(19)
(11) EP 1 479 825 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.2004  Patentblatt  2004/48

(21) Anmeldenummer: 03011426.8

(22) Anmeldetag:  20.05.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E01F 8/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(71) Anmelder: Loharens Ing.-Bau GmbH
32549 Bad Oeynhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bernd Deerberg
    32423 Minden (DE)

(74) Vertreter: Specht, Peter, Dipl.-Phys. et al
Loesenbeck.Stracke.Specht.Dantz, Patentanwälte, Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)

   


(54) Lärmschutzwandelement


(57) Lärmschutzwandelement mit einem mehrschichtigen Aufbau aus einer ein- oder zweiseitigen Blechabdeckung (2, 7), einer Absorptionsschicht und einer Luftschalldämmplatte (6), wobei die Absorptionsschicht einen mehrlagigen Aufbau aus wenigstens zwei Absorptionslagen (4, 5, 6) unterschiedlicher Dichte aufweist, wobei die Dichte der Absorptionslagen zu der vom Schall abgewandten Seite hin zunimmt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Lärmschutzwandelement nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Lärmschutzwandelemente zum Zusammenbau von Lärmschutzwänden sind in verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Sie finden beispielsweise an Eisenbahn, Straßen o.dgl. Verwendung, um die Anwohner vor dem durch die Schienen- oder Straßenfahrzeuge hervorgerufenen Lärm bzw. Schall zu schützen. Sie werden an Pfeilern oder dgl. montiert und zu Lärmschutzwänden zusammengesetzt, die je nach Land und Einsatzort unterschiedliche Dicken aufweisen können und Mindestnormen zu erfüllen haben.

[0003] Die Lärmschutzwandelemente weisen im allgemeinen einen mehrschichtigen Aufbau auf. Dabei wird bekannterweise auf eine Grundplatte zur Luftschalldämmung eine Absorptionsschicht aus Minerale zur Schallabsorption aufgebracht. Diese beiden Schichten können wiederum schützend, z.B. von Blechen o.dgl. umgeben sein.

[0004] Diese Anordnung hat sich an sich bewährt, ist aber weiter hinsichtlich ihrer absorbierenden Eigenschaften verbesserungswürdig.

[0005] Die Lösung dieses Problems ist die Aufgabe der Erfindung.

[0006] Die Aufgabe löst dieses Problem durch den Gegenstand des Anspruches 1.

[0007] Danach weist die Absorptionsschicht einen mehrlagigen Aufbau aus wenigstens zwei Absorptionslagen unterschiedlicher Dichte auf, wobei die Dichte der Absorptionslagen zu der vom Schall abgewandten Seite hin zunimmt, was die Schallabsorptionseigenschaften des Elementes deutlich verbessert.

[0008] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Absorptionsschicht einen dreilagigen Aufbau aus drei Absorptionslagen unterschiedlicher Rohdichte aufweist, wobei die Dichte der Absorptionslagen an der vom Schall abgewandten Seite hin zunimmt. Bevorzugt bestehen die Absorptionslagen aus Mineralwolle unterschiedlicher Dichte.

[0009] Die Blechabdeckung wird weiter vorzugsweise als Lochblech ausgebildet. Vorzugsweise bedecken die Löcher des Lochbleches insbesondere in gleichmäßiger, musterartiger Anordnung mehr als 40, insbesondere mehr als 50, besonders bevorzugt 58 Prozent der der Schallquelle bzw. der Straße oder der Schiene zugewandten Fläche der Blechabdeckung.

[0010] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Die einzige Zeichnung zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Lärmschutzwandelement.

[0011] Figur 1 zeigt ein Lärmschutzwandelement 1, welches an seiner dem Schall- bzw. der Lärmquelle, wie einer Straße, zugewandten Seite eine Blechabdeckung 2 aufweist. Die Richtung des Hauptschalleinfalls ist mit dem Pfeil S gekennzeichnet.

[0012] Die Blechabdeckung 2 ist vorzugsweise als Lochblech ausgebildet (hier nicht zu erkennen).

[0013] Die einzelnen Löcher der Lochung weisen insbesondere einen Durchmesser von weniger als 12 mm, insbesondere weniger als 10 mm, besonders bevorzugt einen Durchmesser von weniger als 8 mm auf, wobei die Löcher in einem Rasterabstand angeordnet sind.

[0014] Eine derartige Ausgestaltung der Blechabdeckung 2 möglich bei gutem Witterungsschutz und einer genügenden Stabilisierung des Lärmschutzwandelements 1 in diesem Bereich einen großflächigen Eintritt der Schallwellen S.

[0015] Auf die Blechabdeckung 2 folgt die Absorptionsschicht. Diese weist hier einen dreilagigen Aufbau auf. Sie umfasst drei aneinanderliegende Absorptionslagen 3, 4, 5, welche jeweils aus einem Faserdämmstoff, insbesondere Mineralwolle unterschiedlicher Dichte bestehen, wobei die Dichte der Mineralwolle nach einer Erkenntnis der Erfindung besonders bevorzugt von der Schallquelle weg zunimmt, d.h. die erste Absorptionslage 3 weist eine geringere Dichte als die mittlere Absorptionslage 4, welche wiederum eine geringere Dichte als die äußere von der Schallquelle abgewandte Absorptionslage 5 hat.

[0016] Bevorzugt liegt die Dichte, insbesondere die Rohdichte, der ersten Absorptionslage 3 bei 40 kg/m3 bis 60 kg/m3, insbesondere bei 50 kg/m3, die Rohdichte der mittleren Absorptionslage 4 bei 60 bis 80 kg/m3, insbesondere 70 kg/m3 und die Rohlage der äußeren, von der Schallquelle abgewandten Absorptionslage 5 bei 80 oder mehr kg/m3, insbesondere bei 100 kg/m3. Die einzelnen Absorptionslagen 3, 4 und 5 sind vorzugsweise mehr als 30 mm, insbesondere je 60 mm dick.

[0017] Durch diesen mehrlagigen Aufbau der Absorptionsschicht aus drei Absorptionslagen 3, 4, 5 unterschiedlicher Dichte wird eine besonders vorteilhafte Schallabsorption erreicht. Diese kann z.B. für das ganze Element 15 dB und mehr betragen.

[0018] Auf die von der Schallquelle abgewandte äußere Absorptionsschicht 5 kann ein gepreßter Werkstoff 6 zur Aussteifung des Elementes folgen (z.B. eine zementgebundene Holzfaserplatte).

[0019] Die Blechabdeckungen 2 und 7 können jeweils aus einem Blech wie Aluminium oder Stahl bestehen und an den äußeren Kanten und/oder Flächen des Schallschutzwandelementes um die übrigen Schichten schützend herumgezogen sein.

[0020] Metallhohlprofile 8, insbesondere aus Aluminium, dienen der Versteifung und Stabilisierung des Schallschutzelementes. Sie können parallel zueinander verlaufen, so in der Mitte und/oder an den Seiten des Lärmschutzwandelementes.

Bezugszeichenliste



[0021] 
Lärmschutzwandelement
1
Blechabdeckung
2
1. Absorptionslage
3
2. Absorptionslage
4
3. Absorptionslage
5
Luftschalldämmplatte
6
Blechabdeckung
7
Metallhohlprofil
8



Ansprüche

1. Lärmschutzwandelement mit einem mehrschichtigen Aufbau aus einer ein- oder zweiseitigen Blechabdeckung (2, 7), einer Absorptionsschicht und einer Luftschalldämmplatte (6), dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionsschicht einen mehrlagigen Aufbau aus wenigstens zwei Absorptionslagen (4, 5, 6) unterschiedlicher Dichte aufweist, wobei die Dichte der Absorptionslagen zu der vom Schall abgewandten Seite hin zunimmt.
 
2. Lärmschutzwandelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionsschicht einen dreilagigen Aufbau aus drei Absorptionslagen (4, 5, 6) unterschiedlicher Rohdichte aufweist.
 
3. Lärmschutzwandelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionslagen (3, 4, 5) aus Faserdämmstoffen, insbesondere Mineralwolle unterschiedlicher Dichte bestehen.
 
4. Lärmschutzwandelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Absorptionslage (3) eine Rohdichte von 40 kg/m3 bis 60 kg/m3, insbesondere 50 kg/m3 aufweist.
 
5. Lärmschutzwandelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Absorptionslage (4) eine Rohdichte von 60 kg/m3 bis 80 kg/m3, insbesondere 70 kg/m3 aufweist.
 
6. Lärmschutzwandelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Absorptionslage (5) eine Rohdichte von 80 oder mehr kg/m3, insbesondere 100 kg/m3 aufweist.
 
7. Lärmschutzwandelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionslagen (3, 4, 5) je eine Dicke von mehr als 30 mm, insbesondere 60 mm aufweisen.
 
8. Lärmschutzwandelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechabdeckung (2) an ihrer der einer Schallquelle zuzuwendenden Seite Aussparungen oder Löcher aufweist.
 
9. Lärmschutzwandelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechabdeckung (2) als Lochblech ausgebildet ist.
 
10. Lärmschutzwandelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher des Lochbleches mehr als 40 %, vorzugsweise mehr als 50 %, insbesondere 58 % der Fläche des Lochbleches, die dem Schall zugewandt ist, überdecken.
 
11. Lärmschutzwandelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher einen Durchmesser von weniger als 12 mm, insbesondere weniger als 10 mm. vorzugsweise 8 mm aufweisen.
 
12. Lärmschutzwandelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es Metallhohlprofile (8) zur Versteifung aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht