[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer Musterkette, bei dem man
mehrere Fäden von einem rotierenden Drehgatter abzieht, um den Umfang einer Schärtrommel
führt und auf einer am Umfang der Schärtrommel parallel zur Achse der Schärtrommel
bewegbaren Transportflächenanordnung ablegt, wobei man zeitweilig nicht benötigte
Fäden aus dem Schärvorgang herausnimmt und bis zu ihrer Wiederverwendung auf eine
im Bereich der Achse der Schärtrommel befindliche Hilfstransportvorrichtung wickelt
und mit dieser in eine Richtung vom Drehgatter weg transportiert. Ferner betrifft
die Erfindung einer Musterkettenschärmaschine mit einer Schärtrommel, die am Umfang
eine axial bewegbare Transportflächenanordnung aufweist, mehreren um den Umfang der
Schärtrommel bewegbaren Fadenführern, einem synchron mit den Fadenführern bewegbaren
Drehgatter und einer im Bereich der Achse der Schärtrommel angeordneten Hilfstransportvorrichtung,
wobei jeder Fadenführer eine Fadenleiteinrichtung aufweist, die in mindestens einer
aktiven Arbeitsstellung einen Faden auf der Transportflächenanordnung ablegt und in
einer passiven Arbeitsstellung den Faden um die Hilfstransportvorrichtung wickelt.
[0002] Ein derartiges Verfahren und eine derartige Musterkettenschärmaschine sind aus DE
100 61 490 C1 bekannt. Die Musterkettenschärmaschine hat den Vorteil, daß sie eine
relativ große Produktionsgeschwindigkeit hat. Es können nämlich gleichzeitig mehrere
Fäden um die Schärtrommel herum geführt werden, maximal so viele Fäden, wie Spulenpositionen
in dem Drehgatter vorgesehen sind. Wenn ein Faden für ein aktuelles Muster in der
Musterkette nicht benötigt wird, dann wird dieser Faden nicht um den Umfang der Schärtrommel
geführt, sondern um die Hilfstransportvorrichtung gewickelt. Auf diese Weise ist man
relativ frei, in der Musterkette unterschiedliche Muster zu erzeugen.
[0003] Um den Verbrauch der Fäden, die zeitweilig nicht am Schärvorgang beteiligt sind,
möglichst klein zu halten, verwendet man eine Hilfstransportvorrichtung mit möglichst
geringem Durchmesser. Bei jeder Umdrehung der Fadenführer entsteht dann eine Abfallänge,
die dem Umfang der Hilfstransportvorrichtung entspricht Wenn man beispielsweise einen
Draht mit einem Durchmesser von 1 mm verwendet, dann entsteht bei jeder Umdrehung
ein Abfall von 3,14 mm, also eine Länge, die durchaus akzeptabel ist.
[0004] Es treten aber auch Situationen auf, in denen nur wenige Fäden am Schärvorgang beteiligt
sind und ein entsprechend größerer Anteil der Fäden um die Hilfstransportvorrichtung
gewickelt wird. Theoretisch erhöht sich der Durchmesser der Hilfstransportvorrichtung
bei jeder Windung um den 2-fachen Durchmesser des Fadens. Dies führt dazu, daß der
Abfall der nicht am Schärvorgang beteiligten Fäden stark vergrößert wird. Diese Problematik
verschärft sich bei längeren Musterketten. Wenn man beispielsweise eine Musterkette
mit einer Länge von 700 m schären möchte, sind bei einem Umfang der Schärtrommel von
7 m 100 Umdrehungen notwendig. Dabei können ohne zusätzliche Maßnahmen durchaus Abfallängen
von über 100 m entstehen, was nicht mehr akzeptabel ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Abfall an Fäden möglichst gering zu
halten.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Hilfstransportvorrichtung zumindest zeitweilig schneller als die Transportflächenanordnung
bewegt wird.
[0007] Mit dieser Vorgehensweise erreicht man, daß für die Fäden, die um die Hilfstransportvorrichtung
gewickelt werden, immer genügend Platz zur Verfügung steht. Der Durchmesserzuwachs
wird also in Grenzen gehalten. Man kann zwar tolerieren, daß einige Fäden übereinander
gewickelt werden, so daß sich der Durchmesser der Hilfsvorrichtung beispielsweise
von 1 mm auf 2, 3 oder 5 mm vergrößert. Ein größerer Durchmesser wird jedoch vermieden,
weil sich die Hilfstransportvorrichtung schneller als die Transportflächenanordnung
bewegt und somit genügend Raum für die aus dem Schärvorgang herausgenommenen Fäden
schafft. Bei einem Durchmesser der Hilfstransportvorrichtung von beispielsweise 1
mm und einer Kettlänge von 700 m entsteht bei einem nicht am Schärvorgang beteiligten
Faden ein Abfall von etwa 3,2 m, also eine Größenordnung, die durchaus akzeptabel
ist.
[0008] Vorzugsweise wird die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung in Abhängigkeit
von den aus dem Schärvorgang herausgenommen Fäden gewählt bzw. verändert. Man berechnet
also zuvor, wieviel Platz erforderlich ist, um die Fäden nebeneinander oder mit einer
geringen Überdeckung auf der Hilfstransportvorrichtung ablegen zu können. Da die Bemusterung
in einem Rapport bekannt ist, kann man im voraus problemlos ermitteln, wieviel Platz
für die nicht am Schärvorgang beteiligten Fäden im Mittel vorhanden sein muß. Dieser
Platz kann durch die Bewegung der Hilfstransportvorrichtung mit der entsprechenden
Geschwindigkeit zur Verfügung gestellt werden. Wenn in einem Abschnitt des Musters
viele Fäden aus dem Schärvorgang herausgenommen werden und nicht mehr um den Umfang
der Schärtrommel geführt, sondern um die Hilfstransportvorrichtung gewickelt werden,
benötigt man entsprechend mehr Platz. In diesem Abschnitt der Herstellung der Musterkette
wird die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung also vergrößert. Wenn hingegen
nur ein Faden aus dem Schärvorgang herausgenommen wird, dann kann die Geschwindigkeit
der Hilfstransportvorrichtung entsprechend kleiner gewählt werden.
[0009] Vorzugsweise durchtrennt man die auf die Hilfstransportvorrichtung gewickelten Fäden
in einer vorbestimmten Entfernung zu der Position, in der sie auf die Hilfstransportvorrichtung
aufgewickelt werden. Die nicht synchrone Bewegung zwischen der Transportflächenanordnung
und der Hilfstransportvorrichtung führt dazu, daß die auf der Hilfstransportvorrichtung
aufgewickelten Fäden gespannt werden. Diese Spannung kann so groß werden, daß sie
zum unkontrollierten Zerreißen des Fadens führt. Vor dem Reißen können sich die Spannungen
auch zumindest teilweise in die Fäden fortpflanzen, die bereits auf dem Umfang der
Schärtrommel aufwickelt sind. Dies kann später ungünstige Auswirkungen beim Abwickeln
der Musterkette von der Schärtrommel haben. Um derartige Spannungen nicht entstehen
zu lassen, durchtrennt man die Fäden.
[0010] Hierbei ist bevorzugt, daß man zum Durchtrennen eine angetriebene Trenneinrichtung
verwendet. Eine angetriebene Trenneinrichtung hat mindestens ein angetriebenes Trennelement.
Es kann sich beispielsweise um eine elektromechanische Schere handeln. Durch eine
angetriebene Trenneinrichtung werden die Spannungen in den Fäden klein gehalten, d.h.
man kann die Fäden durchtrennen, bevor sich gefährliche Spannungen aufgebaut haben.
Dabei entstehen zwei abgeschnittene Fadenenden. Das erste Fadenende, das mit der Hilfstransportvorrichtung
in Verbindung steht, fällt lose in die Mitte der Schärtrommel und wird dort mit der
Hilfstransportvorrichtung weiter transportiert. Da der Faden in einer ausreichenden
Anzahl von Windungen um die Hilfstransportvorrichtung gewickelt worden ist, ist er
dort ausreichend fixiert. Das zweite Fadenende erstreckt sich zum Umfang der Schärtrommel
und wird durch den sich auf der Transportflächenanordnung bildenden Wickel fixiert.
Seine abgeschnittene Länge hängt in das Innere der Schärtrommel, stört dort aber nicht.
Auch beim Abbäumen oder Umbäumen stören die abgeschnittenen Fadenenden nicht, da ein
Faden immer nur am Anfang bzw. am Ende der Kettlänge durchtrennt wird.
[0011] Vorzugsweise durchtrennt man die auf der Hilfstrans-. portvorrichtung aufgewickelten
Fäden in einem Bereich, der in Umfangsrichtung der Schärtrommel durch Begrenzungen
einer sich radial erstreckenden Öffnung in einer Stirnwand der Schärtrommel definiert
ist. Die Fäden, die aus dem Schärvorgang herausgenommen werden, werden vor die Stirnseite
der Schärtrommel bewegt, so daß sie nicht auf dem Umfang der Schärtrommel und die
dort befindliche Transportflächenanordnung zu liegen kommen. Mit der sich radial erstreckenden
Öffnung in der Stirnwand erreicht man nun, daß alle Fäden, die auf die Hilfstransportvorrichtung
aufgewickelt werden, die gleiche Ausrichtung haben. Diese Fäden werden dann bei der
Bewegung der Hilfstransportvorrichtung durch die sich radial erstreckende Öffnung
in der Stirnwand der Schärtrommel hindurch transportiert. Man hat dann gleichzeitig
eine definierte Position, an der die Fäden durchtrennt werden können.
[0012] Die Aufgabe wird bei einer Musterkettenschärmaschine der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß sich die Hilfstransportvorrichtung zumindest zeitweilig schneller als
die Transportflächenanordnung bewegt.
[0013] Wie oben im Zusammenhang mit dem Verfahren ausgeführt, ist es auf diese Weise möglich,
für die Fäden, die aus dem Schärvorgang herausgenommen werden, fortlaufend genügend
Platz auf der Hilfstransportvorrichtung zur Verfügung zu stellen, so daß der Durchmesser
der Hilfstransportvorrichtung durch aufgewickelte Fäden nicht vergrößert wird. Die
Abfallänge der nicht am Schärvorgang beteiligten Fäden kann dadurch relativ klein
gehalten werden.
[0014] Vorzugsweise ist der Antrieb der Hilfstransportvorrichtung geschwindigkeitsveränderbar.
Damit ist man in der Lage, die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung an den
benötigten Platz anzupassen. Die Anpassung kann bei einem Wechsel des Schärauftrags
erfolgen, also dann, wenn man ein neues Muster mit der Musterkettenschärmaschine schären
möchte. Man kann den Wechsel der Geschwindigkeit aber auch während der Herstellung
einer Musterkette durchführen. In diesem Fall wird die Hilfstransportvorrichtung schneller
bewegt, wenn mehr Fäden aus dem Schärvorgang herausgenommen werden, und langsamer,
wenn weniger oder nur ein Faden aus dem Schärvorgang herausgenommen wird.
[0015] Vorzugsweise ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, die die Fadenleiteinrichtungen
steuert und in Abhängigkeit von den in ihre passiven Positionen bewegten Fadenleiteinrichtungen
die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung steuert. Die Steuervorrichtung "weiß",
welche Fäden aus dem Schärvorgang herausgenommen worden sind und dementsprechend nicht
auf dem Umfang der Schärtrommel abgelegt werden, sondern um die Hilfstransportvorrichtung
gewickelt werden müssen. Dies läßt sich einfach durch Abzählen der Fadenleiteinrichtungen
ermitteln, die in ihre passiven Positionen gefahren worden sind. Die Steuereinrichtung
kann dementsprechend die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung in Abhängigkeit
von der Zahl der in den passiven Positionen befindlichen Fadenleiteinrichtungen steuern.
[0016] Vorzugsweise ist in einer vorbestimmten Entfernung zu den Fadenführern eine Trenneinrichtung
zwischen dem Umfang der Schärtrommel und der Hilfstransportvorrichtung angeordnet.
Beispielsweise kann die Trenneinrichtung in einer Entfernung von etwa 30 cm von der
Stirnseite der Schärtrommel entfernt angeordnet sein. Wenn die Hilfstransportvorrichtung
schneller bewegt wird als die Transportflächenanordnung, beispielsweise Transportriemen,
auf denen die Fäden am Umfang der Schärtrommel abgelegt werden, dann entsteht eine
Spannung in den um die Hilfstransportvorrichtung gewickelten Fäden, weil sich die
für den Faden zur Verfügung stehende Länge vergrößert. Diese Spannung kann, wie oben
ausgeführt, zu einem unkontrollierten Reißen der Fäden führen. Diesem Zerreißen kommt
man mit der Trenneinrichtung zuvor, und zwar in einem Bereich, wo sich noch keine
zu großen Spannungen aufgebaut haben. Die Trenneinrichtung ist beispielsweise dort
angeordnet, wo sich die Länge des Fadens zwischen der Hilfstransportvorrichtung und
dem Umfang der Schärtrommel um 4 bis 5 % vergrößert hat. Bei dieser Vergrößerung ist
die zulässige Fadenspannung meistens noch nicht überschritten.
[0017] Bevorzugterweise weist die Trenneinrichtung mindestens ein angetriebenes Trennelement
auf. Man zieht den Faden also nicht nur über eine Schneidkante, wo er dann letztendlich
doch zerreißen würde, sondern man schneidet den Faden tatsächlich durch. Hierzu kann
man beispielsweise eine elektromechanische Schere verwenden. Wenn man den Faden sowohl
auf seinem Weg vom Umfang der Transportvorrichtung als auch auf dem Weg von der Hilfstransportvorrichtung
zum Umfang der Schärtrommel durchtrennen möchte, kann man durchaus auch zwei angetriebene
Trennelemente verwenden, beispielsweise zwei elektromechanische Scheren.
[0018] Bevorzugterweise weist die Schärtrommel eine dem Drehgatter zugewandte Stirnwand
mit einer sich in Radialrichtung öffnenden Öffnung auf und die Trenneinrichtung ist
in Umfangsrichtung innerhalb der Ränder der Öffnung angeordnet. Die Ränder der Öffnung
definieren den Bereich, in dem die Fäden vom Umfang der Schärtrommel zur Hilfstransportvorrichtung
und zurück verlaufen. Natürlich wird man einen gewissen Abstand zwischen den Rändern
der Öffnung und den Fäden vorsehen, um eine Kollision der Fäden mit der Stirnseite
der Schärtrommel zu vermeiden. Dadurch, daß die Fäden aber in diesem Bereich gespannt
sind, kann man einen definierten Platz für die Trenneinrichtung vorsehen.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine Musterkettenschärmaschine in einem schematischen Längsschnitt,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine Schärtrommel der Musterkettenschärmaschine und
- Fig. 3
- eine Ausführungsform eines Fadenführers mit Fadenleiteinrichtung.
[0020] Eine Musterkettenschärmaschine weist eine Trommel 1 auf, an deren Umfang achsparallele
Transportriemen 2 angeordnet sind. Die Transportriemen 2 sind mit ihrer äußeren Oberfläche
in Richtung eines Pfeils 3 bewegbar. Ferner sind an der Schärtrommel 1 achsparallele
Teilstäbe 4, 5, 6 angeordnet, von denen die Teilstäbe 4 als Schneidstäbe und die Teilstäbe
5 als Kreuzstäbe verwendet werden können. Die Teilstäbe 6 können unterschiedlichen,
wählbaren Funktionen dienen.
[0021] Vor einer Stirnseite der Schärtrommel ist ein Drehgatter 7 angeordnet. Das Drehgatter
7 weist einen Rotor 8 auf, der eine Mehrzahl von Spulen 9 trägt und durch einen Motor
10 über einen Riementrieb 11 und eine Hohlwelle 12 angetrieben wird. Das Drehgatter
7 kann beispielsweise 16 Spulen aufnehmen.
[0022] Das Drehgatter 7 ist über eine weitere Hohlwelle 13 mit einem Träger 15 verbunden,
der Fadenführer 14 trägt. Die Fadenführer 14 drehen sich daher synchron mit dem Drehgatter
7. Der Träger 15 weist in einer Nabe 16 gehaltenen Radialarme 17 auf, an deren äußeren
Enden Hebel 18 angelenkt sind, die mit Hilfe eines Schrittmotors 19 verschwenkt werden
können. Der Schrittmotor 19 wird durch eine nur schematisch dargestellte Steuervorrichtung
20 betätigt. Die Steuervorrichtung 20 ist für alle Schrittmotoren 19 gemeinsam vorgesehen.
Sie kann durchaus in einer gewissen räumlichen Entfernung zu den Schrittmotoren 19
angeordnet sein. Aus diesem Grund ist eine Verbindungsleitung zwischen der Steuervorrichtung
20 und dem Schrittmotor 19 nur gestrichelt dargestellt (vgl. Fig. 3).
[0023] Wie dies schematisch aus den Figuren 1 und 3 zu erkennen ist, kann der Fadenführer
14 gegenüber der Schärtrommel 1 unterschiedliche Positionen oder Arbeitsstellungen
einnehmen, von denen 3 in Fig. 1 dargestellt sind. In den beim Schärvorgang aktiven
Arbeitsstellungen a und b ziehen die Fadenführer 14 die Fäden 21 vom Drehgatter 7
ab und legen sie auf den Transportriemen 2 ab, so daß sich eine oder mehrere Schärschichten
22 bilden, die auch vereinfacht als "Wickel" bezeichnet werden. Zwischen diesen beiden
aktiven Arbeitsstellungen a, b sind eine Vielzahl von Zwischenstellungen möglich.
[0024] In einer passiven Arbeitsstellung c sind die Fadenführer 14 beim Schärvorgang inaktiv
und die Fadenführer 14 leiten nicht benötigte Fäden 21' in einen Zwischenraum 23 zwischen
den Transportriemen 2 und dem Träger 15 der Fadenführer 14, so daß die Fäden 21' nicht
am Schärvorgang teilnehmen.
[0025] Entlang der Achse der Schärtrommel 1 erstreckt sich eine Hilfstransportvorrichtung
24 in Form, eines drahtförmigen, monofilen Kunststoffadens, der sich unter Durchsetzung
der Hohlwellen 12, 13 zwischen einer Vorratsrolle 25 auf der der Schärtrommel 1 abgewandten
Seite des Drehgatters 7 und einer ziehenden Antriebsvorrichtung 26 an dem dem Drehgatter
7 abgewandten Ende der Schärtrommel 1 erstreckt. Diese Hilfstransportvorrichtung 24
dient als Wickelkern für die nicht benötigten Fäden 21', die vom Fadenführer 14 in
der passiven Arbeitsstellung c in den Zwischenraum 23 geleitet worden sind. Die nicht
benötigten Fäden 21' bilden daher einen Wickel 27 auf der Hilfstransportvorrichtung
24. Die Antriebsvorrichtung 26 bewegt die Hilfstransportvorrichtung 24 in Richtung
auf das dem Drehgatter abgewandten Ende der Schärtrommel 1. Die einzelnen Wickel 27
gelangen daher zur Antriebsvorrichtung 26 und können in einem Abfallbehälter 28 gesammelt
werden.
[0026] Durch einfache Verlagerung des Fadenführers 14 in die passive Arbeitsstellung c werden
die Fäden 21 als Fäden 21' aus dem Schärvorgang herausgenommen. Durch Verlagerung
des Fadenführers 14 in eine aktive Arbeitsstellung a oder b oder dazwischen wird der
Schärvorgang wieder aufgenommen. Damit die nun zwischen der Hilfstransportvorrichtung
24 und dem Trommelumfang verlaufenden Fäden 21' die Axialbewegung der Hilfstransportvorrichtung
24 nicht stören, ist in der Stirnseite 29 der Schärtrommel 1 eine sich radial erstreckende
Öffnung 30 vorgesehen, deren Begrenzung die Hilfstransportvorrichtung 24 mit Abstand
umgibt. Die Öffnung hat am Umfang der Stirnwand 29 ein offenes Ende 31, das den Abstand
zwischen den Schneidstäben 4 und ihnen in Drehrichtung 32 des Trägers 15 der Fadenführer
14 folgenden Kreuzstäben 5 überbrückt.
[0027] Damit der Abfall durch die Wickel 27 gering bleibt, sollte die Hilfstransportvorrichtung
24 einen möglichst kleinen Durchmesser haben. Durch Verwendung eines Drahtes kann
man den Durchmesser der Hilfstransportvorrichtung 24 beispielsweise bei 1 mm halten.
[0028] Wenn das Drehgatter 7 voll bestückt ist, können bis zu 16 Fäden gleichzeitig auf
den Transportriemen 2 abgelegt werden. So lange nur ein oder zwei Fäden 21' aus dem
Schärvorgang herausgenommen werden, bleibt der Abfall, der durch den Wickel 27 gebildet
wird, gering. Mit zunehmender Anzahl der Fäden 21' die aus dem Schärvorgang herausgenommen
werden, würde ohne zusätzliche Maßnahmen der Abfall aber ansteigen. Mit jeder Umdrehung
der Fadenführer 14 erhöht sich nämlich der Durchmesser der Hilfstransportvorrichtung
24 durch den sich auf der Transportvorrichtung 24 bildenden Wickel um das 2-fache
der Fadendicke. Wenn man also die Hilfstransportvorrichtung 24 nur etwa mit der Geschwindigkeit
der Transportriemen 2 bewegt, dann steigt der Abfall, der durch den Wickel 27 gebildet
wird, an.
[0029] Aus diesem Grund wird die Bewegungsgeschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung
24 erhöht. Sie läuft dann schneller als die Transportriemen 2, auf jeden Fall nicht
langsamer, so daß man am Umfang der Hilfstransportvorrichtung 24 immer genügend Platz
hat, um die Fäden 21' aufwickeln zu können. Hierbei ist es durchaus zulässig, einige
wenige Fäden 21' übereinander zu wikkeln. Vorzuziehen ist aber, wenn jeder Faden 21'
unmittelbar auf die Hilfstransportvorrichtung 24 gewickelt wird.
[0030] Die Steuerung der Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung 24 erfolgt über die
zuvor erwähnte Steuervorrichtung 20. Die Steuervorrichtung 20 "weiß" nämlich, wie
viele Fäden aus dem Schärvorgang herausgenommen werden und wieviel Platz dementsprechend
für die Aufnahme der Fäden auf der Hilfstransportvorrichtung 24 erforderlich ist.
Sie kann dementsprechend die Geschwindigkeit der Antriebsvorrichtung 26 entsprechend
steuern.
[0031] Eine Alternative besteht darin, daß man zuvor die mittlere Anzahl der in einem Rapport
eines Musters aus dem Schärvorgang herausgenommenen Fäden 21' ermittelt und die Antriebsvorrichtung
26 so einstellt, daß die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung 24 im Mittel
ausreicht, um den Fäden den gewünschten Raum zu geben. Schließlich ist es auch möglich,
die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung 24 auf einen Maximalwert zu setzen,
der so bestimmt wird, daß bei der größten Anzahl der aus dem Schärvorgang herausgenommenen
Fäden 21' genügend Platz zur Verfügung steht.
[0032] Dabei entsteht allerdings ein weiteres Problem. Wenn die Hilfstransportvorrichtung
24 sich schneller bewegt als die Transportriemen 2, dann entsteht eine Situation,
die schematisch in Fig. 1 dargestellt ist. Hier sind mehrere Fäden 21a', 21b', 21c'
dargestellt, die zunehmend "schräg" verlaufen, weil sich das Ende, das um die Hilfstransportvorrichtung
24 gewickelt ist, schneller bewegt, als das Ende, das auf den Transportriemen 2 durch
den Wickel 22 festgelegt ist. Dadurch vergrößert sich die Länge, die die Fäden 21a',
21b', 21c' überbrücken müssen. Wenn ein Faden gelängt wird, dann entsteht eine Spannung.
Diese Spannung könnte zu einem unkontrollierten Zerreißen der Fäden 21c' führen.
[0033] Man verwendet daher eine Trenneinrichtung 33, die den Faden 21c' durchtrennt, bevor
sich eine unzulässige Spannung aufgebaut hat. Diese Trenneinrichtung 33 ist in Fig.
1 durch eine Schere symbolisiert. Es handelt sich also um eine aktive Trenneinrichtung,
also eine Trenneinrichtung mit mindestens einem angetriebenen Element, beispielsweise
einer elektromechanischen Schere. Natürlich ist auch ein rotierendes Messer oder ähnliches
denkbar.
[0034] Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, sind zwei Trenneinrichtungen 33 vorgesehen und zwar
einmal für den Faden, der vom Umfang der Schärtrommel 1 zur Hilfstransportvorrichtung
24 läuft und eine Trenneinrichtung 33 für den Faden, der von der Hilfstransportvorrichtung
zum Umfang der Schärtrommel 1 verläuft.
[0035] Nach dem Durchtrennen entstehen zwei Fadenenden 34, 35. Das Fadenende 34 ist an der
Hilfstransportvorrichtung 24 befestigt, weil der Faden ausreichend oft um die Hilfstransportvorrichtung
24 herumgewickelt worden ist. Es wird also mit der Hilfstransportvorrichtung 24 zum
Abfallbehälter 28 transportiert und kann dann entsorgt werden. Das andere Fadenende
35 hängt auf dem Transportriemen 2 fest und wird dort durch den Wickel 22 festgehalten.
[0036] Da die Fäden 21' ohnehin nur am Anfang und am Ende der Kettlänge getrennt werden
müssen und man Fäden 21' nur am Anfang und am Ende der Kettlänge, d.h. der Länge der
Musterkette, aus dem Schärvorgang herausnimmt, ist das Durchtrennen der Fäden 21'
im Inneren der Schärtrommel 1 ohne Probleme möglich.
1. Verfahren zum Erzeugen einer Musterkette, bei dem man mehrere Fäden von einem rotierenden
Drehgatter abzieht, um den Umfang einer Schärtrommel führt und auf einer am Umfang
der Schärtrommel parallel zur Achse der Schärtrommel bewegbaren Transportflächenanordnung
ablegt, wobei man zeitweilig nicht benötigte Fäden aus dem Schärvorgang herausnimmt
und bis zu ihrer Wiederverwendung auf eine im Bereich der Achse der Schärtrommel befindliche
Hilfstransportvorrichtung wickelt und mit dieser in eine Richtung vom Drehgatter weg
transportiert, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfstransportvorrichtung zumindest zeitweilig schneller als die Transportflächenanordnung
bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung in Abhängigkeit von den aus dem
Schärvorgang herausgenommenen Fäden gewählt bzw. verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die auf die Hilfstransportvorrichtung gewickelten Fäden in einer vorbestimmten
Entfernung zu der Position, in der sie auf die Hilfstransportvorrichtung aufgewickelt
werden, durchtrennt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Durchtrennen eine angetriebene Trenneinrichtung verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die auf der Hilfstransportvorrichtung aufgewickelten Fäden in einem Bereich durchtrennt,
der in Umfangsrichtung der Schärtrommel durch Begrenzungen einer sich radial erstrekkenden
Öffnung in einer Stirnwand der Schärtrommel definiert ist.
6. Musterkettenschärmaschine mit einer Schärtrommel, die am Umfang eine axial bewegbare
Transportflächenanordnung aufweist, mehreren um den Umfang der Schärtrommel bewegbaren
Fadenführern, einem synchron mit den Fadenführern bewegbaren Drehgatter und einer
im Bereich der Achse der Schärtrommel angeordneten Hilfstransportvorrichtung, wobei
jeder Fadenführer eine Fadenleiteinrichtung aufweist, die in mindestens einer aktiven
Arbeitsstellung einen Faden auf der Transportflächenanordnung ablegt und in einer
passiven Arbeitsstellung den Faden um die Hilfstransportvorrichtung wickelt, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Hilfstransportvorrichtung (24) zumindest zeitweilig schneller als die Transportflächenanordnung
(2) bewegt.
7. Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Hilfstransportvorrichtung (24) geschwindigkeitsveränderbar ist.
8. Maschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuervorrichtung (20) vorgesehen ist, die die Fadenleiteinrichtungen steuert
und in Abhängigkeit von den in ihre passiven Positionen (c) bewegten Fadenleiteinrichtungen
die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung (24) steuert.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in einer vorbestimmten Entfernung zu den Fadenführern (14) eine Trenneinrichtung
(33) zwischen dem Umfang der Schärtrommel (1) und der Hilfstransportvorrichtung (24)
angeordnet ist.
10. Maschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtung (33) mindestens ein angetriebenes Trennelement aufweist.
11. Maschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schärtrommel (1) eine dem Drehgatter (7) zugewandte Stirnwand (29) mit einer
sich in Radialrichtung öffnenden Öffnung (30) aufweist und die Trenneinrichtung (33)
in Umfangsrichtung innerhalb der Ränder der Öffnung (30) angeordnet ist.