[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit passendem Schlüssel, wobei der Schließzylinder
einen im Zylindergehäuse drehbar gelagerten Zylinderkern mit einem Schlüsselkanal
zum Eintritt des Schlüssels aufweist, welcher Schlüssel eine seine Breitseite überragende
höhenprofilierte Rippe besitzt, deren Profileinschnitte mit den Spitzen von aus undrehbaren
Kernstiften und Gehäusestiften bestehenden, in einer Reihe angeordneten Zuhaltungsstiften
derart zusammenwirken, dass die in den die Drehfuge zwischen Zylinderkern und Zylindergehäuse
kreuzenden Kern-/Gehäusebohrungen geführten Zuhaltungsstifte so höheneingeordnet werden,
dass die Trennfuge zwischen Kern- und Gehäusestiften mit der Drehfuge fluchtet.
[0002] Ein Schließzylinder mit Schlüssel der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der DE
31 36 314 C2, wobei die reihenförmig hintereinanderliegenden, mit der Rippe zusammenwirkenden
Zuhaltungsstifte in ihrem Aufbau identisch gestaltet sind. Die Rippe besitzt eine
durchgehende Nut, in welche beim Einschub des Schlüssels kernstiftseitige Profilrippen
eintauchen.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder mit
Schlüssel der in Rede stehenden Art so auszugestalten, dass neben einer erhöhten Schließsicherheit
auch eine erhöhte Profilvariation realisierbar ist.
[0004] Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen bei einem Schließzylinder mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass die Rippe mehrere
in Schlüsseleinsteckrichtung nebeneinander verlaufende Steuerspuren aufweist, die
zufolge einer angepassten Zuhaltungsstift-Spitzen-gestaltung selektiv von einzelnen
der Zuhaltungsstifte abgetastet werden.
[0005] Die Gegenstände der weiteren Ansprüche sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand
des Anspruchs 1 erläutert, können aber auch in ihrer unabhängigen Formulierung von
Bedeutung sein.
[0006] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein Schließzylinder mit Schlüssel der in Rede
stehenden Art geschaffen, wodurch eine erhöhte Schließsicherheit realisierbar ist.
Ferner lässt sich auch eine erhöhte Schließungsvariation verwirklichen. Es sind nun
an der Rippe im Gegensatz zum Stand der Technik mehr als eine in Schlüsseleinsteckrichtung
nebeneinander verlaufende Steuerspuren vorgesehen, die angepasst gestaltete Zuhaltungstifte
im Schließzylinder verlangen. Jede Steuerspur muss nicht gleiches Höhenniveau aufweisen,
sondern auch hier können Differenzen vorgegeben sein, was zu einer Erhöhung der Schließvariation
führt. Nur dann ist eine vorschriftsmäßige Einordnung der Zuhaltungsstifte gegeben,
wenn sämtliche Zuhaltungsstifte über die Steuerspuren so eingeordnet werden, dass
dann die Trennfuge zwischen den Kern- und Gehäusestiften auf Höhe der Drehfuge des
Zylinderkerns liegt. Schon eine Abweichung an einem Zuhaltungsstift führt zu einer
Drehsperre des Zylinderkerns. Die erhöhte Schließsicherheit resultiert ferner daraus,
dass die hinter dem ersten Zuhaltungsstift befindlichen weiteren Zuhaltungsstifte,
welche mit der Rippe zusammenwirken, in einer Verstecktlage angeordnet sind, so dass
deren Beschaffenheit nicht erkennbar ist. Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht
erfindungsgemäß darin, dass die Spitze eines die eine, insbesondere die rippenaußenliegende
Steuerspur abtastenden Zuhaltungsstiftes eine der anderen, insbesondere der rippeninnenliegenden
Steuerspur zugeordnete Aussparung aufweist. Das bedeutet, dass eine Abhängigkeit zwischen
der Spitze und den Steuerspuren vorliegt. Fehlt z. B. die Aussparung oder besitzt
sie ein zu geringes Maß, ist kein vorschriftsmäßiges Einordnen des betreffenden Zuhaltungsstiftes
möglich. Im Detail ist so vorgegangen, dass die Spitze eines Zuhaltungsstiftes eine
der von ihm abgetasteten Steuerspur zugeordnete Steuerschräge mit Steuerfirst aufweist.
Die Steuerschräge dient dazu, eine Längsverlagerung des Zuhaltungsstiftes, hervorgerufen
durch die Steuerspur, zu erlauben, während der Steuerfirst die endgültige Positionierung
des Zuhaltungsstiftes bestimmt. Weiterhin kann eine solche Beschaffenheit bezüglich
der Zuhaltungsstifte gewählt sein, dass der Steuerfirst eines die rippeninnenliegenden
Steuerspur abtastenden Zuhaltungsstiftes von einem der rippenaußenliegenden Steuerspur
zugeordneten Spitzenabschnitt überragt wird, dem eine Aussparung der rippenaußenliegenden
Steuerspur zugeordnet ist. Fehlt z. B. diese Aussparung, so ist ein vorschriftsmäßiges
Zuordnen des betreffenden Zuhaltungsstiftes nicht möglich. Damit bei unvorschriftsmäßig
gestaltetem Schlüssel bzw. Rippe eine Sperrung erzielbar ist, bildet der neben der
rippeninnenliegenden Steuerspur zugeordneten Steuerschräge liegende Spitzenabschnitt
keine Steuerschräge aus, sondern insbesondere eine Stufe. Um bei eingestecktem, vorschriftsmäßigem
Schlüssel den die Stufe aufweisenden Zuhaltungsstift durch die betreffende Steuerschräge
verlagern zu können, ist die Aussparung länger als der Zuhaltungsstift-Durchmesser.
Somit kann bei beginnender Schlüsselabzugsbewegung eine Verlagerung des die Stufe
ausbildenden Zuhaltungsstiftes bereits eingeleitet werden, wodurch die Stufe keine
Sperrposition einnehmen kann. Zwecks Erhöhung der Schließsicherheit ist sodann eine
weitere Reihe von Zuhaltungsstiften vorgesehen, die kerbenartige Einschnitte der Schlüsselbrust
abtasten und in Schlüsseleinsteckrichtung auf Lücke versetzt und insbesondere überlappend
zu den die Rippe abtastenden Zuhaltungsstiften liegen. Diese weitere Reihe von Zuhaltungsstiften
erstreckt sich vornehmlich in der Schließzylinder-Längsmittelebene wie bei der grundsätzlichen
Gestaltung von Schließzylindern. Zwecks Minimierung der Schwächung des Zylindergehäuses
dient der Versatz der weiteren Reihe von Zuhaltungsstiften zu den die Rippe abtastenden
Zuhaltungsstiften. Zwecks Erzielung einer Undrehbarkeit mit einfachen Mitteln haben
die die Rippe abtastenden Zuhaltungsstifte eine Tropfen-Querschnittsform mit auf der
Längsmittelebene der Reihe der Zuhaltungsstifte liegenden Tropfenspitzen. Um bezüglich
der Gestaltung der Spitzen der Zuhaltungsstifte unabhängig von der Tropfenform zu
sein, ist der die Spitze ausbildende Abschnitt des Zuhaltungsstiftes im Querschnitt
kreisrund. Der Flachschlüssel für den Schließzylinder zeichnet sich dadurch aus, dass
die Rippe mindestens zwei in Schlüsseleinsteckrichtung nebeneinanderliegende, von
parallel zueinander angeordneten und parallel zur Breitseitenebene verlagerbaren Zuhaltungsstiften
des Schließzylinders abtastbare Steuerspuren aufweist. Das bedeutet, dass die die
Rippe abtastenden Zuhaltungsstifte in einer Reihe und parallel zur Breitseitenebene
des Schlüssels verlaufen, welcher seinerseits mindestens zwei parallel zueinander
in Schlüsseleinsteckrichtung verlaufende Steuerspuren ausbildet. Steuerspuren und
Gestalt der Spitzen der Zuhaltungstifte stehen dabei in einem Abhängigkeitsverhältnis
zueinander. Zwecks Erzielung lang bemessener Zuhaltungsstifte ist die Rippe dem Schlüsselrücken
benachbart. Das bedeutet, dass die Länge der Kernstifte dieser die Rippe abtastenden
Zuhaltungsstifte größer ist als die Länge der die Schlüsselbrust abgreifenden Kernstifte.
Demgemäß liegen der Schlüsselbrust zugeordnete Profileinschnitte vor der Rippe. Weiter
ist vorgesehen, dass die rippenaußenliegende Steuerspur mindestens eine Unterbrechungsstelle
aufweist. Letztere dient dazu, um bei stekkendem Schlüssel in der Anfangsverlagerung
der Schlüsselabzugsbewegung schon eine Verlagerung des der Unterbrechungsstelle zugeordneten
Zuhaltungsstiftes einzuleiten. Um das störungsfreie Einstecken des Schlüssels in den
Schlüsselkanal bewerkstelligen zu können, besitzt die Rippe zwei in Schlüsseleinsteckrichtung
versetzt liegende Auflaufschrägen, die je einer Steuerspur zugeordnet sind. Fehlt
der Versatz, verhindert der die im Spitzenbereich die Stufe ausbildende Zuhaltungsstift
das vollständige Einschieben des Schlüssels. Im Detail ist dabei so vorgegangen, dass
die rippenaußenliegende Auflaufschräge weiter von der Schlüsselspitze beabstandet
ist als die andere. Diese andere Auflaufschräge leitet demgemäß die Verlagerung des
die Stufe ausbildenden Zuhaltungsstiftes ein.
[0007] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäß gestalteten Schließzylinders mit stekkendem Schlüssel,
- Fig. 2
- die Ansicht gemäß Pfeilrichtung II in Fig. 1, wobei der Schließzylinder strichpunktiert
und die beiden Reihen der Zuhaltungsstifte in Ansicht veranschaulicht sind,
- Fig. 3
- in Einzeldarstellung den Flachschlüssel mit Blick auf die die Zuhaltungsstifte abtastende
Rippe bei vorschriftsmäßig eingeordneten Zuhaltungsstiften,
- Fig. 4
- die klappfigürliche Darstellung der Fig. 3,
- Fig. 5
- den Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 1,
- Fig. 6
- in stark vergrößerter Darstellung die Herausvergrößerung gemäß VI in Fig. 5,
- Fig. 7
- den Ausschnitt gemäß VII in Fig. 4, stark vergrößert,
- Fig. 8
- in perspektivischer Darstellung den Schlüsselschaft mit von der Rippe gesteuerten
Zuhaltungsstiften,
- Fig. 9
- den Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 1,
- Fig. 10
- stark vergrößert den Ausschnitt gemäß X in Fig. 9,
- Fig. 11
- den Schnitt gemäß Linie XI-XI in Fig. 3, stark vergrößert dargestellt,
- Fig. 12
- in perspektivischer Darstellung die Herausvergrößerung gemäß XII in Fig. 8,
- Fig. 13
- den Schnitt nach der Linie XIII-XIII in Fig. 1,
- Fig. 14
- die Herausvergrößerung gemäß XIV in Fig. 13,
- Fig. 15
- den Schnitt nach der Linie XV-XV in Fig. 3, stark vergrößert,
- Fig. 16
- in vergrößerter Einzeldarstellung den mit dem Spitzenabschnitt, welcher die Stufe
ausbildet, versehenen Zuhaltungsstift,
- Fig. 17
- die klappfigürliche Darstellung der Fig. 16 und
- Fig. 18
- eine perspektivische Darstellung dieses Zuhaltungsstiftes.
[0008] Mit der Ziffer 1 ist ein Schließzylinder und mit der Ziffer 2 ein zugehöriger Schlüssel
bezeichnet. Bezüglich des Schließzylinders 1 handelt es sich um einen Profilzylinder.
Dargestellt ist ein Halbzylinder. Ein Doppelschließzylinder ist ebenfalls möglich.
Der Schlüssel 2 selbst ist als Flachschlüssel ausgebildet. Er setzt sich zusammen
aus einem Schlüsselschaft 3 und einer Handhabe 4. Die dem Schlüsselrücken 5 gegenüberliegende
Schlüsselbrust 6 bildet kerbenartige Zuhaltungseinschnitte 7 aus zum Einordnen einer
Reihe von Zuhaltungsstiften 8, welche sich in der Längsmittelebene des Schließzylinders
1 erstrecken. Die Zuhaltungsstifte 8 setzen sich in bekannter Weise aus Kernstiften
9 und Gehäusestiften 10 zusammen und werden von Stiftfedern 11 in Richtung eines Schlüsselkanals
12 eines Zylinderkerns 13 belastet. Letzterer ist in einer Lagerbohrung 14 des Zylindergehäuses
1' angeordnet. Bei Einschub des vorschriftsmäßigen Schlüssels 2 werden demgemäß die
Zuhaltungsstifte 8 so eingeordnet, dass deren Trennfuge auf Höhe der Drehfuge F des
Zylinderkerns 13 liegt. Auf weitere Details dieser Zuhaltungsstifte 8 wird nicht eingegangen,
da sie im Stand der Technik ausreichend bekannt sind.
[0009] An seiner einen Breitseite besitzt der Schlüsselschaft 3 eine sie überragende Rippe
15, welche dem Schlüsselrücken 5 benachbart ist. Im Detail besitzt die Rippe 15 einen
trapezförmigen Querschnitt derart, dass die Rippe 15 zu ihrem freien Ende hin schmaler
wird. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, erstrecken sich die Zuhaltungseinschnitte
7 vor der Rippe 15. Die Rippe 15 weist zwei in Schlüsseleinsteckrichtung nebeneinanderliegende
Steuerspuren 16, 17 auf, welche von der Unterseite der Rippe 15 gebildet sind. Aufgabe
der Steuerspuren 16, 17 ist es, außerhalb der Längsmittelebene des Schließzylinders
angeordnete Zuhaltungsstifte 18 zu verlagern. Letztere sind parallel zur Breitseitenebene
des Schlüssels 2 und damit auch parallel zur Längsmittelebene des Schließzylinders
1 angeordnet. Beim Ausführungsbeispiel sind drei solcher Zuhaltungsstifte 18 hintereinanderliegend
vorgesehen. Jeder Zuhaltungsstift 18 setzt sich aus einem undrehbaren Kernstift 19
und einem undrehbaren Gehäusestift 20 zusammen. Geführt sind diese in querschnittsangepassten
Kern-/Gehäuse-bohrungen 21, 22. Die einen Enden der Kernbohrungen 21 enden dicht vor
der Drehfuge F des Zylinderkerns 13 und damit geringfügig oberhalb der Rippe 15, wie
dies zum Beispiel aus Fig. 5 hervorgeht. Aufgrund dieser Ausbildung ist der Einsatz
relativ lang bemessener Kernstifte 19 realisierbar. Beaufschlagt werden die Zuhaltungsstifte
18 von Stiftfedern 23. Bei nicht in den Schlüsselkanal 12 eingeführtem Schlüssel 2
stützen sich demgemäß die oberen Enden der Kernstifte 19 am oberen Ende der Kernbohrungen
21 ab. Dies hat zur Folge, dass die Trennfuge T zwischen den Kernstiften 19 und den
Gehäusestiften 20 innerhalb des Zylinderkerns 13 liegen und demgemäß zu einer Drehsperre
desselben führen.
[0010] Aus Fig. 2 geht insbesondere hervor, dass die die Rippe 15 abtastenden Zuhaltungsstifte
18 eine Tropfen-Querschnittsform haben, deren Tropfenspitzen 18' auf der Längsmittelebene
x-x der Reihe der Zuhaltungsstifte 18 liegen. Ausschließlich die mit den Steuerspuren
16, 17 zusammenwirkenden, die Spitzen ausbildenden Abschnitte 18" der Kernstifte 19
der Zuhaltungsstifte 18 sind im Querschnitt kreisförmig.
[0011] Die zentralen Zuhaltungsstifte 8 und die dezentralen Zuhaltungsstifte 18 sind in
Schlüsseleinsteckrichtung auf Lücke versetzt und insbesondere überlappend zueinander
angeordnet. Es wird dadurch vermieden, dass die die Zuhaltungsstifte 8, 18 aufnehmenden
Bohrungen einander durchdringen.
[0012] Wie insbesondere Fig. 3 zeigt, ist jeder Steuerspur 16, 17 je eine Auflaufschräge
16', 17' zugeordnet. Die Steuerschräge 17' der rippenaußenliegenden Steuerspur 17
ist dabei weiter von der Schlüsselspitze S beabstandet. Weiterhin weist die rippenaußenliegende
Steuerspur 17 eine Unterbrechungsstelle 24 auf. Diese ist in Form einer Aussparung
gestaltet. Letztere ist länger als der Zuhaltungsstift-Durchmesser. Flankiert ist
die Aussparung 24 von dachförmig zueinander stehenden Schrägen 24', 24". In die Aussparung
24 mündet eine Kerbvertiefung 25 der innenliegenden Steuerspur 16, vgl. insbesondere
Fig. 10.
[0013] Zur besseren Unterscheidung sind die Zuhaltungsstifte 18 mit den Buchstaben a, b
und c bezeichnet. Die Spitze 18" des die rippenaußenliegende Steuerspur 17 abtastenden
Zuhaltungsstiftes 18a weist eine der rippeninnenliegenden Steuerspur 16 zugeordnete
Aussparung 26 auf. Im Detail besitzt die Spitze 18" dachförmig zueinander stehende
Steuerschrägen 27 mit einem Steuerfirst 28. Während die Steuerschrägen 27 die Axialverlagerung
des Zuhaltungsstiftes 18a veranlassen, fixiert der Steuerfirst 28 im Zusammenwirken
mit der Steuerspur 17 die Position des Zuhaltungsstiftes 18a bei eingestecktem Schlüssel.
Dann liegt die Trennfuge T zwischen Kernstift 19 und Gehäusestift 20 auf Höhe der
Drehfuge F. Die Aussparung 26 des Zuhaltungsstiftes 18a ist so groß bemessen, dass
die Bewegung der Zuhaltung 18a nicht behindert ist. Die dachförmig zueinander stehenden
Steuerschrägen 27 schließen einen Winkel ein, welcher der Einkerbung 29 der Steuerspur
17 entspricht.
[0014] Während der Steuerfirst 28 des Zuhaltungsstiftes 18a die außenliegende Steuerspur
17 abtastet, wirkt der Steuerfirst 30 des Zuhaltungsstiftes 18b mit der rippeninnenliegenden
Steuerspur 16 zusammen. Die dort in den Steuerfirst 30 zusammenlaufenden Steuerschrägen
31 wirken zusammen mit der Kerbvertiefung 25. Überragt wird der Steuerfirst 30 von
einem der rippenaußenliegenden Steuerspur 17 zugeordneten Spitzenabschnitt 32. Bezüglich
desselben handelt es sich um einen stufenförmig abgesetzten Zapfen, welcher eine Stufe
32' ausbildet. Fehlt z. B. die Aussparung 24 an der rippenaußenliegenden Spur 17,
so fehlt dem Spitzenabschnitt 32 des Zuhaltungsstiftes 18b der Ausweichfreiraum. Dieser
Zuhaltungsstift 18b wird demgemäß nicht ordnungsgemäß eingeordnet und sperrt eine
Drehverlagerung des Zylinderkerns 13.
[0015] Nur der vorschriftsmäßige Schlüssel 2, welcher beide Steuerspuren 16, 17 sowie die
versetzt zueinander liegenden Auflaufschrägen 16', 17' ausbildet, kann vollends in
den Schlüsselkanal 12 eingeschoben werden. Dies geht mit einer Steuerung sämtlicher
Zuhaltungsstifte einher, so dass deren Trennfugen T in der Drehfuge F des Zylinderkerns
13 liegen. Während der Einsteck- bzw. Abzugsbewegung arbeiten die der Unterbrechungsstelle
24 zugeordneten Schrägen 24', 24" mit den Spitzen der Zuhaltungsstifte 18 zusammen.
Demgemäß kann der Schließzylinder 1 nach erfolgtem Schlüsseleinschub mittels des Schlüssels
2 geschlossen werden. Die vorschriftsmäßigen Einordnungsstellungen gehen insbesondere
aus Fig. 5, 9 und 13 hervor.
[0016] Bei Verwendung eines unberechtigten Schlüssels, der bspw. nur die innenliegende Steuerspur
16 aufweist, werden die Zuhaltungsstifte 18a und 18c nicht angesteuert und bleiben
in ihrer Sperrposition. Das bedeutet, dass die Trennfugen T dieser Zuhaltungsstifte
18a und 18c nicht auf der Drehfuge F liegen. Bezüglich des Zuhaltungsstiftes 18c ist
festzuhalten, dass er in seinem Aufbau dem Zuhaltungsstift 18a entspricht. Lediglich
die Steuerspur 17 besitzt an der entsprechenden Stelle eine Einkerbung 29' geringerer
Tiefe.
[0017] Schlüssel, die nicht vorschriftsmäßig gestaltete Steuerspuren ausbilden, wie vorerwähnt
wurde, ordnen die Zuhaltungsstifte nicht vorschriftsmäßig ein und bewirken demgemäß
eine Schließsperre.
[0018] Auch der Versatz der Auflaufschrägen 16', 17' zueinander ist notwendig. Liegen diese
deckungsgleich, so wird schon der Einschub des Schlüssels gesperrt. Durch die der
Schlüsselspitze S näherliegende Auflaufschräge 16' erfolgt nämlich im Zusammenwirken
mit der zugekehrten Steuerschräge 31' des Zuhaltungsstiftes 18b eine Verlagerung desselben,
so dass die Mantelfläche des Spitzenabschnittes 32 des Zuhaltungsstiftes 18b nicht
einschubhemmend wirken kann.
[0019] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Schließzylinder (1) mit passendem Schlüssel (2) , wobei der Schließzylinder (1) einen
im Zylindergehäuse (1') drehbar gelagerten Zylinderkern (13) mit einem Schlüsselkanal
(12) zum Eintritt des Schlüssels (2) aufweist, welcher Schlüssel (2) eine seine Breitseite
überragende, höhenprofilierte Rippe (15) besitzt, deren Zuhaltungseinschnitte (25,
29, 29') mit den Spitzen von aus undrehbaren Kernstiften und Gehäusestiften bestehenden,
in einer Reihe angeordneten Zuhaltungsstiften (18) derart zusammenwirken, dass die
in den die Drehfuge (F) zwischen Zylinderkern (13) und Zylindergehäuse (1') kreuzenden
Kern-/Gehäusebohrungen geführten Zuhaltungsstifte (18) so höheneingeordnet werden,
dass die Trennfuge (T) zwischen Kern- und Gehäusestiften (19, 20) mit der Drehfuge
(F) fluchtet, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippe (15) mehrere in Schlüsseleinsteckrichtung nebeneinander verlaufende Steuerspuren
(16, 17) aufweist, die zufolge einer angepassten Zuhaltungsstift-Spitzengestaltung
selektiv von einzelnen, der Zuhaltungsstifte (18) abgetastet werden.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze eines die eine, insbesondere die rippenaußenliegende Steuerspur (17) abtastenden
Zuhaltungsstiftes (18a, 18c) eine der anderen, insbesondere der rippeninnenliegenden
Steuerspur (16) zugeordnete Aussparung (26) aufweist.
3. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze eines Zuhaltungsstiftes (18) eine der von ihm abgetasteten Steuerspur
(16 bzw. 17) zugeordnete Steuerschräge (27 bzw. 31) aufweist.
4. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerfirst (30) eines die rippeninnenliegende Steuerspur (16) abtastenden Zuhaltungsstiftes
(18b) von einem der rippenaußenliegenden Steuerspur (17) zugeordneten Spitzenabschnitt
(32) überragt wird, dem eine Aussparung (24) der rippenaußenliegenden Steuerspur (17)
zugeordnet ist.
5. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass der neben der rippeninnenliegenden Steuerspur (16) zugeordneten Steuerschräge (31)
liegende Spitzenabschnitt (32) keine Steuerschräge, sondern insbesondere eine Stufe
(32') ausbildet.
6. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (24) länger ist als der Zuhaltungsstift-Durchmesser.
7. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine weitere Reihe von Zuhaltungsstiften (8), die kerbenartige Einschnitte (7) der
Schlüsselbrust (6) abtasten und in Schlüsseleinsteckrichtung auf Lücke versetzt und
insbesondere überlappend zu den die Rippe (15) abtastenden Zuhaltungsstiften (18)
liegen.
8. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Rippe (15) abtastenden Zuhaltungsstifte (18) eine Tropfen-Querschnittsform
haben mit auf der Längsmittelebene (x-x) der Reihe der Zuhaltungsstifte (18) liegenden
Tropfenspitzen (18'):
9. Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Spitze ausbildende Abschnitt (18") des Zuhaltungsstiftes (18) im Querschnitt
kreisrund ist.
10. Flachschlüssel (2) für einen Schließzylinder (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, mit einer seine Breitseite überragenden höhenprofilierten Rippe (15), dadurch gekennzeichnet, dass die Rippe (15) mindestens zwei in Schlüsseleinsteckrichtung nebeneinanderliegende,
von parallel zueinander angeordneten und parallel zur Breitseitenebene verlagerbaren
Zuhaltungsstiften (18) des Schließzylinders (1) abtastbare Steuerspuren (16, 17) aufweist.
11. Flachschlüssel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippe (15) dem Schlüsselrücken (5) benachbart ist.
12. Flachschlüssel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselbrust (6) zugeordnete Zuhaltungseinschnitte (7) vor der Rippe (15) liegen.
13. Flachschlüssel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die rippenaußenliegende Steuerspur (17) mindestens eine Unterbrechungsstelle (24)
aufweist.
14. Flachschlüssel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippe (15) zwei in Schlüsseleinsteckrichtung versetzt liegende Auflaufschrägen
(16', 17') aufweist, die je einer Steuerspur (16 bzw. 17) zugeordnet sind.
15. Flachschlüssel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die rippenaußenliegende Auflaufschräge (17') weiter von der Schlüsselspitze (S) beabstandet
ist als die andere.