[0001] Die Erfindung betrifft Aldehyde mit Difluoroxymethylen-Brücke und ihre Verwendung
zur Herstellung von 1,3-Dioxanverbindungen.
[0002] Mesogene Verbindungen mit Difluoroxymethylen-Brücke (CF
2O-Brücke) spielen als Bestandteile flüssigkristalliner Mischungen zur Verwendung beispielsweise
in elektrooptischen Anzeigevorrichtungen eine bedeutende Rolle (siehe zum Beispiel
EP 844 229 A1 und EP 881 221 A1). Ihre Synthese gestaltet sich jedoch oft schwierig,
und für einzelne Verbindungen müssen die Reaktionsparameter der Herstellungsverfahren
zumeist gezielt und aufwendig angepaßt werden. Ferner nutzen die bekannten Herstellungsverfahren
lineare Syntheserouten, bei denen die CF
2O-Gruppe erst auf einer der letzten Stufen einer oft vielstufigen Synthese in dem
ansonsten bereits komplett aufgebauten mesogenen Molekül eingeführt werden kann, zum
Beispiel durch Umwandlung einer Ester-Funktion in zwei Schritten (siehe EP 844 229
A1). Diese Synthesewege erweisen sich oft als unflexibel und nur in engen Grenzen
auf die Synthese anderer Moleküle mit Difluoroxymethylen-Gruppe übertragbar. Dies
trifft insbesondere auf solche Moleküle mit CF
2O-Brücke zu, die z.B. gegenüber Lewis- oder Protonensäuren empfindliche Strukturelemente
- etwa cyclische oder acyclische Acetalstrukturen - aufweisen.
[0003] Hingegen sind erfolgreiche Strategien zur konvergenten Synthese komplexer mesogener
Verbindungen mit -CF
2O-Gruppe aus vergleichsweise einfach zugänglichen und vielseitig einsetzbaren Vorstufen
(Synthonen) bislang nicht bekannt, zumal es in der Literatur an solchen Vorstufen
fehlt.
[0004] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, Vorstufen zur Synthese
von Verbindungen mit Difluoroxymethylen-Brücke bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch Bereitstellung von Aldehyden gemäß der allgemeinen
Formel I
OHC-(A
11)
m-Z
11-(A
12-Z
12)
n-(A
13-Z
13)
p-A
14 I
wobei
- A11, A12 und A13
- unabhängig voneinander für


oder

stehen;
- A14
- für

steht;
Z11, Z12 und Z13 unabhängig voneinander eine Einfachbindung, -CH2CH2-, -CF2CH2-, -CH2CF2-, -CF2CF2-, - CH=CH-, -C≡C-, -CO-O-, -O-CO-, -CH2O-, -OCH2- oder -CF2O bedeuten, wobei wenigstens eines von Z11, Z12 und Z13 -CF2O- bedeutet;
m, n und p unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten;
q und w unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4 bedeuten;
R11 H, F, Cl, Br, I, CN, -NCS, einen O-Aralkylrest oder einen unsubstituierten oder
mit F, Cl, Br, I und/oder -CN ein- oder mehrfach substituierten Alkylrest mit 1 bis
15 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei in diesem Rest eine oder mehrere CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -C≡C-, -CH=CH-, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-
oder -O-CO- so ersetzt sein können, dass Heteroatome nicht direkt miteinander verknüpft
sind.
[0006] Die erfindungsgemäßen Aldehyde zeichnen sich durch ihre vielseitige Verwendbarkeit
zur Synthese komplexerer Verbindungen mit Difluoroxymethylen-Brücke aus. Ferner sind
sie gut und in hoher Ausbeute aus vergleichsweise einfachen Ausgangsverbindungen zugänglich.
[0007] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck "Alkyl" - sofern
er nicht an anderer Stelle dieser Beschreibung oder in den Ansprüchen abweichend definiert
ist - einen geradkettigen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit
1 bis 15 (d.h. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14 oder 15) Kohlenstoffatomen;
dieser Rest ist unsubstituiert oder einfach oder mehrfach gleich oder verschieden
mit Fluor, Chlor, Brom, lod und/oder Cyano substituiert.
[0008] Sofern es sich bei diesem Alkylrest um einen gesättigten Rest handelt, wird er auch
als "Alkanyl" bezeichnet. Ferner umfaßt der Ausdruck "Alkyl" auch unsubstituierte
oder entsprechend mit F, Cl, Br, I und/oder -CN ein- oder mehrfach gleich oder verschieden
substituierte Kohlenwasserstoffreste, in denen eine oder mehrere CH
2-Gruppen derart durch -O- ("Alkoxy", "Oxaalkyl"), -S- ("Thioalkyl"), -CH=CH- ("Alkenyl"),
-C≡C- ("Alkinyl"), -CO-Ooder -O-CO- ersetzt sein können, dass Heteroatome (O, S) nicht
direkt miteinander verknüpft sind. Vorzugsweise ist Alkyl ein geradkettiger oder verzweigter,
unsubstituierter oder substituierter Alkanyl-, Alkenyl- oder Alkoxyrest mit 1, 2,
3, 4, 5, 6, 7 oder 8 Kohlenstoffatomen. Sofern Alkyl einen Alkanylrest bedeutet, ist
dieser bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl, n-Pentyl,
Neopentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl; CF
3, CHF
2, CH
2F; CF
2CF
3. Besonders bevorzugt ist der Alkanylrest geradkettig und unsubstituiert oder mit
F substituiert.
[0009] Da in einem Alkylrest gemäß dieser Erfindung eine oder mehrere CH
2-Gruppen durch -O- ersetzt sein können, umfaßt der Ausdruck "Alkyl" auch "Alkoxy"-
beziehungsweise "Oxaalkyl"-Reste. Unter Alkoxy ist ein O-Alkyl-Rest zu verstehen,
in dem das Sauerstoffatom direkt mit der durch den Alkoxyrest substituierten Gruppe
oder dem substituierten Ring verbunden ist und Alkyl wie oben definiert ist; vorzugsweise
ist Alkyl dann Alkanyl oder Alkenyl. Bevorzugte Alkoxyreste sind Methoxy, Ethoxy,
Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Hexoxy, Heptoxy und Octoxy, wobei jeder dieser Reste auch
substituiert sein kann, und zwar vorzugsweise mit einem oder mehreren Fluoratomen.
Besonders bevorzugt ist Alkoxy -OCH
3, -OC
2H
5, -O-n-C
3H
7, -O-n-C
4H
9, -O-t-C
4H
9, -OCF
3, -OCHF
2, -OCH
2F or -OCHFCHF
2. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck "Oxaalkyl"
Alkylreste, in denen wenigstens eine nicht-terminale CH
2-Gruppe durch -O- derart ersetzt ist, dass keine benachbarten Heteroatome (O, S) vorliegen.
Vorzugsweise umfaßt Oxaalkyl geradkettige Reste der Formel C
aH
2a+1-O-(CH
2)
b-, wobei a und b jeweils unabhängig voneinander 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10
bedeuten; besonders bevorzugt ist a eine ganze Zahl von 1 bis 6 und b 1 oder 2.
[0010] Sofern in einem wie oben definierten Alkylrest eine oder mehrere CH
2-Gruppen durch Schwefel ersetzt sind, liegt ein "Thioalkyl"-Rest vor. Vorzugsweise
umfaßt "Thioalkyl" einen geradkettigen Rest der Formel - C
aH
2a+1-S-(CH
2)
b-, wobei a 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 ist und b 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8,
9 oder 10 ist; besonders bevorzugt ist a eine ganze Zahl von 1 bis 6 und b 0, 1 oder
2. Der Thioalkylrest kann ebenfalls mit F, Cl, Br, I und/oder -CN substituiert sein
und ist vorzugsweise unsubstituiert.
[0011] Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck "Alkenyl" einen
wie oben definierten Alkylrest, in dem eine oder mehrere - CH=CH-Gruppen vorhanden
sind. Sofern zwei -CH=CH-Gruppen in dem Rest vorhanden sind, kann dieser auch als
"Alkadienyl" bezeichnet werden. Ein Alkenylrest kann 2 bis 15 (d.h. 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14 oder 15) Kohlenstoffatome enthalten und ist verzweigtkettig
oder vorzugsweise geradkettig. Der Rest ist unsubstituiert oder ein- oder mehrfach
gleich oder verschieden mit F, Cl, Br, I und/oder CN substituiert. Ferner können eine
oder mehrere CH
2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -C≡C-, -CO-O-, -OC-O- so ersetzt
sein, dass Heteroatome (O, S) nicht direkt miteinander verbunden sind. Falls die CH=CH-Gruppe
an beiden Kohlenstoffatomen einen anderen Rest als Wasserstoff trägt, etwa wenn sie
eine nicht-terminale Gruppe ist, kann die CH=CH-Gruppe in zwei Konfigurationen vorliegen,
nämlich als E-Isomer und als Z-Isomer. Im allgemeinen ist das E-Isomer (trans) bevorzugt.
Vorzugsweise enthält der Alkenylrest 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Kohlenstoffatome und bedeutet
Vinyl, 1E-Propenyl, 1 E-Butenyl, 1E-Pentenyl, 1E-Hexenyl, 1 E-Heptenyl, 2-Propenyl,
2E-Butenyl, 2E-Pentenyl, 2E-Hexenyl, 2E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl,
3E-Heptenyl, 4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl und 6-Heptenyl.
Besonders bevorzugte Alkenylreste sind Vinyl, 1E-Propenyl und 3E-Butenyl.
[0012] Falls in einem Alkylrest eine oder mehrere CH
2-Gruppen durch -C≡Cersetzt sind, liegt ein Alkinylrest vor. Auch die Ersetzung von
einer oder mehreren CH
2-Gruppen durch -CO-O- or -O-CO- ist möglich. Dabei sind die folgenden dieser Reste
bevorzugt: Acetyloxy, Propionyloxy, Butyryloxy, Pentanoyloxy, Hexanoyloxy, Acetyloxymethyl,
Propionyloxymethyl, Butyryloxymethyl, Pentanoyloxymethyl, 2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxyethyl,
2-Butyryloxyethyl, 2-Acetyloxypropyl, 3-Propionyloxypropyl, 4-Acetyloxybutyl, Methoxycarbonyl,
Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, Pentoxycarbonyl, Methoxycarbonylmethyl,
Ethoxycarbonylmethyl, Propoxycarbonylmethyl, Butoxycarbonylmethyl, 2-(Methoxycarbonyl)ethyl,
2-(Ethoxycarbonyl)ethyl, 2-(Propoxycarbonyl)-ethyl, 3-(Methoxycarbonyl)-propyl, 3-(Ethoxy-carbonyl)-propyl
oder 4-(Methoxycarbonyl)-butyl.
[0013] Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung steht der Ausdruck "O-Aralkyl" für einen
Aryl-Alkyl-O-Rest, d.h. für einen Rest, in dem ein Aryl-Substituent über eine Alkyl-Sauerstoff-Brücke
mit einem Atom, einer Kette, einem anderen Rest oder einer funktionellen Gruppe verknüpft
ist. Unter einem Aryl-Substituenten versteht man dabei einen aromatischen Kohlenwasserstoff
mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls mit Halogen, Amino-, Nitro-, Alkanyl-
und/oder Alkoxy-Resten substituiert ist, insbesondere einen Phenyl- und einen Naphthylrest.
Die Alkyl-Sauerstoff-Brücke ist vorzugsweise gesättigt. Insbesondere handelt es sich
um Methylen-O (-CH
2-O-) und Ethylen-O (-CH
2CH
2-O-). Bevorzugte Beispiele eines O-Aralkylrests sind Benzyl-O- und Phenethyl-O-.
[0014] Sofern Reste oder Substituenten der erfindungsgemäßen Aldehyde beziehungsweise die
erfindungsgemäßen Aldehyde selbst als optisch aktive oder stereoisomere Reste, Substituenten
beziehungsweise Verbindungen vorliegen können, weil sie beispielsweise ein asymmetrisches
Zentrum aufweisen, so sind diese von der vorliegenden Erfindung mit umfaßt. Dabei
ist es selbstverständlich, dass die erfindungsgemäßen Aldehyde der allgemeinen Formel
I in isomerenreiner Form, zum Beispiel als reine Enantiomeren, Diastereomeren, E-
beziehungsweise Z-Isomeren, trans- beziehungsweise cis-Isomeren, oder als Gemisch
mehrerer Isomeren in jedem beliebigen Verhältnis, zum Beispiel als Racemat, E/Z-Isomerengemisch
oder cis/trans-Isomerengemisch, vorliegen können.
[0015] Bei den erfindungsgemäßen Aldehyden handelt es sich um Verbindungen, die im allgemeinen
bei Raumtemperatur über lange Zeit stabil sind und in flüssiger oder fester Form vorliegen.
[0016] Die erfindungsgemäßen Aldehyde zeichnen sich dadurch aus, dass sie wenigstens eine
Difluoroxymethylen-Brücke besitzen und an dem der Aldehyd-Funktion entgegengesetzten
Ende des Moleküls einen substituierten Phenylrest aufweisen. Dabei ist dieser endständige
Rest A
14 ein substituierter Phenylrest der Formel

und bevorzugt ein substituierter Phenylrest der Formel

wobei w 0, 1, 2, 3 oder 4 ist, L
11 und L
12 unabhängig voneinander H oder F bedeuten und R
11 H, F, Cl, Br, I, CN, -NCS, einen O-Aralkylrest oder einen unsubstituierten oder mit
F, Cl, Br, I und/oder -CN ein- oder mehrfach substituierten Alkylrest mit 1 bis 15
Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei in diesem Rest eine oder mehrere CH
2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -C≡C-, -CH=CH-, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-
oder -O-CO- so ersetzt sein können, dass Heteroatome nicht direkt miteinander verknüpft
sind. Bevorzugt steht R
11 dabei für H oder einen polaren Rest, insbesondere für F, Cl, OCF
3, OCHF
2 oder CF
3. Es ist ferner besonders bevorzugt, dass entweder L
11 oder L
12 oder beide Substituenten, L
11 und L
12, F bedeuten.
[0017] In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Aldehyde bedeuten
Z
11, Z
12 und Z
13 in der obigen Formel I jeweils unabhängig voneinander eine Einfachbindung, -CH
2CH
2-, -CF
2CH
2-, -CH
2CF
2-, -CF
2CF
2- oder -CF
2O-, wobei wenigstens eines von Z
11, Z
12 und Z
13 -CF
2O- bedeutet. Wenn dabei zum Beispiel p und n in der obigen Formel I beide null sind
und somit der erfindungsgemäße Aldehyd der Formel I keine A
12-Z
12-Gruppe und keine A
13-Z
13-Gruppe aufweist, ist Z
11 -CF
2O-. Wenn beispielsweise n 1 ist und p 0 ist, dann ist entweder Z
11 oder Z
12 eine Difluoroxymethylen-Brücke und die jeweils andere Brücke (Z
12 beziehungsweise Z
11) bedeutet dann bevorzugt eine Einfachbindung, -CH
2CH
2-, -CF
2CH
2-, -CH
2CF
2- oder -CF
2CF
2-, oder beide, Z
11 und Z
12, stehen für jeweils eine Difluoroxymethylen-Brücke. Besonders bevorzugt stehen Z
11, Z
12 und Z
13 unabhängig voneinander für eine Einfachbindung oder -CF
2O-, wobei wenigstens eine der Brücken Z
11, Z
12 und Z
13 -CF
2Obedeutet.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist Z
11 in Formel I -CF
2O-. Sofern m in Formel I null ist - was für noch eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung gilt -, so ist in dieser Ausführungsform zwischen der funktionellen
CHO-Gruppe und der Brücke Z
11 kein Ring A
11 vorhanden und die -CF
2O-Gruppe direkt mit der Carbonyl-Funktion des erfindungsgemäßen Aldehyds der Formel
I verbunden.
[0019] Es ist ferner besonders bevorzugt, dass n und p beide 0 sind, so dass Z
11 eine Difluoroxymethylen-Brücke darstellt.
[0021] In den oben angegebenen Formeln I-A bis I-H hat der Rest R
11 die oben für Formel I angegebene Bedeutung, während L
11 und L
12 unabhängig voneinander für H oder F stehen. Die Indizes q, q1 und q2 sind unabhängig
voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4, d.h. die entsprechenden 1,4-Phenylenringe können jeweils
unabhängig voneinander kein Fluoratom oder in jeder freien Ringposition (2-, 3-, 5-
und 6-Stellung) je 1 Fluoratom und insgesamt bis zu 4 Fluoratome aufweisen; bevorzugt
stehen q, q1 und q2 unabhängig voneinander für 0, 1 oder 2 und sind die Fluor-Substituenten
- sofern sie im Molekül vorhanden sind - in 3- beziehungsweise 5-Position des 1,4-Phenylenrings
(d.h. sie weisen dieselbe Orientierung auf wie die Substituenten L
11 beziehungsweise L
12).
[0022] Die Aldehyde der Formeln I-A, I-B und I-C entsprechen der allgemeinen Formel I in
der Weise, dass m null ist und Z
11 -CF
2O- bedeutet. In Formel I-A sind auch n und p null. In Formel I-B ist p null, während
n 1 ist, A
12 für einen gegebenenfalls mit Fluor substituierten 1,4-Phenylenring steht und Z
12 eine Einfachbindung darstellt; Formel I-C unterscheidet sich von Formel I-B darin,
dass Z
12 keine Einfachbindung, sondern eine Difluoroxymethylen-Brücke darstellt.
[0023] Die Aldehyde der Formeln I-D und I-E leiten sich von der allgemeinen Formel I dadurch
ab, dass m 1 ist, n und p beide 0 sind und Z
11 die Difluoroxymethylen-Brücke bildet; A
11 ist entweder ein (bevorzugt trans-substituierter) 1,4-Cyclohexylenring (I-D) oder
ein optional substituierter 1,4-Phenylenring (I-E).
[0024] Bei den Aldehyden der Formeln I-F und I-G sind m und n jeweils 1, während p null
ist; sowohl A
11 als auch A
12 stellen jeweils einen 1,4-Phenylenring dar, während Z
12 eine Einfachbindung (I-F) beziehungsweise eine CF
2O-Brücke (I-G) darstellt.
[0025] Die Aldehyde der Formel I-H entsprechen der allgemeinen Formel I in der Weise, dass
m und n 1 sind und p 0 ist, Z
11 eine Einfachbindung und Z
12 die CF
2O-Brücke darstellen, A
11 ein (bevorzugt trans-substituierter) 1,4-Cyclohexylenring ist und A
12 ein gegebenenfalls fluorierter 1,4-Phenylenring ist.
[0026] In den Aldehyden der Formeln I-A bis I-H ist R
11 bevorzugt ein polarer Rest, besonders bevorzugt F, Cl, OCF
3, OCHF
2 oder CF
3, insbesondere F. L
11 und L
12 sind unabhängig voneinander H oder F, bevorzugt ist wenigstens eines von L
11 und L
12 F und besonders bevorzugt sind beide Substituenten L
11 und L
12 F. Die Indizes q, q1 und q2 sind bevorzugt jeweils 2.
[0027] Unter den bevorzugten Aldehyden der Formeln I-A bis I-H sind besonders bevorzugt
Aldehyde der Formeln I-A, I-D, I-E und I-H, insbesondere Aldehyde der Formel I-D.
[0032] Die erfindungsgemäßen Aldehyde werden nach an sich bekannten Methoden dargestellt,
wie sie in der Literatur (z.B. in den Standardwerken wie Houben-Weyl, Methoden der
Organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart) beschrieben sind, und zwar unter
Reaktionsbedingungen, die für die genannten Umsetzungen bekannt und geeignet sind.
Dabei kann man auch von an sich bekannten, hier nicht näher erwähnten Varianten Gebrauch
machen.
[0033] So sind Aldehyde der Formel I-A gemäß dem folgenden Schema 1 in einfacher Weise und
guten Ausbeuten aus käuflich erhältlichen beziehungsweise literaturbekannten Ausgangsverbindungen
zugänglich:

[0034] Dabei erfolgt die Umsetzung von
1 (R ist ein Alkyl- oder Benzylrest) zu
2 in Schritt (A) mit NaS-(CH
2)
3-SH.
2 wird mit Trifluormethansulfonsäure (in Analogie zu den Verfähren von P. Kirsch et
al., Angew. Chem.
2001, 113, 1528; siehe auch WO 01/64667) in Schritt (B) zu
3 umgesetzt. In Schritt (C) erfolgt dann die oxidative Fluordesulfurierung (gemäß P.
Kirsch et al., Angew. Chem.
2001, 113,1528, und WO 01/64667), indem
3 zunächst bei tiefen Temperaturen mit NEt
3·3 HF (Et = Ethyl) und einem Phenol der Formel

dann mit 1,3-Dibrom-5,5-dimethylhydanthoin (DBH) oder N-Bromsuccinimid (NBS) oder
Brom und schließlich mit wäßriger Lauge zu
4 umgesetzt wird. In Schritt (D) erfolgt die Einführung der Aldehyd-Funktion unter
Ergeben der erfindungsgemäßen Verbindung I-A, entweder durch direkte Reduktion des
Esters mit einem geeigneten Reduktionsmittel wie DIBAL-H (Diisobutylaluminiumhydrid)
in einem inerten Solvens, zum Beispiel n-Heptan, oder über die Reduktion des Esters
zum entsprechenden Alkohol und anschließende Oxidation zum Aldehyd mit einem geeigneten
Oxidationsmittel, zum Beispiel mit Dess-Martin-Reagenz.
[0035] Eine alternative Synthese ist in Schema 2 wiedergegeben:

[0036] Verbindung
5 (mit R = unsubstituiertes Alkanyl oder Benzyl) wird mit einem Phenolat der Formel

(mit M = Na, K oder Cs) zu der aus Schema 1 bekannten Verbindung
4 umgesetzt, die dann gemäß Schema 1 in den erfindungsgemäßen Aldehyd der Formel I-A
überführt wird. Die Durchführung des Verfahrensschritts (E) kann dabei auf unterschiedliche
Art und Weise erfolgen. Eine Variante besteht darin, das Phenolat mit
4 in einem etherischen Lösungsmittel, zum Beispiel Tetrahydrofuran (THF), in Gegenwart
von Hexamethylphosphorsäuretriamid (HMPT) umzusetzen. Bei einer anderen Variante erfolgt
die Umsetzung von Phenolat mit
4 unter Katalyse mit einem Pd
0-Katalysator, der beispielsweise in situ aus Palladiumdichlorid-Bis(tricyclohexylphosphan)
gebildet werden kann.
[0037] In Analogie zu den Schemata 1 und 2 sind auch die erfindungsgemäßen Aldehyde der
Formel I-B zugänglich, indem in Verfahrensschritt (C) in Schema 1 das Biphenyl der
folgenden Formel

(worin R
11, L
11, L
12 und q die für Formel I angegebenen Bedeutungen aufweisen) mit Verbindung
3 beziehungsweise in Verfahrensschritt (E) in Schema 2 das entsprechende Alkoholat
mit Verbindung
5 umgesetzt wird.
[0038] Erfindungsgemäße Aldehyde der Formel I-C sind beispielsweise gemäß Schema 3 zugänglich:

[0039] Die gegebenenfalls fluorierte 4-Brombenzoesäure (
6) wird unter Bedingungen, die beispielsweise von P. Kirsch et al., Angew. Chem.
2001, 113, 1528, (siehe auch Erläuterungen zu Schema 1 oben) beschrieben worden sind, in Verbindung
7 überführt, welche ihrerseits einer oxidativen Fluordesulfurierung (gemäß P. Kirsch
et al., Angew. Chem.
2001, 113, 1528, und WO 01/64667) ((G)) mit dem Phenol

unter Bildung der Verbindung
8 mit Difluoroxymethylen-Brücke unterworfen wird. Die Umwandlung in das Phenol
9 erfolgt dann zum Beispiel durch Lithiierung mit n-Butyllithium, anschließende Bildung
der entsprechenden Boronsäure mit Trimethylborat (oder einem anderen Boronsäurederivat)
und abschließende Reaktion mit Wasserstoffperoxid unter Umwandlung der -B(OH)
2-Gruppe in die -OH-Gruppe des Phenols
9 (Schritt (H)). Dieses Phenol wird dann in einer zweiten oxidativen Fluordesulfurierungs-Reaktion
unter vergleichbaren Bedingungen mit dem gemäß Schema 1 hergestellten Synthon
3 zu dem erfindungsgemäßen Aldehyd I-C umgesetzt.
[0040] Alternativ kann in Analogie zu dem Verfahren gemäß Schema 2 das Phenolat der Verbindung
9 mit Verbindung
5 in den Reaktionsschritten (E) und (D) in den Aldehyd I-C überführt werden.
[0041] Erfindungsgemäße Aldehyde der Formel I-D sind beispielsweise gemäß Schema 4 zugänglich:

[0042] Die Umsetzung des 4-Cyclohexanoncarbonsäureesters
10 (R steht für einen unsubstituierten Alkanyl- oder Benzylrest) zu
11 ((J)) erfolgt gemäß dem oben erwähnten Verfahren von P. Kirsch et al., Angew. Chem.
2001,
113, 1528, oder auch in Anlehnung an das Verfahren von J. Mlynarski und A. Banaszek,
Tetrahedron
55 (1999) 2785, durch Umsetzung mit Trimethylsilyl-1 ,3-dithian in THF in Gegenwart
von n-Butyllithium in Hexan bei tiefen Temperaturen.
Die anschließende oxidative Fluordesulfurierung von
11 zu
12 (vgl. auch P. Kirsch et al., Angew. Chem.
2001, 113, 1528) ((K)) und die abschließende Reduktion ((L)) zu dem erfindungsgemäßen Aldehyd
I-D erfolgt in Analogie zu den oben dargelegten Syntheseverfahren. Sofern in einzelnen
Fällen in Reaktionsschritt (K) neben dem bevorzugten trans-Cyclohexanderivat
12 auch das cis-Isomere erhalten wird, erfolgt die Umwandlung des cis-Isomeren in das
trans-Isomere oder seine Entfernung aus dem Produktgemisch mittels bekannter Verfahren,
zum Beispiel mittels Umkristallisation oder im Falle flüssiger Verbindungen mittels
fraktionierter Destillation.
[0043] Die Isomerisierung kann auch durch Behandlung des cis/trans-Isomerengemischs mit
einer Base, z.B. Natriumhydroxid, in einem geeignetem Lösungsmittel, z.B. einem Alkohol
wie Methanol oder in Gemischen aus Methanol, Tetrahydrofuran und Wasser, durchgeführt
werden.
[0044] Erfindungsgemäße Aldehyde der Formel I-E sind beispielsweise gemäß Schema 5 zugänglich:

[0045] Das gemäß Schema 3 zugängliche Bromid
8 wird zum Beispiel durch einen Halogen-Metallaustausch mit einer metallorganischen
Base, etwa n-Butyllithium, und Umsetzung mit einem Formylierungsreagenz wie N,N-Dimethylformamid
oder N-Formylpiperidin in den erfindungsgemäßen Aldehyd I-E überführt. Eine bevorzugte
Variante des Reaktionsschritts (M) besteht in dem Austausch des Broms in Verbindung
8 durch einen Halogen-Magnesiumaustausch mit Isopropylmagnesiumchlorid oder -bromid
gegen MgCl beziehungsweise MgBr und Abfangen des so gebildeten Arylmagnesiumhalogenids
mit dem Formylierungsreagenz. Alternativ kann das Bromid
8 mit CuCN/N-Methylpyrrolidon zunächst in das entsprechende Nitril überführt werden,
das anschließend einer Reduktion mit einem geeigneten Reduktionsmittel wie DIBAL-H
oder Bis(cyclopentadienyl)zirconiumchloridhydrid zum Aldehyd I-E unterworfen wird.
[0046] Erfindungsgemäße Aldehyde der Formel I-F sind beispielsweise gemäß Schema 6 zugänglich:

[0047] Dabei entspricht die Umsetzung des Bromids
8a zu I-F jener des Bromids
8 zu I-E aus Schema 5; Bromid
8a ist wie Bromid
8 gemäß Schema 3, Schritt (G), zugänglich, wobei jedoch Verbindung
7 mit der Biphenylverbindung

umgesetzt wird.
[0048] Erfindungsgemäße Aldehyde der Formel I-G sind beispielsweise in Analogie zur Herstellung
der Aldehyde I-C durch entsprechende Umsetzung eines Bromids der Formel 7 mit einem
Phenol der Formel 9 und anschließende Formylierung des Bromids über Brom-Metall-Austausch
und Abfangreaktion mit einem Formylierungsreagenz zugänglich.
[0049] Erfindungsgemäße Aldehyde der Formel I-H sind zum Beispiel gemäß Schema 7 erhältlich:

[0050] Das Bromid 8 wird mit einer metalllorganischen Base, z.B. Isopropylmagnesiumchlorid,
metalliert und mit Cyclohexan-4-oncarbonsäureethylester zum Ester
13 umgesetzt. Mit einem geeigneten wasserabspaltenden Reagenz, z.B. katalytischen Mengen
einer starken Säure wie Schwefelsäure, erfolgt die Eliminierung zu
14, das unter Übergangsmetall-Katalyse, z.B. mit Platin-Metall, zum Ester
15 hydriert wird. Falls erfoderlich kann die Isomerisierung von gegebenenfalls gebildetem
cis-
15 zu trans-
15 nach üblichen Verfahren (z.B. Behandeln in einem geeigneten Lösungsmittel mit Base,
z.B. NaOH) auf dieser Stufe erfolgen. Abschließend erfolgt die Reduktion mit beispielsweise
Diisobutylaluminiumhydrid zu I-H. Auch auf der Endstufe kann eine gegebenenfalls erforderliche
Isomerisierung von Produkt mit cis-Konfiguration am Cyclohexanring zu trans-I-H nach
bekannten Verfahren (z.B. Behandeln mit methanolischer Natronlauge) erfolgen. Weitere
erfindungsgemäße Aldehyde der Formel I sind - wie der Fachmann ohne weiteres erkennen
kann - unter Anpassung der oben dargelegten und unter Anwendung weiterer im Stand
der Technik bekannter Verfahren zugänglich. Mögliche beziehungsweise notwendige Abwandlungen
können zum Beispiel Aldehyde der Formel I betreffen, in denen etwa Z
13 eine -CO-O-Gruppe darstellt. Dabei kann beispielsweise zunächst ein Aldehyd

[0051] in Anlehnung an eines der oben ausführlicher dargelegten Verfahren aus dem Ester

aufgebaut werden, wobei das Bromid auf der "rechten" Molekülseite unter den Reaktionsbedingungen,
unter denen der Ethylester auf der "linken" Molekülseite in die Aldehyd-Funktion überführt
wird, inert ist. Nach Einführung der Aldehyd-Funktion und gegebenenfalls Schützen
der Carbonylfunktion, etwa als Acetal, kann beispielsweise Halogen-Metall-Austausch,
anschließende Umsetzung mit CO
2 und schließlich Veresterung mit einem Alkohol der Formel HO-A
14 nach Entfernen der gegebenenfalls vorhandenen Schutzgruppe zum erfindungsgemäßen
Aldehyd

erfolgen.
[0052] Die erfindungsgemäßen Aldehyde sind als Synthone für die Synthese komplexerer Verbindungen
mit Difluoroxymethylen-Brücke, insbesondere mesogener Verbindungen, verwendbar. Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht daher in einem Verfahren zur
Herstellung von 1,3-Dioxanverbindungen unter Verwendung der erfindungsgemäßen Aldehyde
der allgemeinen Formel I, die mit geeigneten 1,3-Diolen oder 1,3-bis-silylierten Derivaten
dieser Diole umgesetzt werden.
[0053] Bei diesen Diolen beziehungsweise ihren bis-silylierten Derivaten handelt es sich
vorzugsweise um solche der allgemeinen Formel II

wobei
- r, s und t
- unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten;
- R21
- einen unsubstituierten oder mit F, Cl, Br, I und/oder - CN ein- oder mehrfach substituierten
Alkylrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei in diesem Rest eine oder
mehrere CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -C≡C-, - CH=CH-, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-
oder -O-CO- so ersetzt sein können, dass Heteroatome nicht direkt miteinander verknüpft
sind;
- B21, B22 und B23
- unabhängig voneinander

oder

bedeuten;
- Z21, Z22 und Z23
- unabhängig voneinander eine Einfachbindung, -CH2CH2-, -CF2CH2-, -CH2CF2-, -CF2CF2-, - CH=CH- oder -C≡C- bedeuten;
- X21 und X22
- H oder SiR22R23R24 bedeuten,
- wobei R22, R23 und R24
- jeweils unabhängig voneinander ein Alkanylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist und
einer oder zwei der Reste R22, R23 und R24 auch Phenyl sein können;
so dass durch die Umsetzung mit den Aldehyden der Formel I Dioxanverbindungen der
allgemeinen Formel III gebildet werden:

worin R
21, A
11, A
12, A
13, A
14, B
21, B
22, B
23, Z
11, Z
12, Z
13, Z
21, Z
22, Z
23, m, n, p, r, s und t die für die Formeln I und II angegebene Bedeutung besitzen.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist der eingesetzte
Aldehyd die Struktur der Formel Ia auf:
OHC-(A
11)
m-CF
2O-(A
12-Z
12)
n-(A
13-Z
13)
p-A
14 Ia
wobei m entweder null ist oder 1 ist und A
11 zugleich einen 1,4-Cyclohexylenring darstellt; A
12, A
13, A
14, Z
12, Z
13, n und p weisen die in einem der Ansprüche 1 bis 7 angegebene Bedeutung auf.
[0055] Auch die 1,3-Diole und ihre bis-silylierten Derivate werden nach an sich bekannten
Methoden dargestellt, wie sie in der Literatur (z.B. in den Standardwerken wie Houben-Weyl,
Methoden der Organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart) beschrieben sind,
und zwar unter Reaktionsbedingungen, die für die genannten Umsetzungen bekannt und
geeignet sind. Dabei kann man auch von an sich bekannten, hier nicht näher erwähnten
Varianten Gebrauch machen.
[0056] Die Herstellung zahlreicher 1,3-Diole und ihrer bis-silylierten Derivate ist unter
anderem auch beschrieben in P. Kirsch und E. Poetsch, Adv. Mater.
1998, 10, 602, und dort zitierten Literaturstellen. Bevorzugte Dioxane der Formel III sind
solche mit trans-Konfiguration des zentralen Dioxanrings

Sie werden entweder unmittelbar in isomerenreiner Form bei der Umsetzung von Aldehyden
der Formel I mit Verbindungen der Formel II oder nach Trennung der cis/trans-Isomeren,
beispielsweise mittels Umkristallisation, erhalten. Werden als Diole oder Diol-Derivate
Verbindungen eingesetzt, die bereits einen trans-verknüpften Cyclohexanoder 1,3-Dioxan-Ring
aufweisen, so bildet sich der gewünschte zentrale trans-1,3-Dioxan-Ring häufig in
großem Isomerenüberschuß oder ausschließlich.
[0057] Die erfindungsgemäße Umsetzung der erfindungsgemäßen Aldehyde der Formel I mit Diolen
oder Diol-Derivaten vorzugsweise der Formel II erfolgt unter für die Acetalbildung
üblichen Bedingungen. Wird ein Diol der Formel II mit X
21 = X
22 = H eingesetzt, so kann die Reaktion mit dem Aldehyd der Formel I in einem inerten
Lösungsmittel üblicherweise bei Siedetemperatur unter Säurekatalyse und destillativer
Entfernung des gebildeten Wassers erfolgen. Als Lösungsmittel eignen sich aromatische
Lösungsmittel, insbesondere Toluol und Xylole. Als Säurekatalysator finden üblicherweise
Lewis-Säuren sowie anorganische und organische Protonensäuren Verwendung, wobei p-Toluolsulfonsäure
besonders bevorzugt ist. Die Reaktionszeit ist an sich nicht kritisch; sie beträgt
üblicherweise zwischen 30 min und 18 h, in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der
Kondensationsreaktion.
[0058] Bis-silylierte Diol-Derivate vorzugsweise der Formel II mit X
21 = X
22 = SiR
22R
23R
24 werden bevorzugt zur Umsetzung mit Aldehyden der Formel I eingesetzt, wenn die Verbindung
der Formel I oder die Verbindung der Formel II oder beide säureempfindliche Gruppen
enthalten, beispielsweise einen 1,3-Dioxan-Ring. Die Reaktion erfolgt dann vorzugsweise
unter aprotischen Bedingungen in Gegenwart einer katalytischen Menge einer wasser-
und protonenfreien Säure, zum Beispiel Trimethylsilyltriflat ((Methyl)
3SiOSO
2CF
3), in einem inerten Lösungsmittel, beispielsweise Dichlormethan, vorzugsweise bei
Temperaturen unter Raumtemperatur, zum Beispiel bei -78 °C. Die Reaktionszeit ist
auch hier an sich nicht kritisch; sie beträgt üblicherweise zwischen 15 oder 30 min
und 18 h, in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Umsetzung, die zumeist deutlich
größer ist als bei den Diolen.
[0059] Bis-silylierte Verbindungen der Formel II sind aus den entsprechenden 1,3-Diolen
nach üblichen Verfahren (siehe beispielsweise P. Kirsch und E. Poetsch, Adv. Mater.
1998, 10, 602, und dort zitierte Literaturstellen) zugänglich. Besonders bevorzugt sind jene
Diol-Derivate der Formel II, die Trimethylsilyl-Schutzgruppen aufweisen (X
21 = X
22 = Trimethylsilyl, SiMe
3). Ihre Einführung gelingt zum Beispiel durch Reaktion des korrespondierenden Diols
mit überschüssigem Trimethylsilylchlorid in Gegenwart von Triethylamin in N,N-Dimethylformamid
bei Temperaturen zwischen 0 °C und Raumtemperatur für beispielsweise 18 h.
[0060] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zugänglichen 1,3-Dioxane weisen vorteilhafte
Eigenschaften - zum Beispiel eine große dielektrische Anisotropie Δε bei vergleichsweise
geringer Rotationsviskosität γ
1 - auf und finden daher breite Verwendung in flüssigkristallinen Medien insbesondere
für elektrooptische Anwendungen.
[0061] Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen weiter die vorliegende Erfindung, ohne
sie in ihrem Umfang zu beschränken.
[0062] Vor- und nachstehend bedeuten Prozentangaben Gewichtsprozent. Alle Temperaturen sind
in Grad Celsius angegeben. Fp. bedeutet Schmelzpunkt, Klp. Klärpunkt. Ferner bedeuten
K beziehungsweise C = kristalliner Zustand, N = nematische Phase, S = smektische Phase
und I = isotrope Phase. S
c bedeutet eine smektisch C Phase. Δn bezeichnet die optische Anisotropie (Δn = n
e - n
o, wobei n
e der Brechungsindex des außerordentlichen und n
o der Brechungsindex des ordentlichen Strahls ist) (589 nm, 20 °C). Δε bezeichnet die
dielektrische Anisotropie (Δε = ε
∥ - ε
┴, wobei ε
∥ die Dielektrizitätskonstante parallel zu den Moleküllängsachsen und ε
┴ die Dielektrizitätskonstante senkrecht dazu bedeutet) (1 kHz, 20 °C). Die optischen
Daten wurden bei 20 °C gemessen, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben
wird. Die Rotationsviskosität γ
1 [mPa·s] wurde ebenfalls bei 20 °C bestimmt. SR bezeichnet den spezifischen Widerstand
[Ω·cm], VHR die Voltage Holding Ratio. Zur experimentellen Bestimmung der physikalischen
Parameter wurde gemäß "Licristal, Physical Properties Of Liquid Crystals, Description
of the measurement methods", Hrsg. W. Becker, Merck KGaA, Darmstadt, überarbeitete
Ausgabe, 1998, verfahren, wobei die Eigenschaften von Einzelverbindungen zum Teil
nach Messung einer definierten Menge der Verbindung (zumeist 10 Gew.-%) in einer definierten
Host-Mischung mit bekannten Eigenschaften und anschließende Extrapolation ermittelt
wurden.
Beispiele
Beispiel 1
[0063]

[0064] Stufe (1): 230,90 g 2-Trimethylsilyl-1,3-dithian (1,20 mol) werden in THF gelöst, auf -70
°C gekühlt und tropfenweise mit 769,33 ml (1,26 mol) n-Butyllithium (15 %ige Lösung
in n-Hexan) versetzt. Man läßt innerhalb von 3 h auf 0 °C erwärmen, kühlt erneut auf
-70 °C und tropft diese Lösung vorsichtig zu einer auf -70 °C gekühlten Lösung von
204,25 g (1,20 mol) 4-Cyclohexanoncarbonsäureethylester in 900 ml THF. Nach beendeter
Zugabe wird die Kühlung entfernt, und man läßt die Mischung auf Raumtemperatur erwärmen.
Die Reaktionsmischung wird auf Eiswasser gegossen und mit Heptan extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen werden mit ges. NaCI-Lösung gewaschen und konzentriert, und das
so erhaltene gelbe Öl wird aus Pentan umkristallisiert. Hellgelbe Kristalle des Ketendithioketals
(78 % Ausbeute), die ohne weitere Reinigung in Stufe (2) eingesetzt werden.
[0065] Stufe (2): Das Ketendithioketal aus Stufe (1 ) (128,10 g, 0,47 mol) wird in Dichlormethan
gelöst und unter Eiskühlung tropfenweise mit 41,30 ml (0,47 mol) Trifluormethansulfonsäure
versetzt. Nach 15 min wird die Kühlung entfernt und 1 h bei Raumtemperatur gerührt.
Anschließend wird auf -70 °C gekühlt, eine Mischung von Triethylamin (117,03 ml, 0,84
mol) und 3,4,5-Trifluorphenol (104,53 g, 0,71 mol) in Dichlormethan hinzugegeben und
1 h bei -70 °C gerührt. Dann wird mit 379,22 ml (2,35 mol) Triethylaminhydrofluorid
versetzt und nach 5 min Brom (120,48 ml, 2,35 mol) in Dichlormethan innerhalb von
20 min hinzugegeben. Man läßt noch 1 h rühren und den Ansatz auf -10 °C kommen. Dann
wird die Lösung unter Rühren auf eine Mischung von 400 ml ges. NatriumhydrogensulfitLösung,
5 I Maschineneis und 800 ml 32 %ige Natronlauge gegeben. Die organische Phase wird
abgetrennt und die wäßrige Phase einmal mit Dichlormethan nachextrahiert. Der vereinigte
organische Extrakt wird mit Salzlösung gewaschen und zu einem Rückstand eingeengt,
der mit Heptan extrahiert und einrotiert wird.
[0066] Der so erhaltene Rückstand wird in Toluol/Heptan = 1:1 aufgenommen und über Kieselgel
filtriert. Das Eluat wird einrotiert und der Rückstand im Vakuum fraktioniert destilliert.
Die Fraktion des gewünschten Produkts (cis/trans-Gemisch) wird aus Pentan in der Kälte
umkristallisiert. Auf diese Weise werden 41,6 g (24,5%) des trans-Produkts in einer
Reinheit erhalten, die für die weitere Umsetzung ausreichend ist.
[0067] Für analytische Zwecke werden 5 g des Rohprodukts erneut in Toluol/Heptan = 1:1 aufgenommen
und über basisches Aluminiumoxid filtriert. Die Reinheit des nach Einrotieren und
Umkristallisieren erhaltenen Feststoffs beträgt gemäß GC 99,3% des trans-Produkts
(Fp.: 39 °C).
[0068] Stufe (3): Der in Stufe (1) erhaltene Ester (77,50 g, 0,220 mol) wird in Toluol gelöst und auf
-70 °C gekühlt. Bei dieser Temperatur werden 261,00 ml (0,261 mol) Diisobutylaluminiumhydrid
(DIBAH, 1 M Lösung in Toluol, 0,261 mol) zugetropft. Die Reaktionslösung wird 1 h
nachgerührt und dann kalt in gesättigte Ammoniumchlorid-Lösung gegossen. Die organische
Phase wird abgetrennt und nochmals mit verdünnter Salzsäure gewaschen, getrocknet,
filtriert und eingeengt. Quantitative Ausbeute.
Beispiel 2
Beispiel 2a
[0069]

[0070] Natriumhydrid (60 %ige Suspension in Mineralöl, 100,00 g, 2,50 mol) wird unter Stickstoffatmosphäre
in Tetrahydrofuran (THF) vorgelegt. Hierzu wird eine Lösung von 3,4,5-Trifluorphenol
(386,00 g, 2,50 mol) in THF unter schwacher Eiswasserkühlung innerhalb von 2 Stunden
zugetropft. Die entstehende Suspension wird für 1 Stunde nachgerührt. Anschließend
wird Hexamethylphosphortriamid (22,50 ml, 0,13 mol) zugetropft. Es wird 10 Minuten
bei Raumtemperatur nachgerührt, was Lösung 1 ergab.
[0071] Ethylbromidfluoracetat (366,00 ml, 2,50 mol) wird in THF gelöst und zu Lösung 1 zugetropft.
Das Reaktionsgemisch wird auf 60 °C erwärmt und 16 h bei dieser Temperatur gerührt.
Das Gemisch wird eingeengt, der Rückstand in Toluol/Pentan = 1:1 aufgenommen und über
Kieselgel filtriert. Nach Vakuumsdestillation und Umkristallisieren wird der gewünschte
Ester in einer Ausbeute von 50 % erhalten und ohne weitere Reinigung eingesetzt.
Beispiel 2b
[0072]

[0073] Natriumhydrid (60 %ige Suspension in Mineralöl, 10,00 g, 0,25 mol) wird in Diethylenglycoldimethylether
vorgelegt. 3,4,5-Trifluorphenol (38,60 g, 0,25 mol), gelöst in Diethylenglycoldimethylether,
wird zu der Natriumhydrid-Suspension zugetropft. Anschließend wird 1 Stunde bei Raumtemperatur
nachgerührt (Lösung 1). Während dieser Zeit wird der Katalysator (Bis(tricyclohexylphosphan)-palladiumdichlorid
(3,70 g, 0,005 mol) in Diethylenglycoldimethylether vorgelegt und unter Stickstoffatmosphäre
mit 10 ml DIBAH (1M in Dichlormethan) svorreduziert. Die Katalysatorlösung wird zu
Lösung 1 hinzugegeben, und Ethylbromdifluoracetat (36,60 ml, 0,25 mol) wird innerhalb
von 10 Minuten zugetropft. Die Reaktionslösung wird auf 80 °C erwärmt und zwei Stunden
bei dieser Temperatur gehalten, dann auf Raumtemperatur gekühlt und in Eiswasser gegossen.
Es wird dreimal mit Methyl-t-butylether (MTBE) extrahiert. Die vereinigten organischen
Extrakte werden mit Wasser gewaschen, getrocknet und filtriert. Der Rückstand wird
eingeengt und dann im Vakuum fraktioniert destilliert. Ausbeute des gewünschten Produkts:
48%. Das erhaltene Produkt wird ohne weitere Reinigung eingesetzt.
Beispiel 3
Beispiel 3a
[0074]

[0075] Der in Beispiel 2a beziehungsweise Beispiel 2b hergestellte Ester (0,10 mol) wird
in n-Hexan gelöst und auf -70°C abgekühlt. Bei dieser Temperatur wird DIBAH in Hexan
(0,10 mol) zugetropft und 4 h nachgerührt. Man läßt auf Raumtemperatur kommen und
rührt weitere 96 h nach. Die kalte Reaktionslösung wird in kalte 18 %ige Salzsäure
gegossen. Die organische Phase wird abgetrennt und nochmals mit Wasser gewaschen,
getrocknet, filtriert und fraktioniert destilliert. Der erfindungsgemäße Aldehyd siedet
unterhalb der Siedetemperatur des Ausgangs-Esters und wird in für die weiteren Umsetzungen
ausreichender Reinheit erhalten.
Beispiel 3b
[0076]

[0077] Die Herstellung des Aldehyds erfolgt analog zu Beispiel 3a. Der Aldehyd wird in für
die weiteren Umsetzungen ausreichender Reinheit erhalten.
Beispiel 4
Beispiel 4a
[0078]

[0079] Stufe (1): 1-Methyl-2-pyrrolidon (2,4 kg) wird vorgelegt. Zur Trocknung werden ca. 500 ml im
Vakuum abdestilliert. Dann werden das Bromid (0,512 mol) und Kupfer(I)-cyanid (0,666
mol) hinzugeben. Man erwärmt bis zur vollständigen Umsetzung auf 150 °C. Nach Abdestillieren
des 1-Methyl-2-pyrrolidons wird mit Methyl-tert.-butylether versetzt und mit Wasser
extrahiert. Die organische Phase wird eingeengt, der Rückstand in Toluol/Heptan aufgenommen
und über Kieselgel filtriert. Das erhaltene Rohprodukt wird aus Heptan umkristallisiert.
Stufe (2):
[0080] Variante A: Das Produkt aus Stufe (1) (0,015 mol) wird in Toluol vorgelegt und auf
-70 °C abgekühlt. Dazu tropft man langsam eine Lösung von Diisobutylaluminiumhydrid
in Toluol (0,015 mol), so dass die Temperatur nicht über -70 °C ansteigt. Nach vollständiger
Umsetzung wird auf kalte Salzsäure (18 %) gegossen, mit wenig Methyl-tert.-butylether
versetzt, die organische Phase abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert
und eingeengt. Der so erhaltene Aldehyd wird ohne weitere Reinigung eingesetzt.
[0081] Variante B: Das Produkt aus Stufe (1) (0,015 mol) wird in Tetrahydrofuran vorgelegt
und auf 0 °C abgekühlt. Dazu tropft man langsam eine Lösung von Bis(cyclopentadienyl)zirconiumchloridhydrid
in Tetrahydrofuran (0,015 mol), so dass die Temperatur nicht über 0 °C ansteigt. Man
rührt 1 h bei 0 °C und dann bei Raumtemperatur bis zur vollständigen Umsetzung nach,
gießt auf kalte Salzsäure, versetzt mit wenig Methyl-tert.-butylether, trennt die
organische Phase ab, trocknet, filtriert und engt ein. Der so erhaltene Aldehyd wird
ohne weitere Reinigung eingesetzt.
Beispiel 4b
[0082]

[0083] Unter Stickstoffatmosphäre wurde in 10 I THF unter Rühren 2 M Isopropylmagnesiumchlorid-Lösung
in THF (900ml) vorgelegt. Dann tropfte man eine Lösung des Bromaromaten (585 g) in
THF vorsichtig zu und rührte 1 h bei 20 °C nach. Anschließend wurde eine Lösung von
n-Formylpiperidin (206 g) in THF über 20 min zugetropft. Der Ansatz wurde noch 1 h
bei 20 °C nachgerührt und dann mit 1 M HCI (4 I) versetzt. Die Phasen wurden getrennt
und die wässrige Phase mit Toluol extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden
mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und im Vakuum eingeengt.
Der ölige Rückstand wurde mit Petrolether gerührt, wobei hellgelbe Kristalle ausfielen,
die abgesaugt, gewaschen und getrocknet wurden. Aus der Mutterlauge kristallisierte
weiteres Produkt aus, das ebenfalls abgesaugt, gewaschen und getrocknet wurde. Hellgelbe
Kristalle, Fp. 47-50 °C. Ausbeute (nicht optimiert): 337 g (77%).
Beispiel 5
[0084]

[0085] 2,80 g (31,10 mmol) 2-Methyl-1,3-propandiol (
II-1), 9,60 g (31,14 mmol) des Aldehyds
I-1 aus Beispiel 1 und 0,63 g (3,30 mmol) p-Toluolsulfonsäure werden in Toluol gelöst
und für 30 min am Wasserabscheider zum Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur
wird mit Wasser, dann mit ges. NaHCO
3-Lösung gewaschen. Die organische Phase wird eingeengt. Der verbleibende Rückstand
wird in Toluol/Heptan = 1:1 aufgenommen und über Kieselgel filtriert, und das Eluat
wird erneut im Vakuum eingeengt. Nach Umkristallisieren aus Heptan wird der Feststoff
in Toluol/Heptan gelöst und über Kieselgel und basisches Aluminiumoxid filtriert.
Nach Einengen im Vakuum und erneuter Umkristallisation aus Heptan wird trans-
III-1 erhalten (3,3 g), das gemäß HPLC-Analyse rein ist.
Beispiele 6-10
[0087] Wichtige physikalische Eigenschaften der Dioxane III-1 bis III-4 sind in der folgenden
Tabelle wiedergegeben.
Tabelle
Dioxan |
Δn |
Δε |
Klp. [° C] |
γ1 [mPa·s] |
III-1 |
0,0689 |
22,7 |
7,9 |
nicht bestimmt |
III-2 |
0,0618 |
21,3 |
27,9 |
nicht bestimmt |
III-3 |
0,0688 |
20,6 |
45,3 |
207 |
III-4 |
0,0642 |
20,1 |
54,8 |
229 |
Beispiel 11
[0088]

Stufe 1:
[0089] Eine Lösung von 58 g des Bromaromaten
A in THF wird zu einer Lösung von 1,2 Äquivalenten Isopropylmagnesiumchlorid in THF
bei ∼ 20 °C zugetropft. Die Reaktionslösung wird ca. 40 Minuten bei Raumtemperatur
nachgerührt. Dann wird zu einer Lösung von 1 Äquivalent Cyclohexan-4-oncarbonsäure-ethylester
in THF bei Raumtemperatur unter Wasserkühlung zugetropft. Die Umsetzung wird nachgerührt.
Anschließend wird mit verdünnter HCI-Lösung zersetzt, die Phasen getrennt, die organische
Phase mit Wasser gewaschen und im Vakuum zum Rückstand aufkonzentriert. Das Rohprodukt
(76 g) kann ohne weitere Reinigung in der nächsten Stufe eingesetzt werden.
Stufe 2:
[0090] Eine Lösung von 26 g des Produkts aus Stufe 1 in Toluol wird auf ∼ 70 °C erwärmt
und mit 1 g Schwefelsäure 95% - 98%-ig versetzt. Die Reaktionslösung wird ca. 3 Stunden
bei ∼ 80 °C eingerührt. Die Lösung wird abgekühlt und bei ~ 45 °C mit Wasser versetzt.
Die wässrige Phase wird abgetrennt, die organische Phase mit Wasser gewaschen und
im Vakuum zum Rückstand aufkonzentriert. Zur Reinigung wird das Rohprodukt mit Toluol
über Kieselgel chromatographiert. Die produkthaltigen Fraktionen werden zum Rückstand
einrotiert. Das Produkt (14 g) kann ohne weitere Reinigung in der nächsten Stufe eingesetzt
werden.
Stufe 3:
[0091] Eine Lösung von 10 g des Produkts aus Stufe 2 in THF wird mit 5% Pt/C drucklos ca.
17 Stunden hydriert. Die Hydrierlösung wird im Vakuum zum Rückstand aufkonzentriert
und das Rohprodukt über Kieselgel mit Toluol filtriert. Die produkthaltigen Fraktionen
werden erneut im Vakuum zum Rückstand einrotiert. Das Produkt (9,8 g) kann ohne weitere
Reinigung in der nächsten Stufe eingesetzt werden.
Stufe 4:
[0092] Eine Lösung von 6,5 g des Produkts aus Stufe 3 in Toluol/THF 4:1 (Gew./Gew.) wird
auf ca - 76 °C gekühlt und 1,2 Äquivalente einer 20%igen Lösung von Diisobutylaluminiumhydrid
in n-Hexan langsam bei dieser Temperatur zugetropft. Die Reaktionslösung wird nach
ca. 4,5 h in eine kalte wässrige Ammoniumchloridlösung eingetropft und das Gemisch
ca. 5 Minuten gerührt. Dann werden die Phasen getrennt, die wässrige Phase mit Toluol
nachextrahiert und die vereinten organischen Phasen zuerst mit 1 N HCI-Lösung und
dann mit Wasser gewaschen. Die organische Phase wird im Vakuum zum Rückstand aufkonzentriert.
Das Rohprodukt wird durch Chromatographie an Kieselgel mit Toluol/EtOAc 9:1 aufgereinigt.
Die produkthaltigen Fraktionen werden im Vakuum zum Rückstand einrotiert. Das cis/trans-Isomerengemisch
wird in Methanol mit 0,1 Äquivalenten NaOH als Base isomerisiert. Das Gemisch wird
mit Toluol und Wasser versetzt, die Phasen getrennt, die organische Phase mit Wasser
gewaschen und im Vakuum zum Rückstand aufkonzentriert. Durch Kristallisation aus Isopropanol,
chromatographische Aufreinigung der Mutterlaugenrückstände und erneute Kristallisation
aus Isopropanol wird die reine trans-Verbindung erhalten. Ausbeute: 3,8 g.
1. Aldehyd gemäß der allgemeinen Formel I
OHC-(A
11)
m-Z
11-(A
12-Z
12)
n-(A
13-Z
13)
p-A
14
wobei
A11, A12 und A13 unabhängig voneinander für


oder

stehen;
A14 für

steht;
Z11, Z12 und Z13 unabhängig voneinander eine Einfachbindung, -CH2CH2-, -CF2CH2-, -CH2CF2-, -CF2CF2-, - CH=CH-, -C≡C-, -CO-O-, -O-CO-, -CH2O-, -OCH2- oder -CF2O- bedeuten, wobei wenigstens eines von Z11, Z12 und Z13 -CF2O- bedeutet;
m, n und p unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten;
q und w unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4 bedeuten;
R11 H, F, Cl, Br, I, CN, -NCS, einen O-Aralkylrest oder einen unsubstituierten oder
mit F, Cl, Br, I und/oder - CN ein- oder mehrfach substituierten Alkylrest mit 1 bis
15 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei in diesem Rest eine oder mehrere CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -C≡C-, - CH=CH-, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-
oder -O-CO- so ersetzt sein können, dass Heteroatome nicht direkt miteinander verknüpft
sind.
2. Aldehyd gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass A
14 für

steht, wobei R
11 wie in Anspruch 1 definiert ist und L
11 und L
12 unabhängig voneinander H oder F bedeuten.
3. Aldehyd gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass R11 H, F, Cl, OCF3, OCHF2 oder CF3 bedeutet.
4. Aldehyd gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
Z11, Z12 und Z13 unabhängig voneinander eine Einfachbindung, -CH2CH2-, -CF2CH2-, -CH2CF2-, -CF2CF2- oder -CF2O- insbesondere eine Einfachbindung oder -CF2O- bedeuten, wobei wenigstens eines von Z11, Z12 und Z13 -CF2O- bedeutet.
5. Aldehyd gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
m 0 ist.
6. Aldehyd gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
Z11 -CF2O- bedeutet.
7. Aldehyd gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
n und p 0 sind.
8. Aldehyd gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aldehyd ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:

wobei R
11, L
11, L
12 und q wie in einem der vorangehenden Ansprüche definiert sind und q1 und q2 unabhängig
voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4 bedeuten.
9. Verfahren zur Herstellung einer 1,3-Dioxanverbindung, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Aldehyd gemäß einem der vorangehenden Ansprüche
mit einem 1,3-Diol oder einem 1,3-bis-silylierten Derivat des 1,3-Diols umgesetzt
wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das 1,3-Diol oder das 1,3-bis-silylierte Derivat des 1,3-Diols eine Verbindung der
Formel II ist:

wobei
r, s und t unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten;
R21 einen unsubstituierten oder mit F, Cl, Br, I und/oder - CN ein- oder mehrfach substituierten
Alkylrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei in diesem Rest eine oder
mehrere CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -C≡C-, - CH=CH-, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-
oder -O-CO- so ersetzt sein können, dass Heteroatome nicht direkt miteinander verknüpft
sind;
B21, B22 und B23 unabhängig voneinander

oder

bedeuten;
Z21, Z22 und Z23 unabhängig voneinander eine Einfachbindung, -CH2CH2-, -CF2CH2-, -CH2CF2-, -CF2CF2-, - CH=CH- oder -C≡C- bedeuten;
X21 und X22 H oder SiR22R23R24 bedeuten,
wobei R22, R23 und R24 jeweils unabhängig voneinander ein Alkanylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist
und einer oder zwei der Reste R22, R23 und R24 auch Phenyl sein können.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass
der Aldehyd eine Struktur der Formel la aufweist:
OHC-(A11)m-CF2O-(A12-Z12)n-(A13-Z13)p-A14 Ia
wobei m 0 ist und A12, A13, A14, Z12, Z13, n und p die in einem der Ansprüche 1 bis 7 angegebene Bedeutung aufweisen.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass
der Aldehyd eine Struktur der Formel la aufweist:
OHC-(A11)m-CF2O-(A12-Z12)n-(A13-Z13)p-A14 Ia
wobei m 1 ist, A11 einen 1,4-Cyclohexylenring darstellt und A12, A13, A14, Z12, Z13, n und p die in einem der Ansprüche 1 bis 7 angegebene Bedeutung aufweisen.