[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wandbauelement. Das Wandbauelement umfasst
zwei voneinander beabstandet angeordnete Betonschichten, eine Dämmschicht und mehrere
die zwei Betonschichten verbindenden Verbindungselemente. Die Dämmschicht ist einer
der beiden Betonschichten zugeordnet, wobei zwischen der Dämmschicht und der anderen
Betonschicht zum Auffüllen mit Ortbeton ein Zwischenraum vorgesehen ist. Die Verbindungselemente
erstrecken sich von der einen Betonschicht durch die Dämmschicht und den Zwischenraum
hindurch zur anderen Betonschicht. Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines Wandbauelements sowie ein Verbindungsmittel für
ein Wandbauelement.
[0002] Wandbauelemente der eingangs genannten Art sind aus der Praxis bekannt und werden
derzeit hauptsächlich als raumabschließende Bauteile bei Gewerbebauten eingesetzt.
Sie zeichnen sich durch hohe Witterungs- und Alterungsbeständigkeit sowie durch zahlreiche
Möglichkeiten zur gestalterischen Formgebung aus. Ein solches Wandbauelement kann
beispielsweise in einer Fabrik hergestellt und zu einer Baustelle transportiert werden.
Dort können mehrere Elemente quasi in Fertigbauweise nebeneinander aufgestellt werden
und dadurch miteinander verbunden werden, dass in den Zwischenraum Ortbeton eingebracht
wird. Hierdurch können Wandkonstruktionen erheblich schneller und kostengünstiger
ausgeführt werden. Nicht zuletzt deshalb stellen mehrschichtige Wandbauelemente auch
im Wohnungsbau eine wirtschaftliche Alternative zu den sonst üblichen Mauerwerkskonstruktionen
dar.
[0003] Lediglich beispielhaft wird auf die DE 100 07 100 A1 verwiesen, aus der ein Wand-/Deckenbauelement
bekannt ist, das eine erste Betonschicht aufweist, an welcher unmittelbar eine Dämmschicht
befestigt ist. Weiterhin ist eine zweite Betonschicht vorgesehen, die von der Dämmschicht
beabstandet angeordnet ist. Die zwei Betonschichten werden mit Verbindungselemente
zusammengehalten, wobei die Verbindungselemente sich von der ersten Betonschicht durch
die Dämmschicht hindurch zu der zweiten Betonschicht erstreckt. Als Verbindungselemente
kommen sogenannte Gitterträger zum Einsatz, die schlangenförmig zwischen den zwei
Betonschichten angeordnet sind. Bei Konstruktionen dieser Art wird üblicherweise eine
Verformung der ersten Betonschicht gegenüber der zweiten Betonschicht durch die Gitterträger,
die eine schubstarre Verbindung zwischen den zwei Betonschichten bewirken, verhindert,
was zu erheblichen Zwangsbeanspruchungen führen kann.
[0004] Aus der US 6 263 638 B1 ist ein Wandbauelement bekannt, bei dem die Verbindungselemente
in Form von Ankerelementen aus glasfaserverstärktem Kunststoff ausgeführt sind. Diese
Verbindungsmittel werden über das gesamte Wandbauelement gleichmäßig verteilt angeordnet,
so dass die zwei Betonschichten durch biegeweiche Verbindungsmittel zusammengehalten
werden. Hierdurch ist die soeben genannte Zwangsbeanspruchung wirksam verhindert und
eine Verformung zwischen den zwei Betonschichten ist zumindest in gewissen Grenzen
möglich.
[0005] Die Betonschicht, der die Dämmschicht zugeordnet ist, wird bei einem Gesamtbauwerk
üblicherweise außenseitig angeordnet und ihr kommt keine tragende Funktion zu. Zur
Abtragung der Bauwerkslasten oder auch zur Gebäudeaussteifung wird lediglich die Ortbetonergänzung
im Zusammenwirken mit der zweiten Betonschicht, welche auf der Gebäudeinnenseite angeordnet
ist, herangezogen. Allerdings besteht bei der aus der US 6 263 638 B1 bekannten Wandkonstruktion
die Gefahr, dass die äußere Betonschicht aufgrund von Zug-/Druckbelastungen infolge
Wind und Temperaturgefälle sowie einer Scherbeanspruchung infolge ihres Eigenengewichts
von der Dämmschicht bzw. der Ortbetonschicht abplatzen könnte. Dieser Gefahr kann
durch eine dichtere Anordnung der Verbindungsmittel entgegengewirkt werden, was jedoch
baurechtlichen Auflagen nicht gerecht wird. Eine dichtere Anordnung der Verbindungsmittel
führt jedoch zu einem erhöhten Kostenaufwand bei der Herstellung.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Wandbauelement der
eingangs genannten Art anzugeben und weiterzubilden, das einerseits den baurechtlichen
Auflagen entspricht und das andererseits eine auf Jahre hin stabile Konstruktion sicherstellt.
Weiterhin liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung eines Wandbauelements sowie ein Verbindungsmittel für ein Wandbauelement
anzugeben, mit dem ein Wandbauelement herstellbar bzw. das hierfür geeignet ist, welches
die oben aufgeführten Nachteile nicht aufweist.
[0007] Das erfindungsgemäße Wandbauelement der eingangs genannten Art löst die voranstehende
Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Danach ist ein solches Wandbauelement
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Verbindungsmittel vorgesehen ist, das
sich von einer Betonschicht gegebenenfalls durch die Dämmschicht hindurch lediglich
bis in den Zwischenraum erstreckt.
[0008] Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, dass sowohl die eine als auch die anderen
Betonschicht mit dem Zwischenraum, der zum Auffüllen mit Ortbeton vorgesehen ist,
mit zusätzlichen Verbindungsmitteln unmittelbar bzw. durch die Dämmschicht hindurch
mittelbar verbunden werden kann, was die statischen Eigenschaften des Wandbauelements
erheblich verbessert. So liegt zunächst aufgrund der Verbindungselemente, wie sie
beispielsweise aus der US 6 263 638 B1 bekannt sind, eine biegeweiche Verbindung zwischen
den zwei Betonschichten vor. Es sind daher - in gewissen Grenzen - Verformungen zwischen
den zwei Betonschichten möglich, so dass hierdurch Zugbeanspruchungen weitgehend vermieden
sind. Bei einer mit Ortbeton aufgefüllten Wandkonstruktion ist darüber hinaus aufgrund
der Verbindungsmittel eine verbesserte Verbindung zwischen der Ortbetonschicht mit
jeweils den Betonschichten gegeben. Hierdurch müssen die Verbindungselemente nicht
mehr ganz so dicht angeordnet werden, wodurch diesbezüglich eine Kostenersparnis erzielt
werden kann. Letztendlich sind die Kosten für ein Verbindungsmittel geringer als die
eines Verbindungselements, da letzteres auch Transportlasten aufnehmen muss und entsprechend
stabil ausgeführt sein muss. Aufgrund der verbesserten Verbindung der Schichten untereinander
sind auch die baurechtlichen Auflagen erfüllbar, so dass das erfindungsgemäße Wandbauelement
in vorteilhafter Weise auch im Wohnungsbau eingesetzt werden kann. Das Wandbauelement
im Sinn der vorliegenden Erfindung kann auch für eine Decken- oder Bodenkonstruktion
dienen.
[0009] Die Verbindungselemente sind vorzugsweise im Wesentlichen stabförmig bzw. ankerförmig
ausgebildet, wie z.B. die aus der US 6 263 638 B1 bekannten Verbindungselemente.
[0010] Bevorzugt ragen die Verbindungsmittel von einer Betonschicht, gegebenenfalls von
der Dämmschicht aus, bis zur halben Breite des Zwischenraums hinein. Hierdurch kann
die vorgesehene Breite des Zwischenraums bei der Wandmontage eingehalten werden, ohne
dass die Verbindungsmittel der gegenüberliegenden Seiten aneinander stoßen und somit
eine Annäherung der Wandteile auf das gewünschte Maß verhindern.
[0011] An die im Wohnungsbau verwendeten Wandbauelemente werden erhöhte Anforderungen hinsichtlich
des Wärmeschutzes gestellt. In diesem Zusammenhang spielen auch die Auswirkung von
Wärmebrücken in Außenwandflächen eine zunehmende Bedeutung. Die aus der DE 100 07
100 A1 bekannten Verbindungselemente sind entweder aus Edelstahl oder aus nicht korrosionsbeständigem
Schwarzstahl hergestellt.
[0012] Da sich diese Verbindungselemente von der äußeren zur inneren Betonschicht erstrecken,
sind hierdurch automatisch Wärmebrücken gebildet, was eine schlechtere Wärmeisolierung
zur Folge hat. Durch die aus der US 6 263 638 B1 bekannten Verbindungsmittel aus glasfaserverstärktem
Kunststoff sind keine Wärmebrücken gebildet, so dass hierdurch eine deutlich verbesserte
Wärmeisolierung gegenüber dem aus der DE 100 07 100 A1 bekannten Wand-/Deckenbauelement
erzielbar ist. Die Wärmeleitfähigkeit von Gitterträgern aus nichtrostendem Stahl beträgt
ungefähr 17 W/(mK), bei Betonstahl ungefähr 50 W/(mK). Die Wärmeleitfähigkeit der
glasfaserverstärkten Kunststoffverbinder aus der US 6 263 638 B1 beträgt lediglich
0,5 W/(mK), was verglichen zu der des Betonstahls einer vernachlässigbaren Wärmeleitfähigkeit
entspricht.
[0013] Daher ist in einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die
Verbindungselemente und/oder die Verbindungsmittel eine mittlere bis geringe thermische
Leitfähigkeit aufweisen. Dies könnte durch eine entsprechende Materialwahl erreicht
werden, wenn beispielsweise die Verbindungselemente und/oder die Verbindungsmittel
aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt sind. Da die Verbindungsmittel sich von
einer Betonschicht bis lediglich in den Zwischenraum erstrecken, also nicht die eine
Betonschicht mit der anderen Betonschicht verbinden, tragen die Verbindungsmittel
nicht zu einer Wärmebrücke bei. Insoweit ist in besonders vorteilhafter Weise eine
stabile Wandkonstruktion herstellbar, die darüber hinaus ganz besonders gute wärmeisolierende
Eigenschaften aufweist. Weiterhin könnten die Verbindungsmittel eine hohe Korrosionsbeständigkeit
aufweisen. Insbesondere trifft dies auf die Verbindungsmittel zu, die in der Betonschicht
angeordnet sind, welcher die Dämmschicht zugeordnet ist bzw. die in der äußeren Betonschicht
des erfindungsgemäßen Wandbauelements angeordnet sind.
[0014] . Im Konkreten könnte das Verbindungsmittel ein Bauteil aufweisen, welches einen
im Wesentlichen W-förmigen, S-förmigen, H-förmigen, doppel-T-förmigen oder Z-förmigen
Querschnitt aufweist. Hierbei wird das Bauteil relativ zu einer Betonschicht derart
angeordnet, dass es mit seiner einen Seite in der Betonschicht und mit seiner anderen
Seite im Zwischenraum angeordnet ist. So könnten die beiden parallel verlaufenden
Abschnitte eines Z-förmigen Bauteils parallel zur Oberfläche der Betonschicht ausgerichtet
sein. Vorzugsweise umfasst das Verbindungsmittel einen Verbundanker, wie er aus der
DE 201 17 798 U1 bekannt ist. Mit diesem Traganker wird vorzugsweise die äußere Betonschicht
mit der Ortbetonschicht verbunden.
[0015] Weiterhin könnte das Verbindungsmittel einen Gitterträger aufweisen. Hierbei könnte
beispielsweise ein ebenfalls im Handel erhältlicher Abstandhalter mit der Bezeichnung
"Dista" der Firma Reuß GmbH & Co. KG, 42277 Wuppertal, verwendet werden. Der Gitterträger
könnte an einer Betonschicht beispielsweise gitterförmig, geschlungen oder wellenförmig
angeordnet sein, wobei die Anordnung bezüglich einer Ebene erfolgen könnte, die parallel
zur Oberfläche der Betonschicht ausgerichtet ist. Bevorzugt erfolgt eine Verbindung
der inneren Betonschicht mit der Ortbetonschicht mittels Gitterträger. Hierbei dient
die mittels Gitterträger verbundene innere Betonschicht in Verbindung mit der Ortbetonschicht
auch zur Abtragung von Bauwerkslasten und/oder zur Gebäudeaussteifung. Bei einer solchen
Verbindung handelt es sich um eine schubfeste Verbindung der beiden Schichten. Die
Gitterträger unterliegen hier jedoch im Gegensatz zu denen bei herkömmlichen Teilfertigwänden
keiner Beanspruchung im Transportzustand sowie bei der Ortbetonherstellung. Eine tragende
Funktion im Bauzustand übernehmen die Gitterträger nur im Falle einer notwendigen
Knicksicherung der innenseitigen Fertigschale bei Vertikalbelastung, beispielsweise
infolge der Auflagerung von Unterzug- und Deckenfertigteilen.
[0016] Zur besseren Verankerung der miteinander zu verbindenden Schichten bzw. zur weiteren
Stabilisierung der Gesamtkonstruktion ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine
Bewehrung vorgesehen, welche im Zwischenraum oder in der jeweiligen Betonschicht angeordnet
ist. Lediglich beispielhaft wird hierbei auf die DE 198 05 571 A1 verwiesen, in der
- für sich gesehen - ebenfalls ein Bewehrungsraster in einer Betonschicht vorgesehen
ist. Die Bewehrung wird mit dem Bauteil bzw. mit dem Verbindungsmittel an mindestens
einer Stelle verbunden. Die Bewehrung könnte mindestens ein Verstrebungselement umfassen.
Als Verstrebungselement könnte beispielsweise ein stabförmiges Stahlstück, mehrere
Bewährungsstreben oder ein Stahlbetongitter dienen. So könnten beispielsweise Bewährungsstreben
durch die Bohrungen verlaufen, die in einem Verbundanker gemäß der DE 201 17 798 U1
vorgesehenen sind. Alternativ könnte jedes hakenförmige Ende dieses Tragankers in
eine Bewährungsstrebe eingehängt werden.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verbindungsmittel im Wesentlichen
eine Plattenkonstruktion. Die Plattenkonstruktion wird hierbei im Wesentlichen senkrecht
zur Oberfläche der Betonschicht in das Wandbauelement eingebracht. Zur Verbesserung
und der Verbindung zwischen einer Betonschicht und der Ortbetonschicht könnte die
Plattenkönstruktion von ihrer Oberfläche abragende Verstrebungsstücke aufweisen. Beispielsweise
könnten auf jeder Seite der Plattenkonstruktion vier Verstrebungsstücke abragen, wobei
zwei davon in der Betonschicht und die anderen zwei in der Ortbetonsschicht angeordnet
sind. Vorzugsweise ragen die Verstrebungsstücke im Wesentlichen senkrecht von der
Oberfläche der Plattenkonstruktion ab.
[0018] Die Plattenkonstruktion könnte auch zwei, im Wesentlichen parallel angeordnete quadratische,
rechteckige, kreisförmige oder abgerundete Platten umfassen, die mit mindestens einem
stabförmigen Verbindungsstück verbindbar sind. Diese Ausführungsform der Plattenkonstruktion
hat in der Seitenansicht im Wesentlichen eine H-Form. Auch hierbei könnten von den
Platten Verstrebungsstücke abragen.
[0019] Zur weiteren Verbesserung der Verbindung zwischen einer Betonschicht und der Ortbetonschicht
könnten die Verstrebungsstücke an ihrem der Oberfläche der Plattenkonstruktion abgewandten
Ende eine Verdickung oder ein im Wesentlichen sphärisch geformtes Endstück aufweisen.
[0020] In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform umfassen die Verbindungselemente
und/oder die Verbindungsmittel Kunststoff mit uni- oder multidirektional angeordneten
Fasern, welche insbesondere Glas-, Basalt- oder Kohlenstofffasern, vorzugsweise boron-freie
Silikatglasfasern umfassen, wobei der Kunststoff insbesondere Polyester, Vinyl-Ester
oder Polyurethan aufweist. Diese Materialien weisen eine hohe Zugfestigkeit auf und
sind somit für diese Anwendung ganz besonders geeignet. Bei der Auswahl eines Materials
für die Verbindungselemente und/oder die Verbindungsmittel ist zu berücksichtigen,
dass diese gegen Feuchtigkeit und/oder Umgebungen mit einem hohen pH-Wert beständig
sind. Insbesondere ist auch die geringe Wärmeleitfähigkeit dieser Materialien von
ganz besonderem Vorteil, da hierdurch die Wandkonstruktion keine Wärmebrücken aufweist
und eine sehr hohe Isolationswirkung möglich ist.
[0021] Die Dämmschicht könnte einen Polysterol-Hartschaum aufweisen. Üblicherweise wird
eine aus Polysterol-Hartschaum bestehende Dämmschicht durch Extrudieren hergestellt.
[0022] In verfahrensmäßiger Hinsicht wird die eingangs genannte Aufgabe durch die Merkmale
des Patentanspruchs 11 gelöst. Dieses Herstellungsverfahren ist auf die Herstellung
von Wandbauelemente mit einem Wendetisch abgestimmt. Hierbei wird der eine Teil des
Wandbauelements bei der Fertigung gewendet und nahezu deckungsgleich an den anderen
Teil des Wandbauelements angenähert und damit verbunden. Diese Herstellungsart eignet
sich somit für eine Fertigung in einer Fabrik.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren dient insbesondere zur Herstellung eines Wandbauelements
nach einem der Patentansprüche 1 bis 10. Es ist durch die im folgenden beschriebenen
Herstellungsschritte gekennzeichnet. Zunächst wird eine erste Betonschicht hergestellt,
die als spätere Außenwand eines Gebäudes dient. Falls für diese erste Betonschicht
eine Bewehrung vorgesehen ist, wird das diesbezügliche Bewehrungsmaterial bei diesem
Herstellungsschritt eingebaut. Auf die noch nicht völlig abgebundene erste Betonschicht
wird eine Dämmschicht aufgebracht, die beispielsweise aus Polysterol-Hartschaum besteht.
Da die erste Betonschicht noch nicht vollständig abgebunden ist, wird zwischen der
Dämmschicht und der ersten Betonschicht hierdurch auch eine Haftverbindung hergestellt.
[0024] Nunmehr werden die Verbindungselemente und/oder die Verbindungsmittel durch die Dämmschicht
in die erste Betonschicht eingebracht. Hierzu könnten beispielsweise Bohrungen oder
Schlitze in der Dämmschicht vorgesehen sein, durch welche die Verbindungselemente
bzw. die Verbindungsmittel durchgesteckt werden. Das Vorsehen von Bohrungen in der
Dämmschicht für die Verbindungselemente erleichtert in vorteilhafter Weise das Herstellen
eines Wandelements, da durch die Anordnung der Bohrungen automatisch die den statischen
Erfordernissen entsprechende Verteilung der Verbindungselemente sicherstellt ist.
Auch dieser Herstellungsschritt erfolgt in einem Zustand, in dem die erste Betonschicht
noch nicht völlig abgebunden ist, so dass die Verbindungselemente bzw. die Verbindungsmittel
noch in die erste Betonschicht eingebracht werden können. Somit erstreckten sich die
Verbindungselemente bzw. die Verbindungsmittel einerseits in die erste Betonschicht
und andererseits ragen sie auf der der ersten Betonschicht abgewandten Seite der Dämmschicht
ab. Gegebenenfalls wird die erste Betonschicht verdichtet, beispielsweise durch Kraftbeaufschlagung
in Verbindung mit Rüttelbewegungen einer für die erste Betonschicht vorgesehenen Schalung.
[0025] Bei der Herstellung der zweiten Betonschicht kann auch Bewehrungsmaterial eingebracht
werden, dies wird in der Regel eine bevorzugte Ausführungsform sein, da die zweite
Betonschicht als Innenwand für ein herzustellendes Gebäude verwendet wird und diese
zur Abtragung der Bauwerkslasten dient.
[0026] In die zweite Betonschicht werden sodann Verbindungsmittel derart eingebracht, dass
die Verbindungsmittel sich sowohl in die zweite Betonschicht erstrecken als auch von
der zweiten Betonschicht abragen. Noch in einem Zustand, in dem die zweite Betonschicht
noch nicht vollständig abgebunden ist, wird die erste Betonschicht samt Dämmschicht
und Verbindungselemente bzw. Verbindungsmittel - beispielsweise mit einem Wendetisch
- der zweiten Betonschicht derart angenähert, dass die Verbindungselemente sich in
die zweite Betonschicht erstrecken. Gegebenenfalls werden die beiden Betonschichten
soweit aneinander angenähert, bis die Verbindungselemente so gut wie vollständig sich
durch die zweite Betonschicht bis hin zur der der Dämmschicht abgewandten Oberfläche
der zweiten Betonschicht erstrecken. Insoweit dienen die Verbindungselemente zur Bestimmung
der Breite des Zwischenraums, haben also eine Distanzhalter-Funktion. Die erste Betonschicht
ist bei diesem Verfahrensschritt zumindest weitgehend abgebunden. Die zwei Betonschichten
sind bei der Annäherung derart zueinander orientiert, dass die von der jeweiligen
Betonschicht abragenden Verbindungsmittel einander zugewandt sind. Insoweit erstrecken
sich die Verbindungsmittel in den zwischen den zwei Betonschichten vorgesehenen Zwischenraum.
Ein Verdichten der zweiten Betonschicht könnte ebenfalls vorgesehen sein, vorzugsweise
vor dem Verbinden der beiden Teile.
[0027] Alternativ zu dem soeben beschriebenen Herstellungsverfahren eines Wandbauelements
wird im Folgenden ein ganz besonders bevorzugtes Herstellungsverfahren beschrieben,
dass sich insbesondere zur Herstellung unmittelbar vor Ort auf einer Baustelle eignet
und bei dem ein Wendetisch nicht benötigt wird. Es löst in verfahrensmäßiger Hinsicht
die eingangs genannte Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 12. Auch dieses
Herstellungsverfahren dient vorzugsweise dient zur Herstellung eines Wandbauelements
nach einem der Patentansprüche 1 bis 10.
[0028] So werden in einem Herstellungsschritt die Verbindungselemente und/oder die Verbindungsmittel
durch eine Dämmschicht derart eingebracht, dass die Verbindungselemente bzw. die Verbindungsmittel
beidseitig der Dämmschicht abragen.
[0029] Eine erste Betonschicht wird hergestellt, in die gegebenenfalls Bewehrungsmaterial
eingebracht werden kann. In die erste Betonschicht werden sodann Verbindungsmittel
derart eingebracht, dass die Verbindungsmittel sich sowohl in die erste Betonschicht
erstrecken als auch von der ersten Betonschicht abragen. Die Verbindungsmittel könnten
mit dem Bewehrungsmaterial der ersten Betonschicht verbunden werden. Gegebenenfalls
wird die erste Betonschicht verdichtet. Nun wird auf die noch nicht völlig abgebundene
erste Betonschicht die Dämmschicht samt Verbindungselemente bzw. Verbindungsmittel
derart aufgebracht, dass die Verbindungselemente sich in die erste Betonschicht erstrecken
und zwischen der ersten Betonschicht und der Dämmschicht ein Zwischenraum verbleibt.
Da die Verbindungselemente um einen größeren Betrag als die Verbindungsmittel von
der der ersten Betonschicht zugewandten Oberfläche der Dämmschicht abragen, wird dieser
Zwischenraum automatisch hergestellt, indem die Verbindungselemente an der Schalung
der ersten Betonschicht anstoßen. Dieser Zwischenraum dient bei dem späteren Einbau
des Wandbauelements zum Auffüllen mit Ortbeton.
[0030] Auf der der ersten Betonschicht abgewandten Seite der Dämmschicht wird eine zweite
Betonschicht hergestellt, wobei die Verbindungselemente bzw. die Verbindungsmittel
von der Dämmschicht aus sich in die zweite Betonschicht erstrecken. Für die zweite
Betonschicht könnte ebenfalls Bewehrungsmaterial vorgesehen sein. Nachdem die zwei
Betonschichten abgebundene haben, kann die so hergestellte Wand-/Deckenkonstruktion
unmittelbar verbaut werden.
[0031] Die eingangs genannte Aufgabe wird hinsichtlich eines Verbindungsmittels für ein
Wandbauelement durch die Merkmale des Patentanspruchs 14 gelöst. Demgemäß kommt das
erfindungsgemäße Verbindungsmittel bei einem Wandbauelement zum Einsatz, bei welchem
zwei voneinander beabstandet angeordnete Betonschichten vorgesehen sind, wobei einer
der beiden Betonschichten eine Dämmschicht zugeordnet ist. Die zwei Betonschichten
sind mit Hilfe von Verbindungselementen miteinander verbunden, wobei zwischen der
Dämmschicht und der anderen Betonschicht zum Auffüllen mit Ortbeton ein Zwischenraum
vorgesehen ist. Die Verbindungselemente erstreckten sich von der einen Betonschicht
durch die Dämmschicht und den Zwischenraum hindurch zur anderen Betonschicht. Erfindungsgemäß
erstreckt sich das Verbindungsmittel von einer Betonschicht gegebenenfalls durch die
Dämmschicht hindurch lediglich bis in den Zwischenraum.
[0032] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen.
In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Wandbauelements
gemäß der hier vorliegenden Erfindung in einer Querschnittsdarstellung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Ausschnitts des Wandbauelements aus Fig. 1,
- Fig. 3 bis 9
- jeweils eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Ausschnitts
eines Wandbauelements gemäß der hier vorliegenden Erfindung in einer Querschnittsdarstellung,
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels aus Fig. 9 in einer Draufsicht
und
- Fig. 11
- eine alternative schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels aus Fig. 9 in einer
Draufsicht.
[0033] Fig. 1 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Wandbauelements 1, das zwei voneinander
beabstandet angeordnete Betonschichten 2, 3 aufweist. Die Betonschicht 2 ist bei einem
Gebäude, das mit mehreren Wandbauelementen 1 gebaut wird, die Außenwand. Der Einfachheit
halber wird im folgenden die Betonschicht 2 auch als äußere Betonschicht 2 bezeichnet.
Dementsprechend handelt es sich bei der Betonschicht 3 um die innere Betonschicht
eines herzustellenden Gebäudes und wird als innere Betonschicht 3 bezeichnet.
[0034] Der äußeren Betonschicht 2 ist die Dämmschicht 4 zugeordnet, und zwar in der Form,
dass die Dämmschicht 4 und die Betonschicht 2 eine Haftverbindung aufweisen. Zwischen
der Dämmschicht 4 und der inneren Betonschicht 3 ist zum Auffüllen mit Ortbeton ein
Zwischenraum 5 vorgesehen. Die einzelnen Schichten des Wandbauelements 1 aus Fig.
1 weisen im Einzelnen folgende Dicken auf:
| äußere Betonschicht 2: |
60 mm |
| Dämmschicht 4: |
60 mm |
| Zwischenraum 5: |
140 mm |
| Innere Betonschicht 3: |
50 mm. |
Das in Fig. 1 dargestellte Wandbauelement 1 weist eine Länge von 3600 mm auf.
[0035] Die Betonschichten 2, 3 sind mit mehreren Verbindungselementen 6 verbunden, wobei
die Verbindungselemente 6 sich von der äußeren Betonschicht 2 durch die Dämmschicht
4 und den Zwischenraum 5 hindurch zur inneren Betonschicht 3 erstrecken. Das in den
Fig. 1 und 2 gezeigte Verbindungselement 6 weist eine Länge von 250 auf mm.
[0036] Erfindungsgemäß ist mindestens ein Verbindungsmittel 7 vorgesehen, das sich von der
äußeren Betonschicht 2 durch die Dämmschicht 4 hindurch lediglich bis in den Zwischenraum
5 erstreckt. Somit verbindet das Verbindungsmittel 7 die äußere Betonschicht 2 mit
dem Zwischenraum 5, wobei das Verbindungsmittel 7 sich nicht bis zur inneren Betonschicht
3 erstreckt. Mit dem Bezugszeichen 8 sind Verbindungsmittel bezeichnet, die die innere
Betonschicht 3 mit dem Zwischenraum 5 verbinden. Die Verbindungsmittel 7 und 8 unterscheiden
sich in den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 2 insbesondere hinsichtlich ihrer
Länge in senkrechter Richtung zur Betonschichtoberfläche. So sind die Verbindungsmittel
7 deshalb größer ausgebildet, weil sie sich durch die Dämmschicht 4 erstrecken. Die
Anzahl bzw. die Anordnung der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Verbindungselemente 6
sowie der Verbindungsmittel 7 und 8 dient lediglich zur Darstellung eines Ausführungsbeispiels
und entspricht nicht unbedingt der Anzahl bzw. der Anordnung der Verbindungselemente
6 bzw. der Verbindungsmittel 7 und 8 bei einem tatsächlich hergestellten Wandbauelement.
[0037] Sowohl die Verbindungselemente 6 als auch die Verbindungsmittel 7, 8 weisen eine
geringe thermische Leitfähigkeit auf, die einen Wert von 0,5 W/(mK) aufweisen. Dementsprechend
weist das Wandbauelemente 1 so gut wie keine Wärmebrücke auf, die insbesondere sich
durch die Verbindungselemente 6 ergeben könnten. Dies führt zu einem Wandbauelement
1, das insgesamt eine ganz besonders niedrige Wärmeleitfähigkeit aufweist. Das Verbindungsmittel
8 könnte jedoch auch eine thermische Leitfähigkeit von 17 W/(mK) - wie z.B. bei rostfreiem
Stahl - oder auch eine thermische Leitfähigkeit von 50 W/(mK) - wie z.B. bei Betonstahl
- aufweisen.
[0038] Fig. 2 zeigt einen Detailausschnitt des in Fig. 1 gezeigten Wandbauelements 1, bei
dem gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind. Die linke und
die rechte Seite dieses Detailausschnitts ist sich entsprechend weiterverlaufend vorzustellen.
[0039] Die Fig. 3 bis 9 zeigen jeweils unterschiedliche Ausführungsformen der Verbindungsmittel
7, 8, die erfindungsgemäß in ein Wandbauelement 1 eingebaut werden können. Hierbei
sind ebenfalls nur Detailausschnitte gezeigt, wobei die linken und die rechten Seiten
dieser Detailausschnitte sich entsprechend weiterverlaufend vorzustellen sind. Auch
hier sind gleiche oder ähnliche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0040] So ist das Verbindungsmittel 8 aus Fig. 3 im Querschnitt als W-förmiges Bauteil ausgebildet,
welches die innere Betonschicht 3 mit dem Zwischenraum 5 verbindet. Das Gleiche gilt
für das in Fig. 3 gezeigte Verbindungsmittel 7, welches durch eine entsprechende Ausnehmung
9 in der Dämmschicht 4 eingebracht wurde, wobei die Ausnehmung 9 gestrichelt angedeutet
ist. Die in Fig. 4 gezeigten Verbindungsmittel 7, 8 sind im Querschnitt S-förmig ausgebildet.
Die in Fig. 5 gezeigten Verbindungsmittel 7, 8 weisen eine Doppel-T-Form bzw. eine
- um 90 Grad gedrehte - H-Form auf, wobei die zueinander parallel angeordneten Teile
der Verbindungsmittel 7, 8 jeweils in der Betonschicht 2 bzw. 3 und in dem Zwischenraum
5 angeordnet sind. Die in Fig. 6 gezeigten Verbindungsmittel 7, 8 sind Z-förmig ausgebildet,
wobei hier ebenfalls die zueinander parallel angeordneten Teile der Verbindungsmittel
7, 8 jeweils in der Betonschicht 2 bzw. 3 und in dem Zwischenraum 5 angeordnet sind.
[0041] Bei den in den Fig. 7 und 8 gezeigten Verbindungsmitteln handelt es sich jeweils
um Verbundanker gemäß der DE 201 17 798 U1, die mit ihrem mittleren Bereich senkrecht
zur Oberfläche der jeweiligen Betonschicht 2 bzw. 3 angeordnet sind.
[0042] Das in Fig. 9 gezeigte Verbindungsmittel 7 bzw. 8 ist in Form eines Gitterträgers
ausgebildet. Es handelt sich hierbei um einen Abstandhalter mit der Bezeichnung "Dista"
der zwei parallel zueinander verlaufende Streben 10 aufweist, die zickzackförmig mit
einer Verbindungsstrebe 11 umschlingend verbunden sind. Das Verbindungsmittel 7 bzw.
8 aus Fig. 9 ist in der inneren Betonschicht 3 bzw. in der äußeren Betonschicht 2
wellenförmig angeordnet, was schematisch in der Draufsicht aus Fig. 10 angedeutet
ist. Hierbei ist die innere Betonschicht 3 mit ihrer dem Zwischenraum 5 zugewandten
Oberfläche gezeigt, in welcher das als Gitterträger ausgebildete Verbindungsmittel
8 eingebracht ist. Gemäß der schematischen Draufsicht aus Fig. 11 ist in einem alternativen
Ausführungsbeispiel das Verbindungsmittel 8 aus Fig. 9 in der inneren Betonschicht
3 gitterförmig angeordnet. In den Fig. 10 und 11 sind jeweils die die Strebe 10 umschlingenden
Verbindungsstreben 11 an den Umschlingungspunkten kreisförmig dargestellt. Das in
Fig. 9 gezeigte Verbindungsmittel 8 verleiht der Betonschicht 3 zusätzlich noch Stabilität,
wobei diese Funktion nicht zwingend bei allen Anwendungen des erfindungsgemäßen Wandbauelements
1 erforderlich ist.
[0043] In Fig. 8 ist gezeigt, dass sowohl in der inneren Betonschicht 3 als auch im Zwischenraum
5 eine Bewehrung 12 vorgesehen ist. Die Bewährung 12 der inneren Betonschicht 3 ist
in Form einer sich entlang der gesamten Betonschicht 3 erstreckenden Strebe 13 ausgebildet,
die durch die in dem Verbundanker vorgesehenen, nicht gezeigten Bohrungen verläuft.
Dementsprechend sind bei der Herstellung der inneren Betonschicht 3 zunächst die Streben
13 einzubringen, auf die der Verbundanker aufgesteckt bzw. eingefädelt werden. Erst
dann wird der Beton der inneren Betonschicht 3 in eine entsprechende Schalung eingebracht.
Die Bewehrung 12, die im Zwischenraum 5 vorgesehen ist, ist in Form eines Verstrebungselements
14 ausgebildet. Hierbei handelt es sich um eine in der Länge begrenzte Strebe, die
durch die in dem Verbundanker vorgesehenen Bohrungen eingeführt wird.
[0044] Die in Fig. 2 gezeigten Verbindungsmittel 7, 8 umfassen eine Plattenkonstruktion.
Die als Plattenkonstruktion ausgeführten Verbindungsmittel 8 aus Fig. 2 weisen eine
Länge in Richtung senkrecht zur Oberfläche der inneren Betonschicht 3 von ungefähr
100 mm auf. Die Länge der Verbindungsmittel 7 umfasst ungefähr 160 mm. Die Breite
der Plattenkonstruktion der Verbindungsmittel 7, 8 beträgt jeweils ungefähr 80 bzw.
100 mm. Die Plattenkonstruktion hat eine Dicke von ca. 1 bis 4 mm und weist multidirektionale
angeordnete Fasern zur Verstärkung auf. Von der Oberfläche der Plattenkonstruktion
ragen senkrecht hierzu Verstrebungsstücke 15 ab, die eine Länge von ungefähr 50 mm
aufweisen. Durch die Verstrebungsstücke 15 haben die Plattenkonstruktionen einen verbesserten
Halt in der jeweiligen Schicht.
[0045] Als Verbindungsmittel 7, 8 könnte eine Plattenkonstruktion vorgesehen sein, die zwei,
im Wesentlichen parallel angeordnete Platten umfasst, die mit einem Verbindungsstück
verbindbar sind. Diese Plattenkonstruktion erscheint im Querschnitt wie die Verbindungsmittel
7, 8 aus Fig. 5. Die zueinander parallel angeordneten Platten könnten quadratisch,
rechteckig oder kreisförmig ausgebildet sein.
[0046] Sowohl von der soeben angedeuteten als auch von der in Fig. 2 gezeigten Plattenkonstruktion
bzw. von den in Fig. 5 gezeigten Verbindungsmitteln 7, 8 ragen Verstrebungsstücke
15 ab, die an ihrem der Oberfläche der Plattenkonstruktion abgewandten Ende ein im
Wesentlichen sphärisch geformtes Endstück 16 aufweist.
[0047] Die Verbindungselemente 6 weisen unidirektional angeordnete, boron-freie Silikatglasfasern
mit einer Matrix aus Polyester auf. Die Verbindungsmittel 7 und 8 weisen multidirektional
angeordnete Glasfasern in einem thermoplastischen Polyurethan auf und können durch
die multidirektional angeordneten Glasfasern auch Scherkräfte aufnehmen. Insoweit
ist das in Fig. 1 gezeigte Wandelemente völlig frei von Stahlbeton oder sonstigen,
aus Metall hergestellten Verbindungselementen. Dementsprechend sind bei diesem Wandbauelement
1 keine thermische Brücken gebildet, so dass in vorteilhafter Weise eine ganz besonders
gute thermische Isolierung des Wandbauelements 1 vorliegt. Die Dämmschicht 4 besteht
hierbei aus einem extrudierten Polysterol-Hartschaum.
[0048] Abschließend sei ganz besonders darauf hingewiesen, dass die voranstehend erörterten
Ausführungsbeispiele lediglich zur Beschreibung der beanspruchten Lehre dienen, diese
jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Wandbauelement
- 2
- äußere Betonschicht
- 3
- innere Betonschicht
- 4
- Dämmschicht
- 5
- Zwischenraum
- 6
- Verbindungselement
- 7
- Verbindungsmittel zwischen (2) und (5)
- 8
- Verbindungsmittel zwischen (3) und (5)
- 9
- Ausnehmung für (7) in (4)
- 10
- Strebe von (7), (8) aus Fig. 9
- 11
- Verbindungsstrebe
- 12
- Bewehrung
- 13
- Strebe
- 14
- Verstrebungselement
- 15
- Verstrebungsstücke
- 16
- sphärisches Endstück von (15)
1. Wandbauelement, mit zwei voneinander beabstandet angeordneten Betonschichten (2, 3),
mit einer Dämmschicht (4), welche einer der beiden Betonschichten (2) zugeordnet ist,
wobei zwischen der Dämmschicht (4) und der anderen Betonschicht (3) zum Auffüllen
mit Ortbeton ein Zwischenraum (5) vorgesehen ist, und mit mehreren die zwei Betonschichten
(2, 3) verbindenden Verbindungselementen (6), wobei die Verbindungselemente (6) sich
von der einen Betonschicht (2) durch die Dämmschicht (4) und den Zwischenraum (5)
hindurch zur anderen Betonschicht (3) erstrecken,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Verbindungsmittel (7, 8) vorgesehen ist, das sich von einer Betonschicht
(2, 3) gegebenenfalls durch die Dämmschicht (4) hindurch lediglich bis in den Zwischenraum
(5) erstreckt.
2. Wandbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (6) im Wesentlichen stabförmig oder ankerförmig ausgebildet
sind, vorzugsweise wie die aus der US 6 263 638 B1 bekannten Verbindungselemente.
3. Wandbauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (7, 8) von einer Betonschicht (2; 3), gegebenenfalls von der
Dämmschicht (4) aus, bis zur halben Breite des Zwischenraums (5) in den Zwischenraum
(5) hineinragen.
4. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (6) und/oder die Verbindungsmittel (7, 8) eine mittlere bis
geringe thermische Leitfähigkeit und/oder eine hohe Korrosionsbeständigkeit aufweisen.
5. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (7, 8) ein Bauteil aufweist, welches einen im Wesentlichen
W-förmigen, S-förmigen, H-förmigen, doppel-T-förmigen oder Z-förmigen Querschnitt
aufweist, vorzugsweise umfasst das Verbindungsmittel (7, 8) einen Verbundanker gemäß
der DE 201 17 798 U1.
6. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (7, 8) einen Gitterträger aufweist, der vorzugsweise gitterförmig,
geschlungen oder wellenförmig angeordnet ist.
7. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewehrung (12) vorgesehen ist, welche im Zwischenraum (5) und/oder in der jeweiligen
Betonschicht (2; 3) angeordnet ist, mit welcher das Verbindungsmitte (7, 8) an mindestens
einer Stelle verbindbar ist, und dass vorzugsweise die Bewehrung (12) mindestens ein
Verstrebungselement (14) umfasst.
8. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (7, 8) im Wesentlichen eine Plattenkonstruktion umfasst, welche
von ihrer Oberfläche abragende Verstrebungsstücke (15) aufweisen kann, und dass vorzugsweise
die Plattenkonstruktion zwei, im Wesentlichen parallel angeordnete Platten umfasst,
die mit mindestens einem Verbindungsstück verbindbar sind und dass insbesondere die
Verstrebungsstücke (15) an ihrem der Oberfläche der Plattenkonstruktion abgewandten
Ende eine Verdickung oder ein im Wesentlichen sphärisch geformtes Endstück (16) aufweisen
können.
9. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (6) und/oder die Verbindungsmittel (7, 8) Kunststoff mit
uni- oder multidirektional angeordneten Fasern aufweisen, welche insbesondere Glas-,
Basalt- oder Kohlenstofffasern, vorzugsweise boron-freie Silikatglasfasern umfassen,
wobei der Kunststoff insbesondere Polyester, Vinyl-Ester oder Polyurethan aufweist.
10. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (4) einen - vorzugsweise extrudierten-Polysterol-Hartschaum aufweist.
11. Verfahren zur Herstellung eines Wandbauelements nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Betonschicht (2) hergestellt wird, dass auf die noch nicht völlig abgebundene
erste Betonschicht (2) eine Dämmschicht (4) aufgebracht wird, dass Verbindungselemente
(6) und/oder Verbindungsmittel (8) durch die Dämmschicht (4) in die erste Betonschicht
(2) derart eingebracht werden, dass die Verbindungselemente (6) bzw. die Verbindungsmittel
. (8) einerseits sich in die erste Betonschicht (2) erstrecken und andererseits auf
der der ersten Betonschicht (2) abgewandten Seite der Dämmschicht (4) abragen, dass
gegebenenfalls die erste Betonschicht (2) verdichtet wird, dass eine zweite Betonschicht
(3) hergestellt wird, in welche Verbindungsmittel (7) derart eingebracht werden, dass
die Verbindungsmittel (7) sich sowohl in die zweite Betonschicht (3) erstrecken als
auch von der zweiten Betonschicht (3) abragen und dass-vorzugsweise mit einem Wendetisch
- die zumindest weitgehend abgebundene erste Betonschicht (2) samt Dämmschicht (4),
Verbindungselemente (6) und/oder Verbindungsmittel (8) der zweiten Betonschicht (3)
derart angenähert wird, dass die Verbindungselemente (6) sich in die zweite Betonschicht
(3) erstrecken.
12. Verfahren zur Herstellung eines Wandbauelements nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass Verbindungselemente (6) und/oder Verbindungsmittel (8) durch eine Dämmschicht (4)
derart eingebracht werden, dass die Verbindungselemente (6) bzw. die Verbindungsmittel
(8) beidseitig der Dämmschicht (4) abragen, dass eine erste Betonschicht (3) hergestellt
wird, in welche Verbindungsmittel (7) derart eingebracht werden, dass die Verbindungsmittel
(7) sich sowohl in die erste Betonschicht (3) erstrecken als auch von der ersten Betonschicht
(3) abragen, dass gegebenenfalls die erste Betonschicht (3) verdichtet wird, dass
auf die noch nicht völlig abgebundene erste Betonschicht (3) die Dämmschicht (4) samt
Verbindungselemente (6) bzw. Verbindungsmittel (8) derart aufgebracht wird, dass die
Verbindungselemente (6) sich in die erste Betonschicht (3) erstrecken und zwischen
der ersten Betonschicht (3) und der Dämmschicht (4) ein Zwischenraum (5) verbleibt,
dass auf der der ersten Betonschicht (3) abgewandten Seite der Dämmschicht (4) eine
zweite Betonschicht (2) hergestellt wird, wobei die Verbindungselemente (6) bzw. die
Verbindungsmittel (8) von der Dämmschicht (4) aus sich in die zweite Betonschicht
(2) erstrecken.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Herstellung der ersten und/oder der zweiten Betonschicht (2, 3) ein Bewehrungsmaterial
(12) eingebracht wird.
14. Verbindungsmittel für ein Wandbauelement, wobei das Wandbauelement (1) zwei voneinander
beabstandet angeordnete Betonschichten (2, 3), eine einer der beiden Betonschichten
(2) zugeordnete Dämmschicht (4) und mehrere die zwei Betonschichten (2, 3) verbindende
Verbindungselemente (6) aufweist, wobei zwischen der Dämmschicht (4) und der anderen
Betonschicht (3) zum Auffüllen mit Ortbeton ein Zwischenraum (5) vorgesehen ist und
wobei die Verbindungselemente (6) sich von der einen Betonschicht (2) durch die Dämmschicht
(4) und den Zwischenraum (5) hindurch zur anderen Betonschicht (3) erstrecken,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (7, 8) sich von einer Betonschicht (2; 3) gegebenenfalls durch
die Dämmschicht (4) hindurch lediglich bis in den Zwischenraum (5) erstreckt.