[0001] Die Erfindung betrifft ein Metallgewebe und Verfahren zum Herstellen eines Metallgewebes.
[0002] Metallgewebe werden für vielfältige Aufgaben eingesetzt. Unter anderem kommen sie
an Gebäuden zum Einsatz, beispielsweise als Fassadenbehang, als Raumteiler und/oder
als unmittelbare Außenhaut eines Gebäudes.
[0003] In den meisten Fällen ist dabei ein relativ dichtes Metallgewebe vonnöten oder aus
ästhetischen Gründen angestrebt. Beispielsweise kann eine relativ hohe Dichte des
Gewebes erforderlich sein, wenn dieses in die statische Struktur integriert ist und
demzufolge Lasten abtragen muss. Auch sind solche Gewebe als permanent einbruchshemmende
Vorrichtungen vor Fenstern, auch an Privathäusern, einsetzbar.
[0004] Nachteilhaft hierbei ist jedoch, dass ein dichtes Metallgewebe relativ lichtundurchlässig
ist. Infolgedessen kommt es gerade beim Einsatz als Fassadenbehang, Fensterbehang,
Außenhaut und als Raumteiler zu einer oft unerwünschten zwangsweisen Abschattung einer
Seite des Metallgewebes.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Metallgewebe dergestalt zur Verfügung
zu stellen, dass es den metallgewebeimmanenten Effekt der Verdunkelung bei einer vorgegebenen
Gewebedichte mindert oder sogar vollständig ausgleicht.
[0006] Diese Aufgabe löst ein Metallgewebe mit einem eine Gewebefläche durchdringenden Lichtleitkörper.
Die Gewebefläche wird definiert durch die Kettund Schussfäden des Metallgewebes. Beispielsweise
kann die Gewebefläche eine Ebene sein.
[0007] Durch die Anordnung eines Lichtleitkörpers wird eine aktive Lichtverbindung zwischen
den beiden Seiten der Gewebefläche hergestellt. So wird auf einer Seite Licht eingefangen
und zumindest teilweise zur anderen Seite geleitet und kann dort gezielt oder ungezielt
abgestrahlt werden. Der durch die Abschattung infolge Lichtabsorption der metallenen
Gewebeelemente bewirkte Verdunkelungseffekt kann so zumindest verringert und bei besonders
geeigneter Anordnung des Lichtleitkörpers, insbesondere mehrerer Lichtleitkörper und/oder
besonders geeigneter Anstrahlung der einen Seite des Gewebes sogar fast vollständig
durch die gebündelte Lichtübertragung ausgeglichen werden.
[0008] Dabei sei als Gewebefläche vor allem die mathematische Fläche mit der Dicke Null
verstanden, welche sich mittig in das Gewebe denken lässt. Üblicherweise sind gattungsgemäße
Metallgewebe ausgeprägt zweidimensional und haben nur eine relativ geringe Dicke.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Metallgewebe an seinem Lichtleitkörper
einen Lichteinkoppelbereich und einen Lichtauskoppelbereich auf, wobei zumindest einer
der Koppelbereiche aus der Gewebefläche nach außen herausragt. Als ein Lichteinkoppelbereich
sei jedweder der Bereich an der Oberfläche des Lichtleitkörpers verstanden, an welchem
Licht von außerhalb des Lichtleitkörpers in den Körper eindringen kann. Analog sei
als Lichtauskoppelbereich jedweder Bereich der Oberfläche verstanden, an welchem Licht,
welches im Inneren des Körpers geleitet wird, diesen unter Brechung oder linear verlaufend
nach außen verlassen kann.
[0010] Dadurch, dass zumindest einer der Koppelbereiche aus der Gewebefläche nach außen
hervorragt, besteht zwischen den umgebenden Kett- und/oder Schussfäden des Gewebes
eine besonders großwinklige freie Öffnung. Insbesondere kann der Koppelbereich sogar
aus der Oberfläche des Metallgewebes hervorragen, wodurch bei geeigneter Gestaltung
des Koppelbereichs dieser zumindest einen halbkugelförmigen Raumbereich in direkter
Sichtverbindung hat, ohne dass Kett- und/oder Schussfäden die Sicht, also eine etwaige
Lichtleitung, versperren. So kann auch unter großen Einfallswinkeln des Lichts dieses
eingefangen und gebündelt zur anderen Seite übertragen werden.
[0011] Um eine besonders gute Lichtleitung zwischen den beiden Seiten des Metallgewebes
zu gewährleisten, wird vorgeschlagen, dass beide Koppelbereiche auf gegenüberliegenden
Seiten aus der Gewebefläche herausragen. In diesem Fall steht sowohl für die Lichteinkopplung
als auch für die Lichtauskopplung ein besonders großwinkliger Wirkungsraum zur Verfügung.
Sobald die Koppelbereiche sogar über die Gewebeoberfläche hinausragen, kann bei geeigneter
Gestaltung Licht aus einer gesamten Raumseite des Metallgewebes zur gesamten anderen
Raumseite des Metallgewebes übertragen werden. Dies hängt dann letztlich nur noch
von den Lichtleitwegen innerhalb des Lichtleitkörpers ab.
[0012] Es sei darauf hingewiesen, dass ein Metallgewebe mit einem Lichtleitkörper mit Koppelbereichen,
bei welchem beide Koppelbereiche aus der Gewebeoberfläche auf gegenüberliegenden Seiten
hinausragen, auch für sich genommen vorteilhaft und erfinderisch ist.
[0013] Alternativ oder kumulativ hierzu ist es von Vorteil, wenn zumindest ein Koppelbereich
eine zu der Gewebefläche winklig versetzte Koppelfläche aufweist. Die winklig versetzte
Koppelfläche kann den gesamten Koppelbereich dieser Seite des Lichtleitkörpers ausmachen.
Es ist jedoch bevorzugt, wenn ein Koppelbereich mehrere Koppelflächen aufweist. Diese
können sogar in verschiedenen Winkeln zur Gewebefläche angeordnet sein. Hierdurch
ergibt sich eine besonders gleichmäßige oder zumindest vielfacettige Lichteinkopplung
beziehungsweise Lichtauskopplung.
[0014] Sofern der Einkoppelbereich mehrere Koppelflächen aufweist, können diese vorteilhaft
zumindest teilweise unmittelbar aneinander grenzen. In einem solchen Fall liegen zwischen
zwei Koppelflächen eines Koppelbereichs nicht notwendigerweise Totbereiche. Daher
wird das gesamte Licht, welches zwischen den Außengrenzen der beiden benachbarten
Koppelflächen auf diese trifft, auch eingekoppelt beziehungsweise ausgekoppelt. Streustrahlung
und Lichtabsorption am Lichtleitkörper werden so minimiert.
[0015] Für eine besonders effektive Lichtleitung können die Koppelbereiche paarweise miteinander
kommunizierende Ein- und Auskoppelflächen mit einer paarweise im Wesentlichen gleichen
Winkelstellung zur Gewebeebene aufweisen. Bei einer solchen Anordnung können die miteinander
kommunizierenden Koppelflächen in etwa parallel stehen, sodass Licht, welches über
die Einkoppelfläche in den Lichtleitkörper eingekoppelt wird, in etwa parallel zu
seiner ursprünglichen Strahlenrichtung an der Auskoppelfläche wieder ausgekoppelt
wird, sofern im Inneren des Lichtleitkörpers nicht weitere Brechungen oder Spiegelungen
stattfinden. Gerade bei einer Vielzahl von paarweise miteinander kommunizierenden
Ein- und Auskoppelflächen an einem Lichtleitkörper kann demzufolge gewährleistet werden,
dass Licht, welches im Bereich des Lichtleitkörpers auf das Metallgewebe trifft, dieses
in etwa so durchdringt, als wäre gar kein Hindernis im Strahlverlauf angeordnet. Die
natürliche Lichteinfallsrichtung kann hierdurch erhalten bleiben. Im Strahlverlauf
findet lediglich ein Versatz im Inneren des Lichtleitkörpers statt, wobei der Versatz
den Lichtstrahl in etwa um die Dicke des Gewebes zur anderen Seite versetzt.
[0016] Es sei betont, dass ein Gewebe aus lichtdichten Materialien mit Lichtleitern mit
paarweise miteinander kommunizierenden Ein- und Auskoppelflächen mit einer paarweise
im Wesentlichen gleichen Winkelstellung zur Gewebeebene auch für sich betrachtet und
unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung vorteilhaft und erfinderisch
ist.
[0017] Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung des Lichtleitkörpers wird vorgeschlagen,
dass der Lichtleitkörper bezüglich der Gewebeebene zumindest im Wesentlichen symmetrisch
aufgebaut und/oder angeordnet ist. Auf diese Weise wird die Orientierung des Gewebes
weitgehend irrelevant, es gibt also nicht eine Seite, welche zum Einkoppeln des Lichts
dienen muss, und eine, welche zum Auskoppeln des Lichts verwendet werden muss. Vielmehr
kann das Gewebe beliebig installiert werden. Beispielsweise kann ein im Wesentlichen
achssymmetrischer Lichtleitkörper mit seiner Symmetrieachse in der Gewebefläche angeordnet
sein, sodass auf beiden Seiten des Gewebes etwa gleichgroße Teile des Lichtleitkörpers
hinausragen.
[0018] Damit das Gewebe ohne Lichteinstrahlung optisch neutral wirkt, bei spezieller Lichteinstrahlung
aber farbig wirkt, wird vorgeschlagen, dass der Lichtleitkörper farblos, aber prismatisch
ist.
[0019] Es versteht sich, dass zwar bereits ein Lichtleitkörper der vorgeschlagenen Art in
einem Metallgewebe die erwähnten Vorteile bringt. Insbesondere wird aber von einem
Metallgewebe mit einer Vielzahl von Lichtleitkörpern der beschriebenen Art ausgegangen,
welche vorzugsweise regelmäßig zueinander im Gewebe angeordnet sind. Dies verbessert
nicht nur die Leitfähigkeit, sondern auch die optische Wirkung des Gewebes mit oder
ohne Lichteinfall.
[0020] Zum Einfangen, Leiten und Abstrahlen des Lichts eignen sich in besonderem Maße Kristallstrukturen.
Diese können farbig aber insbesondere auch aus farblosem Kunststoff oder Glas sein,
was unter anderem eine preiswerte Herstellung ermöglicht.
[0021] Gerade beim Einsatz an Fassaden werden oft gattungsgemäße Gewebe in großen Bauhöhen
installiert. Hierbei besteht eine große Gefahr sowohl für die Lichtleitkörper als
auch für etwa unter dem Gewebe befindliche Gegenstände oder Personen, dass sich die
Lichtleitkörper lösen und herabfallen können.
[0022] Auch können solche Lichtleitkörper je nach ihrer Attraktivität der Gefahr unterliegen,
von Passanten gestohlen zu werden. So existiert ein Konglomerat aus Metallgewebe und
Kunstkristallen in einer gemeinsamen Ausstellung der drei Firmen GKD AG, Düren, Nagel-Hammers,
Wesseling, beide DE, und D. Swarovski & Co., Wattens, AT. Hier sind die Kunstkristalle
mit kleinen Klemmen auf einer Seite eines Metallgewebes an den Schussstäben befestigt.
Auf diese Weise wird ein optischer Effekt erzeugt, bei welchem Betrachtern in Spektralfarben
aufgelöstes Licht aus 124 Halogenstrahlern von je 20 Watt vorgeführt wird. Die Halogenstrahler
werden per Computersteuerung über die Zeit changiert; der Betrachter steht jedoch
auf derselben Seite des Gewebes wie die Lichtquellen, da lediglich die Reflexionseigenschaften
des Metallgewebes in Verbindung mit den Reflexionseigenschaften der Kristalle genutzt
werden. Auf der Rückseite des Kristall-Metallgewebe-Konglomerats in der Ausstellung
ist eine sehr starke Abdunkelung festzustellen.
[0023] Ein solches Gewebe kann selbstverständlich nicht bei einem Einsatz als Fassadenbehang
oder Raumteiler in öffentlichen Flächen zum Einsatz kommen, da diese Kristalle sehr
leicht gestohlen werden können. Um einer Verbindung aus Metallgewebe und Lichtleitkörpern,
insbesondere Kristallen, dennoch eine breite Einsatzmöglichkeit mit ausreichender
Sicherheit zur Verfügung zu stellen, wird unabhängig vom Vorgenannten vorgeschlagen,
dass in ein Metallgewebe Lichtleitkörper, insbesondere Kristalle, strukturell integriert
sind. Insbesondere können die Kristalle auf einem Draht oder einem sonstigen Träger
aufgefädelt und an mehreren Stellen mit dem Schuss oder insbesondere mit der Kette
des Metallgewebes verbunden sein. Hierfür bietet sich eine Kröpfung des Trägerdrahts
der Kristalle an oder aber eine Klemme, welche den Trägerdraht mit dem Metallgewebe
verbindet. Insbesondere kann der Lichtleitkörper mit einem Trägerfaden beziehungsweise
einem Trägerdraht verbunden sein und dieser in das Gewebe integriert sein.
[0024] Vor allem gegen Diebstahl wird ein solches Gewebe dann besonders gesichert, wenn
eine Trennung des Lichtleitkörpers vom Träger eine Lösung des Trägers vom Gewebe voraussetzt.
[0025] Unabhängig hiervon wird vorgeschlagen, dass der Trägerdraht im Wesentlichen senkrecht
zu den Kettfäden möglichst tief in der Gewebefläche aufgelegt und dort befestigt wird,
insbesondere an Kreuzungsstellen gruppierter, gegenläufiger Kettfäden.
[0026] Um möglichst große Lichtleitkörper ins Gewebe integrieren zu können und dem Licht
gleichzeitig einen vergrößerten Strahlungsraum zur Verfügung zu stellen, wird zudem
vorgeschlagen, dass die Lichtleitkörper dort ins Gewebe integriert werden, wo zuvor
Schussstäbe aus dem homogenen Metallgewebe entnommen worden sind. Durch die Befestigung
der Lichtleitkörper an den Kettfäden wird auch eine durch Entnahme von Schussstäben
bedingte strukturelle Schwächung des Gewebes gemildert. Dies ist insbesondere bei
großen, hängend installierten Metallgeweben wichtig. Die Installation eines solchen
Metallgewebes erfolgt aufgrund des hohen Eigengewichts unter großen Zugspannungen.
Durch eine Befestigung der Lichtleitkörper an Kettfäden dort, wo Schussstäbe entnommen
worden sind, kann effektiv verhindert werden, dass benachbarte, im Gewebe belassene
Schussstäbe insbesondere bei einer ungeraden Anzahl von entnommenen Schussstäben ihre
stabile Position verlieren und stattdessen zwischen den Kettfadenebenen verrutschen.
[0027] Durch das Entnehmen der Schussstäbe und das dortige Anbringen der Lichtleitkörper
werden außerdem Stellen erhöhter Biegsamkeit im Gewebe geschaffen. Die Rollbarkeit
des Gewebes wird somit erhöht.
[0028] Außerdem kann ein kombiniertes Metall-Lichtleitkörper-Gewebe bereits ab Werk fertiggestellt
und in dieser Form zum Installationsort transportiert werden. Größere Flächen, beispielsweise
zusammenhängende Gewebe in der Größenordnung ganzer Fassadenfronten, lassen sich dabei
problemlos auch stapeln.
[0029] Die vorliegende Erfindung öffnet neue Einsatzfelder für Metallgewebe. Insbesondere
lassen sich auch Schriftzüge, Firmenkennzeichen oder ähnliches permanent und sicher
befestigt in einem Metallgewebe integrieren. Zudem kann das Gewebe auch dort zum Einsatz
kommen, wo Lichtleiteigenschaften explizit benötigt werden, beispielsweise bei Lampenschirmen.
[0030] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung exemplarisch
verdeutlicht. Dabei können gleiche Bezugsziffern in verschiedenen Figuren der Zeichnung
gleiche Bauteile bezeichnen.
[0031] Es zeigen
- Figur 1
- ein erstes Metallgewebe mit auf einem Trägerdraht aufgefädelten Kristallen in einer
schematischen Draufsicht,
- Figur 2
- das Gewebe aus Figur 1 in einem schematischen Querschnitt entlang des Schnitts II-II,
- Figur 3
- das Gewebe aus den Figuren 1 und 2 in einem Querschnitt am Schnitt III-III und
- Figur 4
- ein alternatives Metallgewebe mit Kristallen auf einem angeklemmten Trägerdraht.
[0032] Das Metallgewebe A in den Figuren 1 bis 3 besteht zunächst aus Schussdrähten 1 und
Kettdrähten 2a, 2b, welche in bekannter Weise miteinander verwoben sind. Zudem sind
aber Glaskristalle 3 in das Gewebe A integriert. Hierzu sind die Glaskristallé 3 jeweils
mit einem Auffädelkanal 5 versehen und seriell auf einen Trägerdraht 4 aufgefädelt.
Dabei sind jeweils drei Glaskristalle 3 zwischen Strukturverbindungsstellen 6 an Kettgruppen
7 als Gruppe zusammengefasst.
[0033] Da die Glaskristalle 3 größer sind als Freiräume 8 zwischen zwei Schussdrähten 1,
sind dem Gewebe A an Fehlstellen 9, 10, 11 zueinander benachbarte Schussdrähte 1 entnommen,
sodass ein entstehender Spaltraum 12 die Glaskristalle 3 gerade aufnimmt. Das Entfernen
einer ungeraden Anzahl von Schussdrähten 1 ermöglicht es bei zentral aufgefädelten
Glaskristallen 3, diese mit gleichem Abstand zu den benachbarten Schussdrähten 13
vorzusehen. Hierbei wird allerdings in Kauf genommen, dass zwischen den Randschussdrähten
13 vor dem Befestigen der Trägerdrähte 4 eine offene Verbindung zwischen den Kettdrähten
2a, 2b (am besten zu erkennen in Figur 2) entsteht.
[0034] Bei dem Gewebe A ist der Trägerdraht 4 dadurch ins Gewebe integriert worden, dass
er den Verlauf 11 eines entfernten Schussdrahts einnimmt. Hierdurch stabilisiert er
die Kettdrähte 2a, 2b und wird gleichzeitig in der Höhe fixiert. Eine solche Integrierung
ins Gewebe ist zwar strukturell optimal und ermöglicht gleichzeitig auch eine absolut
symmetrische Anordnung der Glaskristalle 3 bezüglich einer Gewebeebene 14. Nachteilhaft
müssen die Glaskristalle 3 hierbei aber an ihre Zielposition befördert werden, bevor
sie aufgefädelt werden. Es ist also eine hohe Präzision erforderlich, damit beim Auffädeln
der Trägerdraht 4 die Fädelkanäle 5 sauber durchfahren kann.
[0035] Infolge der symmetrischen Anordnung der Glaskristalle 3 im Gewebe A ragen zwei Koppelbereiche
15, 16 gleichermaßen auf zwei Seiten 17, 18 des Gewebes A hervor. Der Querschnitt
zeigt vier jeweils paarweise miteinander kommunizierende Lichteinkoppel- beziehungsweise
Auskoppelflächen 19, 20, 21, 22, welche jeweils paarweise einen gleichen - entgegengerichteten
- Winkel gegenüber der Gewebeebene 14 aufweisen.
[0036] Im Metallgewebe B in Figur 4 sind Glaskristalle 3 in einen Freiraum im Metallgewebe
B durch Herausnahme von zwei Schussdrähten 1 eingesetzt. Da eine gerade Anzahl von
Schussdrähten entfernt ist, liegen die benachbarten Schussdrähte 13 auf verschiedenen
Seiten 17, 18 der Kettdrähte 2. Insofern besteht nur eine geringe Gefahr, dass die
Schussdrähte 1 entlang der Gewebeebene 14 zwischen den Kettdrähten 2 verrutschen könnten.
Vielmehr würden sie sich zwischen den Kettdrähten 2 verkeilen.
[0037] Angesichts dieser hohen Eigenfestigkeit des Gewebes B und um die Glaskristalle 3,
welche aufgefädelt auf einem Trägerdraht 4 vorliegen, leichter ins Gewebe B integrieren
zu können, sind die Trägerdrähte 4 in tief im Gewebe B liegende Strukturverbindungsstellen
6 eingelegt und dort von einer Seite des Gewebes B mit den Kettdrähten 2 nach dem
Weben des Gewebes B verbunden. Je nach Anwendungsbereich und Materialdimensionierung
kann dies vorteilhaft sein, weil das Zusammensetzen des Metallgewebes und der aufgefädelten
Glaskristalle so deutlich preisgünstiger und schneller vonstatten gehen kann.
1. Metallgewebe, gekennzeichnet durch einen eine Gewebefläche durchdringenden Lichtleitkörper.
2. Metallgewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtleitkörper einen Lichteinkoppelbereich und einen Lichtauskoppelbereich aufweist,
wobei zumindest einer der Koppelbereiche aus der Gewebefläche nach außen herausragt.
3. Metallgewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Koppelbereiche aus der Gewebefläche auf gegenüberliegenden Seiten herausragen.
4. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Koppelbereich eine zu der Gewebefläche winklig versetzte Koppelfläche
aufweist.
5. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Koppelbereich mehrere Koppelflächen aufweist.
6. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Koppelflächen eines Koppelbereichs zumindest teilweise unmittelbar aneinander grenzen.
7. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch paarweise miteinander kommunizierende Ein- und Auskoppelflächen mit einer im Wesentlichen
gleichen Winkelstellung zur Gewebeebene.
8. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine bezüglich der Gewebeebene zumindest im Wesentlichen symmetrische Anordnung des
Lichtleitkörpers.
9. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtleitkörper farblos und vorzugsweise prismatisch ist.
10. Metallgewebe mit einer Vielzahl von regelmäßig zueinander im Gewebe angeordneten Lichtleitkörpern
nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
11. Metallgewebe, gekennzeichnet durch einen strukturell in das Gewebe integrierten Lichtleitkörper.
12. Metallgewebe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtleitkörper mit einem Träger verbunden und dieser in das Gewebe integriert
ist.
13. Metallgewebe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Trennung des Lichtleitkörpers vom Träger eine Lösung des Trägers vom Gewebe
voraussetzt.
14. Metallgewebe nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger mit einer Klemme an Kette und/oder Schuss befestigt ist.
15. Verfahren zum Herstellen eines Metallgewebes, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Verweben Schusselemente aus dem Metallgewebe entfernt und im Bereich der
entfernten Schusselemente Lichtleitkörper insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche angeordnet werden.