[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gewehr, umfassend einen Hinterschaft und einen
vom Hinterschaft abnehmbaren Lauf, wobei der Hinterschaft ein Schaftgehäuse aufweist,
wobei der Schaft eine schalenförmige, längliche Aufnahme für den Lauf zeigt, wobei
der Lauf mindestens einen Stift und korrespondierend hierzu die schalenförmige Aufnahme
eine Öffnung zur Aufnahme des Stiftes besitzt.
[0002] Ein Gewehr, bei dem der Lauf vom Hinterschaft lösbar ist, ist in Fachkreisen unter
der Bezeichnung "Take-Down" Gewehr" bekannt. Derartige Gewehre, bei denen der Lauf
vom Hinterschaft zu trennen ist, kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn ein solches
Gewehr transportiert werden muss, bzw. wenn der Lauf auswechselbar sein soll.
[0003] Ein Gewehr der eingangs genannten Art ist von der Firma Blaser unter der Bezeichnung
R 93 bekannt. Hierbei weist der Schaft, und zwar insbesondere im Bereich des Hinterschaftes
ein Schaftgehäuse mit Kammer auf, wobei das Gehäuse eine längliche, schalenförmige
Aufnahme für den Lauf aufweist. Im Bereich dieser länglichen, schalenförmigen Aufnahme
sind zwei Bohrungen vorgesehen. Der Lauf besitzt korrespondierend zu diesen Bohrungen
zwei Stifte, die durch die entsprechenden Bohrungen in der länglichen, schalenförmigen
Aufnahme aufgenommen werden. Die Stifte weisen ein Außengewinde auf, wobei sich die
Bohrungen in der länglichen, schalenförmigen Aufnahme durch den Schaft durchgehend
fortsetzen. Zur Fixierung des Laufes am Schaft, und hier insbesondere an der länglichen,
schalenförmigen Aufnahme des Schaftgehäuses, sind nunmehr Muttern vorgesehen, die
auf das Gewinde der Stifte mittels geeigneter Werkzeuge eindrehbar sind, um hierdurch
den Lauf am Schaftgehäuse, und mithin am Schaft zu fixieren.
[0004] Nachteilig an diesem bekannten Gewehr ist, dass zum Laufwechsel immer Werkzeug benötigt
wird. Zumeist ist dies ein Schraubendreher oder ein Inbusschlüssel, der im Wald schnell
verloren gehen kann, bzw. Verschmutzungen und Beschädigungen können das Gewinde unbrauchbar
machen, so dass die Waffe in einem solchen Fall nicht gebrauchsfähig ist.
[0005] Der Erfindung liegt daher der Aufgabe zu Grunde, ein Gewehr der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass der Lauf ohne Werkzeug montierbar bzw. demontierbar
ist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der mindestens eine Stift an
seinem freien Ende eine vorzugsweise umlaufende Nut aufweist, wobei eine Verriegelungseinrichtung
vorgesehen ist, die mit der Nut zusammen wirkt. Durch Betätigung der Verriegelungseinrichtung
kann der Lauf am Schaft fixiert werden.
[0007] Vorteilhafte Merkmale und Ausführungsformen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] So ist insbesondere besonders vorteilhaft vorgesehen, dass der mindestens eine Stift
in seiner über den Lauf vorstehenden Länge veränderbar ist, was vorteilhaft dadurch
erfolgen kann, dass der Stift durch ein Gewinde mit dem Lauf in Verbindung steht.
Durch eine Veränderung der überstehenden Länge des Stiftes, und mithin des Abstandes
der Nut vom Lauf, besteht immer die Möglichkeit, den Lauf im Wesentlichen spielfrei
mit dem Schaft bzw. der länglichen, schalenförmigen Aufnahme zu verbinden.
[0009] Im Einzelnen ist des Weiteren vorgesehen, dass die Verriegelungseinrichtung ein Bestandteil,des
Hinterschaftes bzw. insbesondere ein Bestandteil des Schaftgehäuses ist, wobei auch
die schalenförmig, längliche Aufnahme Teil des Schaftgehäuses sein kann. Insbesondere
dann, wenn die Verriegelungseinrichtung ein Bestandteil des Schaftgehäuses ist, wird
erreicht, dass es bei der Montage des Laufes mit dem Schaft zu keinerlei Spannungsaufbau
zwischen den Bauteilen kommt.
[0010] Die Verriegelungseinrichtung umfasst im Einzelnen eine Schieberplatte, wobei die
Schieberplatte vorteilhaft zur Verriegelung mit dem mindestens einen Stift parallel
zur Längsachse des Laufes in dem Schaftgehäuse verschieblich gelagert ist. Die Verriegelung
erfolgt demzufolge mit Hilfe der Schieberplatte, wobei sich herausgestellt hat, dass
eine solche Art der Verriegelung zwischen Stift und Schieberplatte durchaus robust
ist.
[0011] Im Einzelnen besitzt die Schieberplatte mindestens eine längliche Öffnung, wobei
der Querschnitt der Öffnung zur formschlüssigen Erfassung der Nut des Stiftes in einem
ersten Bereich in etwa dem Restquerschnitt des Stiftes im Bereich der Nut entspricht,
und in einem zweiten Bereich in etwa dem Querschnitt des Stiftes, so dass der Lauf
bei einer ersten Stellung der Schieberplatte verriegelt ist, und in einer zweiten
Stellung der Schieberplatte der Lauf vom Schaft abnehmbar ist.
[0012] Zur Betätigung der Schieberplatte ist ein am Schaftgehäuse verschwenkbar angeordneter
Hebel vorgesehen, wobei der Hebel jeweils vorteilhaft in Offenund Geschlossenstellung
fixierbar ist. Zur Fixierung des Hebels ist dieser von zumindest einer Seite durch
ein Druckstück belegt. Das Druckstück ist als eine in einer Hülse gelagerte Kugel
ausgebildet, welche federbelastet ist, wobei die Hülse ein Gewinde zur Aufnahme durch
das Schaftgehäuse besitzt. Durch Verstellung der Lage der Hülse im Schaft kann somit
die Andruckkraft der Kugel auf den Hebel variabel gestaltet werden.
[0013] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt das Gewehr im zusammengebauten Zustand;
- Figur 2
- zeigt das Gewehr mit gelöstem Lauf und gelöstem Vorderschaft;
- Figur 3a
- zeigt die Einzelheit "X" gemäß Figur 2 in vergrößerter Darstellung im Schnitt;
- Figur 3b
- zeigt die Einzelheit "X" gemäß Figur 1 ebenfalls in vergrößerter Darstellung im Schnitt;
- Figur 4
- zeigt perspektivisch eine Ansicht von unten auf das Schaftgehäuse;
- Figur 5
- zeigt eine Ansicht gemäß der Linie V - V aus Figur 3a.
[0014] Gemäß den Figuren 1 und 2 zeigt das insgesamt mit 1 bezeichnete Gewehr einen Vorderschaft
2, einen Hinterschaft 3 und einen Lauf 4. Im vorliegenden Fall stellen der Lauf, der
Hinterschaft und der Vorderschaft drei miteinander verbindbare Teile dar, wobei jedoch
auch eine Ausführungsform denkbar ist, bei der der Vorderschaft 2 und der Hinterschaft
3 einteilig ausgebildet sind.
[0015] Gegenstand der Erfindung ist nunmehr die Fixierung des Laufes 4 am Hinterschaft 3.
Der insgesamt mit 3 bezeichnete Hinterschaft weist an seinem vorderen Ende das insgesamt
mit 10 bezeichnete Schaftgehäuse auf. An dem mit 10 bezeichneten Schaftgehäuses anschließend
befindet sich auf dem Hinterschaft die längliche, schalenförmige Aufnahme 11 für den
Lauf 4. Im Bereich der schalenförmigen Aufnahme 11 für den Lauf 4 sind zwei Öffnungen
12 vorgesehen, die schlussendlich der Aufnahme der beiden Stifte 5 des Laufes 4 dienen.
Die Stifte 5, die durch ein Gewinde 6 in ihrer Höhe einstellbar in den Lauf 4 eindrehbar
sind, besitzen im Bereich des vorderen Endes jeweils eine umlaufende Nut 7.
[0016] Das Schaftgehäuse 10 weist darüber hinaus die mit 20 bezeichnete Verriegelungseinrichtung
auf. Die mit 20 bezeichnete Verriegelungseinrichtung umfasst im Einzelnen einen Hebel
21 und eine durch den Hebel 21 parallel zur Längsachse des Laufes verschiebliche Schieberplatte
22. Die Schieberplatte 22 besitzt zwei hintereinander angeordnete längliche Öffnungen
23. Die Öffnungen 23 zeigen zwei Bereiche 23a, 23b unterschiedlichen Durchmessers.
Der Bereich 23a entspricht in seiner Öffnungsweite dem Durchmesser des Stiftes im
Bereich seiner Nut 7, wohingegen der Bereich 23b dem Stiftdurchmesser entspricht.
Der Abstand der Nut 7 vom Außendurchmesser des Laufes entspricht in etwa dem Abstand
der Schieberplatte 22 von der Oberseite der schalenförmigen Aufnahme 11, so dass die
Schieberplatte 22 mit ihrem Bereich 23a zur Verriegelung in den Bereich der Nut 7
des Stiftes gebracht werden kann. Hieraus wird deutlich, dass nach Einsetzen des Laufes
in die schalenförmige Aufnahme 11, wenn die Stifte 5 die Öffnung 12 der schalenförmigen
Aufnahme 11 und die Öffnungsbereiche 23b der Schieberplatte 22 durchragen, durch Verschwenkung
des Hebels 21 in Richtung des Pfeiles 25, die Schieberplatte in Richtung des Pfeiles
27 bewegt werden kann, wodurch dann der Öffnungsbereich 23a in den Bereich der Nut
7 der Stifte 5 gelangt, und somit der Lauf am Hinterschaft fixiert ist, wie sich dies
aus Figur 3b ergibt.
[0017] Wie insbesondere der Figur 2 und der Figur 3a entnehmbar, ist ein Lösen des Laufes
4 vom Schaft 3 nur bei geöffnetem Verschluss 40 möglich. In dieser Position sind auch
die beiden parallelen Führungsschienen 41 zurückgezogen. Nach Verbindung des Laufes
4 mit dem Hinterschaft 3 kann der Verschluss 40 geschlossen werden, was bedeutet,
dass die Führungsschienen 41 in den entsprechenden Ausnehmungen am Lauf entlang gleiten.
Diese Führungsschienen 41 des Verschlusses 40 haben nicht die Aufgabe der Fixierung
des Laufes, sondern dienen lediglich der Führung des Laufes.
[0018] Um zu verhindern, dass sich der Hebel 21 aus der verriegelten Position gemäß Figur
3a selbstständig löst, sind im Bereich des Hebels seitlich am Hebel angreifende Druckstücke
30 vorgesehen, wobei ein solches Druckstück 30 aus einer Hülse 31 besteht, die eine
federbelastete Kugel 32 aufweist. Durch diese federbelastete Kugel 32 wird der Hebel,
der in seiner Schließposition und in seiner offenen Position jeweils eine Ausnehmung
für die federbelastete Kugel 32 aufweist, fixiert.
1. Gewehr (1), umfassend einen Schaft (2, 3) und einen vom Schaft (2, 3) abnehmbaren
Lauf (4), wobei der Schaft (2, 3) ein Schaftgehäuse (10) aufweist, wobei der Schaft
(2, 3) eine schalenförmige, längliche Aufnahme (11) für den Lauf (4) zeigt, wobei
der Lauf (4) mindestens einen Stift (5) und korrespondierend hierzu die schalenförmige
Aufnahme (11) eine Öffnung (12) zur Aufnahme des Stiftes (5) besitzt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Stift (5) an seinem freien Ende eine vorzugsweise umlaufende
Nut (7) aufweist, wobei eine Verriegelungseinrichtung (20) vorgesehen ist, die mit
der Nut (4e, 4f) zusammenwirkt.
2. Gewehr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stift (5) in seiner über den Lauf (4) vorstehenden Länge veränderbar ist.
3. Gewehr nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stift (5) durch ein Gewinde (6) mit dem Lauf (4) in Verbindung steht.
4. Gewehr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungseinrichtung (20) ein Bestandteil des Hinterschaftes (3) ist.
5. Gewehr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungseinrichtung (20) ein Bestandteil des Schaftgehäuses (10) ist.
6. Gewehr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungseinrichtung (20) eine Schieberplatte (22) umfasst.
7. Gewehr nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schieberplatte (22) zur Verriegelung mit dem mindestens einen Stift (5) parallel
zur Längsachse des Laufes (4) in dem Schaftgehäuse (10) verschieblich gelagert ist.
8. Gewehr nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schieberplatte (22) durch einen am Schaftgehäuse (10) angeordneten, verschwenkbaren
Hebel (21) betätigbar ist.
9. Gewehr nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hebel (21) in Offen- und Geschlossenstellung fixierbar ist.
10. Gewehr nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fixierung des Hebels (21) von zumindest einer Seite durch ein Druckstück (30)
erfolgt.
11. Gewehr nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Druckstück (30) eine in einer Hülse (31) gelagerte Kugel (32) umfasst, die federbelastet
ist.
12. Gewehr nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (31) ein Gewinde (17) zur Aufnahme durch das Schaftgehäuse (10) aufweist
13. Gewehr nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die schalenförmige, längliche Aufnahme (11) Teil des Schaftgehäuses (10) ist.