
- geeignet dimensioniert - in einer grubenlosen Aufzugsanlage einen Überfahrschutz
gegen das Überfahren einer untersten Halteposition der Aufzugskabine in Abwärtsrichtung
und gegen das Überfahren einer obersten Halteposition der Aufzugskabine in Aufwärtsrichtung
gewährleisten und zusätzlich - bei einer geeigneten Stellung der bewegbaren Mittel
- die Schaffung temporärer Schutzräume am Schachtboden und am Schachtkopf ermöglichen.
[0010] Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
und mit Bezug auf die schematischen Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1A
- eine schematische Draufsicht einer ersten Ausführungsform eines Puffers gemäss Erfindung;
- Fig. 1B
- eine schematische Seitenansicht der ersten Ausführungsform eines Puffers gemäss Erfindung,
wobei eine Aufzugskabine regulär auf der Höhe eines untersten Stockwerks stoppt;
- Fig. 1C
- eine schematische Seitenansicht der ersten Ausführungsform eines Puffers gemäss Erfindung,
wobei die Aufzugskabine in einer Überfahrsituation gezeigt ist und auf dem Puffer
aufsitzt;
- Fig. 1D
- eine schematische Seitenansicht eines gesamten Aufzugsschachts mit der ersten Ausführungsform
eines Puffers gemäss Erfindung, wobei die Aufzugskabine in einer Überfahrsituation
nach oben gezeigt ist und ein Gegengewicht auf dem Puffer aufsitzt;
- Fig. 2A
- eine schematische Draufsicht einer zweiten Ausführungsform eines Puffers gemäss Erfindung,
in einem Normalzustand;
- Fig. 2B
- eine schematische Seitenansicht der zweiten Ausführungsform eines Puffers gemäss Erfindung,
in dem Normalzustand, wobei die nach unten über die unterste Haltposition hinausfahrende
Aufzugskabine gestoppt wird;
- Fig. 2C
- eine schematische Draufsicht der zweiten Ausführungsform eines Puffers gemäss Erfindung,
in einem Einsatzzustand;
- Fig. 2D
- eine schematische Seitenansicht der zweiten Ausführungsform eines Puffers gemäss Erfindung,
in dem Einsatzzustand, wobei eine temporäre Schutzzone gewährleistet wird.
[0011] Die Figuren 1A bis 1D zeigen eine erste Ausführungsform eines Puffers 20, gemäss
Erfindung, in verschiedenen schematischen Ansichten und in verschiedenen Zuständen.
Es handelt sich bei dem gezeigten Puffer 20 um einen Puffer zum Stützen einer Aufzugskabine
25 über dem Boden 28 eines Aufzugsschachts 21. Die Aufzugskabine 25 ist so mit einem
Gegengewicht 23 verbunden, dass die Aufzugskabine 25 und das Gegengewicht 23 längs
Bahnen V
K bzw. V
G in dem Aufzugsschacht 21 auf- und abbewegbar sind. Das Gegengewicht 23 und ein Teil
eines Tragseils 23.1 für die Aufzugskabine 25 und das Gegengewicht 23 ist in der Fig.
1D gezeigt, die Treibscheibe für das Tragseil 23.1, die Führungsschienen und die anderen
üblichen Elemente einer Aufzugsanlage hingegen sind nicht in den Figuren 1A bis 1D
gezeigt. Der Puffer 20 hat eine längliche Ausdehnung parallel zu den Bahnen V
K und V
G der Aufzugskabine 25 und des Gegengewichts 23. Der Puffer 20 ist so ausgeführt und
angeordnet, dass er zumindest teilweise in die Bahn V
K der Aufzugskabine und in die Bahn V
G des Gegengewichts hineinragt.
[0012] Der Puffer 20 umfasst ein unteres Sockelelement 22 und ein schlankeres oberes Teil
24. Das obere Teil 24 sitzt unsymmetrisch auf dem Sockelelement 22. Der Puffer 20
ist in den Figuren 1C und 1D in einem sogenannten Wirkzustand gezeigt.
[0013] Der Puffer 20 befindet sich zumindest teilweise zwischen der Bahn V
K der Aufzugskabine und der Bahn V
G des Gegengewichts. Diese Bahnen V
K und V
G sind in Fig. 1D durch gestrichelte Linien angedeutet. Zur Veranschaulichung ist in
der Figur 1A die Projektion K2 des Bodens 25.1 der Aufzugskabine 25 und die Projektion
G2 der Unterseite 23.2 des Gegengewichts 23, jeweils projiziert auf den Schachtboden,
gezeigt. Die Projektionen K2 und G2 sind in den Bereichen, in denen sie mit der Grundfläche
22.1 des Sockelelements 22 am Schachtboden 28 überlappen, mit gestrichelten Linien
dargestellt.
[0014] Im Normalfall, d.h. in dem Fall, in dem sich die Aufzugskabine 25 in dem dafür vorgesehenen
Bereich auf- und abbewegt, kommt der Puffer 20 nicht zum Einsatz. Wie in Fig. 1B gezeigt,
kann die Aufzugskabine 25 das unterste Stockwerk anfahren und ermöglicht einen Zu-
bzw. Ausstieg durch die Kabinentüre 26 und die Schachttüre 27.
[0015] Kommt es nun zu einem Überfahren der untersten Halteposition der Aufzugskabine 25
nach unten (Einsatzzustand in Fig. 1C), so erfolgt ein mechanischer Kontakt der Aufzugskabine
25 mit dem Sockelelement 22 des Puffers 20, sobald die Aufzugskabine 25 eine vorgegebene
Distanz Z2 bezüglich des Bodens 28 unterschreitet. Bei der gezeigten Ausführungsform
sitzt die Aufzugskabine 25 mit einer unteren Kante auf dem Sockelelement 22 auf, wie
in Fig. 1C gezeigt. Dadurch kann im "Notfall" die Aufzugskabine 25 abgebremst und
gestoppt werden. Das Sockelelement 22 des Puffers 20 ist in diesem Zustand etwas gestaucht.
[0016] Die Ausführungsform der Figuren 1A bis 1D zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht
nur ein Überfahren der untersten Halteposition der Aufzugskabine 25 nach unten verhindert,
sondern dass auch ein Überfahren der obersten Halteposition der Aufzugskabine 25 nach
oben abgefangen wird. Dieser "Notfall" ist in Fig. 1D dargestellt. In dieser Figur
ist ein schematischer Längsschnitt durch den gesamten Aufzugsschacht 21 gezeigt. Der
Aufzugsschacht 21 hat vier oder mehr als vier Stockwerke. Auf der Höhe eines jeden
der Stockwerke ist eine Schachttüre 27 angedeutet. In dem Aufzugsschacht 21 bewegt
sich das Gegengewicht 23 gegenläufig zu der Aufzugskabine 25. Befindet sich die Aufzugskabine
am oberen Schachtende, so befindet sich das Gegengewicht 23 am unteren Schachtende.
Ein Überfahren der obersten Halteposition der Aufzugskabine 25 nach oben wird nun
gemäss Erfindung dadurch gestoppt, dass das Gegengewicht 23 in mechanische Wechselwirkung
mit dem oberen Teil 24 des Puffers 20 tritt. Durch das Abbremsen und Stoppen des Gegengewichts
23 durch den Puffer 20 wird die Aufzugskabinen 25 daran gehindert, weiter nach oben
zu fahren.
[0017] Je nach Gesamtausdehnung H2.1 des Puffers 20, kann auch am oberen Schachtende eine
Schutzzone definiert werden.
[0018] Die Figuren 2A bis 2D zeigen eine zweite Ausführungsform eines Puffers 40, gemäss
Erfindung, in verschiedenen schematischen Ansichten und in verschiedenen Zuständen.
Es handelt sich bei dem gezeigten Puffer 40 um einen Puffer zum Stützen einer Aufzugskabine
45 über dem Boden 48 eines Aufzugsschachts 41. Der Puffer dient als Überfahrschutz
und als Mittel zum Schaffen einer temporären Schutzzone in einer grubenlosen Aufzugsanlage,
d.h. in einer Aufzugsanlage, bei der das unterste Halteniveau der Aufzugskabine in
einer derart kurzen Distanz oberhalb des Bodens liegt, dass kein Platz für eine Schachtgrube
vorhanden ist. Die Aufzugskabine 45 ist so mit einem Gegengewicht verbunden, dass
die Aufzugskabine 45 und das Gegengewicht längs Bahnen in dem Aufzugsschacht 41 auf-
und abbewegbar sind. Das Gegengewicht, Tragseile für die Aufzugskabine 45 und das
Gegengewicht, die Treibscheibe für die Tragseile, die Führungsschienen und die anderen
üblichen Elemente einer Aufzugsanlage sind nicht in den Figuren 2A bis 2D gezeigt.
Der Puffer 40 hat eine längliche Ausdehnung parallel zu den Bahnen der Aufzugskabine
45 und des Gegengewichts. Der Puffer 40 ist so ausgeführt und angeordnet, dass er
je nach Zustand zumindest teilweise in die Bahn der Aufzugskabine und in die Bahn
des Gegengewichts hineinragt.
[0019] Der Puffer 40 umfasst ein unteres, als starker Dämpfer ausgelegtes Sockelelement
43 und bewegbare Mittel 44, die auf dem Sockelelement 43 sitzen und gedreht werden
können, wie in den Figuren 2C und 2D angedeutet. Die bewegbaren Mittel 44 sind bei
der gezeigten Ausführungsform symmetrisch ausgeführt, d.h. sie ragen zu gleichen Teilen
auf beiden Seiten über das Sockelelement 43 hinaus. Die bewegbaren Mittel 44 umfassen
Dämpfer 44.1, die in Ausnehmungen der bewegbaren Mittel 44 sitzen.
[0020] Der Puffer 40 ist in den Figuren 2A und 2B in einem sogenannten Normalzustand gezeigt.
In den Figuren 2C und 2D ist der Puffer 40 in einem sogenannten Einsatzzustand dargestellt.
Der Puffer 40 befindet sich zumindest teilweise zwischen der Bahn der Aufzugskabine
und der Bahn des Gegengewichts. Zur Veranschaulichung ist in den Figuren 2A und 2C
die Projektion K4 des Bodens 45.2 der Aufzugskabine 45 und die Projektion G4 der Unterseite
des Gegengewichts gezeigt.
[0021] Im Einsatzzustand erfolgt ein mechanischer Kontakt der Aufzugskabine 45 mit dem Dämpfer
44.1 des Puffers 40, sobald die Aufzugskabine 45 eine erste vorgegebene Distanz Z4
bezüglich des Bodens 48 unterschreitet. Bei der gezeigten Ausführungsform sitzt die
Aufzugskabine 45 mit einer unteren Kante auf den Dämpfer 44.1 auf, wie in Fig. 2D
gezeigt. Der Puffer 40 wird also exzentrisch belastet. Dadurch kann im Bedarfsfalle
im Bereich des unteren Schachtendes eine temporäre Schutzzone geschaffen werden.
[0022] Der Puffer 40 mit den bewegbaren Mitteln 44, 44.1 ist so ausgelegt und angeordnet,
dass im Einsatzzustand auch ein mechanischer Kontakt mit dem Gegengewicht erfolgt,
wenn das Gegengewicht die vorgegebene Distanz Z4 bezüglich des Bodens 48 unterschreitet.
Das Gegengewicht ist in den Figuren 2A bis 2D nicht sichtbar, da es sich am oberen
Schachtende befindet, wenn sich die Aufzugskabine 45 am unteren Schachtende befindet.
[0023] In der Fig. 2B ist der Puffer 40 im Normalzustand gezeigt. Da in Normalzustand die
bewegbaren Mittel 44, 44.1 des Puffers 40 nicht in die Bahn des Bodens 45.2 der Aufzugskabine
45 ragen, kann die Aufzugskabine 45 die Schachttüre 47 des unteren Stockwerks anfahren,
ohne einen mechanischen Kontakt mit dem Puffer 40 herzustellen. Es ist darauf hingewiesen,
dass in dem gezeigten Zustand ein Abstand D zwischen einem an der Aufzugskabine 45
befestigten Winkel 45.1 (Pufferanschlag) und dem Dämpfer 44.1 besteht. In der in Fig.
2B gezeigten Situation kann ein Zu- bzw. Ausstieg durch die Kabinentüre 46 und die
Schachttüre 47 erfolgen.
[0024] Kommt es nun zu einem Überfahren der untersten Halteposition der Aufzugskabine 45
nach unten (nicht in den Figuren 2A bis 2D gezeigt), so erfolgt ein mechanischer Kontakt
des Winkels 45.1, der an der Aufzugskabine 45 befestigt ist, mit dem Mittel 44 bzw.
dem als starker Dämpfer ausgelegten Sockelelement 43 des Puffers 40. Dadurch kann
im "Notfall" die Aufzugskabine 45 abgebremst und gestoppt werden. Es ist angemerkt,
dass beim Überfahren der untersten Halteposition der Aufzugskabine 45 die Dämpfer
44.1 nicht zum Einsatz kommen, da der Winkel 45.1 direkten Kontakt mit dem Mittel
44 bzw. dem Sockelelement 43 herstellt. Der Puffer 40 wird also in einem solchen "Notfall"
mittig belastet.
[0025] Wenn sich der Puffer 40 im Normalzustand befindet, dann wird ein Überfahren der obersten
Halteposition der Aufzugskabine 45 nach oben wird dadurch verhindert, dass ein Winkel
oder ein anderes hervorstehendes Element an der der Schachttür 47 zugewandten Seite
des Gegengewichts einen Kontakt mit dem bewegbaren Mittel 44 des Puffers 40 herstellt.
Auch dies führt zu einer mittigen Belastung des Puffers 40.
[0026] In Fig. 2A und 2C sind jeweils mit gestrichelten Linien eine Projektion K4.1 des
Winkels 45.1 und eine Projektion G4.1 des genannten Winkels bzw. des hervorstehenden
Elements am Gegengewicht, jeweils projiziert auf den Schachtboden, dargestellt.
[0027] Zum Schaffen einer Schutzzone wird der Puffer 40 vom Normalzustand in den Einsatzzustand
überführt, wobei das geschieht, indem die bewegbaren Mittel 44 in die Bahnen des Bodens
45.2 der Aufzugskabine 45 bzw. der Unterseite des Gegengewichts gedreht werden (Fig.
2C und 2D). Die notwendige Umstellung kann zum Beispiel durch einen (Schlüssel-)Schalter
oder elektronisch gesteuert ausgelöst werden. Um die temporäre Schutzzone zu schaffen,
wird die Aufzugskabine 45 langsam nach unten bewegt, bis sie auf dem Dämpfer 44.1
aufsetzt. Eine Person kann die Schutzzone durch eine Öffnung der Schachttüre 47 hindurch
betreten und/oder verlassen. Der Abstand Z4 gewährleistet genügend Abstand zum Boden
48, um eine sicheres und problemloses Arbeiten in der Schutzzone zu ermöglichen.
[0028] Durch den selben Puffer 40 kann auch eine temporäre Schutzzone im Bereich des oberen
Schachtendes geschaffen werden. Dieser Zustand ist jedoch nicht in den Figuren 2A
bis 2D gezeigt. Um eine Schutzzone am oberen Schachtende zu schaffen, wird das Gegengewicht
daran gehindert, den Abstand Z4 zum Boden 48 zu unterschreiten. Sobald das Gegengewicht
auf dem Dämpfer 44.1 auf der rechten Seite des bewegbaren Mittels 44 aufsitzt, wird
auch die Aufzugskabine 45 in einem fest vorgegebenen Abstand zum Schachtkopf gehalten.
Dadurch ergibt sich eine Schutzzone am oberen Schachtende.
[0029] Wie in den Figuren 1C und 1D angedeutet, müssen die Aufzugskabine und das Gegengewicht
nicht auf der gleichen Höhe abgestützt werden.
[0030] Der Puffer kann gemäss Erfindung eine Dämpfungscharakteristik haben, die dem Einsatzfall
speziell angepasst ist. Bei der zweiten Ausführungsform werden Dämpfer 44.1 eingesetzt,
die ein leicht gedämpftes Aufsetzen der Aufzugskabine 35 oder des Gegengewichts ermöglichen,
wenn eine Schutzzone geschaffen werden soll. Beim Überfahren über die unterste bzw.
die oberste Halteposition der Aufzugskabine 45 hinaus kommt dagegen die Dämpfungscharakteristik
des Sockelelements 43 zum Einsatz.
[0031] Die erfindungsgemässen Puffer können mit speziellen Mitteln ausgestattet sein, die
eine unsymmetrische Belastung zulassen, ohne das der Puffer "einknickt" oder "ausweicht".
Hierzu kann der Puffer ganz oder teilweise mit einem korsettartigen Element umgeben
oder durch spezielle Mittel geführt sein, um die aufgrund der exzentrischen Pufferbelastung
auftretenden Biegemomente auszugleichen.
[0032] Bei einem Teil der Ausführungsformen ist der Puffer komplett zwischen der Aufzugskabine
und dem Gegengewicht angeordnet (siehe zum Beispiel Fig. 2A).
[0033] Der Querschnitt des erfindungsgemässen Puffers kann beliebig gewählt werden. Der
Puffer 20 hat einen im wesentlichen runden Querschnitt parallel zum Boden des Aufzugsschachts.
Der Puffer 40 dagegen hat zum Beispiel im unteren Bereich 43 einen quadratischen Querschnitt.
[0034] Je nach Ausführungsform kann eine Bewegung der bewegbaren Mittel des Puffers elektro-magnetisch,
hydraulisch , pneumatisch, manuell, oder mittels eines Stellmotors erfolgen.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform wird ein Grubenset verwendet, das eine Antriebs-/Umrichtereinheit,
einen Geschwindigkeitsbegrenzer, eine Befestigung für die Führungsschienen und den
Puffer umfasst. Dadurch vereinfacht sich die Montage im Aufzugsschacht merklich.
[0036] Die vorliegende Erfindung eignet sich auch für den Einsatz in einer Aufzugsanlage
in Rucksackdisposition.
[0037] Durch die spezielle Anordnung und Ausführung des,Puffers ergibt sich ein reduzierter
Platzbedarf im Vergleich zu konventionellen Lösungen.
[0038] Die Erfindung ist besonders für den Einsatz in Aufzugsanlagen geeignet, die keine
oder nur geringe Schachtgruben- und Schachtkopfhöhenmasse haben.
[0039] Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass Vorschriften für die Erfüllung des Personenschutzes
eingehalten und die Baukosten bzw. Anlagekosten, je nach Ausführungsform, erheblich
reduziert werden können.
[0040] Die bewegbaren Mittel 44 und 44.1 können im Rahmen der Erfindung auf verschiedene
Weise modifiziert werden. Sie können durch Mittel ersetzt werden, die aus einer Grundstellung
ausklappbar, ausschwenkbar, herausschiebbar und/oder herausdrehbar und jeweils in
Bahnen der Aufzugskabine und des Gegengewichts bewegbar sind, um die Aufzugskabine
und/oder das Gegengewicht in einem Abstand oberhalb des Bodens zu stützen. Die bewegbaren
Mittel können durch eine geeignete Anordnung auch so ausgelegt werden, dass die Aufzugskabine
und das Gegengewicht jeweils in unterschiedlichen Höhen gestützt werden können.
1. Puffer (20; 40) zum Stützen einer Aufzugskabine (25; 45) und/oder zum Stützen eines
Gegengewichts (23) für die Aufzugskabine (25; 45), wobei die Aufzugskabine (25; 45)
und das Gegengewicht (23) längs Bahnen (VK, VG) bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass
der Puffer (20; 40) so ausgebildet ist, dass
er zumindest teilweise in die Bahn (VK) der Aufzugskabine (25; 45) und in die Bahn (VG) des Gegengewichts ragt.
2. Puffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Puffer derart angeordnet ist, dass
ein mechanischer Kontakt mit der Aufzugskabine (25; 45) erfolgt, wenn die Aufzugskabine
(25; 45) eine erste vorgegebene Distanz (Z2; Z4) bezüglich eines Bodens (28; 48) unterschreitet,
und dass
ein mechanischer Kontakt mit dem Gegengewicht (23) erfolgt, wenn das Gegengewicht
(23) eine zweite vorgegebene Distanz (Z2.1; Z4) bezüglich des Bodens (28; 48) unterschreitet.
3. Der Puffer (40) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich mindestens ein oberer Teil (43, 44, 44.1) des Puffers (40) zwischen einer Flächenprojektion
(K4) der Aufzugskabine und einer Flächenprojektion (G4) des Gegengewichts befindet.
4. Der Puffer (20; 40) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er so ausgelegt ist, dass er als Überfahrschutz für die Aufzugskabine (25; 45), welcher
durch den mechanischen Kontakt mit der Aufzugskabine (25; 45) die Aufzugskabine (25;
45) beim Überfahren einer untersten Halteposition in Abwärtsrichtung abbremst und
stoppt
und/oder durch den mechanischen Kontakt mit dem Gegengewicht (23) das Gegengewicht
(23) in Abwärtsrichtung abbremst und stoppt und damit die Aufzugskabine (25; 45) beim
Überfahren einer obersten Halteposition in Aufwärtsrichtung abbremst und stoppt.
5. Der Puffer (40) nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Puffer (40) bewegbare Mittel (44, 44.1) aufweist,
- die in die Bahn der Aufzugskabine bringbar sind, um einen mechanischen Kontakt mit
der Aufzugskabine (45) herzustellen, und
- die aus der Bahn der Aufzugskabine herausbewegbar sind, um den Puffer (40) in einen
Normalzustand zu überführen, falls es keinen Bedarf für einen untere Schutzzone gibt.
6. Der Puffer (40) nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Puffer (40) bewegbare Mittel (44, 44.1) aufweist,
- die in die Bahn des Gegengewichts bringbar sind, um einen mechanischen Kontakt mit
dem Gegengewicht herzustellen, und
- die aus der Bahn des Gegengewichts herausbewegbar sind, um den Puffer (40) in einen
Normalzustand zu überführen falls es keinen Bedarf für einen obere Schutzzone gibt.
7. Der Puffer (20; 40) nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass der Puffer (20; 40) eine geeignete Dämpfungscharakteristik aufweist, um die Aufzugskabine
(25; 45) oder das Gegengewicht (23) abzubremsen und zu stoppen
und/oder dass es sich bei den bewegbaren Mitteln um klappbare Mittel (14), schwenkbare
Mittel, schiebbare Mittel oder drehbare Mittel (44, 44.1) handelt.
8. Der Puffer (20; 40) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass er so ausgelegt ist, dass er auch dazu dient, bei Bedarf eine Schutzzone zwischen
einem Boden (28; 48) und der Aufzugskabine (25; 45) und/oder eine Schutzzone oberhalb
der Aufzugskabine (25; 45) zu schaffen.
9. Aufzugsanlage mit einer Aufzugskabine (25; 45), einem Gegengewicht (23) und mit einem
Puffer (20; 40) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche.
10. Die Aufzugsanlage gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugskabine (45), das Gegengewicht (23) und der Puffer (40) in einem grubenlosen
Aufzugsschacht (41) angeordnet sind und/oder die Aufzugsanlage einen Antrieb umfasst,
der vorzugsweise auf oder an einem Boden (28; 48) angeordnet ist.