[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen von Gas, vorzugsweise
Sauerstoff, in Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, wobei das Gas und die Flüssigkeit
auf getrennten Pfaden herangebracht werden, die Flüssigkeit auf ihrem Pfad durch eine
Feinstfilterung gereinigt und anschließend das Gas in einer Anreicherungskammer in
die Flüssigkeit eingebracht wird. Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Es ist bekannt, oxidierende Gase oder Gasgemische, wie molekularen Sauerstoff (O
2), Ozon (O
3) und/oder Kohlendioxid (CO
2) in Wasser einzubringen. Dabei hat sich gezeigt, dass Wasser, welches mit Sauerstoff
angereichert ist, besondere Wirkungen auf den Menschen und auch auf die Tiere ausübt.
Hierzu sind bereits eine Vielzahl von Verfahren vorgeschlagen worden, die alle für
sich in Anspruch nehmen, den Sauerstoff in ausreichendem Maße in das Wasser einbringen
zu können, wobei auch gleichzeitig ein dauerhaftes Verbleiben des Sauerstoffs in dem
Wasser gewährleistet werden soll. Die Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff gemäß
dem Stand der Technik erfolgt nach verschiedenen Prinzipien durch Verwendung einer
Verdüsung des Wassers und Einbringen des Sauerstoffs, der Verwendung einer Druckkammer,
durch Einblasen oder durch Verwirbelung.
[0003] Aus der EP 0 863 794 B1 ist das eingangs beschriebene Verfahren und eine entsprechende
Vorrichtung bekannt. Bei dem Verfahren wird das Wasser nach einer Feinstfilterung
einer Verwirbelung bzw. Versprühung unterzogen. Im Anschluss daran werden das Gas
und das Wasser einer Injektoreinheit zugeführt, mittels welcher aus dem Gas und der
Flüssigkeit ein Gas/Flüssigkeitsgemisch erzeugt wird. Dann gelangt das in der Injektoreinheit
entstandene Gas/Flüssigkeitsgemisch in eine Gemisch-Feinstfilteranlage. Gemäß der
Beschreibung wird durch die Anordnung der Gemisch-Feinstfilteranlage, durch die das
Gas/Flüssigkeitsgemisch strömt, das Verfahren effizient. Es wird dazu eine Feinstfilteranlage
mit einem Absorptionsmittel, insbesondere Aktivkohle, das nach einem ganz bestimmten
Verfahren hergestellt ist und in der EP 0 554 223 B1 beschrieben ist, eingesetzt.
Die Einbringung des Gases erfolgt durch das Zusammenbringen des Gases mit verwirbeltem
Wasser und der anschließenden Gemischfeinstfilterung mit einer Filterfeinheit von
unter 0,5 µm und einer großen Oberfläche. Dadurch wird eine feinste Verteilung des
dem Wasser beigemengten Gases in dem Wasser erreicht.
[0004] Aus der EP 0 964 739 B1 ist ein Verfahren zum Anreichern einer Flüssigkeit mit einem
Gas, vorzugsweise Sauerstoff bekannt, bei dem das Gas der Flüssigkeit in einem geschlossenen
Überdrucksystem zugeführt wird, die Flüssigkeit nach dem Zuführen des Gases aus dem
geschlossenen Überdrucksystem abgeführt und die Flüssigkeit während ihres Abführens
expandiert wird. Hierzu wird noch eine entsprechende Vorrichtung mit den geeigneten
Überdruck- und Expansionskammern beschrieben. Mit diesem Verfahren und der Vorrichtung
soll ebenfalls eine hohe Anreicherung mit großer Stabilität des Sauerstoffs im Wasser
erreicht werden. Allerdings ist der apparative Aufwand bei gleichzeitig hohen Drücken
dafür erheblich.
[0005] Diese Verfahren sowie auch andere bekannte Verfahren bringen den Sauerstoff mit einem
relativ hohen Druck von größer 3,5 bar in das Wasser ein. In der Praxis hat sich gezeigt,
dass bei vielen Verfahren eine Einbindung der Sauerstoffmolekühle in die Wasserstruktur
zwar kurzzeitig aber nicht langfristig d. h. mindestens mehrere Monate, gelingt. Je
nach angewandtem Verfahren sind auch die bei Mensch und Tier zu beobachteten Auswirkungen
des Wassers unterschiedlich.
[0006] Schon lange wird auch versucht, Sauerstoff in Kraftstoffe für Fahrzeuge einzubringen,
um eine Leistungssteigerung der Motoren zu erzielen. Bis jetzt konnten diesbezüglich
keine Erfolge erzielt werden.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit vorzuschlagen,
mit der die Einbringung eines Gases, insbesondere Sauerstoff, in Flüssigkeiten mittels
möglichst geringem apparativem Aufwand derart gelingt, dass der Sauerstoffüberschuss
auch ohne besondere Maßnahmen in der Flüssigkeit über einen längeren Zeitraum erhalten
bleibt.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit dem Merkmalen des Hauptanspruchs
sowie für eine Vorrichtung durch die Merkmale des Vorrichtungsanspruchs gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind den jeweiligen rückbezogenen Unteransprüchen zu
entnehmen.
[0009] Gemäß der Erfindung wird die gereinigte Flüssigkeit in einer Anreicherungskammer
zugeführt, in der das Gas über Mikroporen in die vorbeifließende Flüssigkeit eingebracht
wird. Es wurde festgestellt, dass sich eine Anreichung der Flüssigkeit mit Sauerstoffmolekülen
um so besser bewerkstelligen lässt, je kleiner die Poren für den Durchtritt der Gasmolekühle
sind. Durch die Mikroporen werden die Größen der in der angereicherten Flüssigkeit
gebildeten Gasblasen beeinflusst. Es hat sich dabei gezeigt, je kleiner die in der
Flüssigkeit gebildeten Gasblasen sind, um so stabiler ist die Sauerstoffeinbindung
in die Flüssigkeit.
[0010] Durch die Erfindung ist es möglich, Sauerstoff auch stabil und nachweisbar umsetzbar
nicht nur in Wasser sondern auch in anderen Flüssigkeiten für Mensch und Tier einzubringen
und dort, zumindest für eine ausreichend lange Zeit, zu halten. Derartige Flüssigkeiten
sind Getränke aller Art, wie beispielsweise Milch, Bier, usw., sowie flüssige Treibstoffe
und Schmiermittel.
[0011] Selbstverständlich kann zusätzlich eine Kühlung vorgesehen sein, um die optimale
Temperatur für die Einbringung des Gases einzustellen. Hier hat sich ein Temperaturbereich,
beispielsweise bei Wasser, bei der Aufnahme des Sauerstoffs von 10 bis 20°C als ausreichend
erwiesen.
[0012] Eine Filterung nach dem Zusammenführen ist bei dem vorliegenden Verfahren nicht unbedingt
erforderlich, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Die Feinstfilterung vor dem
Zusammenbringen ist vorteilhaft für die Vorbereitung und Reinigung der Flüssigkeit
von Schadstoffen. Je nach Flüssigkeit kann hier ein häufigerer Austausch des Filters
erforderlich sein. Bei Flüssigkeiten mit höherer Viskosität als beispielsweise Wasser
singt die Durchflussgeschwindigkeit. Die Vorfilterung kann, wie eine Feinstfilterung
nach dem Zusammenführen, auch die Stabilität des eingebrachten Sauerstoffs erhöhen.
Ihr kommt jedoch grundsätzlich bei der Anreicherung der Flüssigkeit mit Sauerstoff
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren eine nicht so große Bedeutung zu.
[0013] Für die Einbringung des Gases in die Flüssigkeit wird dieses durch in Flussrichtung
verlaufende parallele Röhren geführt und das Gas radial durch in den Wandungen der
Röhren angeordnete Mikroporen gepresst. Vorzugsweise sind die Mikroporen kleiner als
2 nm.
[0014] Bei der Einbringung des Sauerstoffs in Flüssigkeiten, insbesondere in Wasser, wurde
ebenfalls festgestellt, dass die bei den bisherigen Lösungen verwandten hohen Drücke
nachteilig sind und bessere Ergebnisse erreicht werden, wenn der Sauerstoff mit einem
Druck in der Größenordnung von 2,0 bis 3 bar eingebracht wird. Dabei liegt der Überdruck
des Gas- gegenüber dem durchfließenden Wasser vorzugsweise bei 1 bis 2 bar.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird das Gas in Wasser bei einem
Wasserdurchfluss von maximal 0,2 ml pro Röhre und Minute eingepresst. Vorteilhafterweise
beträgt die Verweildauer des Wassers in dem Eindringbereich des Gases 3 bis 4 Sekunden.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit das Wasser mit der maximalen Geschwindigkeit
von 0,20 ml pro Sekunde durch den Bereich geführt, in dem das Gas in das Wasser eindringen
kann. Durch die entsprechend lange Verweildauer bei gleichzeitiger kleiner Porengröße
kann die Einbringung des Sauerstoffs in Flüssigkeiten in großen Mengen (bis zu 80
mg/pro Liter zumindest bei Wasser) dauerhaft erfolgen.
[0016] Dieses Verfahren ermöglicht den Aufbau von einfachen und leistungsstarken Geräten,
wie sie im Hausgebrauch aber auch zur Großabfüllung benötigt werden. Die zentralen
und für die Erfindung wesentlichen Teile der Vorrichtung sind eine Filtereinheit,
die ausgangsseitig an die Anreicherungskammer angeschlossen ist. Die Anreicherungskammer
weist in Längsrichtung angeordnete Hohlfasern auf, durch die die Flüssigkeit fließt
und anschließend aus der Anreicherungskammer austritt. Quer zur Fließrichtung ist
an die Anreicherungskammer ein Gasspeicher angeschlossen, so dass das Gas durch die
Hohlfaserwände in die durch diese fließende Flüssigkeit gelangt. Hierbei handelt es
sich im wesentlichen um eine sogenannte Querstromanordnung mit der Zuführung des Gases
in einem die Hohlfasern umgebenden Gehäuse.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen noch
näher erläutert. Es stellen dar:
- Figur 1
- die schematische Darstellung des Grundprinzips der Einbringung und
- Figur 2
- eine schematische Vergrößerung von zwei Hohlfasern mit den Fließrichtungen der Medien.
[0018] In der Figur 1 ist das Grundprinzip der Einbringung von Sauerstoff dargestellt und
zeigt die schematische Darstellung einer Filtereinheit 1, im Ausführungsbeispiel eine
Feinstfiltereinheit mit 0,15
µm Porengröße, durch die Wasser gereinigt wird. Der Ausgang der Feinstfiltereinheit
1 wird einer Anreicherungskammer 2 zugeführt. In diese gelangt auch der aus einem
Sauerstoffspeicher 3, beispielsweise einer Sauerstoffflasche, austretende Sauerstoff
quer zur Strömungsrichtung des durch die Anreicherungskammer 2 fließenden Wassers.
Das aus der Anreicherungskammer 2 austretende Wasser kann danach der weiteren Verwendung,
wie beispielsweise zusätzlicher Energietisierung oder direkter Abfüllung zugeführt
werden.
[0019] In einem Ausführungsbeispiel wurde eine Austauschfläche von ca. 2 m
2 für den Sauerstoff vorgesehen. Der Sauerstoff wurde mit einem Druck von 2,5 bar in
das Wasser eingeführt, wobei das Wasser mit einem Druck von 1,2 bar in die Anreicherungskammer
geführt wurde. Bei der Anordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel betrug der Wasserdurchfluss
in der Anreichungskammer 2l pro Minute. Die Verweildauer in der Anreicherungskammer
betrug ca. 3,5 Sekunden.
[0020] Die vorstehend angegebenen Druckverhältnisse gelten bei offenem Auslauf der Wassers.
Bei Förderung gegen Druck (z. B. Drucktank) müssen die Drücke von Wasser und Sauerstoff
um den Gegendruck erhöht werden.
[0021] Die Figur 2 zeigt in vergrößerter Darstellung schematisch in zwei Hohlfasen 4 der
Anreicherungskammer 3 durch die die Flüssigkeit geführt wird. Quer zur Fließrichtung
der Flüssigkeit gelangt ein Gas durch die in den Wandungen der Hohlfasern 4 angeordneten
Mikroporen 5, die in dem Ausführungsbeispiel eine Größe von ungefähr 1,3 nm aufweisen.
Die Flüssigkeit wird eine definierte Zeitspanne in dem Eindringbereich des Gases in
der Anreicherungskammer 2 gehalten.
[0022] Messungen des Sauerstoffgehalts von verschiedenen Flüssigkeiten vor und nach der
Anreicherung sind beispielhaft in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Hierbei handelt
sich um Durchschnittswerte aus mehreren Messungen.
Flüssigkeit |
Messtemperatur in °C |
Sauerstoffgehalt in mg/l |
|
|
Vor Anreicherung |
Nach Anreicherung |
Destilliertes Wasser |
20 |
11,2 |
42,5 |
Stilles Wasser |
20 |
1,5 |
42,0 |
Isotonische Kochsalzlösung |
16 |
8,0 |
45,0 |
Hypertone Kochsalzlösung |
16 |
8,2 |
45,0 |
Cola |
21 |
0,4 |
34,1 |
Limonade (Zitrone) |
21 |
0,6 |
34,1 |
Energiegetränk (Isostar) |
20,7 |
0,6 |
40,1 |
Orangensaft (Hohes C) |
21 |
5,2 |
40,0 |
Bier (Altbier) |
21,7 |
5,2 |
40,0 |
Milch |
22 |
1,7 |
40,0 |
[0023] Andere Messungen ergaben bei Wasser nach einer Standzeit von 5 Tagen in einer verschlossenen
Glasflasche mit einem Transport über ca. 600 km in einer 0,5 l Flasche 98 mg/l und
in einer 1 l Flasche 74 mg/l.
[0024] Auch hinsichtlich der Abfüllgeschwindigkeit und der Flaschenart konnten nach einer
Standzeit von 3 Tagen folgende Unterschiede festgestellt werden:
Flaschenart |
1,5 l PET |
1,5 l PET |
0,5l Glas |
0,5l Glas |
Füllgeschwindigkeit (I/min) |
4 |
3 |
4 |
3 |
Sauerstoffgehalt (mg/l) |
55,2 |
68,0 |
75,4 |
86,2 |
[0025] Mit Sauerstoff angereichertes Wasser wurde in einer braunen Glasflasche abgefühlt
und nach 3 Tagen ausgeschenkt und in einem offenen Glas stehen gelassen. Der Anfangssauerstoffgehalt
von 69,3 mg/l sank dabei innerhalb von 6 Stunden bei Raumtemperatur nur auf 54,6 mg/l
und nach 12 Stunden auf 34,6 mg/l.
[0026] Obwohl das Ausführungsbeispiel im Zusammenhang mit Wasser erläutert wird, ist die
Erfindung nicht auf die Anwendung bei Wasser beschränkt. Es stell gerade die Besonderheit,
dass damit auch bei anderen Flüssigkeiten, insbesondere auch flüssigen Kraftstoffen
und Ölen, brauchbare Ergebnisse hinsichtlich Standzeit und damit auch Wirkung erzielt
werden.
1. Verfahren zum Einbringen von einem oxidierenden Gas in Flüssigkeiten, wobei das Gas
und die Flüssigkeit auf getrennten Pfaden herangebracht werden, die Flüssigkeit auf
ihrem Pfad durch eine Filterung gereinigt und anschließend das Gas in einer Anreicherungskammer
in die Flüssigkeit eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die gereinigte Flüssigkeit einer Anreicherungskammer (2) zugeführt wird, in der das
Gas über Mikroporen in die vorbeifließende Flüssigkeit eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit durch in Flussrichtung verlaufende parallele Röhren (4) geführt und
das radial durch in den Wandungen der Röhren (4) angeordnete Mikroporen (5) in die
Flüssigkeit gepresst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas durch Mikroporen (5) kleiner 2 nm gepresst wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mit einem Überdruck gegenüber der durchfließenden Flüssigkeit von 1 bis 2 bar
eingebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas bei einer Wasserdurchfluss von maximal 0,3 pro ml Röhre (4) und Minute in
das Wasser gepresst wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweildauer des Wassers in der Anreicherungskammer (2) 3 bis 4 Sekunden beträgt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtereinheit (1) ausgangsseitig mit einer Anreicherungkammer (2) verbunden ist,
die Anreicherungskammer (2) in Längsrichtung angeordnete Hohlfasern (4) aufweist,
durch die die Flüssigkeit fließt und anschließend aus der Anreicherungskammer (2)
austritt, und
quer zur Fließrichtung der Flüssigkeit an die Anreicherungskammer ein Gas angeschlossen
ist, so dass das Gas durch die Hohlfaserwände in die durch diese fließende Flüssigkeit
gelangt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlfaserwände Mikroporen kleiner 2 nm aufweisen.