[0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchteneinrichtung an Hochgeschwindigkeits-Produktionsmaschine
zum Herstellen von Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei ein System
von Leuchten vorgesehen ist, die im Bereich von Maschinenorganen ortsfest an der Maschine
angeordnet sind, um jeweils entsprechend einem Maschinensteuertakt betriebene Maschinenorgane
und/oder passierende Produkte zu beobachten. Die Erfindung bezieht sich auch auf eine
besonders angepaßte Leuchte.
[0002] Eine bekannte Einrichtung zum Überwachen der Einstellung einzelner Maschinenorgane
an Produktionsmaschinen zum Herstellen von Artikeln der Tabak verarbeitenden Industrie
weist Stroboskoplampen auf, die an ausgewählten Stellen der Produktionsmaschine fest
installiert sind (DE-A 1 100 24 284). Die Stroboskoplampen sind mittels elektronischer
Triggersteuerung im Maschinentakt steuerbar. In der Praxis wird anstelle fest installierter
Stroboskoplampen jedoch mit transportablen, von Hand zu haltenden Stroboskop-Blitzlampen
gearbeitet. Eine solche Lampe kommt erst zum Einsatz, wenn Fehler auftreten, die die
Beobachtung eines scheinbar stehenden Bildes des Prozesses bei laufender Maschine
erfordern. Gründe dafür sind mannigfaltig. Eine besondere Anforderung besteht in einer
Maschinenbeleuchtung mit besonders hellem Dauerlicht, um einerseits durch durchsichtige
Schutzabdeckungen hindurch den Betrieb von Maschinenorganen zu beobachten. Andererseits
soll Dauerausleuchtung mit maximaler Lichtstärke für Reinigung, Wartung und Fehlerbehebung
gewährleistet sein. Für diese Zwekke kommen Leuchtstofflampen zum Einsatz, die an
Maschinenorganen fest installiert werden. Man erreicht zwar eine gleichmäßige Ausleuchtung
mit Dauerlicht, doch die Lampen beanspruchen beachtlichen Montageraum. Aus konstruktiven
Gründen ist es praktisch nicht möglich, neben den Dauerlichtleuchten zusätzlich Stroboskoplampen
vorzusehen. Gerade an Stellen, an denen Ausleuchtung mit Stroboskoplicht gewünscht
wird, bestehen hinsichtlich Montage, Lichtqualität, Strahlungsrichtung und Montageraum
erhebliche Probleme. Es kommt hinzu, daß der zusätzliche Einbau einer Mehrzahl von
Stroboskoplampen unwirtschaftlich ist. Man begnügt sich daher mit der transportablen
Handstroboskoplampe, um bei entfernter Schutzabdeckung durch Halten der Blitzlampe
von Hand und versuchsweise Änderung ihrer Position eine geeignet erscheinende Ausleuchtposition
zur Beobachtung eines fehlerhaften Prozesses zu finden. Abgesehen davon, daß diese
Handhabung bei geöffneten Schutzabdeckungen an laufender Maschine erhebliche Gefährdung
bedeutet, die in Kauf genommen wird, ist sie darüber hinaus umständlich und nicht
ohne weiteres reproduzierbar. Es werden herkömmliche Gasentladungs-Blitzlampen verwendet,
da deren Beleuchtungsstärke an sich relativ groß ist. Insoweit stellt man auf sogar
übermäßig hohe Lichtstärke ab, um auch bei reduziertem Produktionstakt, mit dem die
Lichtstärke einer taktgesteuerten Gasentladungs-Blitzlampe zwangsläufig zurückgeht,
annehmbare Lichtverhältnisse zu erhalten. Die bezeichneten Hochgeschwindigkeits-Produktionsmaschinen
weisen besondere Charakteristika auf, die besondere Anforderungen an spezifisch anzupassende
Lichttechnik stellen. Bewegungsabläufe sind besonders sensibel und schnell. Maschinenorgane
müssen störungsfrei Produktionsgeschwindigkeiten bewältigen, die durchaus bei 200
bis 400 Schritten/s liegen. Für die herzustellenden Artikel, Produkte oder Komponenten
derselben muß eine Vielzahl von Organen mit höchster Geschwindigkeit präzise zusammenwirken,
um Vorgänge des Förderns, Überführens und Bearbeitens an zahlreichen Positionen einer
Herstellungslinie auszuführen. Entsprechend sind die Organe insbesondere in Form von
Fördertrommeln, rotierenden Schneidorganen, Schiebe-, Ausricht-, Roll- und Wendemitteln,
rotierenden Klebe- und Druckorganen sowie Antriebsorganen für intermittierende Bewegungen
unterschiedlich gestaltet. Insbesondere für den Hochleistungsbetrieb sind Abstimmung
und Zusammenwirken aller genannten Elemente außerordentlich wichtig, um ungehinderten
Produktionsfluß und ein fehlerfreies Produktionsergebnis zu erzielen. Zusätzlich zur
Ausleuchtung mit Dauerlicht kommt dem Erzeugen stehender Bilder der sehr schnell ablaufenden
Vorgänge in allen Geschwindigkeitsbereichen wesentliche Bedeutung zu. Mit dem Hochgeschwindigkeitsbetrieb
sind besondere, gleichfalls zu erfassende Beschleunigungs- und Abbremsphasen verbunden.
Dabei soll die Beleuchtungstechnik nicht nur Anforderungen der Betriebsund Zustandsüberwachung
sowie der Wartung genügen, sondern es sollen auch charakteristische Störungsmuster
ermittelbar und Betriebseinstellungen durch Erfassen und Verändern charakteristischer
Produktionsphasen durchführbar sein. Die bekannten Leuchteneinrichtungen für die genannten
Spezialmaschinen der Tabak verarbeitenden Industrie werden der Summe der genannten
Anforderungen nicht gerecht.
[0003] Der Erfindung liegt das Hauptziel zugrunde, eine multifunktionelle Leuchteneinrichtung
an genannten Produktionsmaschinen der Tabak verarbeitenden Industrie zu schaffen.
Insbesondere sollen ein besonders hoher Integrationsgrad von Gerätefunktionen sowie
eine maschinengerechte und angepaßte Bauform erreicht werden, um Licht ein und derselben
Lichtquelle wahlweise als Dauerlicht oder Stroboskoplicht zur Beobachtung, Wartung,
Fehlersuche, Störungsanalyse und/oder Maschineneinstellung zu nutzen. Dabei soll die
Qualität des Lichts für alle Funktionsbereiche auch bei unterschiedlichsten Anforderungen
gleichermaßen gut sein. Eine integrierte Leuchtenkonstruktion soll einfach und kostengünstig
sein. Ziel ist es auch, eine Einrichtung mit langer Standzeit und hoher Funktionszuverlässigkeit
zu erhalten. Solche multifunktionellen Leuchten sollen jeweils in engstem Raum montierbar
sowie einfach und wirksam auf die zu beleuchtende Stelle ausrichtbar sein.
[0004] Die Ziele der Erfindung werden in Verbindung mit den Merkmalen der eingangs genannten
Leuchteneinrichtung dadurch erzielt, daß jede Leuchte durch wenigstens eine sichtbares
Licht emittierende Leistungs-Halbleiterlichtquelle, insbesondere eine Leuchtdiode,
oder durch wenigstens ein entsprechendes pulssteuerbares Leuchtelement gebildet ist
und die Einrichtung eine mit den Leuchten elektrisch verbundene elektronische Betriebs-Steuereinheit
zum wahlweise einstellbaren Betrieb der Leuchten umfaßt, wobei einerseits Betrieb
mit gleichmäßigem Dauerlicht zum Ausleuchten von Maschinenorganen und/oder Produkten
sowie andererseits Betrieb mit entsprechend dem Maschinensteuertakt periodisch unterbrochenem
Stroboskoplicht zum Erzeugen von scheinbaren Bildern, die Bewegungsabläufe von Maschinenorganen
und/oder Produkten darstellen, einstellbar ist. Erfindungsgemäß wird erreicht, daß
das System von Leuchten, deren Halbleiterlichtquellen mittels Pulsfolgen steuerbar
sind, multifunktionell nutzbar ist. Es ist von besonderem Vorteil, daß mit ein und
demselben Mittel einerseits eine langlebige Dauerbeleuchtung mit leistungsstarkem
homogenem Licht zum Ausleuchten von Maschinenorganen über weite Leuchtbereiche zur
Verfügung steht und daß andererseits in der Stroboskop-Betriebsart bisher nicht gekannte
Präzision sowie Flexibilität zur Fehlersuche, Kontrolle, Nach- und Einstellung erzielt
werden. Von wesentlicher Bedeutung ist auch, daß jede Leuchte in engstem Raum montierbar
ist. Aufgrund von Leistungsbetrieb in allen Betriebsarten werden maximale Lichtstärken
mit optimalen Ausleuchtbereichen erzielt. Mit dem System der Mehrzahl von Leuchten
in der Produktionsmaschine lassen sich Meßergebnisse an unterschiedlichen Stellen
in der Maschine vergleichen. Es wird die Hochgeschwindigkeitstechnik der Spezialmaschinen
der Tabakindustrie beherrschbar. Man erreicht besonders schnelle Fehlereingrenzung
in Verbindung mit erhöhter Maschinenverfügbarkeit. Typische Produktfehler wie zum
Beispiel Abdrücke an Zigaretten lassen sich schnell, einfach und zuverlässig in bezug
auf eine verursachende Trommel in der Maschine lokalisieren. Auch im Hochgeschwindigkeitsbetrieb
lassen sich Leimbildkontrollen und Korrekturen im Papierlauf vornehmen. Zum Beispiel
läßt sich auch das Leimbild zum Schnitt an einer Rolltrommel präzise kontrollieren
und einstellen. Falsche Produktlagen auf einer Trommel oder Bewegungen des Produktes
auf der Trommel lassen sich schnell und zuverlässig feststellen. Mittels Stroboskopüberwachung
wird die Stabilität des Flusses von Zigarettenfiltem gewährleistet. Im Stroboskopbetrieb
lassen sich Baugruppen zum Beispiel zur Bänderrollung einfach einstellen. Allgemein
ist die wirksame Kontrolle und Nachstellung von Maschinenorganen im Maschinenbetrieb
hervorzuheben. Insbesondere läßt sich eine Online-Nachstellung der Übergabe von Produkten
zwischen Trommeln schnell und zuverlässig durchführen. Zwischen Dauerlichtbetrieb
und Stroboskoplichtbetrieb sind einfache und schnelle, maschinenangepaßte Umschaltung
und Bedienung erreicht. Die in die Maschine integrierten Universalleuchten vermeiden
für alle Betriebsarten Probe- oder Versuchsausrichtungen der Leuchtquellen. Reproduzierbarkeit
behindernde Einzelmessungen entfallen. Eine mit dem Leuchtensystem ausgestattete Maschine
läßt sich gefahrlos mit geschlossenen Schutzabdeckungen betreiben. Es steht ein System
von kostengünstigen und langlebigen Halbleiterlichtquellen für die Maschinenbeleuchtung
mit Dauerlicht sowie für das Erzeugen von scheinbaren Bildern mit Stroboskoplicht
zur Verfügung. Im ganzen erhält man ein relativ einfaches, funktionsvielfältiges und
funktionszuverlässiges Beleuchtungssystem, das kostengünstig und technisch einfach
in eine Maschine zu integrieren ist und relativ lange Standzeit gewährleistet.
[0005] Um vorteilhaft ein automatisches Umschalten zwischen Stroboskopbetrieb bei laufender
Maschine und Dauerbeleuchtung bei Maschinenstillstand zu erreichen, ist die Betriebs-Steuereinheit
für eine Dauerlicht-Betriebsart zweckmäßig in einen Schaltzustand versetzbar, in dem
wenigstens eine Leuchte frei von Ansteuerung durch die Betriebs-Steuereinheit bleibt,
wobei die Leuchte direkt mit Versorgungsspannung, vorzugsweise Gleichspannung beaufschlagt
wird. Zweckmäßig ist die Leuchte dann mit wenigstens einer elektronischen Dioden-Steuerschaltung
ausgestattet, die selektiv in zwei Schaltzustände derart versetzbar ist, daß sie in
Abhängigkeit von dem Vorhandensein bzw. Nicht-Vorhandensein eines Takt-Steuersignals
der Betriebs-Steuereinheit zwischen getakteter und direkter ungetakteter Leuchtdioden-Spannungsversorgung
umschaltet.
[0006] Eine besondere Ausgestaltung besteht darin, daß die Betriebssteuereinheit für eine
Dauerlicht-Betriebsart in einen Schaltzustand versetzbar ist, in dem sie wenigstens
eine Leuchte mit einem eine Pulsfolge aufweisenden Steuersignal beaufschlagt, dessen
Pulsfrequenz zur Frequenz des Maschinentakts im Leuchtbereich der Leuchte asynchron
ist. Zweckmäßig werden Pulsfrequenzen bei 450 bis 500 Hz eingestellt, um gegenüber
einem Hochgeschwindigkeits-Produktionstakt in der Größenordnung von z.B. 200 bis 400
Hz ausgeprägte Asynchronität zu erzielen.
[0007] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Betriebs-Steuereinheit der Leuchteneinrichtung
besteht weiterhin darin, daß die Steuereinheit für eine Stroboskop-Betriebsart in
einen Schaltzustand versetzbar ist, in dem sie wenigstens eine Leuchte mit einem eine
Pulsfolge aufweisenden Steuersignal beaufschlagt, dessen Pulsfrequenz synchron mit
dem Maschinen-Produktionstakt im Leuchtbereich der Leuchte gehalten wird. In dieser
Einstellung wird an einem Maschinenorgan wie z.B. einer Trommel oder einer Mulde ein
scheinbar stehendes Bild des geförderten Produkts bzw. Zwischenprodukts erzeugt. Zweckmäßig
kann auch vorgesehen werden, daß die Betriebs-Steuereinheit für eine Stroboskop-Betriebsart
in einen Schaltzustand versetzbar ist, in dem sie ein wenigstens eine Leuchte beaufschlagendes,
eine Pulsfolge aufweisendes Steuersignal hervorbringt, das mit einem von Takt-Synchronität
des Steuertakts mit dem Maschinentakt im Leuchtbereich der Leuchte abweichenden, einstellbaren
Takt-Offset erzeugt wird. Diese geringfügig von Synchronität abweichende Frequenzverschiebung
kann positiv oder negativ sein, um eine in der Produktionslinie in Richtung nach vom
oder zurück scheinbar verlangsamte Bewegung des Maschinenorgans und/oder Produkts
zu erzeugen.
[0008] Gemäß weiterer Ausgestaltung ist die Betriebs-Steuereinheit in einer Stroboskop-Betriebsart
zweckmäßig in einen Schaltzustand versetzbar, in dem sie ein wenigstens eine Leuchte
beaufschlagendes, eine Pulsfolge aufweisendes Steuersignal hervorbringt, das mit einstellbarer
Phasenverschiebung zwischen dem Steuertakt und dem Maschinentakt im Leuchtbereich
der Leuchte erzeugt wird. Mittels einer solchen Phasenverschiebung, die negativ oder
positiv sein kann, wird ein stehend erscheinendes Objekt oder Produkt in seiner Bewegungsposition
um ein der Einstellung entsprechendes Maß in Vorwärtsoder Rückwärtsrichtung verschoben.
[0009] In besonders bevorzugter Gestaltung ist die Betriebs-Steuereinheit so ausgebildet,
daß sie ein wenigstens eine Leuchte ansteuerndes Steuersignal mit einem Puls/Pausen-Verhältnis
einer Pulsfolge erzeugt, das bei im Leuchtbereich der Leuchte sich ändernden Maschinentakt
unabhängig von einer solchen Änderung konstant gehalten wird. Man erreicht damit,
daß die Lichtstärke der Leuchte bei unterschiedlichen bzw. sich auch in großem Maß
ändernden Maschinengeschwindigkeiten, z.B. beim Abbremsen oder Beschleunigen, konstant
bleibt.
[0010] Um zweckmäßig und vorteilhaft die Lichtstärke von Stroboskoplicht und/oder Dauerlicht
in einem vorgegebenen Bereich variabel einstellbar zu machen, wird die Betriebs-Steuereinheit
in erfindungsgemäßer Ausgestaltung so geschaltet, daß sie ein wenigstens eine Leuchte
ansteuerndes Steuersignal mit einem Puls/Pausen-Verhältnis einer Pulsfolge erzeugt,
das in einem vorgegebenen Bereich variabel einstellbar ist.
[0011] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft wird die Betriebs-Steuereinheit der Leuchteneinrichtung
in elektrischer Schaltung mit einer zentralen Antriebssteuerung einer mit den Leuchten
ausgestatteten Produktionsmaschine verbunden, um die Leuchten nach Maßgabe und/oder
in Abhängigkeit von Betriebszuständen der Produktionsmaschine zu steuern. Die Betriebs-Steuereinheit
ist dann mit einer elektronischen Trigger-Schaltung ausgestattet, mit der wenigstens
eine und vorzugsweise jede Leuchte in Stroboskop-Betriebsart selbsttätig mit dem der
jeweiligen Beleuchtungsstelle zugeordneten Maschinentakt angesteuert wird. Mit den
an den Systemtakt des Antriebssystems und an die damit möglichen Taktuntersetzungen
gekoppelten Leuchten lassen sich Einzelantriebe mit zugehörigen Maschinenorganen individuell
beobachten und einstellen. Es werden unbeeinflußt bzw. unabhängig von einer Änderung
der jeweiligen Maschinengeschwindigkeit stehende Bilder erzeugt. Zeitgleich lassen
sich Bewegungsvorgänge an mehreren Stellen einer Produktionsmaschine besonders gut
sowohl in Beschleunigungsphase als auch in Bremsphase beobachten.
[0012] Zweckmäßig kann die Betriebs-Steuereinheit der Leuchteneinrichtung in elektrischer
Schaltung auch mit Bedienelementen einer Bedienstation einer Produktionsmaschine zum
individuellen Steuern der Leuchten verbunden sein. Zum Beispiel kann zur besonderen
Einstellung in einer Stroboskop-Betriebsart ein Mulden- oder Trommeltakt sowie die
zu beobachtende Baugruppe bzw. Trommel angewählt werden. In einer Zigarettenstrangmaschine
wird zum Beispiel ein vorderer oder hinterer Strang angewählt, um ein stehendes Bild
der Zigaretten eines Stranges bei einer Doppelstrangmaschine zu erhalten. Eine Produktionsmaschine
wird zweckmäßg mit einem Handrad als Bedienelement ausgestattet, um im Bedarfsfall
den Stroboskoplichtbetrieb mit einer Machinen-Betriebsvisualisierung einzuschalten
und Einstellungen komfortabel durchzuführen.
[0013] Eine für die Zwecke der erfindungsgemäßen Leuchteneinrichtung besonders angepaßte
und vorteilhafte Leuchte umfaßt wenigstens einen stabförmigen, sich lang erstreckenden
Sockel, dessen der Leuchten-Abstrahlseite zugewandte Oberfläche als eine eine Schrägung
aufweisende Befestigungsfläche ausgebildet ist, an der mehrere Leuchtdioden in Reihe
längs des Sockels mit der Schrägung entsprechender Abstrahlausrichtung angeordnet
sind. Diese Leuchte baut besonders kompakt, wobei sie eine optimale Ausleuchtung längs
eines zu beleuchtenden Maschinenorgans gewährleistet. Besonders vorteilhaft kann die
Leuchte ein stabförmiges, sich lang erstreckendes Gehäuse mit wenigstens einem in
dessen Längsrichtung sich erstreckenden Montageraum umfassen, der in einen den Dioden-Befestigungssockel
aufnehmenden Raum und einen längs mit diesem sich erstreckenden Raum unterteilt ist,
in dem wenigstens eine elektronische Einheit zur Leuchtensteuerung angeordnet werden
kann.
[0014] Im ganzen steht erfindungsgemäß eine Leuchteneinrichtung an einer Hochgeschwindigkeits-Produktionsmaschine
zum Herstellen von Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie zur Verfügung, die
mit einer besonderen, mit den Halbleiterlichtquellen aufweisenden Leuchten elektrisch
verbundenen, als elektronischer Lichtschalter arbeitenden Betriebs-Steuereinheit ausgestattet
ist, die die Leuchten ansteuernde, Pulssignale umfassende Steuersignale hervorbringt.
Mittels der Pulssignale werden ausgewählte Leuchten in wahlweise einstellbaren Betrieb
mit Dauerlicht und entsprechend dem Maschinensteuertakt periodisch unterbrochenem
Stroboskoplicht zum Erzeugen von scheinbaren, die Bewegungsabläufe von Maschinenorganen
und/oder Produkten darstellenden Bildern versetzt. Zweckmäßig und vorteilhaft ist
in wenigstens einer Betriebsart das Puls/Pausen-Verhältnis des jeweils ansteuernden
Steuersignals zur Steuerung der Lichtstärke veränderbar. Als Licht emittierende Leuchtelemente
sind nicht nur Leistungs-Halbleiterlichtquellen, sondern auch zum Dauerlichtbetrieb
und in Verbindung mit Pulssteuerung entsprechend betreibbare Lichtquellen geeignet.
[0015] Unteransprüche sind auf die genannten Ausgestaltungen der Erfindung gerichtet. Besonders
zweckmäßig und vorteilhafte Ausbildungsformen oder -möglichkeiten der Erfindung werden
anhand der folgenden Beschreibung der in der schematischen Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- in axonometrischer Ansicht eine mit Leuchten einer erfindungsgemäßen Leuchteneinrichtung
ausgestattete Zigarettenstrangmaschine mit angedeutetem Übergabebereich zum Überführen
von Tabakstrangabschnitten an eine Produktionsmaschine für Filterzigaretten,
- Fig.2
- im Blockschaltbild den allgemeinen Aufbau einer erfindungsgemäßen Leuchteneinrichtung
und
- Fig. 3 und 4
- in axonometrischer Ansicht eine erfindungsgemäße Leuchte einer erfindungsgemäßen Leuchteneinrichtung.
[0016] Eine erfindungsgemäße Leuchteneinrichtung 2, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, umfaßt
ein System von Leuchten L1 bis L9, von denen drei Leuchten L1 bis L3 an einer Zigarettenstrangmaschine
1 gemäß Fig. 1 ortsfest angeordnet sind. Die Leuchte L1 ist an einem Druckwerk 1.23,
die Leuchte L2 an einem Messerapparat 1.31 und die Leuchte L3 an einer Schnittstelle
1.35 zwischen der Zigarettenstrangmaschine 1 und einer Filteransetzmaschine 1.37 vorgesehen.
Die Leuchteneinrichtung 2 weist eine Betriebs-Steuereinheit (Ansteuereinheit) 3 auf.
Bestandteil der Steuereinheit 3 ist eine in Fig. 1 dargestellte, zweckmäßig mikroprozessor-gesteuerte
Ansteuerelektronik in Form einer Triggersteuerung 31, die mit einem oder mehreren
Maschinen-geschwindigkeitsabhängigen Signalen einer Maschinen-Antriebssteuerung 11
versorgt wird. So werden die Leuchten L1 bis L9 mit zugeordneten, eine Pulsfolge aufweisenden
Steuersignalen S1 bis S9 entsprechend dem Maschinentakt bzw. entsprechend dem die
Maschine steuernden Takt MT beaufschlagt.
[0017] Gemäß Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 ist jede Leuchte L1 bis L9 durch eine
Gruppe von zehn lichtemittierenden Leistungs-Leuchtdioden LED gebildet. Solche Dioden
sind handelsüblich und z.B. mit einer Leistung von einem Watt erhältlich. Wie aus
Fig. 4 ersichtlich, ist jede Leuchtdiode auf einer kleinen rechteckförmigen Platine
6 angeordnet, die auch eine Dioden-zugehörige elektronische Dioden-Steuerschaltung
4 aufnimmt. Jede Diode erzeugt homogenes und farbloses (neutrales) Licht.
[0018] Üblicherweise ist eine Produktionslinie zum Herstellen von Zigaretten durch eine
Zigarettenstrangmaschine, eine Filteransetzmaschine und eine anschließende Verpackungsmaschine
bestimmt. Solche taktgesteuerten, kontinuierlich arbeitenden Produktionsmaschinen
sind bekannt und zum Beispiel in DE 100 24 284 näher beschrieben. Hier wird im Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Leuchteneinrichtung 2 nur die Zigarettenstrangmaschine 1
näher beschrieben. Ein Vorverteiler 1.2 wird portionsweise mit Tabak beschickt. Eine
Entnahmewalze 1.3 des Vorverteilers 1.2 ergänzt gesteuert einen Vorratsbehälter 1.4
mit Tabak, aus dem ein Steilförderer 1.5 Tabak entnimmt und einen Stauschacht 1.6
gesteuert beschickt. Aus dem Stauschacht 1.6 entnimmt eine Stiftwalze 1.7 einen gleichförmigen
Tabakstrom, der von einer Ausschlagwalze 1.8 aus den Stiften der Stiftwalze 1.7 herausgeschlagen
und auf ein mit konstanter Geschwindigkeit umlaufendes Streutuch 1.9 geschleudert
wird. Ein auf dem Streutuch 1.9 gebildetes Tabakvlies wird in eine Sichteinrichtung
1.11 geschleudert, die im wesentlichen aus einem Luftvorhang besteht, den größere
bzw. schwerere Tabakteile passieren, während alle anderen Tabakteilchen von der Luft
in einen von einer Stiftwalze 1.12 und einer Wand 1.13 gebildeten Trichter 1.14 gelenkt
werden. Von der Stiftwalze 1.12 wird der Tabak in einen Tabakkanal 1.16 gegen einen
Strangförderer 1.17 geschleudert, an dem der Tabak mittels in eine Unterdruckkammer
1.18 gesaugter Luft gehalten und ein Tabakstrang aufgeschauert wird. Ein Egalisator
1.19 entfernt überschüssigen Tabak von dem Tabakstrang, der dann auf einen im Gleichlauf
geführten Zigarettenpapierstreifen 1.21 gelegt wird. Der Zigarettenpapierstreifen
1.21 wird von einer Bobine 1.22 abgezogen, durch ein Druckwerk 1.23 geführt und auf
ein angetriebenes Formatband 1.24 gelegt. Das Formatband 1.24 transportiert den Tabakstrang
und den Zigarettenpapierstreifen 1.21 durch einen Former 1.26, in dem der Zigarettenpapierstreifen
1.21 um den Tabakstrang gefaltet wird, so daß noch eine Kante absteht, die von einem
nicht dargestellten Leimapparat in bekannter Weise beleimt wird. Darauf wird die Klebenaht
geschlossen und von einer Tandemnahtplätte 1.27 getrocknet. Ein so gebildeter Zigarettenstrang
1.28 durchläuft ein Strangdichtemeßgerät 1.29, das den Egalisator 1.19 steuert, und
wird von einem Messerapparat 1.31 in doppelt lange Zigaretten 1.32 geschnitten. Die
doppelt langen Zigaretten 1.32 werden von einer gesteuerte Arme 1.33 aufweisenden
Übergabevorrichtung 1.34 im Bereich einer Schnittstelle 1.35 einer Übernahmetrommel
1.36 der Filteransetzmaschine 1.37 übergeben, auf deren Schneidtrommel 1.38 sie mit
einem Kreismesser in Einzelzigaretten geteilt werden. Förderbänder 1.39, 1.41 fördern
überschüssigen Tabak in einen unter dem Vorratsbehälter 1.4 angeordneten Behälter
1.42, aus dem der rückgeführte Tabak von dem Steilförderer 1.54 entnommen wird.
[0019] Mit den fest an der Maschine 1 installierten Leuchten L1, L2 und L3 werden wahlweise
das Druckwerk 1.23, der Messerapparat 1.31 und die Übergabestelle 1.35 zwischen den
Maschinen 1 und 1.37 mit Dauerlicht beleuchtet. Andererseits sind ein und dieselben
Leuchten L1 bis L3 mittels der erfindungsgemäßen Einrichtung wahlweise auf Stroboskop-Betriebsarten
umschaltbar, um besonders einfach und präzise eine exakte Einhaltung des Druckbildes,
des Trennschnitts sowie eine einwandfreie Übergabe von Zigaretten 1.32 auf die Filteransetzmaschine
1.37 nicht nur zu überwachen, sondern auch einzustellen. Dabei bleiben Schutzabdeckungen
an der Maschine 1 geschlossen.
[0020] Die Betriebs-Steuereinheit 3 gemäß Fig. 2 ermöglicht für sämtliche Leuchten L1 bis
L9 universellen und multifunktionellen Betrieb. Die Steuereinheit 3, die mit einer
Gleichspannung U0 von z.B. 24 V versorgt wird, arbeitet als Betriebsarten einstellender
bzw. bestimmender elektronischer Lichtschalter sowie als elektronische Triggerschaltung.
Jede Leuchte L1 bis L9 wird über einen Spannungsausgang der Steuereinheit 3 mit Gleichspannung
U1 von z.B. 24 V versorgt, und die Spannung bzw. Leistung jeder Leuchte L1 bis L9
ist mit individuellem Takt-Steuersignal S1 bis S9 steuerbar, das die Steuereinheit
3 in Abhängigkeit von gewählter und eingestellter Licht-Betriebsart hervorbringt.
Als Ausgangstreiber wird ein handelsüblicher Differenztreiber verwendet.
[0021] Die Signale werden mit 5 V-Differenzsignal übertragen. In dem Diagramm der Fig. 2
wird die Signalübertragung mit einem Steuersignal S, wie es mit nebeneinander auftretenden
Signalen S1 bis S9 für zugehörige Leuchten L1 bis L9 unterschiedlich hervorgebracht
werden kann, über eine einzige Steuerleitung dargestellt. Unterschiedliche Signale
S1 bis S9 können im Multiplex-Betrieb über mehrere logische Kanäle über eine einzige
Leitung, oder, wie in Fig. 1 dargestellt, mit jeweils zugeordneten Leitungen übertragen
werden. Das Steuersignal S bzw. die Steuersignale S1 bis S9 enthalten eine bzw. mehrere
periodische Pulsfolgen mit Pulsfrequenz PF. Jede Dioden-Steuerschaltung 4 ist so vorbereitet
und geschaltet, daß die Ansteuerung mit steigenden Flanken der Pulse P ausgelöst wird,
um die Dioden der Leuchten L1 bis L9 mit entsprechend den Pulssignalen getakteter
Spannung zu versorgen.
[0022] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 kann jede LED-Leuchte L1 bis L9 wahlweise in drei
Grundbetriebsarten betrieben werden, und zwar zum Erzeugen von Dauerlicht ohne Ansteuerung,
von Dauerlicht mit Ansteuerung sowie von Stroboskoplicht.
[0023] In der Dauerlicht-Betriebsart ohne Ansteuerung überträgt die Signalsteuerleitung
kein Steuersignal S. Die Dioden-Steuerschaltung 4 jeder Leuchte L1 bis L9 diskriminiert
das Vorhandensein bzw. Nicht-Vorhandensein eines Steuer-Taktsignals S und schaltet
dementsprechend zwischen getakteter und direkter ungetakteter Leuchdioden-Spannungsversorgung
selbsttätig um. Jede Leuchte L1 bis L9 ist mit Diode und individueller Dioden-Steuerschaltung
4 so ausgelegt und geschaltet, daß sie bei Ausbleiben des Takts des Steuersignals
S direkt mit Gleichspannung U1 von typischerweise 24 V betrieben wird.
[0024] In der Betriebsart "Dauerlicht mit Ansteuerung" wird die elektrische Leistung gesteuert,
um die Leuchten-Lichtstärke zu ändern und einzustellen. Die Leuchte wird als Dimmer
betrieben. Zu diesem Zweck wird ein Steuersignal S erzeugt, dessen Pulsfrequenz PF
zur Frequenz des Maschinensteuertakts MT im Leuchtbereich der jeweils gesteuerten
LED-Leuchte L1 bis L9 asynchron ist. Berücksichtigt man, daß der Hochgeschwindigkeits-Maschinentakt
mit einer Frequenz in der Größenordnung von 200 Hz bis 400 Hz erzeugt wird, so wird
zweckmäßig eine Pulsfrequenz PF oberhalb 450 Hz gewählt. Zur Steuerung der Lichtstärke
wird das Puls/Pausen-Verhältnis P/P der Pulsfolge geändert und eingestellt; Änderung
und Einstellung erfolgen zweckmäßig im Bereich 1/2 < P/P < 99/1. So ist die Lichtstärke
der angewählten Leuchte stufenlos einstellbar. Dies ist von besonderer Bedeutung,
um Dauerlicht-Beleuchtung zur Vermeidung von Blendeffekten an zu beobachtende Objekte
anzupassen.
[0025] In der dritten Betriebsart schaltet die Betriebs-Steuereinheit 3 auf Stroboskop-Betrieb
um. Die entsprechend angesteuerte Leuchte strahlt periodisch unterbrochenes Licht
ab. Um ein scheinbar stillstehendes Bild des zu messenden Vorgangs zu erzeugen, wird
die Steuereinheit 3 in einen Schaltzustand versetzt, in dem sie ein Steuersignal S
erzeugt, dessen Pulsfrequenz synchron mit dem Maschinen-Steuertakt MT im Leuchtbereich
der angesteuerten LED-Leuchte gehalten wird. Um aus der Position des stehend erscheinenden
Objekts eine langsame Bewegung des Objekts in oder gegen die Laufrichtung in der Maschine
zu erhalten, läßt sich die Betriebs-Steuereinheit 3 in einen Schaltzustand versetzen,
in dem sie ein Steuersignal S hervorbringt, das mit einem von Takt-Synchronität des
Steuertakts mit dem Maschinensteuertakt MT im Leuchtbereich der angesteuerten LED-Leuchte
abweichenden, einstellbaren Takt-Offset OS erzeugt wird. Gemäß der gewünschten Bewegungs-Beobachtungsrichtung
wird ein geringfügiger Versatz der Frequenz von der Synchronität nach oben oder nach
unten eingestellt.
[0026] Weiterhin ist die Betriebs-Steuereinheit 3 derart ausgebildet und geschaltet, daß
die Pulsfolge des Steuersignals S in ihrer Phasenlage verschiebbar und einstellbar
ist. Ausgehend von einem bei Frequenzsynchronität stehend erscheinenden Objekt kann
dieses entsprechend einer Vor- oder Rückverstellung der Phase in seinem Lauf nach
vom oder hinten verschoben werden.
[0027] Während im Betrieb der Steuereinheit 3 mit in der Lichtstärke veränderbarem Dauerlicht
das Puls/Pausen-Verhältnis P/P zum Ausleuchten mit unterschiedlicher Lichtstärke geändert
wird, ist die Steuereinheit 3 für den Stroboskoplichtbetrieb so vorbereitet und geschaltet,
daß das Puls/Pausen-Verhältnis P/P, das sich an sich mit Änderung der Pulsfrequenz
ändert, bei Pulsfrequenzänderung konstant gehalten wird. Auch dadurch erreicht man
eine zusätzliche wesentliche Qualitätsverbesserung der Ausleuchtung bzw. Messung mit
Stroboskoplicht. Eine weitere Eigenschaft der Betriebs-Steuereinheit 3 besteht darin,
daß auch die Lichtstärke des Stroboskoplichts durch Ändern und Verstellen des Puls/Pausen-Verhältnisses
P/P kontinuierlich veränderbar und einstellbar ist, wobei die Konstanthaltung in bezug
auf sich ändernde Pulsfrequenz PF beibehalten bleibt. Zweckmäßig wird ein Puls/Pausen-Verhältnis
P/P im Bereich von 1/99 < P/P < 1/2 eingestellt. Dabei weist die Steuereinheit 3 die
Eignung auf, daß Stroboskoplicht in einem weiten Frequenzspektrum von insbesondere
3 bis 400 Hz hervorbringbar ist.
[0028] Man erkennt, daß anhand der beschriebenen Betriebsarten ein Maximum an Einstellmöglichkeiten
und Flexibilität zum Ausleuchten, Messen, Analysieren und/oder Einstellen des Produktlaufs
bzw. der Maschinenorgane mit ein und demselben Leuchtmittel erreicht wird. Um die
Einstellungs- und Beobachtungsbandbreite optimal zu nutzen, ist die Betriebs-Steuereinheit
3 mit der Antriebssteuerung 11 der mit dem Leuchtensystem ausgestatteten Produktionsmaschine
elektrisch verbunden und geschaltet. Die Maschinen-Antriebssteuerung 11 ihrerseits
wird üblicherweise durch eine Speicher-programmierbare Steuerung 12 verwaltet und
betrieben. Gemäß installierter bzw. einstellbarer Programme werden insbesondere Zustände
von Bedienelementen und/oder Maschinensensoren abgefragt und zugeordnete Vorgänge
gesteuert. Insbesondere wird erfindungsgemäß erreicht, daß die multifunktionelle Leuchteneinrichtung
2 in Kombination mit einer Maschinenvisualisierung, also in Verbindung mit den Maschinenzustand
und/oder - betrieb visualisierenden Bedienfeldern betrieben wird. Im Bedarfsfall kann
mittels eines Maschinenbedienelements wie eines Handrades zusammen mit der Maschinenvisualisierung
Dauerlichtbetrieb und Stroboskopbetrieb eingeschaltet und eingestellt werden. Unter
Nutzung der mit der Steuereinheit 3 geschalteten Steuerungen 11, 12 kann dann zum
Beispiel gezielt ein Mulden- oder Trommeltakt sowie die zugehörige zu beobachtende
Baugruppe oder Trommel angewählt werden, also zum Beispiel in Fig. 1 der durch die
Leuchte L3 ausgeleuchtete Bereich der Übernahmetrommel 1.36. Insbesondere kann der
Lauf der Übemahmetrommel 1.36 durch Anwendung der beschriebenen Leuchten-Betriebsarten
genau beobachtet, analysiert, eingestellt und/oder korrigiert werden. Diese Art der
Analyse und Einstellung erlaubt es auch, die Art von Fehlern oder Störungen zuverlässig
und schnell einzuordnen, nämlich insbesondere zwischen elektrischen Systemfehlem und
Prozeßfehlern im Bereich von Einzelantrieben abzugrenzen und zu unterscheiden. Derartige
Beobachtungen, Messungen und Einstellungen können aufgrund der systematischen Beleuchtung
an mehreren Stellen in der Maschine in bezug aufeinander durchgeführt werden. Mittels
der Steuereinheit 3 in Verbindung mit den Steuerungen 11, 12 sind die Leuchten L1
bis L9 im Stroboskopbetrieb an den Systemtakt MT des Maschinen-Antriebssystems, gegebenenfalls
jeweils mit zugeordneter Taktuntersetzung gekoppelt. Die Steuereinheit 3 ist so eingerichtet,
daß bei Stillstand der Produktionsmaschine automatisch von Stroboskopbetrieb auf Dauerbeleuchtung
umgeschaltet wird. Dabei kann zunächst die Betriebsart "Dauerlicht ohne Ansteuerung"
selbsttätig eingeschaltet werden und dann im Bedarfsfall in der Betriebsart "Dauerlicht
mit Ansteuerung" die Lichtstärke verringert bzw. angepaßt werden, um an gewünschter
Stelle eine reflexions- und blendfreie Beobachtung zu gewährleisten. Selbstverständlich
ist es aber auch möglich, während des Laufs der Produktionsmaschine auf Dauerlicht
in den genannten Betriebsarten umzuschalten, um gewünschte Innenbereiche in der Maschine
auszuleuchten.
[0029] Der Einsatz der erfindungsgemäßen Leuchteneinrichtung an mit Hochgeschwindigkeit
arbeitenden Maschinen der Tabak verarbeitenden Industrie ist grundsätzlich unbegrenzt.
Insbesondere wird die erfindungsgemäße Leuchteneinrichtung auch an der der beschriebenen
Zigarettenstrangmaschine 1 nachfolgenden Filteransetzmaschine 1.37 angeordnet, und
zwar dort ebenfalls an schwer zugänglichen, einstellkritischen Stellen, insbesondere
über dem Bereich von Trommelübergabestellen, Schneidtrommeln, Filterstaffeltrommeln,
Filterschiebetrommeln, Beleimungseinrichtungen, Taumeltrommeln, Rolltrommeln, Roll-
und Wendemitteln und Abbremstrommeln. Auch eine Zigarettenpackmaschine, die im Massenstrom
Zigaretten von der Filteransetzmaschine 1.37 erhält, wird zweckmäßig mit der erfindungsgemäßen
Leuchteneinrichtung ausgestattet. Insbesondere werden die Leimbildkontrolle im Papierlauf,
der Schnitt an der Rolltrommel, die Lage und/oder Bewegung des Produkts auf den Trommeln
und Mulden sowie der Filterlauf überwacht und eingestellt. Man erkennt, daß praktisch
alle betriebs- und/oder einstellkritischen Stellen einer Zigaretten-Produktionslinie
mittels erfindungsgemäßer Leuchteneinrichtung unter Nutzung der gesteuerten multifunktionellen
oder hybriden Lichtfunktionen ein und derselben Lichtquellen eingesetzt werden können.
[0030] Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, umfaßt eine erfindungsgemäße Diodenleuchte L1 -
die Leuchten L2 bis L9 sind entsprechend ausgebildet - jeweils ein stabförmiges, sich
lang erstreckendes rechteckförmiges Gehäuse 5. Das Gehäuse 5 nimmt, getrennt durch
einen mittleren Raum 52 zur Kabelaufnahme, zwei gleiche stabförmige Sockel 51 auf,
die sich mit dem Gehäuse 5 lang erstrecken. Jeder Sockel 51 weist eine Oberfläche
auf, die als der Leuchten-Abstrahlseite zugewandte Schrägfläche 510 ausgebildet ist.
An dieser sind in Reihenanordnung fünf jeweils die Diode LED, zugehörige Dioden-Steuerschaltung
4 und Platine 6 aufweisende Leuchtdiodeneinheiten befestigt. Man erhält dadurch eine
der Schrägung entsprechende Abstrahlausrichtung. Jeder Schrägsockel 51 ist in einem
in bezug auf die Gehäusebreite B oberen Raumbereich 53 des Gehäuses 5 angeordnet,
während unterhalb des tieferen Teils des Schrägsockels 51 ein Gehäuseraum 54 zur Verfügung
steht, der bei Bedarf zur Unterbringung einer elektronischen Schaltung genutzt werden
kann. Die Sockelschräge ist mit 25° derart gewählt, daß man einen außermittigen Abstrahl-
bzw. Lichtöffnungswinkel von wenigstens α =110° erhält. An der Gehäusevorderseite
ist eine lichtdurchlässige Fenster-Schutzabdeckung angebracht. Die gemäß Fig. 3 und
4 in der beschriebenen Ausführungsform dargestellte Leuchte baut besonders klein und
kann daher bequem in engem Raum an der zu beleuchtenden Stelle untergebracht werden.
In der Gruppierung mit zweimal fünf Dioden erhält man, trotz Trennung durch den in
der Stableuchte mittleren Montagebereich eine sowohl über die Länge der Leuchte als
auch in dem Abstrahl-Raumwinkel von α =110° durchgehende, lichtintensive Ausleuchtung
mit homogenem weißem Licht, das in den unterschiedlichen Betriebsarten jeder Leuchte
für optimale orts- und funktionsangepaßte Beleuchtung sorgt.
1. Leuchteneinrichtung (2) an einer Hochgeschwindigkeits-Produktionsmaschine ( 1 ) zum
Herstellen von Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei ein System von
Leuchten (L1-L9) vorgesehen ist, die im Bereich von Maschinenorganen ortsfest an der
Maschine (1) angeordnet sind, um jeweils entsprechend einem Maschinensteuertakt (MT)
betriebene Maschinenorgane (1.23, 1.31, 1.35) und/oder passierende Produkte zu beobachten,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Leuchte (L1-L9) durch wenigstens eine sichtbares Licht emittierende Leistungs-Halbleiterlichtquelle
wie eine Leuchtdiode (LED) od.dgl. Lichtquelle gebildet ist und die Einrichtung (2)
eine mit den Leuchten (L1-L9) elektrisch verbundene elektronische Betriebs-Steuereinheit
(3) zum wahlweise einstellbaren Betrieb der Leuchten (L1-L9) umfaßt, wobei einerseits
Betrieb mit gleichmäßigem Dauerlicht zum Ausleuchten von Maschinenorganen (1.23, 1.31,
1.35) und/oder Produkten sowie andererseits Betrieb mit entsprechend dem Maschinensteuertakt
(MT) periodisch unterbrochenem Stroboskoplicht zum Erzeugen von scheinbaren Bildern,
die Bewegungsabläufe von Maschinenorganen (1.23, 1.31, 1.35) und/oder Produkten darstellen,
einstellbar ist.
2. Leuchteneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebs-Steuereinheit (3) für eine Dauerlicht-Betriebsart in einen Schaltzustand
versetzbar ist, in dem wenigstens eine Leuchte (L1-L9) frei von Ansteuerung durch
die Betriebs-Steuereinheit bleibt, wobei die Leuchte (L1-L9) direkt mit Versorgungsspannung
(U1), vorzugsweise Gleichspannung, beaufschlagt wird.
3. Leuchteneinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine Leuchte (L1-L9) mit wenigstens einer der Betriebs-Steuereinheit
(3) zugeordneten elektronischen Steuerschaltung (4) umfaßt, die selektiv in zwei Schaltzustände
derart versetzbar ist, daß sie in Abhängigkeit von dem Vorhandensein bzw. Nicht-Vorhandensein
eines Takt-Steuersignals (S) der Betriebs-Steuereinheit (3) zwischen getakteter und
direkter ungetakteter Spannungsversorgung (U1) umschaltet.
4. Leuchteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebs-Steuereinheit (3) für eine Dauerlicht-Betriebsart in einen Schaltzustand
versetzbar ist, in dem sie wenigstens eine Leuchte (L1-L9) mit einem eine Pulsfolge
aufweisenden Steuersignal (S) beaufschlagt, dessen Pulsfrequenz (PF) zur Frequenz
des Maschinentakts im Leuchtbereich der Leuchte (L1-L9) asynchron ist.
5. Leuchteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebs-Steuereinheit (3) für eine Stroboskop-Betriebsart in einen Schaltzustand
versetzbar ist, in dem sie wenigstens eine Leuchte (L 1-L9) mit einem eine Pulsfolge
aufweisenden Steuersignal (S) beaufschlagt, dessen Pulsfrequenz synchron mit dem Maschinensteuertakt
(MT) im Leuchtbereich der Leuchte (L1-L9) gehalten wird.
6. Leuchteneinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebs-Steuereinheit (3) ein wenigstens eine Leuchte (L 1-L9) ansteuerndes
Steuersignal (S) mit einem Puls/Pausen-Verhältnis (P/P) einer Pulsfolge erzeugt, das
bei im Leuchtbereich der Leuchte (L1-L9) sich änderndem Maschinensteuertakt (MT) unabhängig
von einer solchen Änderung konstant gehalten wird.
7. Leuchteneinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebs-Steuereinheit (3) ein wenigstens eine Leuchte (L1-L9) ansteuerndes Steuersignal
(S) mit einem Puls/Pausen-Verhältnis (P/P) einer Pulsfolge erzeugt, das zum Verändern
der Lichtstärke von Stroboskoplicht und/oder Dauerlicht in einem vorgegebenen Bereich
variabel einstellbar ist.
8. Leuchteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebs-Steuereinheit (3) für eine Stroboskop-Betriebsart in einen Schaltzustand
versetzbar ist, in dem sie ein wenigstens eine Leuchte (L1-L9) beaufschlagendes, eine
Pulsfolge aufweisendes Steuersignal (S) hervorbringt, das mit einem von Takt-Synchonität
des Steuertakts mit dem Maschinensteuertakt (MT) im Leuchtbereich der Leuchte abweichenden,
einstellbaren Takt-Offset erzeugt wird.
9. Leuchteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebs-Steuereinheit (3) in einer Stroboskop-Betriebsart in einen Schaltzustand
versetzbar, in dem sie ein wenigstens eine Leuchte (L1-L9) beaufschlagendes, eine
Pulsfolge aufweisendes Steuersignal (S) hervorbringt, das mit einstellbarer Phasenverschiebung
(PS) zwischen dem Steuertakt und dem Maschinensteuertakt (MT) im Leuchtbereich der
Leuchte (L1-L9) erzeugt wird.
10. Leuchteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebs-Steuereinheit (3) der Leuchteneinrichtung (2) in elektrischer Schaltung
mit einer zentralen Antriebssteuerung (11) einer mit den Leuchten (L1-L9) ausgestatteten
Produktionsmaschine (1) verbunden ist, um die Leuchten (L1-L9) in Abhängigkeit von
Betriebszuständen der Produktionsmaschine (1) zu steuern.
11. Leuchteneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebs-Steuereinheit (3) der Leuchteneinrichtung (2) in elektrischer Schaltung
mit Bedienelementen einer Bedienstation einer Produktionsmaschine zum individuellen
Steuern der Leuchten (L1-L9) verbunden ist.
12. LED-Leuchte (L1-L9) für eine Leuchteneinrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die LED-Leuchte (L1-L9) wenigstens einen stabförmigen, sich lang erstreckenden Sockel
(51) umfaßt, dessen der Leuchten-Abstrahlseite zugewandte Oberfläche als eine eine
Schrägung aufweisende Befestigungsfläche (510) ausgebildet ist, an der mehrere Leuchtdioden
in Reihe längs des Sockels (51) mit der Schrägung entsprechender Abstrahlausrichtung
angeordnet sind.
13. LED-Leuchte (L1-L9) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein stabförmiges, sich lang erstreckendes Gehäuse (5) mit wenigstens einem in
dessen Längsrichtung sich erstreckenden Montageraum umfaßt, der in ein den Dioden-Befestigungssockel
(51) aufnehmenden Raum (53) und einen längs mit diesem sich erstreckenden Raum (54)
für wenigstens eine elektronische Einheit zur Leuchtensteuerung unterteilt ist.