(19)
(11) EP 1 482 274 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.12.2004  Patentblatt  2004/49

(21) Anmeldenummer: 04012780.5

(22) Anmeldetag:  28.05.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G01B 11/24, A41D 19/04, A61B 5/107
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 28.05.2003 DE 20308432 U

(71) Anmelder: ROECKL Sporthandschuhe GmbH & Co. KG
80469 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Roeckl, Stefan
    82057 Icking (DE)
  • Schuster, Christian
    72574 Bad Urach (DE)

(74) Vertreter: MÜLLER FOTTNER STEINECKE 
Rechtsanwälte Patentanwälte Postfach 31 01 40
80102 München
80102 München (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Feststellen von Handschuhgrössen


(57) Vorrichtung (V) zum Feststellen von Handschuhgrößen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

einen Grundkörper (G), an oder in dem wenigstens ein Hand-Positionierbereich (P) für die flache Hand (H) und wenigstens eine mechanische oder visuelle, eine Hand-Sollposition im Positionierbereich definierende Positionierhilfe (C) vorgesehen sind,

eine Messvorrichtung (M) zumindest zum Messen der Breite (B) des Handtellers zwischen dem Daumen (D) und den Knöcheln (K) oder/und der Länge (S) wenigstens eines Fingers (F), jeweils in etwa in Richtung der Ebene der flachen Hand,

eine Wandlereinrichtung (W) zum automatischen Umwandeln des jeweiligen Messergebnisses der Messvorrichtung (M) in eine Handschuhgröße (13), und

eine Anzeige (A) der ermittelten Handschuhgröße.






Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Feststellen von Handschuhgrößen.

[0002] Handschuhe werden in einem Größenbereich hergestellt, der je nach Hersteller und Handschuhart grob oder fein unterteilt ist, z.B. durch eine Größenangabe zwischen "6" und "11" oder "XS" bis "XL", oder dgl. Die traditionellen Größenbezeichnungen "6" bis "11" repräsentieren beispielsweise in etwa den Umfang des Handtellers der flachen Hand quer zur Längsachse der Hand im Bereich zwischen dem Daumengelenk und den Knöcheln in Zoll. Ein überwiegender Teil der potentiellen Handschuh-Kunden kennt die eigene Handschuhgröße nicht. Die richtige Handschuhgröße lässt sich deshalb meist nur durch Beratung seitens des Verkaufspersonals oder durch Probieren herausfinden. Dies kann sowohl für den Kunden als auch das Verkaufspersonal eine mühsame Prozedur sein, insbesondere bei starkem Kundenandrang oder bei auf Verkaufstischen in allen gängigen Größen dargebotenen Handschuhen. Der für die Beratung oder das Probieren erforderliche Zeitaufwand reduziert natürlich den möglichen Umsatz des Geschäfts und kann gegebenenfalls auch von den Kunden als lästig empfunden werden. Während es zum Vermessen der Füße beim Schuhkauf zumindest in Fachgeschäften zum Teil sehr aufwendige und teure Apparaturen gibt, fehlt beim Handschuhverkauf bisher eine Möglichkeit, die richtige Handschuhgröße vom Kunden selbst und/oder durch das Verkaufspersonal rasch und präzise zu ermitteln. Deshalb muss, falls weder der Kunde noch das Fachpersonal umgehend die richtige Handschuhgröße angeben kann, nach wie vor der Handteller mit einem Zollmaßband gemessen werden, was jedoch je nach Geschicklichkeit des Kunden und/oder des Verkaufspersonals mit einem gewissen Streufaktor verbunden sein kann.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Feststellen der Handschuhgröße anzugeben, die einfach handhabbar und zuverlässig ist.

[0004] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0005] Sobald die flache Hand in den Hand-Positionierbereich an der Hand-Sollposition liegt, lässt sich mit der Messvorrichtung die Breite des Handtellers und/oder die Länge wenigstens eines Fingers ermitteln, wobei die Wandlereinrichtung automatisch das Messergebnis in die Handschuhgröße umwandelt, die dann an der Anzeige ablesbar oder durch die Anzeige akustisch angegeben wird. Die Vorrichtung ist so einfach bedienbar, dass der Kunde auch ohne Fachpersonal seine richtige Handschuhgröße in Erfahrung bringen und sich dann gleich zielstrebig Handschuhe der richtigen Größe auszusuchen vermag. Dies spart Zeit und Mühe für die Kunden und das Verkaufspersonal. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Kunde, weil die Vorrichtung seine Neugier geweckt hat, sich seine Handschuhgröße auch für die Zukunft merkt. Da zumindest eine Positionierhilfe mechanischer oder visueller Art vorgesehen ist, wird die erforderliche Vorgangsweise zum Ermitteln der Handschuhgröße auch ohne Anleitung sofort offensichtlich, und gibt es auch keine Hemmschwellen, die Vorrichtung wie beabsichtigt zu benutzen. Dazu kommt der psychologische Effekt, dass sich der Kunde auch wegen der Vorrichtung in dem Geschäft gut aufgehoben fühlt, d.h., den Eindruck gewinnt, das Geschäft treibe mehr Aufwand bei der fachlichen Kundenberatung als üblich.

[0006] Im einfachsten Fall weist die Vorrichtung eine mechanische Messvorrichtung auf. Höheren Ansprüchen werden hingegen elegantere und beeindruckende elektromechanische, pneumomechanische, hydromechanische, magnetische, thermische, drucksensorische, elektronische oder optische Messvorrichtungen in der Vorrichtung vorgesehen, die keine nennenswerte Manipulation erfordern, sondern sehr rasch und genau und gegebenenfalls sogar berührungslos messen.

[0007] Bei einfacheren Ausführungsformen der Vorrichtungen kann die Messvorrichtung manuell bedient werden. Anspruchsvoller ist jedoch eine automatische Messvorrichtung, die entweder durch Einschalten oder allein durch die Positionierung der flachen Hand im Positionierbereich aktiviert wird und umgehend misst, ohne eine zusätzliche Manipulation zu erfordern.

[0008] An sich reicht die Vermessung einer Hand, um die richtige Handschuhgröße feststellen zu können. Es ist jedoch durchaus denkbar, beide Hände zu messen und die Handschuhgröße auf der Basis eines Mittelwerts der Messergebnisse oder auf der Basis des Messergebnisses von nur einer Hand anzuzeigen. Dabei kann die Vorrichtung von vornherein so ausgebildet sein, dass sie die Handschuhgröße für die kleinere Hand oder die größere Hand angibt, beispielsweise je nachdem, ob ein elastischer Handschuh (z.B. Sport) oder ein relativ unelastischer (Straßenhandschuh aus Leder) oder einer für besondere Zwecke hergestellter Handschuh gewünscht wird.

[0009] Die Messung kann in der Vorrichtung durchaus so durchgeführt werden, dass der Kunde in der Vorrichtung nichts zu berühren braucht. Dies kann aus hygienischen Gründen bevorzugt werden. Zweckmäßig ist jedoch im Positionierbereich eine Hand-Auflage oder Auflagefläche vorgesehen, auf die die flache Hand mit abgestrecktem Daumen aufgelegt wird. Es versteht sich von selbst, dass aus hygienischen Gründen, beispielsweise wie in der Röntgentechnik, auswechselbare oder weiter bewegbare Schutzauflagen (Papier oder Folie) verwendet werden können.

[0010] Die Positionierung der Hand wird erleichtert, wenn wenigstens ein Anschlag vorgesehen ist, an welchen die Hand angelegt wird. Dies erleichtert auch die Messung, weil stets von gleichen Grundvoraussetzungen ausgegangen wird. Es reicht jedoch auch eine Handumriss-Markierung aus, die dem Kunden die Richtung andeutet, in der er seine flache Hand einzubringen hat, und die ihm das Abstrecken des Daumens empfiehlt.

[0011] Zweckmäßig ist auf der Auflagefläche ein Anschlag für die Innen- oder Außenkante des Handtellers vorgesehen. Die Messvorrichtung kann dann wenigstens einen in der Messrichtung zum Ermitteln der Handtellerbreite als Referenzmaß für den Handtellerumfang und/oder der Fingerlänge relativ zum Anschlag verschiebbaren Messanschlag umfassen, der mit der Wandlereinrichtung gekoppelt ist. Der Messanschlag wird in Kontakt mit der Hand oder der Fingerspitze verschoben, bis als Messergebnis der Abstand zum Anschlag ermittelt ist, den die Wandlereinrichtung zur Ermittlung der richtigen Handschuhgröße verarbeitet.

[0012] Sehr zweckmäßig ist der Anschlag für die Innenkante des Handtellers eine Positionierhilfe für die Sollausrichtung der Handlängsachse und/oder die Sollposition der Daumenbeuge. Sobald die Hand mit diesem Anschlag in Kontakt und der Daumen abgespreizt ist, sind optimale Voraussetzungen für eine korrekte Messung erfüllt.

[0013] Bei einer elektronischen Messvorrichtung kann im Hand-Positionierbereich der Vorrichtung ein in der Messrichtung orientierter Messstreifen aus Sensoren vorgesehen sein. Die Anzahl der dann ansprechenden Sensoren gibt das Richtmaß beispielsweise für die Handtellerbreite im Knöchelbereich, aus der beispielsweise über die Wandlereinrichtung auf den Handtellerumfang und schließlich die Handschuhgröße geschlossen wird.

[0014] Die Sensoren könnten optischer, elektronischer, thermischer oder magnetischer Art sein, d.h. Sensoren, die auf die körperliche Anwesenheit der Hand im Positionierbereich ansprechen und somit ein als Messergebnis auswertbares Signal liefern.

[0015] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist ein in Messrichtung linear oder bogenförmig manuell oder mittels eines Antriebs hin- und herverstellbarer, einen Energiestrahl generierender Messkopf vorgesehen, der auf eine stationäre oder mitbewegbare Empfängereinrichtung ausgerichtet ist. Hierbei bietet sich eine optische Messung mit einem Lichtstrahl, z.B. einem Laserstrahl oder einem Infrarotstrahl an. Diese Messvorrichtung kann nach Art einer Lichtschranke arbeiten, die durch die Hand über einen bestimmten Teil des Verstellbereiches unterbrochen wird, oder nach dem Reflektionsprinzip.

[0016] Bei einer besonders hochwertigen Ausführungsform umfasst die Messvorrichtung einer Scanoder Kopiervorrichtung zum Generieren einer auswertbaren Abbildung der Kontur der Hand. Beispielsweise wird dann nicht nur die Breite des Handtellers und/oder die Länge der Finger ausgewertet, sondern gegebenenfalls die gesamte Fläche, die durch den Umriss der Hand, beispielsweise vom Daumengelenk bis zu den Fingerspitzen, beansprucht wird.

[0017] Eine noch höhere Genauigkeit der Messung lässt sich erzielen, wenn zusätzlich auch die Dicke des Handtellers gemessen wird, und zwar entweder über dieselbe Messvorrichtung, die beispielsweise die Höhe des Handrückens über der Auflagefläche feststellt, oder durch eine zusätzliche Messvorrichtung, die nur die Dicke misst.

[0018] Um speziellen Kundenwünschen gerecht werden zu können, kann eine Eingabevorrichtung für Hand-Individualfaktoren vorgesehen sein. Mit solchen Individualfaktoren lassen sich auch Spezialhandschuhgrößen ermitteln. Beispielsweise wird eine besonders fleischige oder schlanke Hand durch Eingeben eines passenden Individualfaktors vermessen, oder ein Individualfaktor für einen speziellen Verwendungszweck des gewünschten Handschuhs eingegeben, wie für einen Handschuh für eine spezielle Sportart, bei der ein fester oder besonders loser Sitz des Handschuhs zweckmäßig ist.

[0019] Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Vorrichtung ist der Messkopf mit wenigstens einer Laserdiode ausgestattet, mit der ein Laser-Messstrahl im Wesentlichen senkrecht zur Ebene des Handtellers erzeugbar ist. Auf diese Weise lassen sich sehr präzise Messungen durchführen.

[0020] Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Grundkörper ein Kasten mit transparenten oder lichtdurchlässigen Boden- und Deckwänden, vorzugsweise aus Plexiglas, ist, dessen Bodenwand die Auflagefläche bildet und die Positionierhilfe trägt, dass oberhalb und unterhalb der Boden- und Deckwände durch einen Antrieb parallel zu den Wänden gleichlaufend verstellbare Ausleger vorgesehen sind, an denen ein Laser- oder Infrarotmesskopf und ein Empfänger aufeinander ausgerichtet angeordnet sind, und dass die Wandlereinrichtung eine Auswerteeinrichtung für den Verstellhubbereich zumindest des Empfängers bei unterbrochenem Strahl aufweist, um ein genaues Messergebnis abzugreifen, das dann elegant in einem Display als die richtige Handschuhgröße dargestellt wird. Diese vollelektronische Vorrichtung ist elegant und zweckmäßig und vermittelt einen hochwertigen Eindruck. Plexiglas ist hygienisch einwandfrei und bietet außerdem den Vorteil, dass die Hand bei der Messung sichtbar bleibt. Auch hier kann die Auflagefläche durch aus hygienischen Gründen zweckmäßige, auswechselbare Abdeckungen gegen direkten Kontakt mit der Haut geschützt werden.

[0021] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Perspektivansicht einer mechanischen Vorrichtung zum Feststellen von Handschuhgrößen, und
Fig. 2
eine schematische Perspektivansicht einer vollelektronischen Vorrichtung zum Ermitteln von Handschuhgrößen.


[0022] Eine Vorrichtung V zum Ermitteln von Handschuhgrößen weist einen Grundkörper G auf, dessen Oberseite eine Hand-Auflagefläche 1 definiert. Der Grundkörper G ist beispielsweise eine ebene Platte aus beliebigem Werkstoff, der sich mit Standfüßen 2 auf eine Auflage stellen lässt. Bei der gezeigten Ausführungsform liegt die Auflagefläche 1 frei. Es ist denkbar, zumindest eine einseitige obere Abdeckung (nicht gezeigt) vorzusehen.

[0023] Auf der Auflagefläche 1 kann eine Markierung (Pfeil 3) angebracht sein, die die Orientierung der Längsachse der Hand innerhalb eines auf der Auflagefläche 1 definierten Hand-Positionierbereiches P anzeigt. Die Vorrichtung in Fig. 1 ist beispielsweise für die linke Hand (gestrichelt mit ihrem Umriss H angedeutet) bestimmt, so dass auf der Auflagefläche als Positionierhilfe C eine Markierung oder Abbildung Z mit dem Umriss zumindest des Handtellers, dem abgespreizten Daumen D und den Fingern F vorgesehen wird, die dem Benutzer anzeigt, wie die Hand zu positionieren ist.

[0024] Um die Lage der äußeren Handkante festzulegen, kann auf der Auflagefläche 1 ein stationärer Anschlag 4 als eine Positionierhilfe C vorgesehen sein, und, alternativ oder additiv, ein stationärer Anschlag 7 für die Daumenbeuge. Zum Ermitteln der Handschuhgröße wird z.B. die Breite B des flachen Handtellers im Bereich zwischen der Daumenwurzel und den Knöcheln K gemessen, und zwar quer zur Längsrichtung der Hand, um aus dem Ergebnis die Handschuhgröße nach einer passenden Formel sozusagen zu berechnen.

[0025] Als Teil einer Messvorrichtung M ist ein Messanschlag 5 vorgesehen, der sich in einer Messrichtung 6, beispielsweise in einem Führungsschlitz 6a, verschieben lässt, und zwar entweder von Hand oder mittels eines Antriebs 9. Der Messanschlag 5 wird gegen die Innenkante des Handtellers gestellt, um die Breite B zu messen. Der Messanschlag 5 ist über eine bewegungsübertragende Verbindung 10 (eine Wandlereinrichtung W) mit einem Angaben für die verschiedenen Handschuhgrößen tragenden, beweglich gelagerten Element 11 gekoppelt, da sich unterhalb eines zu einer Anzeige A gehörenden Fensters 12 so bewegt, dass jeweils mindestens eine Handschuhgröße 13 beispielsweise als Zahl, hier "6", gezeigt wird, sobald der Messanschlag 5 an der Innenhandkante anliegt. Der Messanschlag 5 ist im Übrigen in Richtung eines Doppelpfeils 8 hin- und herverstellbar.

[0026] Bei Benutzung der Vorrichtung wird zunächst der Messanschlag 5 in eine zurückgezogene Position gebracht. Dann wird die flache Hand mit abgespreiztem Daumen D und gestreckten oder sogar gespreizten Fingern F im Positionierbereich P und in Ausrichtung mit dem Pfeil 3 am Anschlag 4 angelegt, und der Messanschlag 5 an die Innenhandkante verstellt, bis die passende Handschuhgröße 13 in der Anzeige A lesbar ist. Der Messwert der Breite B wird als eine Referenz verwendet, um über diese Referenz auf den Umfang des Handtellers zu schließen, der mit der Handschuhgröße korreliert, die in der Anzeige A gezeigt wird. Der Antrieb 9 kann beispielsweise ein Elektromotor sein, oder auch nur eine Handkurbel oder ein Schieber. Gegebenenfalls ist kein spezieller Antrieb 9 vorgesehen, sondern der Messanschlag 5 wird von Hand verschoben.

[0027] Bei einer nicht gezeigten Variante der Ausführungsform der Fig. 1 sind auf der Auflagefläche 1 zwei nebeneinanderliegende Markierungen Z von Handumrissen der linken und der rechten Hand und zweckmäßigerweise zwei relativ zu Anschlägen verstellbare Messanschläge 5 vorgesehen, die auf getrennte oder auf eine gemeinsame Anzeige A einwirken.

[0028] Die Vorrichtung V in Fig. 2 ist eine halb- oder vollautomatische Vorrichtung zum Ermitteln von Handschuhgrößen, d.h. sie wird wahlweise nach Wunsch oder automatisch durch Positionieren der Hand H im Positionierbereich P aktiviert, und führt dann gegebenenfalls sogar selbsttätig, die Messung, Auswertung und Anzeige aus.

[0029] Der Grundkörper G ist ein beispielsweise quaderförmiger Kasten mit offener Frontseite 16 und Boden- und Deckwänden 14, 15. Die Boden- und Deckwände sind z.B. aus lichtdurchlässigem oder transparentem Material, wie aus Plexiglas hergestellt, während Seitenwände, falls vorhanden, aus jedem beliebigen Material ausgebildet werden können.

[0030] Die hier elektronische Messvorrichtung M weist einen Antrieb 9, beispielsweise mit einem Elektromotor, auf, der eine Welle 17 treibt, die sich über die Deckwand 15 nach oben und bis unter die Bodenwand 14 nach unten erstreckt. An beiden Enden der Welle 17 ist je ein Ausleger 18, 19 drehfest angeordnet, der über seine Länge verschiedene Montierpositionen aufweist. Die Ausleger 18, 19 sind zweckmäßigerweise zueinander parallel. Am Ausleger 18 ist unterseitig ein elektronischer Messkopf 20 angeordnet, auf den am Ausleger 19 oben ein Empfänger 21 ausgerichtet ist. Der Messkopf 20 weist beispielsweise eine Infrarot- oder Laserlichtquelle auf, mit der ein Lichtstrahl L durch den Innenraum des Grundkörpers G und durch die Boden- und Deckwände 15, 14 hindurch auf den Empfänger 21 leitbar ist. Die Messvorrichtung M ist mit der Wandlereinrichtung W signalübertragend verbunden. Der Wandlereinrichtung W ist eine hier an der Rückseite des Grundkörpers G sichtbare Anzeige A zugeordnet, beispielsweise ein Display 23, in dem die jeweilige Handschuhgröße 13 nach erfolgter Messung angezeigt wird. Die Wandlereinrichtung W und die Anzeige können in einem gemeinsamen Gehäuse 22 untergebracht sein, an dem beispielsweise ein Einschaltknopf 24 und weitere Eingabemöglichkeiten 24a für Hand-Individualfaktoren vorgesehen sind. Der Einschaltknopf wäre ergonomisch günstiger im Frontbereich zu positionieren. Alternativ kann die Vorrichtung auch automatisch messen oder manuell betätigt werden, sobald die Hand eingebracht und ordnungsgemäß positioniert worden ist. Als Positionierhilfen sind Markierungen Z auf der Bodenwand 14 oder Anschläge vorgesehen, um die Hand im Positionierbereich P ordnungsgemäß zu positionieren, wobei auch der Richtungspfeil 3 behilflich ist.

[0031] Der Messkopf 20 und der Empfänger 21 könnten auch geradlinig verstellt werden, z.B. entlang Schienen. Bei einer einfacheren Ausführung könnten sie auch manuell wie in Fig. 1 bewegt werden.

[0032] Beispielsweise kann eine Lichtschranke oder ein anderer Sensor vorgesehen sein, um festzustellen, dass die zu vermessende Hand ordnungsgemäß positioniert wurde, und um dann die Vorrichtung in Gang zu setzen. Mittels des Antriebs 9 werden die Ausleger 18, 19 in Messrichtung 6 hin- und herverstellt, wobei die Hand H den Lichtstrahl L über einen bestimmten Verstellhub abschattet, abhängig von der Breite B des Handtellers. Dieser Teil des Verstellhubes, in dem der Lichtstrahl L für den Empfänger 21 abgeschattet ist, wird in der Wandlereinrichtung W in die Handschuhgröße umgerechnet, die dann durch das Symbol 13 im Display 23 dargestellt wird.

[0033] Es wäre auch möglich, nur mit einem Messkopf 20 alleine zu operieren, der auf die Anwesenheit der Hand gegebenenfalls ohne Empfänger reagiert.

[0034] Falls der Messkopf 20 unterhalb der Deckwand 15 angeordnet ist, braucht nur die Bodenwand 14 transparent zu sein. Und falls der Messkopf 20 ohne Empfänger arbeitet, braucht auch die Bodenwand 14 nicht transparent zu sein.

[0035] Der Messkopf 20 wie auch der Empfänger 21 können in Längsrichtung der Ausleger 18, 19 verstellt werden.

[0036] Als zusätzliche, optionale Alternative könnte eine ergänzende Messvorrichtung mit einem Messkopf 25 und einem Empfänger 26, z.B. im Bereich der Seiten des Grundkörpers G vorgesehen sein, die z.B. in Richtung eines Doppelpfeils 27 verstellbar sind, um die Dicke des Handtellers oberhalb der Auflagefläche 1 messen zu können und das Messergebnis an die Wandlereinrichtung W zu übertragen, die auch diesen Messwert für die Ermittlung der Handschuhgröße berücksichtigt.

[0037] Als weitere Alternative könnten der Messkopf 20 und der Empfänger 21 in Richtung eines Doppelpfeils 28 hin- und herverstellbar sein, um die Fingerlänge S wenigstens eines Fingers zu messen. Die Fingerlängenmessung könnte z.B. anstatt oder zusätzlich zu der Messung der Breite B vorgenommen werden, um die Handschuhgröße noch genauer zu ermitteln.

[0038] Als weitere, nicht gezeigte Alternativen könnten im Positionierbereich P Sensoranordnungen vorgesehen sein, die magnetisch, thermisch, drucksensitiv oder optisch arbeiten und entweder nur die Breite B messen, oder die gesamte Fläche des Vorderteiles der Hand, um daraus über die Wandlereinrichtung W die Handschuhgröße zu ermitteln. Auch ein Scanner oder eine Kopiervorrichtung zum Erzeugen einer Abbildung der Hand mit einer Wandlereinrichtung, die die Abbildung entsprechend auswertet, nach bestimmten Algorithmen, wären eine Möglichkeit, die Handschuhgröße präzise und schnell zu ermitteln.

[0039] Die Lage der Vorrichtung V zum Gebrauch kann beliebig sein, sollte jedoch ergonomisch günstig sein. Die Vorrichtung könnte in etwa vertikal (Einführen der Hand von oben oder unten) oder schräg im Raum positioniert sein. Der Grundkörper könnte optisch aufgewertet sein, um den technischen Zweck etwas zu kaschieren, z.B. als überdimensionaler Handschuh oder mit handähnlicher Gestalt.


Ansprüche

1. Vorrichtung (V) zum Feststellen von Handschuhgrößen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

einen Grundkörper (G), an oder in dem wenigstens ein Hand-Positionierbereich (P) für die flache Hand (H) und wenigstens eine mechanische oder visuelle, eine Hand-Sollposition im Positionierbereich definierende Positionierhilfe (C) vorgesehen sind,

eine Messvorrichtung (M) zumindest zum Messen der Breite (B) des Handtellers zwischen dem Daumen (D) und den Knöcheln (K) oder/und der Länge (S) wenigstens eines Fingers (F), jeweils in etwa in Richtung der Ebene der flachen Hand,

eine Wandlereinrichtung (W) zum automatischen Umwandeln des jeweiligen Messergebnisses der Messvorrichtung (M) in eine Handschuhgröße (13), und

eine Anzeige (A) der ermittelten Handschuhgröße.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mechanische, elektromechanische, pneumomechanische, hydromechanische, magnetische, thermische, drucksensorische, elektronische oder optische Messvorrichtung (M).
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine manuell bedienbare Messvorrichtung (M).
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine automatische Messvorrichtung (M), vorzugsweise eine durch Positionieren der Hand im Positionierbereich (P) oder durch Betätigen eines Einschalters (24) aktivierbare, angetriebene Messvorrichtung (M).
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei nebeneinander liegende Hand-Positionierbereiche (P) für beide Hände vorgesehen sind, und dass die Wandlereinrichtung (W) zum Ermitteln nur einer Handschuhgröße (13) bezogen entweder auf einen Mittelwert der Messergebnisse oder auf das Messergebnis von nur einer Hand ausgebildet ist.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Positionierbereich (P) eine Hand-Auflagefläche (1) vorgesehen ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierhilfe (C) wenigstens ein Anschlag (4, 7) oder eine Handumriss-Markierung (Z) ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Auflagefläche (1) ein Anschlag (4) für die Innen- oder Außenkante des Handtellers vorgesehen ist, und dass die Messvorrichtung (M) wenigstens einen in der Messrichtung (6) relativ zum Anschlag (4) verschiebbaren Messanschlag (5) umfasst, der mit der Wandlereinrichtung (W) gekoppelt ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (7) für die Innenkante des Handtellers eine Positionierhilfe für die Sollausrichtung der Handlängsachse (3) und/oder die Sollposition der Daumenbeuge ausgebildet ist.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Hand-Positionierbereich (P) ein in Messrichtung (6) orientierter Messstreifen aus Sensoren der Messvorrichtung (M) vorgesehen ist.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein in Messrichtung (6) hin- und herverstellbarer, einen Energiestrahl generierender, Messkopf (20) vorgesehen ist, der, vorzugsweise, über einen Zwischenraum zum Unterbringen der flachen Hand, auf eine stationäre oder eine synchron mit dem Messkopf (20) bewegbare Empfängereinrichtung (21) ausgerichtet ist, vorzugsweise über einen Reflektor.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (M) eine optoelektronische Scan- oder Kopiervorrichtung, gegebenenfalls zum Generieren einer auswertbaren Abbildung der Kontur der Hand, ist.
 
13. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit der oder einer zusätzlichen Messvorrichtung (M) zusätzlich die Dicke des Handtellers messbar und das Messergebnis durch die Wandlereinrichtung berücksichtigbar ist.
 
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Messvorrichtung (M) und/oder der Wandlereinrichtung (W) und/oder der Anzeige (A) eine Eingabevorrichtung (24a) für Hand-Individual-faktoren verbunden ist.
 
15. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf (20) mit wenigstens einer Laserdiode ausgestattet ist, mit der ein Laserstrahl (L) im Wesentlichen senkrecht zur Ebene des Handtellers erzeugbar ist.
 
16. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (G) ein zumindest frontseitig offener Kasten mit Boden- und Deckwänden (14, 15), vorzugsweise aus durchsichtigem Plexiglas, ist, dass die Bodenwand (14) die Auflagefläche (1) bildet und die Positionierhilfe (C) trägt, vorzugsweise in Form einer markierten Handkontur, dass bei den Deck- bzw. Bodenwänden (14, 15) durch einen Antrieb (9) parallel zu den Wänden gleichlaufend verstellbare Träger, vorzugsweise Ausleger (18, 19), vorgesehen sind, dass an den Trägern ein Laser- oder Infrarot-Messkopf (20) und ein Laserstrahl-Empfänger (21) aufeinander ausgerichtet angeordnet sind, dass die Wandlereinrichtung (W) eine Auswerte- und/oder Umrechnungseinrichtung für den Träger-Verstellhubbereich bei unterbrochenem Laser- oder Infrarot-Strahl (L) aufweist, und dass die Anzeige (A) ein Display (23) für die ermittelte Handschuhgröße (13) umfasst.
 




Zeichnung










Recherchenbericht