[0001] Die Erfindung betrifft eine Kassengeldlade. Sie geht aus von der WO 92/04849 A1.
[0002] Ein Kassenarbeitsplatz umfasst im allgemeinen wenigstens eine Kassentastatur, eine
Bedieneranzeige, eine Kassengeldlade und eine Leseeinrichtung für maschinenlesbare
Daten, welche an den Waren angebracht sind. Bei den Daten kann es sich um einen Barcode
aber auch um RF-ID-Markierungen, die auch als Tags oder Transponder bezeichnet werden,
handeln.
[0003] Neben der Barcodetechnologie sind jedoch auch RFID radio frequency identification
Systeme als Identifikationsmarken zunehmend im Einsatz und werden zur Identifizierung
von Produkten eingesetzt. Ein RFID-System besteht im wesentlichen aus zwei Komponenten:
den mobilen Datenträgern, die auch Codegeber, Transponder, RFID-Tag, ID-Geber oder
ID-Karte genannt werden, und die ein Benutzer bei sich trägt oder die an einem zu
identifizierenden Objekt wie einem Handelsprodukt angebracht werden, und dem Lesegerät,
das auch als Base Station oder Transceiver bezeichnet wird und welches die Daten von
den Transpondern ausliest oder neue Daten in diese schreibt. Zusätzlich kann das Lesegerät
auch noch Energie für den Transponder liefern. Für die Datenübertragung wird auf beiden
Seiten eine Antenne benötigt, die in einfachen Fällen als Luftspule ausgeführt ist.
Die Transponder speichern je nach Ausführung Informationen, die von einer einfachen
Identifikationsnummer bis hin zu komplexen Nutzer- oder Messdaten reichen. Man unterscheidet
bei Transpondern zwischen einer aktiven und passiven Identifikation. Die passive Identifikation
zeichnet sich dadurch aus, dass der Transponder ständig, ohne Zutun des Benutzers
oder des Produktes, von dem Lesegerät abgefragt werden kann. Sie beziehen ihre Energie
aus dem magnetischen Feld des Lesegerätes. Dadurch sind sie sehr robust und wartungsfrei.
Befindet sich der Codegeber innerhalb eines gewissen Entfernungsbereiches zur Sende-
und Empfangseinheit, so erfolgt die Identifikation automatisch. Die Beschränkung des
Entfernungsbereiches ergibt sich im allgemeinen aus der Funkfelddämpfung.
[0004] Diese RFID-Systeme werden zunehmend auch in Supermärkten eingesetzt, wobei hier vor
allem die Proximity-Transponder zum Einsatz kommen. Derartige RFID-Tags haben im Handelsumfeld
neben einer Identifikation des Handelsproduktes den Vorteil einer deutlichen Verbesserung
der Warenverfolgung, so daß hierdurch die Logistikabläufe für den Hersteller besser
nachvollziehbar sind als dies mit einem Barcode der Fall ist. Insbesondere sind die
Transponder resistent gegenüber Umwelteinflüssen, wie z.B. hohe und tiefe Temperaturen,
Feuchtigkeit, Vibration, Stoß, Staub, Öl und Schmutz. Je nach Design des fertigen
Produktes kann der Transponder unaufdringlich bzw. unsichtbar eingebaut werden, beispielsweise
in die Verpackung.
[0005] Die Leseeinrichtung ist beim Lesen von einem Barcode zumeist als sogenannter Fensterscanner
ausgebildet, der in oder am Rande einer Warentransportfläche angeordnet ist. Für das
Lesen von RF-ID-Markierungen ist ein RF-ID-Lesegerät erforderlich. Die übrigen Baugruppen
können wahlfrei an dem Kassenarbeitsplatz angeordnet sein. Die Baugruppen, auf die
die Kassierperson am häufigsten zugreifen muss, sind die Leseeinrichtung und die Kassengeldlade.
Auf deren ergonomisch günstige Anordnung ist also besonders zu achten.
[0006] In der WO 92/04849 A1 ist deshalb bereits eine Anordnung vorgeschlagen worden, bei
der ein Fensterscanner zwischen einem Zuförder-Transportband und einem Abförder-Transportband
und die Kassengeldlade von der Kassierperson aus gesehen vor dem Fensterscanner angeordnet
ist. Selbst wenn die Abdeckung der Kassengeldlade als Handauflage bei der Handhabung
der Waren dient, so ist die vorgenannte Anordnung doch ergonomisch ungünstig. Die
Kassierperson muss nämlich die Arme weit ausstrecken und die Kassengeldlade übergreifen,
um zu erfassende Waren vom Zuförder-Transportband zu nehmen und über das Scannerfenster
zu führen.
[0007] Es ist auch bereits bekannt, eine Kassengeldlade seitlich neben einem Fensterscanner
unter einem der Transportbänder anzuordnen. Damit muss die Kassierperson bei der Handhabung
der Waren die Arme zwar nicht so weit vorstrecken, nachteilig ist jedoch, dass der
Geldhandhabungsbereich und der Warenhandhabungsbereich weit auseinander liegen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Anordnung aus einer Kassengeldlade und einer
Leseeinrichtung für an den Waren angebrachte maschinenlesbare Daten wie einem Barcode
oder einer RF-ID-Markierung vorzuschlagen, die eine ergonomisch günstige Gestaltung
eines Kassenarbeitsplatzes gestattet.
[0009] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Leseeinrichtung für maschinenlesbare Daten
in die obere Abdeckung der Kassengeldlade eingelassen ist.
[0010] Die Leseeinrichtung und die Münz- und Geldscheinfächer der geöffneten Kassengeldlade
liegen dadurch dicht beieinander, so dass der Griffbereich einer Kassierperson klein
gehalten werden kann.
[0011] Vorzugsweise ist die Leseeinrichtung als Fensterscanner ausgebildet. Zu erfassende
Waren brauchen dann nur in einem unmittelbar vor der Kassengeldlade liegenden Anförderbereich
ergriffen und über ein Fenster des Fensterscanners geschoben zu werden, ohne dass
diese angehoben werden müssen.
[0012] Zweckmäßigerweise kann die Leseeinrichtung auch als RF-ID-Leser ausgebildet sein,
falls die Waren vorzugsweise mit RF-ID-Markierungen versehen sind. Darüber hinaus
kann vorgesehen sein, sowohl einen Fensterscanner als auch einen RF-ID-Leser zusammen
in die Abdeckung der Kassenlade einzulassen.
[0013] Das Fenster des Fensterscanners schließt vorzugsweise mit der Oberfläche der Kassengeldlade
bündig ab. Stöße, an denen die Waren hängen bleiben könnten, werden dadurch vermieden.
[0014] Bei einem RF-ID-Leser ist ein bündiger Abschluss nicht erforderlich, da er von der
Außenseite der Abdeckung überdeckt werden kann, wenn diese aus einem Kunststoffmaterial
besteht, da hierdurch elektromagnetische Felder nicht abgeschirmt werden. Insbesondere
kann der RF-ID-Leser in die Abdeckung der Kassenlade eingegossen werden.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
erläutert.
[0016] Es zeigt
- Fig. 1
- eine Kassengeldlade in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte Kassengeldlade,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch Kassengeldlade entlang der Linie III-III in Fig. 2.
[0017] In Fig. 1 ist eine Kassengeldlade 10 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.
Sie umfasst ein im wesentlichen rechteckiges Gehäuse 12 mit einer Abdeckung 24 und
einer Schublade 14, von der in Fig. 1 nur die Frontseite 16 zu sehen ist. In diese
kann ein erster Einwurfschlitz 18 für Schecks und ein zweiter Einwurfschlitz 20 für
Gutscheine und ähnliches sowie ein Schloss 22 eingelassen sein.
[0018] In die obere Abdeckung 24 des Gehäuses 12 ist eine Leseeinrichtung eingelassen, wobei
es sich hierbei um einen Fensterscanner für das Lesen von einem Barcode oder ein RF-ID-Lesegerät
handeln kann. Es ist auch möglich, dass die Abdeckung 24 mit beiden Lesegeräten ausgestattet
ist. Handelt es sich um einen Fensterscanner, so ist ein Fenster 26 eines derartigen
Fensterscanners 28 derart eingelassen, dass es mit der Oberfläche der oberen Abdeckung
24 der Kassengeldlade 10 bündig abschließt. Damit werden Stöße vermieden, an denen
die Waren beim Verschieben hängenbleiben könnten. Der vordere Bereich der Oberseite
24 der Kassengeldlade 10 ist mit einer gepolsterten Handauflage 30 versehen, die der
Kassierperson ein ermüdungsarmes Arbeiten gestattet. Bei einer RF-ID-Leseeinrichtung
kann diese derart in die Abdeckung 24 integriert werden, dass sie von der Außenseite
der Abdeckung 24 abgedeckt wird und somit von außen nicht sichtbar ist. Der RF-ID-Leser
kann als Leseund auch Schreibgerät beispielsweise zum Entwerten von Transpondern ausgebildet
sein. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass beide Lesegeräte in die Abdeckung 24
integriert werden.
[0019] Auf der rechten Seite der Kassengeldlade 10 ist ein Anförderbereich 32 und auf der
linken Seite ein Abförderbereich 34 mit strichpunktierten Linien angedeutet, die als
Endlosförderbänder, aber auch als Gleitflächen oder Rollenbahnen ausgebildet sein
können. Die Kassierperson greift die im Anförderbereich 32 befindlichen Waren, schiebt
sie über die Leseeinrichtung, die hier durch das Fenster 26 dargestellt ist, und auf
den Abförderbereich 34, von wo sie von einem Kunden entnommen werden können. Ein Anheben
der Waren durch die Kassierperson ist also nicht erforderlich.
[0020] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Kassengeldlade 10 in Draufsicht. Mit unterbrochenen
Linien sind im linken Teil Banknotenfächer 36, 36a, 36b für verschiedene Banknotenwerte
und im rechten Teil Münzfächer 38 für verschiedene Münzwerte angeordnet
[0021] Fig. 3 ist zu entnehmen, dass der Fensterscanner 28 im Ladeninneren an der oberen
Abdeckung 24 befestigt ist. Der Fensterscanner 28 nimmt vorzugsweise nicht die gesamte
Höhe der Schublade 14 ein, so dass die Banknotenfächer 36a diesen teilweise untergreifen
können. Anstelle des Fensterscanners 28 kann auch eine RF-ID-Leseeinichtung an der
oberen Abdeckung 24 befestigt sein. Auch können beide Lesegeräte nebeneinander angeordnet
sein. Ferner ist Fig. 3 zu entnehmen, dass sich unter den linken Banknotenfächern
36b ein Aufnahmefach 40 für Schecks befindet, in das der erste Einwurfschlitz 18 mündet.
Unter den Münzfächern 38 befindet sich ein Aufnahmefach 42 für Gutscheine, in das
der zweite Einwurfschlitz 20 mündet.
[0022] In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Kassengeldlade 10 mit einer nach
vorne ausfahrbaren Schublade 14 ausgestattet. Es ist aber auch möglich, die Kassengeldlade
10 als Klappdeckellade auszubilden. Die Leseeinrichtung kann dabei an dem Klappdeckel
befestigt sein. Alternativ dazu kann auch nur ein Teil der Leseeinrichtung 28 wie
das Fenster 26 bei einem Fensterscanners an dem Klappdeckel befestigt und die übrigen
Teile der Leseeinrichtung 28 in dem Unterteil der Kassengeldlade 10 angeordnet sein.
1. Kassengeldlade zur Aufnahme von Geldscheinen, Münzen und Belegen, mit einem Gehäuse
bestehend aus einer Grundfläche, Seitenwänden und einer Abdeckung (24), dadurch gekennzeichnet, dass in die Abdeckung (24) eine Leseeinrichtung für maschinenlesbare Daten eingelassen
ist.
2. Kassengeldlade (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinrichtung ein Fensterscanner (28) ist.
3. Kassengeldlade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinrichtung ein RF-ID-Lesegerät ist.
4. Kassengeldlade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinrichtung neben einem Fensterscanner (28) ein RF-ID-Lesegerät umfasst.
5. Kassengeldlade nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fenster (26) des Fensterscanners (28) mit der Oberfläche der Abdeckung (24) der
Kassengeldlade (10) bündig abschließt.
6. Kassengeldlade nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassengeldlade eine Schublade (14) umfasst.
7. Kassengeldlade nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (24) als Klappdeckel ausgebildet ist.
8. Kassengeldlade nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinrichtung an dem Klappdeckel befestigt ist.
9. Kassengeldlade nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fenster des Fensterscanners (28) an dem Klappdeckel befestigt ist und die übrigen
Teile der Leseeinrichtung in dem Unterteil der Kassengeldlade angeordnet sind.