[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung ausgebildet und bestimmt zum Einbau in ein
mit einem Absaugbehälter, einer Vakuumpumpe und einem Abluftrohr ausgestattetes Saugspülfahrzeug
zur Unterdrückung der im Absaugbetrieb durch mitgeförderte Geruchsstoffe entstehenden
Geruchsbelästigung.
[0002] Saugspülfahrzeuge nehmen abzusaugende Substanzen, wie solche aus Fettabscheiden Großküchen,
mit Exkrementen behaftete Abwässer, etc., aus einem Zwischenspeicher auf und transportieren
sie in eine hierfür eingerichtete Sammelstelle. Ein derartiges Saugspülfahrzeug ist
beispielsweise in der DE 298 18 955 U1 beschrieben. Die Absaugung der Substanzen erfolgt
nach dem Vakuumprinzip, d.h. der Absaugbehälter des Saugspülfahrzeuges wird über eine
Vakuumpumpe unter Unterdruck gesetzt, so dass die abzupumpende Substanz in den Absaugbehälter
einströmt. Gleichzeitig fördert aber die Vakuumpumpe mit mitgeförderten Geruchsstoffen
belastete Restluft aus dem Absaugbehälter, um den für die Absaugung notwendigen Unterdruck
aufrecht zu erhalten. Hierdurch entsteht eine erhebliche Geruchsbelästigung.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Einrichtung zum Einbau
in ein Saugspülfahrzeug zu schaffen, um die im Absaugbetrieb entstehende Geruchsbelästigung
zu unterdrücken, zu überdecken oder gänzlich zu neutralisieren.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Einrichtung nach den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass am oder im Abluftrohr
eine Fluideinspritzanlage eingesetzt ist, die zur Einbringung eines geruchsbekämpfenden
Fluids ausgebildet ist. Das geruchsbekämpfende Fluid ist dabei zweckmäßiger Weise
auf die jeweiligen Geruchsstoffe abgestimmt. Das geruchsbekämpfende Fluid kann dabei
Substanzen enthalten, die den speziellen Geruch lediglich überdecken. Bevorzugtermaßen
werden aber Substanzen eingesetzt, die direkt auf die mitgeförderten Geruchsstoffe
einwirken, diese beispielsweise chemisch verändern, einschließen, kondensieren, o.ä.
[0006] In einer konkret bevorzugten Ausgestaltung steht die Fluideinspritzanlage mit einer
Druckerhöhungseinrichtung, insbesondere einer Pumpe in Fluidverbindung, die das geruchsbekämpfende
Fluid aus einem Reservoir an die Fluideinspritzanlage fördert. Bei der Pumpe kann
es sich beispielsweise um eine Kolbenpumpe, idealerweise um ein Kolbenpumpenaggregat
mit zwei gegenläufig betriebenen Kolbenpumpen handeln. Das Reservoir ist idealerweise
so bemessen, dass das darin aufgenommene Fluid für eine Mehrzahl von Saugvorgängen,
etwa 10 bis 20 ausreichend ist.
[0007] In einer konkret bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Fluideinspritzanlage eine
oder mehrere Düsen, die mit einer vorgegebenen Sprühcharakteristik das Fluid in das
Abluftrohr einsprühen. Durch die zweckmäßigerweise vorgesehenen Düsen wird eine Zerstäubungswirkung
des Fluids erreicht, so dass eine möglichst effektive Reaktion zwischen dem geruchsbekämpfenden
Fluid und den mitgeförderten Geruchsstoffen erzielt wird.
[0008] In einer ersten Alternative ist es denkbar, dass eine oder mehrere Düsen das geruchsbekämpfende
Fluid senkrecht zur Strömungsrichtung des Abluftfluids in das Abluftrohr eindüsen.
Auch eine Eindüsung gegen die Strömungsrichtung der Abluft ist nicht ausgeschlossen.
Bevorzugt wird jedoch eine Ausrichtung der Düsen in einer solchen Weise, dass ihre
Ausstoßachse mit der Strömungsrichtung der Luft im Abluftrohr einen Winkel vom < 90°,
vorzugsweise < 60 ° einschließen.
[0009] Nach einem weiterhin bevorzugte Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Fluideinspritzanlage
(möglichst) nahe am Absaugbehälter angeordnet, so dass innerhalb der verbleibenden
Restrohrlänge durch das eingebrachte Fluid eine möglichst geruchsbeseitigende Wirkung
erzielt wird.
[0010] Nach einem weiteren bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Pumpe
einen pneumatischen Antrieb, der an der am Saugfahrzeug ohnehin vorhandenen Druckluftanlage
angeschlossen ist. Druckluft stellt eine zuverlässige und wirkungsvolle Möglichkeit
dar, um die zur Fluideinbringung vorgesehene Pumpe anzutreiben. Selbstverständlich
kann in einer anderen Ausführungsform auch ein elektrischer Antrieb vorgesehen sein.
[0011] Die Düsen der Fluideinspritzanlage bzw. die Fluideinspritzanlage selbst ist zweckmäßiger
Weise (auch) zum Betrieb mit einem Flüssigkeits-/Gasgemisch, insbesondere mit einem
Flüssigkeits-/Druckluftgemisch ausgebildet. Wird bei der Ausbringung von geruchsbekämpfenden
Fluid gleichzeitig Druckluft beigemischt, ist die Vernebelungswirkung des Fluides
wesentlich höher, so dass eine effektivere Geruchsbekämpfung erzielt wird.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die nachfolgenden
Zeichnungen näher erläutert.
[0013] Hierbei zeigen:
- FIG 1
- eine Fluideinspritzanlage nach der Erfindung eingesetzt in das Abluftrohr eines auf
einem Saugspülfahrzeug (nicht gezeigt) befestigten Absaugbehälters;
- FIG 2
- eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung in einer schematischen Darstellung.
[0014] In FIG 1 ist eine in einem Abluftrohr 13 eingebaute Fluideinspritzanlage 14 eines
auf einem Saugspülfahrzeug (nicht gezeigt) befestigten Absaugbehälters 11 schematisch
dargestellt. Der Absaugbehälter 11 dient zur Aufnahme abzusaugender und an einer Sammelstelle
zu liefernder fluider Substanzen, wie beispielsweise Altöle, Schlamm, mit Exkrementen
behaftete Abwässer, etc.. Diese Substanzen werden dadurch in den Absaugbehälter 11
aufgenommen, dass dieser mittels einer Vakuumpumpe 12 unter Unterdruck gesetzt wird.
Das hierdurch aus dem Absaugbehälter geförderte Restvolumen beinhaltet auch mitgeförderte
Geruchsstoffe, die eine erhebliche Geruchsbelästigung der Umwelt am Einsatzort eines
Saugspülfahrzeuges darstellen können. Erfindungsgemäß ist daher im Abluftrohr möglichst
nahe am Absaugbehälter 11 eine Fluideinspritzanlage 14 eingesetzt, die zur Einbringung
eines Geruchsbekämpfenden Fluids ausgebildet ist.
[0015] In FIG 2 ist die erfindungsgemäße Einrichtung schematisch veranschaulicht.
[0016] Die Fluideinspritzanlage 14 ist bei der vorliegenden Ausführungsform über ein Anschweißteil
22 in das Abluftrohr 13 eingesetzt. Zu diesem Zweck ist in das Abluftrohr 13 eine
in etwa rechteckförmige Ausnehmung eingeschnitten, in die sich das Anschweißteil 22
durch eine fluiddichte Schweißverbindung befestigen lässt. Die hier beschriebene Einrichtung
eignet sich daher sowohl als Komponente der Erstausstattung eines Saugspülfahrzeuges
als auch als nachrüstbare Komponente. Die Fluideinspritzanlage 14 umfasst eine oder
mehrere Düsen 16, die zur Einbringung des geruchsbekämpfenden Fluids ausgebildet sind.
Bei der hier gezeigten Ausführungsform ist lediglich eine Düse 16 vorgesehen.
[0017] Bei der hier dargestellten Düse 16 handelt es sich um eine Zweistoffdüse, die gleichzeitig
mit geruchsbekämpfenden Fluid als auch mit Druckluft beaufschlagt wird.
[0018] Das geruchsbekämpfende Fluid wird aus einem Reservoir 17 mittels einer Pumpe 15 an
die Fluideinspritzanlage 14 gefördert. Die Druckluft wird über die zentrale Druckluftversorgung
18 des Saugspülfahrzeuges bereitgestellt, wobei die Druckluft über eine in der Pumpe
15 integrierte Druckluftsteuereinrichtung 23 an die Düse 16 geführt werden kann.
[0019] Zur Bedienung der Einrichtung, insbesondere der Pumpe 15 bzw. der Druckluftsteuereinrichtung
23 ist noch eine Bedienungseinheit 21 vorgesehen, die mit der Pumpe 15 bzw. der Druckluftsteuereinrichtung
23 in Wirkverbindung steht.
[0020] Die hier dargestellte Pumpe 15 wird ebenfalls über die im Fahrzeug vorhandene Druckluftversorgung
18 angetrieben, so dass die an die Pumpe 15 geführte Druckluft sowohl zum Antrieb
der Pumpe 15 als auch für den Einsprühvorgang selbst zur Verfügung steht. Die Pumpe
15 enthält zwei durch die Druckluft angetriebene Kolben 19, 20, die vorzugsweise gegenläufig
arbeiten, so dass kontinuierlich Fluid gefördert werden kann. Die Kolben 19, 20 der
Pumpe 15 sind fördermengenverstellbar, so dass die gewünschte Fördermenge einstellbar
ist.
[0021] Die Pumpe 15 arbeitet vorzugsweise mir 24 Volt Gleichstrom. Die Einsprühung kann
kontinuierlich oder in Intervallen erfolgen.
[0022] Mit der vorbeschriebenen Anlage ist eine Einrichtung geschaffen, mit der der von
Saugspülfahrzeugen im Absaugbetrieb ausgehenden Geruchsbelästigung wirksam begegnet
werden kann.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 11
- Absaugbehälter
- 12
- Vakuumpumpe
- 13
- Abluftrohr
- 14
- Fluideinspritzanlage
- 15
- Pumpe
- 16
- Düse
- 17
- Reservoir
- 18
- Druckluftversorgung (Fahrzeug)
- 19, 20
- Kolben
- 21
- Bedienungseinheit
- 22
- Anschweißteil
- 23
- Druckluftsteuereinrichtung
1. Einrichtung, ausgebildet und bestimmt zum Einbau in ein mit einem Absaugbehälter (11),
einer Vakuumpumpe (12) und einem Abluftrohr (13) ausgestattetes Saugspülfahrzeug zur
Unterdrückung der im Absaugbetrieb durch mitgeförderte Geruchsstoffe entstehenden
Geruchsbelästigung,
dadurch gekennzeichnet,
dass an oder im Abluftrohr (13) eine Fluideinspritzanlage (14) eingesetzt ist, die zur
Einbringung eines geruchsbekämpfenden Fluids ausgebildet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fluideinspritzanlage (14) mit einer Druckerhöhungseinrichtung, insbesondere einer
Pumpe (15) in Fluidverbindung steht, die das geruchsbekämpfende Fluid aus einem Reservoir
(17) an die Fluideinspritzanlage (14) fördert.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fluideinspritzanlage (14) ein oder mehrere Düsen (16) umfasst, die mit einer
vorgegebenen Sprühcharakteristik das Fluid in das Abluftrohr (13) einspritzt, bzw.
einspritzen.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine, vorzugsweise alle Düsen (16) so ausgerichtet sind, dass ihre Ausstoßachse
mit der Strömungsrichtung der Luft im Abluftrohr (13) einen Winkel von < 90°, vorzugsweise
< 60 ° einschließt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fluideinspritzanlage (14) zwischen dem Absaugbehälter (11) und dem ausgangsseitigem
Ende des Abluftrohres (13) innerhalb einer vorderen Hälfte, vorzugsweise innerhalb
des vorderen Drittels der Leitungsstrecke angeordnet ist, um eine möglichst lange
Reaktionsstrecke zwischen den mitgeförderten Geruchsstoffen und dem geruchsbekämpfenden
Fluid zu erzielen.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pumpe (15) einen pneumatischen Antrieb umfasst, der an die am Saugspülfahrzeug
ohnehin vorhandene Druckluftanlage angeschlossen ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pumpe (15) einen elektrischen Antrieb umfasst.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fluideinspritzanlage (14) (auch) zum Betrieb mit einem Flüssigkeits-/Gasgemisch,
insbesondere einem Flüssigkeitsdruckluftgemisch ausgebildet ist.