[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Stranggießmaschine zum Grundeinstellen
und Kontrollieren der Rollenspalte von Rollensegmenten oder Treiberrollenpaaren in
einer Stranggießmaschine zum Gießen von flüssigen Metallen, insbesondere von flüssigem
Stahl, bei dem der Rollenspalt zwischen zwei sich gegenüberliegenden Rollen der Festseite
und der Losseite über paarweise hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten mit integrierten
elektronischen Weg- oder Positionsgebern gemessen und geregelt wird, wobei die Messwerte
innerhalb eines Regelkreises der Steuerung für die auf den Gießstrang in Zeitabschnitten
zu übertragenden Kräfte ausgewertet werden.
[0002] Es sind Anstellverfahren für ein Rollensegment einer Stranggießanlage bekannt ( EP
1 062 066 B1; EP 0 907 441 B1), die im Betrieb von Positions- auf Druckregelung umschalten,
wenn der Druck in der jeweiligen Kolben-Zylinder-Einheit einen vorgegebenen Grenzwert
erreicht. Dadurch können Beschädigungen durch jeweils auf eine Kolben-Zylinder-Einheit
wirkende Kräfte vermieden werden und gleichzeitig kann Aufbauchungen des im Inneren
noch flüssigen Gießstrangs entgegengewirkt werden. Die andere genannte bekannte Verfahrensweise
hat sich zum Ziel gesetzt, ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zur Führung
eines Gießstranges in einer Stranggießmaschine aufzuzeigen, bei der die durch die
Vier-Punkt-Lagerung des Rollensegmentes hervorgerufene statische Überbestimmung vermieden
und die hierdurch hervorgerufene Verspannung der Segement-Losteile reduziert wird.
Dazu ist es bekannt, bei mit vier Kolben-Zylinder-Einheiten bestückten Rollensegmente
jeweils zwei Kolben-Zylinder-Einheiten hydraulisch miteinander zu verknüpfen und andere
Kolben-Zylinder-Einheiten unabhängig voneinander einzustellen.
[0003] Diese Verfahren lösen jedoch noch nicht Probleme der Grundeinstellung und der Kontrolle
der Rollenspalte von Rollensegmenten oder Treiberrollenpaaren. Da die gattungsgemäß
verwendeten Weggeber zunächst nur eine Positions-Differenz ermitteln, bedingt durch
Einbau-Toleranzen und Konstruktions-Toleranzen, können sie zur Bestimmung einer absoluten
Position ( Feststellung der Maulweite zwischen zwei sich gegenüberliegenden Rollen
in Bezug zum Positionsgeber-Wert) zunächst auf eine Bezugsposition eingestellt werden.
Bei Erreichen dieser Bezugsposition wird der Bezug zwischen Rollenspalt ( Maulweite)
und Positionsgeber-Istwert hergestellt. Die Messwerte des Differenzwertes werden zur
elektronischen Verarbeitung der Positions-Istwerte als Bezugswert weiter verwendet.
Dieses gesamte Verfahren wird auch als Kalibrierung bezeichnet.
Bei dieser Rollensegment-Kalibrierung wird der Weggeber durch zwischen den Rollenbahnen
eingebrachte Kalibrierstücke, die aus Gießstrang-Abschnitten bestehen, in eine genau
definierte Position gebracht, von der aus durch Addition oder Subtraktion von Positionsdifferenzen
jede Position innerhalb ihres Messbereiches exakt angegeben werden kann. Diese Information
wird innerhalb des Regelkreises der Steuerung zur exakten Anstellung der Losseite
zur Festseite als Bezugswert verwendet. Die Zuordnung der Messwerte wird meist in
einem Ausrichtstand in der zur Stranggießanlage gehörenden Werkstatt ermittelt. Die
ermittelten Messwerte werden dann dem jeweiligen Rollensegment zugeordnet und beim
Einbau des betreffenden Rollensegmentes in die Stranggießmaschine in der Steuerung
niedergelegt. Eine solche Kalibrierung der Rollenspalte in der Stranggießmaschine
selbst ist praktisch nicht möglich oder nur sehr schwierig und zeitaufwändig. So müssen
die Kalibrierstücke, d.h. Gießstrang-Abschnitte, in dem sehr schwer zugänglichen Rollenspalt
positioniert werden, wobei auch noch der Anfahrstrang zum Ankuppeln und ein Wegfolge-System
benötigt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weniger aufwändiges Segmentrollenoder
Treiberrollen-Einstellverfahren zum Grundeinstellen und Kontrollieren der Rollenspalte
darzustellen, das sowohl in einem Ausrichtstand als auch in der Stranggießmaschine
selbst ausgeführt werden kann.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Segment-Unterrahmen
der Festseite und der Segment-Oberrahmen der Losseite, die jeweils die Rollen tragen,
mit einer definierten Kraft der hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheiten auf paarweise
vorgesehenen Distanzstücken mit vorberechneter Dicke außerhalb der Rollenspalte zwischen
Segment-Oberrahmen und Segment-Unterrahmen aufeinander gedrückt werden und die zugeordneten
Messwerte der Weg- oder Positionsgeber gesichert werden. Zunächst entfällt dadurch
das schwierige Manipulieren von Gießstrang-Abschnitten, die als Kalibriermittel eingesetzt
werden mit allem weiteren Aufwand an Ausrüstung. Sodann wird die Alternative eröffnet,
entweder in der Werkstatt oder in der Stranggießmaschine selbst die Messungen durchzuführen.
Weiter ist das Einbringen der Distanzstücke, die entsprechend körperlich klein sind,
äußerst einfach, weil die Zugänglichkeit der Segment- Unter- oder Oberrahmen von außen
hervorragend geeignet ist, derartige kleine Platten, Leisten oder Gegenstände einzubringen.
In dieser Messphase bleiben die Rollenspalt daher frei. Zudem wird für die Messungen
erheblich an Zeit gespart. Die Position der Segment-Rollen ist in diesem Messzeitraum
unberührt.
[0006] An und für sich könnte die Position der Rollenpaare bezüglich ihres gegenwärtigen
Rollenspaltes auch unmittelbar gemessen und eingestellt werden. Nach einer Ausgestaltung
ist jedoch vorgesehen, dass die Dicke der Distanzstücke über eine manuelle Messung
eines oder mehrerer Rollenspalte oder die geometrischen Abmessungen der Konstruktion
für verschiedene Gießstrang-Dicken ermittelt werden.
[0007] Hierbei kann die Genauigkeit der "manuellen" Messung noch dadurch gesteigert werden,
dass zu den geometrischen Abmessungen der Konstruktion auch Werte für das Lagerspiel
der Rollenzapfen, Länge und / oder Durchbiegung der Rollen, Ausbauchung des Gießstrangs
u. dgl. miteinbezogen werden.
[0008] Nach einer Weiterbildung kann auch dahingehend vorgegangen werden, dass die Referenz-Dicke
der Distanzstücke entweder in einem Ausrichtstand in der Werkstatt oder in einer bestehenden
Stranggießmaschine selbst ermittelt wird.
[0009] Eine Erhöhung der Messgenauigkeit kann nach weiteren Merkmalen dadurch erzielt werden,
dass für eine Neu-Referenz oder eine Überpüfung der Rollenspalte die jeweiligen Distanzstücke
mit der definierten Kraft eingeklemmt und der aufgrund der Weg- oder Positionsgeber
ermittelten Messwerte der Rollenspalte mit den zuvor gesicherten Messwerten verglichen
werden und ggfs. eine Korrektur durchgeführt wird.
[0010] Die zugehörige Vorrichtung geht von einem Stand der Technik aus mit einer Stranggießmaschine
für flüssige Metalle, insbesondere für flüssigen Stahl, mit den Gießstrang führenden
und / oder stützenden Rollensegmenten oder Treiberrollenpaaren, die paarweise angeordnete
Kolben-Zylinder-Einheiten mit integrierten elektronischen Weg- oder Positionsgebern
zur Einstellung des Rollenspaltes zwischen zwei sich gegenüberliegenden Rollen der
Festseite und der Losseite aufweisen, wobei die Messwerte innerhalb eines Regelkreises
der Steuerung für die auf den Gießstrang in Zeitabschnitten zu übertragenden Kräfte
eingesetzt werden.
[0011] Die gestellte Aufgabe wird hier erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Rollen der
Festseite und die Rollen der Losseite mittels den Paaren von Kolben-Zylinder-Einheiten
und mittels gegen von außen zwischen den Segment-Oberrahmen und den Segment-Unterrahmen
leicht zugänglich eingebrachten, einem Rollenspalt zugeordneten Distanzstücke mit
einem analogen Rollenspalt als Referenz-Position festlegbar sind. Der Bezug zwischen
festgestellter Position und aktuellem Rollenspalt (Maulweite) ist hiermit gegeben.
Ein Einbringen von Gießstrang-Abschnitten zum Kalibrieren der Rollenbahnen kann auch
hier entfallen.
[0012] Die alternative Vorgehensweise der Messung von Rollenspalten kann ebenfalls verwirklicht
werden, indem die Referenz-Position für die Rollen der Festseite und für die Rollen
der Losseite innerhalb der betriebsmäßig vorbereiteten Stranggießmaschine einstellbar
ist.
[0013] Die Distanzstücke sind nach weiteren Merkmalen jeweils quer zum Strangverlauf von
beiden Seiten her auf den Segment-Unterrahmen einbringbar.
[0014] Nach längerem Betrieb der Stranggießmaschine ist es vorteilhaft, dass der Rollenverschleiss
durch Beilagen (Schimmbleche) zu den Distanzstücken ausgeglichen wird. Dadurch kann
zunächst eine Feststellung der Referenz-Position außerhalb der Stranggießmaschine
komplett entfallen. Ein in der Werkstatt eingestellter Messwert durch die Dicke der
Segmentstücke kann auch in der Stranggießmaschine erneut kontrolliert werden, wobei
Beilagen und / oder Distanzstücke ausgetauscht werden können.
[0015] Nach anderen Merkmalen ist vorgesehen, dass die Distanzstücke für eine festgelegte
Gießstrangdicke auf dem Segment-Unterrahmen während des Gießbetriebes verbleiben.
Die Distanzstücke können dabei in Halterungen o.ä. festgelegt sein.
[0016] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele im Vergleich zwischen dem Stand der Technik
und der Erfindung dargestellt und werden nachstehend ausführlich beschrieben.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch das geschlossene Stützrollengerüst einer Brammen-Stranggießanlage
( Stand der Technik),
- Fig. 2
- denselben Querschnitt wie Fig. 1 mit dem Stützrollengerüst in geöffnetem Zustand (Stand
der Technik),
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch das geschlossene Stützrollengerüst (Stand der Technik),
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch das geschlossene Stützrollengerüst in einer Brammen-Stranggießanlage
( gemäß der Erfindung),
- Fig. 5
- denselben Querschnitt wie Fig. 1 mit dem Stützrollengerüst in geöffnetem Zustand (
gemäß der Erfindung ) und
- Fig. 6
- einen Längsschnitt durch das geschlossene Stützrollengerüst ( gemäß der Erfindung).
[0018] In Fig. 1 (Stand der Technik) sind die Rollenspalte 1 von Rollensegmenten 2 (Fig.
3) oder Treiberrollenpaaren in einer Stranggießmaschine zum Gießen von flüssigen Metallen,
insbesondere von flüssigem Stahl, zur Führung und Stützung eines Gießstrangs 3 betriebsgerecht
einzustellen und während des Gießens zu kontrollieren. Der Rollenspalt 1 wird zwischen
zwei sich gegenüberliegenden Rollen 4, 5 an einer die Rollenbahn 4a unverstellbaren
Festseite 6 und einer die verstellbare Rollenbahn 5a aufweisenden Losseite 7 über
paarweise auf einem Segment-Oberrahmen 8 und einem Segment-Unterrahmen 9 gelagerten
bzw. mit der Kolbenstange 10 angreifenden hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit 11
mit integrierten elektronischen Wegoder Positionsgebern 12 gemessen und kontrolliert.
Zwischen der Rolle 4 und der Rolle 5 befindet sich eine Kalibrierbramme 13, die mittels
eines Anfahrstranges in den Rollenspalt 1 bewegt wurde. Dieses Kalibrierverfahren
arbeitet, wie aus den Fig. 1- 3 ersichtlich ist. Bei solchen positionsgeregelten Rollensegmenten
2 oder Treiberrollenpaaren wird der Rollenspalt 1 zwischen der Rollenbahn 4a der Festseite
6 und der Rollenbahn 5a der Losseite 7 gemessen , eingestellt und geregelt. Da die
verwendeten Weg- oder Positionsgeber 12 zunächst nur eine Differenz ermitteln, bedingt
durch Einbautoleranzen und Konstruktions-Toleranzen, müssen diese zur Bestimmung einer
Grundeinstellung ( Feststellung der Maulweite zwischen den Rollen 4, 5 in Bezug zu
Messwerten der Weg- oder Positionsgeber 12) zunächst auf eine Kalibrierposition eingestellt
werden. Bei Erreichen dieser Kalibrierposition wird ein Bezug zwischen Rollenspalt
1 (Maulweite) und Positionsgeber-Istwert hergestellt. Die Feststellung des Differenzwertes
wird zur elektronischen Verarbeitung der Positions-Istwerte entsprechend als Bezugswert
weiter verwendet. Dieses Kalibrierverfahren arbeitet mit der Kalibrierbramme 13. Die
Dicke der Kalibrierbramme 13 stellt bei geschlossenem Segment-Oberrahmen 8 auf dem
Segment-Unterrahmen 9 die Wegoder Positionsgeber 12 in eine genau definierte Position
ein, von der aus durch Addition oder Subtraktion um eine Positionsdifferenz jede Position
innerhalb ihres Messbereiches genau angegeben werden kann. Diese Information wird
innerhalb eines Regelkreises zur exakten Anstellung der Losseite 7 zur Festseite 6
als Bezugswert verwendet.
[0019] Die Zuordnung der Werte wird, um in der Stranggießmaschine das aufwändige Einführen
des Anfahrstrangs mit einer Kalibrierbramme 13 auch aus Zeitgründen zu vermeiden,
in einen Ausrichtstand in der zur Stranggießanlage gehörenden Werkstatt ermittelt.
Die ermittelten Messwerte werden dann den jeweiligen Rollensegmenten 2 in die Stranggießmaschine
in deren Steuerung zugeordnet. Dieses Verfahren ist innerhalb der Stranggießmaschine
häufig nur sehr schwierig, oft auch nicht möglich und in jedem Fall sehr zeitaufwändig.
[0020] Die Erfindung ist demgegenüber in den Fig. 4 - 6 dargestellt. Der Segment-Unterrahmen
9 auf der Festseite 6 und der Segment-Oberrahmen 8 auf der Losseite 7, die jeweils
die Rollen 4 und 5 tragen und Rollenbahnen 4a und 5a bilden, werden mit einer definierten
Kraft der hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheiten 11 auf paarweise vorgesehenen Distanzstücken
14 mit einer vorberechneten Dicke 15 außer halb des Rollenspaltes 1 zwischen den Segment-Oberrahmen
8 und den Segment-Unterrahmen 9 aufeinandergedrückt und die zugeordneten Messwerte
der Weg- oder Positionsgeber 12 werden gesichert. Die Druckkammer 11a dient zum Öffnen
oder Schließen des Rollenspaltes 1 durch Verkleinern oder Vergrößern.
[0021] Die Dicke 14a der Distanzstücke 14 kann über eine manuelle Messung eines oder mehrerer
Rollenspalte 1 oder die geometrischen Abmessungen der Konstruktion für verschiedene
Gießstrang-Dicken 3a ermittelt werden. Die Genauigkeit dieser Vorausberechnung lässt
sich noch steigern, indem zu den geometrischen Abmessungen der Konstruktion auch Werte
für das Lagerspiel der Rollenzapfen in den Drehlagern 16, der Länge und / oder Durchbiegungen
der Rollen 4, 5, der Ausbauchung des Gießstrangs 3 u. dgl. miteinbezogen werden.
[0022] Die sich ergebende Referenz-Dicke 14a kann dabei entweder in einem Ausrichtstand
in der Werkstatt oder in einer bestehenden Stranggießmaschine selbst ermittelt werden.
[0023] Für eine Neu-Referenz oder eine Überprüfung der Rollenspalte 1 werden die jeweiligen
Distanzstücke 14 mit der definierten Kraft eingeklemmt und der aufgrund der Weg- oder
Positionsgeber 12 ermittelten Messwerte der Rollenspalte 1 mit den zuvor gesicherten
Messwerten verglichen und ggfs. wird eine Korrektur in der Steuerung durchgeführt.
[0024] Rollenverschleiß kann durch entfernbare ( In Stufen vorhandene) Distanzstücke 14
ausgeglichen werden.
[0025] Die Distanzstücke 14 können auch für festgelegte Gießstrangdicken 3a auf dem Segment-Unterrahmen
9 während des Gießbetriebs in ihrer Halterung verbleiben und leicht austauschbar sein.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Rollenspalt
- 2
- Rollensegment
- 3
- Gießstrang
- 3a
- Gießstrangdicke
- 4
- Rolle
- 4a
- Rollenbahn
- 5
- Rolle
- 5a
- Rollenbahn
- 6
- Festseite
- 7
- Losseite
- 8
- Segment-Oberrahmen
- 9
- Segment-Unterrahmen
- 10
- Kolbenstange
- 11
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 11a
- Druckkammer
- 12
- Weg- oder Positionsgeber
- 13
- Kalibrierbramme
- 14
- Distanzstück
- 14a
- Referenz-Dicke
- 15
- vorberechnete Dicke
- 16
- Drehlager
- 17
- Referenz-Position
1. Verfahren zum Grundeinstellen und Kontrollieren der Rollenspalte (1) von Rollensegmenten
(2) oder Treiberrollenpaaren in einer Stranggießmaschine zum Gießen von flüssigen
Metallen, insbesondere von flüssigem Stahl, bei dem der Rollenspalt (1) zwischen zwei
sich gegenüberliegenden Rollen (4,5) der Festseite (6) und der Losseite (7) über paarweise
hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten (11) mit integrierten elektronischen Weg- oder
Positionsgebern (12) gemessen und geregelt wird, wobei die Messwerte innerhalb eines
Regelkreises der Steuerung für die auf den Gießstrang (3) in Zeitabschnitten zu übertragenden
Kräfte ausgewertet werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Segment-Unterrahmen (9) der Festseite (6) und der Segment-Oberrahmen (8) der
Losseite (7) , die jeweils die Rollen (4,5) tragen, mit einer definierten Kraft der
hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheiten (11) auf paarweise vorgesehenen Distanzstücken
(14) mit vorberechneter Dicke (15) außerhalb der Rollenspalte (1) zwischen Segment-Oberrahmen
(8) und Segment-Unterrahmen (9) aufeinander gedrückt werden und die zugeordneten Messwerte
der Weg- oder Positionsgeber (12) gesichert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dicke (14a) der Distanzstücke (14) über eine manuelle Messung eines oder mehrerer
Rollenspalte (1) oder die geometrischen Abmessungen der Konstruktion für verschiedene
Gießstrangdicken (3a) ermittelt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zu den geometrischen Abmessungen der Konstruktion auch Werte für das Lagerspiel der
Rollenzapfen, Länge und / oder Durchbiegung der Rollen (4, 5 ), Ausbauchung des Gießstrangs
(3) u. dgl. miteinbezogen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Referenz-Dicke (14a) der Distanzstücke (14) entweder in einem Ausrichtstand in
der Werkstatt oder in einer bestehenden Stranggießmaschine selbst ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass für eine Neu-Referenz oder eine Überprüfung der Rollenspalte (1) die jeweiligen Distanzstücke
(14) mit der definierten Kraft eingeklemmt und der aufgrund der Weg- oder Positionsgeber
(12) ermittelten Messwerte der Rollenspalte (1) mit den zuvor gesicherten Messwerten
verglichen werden und ggfs. eine Korrektur durchgeführt wird.
6. Stranggießmaschine für flüssige Metalle, insbesondere für flüssigen Stahl, mit den
Gießstrang (3) führenden und / oder stützenden Rollensegmenten (2) oder Treiberrollenpaaren,
die paarweise angeordnete Kolben-Zylinder-Einheiten (11) mit integrierten elektronischen
Weg- oder Positionsgebern (12) zur Einstellung des Rollenspaltes (1) zwischen zwei
sich gegenüberliegenden Rollen (4,5) der Festseite (6) und der Losseite (7), aufweisen,
wobei die Messwerte innerhalb eines Regelkreises der Steuerung für die auf den Gießstrang
(3) in Zeitabschnitten zu übertragenden Kräfte eingesetzt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollen (4; 5) der Festseite (6) und die Rollen (4;5) der Losseite (7) mittels
den Paaren von Kolben-Zylinder-Einheiten (11) und mittels gegen von außen zwischen
den Segment-Oberrahmen (8) und den Segment-Unterrahmen (9) leicht zugänglich eingebrachten,
einem Rollenspalt (1) zugeordneten Distanzstücke (14) mit einem analogen Rollenspalt
(1) als Referenz-Position (17) festlegbar sind.
7. Stranggießmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Referenz-Position (17) für die Rollen (4) der Festseit6) und für die Rollen (5)
der Losseite (7) innerhalb der betriebsmäßig vorbereiteten Stranggießmaschine einstellbar
ist.
8. Stranggießmaschine nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Distanzstücke (14) jeweils quer zum Strangverlauf von beiden Seiten her auf den
Segment-Unterrahmen (9) einbringbar sind.
9. Stranggießmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rollenverschleiss durch Beilagen zu den Distanzstücken (14) ausgeglichen wird.
10. Stranggießmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Distanzstücke (14) für eine festgelegte Gießstrangdicke (3a) auf dem Segment-Unterrahmen
(9) während des Gießbetriebes verbleiben.